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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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vierung ... für jeden Bildungsraum und für jede Bildungszeit ihren Geltungsanspruchdurchsetzen muß, ihrer apriorischen Apodiktizität gemäß" 56 .RUHLOFF versteht <strong>die</strong> Transzendentalpädagogik als eine Methode zurAnalyse und Legitimation von Normen 57 . Wenn mit Legitimation gemeint ist,daß <strong>die</strong> Transzendentalpädagogik zur Rationalität in der Wahl von Normenbeiträgt oder <strong>die</strong> Probleme rationaler Normentscheidungen untersucht, ist <strong>die</strong>s alsein Beitrag zur Klärung pädagogischer Probleme zu verstehen. In <strong>die</strong>sem Sinneist etwa <strong>die</strong> Aufgabe zu sehen, vorliegende "Erziehungsverständnisse ... <strong>auf</strong> ihreVoraussetzungen und das Recht ihres Anspruchs, allgemein zu gelten, zuprüfen" 58 . Nach RUHLOFF gibt es "keine absolut ... gültigen ... pädagogischenNormen, Maßstäbe, Ziele oder Zwecke, <strong>die</strong> als solche allem Zweifel enthobenwären".Er meint nun, <strong>die</strong> Transzendentalpädagogik nenne "mit Bestimmtheit ... dasPhilosophieren als das verbindliche Maß, von dem her und <strong>auf</strong> das hin allespädagogische Agieren zu betrachten und zu rechtfertigen ist" 59 . Das "Philosophierenals das verbindliche Maß" ist ein Ausdruck, der vieles bedeuten kann. Erkann beispielsweise so <strong>auf</strong>gefaßt werden, daß durch Philosophieren verbindlicheMaßstäbe gewonnen werden könnten. In <strong>die</strong>sem Fall würde RUHLOFF sich selbstwidersprechen. Vielleicht ist aber auch gemeint, nicht empirische Prüfungenkönnten für <strong>die</strong> Bedeutsamkeit von Normen letztlich ausschlaggebend sein, sondernnur philosophische Argumente. Eine solche Auffassung würde insofern mitder empirisch-analytischen Position übereinstimmen, da Normen nur von übergeordnetenWertstandpunkten aus zu rechtfertigen sind.4.2.2 Emanzipatorische und (gesellschafts-)kritische PädagogikDie Vertreter der (gesellschafts-)"kritischen Erziehungswissenschaft" –ähnlich auch <strong>die</strong> der emanzipatorischen Pädagogik – behaupten, nur <strong>die</strong> kritische56 Ders. 1987, S. 63. Es gibt auch andere Auffassungen, in denen Normen als Teil der Wirklichkeitinterpretiert werden, wie den moralischen Realismus (vgl. MOORE 1970). Im Rahmen <strong>die</strong>serPosition sind Normen im selben Sinne Teil der Wirklichkeit wie <strong>die</strong> chemischen Eigenschafteneines Stoffes. Das Gebot: "Du sollst nicht töten" ist danach wahr dann und nur dann, wenn eskeinen Fall gibt, in dem es richtig ist, jemanden zu töten (Vgl. WALDRON 1985, S. 111). ZurKritik <strong>die</strong>ser Position vgl. BLACKBURN 1971; MACKIE 1977, S. 15 f.57 Vgl. RUHLOFF 1980, S. 173; kritisch dazu ZECHA 1980, S. 638.58 Ebenda, S. 175.59 Ebenda, S. 189 (Hervorhebung H.L.).151

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