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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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<strong>die</strong>se Theorien, indem wir Folgerungen daraus <strong>auf</strong> ihre Widerspruchsfreiheituntersuchen und/oder sie mit gezielten, oft unter kontrollierten bzw. experimentellenBedingungen zustande gekommenen Beobachtungen der Wirklichkeitvergleichen. Dieses Vorgehen kann – wie gezeigt werden soll – in allen Aufgabenbereichender Pädagogik angewendet werden.Allerdings ist dabei zu beachten, daß <strong>die</strong> psychischen Ereignisse, <strong>die</strong> für dasVerhalten des Menschen von Bedeutung sind, vermutlich außerordentlichkomplex und in ihrer Struktur äußerst schwierig zu erfassen und oft nur schwer,wenn überhaupt, zu messen sein werden. In der Erziehung wird man also vermutlichnur ein mehr oder weniger unvollständiges Wissen über <strong>die</strong>se Bedingungengewinnen können. Es wäre daher gewiß ein Fehler, <strong>die</strong> vorhandenenKenntnisse als mehr denn als vorläufiges und eher oberflächliches Wissen zubetrachten. Falls wir bei der Analyse psychischer Phänomene in erster Linie <strong>auf</strong>Meßbarkeit Wert legen sollten, könnte sich am Ende möglicherweise herausstellen,daß <strong>die</strong>ses Bestreben uns verführt hat, wirklich wesentliche, aber schwierigzu erfassende Elemente außer acht zu lassen 4 .Auch ohne tiefschürfende Analyse wird man davon ausgehen müssen, daßin der Erziehungswissenschaft wohl kaum wirklich exakte Gesetze zu entdeckensind. Während <strong>die</strong> Naturwissenschaften präzise Gesetze <strong>auf</strong>stellen und genauberechenbare Voraussagen machen können, wird man in der Pädagogik - undauch in den anderen Sozialwissenschaften - eine derartige Präzision nicht erreichen.Um beispielsweise <strong>die</strong> Reaktionen einzelner Individuen bei Lob und Tadelgenau erklären und voraussagen zu können, müßte man – determinierteAbhängigkeiten vorausgesetzt – Kenntnis von so vielen Variablen undsingulären Randbedingungen besitzen, daß es uns kaum möglich wäre, sie ineiner den jeweiligen Fällen angemessenen Weise in Beziehung zu setzen, um <strong>die</strong>richtigen Schlüsse deduzieren zu können. Da also Erklärungen menschlichenVerhaltens nicht alle Bedingungsfaktoren berücksichtigen können, sind wir gezwungen,mit vereinfachten Annahmen zu arbeiten. Einfache Theorien komplexerPhänomene sind aber "wahrscheinlich notwendigerweise falsch", es seidenn wir ergänzen sie durch genau spezifizierte ceteris-paribus-Annahmen,wodurch <strong>die</strong> Theorien aber sehr kompliziert würden 5 .Man muß also - wie HAYEK das ausdrückt - im wesentlichen mit "Erklärungendes Prinzips" vorliebnehmen. Sie können zwar kaum zuverlässiges Wissenüber den Einzelfall vermitteln, aber doch Aussagen über Muster von Ereig-4 Vgl. hierzu auch HAYEK 1972.5 Ebenda, S. 16.16

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