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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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Da es nicht möglich ist, <strong>die</strong> Menge technologischen Wissens und seinertechnischen Anwendungen in den Köpfen der Erzieher zu konzentrieren, ist <strong>die</strong>Objektivierung <strong>die</strong>ses Wissens in technischen Mitteln der vermutlich erfolgversprechendsteWeg zu seiner Anwendung. Solange Wissen nicht in standardisiertenTechniken, d.h. Lehrbüchern oder Lernmaterialien, objektiviert wird,wird es nur sehr begrenzt zur angemessenen Anwendung gelangen können.Dazu ein ausführlicheres Beispiel: Dietmar HERDT hat unter Zugrundelegungder kognitiven Lerntheorie, entsprechender technologischer Hypothesenund von Unterrichtstechniken einen neuen Lehrgang zur "Einführung in <strong>die</strong> elementareOptik" entwickelt 33 . Lernen wird durch den Aufbau kognitiver Schemataerklärt. Ausgangspunkt sind <strong>die</strong> jeweils vorhandenen, mehr oder wenigerbereichsspezifischen Alltagsschemata der Schüler. Diese vorhandenen Wissensschematakönnen nach und nach immer besser an <strong>die</strong> realen Phänomeneangepaßt werden. Führt etwa <strong>die</strong> Anwendung <strong>die</strong>ser Schemata nicht zu befriedigendenErgebnissen, z.B. weil Versuche den durch ein Schema bedingtenErwartungen widersprechen, dann werden <strong>die</strong> Schemata verändert, angepaßt oderneu strukturiert. Auf <strong>die</strong>se Weise können <strong>die</strong> verbesserten Schemata in derErfahrungswelt der Lernenden verankert werden.Ein Hauptproblem dabei ist, daß in der Schule vielfach Antworten <strong>auf</strong>Fragen gelernt werden sollen, <strong>die</strong> von den Schülern nicht gestellt worden sind.Wenn der Lehrstoff aber keinen Bezug zu der Erfahrungswelt und damit zu denam ehesten zugänglichen bereichsspezifischen Wissensschemata der Schüler hat,<strong>auf</strong>grund derer sie Fragen über einen Gegenstandsbereich formulieren könnten,dann bleibt das unabhängig davon erworbene Wissen wie ein Fremdkörper in derkognitiven Struktur der Schüler "hängen". Wegen der fehlenden Verknüpfung<strong>die</strong>ses "Schulwissens" in der kognitiven Struktur, ist ein Transfer dann kaummöglich. Sollen <strong>die</strong> Schüler das so Gelernte <strong>auf</strong> einfache Alltagsproblemeanwenden, dann kommen meist nicht <strong>die</strong> Schulweisheiten, sondern <strong>die</strong>unpassenden und in den Lernprozeß nicht einbezogenen Alltagsschemata zumEinsatz, <strong>die</strong> eigentlich durch das Schulwissen hätten ersetzt werden sollen.Damit können u.a. auch <strong>die</strong> nachweisbar schlechten Ergebnisse traditionellerLehrgänge zur Einführung in <strong>die</strong> Optik erklärt werden, nach denen neue Schematain Form von Merksätzen eingeprägt und angewendet werden, ohne daß man sichmit dem vorhandenen Wissen der Schüler dazu beschäftigt 34 . Um bessere33 HERDT 1990.34 Vgl. ebenda, S. 24 ff.109

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