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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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Bestehendem Vorrang vor Veränderungen zukomme. Tatsächlich können aberErziehungsziele, <strong>die</strong> beispielsweise im öffentlichen Schulwesen als nicht realisierbargelten, unter anderen institutionellen Rahmenbedingungen durchaus verwirklichtwerden. So ist es beispielsweise unter den in MONTESSORI-Schulengeschaffenen Bedingungen möglich, Leistung und Disziplin ohne Notendruckund Strafandrohungen zu erreichen 101 .Will man also über <strong>die</strong> Realisierbarkeit von Erziehungszielen werturteilsfreiinformieren, dann sollte man stets <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Bedingungen bezug nehmen, unterdenen <strong>die</strong> Realisierung als schwierig angenommen wird oder sich als schwierigerwiesen hat. Es könnte durchaus anders geartete Bedingungen geben, <strong>die</strong> füreine Realisierung günstiger wären. Zweifellos wird man dabei auch das weiteresoziale Umfeld, <strong>die</strong> Werte und Normen der jeweiligen Gesellschaft nichtübergehen dürfen, sondern berücksichtigen müssen. Das ist schon deshalb derFall, weil soziale Gesetzmäßigkeiten, <strong>die</strong> zur Beurteilung der Realisierbarkeitherangezogen werden müssen, nicht selten nur unter bestimmten gesellschaftlichenRandbedingungen gelten dürften. Die Beurteilung der Möglichkeiten undKonsequenzen neuer oder alternativer Vorschläge von Erziehungszielen wirddaher auch <strong>auf</strong> <strong>die</strong>sem Hintergrund untersucht und beurteilt werden müssen 102 .Solche Untersuchungen leisten zudem einen Beitrag zur rationaleren Gestaltungder Erziehungspraxis.e) Beiträge zur rationalen Gestaltung der ErziehungspraxisFür eine rationale Gestaltung der Erziehungspraxis ist es wesentlich, <strong>die</strong>rationale Diskussion der jeweils vorausgesetzten Normen und Mittel zu fördern.So dürften verschiedene Formen der Bestrafung und andere "harte" Erziehungsmethodennur deshalb <strong>auf</strong>gegeben worden sein, weil sie einer Diskussion ausgesetztwaren, durch <strong>die</strong> sie im Hinblick <strong>auf</strong> ihre Folgen kritisch untersucht wurden.Erst dadurch konnte sich das Bewußtsein bilden, daß sie gegen höhereWerte verstoßen. So können heute <strong>die</strong> jahrhundertelang fraglos angewandtenTechniken zur Brechung des als moralisch verwerflich betrachteten Eigenwillensvon Educanden nur noch im Rahmen extrem starrgläubiger Auffassungenunwidersprochen hingenommen werden. Die Mittel mögen hochwirksam sein,101 Zur MONTESSORI- Pädagogik vgl. BÖHM 1991; zu anderen und ähnlich erfolgreichenreform- pädagogischen oder reformpädagogisch inspirierten Alternativen vgl. IPFLING 1992;GAUDIG 1969; GUDJONS 1992.102 Vgl. allgemein hierzu ALEKSANDROWICZ 1989, S. 148 f.135

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