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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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Technologien und Techniken zur Förderung selbständigen Lernens 170 , zur Förderungvon Begabungen 171 , zur Förderung von Kreativität 172 usw. entwickelt. Mankann daraus ersehen, daß Erziehungstechnologen eine große Vielfalt von Zielenverfolgen. Wenn dabei Effizienz im Sinne der Wirksamkeit ihrer Programmeeine wichtige Rolle spielt, ist das von großer Bedeutung, denn Wirksamkeit in<strong>die</strong>sem Sinn kann als indirekte Bestätigung der Gültigkeit der zugrunde liegendenTheorien angesehen werden. Außerdem ist Wirksamkeit auch in der Praxiswünschenswert. Ein ethisches Problem entsteht allerdings dann, wenn Wirksamkeitum jeden Preis angestrebt oder von dem Vorurteil ausgegangen wird, daßder Zweck <strong>die</strong> Mittel heilige.Ein ernsteres Problem könnte entstehen, wenn tatsächlich hocheffektiveErziehungstechniken zur Verfügung stünden, mit denen man gezielt bestimmteMenschentypen hervorbringen könnte. Eine solche Macht würde eine großeVersuchung darstellen, und <strong>die</strong> Kontrolle der Anwendung <strong>die</strong>ser Mittel könnte sichals sehr schwierig herausstellen. Derartige Probleme würden sich aber auch durcheine wertgebundene Wissenschaft kaum vermeiden lassen, da vielseitig verwendbareMittel in jedem Fall auch für andere Interessen als <strong>die</strong>, in deren Absicht sie entwickeltworden sind, eingesetzt werden können. Die Ergebnisse wissenschaftlicherForschung können immer sowohl zum Nutzen als auch zum Schaden von Individuenverwendet werden. Das gilt ebenso für andere geistige Leistungen oder Systeme. Sowurden im Namen des Christentums, das ja wertgebunden ist und <strong>die</strong> Nächstenliebepredigt, nicht nur Wohltaten, sondern auch schlimmste Grausamkeiten vollbracht.Solche Ausbrüche von Gewaltsamkeit sind letztlich nicht durch Wissenschaft undEthik zu verhindern. Unsere wichtigsten, aber keineswegs sicheren Gegenmittel sind<strong>die</strong> rationale Diskussion, der Ausschluß von Dogmen und eine "humane Einstellung",<strong>die</strong> in einer "Abneigung und Feindschaft gegen alle Grausamkeit" besteht, und <strong>die</strong>vor allem "Mitleid mit Schmerz und Leiden, wo immer sie sich finden",einschließt 173 . Das ist freilich eine persönliche Wertentscheidung.Wenn der einzelne Erziehungswissenschaftler solche Grundsätze in seinemHandeln als praktische Ethik voraussetzt, dann werden solche vor- oder außerwissenschaftlichenWerte auch manche seiner Entscheidungen betreffen, beidenen es um <strong>die</strong> Auswahl wissenschaftlich zu untersuchender Fragen und <strong>die</strong>170 Vgl. BOUD 1988; LEHNER 1991.171 Vgl. HOWE 1990.172 Vgl. CROPLEY 1991.173 MACKIE 1981, S. 249.173

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