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Anthony Cragg dinge im kopf / Things on the mind skulpturen ...

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das innere spiel: Zu Titeln<br />

und Titelgebung<br />

bei T<strong>on</strong>y <str<strong>on</strong>g>Cragg</str<strong>on</strong>g>s Plastiken<br />

J<strong>on</strong> Wood<br />

U n t i t l e d , 1995 U n t i t l e d , 1995<br />

»Verstrickt in ein komplexes Verhältnis mit der oberfläche oder dem Volumen,<br />

auf die er sich bezieht, kann der Titel eines Gemäldes oder einer skulptur als<br />

Name des jeweiligen objektes angesehen werden. er ist nachweislich in das<br />

Bedeutungsvermögen des Werkes einbezogen und liefert in seiner deskriptiven<br />

Formulierung einen Leitbegriff für die k<strong>on</strong>textgeschichte.« 1<br />

Wer sich für die Historie v<strong>on</strong> Werktiteln und ihre wechselvolle Rolle in der Bild-<br />

und Textgeschichte der modernen kunst interessiert, der findet in John Welchmans<br />

faszinierendem Band Invisible Colors: A Visual History of Titles (1997) ein<br />

wertvolles erstes Referenzwerk. Auch wenn es dort um Betitelungen geht, werden<br />

ebenfalls die allgemeinen Beziehungen zwischen kunst und sprache in der<br />

moderne sowie die rivalisierenden Impulse des Betrachtens und Lesens behandelt.<br />

dabei liegt der schwerpunkt v<strong>on</strong> Welchmans erörterungen auf der malerei.<br />

die Plastik findet vor allem in Bezug auf die Ready-mades v<strong>on</strong> marcel duchamp<br />

und das Werk v<strong>on</strong> Alberto Giacometti, david smith und T<strong>on</strong>y Caro erwähnung.<br />

doch geschieht dies auf eine Art und Weise, die indirekt die subtilen Unterschiede<br />

zwischen Titelfunkti<strong>on</strong>en in malerei und skulptur und den Wandel in ihren<br />

jeweiligen semantischen kriterien und k<strong>on</strong>texten deutlich werden lässt.<br />

In den 1960er und 1970er Jahren tritt dieser Unterschied am dramatischsten hervor,<br />

als der eigens »für den Titel reservierte (Nicht)-ort« in der formalistischen<br />

kritik verkompliziert und hinterfragt wird. 2 Als die opti<strong>on</strong> »ohne Titel« für künstler<br />

das innere spiel: Zu Titeln und Titelgebung bei T<strong>on</strong>y <str<strong>on</strong>g>Cragg</str<strong>on</strong>g>s Plastiken<br />

48 49 s c r i b e , 2009

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