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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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umschreibt also das 'Sein' der Erziehung im psycho-logischen Aspekt, während derErziehungs'sinn' hier in der Leistungsförderung, in der Schulung derFunktionabilität liegt. Daraus ergibt sich <strong>die</strong> Norm einer funktionsgemäßen undleistungsgerechten Erziehung" 108 . Schon Max WEBER hat <strong>auf</strong> derartige Fehlschlüssehingewiesen, <strong>die</strong> ihre normative Prämisse in dem Glauben haben, "unabänderlichgleiche Naturgesetze" oder ein "eindeutiges Entwicklungsprinzip"beherrschten <strong>die</strong> Vorgänge "und daß das Seinsollende entweder ... mit dem unabänderlichSeienden oder ... mit dem unvermeidlich Werdenden zusammenfalle" 109 .Sofern <strong>die</strong> "besonderen Denkformen" also <strong>die</strong> Regeln der Logik außer Kraftsetzen, können sie (zumindest unter Voraussetzung des empirisch-analytischenWissenschaftsbegriffs) nicht wissenschaftlich genannt und auch nicht alserkenntnisfördernde Methoden akzeptiert werden. Denn wenn <strong>die</strong> Logik nichtbeachtet wird, könnte zumindest im Prinzip alles behauptet werden. Daraus folgtaber nicht, daß hermeneutische Methoden grundsätzlich nicht zur Lösung wissenschaftlicherProbleme brauchbar sind 110 . Überall da, wo es um im Grundsatzprüfbare Deutungen von Texten geht, dürfte sie vielmehr unverzichtbar sein. DieKritik richtet sich also ausschließlich gegen logisch unzulässige Anwendungen.b) Die ontologische Grundlage der besonderen DenkformenDie Grundlage aller Versuche, <strong>die</strong> Kluft zwischen Sein und Sollen zu überbrücken,bildet <strong>die</strong> idealistische Ontologie 111 (vgl. 2.1.2b). Danach muß "<strong>die</strong> Trennungvon wertendem und wertfreiem Bewußtsein bereits als Ausdruck jenerVerdinglichung angesehen werden ..., deren Ursache in der widerspruchsvollenTotalität der Gesellschaft liegt - in der sich leicht <strong>die</strong> zur Unvernunft verkehrte'vernünftige Wirklichkeit' Hegels erkennen läßt" 112 . Das muß wohl so verstandenwerden, daß das Objektive ("wertfreies Bewußtsein") und das Subjektive ("wertendesBewußtsein") in der "vernünftigen [idealistischen] Wirklichkeit" Hegels noch eines,also nicht unterschieden sind. Die "Verdinglichung" bedeutet eine Unterscheidungdes Objektiven vom Subjektiven, der eine andere, nämlich <strong>die</strong> realistische Ontologiezugrunde liegt. Deshalb beklagt DERBOLAV <strong>die</strong> "wissenschaftliche 'Geistaustreibung'aus der Erfahrung", <strong>die</strong> er folgerichtig als "eine fortschreitende Einklammerung der108 DERBOLAV 1979, S. 112. Die Zitate im Zitat sind DERBOLAV 1970, S. 22-51 entnommen.109 MAX WEBER 1985, S. 148.110 Vgl. <strong>die</strong> methodologischen Untersuchungen von SOMMER 1987; KÖNIG 1991.111 Zu <strong>die</strong>ser ontologischen Deutung vgl. auch KEMPSKI 1964, S. 291 ff.112 DERBOLAV 1979, S. 95.160

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