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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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Pädagogik als "Gesetzeswissenschaft"?Die Auffassung, Pädagogik als Wissenschaft habe nach den "Gesetzen", <strong>die</strong> inErziehungsfeldern bestehen, zu forschen, wird von Seiten der geisteswissenschaftlichenRichtungen mit dem Einwand abgelehnt, daß menschlichesVerhalten nicht von Gesetzen, wie sie für physikalische Phänomene gefundenwerden können, bestimmt sei. Wer <strong>die</strong> Pädagogik als eine Disziplin <strong>auf</strong>fasse, <strong>die</strong>Gesetze und Technologien konstruiere, orientiere sich an den Naturwissenschaften.Aber der Gegenstand der Naturwissenschaften unterscheide sich von dem derPädagogik so gravierend, daß <strong>die</strong> Pädagogik andere, dem Gegenstand angemessenereMethoden benötige.Nun wird man bereitwillig zugeben können, daß Gegenstand und Problemeder Pädagogik von anderer Art als beispielsweise Gegenstand und Probleme derPhysik sind. So haben Gefühle, Ideen, Willensimpulse usw. eine andere Quali-tätals physische Erscheinungen. Wichtiger dürfte aber <strong>die</strong> Frage sein, ob überinhaltliche Verschiedenheiten hinaus auch aus erkenntnistheoretischer SichtUnterschiede zwischen physischen und psychischen Phänomenen bestehen. Dasscheint aber nicht der Fall zu sein. Denn aus erkenntnistheoretischer Sicht geht esunabhängig vom Phänomen um <strong>die</strong> Möglichkeit der Erkenntnis regelhafterZusammenhänge. Mit Hilfe solcher Zusammenhänge kann man Einzelphäno-meneverstehen. Wir "verstehen" oder "erklären" beispielsweise das Beleidigt-sein einesIndividuums in einer bestimmten Situation, indem wir unser Wissen über folgendenregelhaften Zusammenhang anwenden: "Immer wenn Indivi-duen <strong>die</strong> Handlungenanderer so deuten, daß sie glauben, ihre Ehre sei verletzt worden, dann erleben siedas Gefühl des Beleidigtseins." Es scheint also keinen prinzipiellen Unterschied inder Erkenntnis physischer und psychischer Phä-nomene zu geben; bei beiden gehtes um das Auffinden regelhafter, wiederkeh-render Zusammenhänge, mit derenHilfe wir sie besser zu verstehen versuchen.Das Ziel der Wissenschaft ist <strong>die</strong> Erkenntnis der Wirklichkeit. Sie soll unsüber <strong>die</strong> Erscheinungen der physischen und psychischen Realität in objektiver undzuverlässiger Weise informieren, vor allem aber sie erklären, sie verstehbar oderdurchschaubar machen. Wenn uns bestimmte Phänomene im Rahmen bekannterTheorien rätselhaft erscheinen, wenn ein Problem, eine Unklarheit vorliegt, dannversuchen wir mit Hilfe unseres vorhandenen Wissens <strong>die</strong> Bedin-gungen, <strong>die</strong> zuden zu erklärenden Phänomenen geführt haben könnten, zu analysieren. Auf derGrundlage solcher Analysen konstruieren wir dann neue Theorien. Wir prüfen15

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