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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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Erziehungskonzeptionen darlegen, welche Implikationen Ideale für Ziele und<strong>Institution</strong>en der Erziehung haben, kann man <strong>die</strong>se Konzeptionen als Erziehungsidealebezeichnen. Unter einem Erziehungsideal wird daher im folgendeneine Konzeption allgemeiner Ziele und Mittel der Erziehung verstanden, also einSystem allgemeiner Erziehungsnormen. Erziehungsideale in <strong>die</strong>sem Sinn könneneinen Rahmen für <strong>die</strong> Formulierung von speziellen Erziehungszielen darstellen.Wenn <strong>die</strong> Ziele etwa des Mathematik- oder des Geschichtsunterrichts oder <strong>die</strong>Normen des Erzieherverhaltens sich in <strong>die</strong>sen Rahmen widerspruchslos einfügensollen, können <strong>die</strong> Erziehungsideale auch als Kriterien oder Maßstäbe für <strong>die</strong>Beurteilung <strong>die</strong>ser spezielleren Normen <strong>die</strong>nen.Dennoch kann man fragen, ob Erziehungsideale wirklich benötigt werden.Man könnte sich ja mit den in Vorschlägen und Lehrplänen festgelegten speziellenErziehungszielen begnügen. Sie beschreiben, so kann man argumentieren,in ihrer Summe das Idealbild des gut erzogenen Menschen. Je besser <strong>die</strong> Noten,<strong>die</strong> ein Schüler erhält, desto näher ist er dem Ideal. Diese Beschreibung gibt einepositivistische Auffassung von Erziehung wieder. So wie der Rechtspositivismusdas Ideal der Gerechtigkeit mit dem positiven Recht identifiziert 74 , identifiziertein Erziehungspositivismus Erziehungsideale mit gegebenen speziellenErziehungszielen. Wie der Rechtspositivist Fragen nach einem "gerechten Recht"als unsinnig ablehnen wird, wird auch der Erziehungspositivist Fragen nach"guter Erziehung" nicht als sinnvoll betrachten können. Es kann danach nuranderes Recht und damit andere Vorstellungen von Gerechtigkeit geben undebenso andere Erziehungsziele, in denen andere Vorstellungen von Erziehungzum Ausdruck kommen.Um aber begründen zu können, warum Gesetze "gerecht" sind bzw. warumErziehungsziele "gute Erziehung" ermöglichen, muß man sich schon beim Entwurfvon Gesetzen bzw. Erziehungszielen an etwas orientieren, das <strong>die</strong> bestimmteOrdnung, nach der <strong>die</strong>ser Entwurf sich richtet, erst zum Ausdruck bringt 75 .Diese vorausgesetzte Orientierungsgrundlage braucht man nun aber nicht inüberzeitlichen platonischen Ideen oder Ähnlichem zu sehen. Man kann bei derFormulierung von Erziehungsidealen vielmehr von den durch menschlichesHandeln und Denken geschaffenen Regeln und Werten ausgehen, also Gegenständender "Welt 3" 76 (vgl. 2.1.2a). Dabei muß man nicht annehmen, <strong>die</strong>se74 Zum Rechtspositivismus und seiner Problematik vgl. z.B. HAYEK 1971, S. 195 ff.75 Vgl. allgemein hierzu HAYEK 1975, S. 23.76 Vgl. POPPER 1982 b, S. 114 ff.127

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