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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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der Erziehungswissenschaft durchgesetzt, dann könnte eine "Konzeption der wissenschaftlichenPädagogik als ein System von nur rein 'informativen Aussagen'"gar nicht erst ins Auge gefaßt werden 18 und das "'Dogma ...' von der unbedingtenWertfreiheit und Objektivität der Wissenschaft" müßte fallen 19 .Diese Argumente beruhen teilweise <strong>auf</strong> Mißverständnissen. Sie sind nichtneu und sind öfter und ausführlich diskutiert worden 20 . Auch wer für <strong>die</strong> Werturteilsfreiheitder Wissenschaft eintritt, bestreitet nicht, daß historische, kulturelleund gesellschaftliche Bezüge <strong>die</strong> Interessen des Wissenschaftlers beeinflussen.Daß <strong>die</strong> Lösung einer bestimmten Frage unter bestimmten historischen oderkulturellen Umständen von größerer Bedeutung erscheint als unter anderenUmständen, steht jedoch in keinem Bezug zur Geltung der gewonnenen wissenschaftlichenSätze. So dürften <strong>die</strong> Sätze der Astronomie für das Weltverständniseines afrikanischen Medizinmannes zwar völlig bedeutungslos sein, aber dasändert nichts an ihrer Gültigkeit.Das Interesse des Erziehungswissenschaftlers für einen bestimmten Gegenstandoder <strong>die</strong> Entscheidung, Erziehungstechnologien zur Erreichung bestimmterhypothetisch angenommener Ziele zu entwerfen, ergibt sich aus dem Umstand, daßer einen Beitrag zur Verbesserung der Erziehung leisten will. Dieses Interessezählt zum Entstehungszusammenhang wissenschaftlicher Erkenntnis. Zu ihmgehören <strong>die</strong> kulturelle oder gesellschaftliche Situation, <strong>die</strong> Interessen und dasVorverständnis des Wissenschaftlers, seine Intuitionen und andere "subjektivenMomente". Der Entstehungszusammenhang beschreibt <strong>die</strong> Umstände, unter denenbestimmte Aussagen gewonnen werden. Diese Umstände sollen "<strong>auf</strong> keinemGebiet ein Hindernis für sachliche und überprüfbare Forschung" sein 21 .Da Forschungsergebnisse aber von derartigen Umständen beeinflußt werdenkönnen, wird <strong>die</strong> Auffassung, daß der Entstehungszusammenhang für <strong>die</strong> Geltungvon Theorien belanglos sei, nicht allgemein akzeptiert 22 . Dieselben Motive,<strong>die</strong> für <strong>die</strong> "Grundlegung einer Theorie" bestimmend sind, könnten "auch für ihreÜberprüfung eine entscheidende Rolle spielen" 23 . Tatsächlich kann ja das eigeneInteresse blind machen. Wer allzusehr an <strong>die</strong> Richtigkeit seiner Hypothese oder18 Ders. 1971, S. 391.19 Ebenda, S. 404; ähnlich ders. 1973, S. 15.20 Vgl. z.B. NAGEL 1979; POPPER 1970, Bd. 2, S. 260 ff.; ALBERT 1980.21 Vgl. NAGEL 1979, S. 237 ff.22 Vgl. XOCHELLIS 1973, S. 16; 1971, S. 393; KÖNIG 1978, Bd. 3, S. 10; HÜBNER 1986, S. 91,262 ff.23 HÜBNER 1986, S. 91 f.142

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