12.07.2015 Aufrufe

PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zweitens kann <strong>die</strong> logische Konsistenz der gewünschten oder vorgeschlagenenErziehungsnormen geprüft werden. Sind sie untereinander und mit anderen, damit zusammenhängenden,bereits geltenden Normen, sowie mit den vorausgesetztenWertgesichtspunkten vereinbar? Wo bestehen Widersprüche, und wie können <strong>die</strong>sebeseitigt werden?Drittens können <strong>die</strong> psychischen, sozialen, ökonomischen und andere Konsequenzenvorgeschlagener oder angewandter Erziehungsnormen untersucht werden.Zu <strong>die</strong>ser Analyse kann man sozialwissenschaftliches Gesetzeswissen heranziehen.Die daraus folgenden Annahmen über <strong>die</strong> zu erwartenden Konsequenzen sollten empirischenPrüfungen zugänglich sein. Die Konsequenzen können dann <strong>auf</strong> der Grundlageder vorausgesetzten Wertgesichtspunkte zur Bewertung der Normen herangezogenwerden. Man kann in <strong>die</strong>sem Sinne auch von einer empirischen Bewährung derErziehungsnormen an <strong>die</strong>sen Wertgesichtspunkten sprechen und somit Vergleichezwischen verschiedenen Normen oder Normsystemen <strong>auf</strong> Erfahrung gründen 58 .Die wissenschaftliche Analyse der Folgen und der Realisierbarkeit vonErziehungszielen ermöglicht, vernünftig über sie zu diskutieren und zu klären, waswir wirklich wollen. Wenn wir beispielsweise wissen, daß ein Ziel nur durch einbestimmtes Mittel zu erreichen ist, das wir ablehnen, weil es Nebenwirkungen hat,<strong>die</strong> zu anderen Zielen oder Normen im Widerspruch stehen, werden Entscheidungenerheblich erleichtert, und wir werden das Ziel möglicherweise <strong>auf</strong>geben. Auch wenn<strong>die</strong> Normen selbst Mittel sind, <strong>die</strong> der Erreichung übergeordneter Ziele <strong>die</strong>nen, sindrationale Ziel-Mittel-Analysen zur Entscheidungsfindung nützlich 59 . Da Normendurch ihre soziale Verankerung in der Regel einen Realitätsbezug haben, steht ihrerempirischen Bewährung in <strong>die</strong>sen Fällen nichts im Wege. Man kann fast immerfragen, ob bestimmte Normen das gestellte Problem lösen, ob sie es besser lösen alsandere, ob sie irgendwelchen Erziehungsprinzipien widersprechen usw. 60 Allerdingsmuß man stets mit Fehlern oder Irrtümern rechnen, da auch unser Wissen überNormen und ihre Folgen stets begrenzt und irrtumsanfällg ist.Wenn Erziehungsnormen <strong>auf</strong> <strong>die</strong>se Weise "begründet" werden, kann das ineiner ausschließlich deskriptiven Sprache geschehen, also ohne daß erkenntnisfremdeWerturteile gefällt werden müßten. Die Aussagen sollten intersubjektivlogisch und/oder empirisch überprüfbar sein. Solche Informationen kann man58 Vgl. ALBERT 1972, S. 163.59 Vgl. allgemein hierzu Viktor KRAFT 1951, S. 203 ff., hier besonders S. 215.60 Vgl. allgemein hierzu EIDLIN 1989, S. 172 ff.; ALBERT 1978, S. 75 ff.; 1988, S. 12 ff.; FEIGL1971, S. 145.120

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!