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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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Theorie glaubt, kann gegenteilige Befunde manchmal nur noch so interpretieren,daß sie <strong>die</strong> eigene Auffassung trotz allem zu bestätigen scheinen 24 . Da <strong>die</strong>Objektivität der Wissenschaft jedoch nicht allein <strong>auf</strong> der Objektivität deseinzelnen Wissenschaftlers, sondern <strong>auf</strong> der kritischen Diskussion undintersubjektiven Prüfung der Ergebnisse beruht, können im Prinzip solcheVorurteile irgendwann <strong>auf</strong>gedeckt werden.Letztlich ist nicht der Entstehungszusammenhang, sondern <strong>die</strong> Begründungder Geltung von Aussagen von entscheidender Bedeutung. Wie man zu Hypothesenund Theorien gekommen ist, ist für ihre Geltung relativ unwichtig. Die vorläufigeGeltung von Aussagen kann nur durch Prüfungsmethoden begründet werden,wobei in allen Realwissenschaften vor allem empirische Prüfungen gemeintsind. Durch möglichst strenge Prüfungen sollen Fehler entdeckt und ausgeschaltetwerden. Letztgültige Wahrheit bleibt freilich unerreichbar; <strong>die</strong> meistenwissenschaftlichen Aussagen sind nur "teilweise, nicht vollständig begründet",also nur wahrscheinlich 25 .b) Philosophisch-ontologische EinwändeDie philosophisch-ontologischen Einwände gegen <strong>die</strong> Forderung nachWerturteilsfreiheit beruhen <strong>auf</strong> der Behauptung, Tatsachen und Werte, Sein undSollen bildeten eine unzertrennliche Einheit. Werte wie Wahrheit, Schönheit,Gerechtigkeit usw. stellen danach keine Schöpfungen des Menschen dar, sondernwerden als Teil der von Ontologen oder Metaphysikern zu erforschenden(überzeitlichen) Wirklichkeit <strong>auf</strong>gefaßt. Diese Forschungen würden notgedrungenin ihrem Ergebnis Wertungen enthalten, <strong>die</strong> ausdrücken, daß etwas an sichmoralisch gut oder an sich moralisch schlecht oder daß eine Forderung an sich zustellen sei; sie drückten also "objektive Wertungen" und Sollensforderungen ausim Gegensatz zu den subjektiven Wertungen und Forderungen bestimmterPersonen oder Gruppen. Unter <strong>die</strong>ser Voraussetzung könnte, wenn sie zuträfe,<strong>die</strong> Forderung der Werturteilsfreiheit nicht <strong>auf</strong>rechterhalten werden. Die zugrundeliegende idealistische Ontologie wurde bereits erörtert (vgl. 2.1.2b).Auch in der Ontologie des Realismus werden Werte und Normen als Teilder Wirklichkeit, der "Welt 3" <strong>auf</strong>gefaßt (vgl. 2.1.2a). Diese Auffassung kannman auch als einen modifizierten Wertplatonismus bezeichnen. Sie ist zudem mit24 Vgl. hierzu <strong>die</strong> Analyse einiger Untersuchungen GESELLs durch FOWLER 1983, Bd. 1, S. 111 ff.25 V. KRAFT 1973, S. 55.143

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