12.07.2015 Aufrufe

PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

aber sie stehen im Widerspruch zur übergeordneten Norm der Menschenwürde.Das zentrale Problem liegt darin, daß Werturteile über wünschenswerte oderabzulehnende, über "gute" oder "schlechte" Erziehung nicht einheitlich seinkönnen, weil <strong>die</strong>se Urteile im wesentlichen nicht von Tatsachen, sondern von unsselbst und unseren Einstellungen, von unseren Wert<strong>auf</strong>fassungen abhängen.Dennoch kann man für oder gegen bestimmte Erziehungsziele und -mittel argumentieren,z.B. indem man <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Folgen verweist oder ihre (un)zulängliche Realisierbarkeitdarstellt oder <strong>die</strong> (Un)Stimmigkeit zwischen ihnen und anderengesellschaftlichen Werten usw. untersucht. Möglicherweise ist eine Einigung amehesten dann herbeizuführen, wenn man zeigen kann, daß ein bestimmter Lehrgangoder eine bestimmte Schulform im Hinblick <strong>auf</strong> <strong>die</strong>selben Tests erheblich bessereErgebnisse erzielt und <strong>die</strong> Educanden dabei noch andere wünschbare Fähigkeitenerwerben. Solche Ergebnisse können dazu führen, daß Entscheidungen rationalerund nachvollziehbarer getroffen werden, als wenn Entschlüsse ohne solcheErgebnisse herbeigeführt werden müßten. Allerdings wird dabei vorausgesetzt, daßdas Schulwesen eine gewisse Vielfalt und Experimente in verschiedene Richtungenerlaubt, wie es etwa zur Zeit der Reformpädagogik möglich war.Das Bemühen, <strong>die</strong> Wissenschaft von erkenntnisfremden Wertungen freizuhaltenund gerade dadurch, sozusagen überparteilich, zur Lösung aller bedeutsamenErziehungsprobleme beitragen zu können, kennzeichnet <strong>die</strong> empirischanalytischeErziehungswissenschaft. Indem sie sich <strong>auf</strong> rein informative oderdeskriptive Aufgaben beschränkt, kann sie der Gefahr entgehen, zum "Spielballder Sekten" 103 - wie HERBART treffend formuliert hat - zu werden. DiesesBemühen um Werturteilsfreiheit wird jedoch oft noch mißverstanden. DiesemProblem wendet sich das folgende Kapitel zu.103 HERBART 1913, Bd. 1, S. 234.136

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!