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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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Hinblick <strong>auf</strong> vorausgesetzte Wertgesichtspunkte ergeben. So kann etwa <strong>die</strong> Orientierungan Noten und Leistungen zu einem ungünstigen Klassenklima, zu Egozentrierung,Versagensängsten bei schulleistungsschwachen Schülern mit darausresultierender verstärkter Aggressionsbereitschaft, Hilflosigkeit usw. führen.Wenn nach den vorausgesetzten Wertgesichtspunkten aber Kooperation, individuelleund soziale Harmonie usw. als erstrebenswert gelten, dann wäre ein Leistungsprinzip,das <strong>auf</strong> Benotung im Gruppenvergleich besteht, wegen der beschriebenenWirkungen nicht damit vereinbar.Daraus ist schon zu ersehen, daß <strong>die</strong> vorausgesetzten Wertgesichtspunkteauch als Bewährungskriterien zu betrachten sind, denen Erziehungsnormen und<strong>die</strong> Mittel zu ihrer Erreichung im Idealfall zu genügen hätten. Allerdings folgtaus einer Begründung weder <strong>die</strong> Geltung noch <strong>die</strong> Nicht-Geltung von Erziehungsnormen.Die letztlich notwendige Entscheidung, ob eine Norm gelten odernicht gelten soll, läßt sich so zwar rationaler und durchschaubarer machen, wirdaber nicht überflüssig dadurch (vgl. 3.3.1d).In <strong>die</strong>sem Zusammenhang sollte ferner beachtet werden, daß mit den ZielauchMittelfragen verknüpft sind. Es wird ja nicht selten davon ausgegangen, daßnur <strong>die</strong> Zielsetzung werthaft, <strong>die</strong> Mittelverwendung hingegen wissenschaftlichund wertfrei bestimmbar sei 53 . Da aber das Ergebnis von Erziehung nicht nur vonden Zielen, sondern nicht zuletzt auch von den zur Anwendung gelangtenMitteln abhängt, können <strong>die</strong> Mittel nicht als wertmäßig indifferent gelten.Außerdem können Mittel Nebenwirkungen haben, <strong>die</strong> durchaus moralisch zubewerten sind. So könnte - wie oben angedeutet - das Leistungs- und Beurteilungssystemder Schule <strong>die</strong> Ausgrenzung leistungsschwacher Schüler fördernund damit indirekt zur Stärkung von Agressivität und Gewaltbereitschaft bei <strong>die</strong>senSchülern beitragen. Es ist daher auch unzureichend, eine Norm oder ein Zielfür sich zu untersuchen und <strong>die</strong> Mittel außer Betracht zu lassen. Eine solche Auffassungliefe <strong>auf</strong> <strong>die</strong> falsche Ansicht hinaus, daß der Zweck jedes Mittel heilige,wenn es nur effektiv ist. Die Analyse von Erziehungsnormen erfordert daher, daß<strong>die</strong> Zwischenergebnisse des Prozesses ihrer Erreichung, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Anwendungbestimmter Mittel zustande kommen, ebenfalls berücksichtigt werden 54 .Die Formulierung der vorauszusetzenden Wertgesichtspunkte zur Beurteilungvon Zielen und Mitteln ist selbst eine Aufgaben der Normanalyse. Bei<strong>die</strong>sen vorausgesetzten Wertprinzipien handelt es sich jedoch nicht um53 Vgl. z.b. MÖLLER 1969.54 Vgl. ausführlicher zu <strong>die</strong>sem Problem POPPER 1970, Bd. 1, S. 390 ff.118

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