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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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nissen ermöglichen, <strong>die</strong> unter bestimmten Bedingungen mit größerer oder geringererWahrscheinlichkeit <strong>auf</strong>treten 6 . Wenn daher von geisteswissenschaftlicherSeite der Anspruch, <strong>die</strong> Erziehungswissenschaft als Wissenschaft von den Gesetzenzu verstehen, <strong>die</strong> in Erziehungsfeldern wirksam sind, als mechanistischeoder szientistische und für <strong>die</strong> Pädagogik ungeeignete Auffassung zurückgewiesenwird 7 , ist das durchaus berechtigt, solange der Ausdruck "Gesetz" im Sinneder Naturwissenschaften verstanden wird. Die etwas unglückliche Bezeichnung"nomologische" oder "nomothetische" Erziehungswissenschaft darf also nur entsprechend<strong>die</strong>ser Modifikation verstanden werden, d.h. als Wissenschaft, <strong>die</strong>nach jenen Prinzipien sucht, <strong>die</strong> das Auftreten bestimmter Muster von Ereignissenerklären und voraussagen können.Der szientistische Irrtum, wie er etwa der Annahme zugrunde liegt, durchein <strong>die</strong> Naturwissenschaften nachahmendes Vorgehen sei menschliches Verhaltenvollständig <strong>auf</strong> Reiz-Reaktions-Mechanismen zurückzuführen, schließtaußerdem <strong>die</strong> Annahme der vollständigen Determiniertheit ein und würde damitabsurde Konsequenzen nach sich ziehen. Man müßte dann beispielsweise auchvorhersagen können, bei welchen Reizkombinationen Menschen <strong>die</strong> Vorstellungdes freien Willens haben oder Philosophen Theorien des freien Willens formulierenwürden 8 . Aber auch wenn man den Menschen als freies bzw. nichtvollständig determiniertes Wesen betrachtet, braucht man nicht davon auszugehen,daß sein Verhalten keinerlei regelhaften Bedingungen unterliegt. Wennman beispielsweise <strong>die</strong> prinzipiellen Bedingungen kennt, <strong>die</strong> mit einiger Sicherheitstarke Abhängigkeitsgefühle bei Menschen hervorrufen, weiß man damitzumindest, daß man <strong>die</strong> Schaffung solcher Bedingungen vermeiden sollte, wennman Schüler zur Autonomie erziehen möchte. Aussagensysteme über <strong>die</strong> Bedingungenzur Erreichung von Erziehungszielen bezeichnet man als Erziehungstechnologie.Pädagogik als "Erziehungstechnologie"?Aufgrund solcher Konstruktionen von "Erziehungstechnologien" glaubensich <strong>die</strong> Geisteswissenschaftler in ihren Befürchtungen bestätigt, daß <strong>die</strong> empirisch-analytischenErziehungstheoretiker der Versuchung eines vereinfachenden,reduktionistischen Denkens erliegen. Jedoch folgt aus den Einschränkungen, <strong>die</strong>6 Vgl. ebenda.7 Vgl. z.B. KIUCHI 1990; ZABECK 1968, S. 91 f.; LEONHARD 1978; 1989.8 Vgl. auch POPPER 1973, S. 247 ff.; VOGEL 1991, S. 21.17

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