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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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als oberste Instanz betrachtet werden muß, sondern nur, daß sie in Demokratieneine berechtigte Kontrollfunktion hat. Diese Kontrollfunktion scheint mir auchim Prozeß der Anpassung an sich wandelnde Bedingungen unerläßlich zu sein.Würde man allein <strong>auf</strong> Traditionen bauen, dann würden sich ändernde Bedingungenim Umfeld von Schule und Erziehung vermutlich nur als Störfaktorenbetrachtet. Man könnte versuchen, Schule und Erziehung gegen <strong>die</strong>se Einflüsseabzuschotten, um Veränderungen zu verhindern. Das mag zwar durchaus legitimsein, aber es würde gerade der Jugend <strong>die</strong> Anpassung an gewandelte Umständeerschweren. Ein solcher Traditionalismus oder Konservatismus dürfte sich imwesentlichen bloß durch "Berufung <strong>auf</strong> das bessere Wissen" begründen lassen,das man "sich <strong>auf</strong> Grund von Superiorität" anmaßt 72 .Wenn man eine funktionierende pluralistisch-demokratische Gesellschaftvoraussetzt, dann sollten <strong>die</strong> meisten ihrer Bereiche einer gewissen öffentlichenKontrolle ausgesetzt sein. Wo es aber weltanschaulichen Gruppierungen bzw.ihren in <strong>die</strong>ser Hinsicht beeinflußten Bildungs- oder Ausbildungsstätten gelingt,sich gegenüber der Öffentlichkeit abzuschotten, können Erziehungsnormen imPrinzip <strong>auf</strong>grund bloßer Macht durchgesetzt werden. Das heißt, in <strong>die</strong>sem Fallkönnten sehr wohl Entscheidungen getroffen werden, bei denen allgemeinakzeptierte Werte, pädagogische Kriterien usw. nicht oder nur unzulänglichbeachtet werden.Ein durch <strong>die</strong> Öffentlichkeit kontrollierbares Schulwesen dürfte solcher Willkürweniger ausgesetzt sein. Da es in der Gesellschaft eine Vielzahl von sich zwarverändernden, aber dennoch gewohnheitsmäßig beachteten Regeln, von Rechtenund Pflichten des einzelnen wie auch von Gruppen oder Körperschaften gibt, wird<strong>auf</strong> Zuwiderhandeln mit sozialem Druck reagiert. Wenn sich <strong>die</strong> Kritik <strong>auf</strong>bestimmte fragwürdige Normen konzentriert, kann der öffentliche Druck so starkwerden, daß <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Durchsetzung <strong>die</strong>ser Normen verzichtet werden muß. In weitgehendabgeschlossenen betrieblichen oder von Sekten unterhaltenen ErziehungsoderWeiterbildungseinrichtungen dürften Willkürentscheidungen relativ leichtgetroffen werden können, da in ihnen <strong>die</strong> öffentliche Kontrolle fehlt. Wenn mansolche Willkür beschränken will, dürfte <strong>die</strong> Verhinderung der Abschließung vonErziehungseinrichtungen ein geeignetes Mittel sein.Durch <strong>die</strong> Aufdeckung und Bewußtmachung von Zusammenhängen wieden oben dargestellten, durch <strong>die</strong> Analyse der Bildungsziele von Erziehungsinsti-72 HAYEK 1971, S. 489.125

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