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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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tion ... verstehend auszuschöpfen" 124 . In der Hermeneutik sind also brauchbareund wichtige Verfahren der Textinterpretation geschaffen worden, <strong>die</strong> durchausnoch verfeinert und verbessert werden können 125 . Und sie fallen nicht notwendigaus dem Rahmen der empirisch-analytischen Wissenschafts<strong>auf</strong>fassung.Ähnliches gilt auch für andere "besondere" Methoden. So nennt ZECHA <strong>die</strong>"unmittelbare sittliche Einsicht des Einzelnen" in sittliche Grundprinzipien 126 . Esist anzunehmen, daß es sich dabei um ein "moralisches Gefühl", ein intuitivesoder habitualisiertes Regelerkennen - ähnlich dem Spracherkennen - handelt, dassich aus dem durch <strong>Institution</strong>en und Traditionen <strong>auf</strong>erlegten Zwang bildet, sichan <strong>die</strong> im L<strong>auf</strong>e der Zeit entstandenen komplizierten gesellschaftlichen Ordnungenzu halten 127 . In allen Bereichen sind wir <strong>auf</strong> solche intuitiven Erkenntnisleistungenangewiesen. Nur folgt aus der Möglichkeit intuitiver Erkenntnis nichtderen Wahrheit. Die Unterschiedlichkeit moralischer Überzeugungen zeigt, daßes sich dabei keineswegs um ein, wie ZECHA meint, "weitaus sichereres Empfindenund damit auch Wissen ..., als es im Bereich der sinnlichen Wahrnehmungmöglich ist" 128 , handeln kann.Die Berufung <strong>auf</strong> intuitive Erkenntnis, <strong>auf</strong> "Urevidenzen" 129 usw. bedeutetdarüber hinaus den Rückgriff <strong>auf</strong> einen Dogmatismus, der gerade durch <strong>die</strong> Empirieüberwunden werden konnte. Denn im Gegensatz zur empirischen Erkenntnisund zu empirischer Prüfung von Hypothesen und Theorien können intuitiverkannte oder behauptete Evidenzen wohl nur dogmatisch <strong>auf</strong>rechterhalten undverteidigt werden (vgl. 2.1.1a/b).4.2.5 Wissenschaftstheoretische Konstruktionen einer wertendenErziehungswissenschaftWissenschaftstheoretische Konstruktionen einer wertenden Erziehungswissenschaftberuhen <strong>auf</strong> der Tatsache, daß <strong>die</strong> Spielregeln der Wissenschaft <strong>auf</strong>Festsetzungen beruhen. Aus <strong>die</strong>sem Grund sei es auch möglich, Regeln zu for-124 PATZIG 1973, S. 394; ähnlich HOLMBERG 1990, S. 20.125 Vgl. z.B. SOMMER 1987; KÖNIG 1991; REICHERTZ 1986.126 ZECHA 1987, S. 180.127 Vgl. ELIAS 1978, Bd 2, S. 312 ff.; ferner v. HAYEK 1969, S. 97 ff., S. 144 ff. und S. 161 ff. ZurProblematik eines besonderen Vermögens zur Erkenntnis von Normen vgl. MACKIE 1981, S. 43ff.128 ZECHA 1987, S. 176.129 STRASSER 1964, S. 244 ff.163

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