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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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spielsweise hat WEINERT das den Techniken zur Förderung des autonomen Lernenszugrunde liegende Bild des "rational man" folgendermaßen beschrieben:"Der 'rational man' identifiziert ein Problem, registriert und prüft <strong>die</strong> Daten,spezifiziert seine Ziele und produziert Ideen zu ihrer Erreichung, <strong>die</strong> er alsHypothesen formuliert. Diese Hypothesen prüft, falsifiziert oder verifiziert er,hält Ausschau nach Gründen und Erklärungen für Erfolg und Mißerfolg, bautErwartungen über mögliche alternative Handlungen <strong>auf</strong> und nähert sich soschrittweise der Lösung des Problems. Durch ein solches Vorgehen verbessert erseine kognitive Orientierung an der Umwelt und seine kognitive Kontrolle über<strong>die</strong> Umwelt ... Er verhält sich damit auch motivational rational, weil er durchreflektierte Entscheidungen subjektives Risiko und subjektive Kosten minimiertund seinen intellektuellen und realen Profit derart maximiert" 39 .Der Konstruktion von Erziehungstechnologien und -techniken können aberauch andere Zielvorstellungen oder Idealbilder des Menschen als hypothetischeZielsetzungen zugrunde liegen. So wurde in der klassischen Reformpädagogik<strong>die</strong> Annahme, daß der Mensch von Natur aus gut sei, und daß man in derErziehung nur seinen ursprünglichen Bedürfnissen zu folgen brauche, damit erauch gut bleibe, von zahlreichen Erziehungstheoretikern als Ziel <strong>auf</strong>gefaßt, zudessen Erreichung <strong>die</strong> vielleicht bis heute interessantesten Techniken der Pädagogik(Projektmethode, MONTESSORI-Methode, Arbeitsunterricht usw.) entwickeltwurden. Der Technologe oder Techniker kann durchaus Leitbilder oderIdeale haben. Es trifft also nicht unbedingt zu, daß <strong>die</strong> Erziehungstechnologieden Educanden reduziere, Ideale nicht gelten lasse oder <strong>die</strong> "Bilder" ausblende,"<strong>die</strong> sich der Mensch von einem menschenwürdigen Dasein macht" 40 .Ein Menschenbild 41 wird im übrigen nicht nur aus Tatsachenwissen <strong>auf</strong>gebaut.Wenn wir beispielsweise dem einzelnen Verantwortung zuschreiben, dannja nicht, weil wir von der Tatsache ausgehen könnten, daß der Mensch einenfreien Willen hat und sich frei entscheiden kann, sondern weil wir möchten, daßer gewisse Regeln befolgt. Als Tatsachenkenntnis kann man in <strong>die</strong>sem Zusammenhangnicht <strong>die</strong> Willensfreiheit ansehen, <strong>die</strong> ein Ideal ist, sondern dastechnisch verwertbare Wissen, daß Menschen durch Regeln und Sanktionenbeeinflußt werden können 42 .39 WEINERT 1980, S. 4.40 HÜLLEN 1989, S. 33.41 Zu Beispielen für Menschenbilder in der Erziehung vgl. SPRANGER 1966; NASH/ KAZAMIAS/PERKINSON 1965.42 Vgl. v. HAYEK 1971, S. 94 f.112

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