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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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glaubt, daß das Überleben der Menschheit von unserer Ausrichtung <strong>auf</strong> ewigeWerte abhänge, oder wenn man meint, ein menschenwürdiges Leben erfordereimmer wieder <strong>die</strong> Formulierung neuer Ideale und Visionen 80 .Die Untersuchung solcher weltanschaulicher Voraussetzungen ist sozusageneine Analyse der Basisregeln, <strong>die</strong> unserer Kultur und Gesellschaft zugrunde liegen81 . So kann man davon ausgehen, daß im L<strong>auf</strong>e der biologischen und kulturellenEntwicklung eine Vielzahl von Schichten solcher Regeln hervorgebrachtworden sind. Diese Schichten könnten sich überlagert, einander also nicht immerverdrängt haben. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß es sowohl innerhalb als auchzwischen ihnen Widersprüche gibt 82 .Es scheint mir ferner ein Irrtum anzunehmen, <strong>die</strong> Empiriker als Vertretereiner werturteilsfreien Erziehungswissenschaft könnten in ihrem Denken vonsolchen allgemeinen Erziehungsidealen absehen. Auch ihre Auswahl von Untersuchungsgegenständenund Problemen, ihre Interpretations- und Verwendungsvorschlägefür ihre Ergebnisse dürfte in aller Regel <strong>auf</strong> solchen Idealen bzw.allgemeinen Wunsch- oder Zielvorstellungen von Erziehung beruhen. Es wirdspäter noch dargestellt werden, daß der Grundsatz der Werturteilsfreiheit, d.h.der Grundsatz, in der Wissenschaft nur über Sachverhalte zu informieren, sieaber nicht im Hinblick <strong>auf</strong> erkenntnisfremde Werte zu beurteilen, dadurch nichtverletzt zu werden braucht (vgl. Kap. 4).Da <strong>die</strong> verschiedenen Erziehungsideale einen Hauptpunkt des Richtungsstreitsin der Pädagogik darstellen, könnte es zur Klärung der Situation beitragen,wenn jede Richtung ihre Erziehungsideale analysieren, in klarer, nachvollziehbarerForm formulieren und angeben würde, was <strong>die</strong>se Ideale für <strong>die</strong> Erziehungsproblemeunserer Zeit bedeuten und welche sonstigen Gründe man zu ihrerRechtfertigung nennen kann. Erziehungsideale können allerdings nicht wahroder falsch sein. Man kann sie daher nicht bestätigen oder widerlegen. Man kannnur Argumente für oder gegen sie vorbringen und andere von ihnen zu überzeugenversuchen. Daraus folgt nicht notwendigerweise, daß alle Erziehungsidealegleichwertig wären. So kann der Versuch, eines <strong>die</strong>ser Ideale zu verwirklichen,zu Konsequenzen führen, <strong>die</strong> zu akzeptieren <strong>die</strong> meisten nicht bereitwären. In einem solchen Fall würde man <strong>die</strong>ses Ideal wahrscheinlich fallen80 Einen Überblick über <strong>die</strong> verschiedenen Auffassungen und ihre Implikationen für Erziehungsvorstellungengibt BRAMFELD 1971.81 Vgl. v. HAYEK 1979, S. 23 f.82 Ebenda, S. 19 ff.129

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