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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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alternative Randbedingungen vorliegen, dann bedeutet <strong>die</strong>s auch, daß alternativeErklärungen erforderlich sind, da eine Erklärung immer aus einem Gesetz undbestimmten Randbedingungen besteht 12 . Um Mißverständnisse zu vermeiden,sollte man ferner berücksichtigen, daß Randbedingungen in der Regel Klassenvon Bedingungen oder Merkmalen umfassen. So gibt es beispielsweise verschiedenartigekonkrete "Situationen gemeinsamen Erlebens und Handelns". Einetechnologische Aussage mit einem solchen allgemeinen Merkmal als Randbedingungläßt verschiedene technische bzw. methodische Lösungen zu, <strong>die</strong> daskonkrete Vorgehen beschreiben. Es handelt sich hierbei also nicht um eineVariation einer Randbedingung, sondern um alternative Randbedingungen. Dietechnischen Konstruktionen haben vielmehr <strong>die</strong> in der technologischen Aussageangegebenen Merkmale gemeinsam.Wenn DRERUP/ TERHART Alltagsvermutungen und Glaubenserwartungen mitwissenschaftlichen Prognosen gleichsetzen, scheint mir das eine wenig sinnvolleGleichsetzung zu sein. Vorhersagen, für <strong>die</strong> nur "Glaubensgründe" oder"nichtstatistische induktive Argumente" (also Alltagsvermutungen) angeführtwerden können, müssen von wissenschaftlich begründeten Prognosen unterschiedenwerden. Auch das Argument, daß technologische Problemlösungen imGegensatz zu Erklärungen Zeitvariablen enthalten würden 13 , ist m.E. unzutreffend.Denn wenn das Ereignis B erst eine bestimmte Zeit nach der Einwirkung von Aeintritt, ist auch eine Erklärung, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Zeitangabe nicht enthält, ungenau unddamit unvollständig. Wenn also eine Zeitangabe in einem technologischen Satz,der uns sagt, wie ein bestimmtes Ereignis herbeizuführen ist, vorkommt, dannsollte sie auch in der Erklärung <strong>die</strong>ses Ereignisses enthalten sein.Es scheint also eher mehr Argumente für das Bestehen einer Strukturähnlichkeitzu geben als dagegen. Um den Fortschritt zu wirklichkeitsgerechterenTheorien zu fördern, ist vorgeschlagen worden, <strong>die</strong> Strukturähnlichkeit von Erklärung,Prognose und technologischen Sätzen als Norm <strong>auf</strong>zufassen. Das würde<strong>die</strong> Prüfbarkeit von Gesetzeshypothesen erhöhen. Jede unzutreffende bzw. zutreffendeVorhersage und erfolglose bzw. erfolgreiche Lösung eines technologischenProblems widerlegt bzw. bestätigt eine Gesetzeshypothese 14 .Es gibt weitere Argumente, <strong>die</strong> für einen logischen Zusammenhang vonErklärung und technologischer Problemlösung sprechen. Ein solcher Zusammen-12 Vgl. auch BROCKE 1978, S. 79; POPPER 1971, S. 98.13 Vgl. DRERUP/TERHART 1979, S. 386 unter Berufung <strong>auf</strong> BROCKE 1978, S. 21 ff.14 Vgl. KÜTTNER 1983.103

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