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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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Weise brauchen außerdem auch Erziehungstheoretiker anderer Richtungen nichtfrei von Einseitigkeiten oder Blickverengungen zu sein. Das dürfte gleichermaßen<strong>auf</strong> <strong>die</strong> Möglichkeiten moralischer Unzulänglichkeit oder Verirrungzutreffen, <strong>die</strong> gewiß nicht <strong>auf</strong> eine bestimmte Richtung begrenzt sind. Sowohlmethodische wie moralische Unzulänglichkeit oder Begrenztheit kann imwesentlichen wohl am ehesten durch <strong>die</strong> von wissenschaftlichen und ethischenGrundsätzen geleitete Diskussion und gegenseitige Kritik begegnet werden.Was nun <strong>die</strong> Frage der Entscheidungen über Erziehungsnormen betrifft, sowurde ausgeführt und begründet, daß solche Entscheidungen von den dafür Verantwortlichengetroffen und nicht wissenschaftlich vorgenommen werden können.Aber auch eine nur informierende Erziehungswissenschaft kann Erziehern<strong>die</strong>nlich sein. Es braucht in einem von erkenntnisfremden Werturteilen freienRahmen nicht geleugnet zu werden, daß ethische Überzeugungen eine wesentlicheBedingung erzieherischen Handelns bilden. Die empirisch-analytische Erziehungswissenschaftkann Erzieher darüber informieren, ob und inwiefern vonihnen getroffene oder akzeptierte Wertentscheidungen zu anderen von ihnenvertretenen Werten im Widerspruch stehen, oder ob sie zu unerwarteten und unerwünschtenFolgen führen. Man kann ihnen auch alternative Vorschlägeunterbreiten, von denen sich zeigen läßt, daß sie - soweit abschätzbar - auch inihren Folgerungen logisch konsistent und mit den gesellschaftlich-kulturellenRahmenbedingungen gut vereinbar sind. In gleicher Weise ist es möglich, Erziehernzu sagen, was sie tun können, um gewünschte Ziele zu erreichen; welcheMittel man wählen und welche organisatorischen Vorkehrungen man treffenkann, um Kindern oder Schülern bei der Realisierung bestimmter Lernziele zuhelfen. Die mit der Wahl von Zielen und Mitteln verknüpften Entscheidungenallerdings können nicht im Rahmen der Erziehungswissenschaft getroffenwerden. Die Verantwortung für unsere Entscheidungen müssen wir vielmehrselbst übernehmen.Im Hinblick <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Untersuchung von Wert- und Normfragen kann man inder Erziehungswissenschaft übergeordnete Kriterien festsetzen (ein Beispielwäre das Kriterium NOHLs der Förderung der Persönlichkeit des Educanden), andenen sich normative und technologische Vorschläge bewähren sollten. Geradeweil es sich bei solchen Kriterien um Konstruktionen ohne Erkenntnisanspruchhandelt, müßte man zu zeigen versuchen, daß ihre Beachtung zu einer verbessertenFolgenabschätzung, zur Verringerung von Widersprüchen im Hinblick <strong>auf</strong>weithin akzeptierbare ethische Werte und Normen usw. führen würde. Die176

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