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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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chung. Sie tat das in engagierter Auseinandersetzung mit der bestehenden Erziehungspraxis44 . Man kann <strong>die</strong>s als einen ersten Schritt von den unmittelbarenErziehungs<strong>auf</strong>gaben hin zur Reflexion von Erziehung bezeichnen. Aber eshandelte sich hier eher um eine reflektierende Distanzierung von den Schwierigkeitendes tätigen Erziehers als um eine solche von den zugrunde liegendenweltanschaulich geprägten Auffassungen und Zielen von Erziehung.Vertreter der geisteswissenschaftlichen lehnen <strong>die</strong>se Distanzierung auch ab,weil sie es als ihre Aufgabe betrachten, den Leuten zu sagen, was moralisch gutund richtig oder falsch sei. "Wenn Theorie ... aus den in der Praxis selber nichtmehr <strong>auf</strong>lösbaren Schwierigkeiten erwächst, dann kann sie sich nicht damitbegnügen, zu analysieren, was ist, sondern sie muß ... zugleich zu Kriterien kommen,was falsch und was richtig ist." Dabei muß sie <strong>die</strong>se Maßstäbe "in ihrereigenen Arbeit gewinnen. Sie muß ... aus der Analyse dessen, was ist, Maßstäbefür das gewinnen, was sein soll" 45 .Nun werden für <strong>die</strong> Beurteilung von Normen und Mitteln tatsächlichethische Maßstäbe gebraucht wie das schon erwähnte "pädagogische Kriterium"NOHLs, jede Norm und jedes Mittel dar<strong>auf</strong>hin zu untersuchen, welche Bedeutungeine Norm oder ein Mittel für den Aufbau und <strong>die</strong> Förderung der Persönlichkeitdes Educanden hat 46 . Solche Maßstäbe sollen eine empirische Bewährung vonNormen und Mitteln an deren Konsequenzen für das Individuum ermöglichen.Aber man muß sich dabei bewußt bleiben, daß <strong>die</strong>se Maßstäbe menschlicheKonstruktionen und daher Festsetzungen sind, für <strong>die</strong> man zwar Argumenteanführen kann, denen aber keine objektive Geltung zukommt. Es ist nichtmöglich, <strong>die</strong>se Maßstäbe sozusagen als feststehende Tatsachen "aus der Analysedessen, was ist" zu gewinnen.Das bedeutet nun nicht, daß <strong>die</strong> Ergebnisse der traditionellen Pädagogik inBausch und Bogen verworfen werden müßten. Die empirisch-analytische Pädagogikmuß vielmehr an <strong>die</strong> Ergebnisse anderer und insbesondere der alten geisteswissenschaftlichenPädagogik anknüpfen. Es wäre unsinnig, <strong>die</strong>ses Wissenunberücksichtigt zu lassen und ganz von vorn anfangen zu wollen. Man kanndaher <strong>die</strong> traditionellen pädagogischen Satzsysteme - auch wenn sie mit Werturteilen,für <strong>die</strong> Anspruch <strong>auf</strong> allgemeine Gültigkeit erhoben wird, durchsetzt sind -nicht als wissenschaftlich wertlos ansehen. Nur darf <strong>die</strong>se Tradition pädagogi-44 Vgl. W. FLITNER 1966b, S. 18.45 BOLLNOW 1969, S. 162.46 Vgl. NOHL 1963, S. 127.147

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