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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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Erziehungsnormen <strong>auf</strong>gestellt und wieder <strong>auf</strong>gegeben worden ist. Auch einigeRichtungen innerhalb der Pädagogik versuchen ja, jeweils <strong>auf</strong> der Grundlage desvon ihnen vertretenen Standpunktes bzw. bestimmter Wertgesichtspunkte, intersubjektivverbindlich Normen zu begründen. Die Frage, ob Normen gelten odernicht gelten sollen, ist - das kann nicht oft genug betont und ausgeführt werden -letztlich eine Frage der Entscheidung. Entscheidungen können durch <strong>die</strong> Vernunftaber nur vorbereitet werden; letztlich müssen sie durch den Willenerfolgen.d) Die Unterscheidung von Aufgaben der Vernunft und des WillensDer Erziehungstheoretiker kann <strong>die</strong> Normen, <strong>die</strong> in der Erziehung geltensollen, also nur vorschlagen und diskutieren. Es ist nur "eine rationale Teil-Rechtfertigungsdiskussion von partiellen Wert- und Normentwürfen bzw. geplantenund zu planenden Setzungen denkbar" und möglich 66 . Unter Berücksichtigungder durch <strong>die</strong>se Diskussion herausgearbeiteten Zusammenhänge könnenEntscheidungen durch den Erzieher, den Gesetzgeber usw. im besten Fall mitmehr Weitsicht getroffen werden.Argumente für ein System von Normen sind jedoch nur selten hinreichend,um bei anderen den Willen hervorzurufen, den Normen entsprechend zu handeln67 . Schon HUME unterschied daher in Moralfragen Aufgaben, <strong>die</strong> der Vernunft,und Aufgaben, <strong>die</strong> dem Gefühl oder dem Willen zukommen 68 . DieseAuffassung wird von manchen Autoren für falsch gehalten 69 . Gestützt <strong>auf</strong> KANTsVersuch einer Begründung der Autonomie der Moral sehen sie in der Vernunft<strong>die</strong> einzige Kraft, <strong>die</strong> imstande sei, Fragen nach dem, was man tun soll, zu lösen.In <strong>die</strong>sem Fall aber müßten "Werte sich von den natürlichen Objekten derVernunft gerade darin unterscheiden, daß sie, wenn sie erkannt sind, automatisch<strong>auf</strong> den Willen motivierend wirken". Das würde aber bedeuten, daß einerseitsWertsachverhalte von völlig anderer Beschaffenheit wären als das, was wir sonstkennen, und daß andererseits "ein entsprechendes eigenartigesErkenntnisvermögen" existierte 70 . Beides ist eher unwahrscheinlich. Es ist66 LENK 1977, S. 94.67 Vgl. NIELSEN 1989, S. 245 ff. Empirische Untersuchungen zur Diskrepanz zwischen Wissen undHandeln berichtet WICKER 1969.68 Vgl. allgemein hierzu HUME 1984, S. 215 ff.69 Vgl. z.B. LÖWISCH 1982; KRAWITZ 1980.70 MACKIE 1981, S. 47.123

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