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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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exakte und möglichst große Bereiche der Erziehungswirklichkeit erklärende Theoriennicht verfügbar.In der Erziehungstechnologie konnten einfache Theorien mit dar<strong>auf</strong> beruhendenund nachgewiesenermaßen effektiven Erziehungstechniken bisher nur für relativ engumgrenzte Phänomene und Aufgaben konstruiert werden 28 . Möglicherweise ist dasTheorie-Praxis-Problem der Pädagogik tatsächlich am ehesten <strong>auf</strong> <strong>die</strong>se Weise, d.h.durch <strong>die</strong> Entwicklung, Erprobung und Verbesserung von theoretisch bzw.technologisch begründeten Erziehungstechniken, von standardisiertenErziehungsprogrammen, Lehrmitteln oder Organisationsformen für mehr oderweniger begrenzte Bereiche zu lösen. So können etwa durch den Einsatz vonGruppen- oder Einzellehrprogrammen oder individuell verwendbaren Audiokassettenfür Diktate vorgeplante, oft individualisierende Elemente in den Unterricht eingeführtwerden, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Arbeit des Lehrers erleichtern 29 . Ein weiteres Beispiel ist <strong>die</strong>MONTESSORI-Methode, <strong>die</strong> <strong>auf</strong> der Grundlage einfacher Annahmen über das Werdender Persönlichkeit entwickelt wurde. Durch eine Kombination organisatorischerRegeln und unterrichtstechnischer Materialien werden im Hinblick <strong>auf</strong> <strong>die</strong>seAnnahmen mehr oder weniger standardisierte Erziehungssituationen herbeigeführt,<strong>die</strong> durch regelgeleitetes Lehrerhandeln gut kontrollierbar sind.Derartige schulorganisatorisch hergestellten Standardsituationen dürfteneine wesentliche Vorausssetzung dafür sein, daß Lehrer wissenschaftliches bzw.technologisches Wissen über Erziehung überhaupt effektiv nutzen können.Vermutlich benötigen sie aber selbst dann ein Training, durch das <strong>die</strong> entsprechendenDispositionen für erzieherische Handlungs- und Reaktionsweisenerworben werden können 30 . Schließlich sind <strong>die</strong> Beziehungen zwischen Wissenselementenund Verhaltensweisen nicht besonders eng 31 . So neigen Lehrer,<strong>die</strong> sehr wohl über fachspezifisches Erziehungswissen verfügen, unter Handlungsdruckzur Anwendung von Alltagswissen; sie unterscheiden sich dann inihrem Handeln nicht meßbar von Nicht-Erziehern 32 . Mehr oder weniger standardisierteSituationen und dafür trainiertes Verhalten kann aber zu erhöhter Sicherheitin der Anwendung erziehungstechnologischer Erkenntnisse beitragen.28 Vgl. beispielsweise PETERMANN/ PETERMANN 1988 oder das Trainingsprogramm von LANGER/SCHULZ v. THUN/ TAUSCH 1974.29 Vgl. THEO HERRMANN 1979, S. 162.30 Zu einem <strong>auf</strong> differenzierten erziehungswissenschaftlichen Aussagen beruhenden erziehungstechnologischenVorschlag zum Lehrertraining vgl. HOFER 1986, S. 386 ff.31 Vgl. WICKER 1969.32 Vgl. hierzu WAHL/WEINERT/HUBER 1984, S. 23.108

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