12.07.2015 Aufrufe

PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Das Argument der Relativität der Werte 33 behauptet, daß alle Werte, Zieleund Normen nicht nur prinzipiell, sondern auch faktisch Zustimmung und Ablehnungerfahren können oder im L<strong>auf</strong>e der Geschichte Wandlungen unterworfensind. Daran ändert sich auch dann nichts, wenn man davon ausgehen zu könnenglaubt, daß sich gegenwärtig "<strong>die</strong> überwiegende Mehrheit der Menschheit einigin der moralischen Bewertung vieler Sachverhalte" ist 34 . Vielleicht gibt es ingewissen Fragen sogar universal akzeptierte moralische Auffassungen 35 . Aber<strong>die</strong> Suche nach absoluten oder objektiven Werten hat nur zu erstaunlich vagenund vieldeutigen Ergebnissen geführt 36 . Dennoch braucht man Werte undNormen, weil sie der Orientierung oder Leitung unseres Verhaltens <strong>die</strong>nen. Aberman bräuchte sie nicht, wenn man nicht auch anders handeln könnte; sie schränkenja gerade <strong>die</strong> Fülle der naturgegebenen Verhaltensmöglichkeiten ein. Wermöchte, daß Menschen normgerecht handeln, setzt voraus, daß sie sich auchanders entscheiden könnten. Es dürfte also weit mehr für das Argument der Relativitätder Werte als für ihre absolute Geltung sprechen.Dennoch kann <strong>die</strong> Wissenschaft bei der Analyse der Gültigkeit von Wertungenvon Nutzen sein. Man kann Wertungen beispielsweise <strong>auf</strong> ihre logischeÜbereinstimmung mit anderen Normen oder mit übergeordneten und bereits akzeptiertenWertungsvoraussetzungen untersuchen. Auf relativ spezifischer Ebenesind Wertungen oft in Sachaussagen <strong>auf</strong>lösbar (z.B. "<strong>die</strong>ses Medikament ist für<strong>die</strong> Unterstützung des Heilungsprozesses brauchbar"), <strong>die</strong> man von vorausgesetztenZielen her bewerten kann. Solche Wertungen können auch <strong>auf</strong>grund vonGesetzesaussagen als gültig oder ungültig erwiesen werden 37 . So ist eine Unterrichtsmethodeoder ein Medikament nur dann "brauchbar", wenn sie oder es zurErreichung der vorausgesetzten Ziele beiträgt, ohne schädliche Nebenwirkungenzu zeitigen.Es gibt also Fälle, in denen <strong>die</strong> Gültigkeit der Werturteile von Gesetzmäßigkeitenabhängt. Man könnte daher einwenden, daß Wertungen doch ausSeinsaussagen zu gewinnen seien. Dabei wird allerdings übersehen, daß <strong>die</strong>seWerturteile im Hinblick <strong>auf</strong> einen Zweck getroffen werden, der von Menschenhypothetisch angenommen wird. "Weil es dar<strong>auf</strong> ankommt, ob <strong>die</strong> Wirkung33 Vgl. auch <strong>die</strong> Diskussion bei ZECHA 1984, S. 28 ff.; BRECHT 1976, S. 139 f.; MACKIE 1977, S.36 ff.34 ZECHA 1984, S. 38.35 Vgl. LINTON 1974.36 Vgl. ebenda.37 Zum ganzen Absatz vgl. V. KRAFT 1951, S. 210 ff.145

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!