Neuwahlen in NRW - Tierschutzpartei

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lands. Braunkohle ist aber der klima- und gesundheitsschädlichste Energieträger, denn ein Braunkohlekraftwerk stößt fast dreimal so viel Kohlendioxid aus wie z.B. ein Gaskraftwerk. Für den Braunkohleabbau in NRW wurden ganze Ortschaften umgesiedelt, Waldgebiete gerodet, und bis heute wird großflächig das Grundwasser abgesenkt! Der Feinstaub, der durch den Abbau entsteht, führt nachweislich zu Lungenerkrankungen und zu vermehrtem Auftreten von Allergien. Tro�dem soll die Fortführung des Tagebaus in Hambach von 2020 bis 2030 verlängert werden, mit all seinen Nachteilen. Nordrhein-Westfalens Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschu� hat es sich zum Ziel gese�t, die CO 2 - Emissionen bis zum Jahr 2020 um 25 Prozent zu senken. Das hört sich ja erst einmal gut an. Wenn man allerdings bedenkt, dass die schwarz-gelbe Bundesregierung bundesweit ein Ziel von 40 Prozent bis zum Jahr 2020 ausgegeben hat, dann hört sich das NRW-Ziel wieder nicht so wirklich ambitioniert an. Aber wir brauchen ambitionierte Ziele, wenn wir den Klimawandel tatsächlich noch au�alten wollen. Tro� der sogenannten Liberalisierung beherrschen 4 große Energiekonzerne in Deutschland mit 80 Prozent Marktanteil den Strommarkt. Mit dieser Marktmacht verhindern sie eine effektive Energiewende, auch in NRW. Wir se�en uns deshalb für eine konsequente Liberalisierung des Strommarktes ein, in dem alle Anbieter die gleichen Chan- 8 cen haben. Marktmacht darf nicht zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger in NRW und des Umweltschu�es gehen. Atomland NRW In NRW ist derzeit kein Atomkraftwerk in Betrieb. Das Atomkraftwerk Würgassen (Beverungen, Kreis Höxter) ging 1971 in Betrieb. Im August 1994 wurde der Betrieb wegen erheblicher Sicherheitsmängel zunächst vorläufig und am 14. April 1997 endgültig eingestellt. Der Thorium-Hochtemperaturreaktor Hamm-Uentrop (THTR) startete 1983 mit dem Probebetrieb. Wegen zahlreicher Pannen und Unfälle wurde der Betrieb 1989 endgültig eingestellt. Auch heute noch kosten der sog. „Erhaltungsbetrieb“ und der „sichere Einschluss“ des THTR ca 5,1 Millionen Euro jährlich. 50 Prozent davon zahlen Bund und Land NRW. Von der endgültigen Stillegung bis Ende 2004 sind laut Bund für Umwelt und Naturschu� Kosten in Höhe von 391,8 Millionen Euro angefallen, die vom Bundeshaushalt (112,1 Mio Euro), vom Land NRW (131,0 Mio Euro) und der Betreibergesellschaft (148,7 Mio Euro) getragen werden. Den „Schnellen Brüter“ in Kalkar, einem Prestige- X PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ Foto: www.istockphoto.com/CUHRIG
Objekt der Atomwirtschaft, ereilte 1991 das endgültige Aus, ohne jemals stromproduzierend am Ne� gewesen zu sein. Wären die rund 3,6 Milliarden Euro Investitionskosten von Anfang an in den Freizeitpark gefl ossen, der dort je� t steht, man hä� e ein Wunder-Disneyland heu� utage in NRW! Aber die Atomindustrie besteht nicht nur aus Atomkraftwerken! Zahlreiche weitere Anlagen sind für deren Betrieb unabdingbar und in Nordrhein-Westfalen „beheimatet“. Wenn es deshalb immer wieder heißt: „NRW ist atomkraftfrei“, dann ist das nicht richtig. Nordrhein-Westfalen ist ein wichtiger Standort der Atomindustrie: - Urananreicherungsanlage Gronau (UAA): die bundesweit einzige Urananreicherungsanlage. Sogenanntes Uranhexafl uorid wird dort zur Verwendung in Atomkraftwerken angereichert. Im Jahr 2005 se� te der damalige SPD- Energieminister Axel Horstmann eine Kapazitätserweiterung auf 4.500 Tonnen durch. - Brennelemente-Zwischenlager Ahaus: wie der Name schon sagt, ein Brennelemente-Lager. Zur Zeit befi nden sich dort 323 Castor-Behälter, z. B. aus dem stillgelegten AKW Hamm-Uentrop oder dem sächsischen Rossendorf. Wer hier je� t eine hochgesicherte Anlage zur Au� ewahrung der hochgefährlichen Fracht erwartet, wird en� äuscht. Die 196 m lange, 38 m breite und 20 m hohe Lagerhalle besticht durch ihren einfachen Baustil. Ein Atommülltransport ins BEZ Ahaus, welches für dieses Frühjahr geplant war, wurde - vermutlich aus Sorge um die Proteste der Atomkraftgegner und der Bewohner - zunächst verschoben. Es bleibt abzuwarten, wie viel Zeit nach der Wahl verstreicht, bis dieses Thema wieder aktuell wird! - GNS-Konditionierungsanlage Duisburg: Eine Art Serviceunternehmen der Atomindustrie. Wartung, Reparatur und Stilllegung kerntechnischer Anlagen, Brennstoff entsorgung, sowie der Betrieb von Zwischenlagern für radioaktive Abfälle. Was in Gorleben oder Ahaus eingelagert wird, wird LANDTAGSWAHL NRW 2012 • WAHLPROGRAMM 9 Foto: www.istockphoto.com/narvikk
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