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HerzB 2296Cardiovascular DiseasesElektronischer Sonderdruck fürJ. 5 NiebauerEin Service von Springer MedizinHerz 2012 · 37:499–507 · DOI 10.1007/s00059-012-3635-8© Urban & Vogel 2012D. Niederseer · J. NiebauerAusdauer- <strong>und</strong> <strong>Krafttraining</strong> <strong>bei</strong> <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong><strong>Diabetes</strong> <strong>mellitus</strong> <strong>Typ</strong> 2 <strong>und</strong> Herzinsuffizienz


SchwerpunktHerz 2012 · 37:499–507DOI 10.1007/s00059-012-3635-8Online publiziert: 6. Juni 2012© Urban & Vogel 2012D. Niederseer · J. NiebauerUniversitätsinstitut für präventive <strong>und</strong> rehabilitative Sportmedizin,Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU), SalzburgAusdauer- <strong>und</strong> <strong>Krafttraining</strong> <strong>bei</strong><strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> <strong>Diabetes</strong> <strong>mellitus</strong><strong>Typ</strong> 2 <strong>und</strong> Herzinsuffizienz<strong>Diabetes</strong> <strong>mellitus</strong> <strong>Typ</strong> 2 (DMT2) erhöhtdas Risiko von Herzinsuffizienz unabhängigvon koronarer Herzkrankheit (KHK)<strong>und</strong> Bluthochdruck <strong>und</strong> kann eine Kardiomyopathieverursachen. Der Begriffder diabetischen Kardiomyopathie wurdezunächst auf Basis von Obduktionsergebnissenan 4 erwachsenen Diabetikern eingeführt,die eine Herzinsuffizienz in Abwesenheitvon KHK hatten [1].Eine diabetische Kardiomyopathieliegt dann vor, wenn <strong>bei</strong> <strong>Diabetes</strong> <strong>mellitus</strong>eine linksventrikuläre Dysfunktionbesteht, ohne dass ein anderes Krankheitsbild(Z. B. KHK, arterielle Hypertonie)ursächlich dafür verantwortlich ist[2, 3]. Prädisponierend kann eine diastolischeFunktionseinschränkung sein, welche<strong>bei</strong> asymptomatischen <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong><strong>Diabetes</strong> gezeigt werden konnte [4]. Auchbesteht ein Zusammenhang zwischen derQualität der Blutzuckereinstellung <strong>und</strong>dem Grad der Herzinsuffizienz [2, 3]. Etwadie Hälfte der <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> DMT2 leidenzu Beginn ihrer Erkrankung an einerdiastolischen Funktionsstörung [5, 6, 7].Kennzeichen der diabetischen Kardiomyopathiesind ein dilatierter linker Ventrikel,eine myokardiale Hypertrophie sowieeine interstitielle Fibrose [8].In der Framingham-Studie wurde derepidemiologische Zusammenhang zwischen<strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> Herzinsuffizienz erstmalsumfassend beschrieben [9]. Auchwenn alle anderen koexistierenden Risikofaktorenberücksichtigt wurden, bliebdas relative Risiko von Herzinsuffizienzimmer noch <strong>bei</strong> 3,8 <strong>bei</strong> diabetischen Männern<strong>und</strong> 5,5 <strong>bei</strong> Frauen <strong>mit</strong> <strong>Diabetes</strong>.Diese Erkenntnis wurde seither in einerVielzahl von Studien bestätigt [10, 11, 12,13, 14]. Eine Reihe von Einflussfaktoren ist<strong>mit</strong> dem Auftreten von Herzinsuffizienz<strong>bei</strong> erwachsenen <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> <strong>Diabetes</strong>assoziiert ([15, 16]; . Tab. 1)Herzinsuffiziente Diabetiker habenhöhere Raten an koronaren Revaskularisationen[17] <strong>und</strong> höhere Raten an Rehospitalisationen[18] als die jeweiligenKontrollpopulationen, welche nur anHerzinsuffizienz oder nur an DMT2 leiden.Ebenso ergibt sich <strong>bei</strong> <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong><strong>Diabetes</strong>, die eine Herzinsuffizienz entwickeln,eine deutlich schlechtere Überlebenschanceals <strong>bei</strong> nicht herzinsuffizientenDiabetikern. In der nationalen Stichprobevon Medicare (USA) lag die Mortalitätfür Diabetiker <strong>mit</strong> Herzinsuffizienz<strong>bei</strong> 32,7% pro Jahr, während Diabetikerohne Herzinsuffizienz ein Mortalitätsrisikovon nur 3,7% pro Jahr aufwiesen(Hazard Ratio, HR: 10,6; [11]). DiesesRisiko war nur leicht gedämpft durch Adjustierungfür Alter, Geschlecht <strong>und</strong> Ethnie(HR: 9,5). Die Fünfjahresüberlebensratefür Diabetiker <strong>mit</strong> Herzinsuffizienzbetrug 12,5%.Metabolische Störungen in den Kardiomyozytensind wahrscheinlich dieUrsachen für die Entwicklung einer diabetischenKardiomyopathie [19, 20, 21].Zusätzlich haben diese <strong>Patienten</strong> ein erhöhtesRisiko für andere Störungen wiereduzierter myokardialer Blutfluss <strong>und</strong>eine abgeschwächte hyperkinetischen Reaktionauf Myokardischämie.Diagnose der HerzinsuffizienzEntsprechend den Leitlinien der ESC solltedie Diagnose einer Herzinsuffizienz aufBasis einer Kombination von klinischenSymptomen einer Herzinsuffizienz <strong>und</strong>Zeichen der myokardialen Dysfunktiongestellt werden. In der klinischen Praxiswird häufig zwischen systolischer Dysfunktion,was einer Beeinträchtigungder linksventrikulären Auswurffraktion(LVEF) entspricht, <strong>und</strong> diastolischer Dysfunktion,die als eine gestörte Ventrikelfüllungdurch Relaxationschwäche definiertwird, unterschieden [22].Die Echokardiographie ist die Methodeder Wahl zur Diagnose einer eingeschränktensystolischen Dysfunktion, indemechokardiographisch die LVEF bestimmtwird. Der Nachweis der pathologischenlinksventrikulären Relaxationsfähigkeit,diastolische Dehnbarkeit oderdiastolische Steifigkeit sind echokardiographischeAnzeichen einer diastolischenDysfunktion. Meist geht dies <strong>mit</strong>einer erhaltenen Pumpfunktion im SinneTab. 1 Einflussfaktoren, die <strong>mit</strong> demAuftreten von Herzinsuffizienz <strong>bei</strong>merwachsenen <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> <strong>Diabetes</strong>assoziiert sindAlterDauer des <strong>Diabetes</strong>InsulinIschämische HerzkrankheitPeriphere arterielle VerschlusskrankheitErhöhtes SerumkreatininSchlechte BlutzuckereinstellungMikroalbuminurieHerz 5 · 2012 |499


SchwerpunktTab. 2 Spezifische therapeutische Überlegungen für den herzinsuffizienten Diabetiker (ESC-Leitlinie für Herzinsuffizienz)1. Alle <strong>Patienten</strong> sollten Empfehlungen bezüglich Lebensstilmodifikation inklusive körperlichemTraining erhalten (Klasse I).2. Erhöhte Blutzuckerwerte sollten engmaschig kontrolliert <strong>und</strong> straff eingestellt werden (Klasse IIa).3. Die oralen Antidiabetika sollten individualisiert werden (Klasse I).4. Metformin sollte als First-Line-Therapie in Betracht gezogen werden. Hier muss jedoch einschränkendbemerkt werden, dass <strong>bei</strong> übergewichtigen DMT2-<strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> eingeschränkter NierenfunktionMetformin kontraindiziert ist (Klasse IIa, Evidenzgrad B).5. Thiazolidindione sind <strong>bei</strong> NYHA III <strong>und</strong> IV kontraindiziert <strong>und</strong> <strong>bei</strong> NYHA I <strong>und</strong> II nur unter einersorgfältigen Überwachung des Flüssigkeitkeitshaushalts indiziert. Unter dieser Substanzklasseneigen die <strong>Patienten</strong> zu Flüssigkeitseinlagungen v. a. in den Beinen, was <strong>bei</strong> bestehender Herzinsuffizienzeher zu einer Dekompensation führen kann. Einschränkend muss jedoch angemerkt werden,dass Rosiglitazon bereits vom Markt genommen wurde <strong>und</strong> die Verschreibung von Pioglitazon vonder EMEA aufgr<strong>und</strong> einer gehäuften Beobachtung von Urothelkarzinomen [91] nicht mehr empfohlenwird (Klasse IIb, Evidenzgrad B).6. Ein früher Beginn einer Insulintherapie sollte in Betracht gezogen werden, wenn der Ziel-HbA1c-Wert nicht <strong>mit</strong> einer oralen Therapie erreicht werden kann (Klasse IIb, Evidenzgrad C).7. Herzinsuffizienzmedikamente <strong>mit</strong> dokumentierten Auswirkungen auf Morbidität <strong>und</strong> Mortalitätwie ACE-Hemmer, Betablocker, Angiotensinrezeptorblocker <strong>und</strong> Diuretika haben in einer diabetischenwie in einer nichtdiabetischen Population einen zumindest vergleichbaren Nutzen (Klasse I,Evidenzgrad A).8. Im Falle einer notwendigen Revaskularisation sollte die Indikationsstellung besonders großzügiggestellt werden, insbesondere <strong>bei</strong> <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> ischämischer Kardiomyopathie <strong>und</strong> DMT2. WelchesRevaskularisationsverfahren das wirksamste <strong>bei</strong> herzinsuffizienten <strong>Typ</strong>-2-Diabetikern ist, bleibtGegenstand einer lebhaften Diskussion, wo<strong>bei</strong> sich die Hinweise in Richtung chirurgischer Revaskularisationvs. interventionelle Revaskularisation verdichten ([92]; Klasse IIa, Evidenzgrad C).einer normalen LVEF einher [22]. Ergänzendkann <strong>mit</strong> Hilfe eines Tissue-Doppler-Imagingdie Spezifität <strong>und</strong> Sensitivitätder Echokardiographie zur Diagnoseeiner diastolischen Herzinsuffizienz <strong>bei</strong>diabetischen <strong>Patienten</strong>, aber auch in dernichtdiabetischen Population erhöht werden[23]. Die Bestimmug der Plasmakonzentrationender natriuretischen Peptideoder deren Vorstufen ergänzt die klinische<strong>und</strong> echokardiographische Untersuchungder Diagnostik der Herzinsuffizienz<strong>bei</strong> <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> DMT2 [22, 24].Die häufigsten Ursachen der chronischenHerzinsuffizienz <strong>bei</strong>m Diabetiker sind arterielleHypertonie <strong>und</strong> KHK [22, 25]. Anderehäufige Einflussfaktoren für die Entstehungeiner Herzinsuffizienz sind Rauchen,Übergewicht, Bewegungsmangel<strong>und</strong> DMT2, insbesondere ein schlechtkontrollierter Glukosestoffwechsel inForm von erhöhten Nüchternglukose<strong>und</strong>HbA1c-Werten [14, 26, 27, 28, 29].TherapieNur sehr wenige Studien wurden speziell<strong>mit</strong> herzinsuffizienten <strong>Typ</strong>-2-Diabetikerndurchgeführt. Die meisten Informationenüber die Wirksamkeit verschiedener Arznei<strong>mit</strong>telbasieren daher auf Subgruppenanalysenvon verschiedenen Herzinsuffizienzstudien<strong>mit</strong> den dort eingeschlossenDiabetikern. Diese Subgruppen sindjedoch in Bezug auf ihre metabolischeCharakterisierung <strong>und</strong> antidiabetischeBehandlung erwartungsgemäß unzureichendbeschrieben. Trotzdem lässt sichaus diesen Subgruppenanalysen eine annäherndgleiche Wirksamkeit der Standardherzinsuffizienztherapieauch <strong>bei</strong>mDiabetiker nachweisen. Die Behandlungder Herzinsuffizienz <strong>bei</strong> <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong>DMT2 basiert derzeit entsprechend deraktuellen Guidelines auf Diuretika, ACE(„angiotensin-converting enzyme“)-Hemmern/Angiotensinrezeptorblockern(ARB) <strong>und</strong> Betablockern [22, 30]. Darüberhinaus ist eine sorgfältige Stoffwechseleinstellungauch für die Therapie derHerzinsuffizienz von Vorteil [31].Trotzdem sind einige spezifische Überlegungenentsprechend den ESC-Leitlinienfür Herzinsuffizienz für den herzinsuffizientenDiabetiker von besonderemInteresse ([22]; . Tab. 2).Wirkungen deskörperlichen Trainings <strong>bei</strong>mherzinsuffizienten DiabetikerKörperliches Training <strong>und</strong> die oben dargestellteTherapie stellen keine Alternativendar, sondern ergänzen sich zu jedemZeitpunkt der Behandlung. Entsprechendden aktuellen Leitlinien für <strong>Diabetes</strong><strong>mellitus</strong> [30, 32] <strong>und</strong> Herzinsuffizienz[22, 33] ist körperliches Training <strong>bei</strong> <strong>bei</strong>denKrankheitsbildern ein integraler Bestandteilder therapeutischen Bemühungen.Leider wird dies auch in der Fachweltzu selten berücksichtig [34]. Auch wennes aus verständlichen Gründen keine speziellenLeitlinien für die Behandlung desherzinsuffizienten <strong>Typ</strong>-2-Diabetikers gibt,so sind doch die jeweiligen Leitlinien der<strong>bei</strong>den Krankheitsbilder maßgeblich fürdie Überlegungen der Trainingstherapie.Ähnlich verhält es sich auch <strong>mit</strong> den klinischenStudien: Entsprechend unseremKenntnisstand wurde bisher keine Untersuchung<strong>mit</strong> körperlichem Training alsIntervention ausschließlich <strong>bei</strong> <strong>Patienten</strong>durchgeführt, die alle sowohl an <strong>Diabetes</strong><strong>mellitus</strong> als auch an Herzinsuffizienzlitten. Doch in den meisten Trainingsstudien,sowohl <strong>bei</strong> <strong>Diabetes</strong> <strong>mellitus</strong> alsauch <strong>bei</strong> Herzinsuffizienz, wurden jeweils<strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> der jeweils anderen Komorbiditäteingeschlossen. Aus diesem Gr<strong>und</strong>können auch hier die Ergebnisse der klinischenUntersuchungen, die in Kollektiven<strong>mit</strong> DMT2 oder Herzinsuffizienz erzieltwurden, auf herzinsuffiziente <strong>Typ</strong>-2-Diabetiker extrapoliert werden.Wie <strong>bei</strong> ges<strong>und</strong>en Probanden hat körperlichesTraining auch <strong>bei</strong> herzinsuffizientenDiabetikern sowohl kurz- als auchlangfristige Auswirkungen auf den Kohlenhydratstoffwechsel.Kurzfristige Trainingseffekteauf den Kohlehydratstoffwechsel<strong>bei</strong> <strong>Typ</strong>-2-<strong>Diabetes</strong>Im Vergleich zum ges<strong>und</strong>en Menschensind die physiologischen Reaktionen aufkörperliche Belastung <strong>bei</strong> DMT2 verändert.Dies ist abhängig von der Insulinkonzentrationim Serum zum Zeitpunktder körperlichen Belastung. Gut eingestellte<strong>und</strong> <strong>mit</strong> Insulin behandelte Diabetiker<strong>mit</strong> ausreichender Seruminsu-500 | Herz 5 · 2012


Zusammenfassung · Abstractlinkonzentration zeigen unter Belastungnormalerweise einen viel größeren Blutzuckerabfallals Ges<strong>und</strong>e [35]. Aber aucheine paradoxe Erhöhung der Blutzuckerwertenach körperlicher Belastung kann<strong>bei</strong> Diabetikern <strong>mit</strong> schlechter Stoffwechseleinstellung(Blutzuckerkonzentration>250 mg/dl), Hypoinsulinämie sowie Ketonuriebeobachtet werden [35, 36].Langfristige Trainingseffekteauf den Kohlehydratstoffwechsel<strong>bei</strong> <strong>Typ</strong>-2-<strong>Diabetes</strong>Untrainierte <strong>Typ</strong>-2-Diabetiker verfügenüber eine eingeschränkte körperliche Belastbarkeit.Gründe dafür sind ihr Alter,der erhöhter Body-Mass-Index (BMI) sowieeine oft nur subklinische linksventrikuläreDysfunktion <strong>und</strong> eine kardialeautonome Dysfunktion [37]. Zusätzlichzeichnet <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> <strong>Typ</strong>-2-<strong>Diabetes</strong>eine Insulinresistenz aus, die durcheine geringere Anzahl <strong>und</strong> Funktion derInsulinrezeptoren <strong>und</strong> Glukosetransporter,durch eine verminderte Aktivität einigerintrazellulärer Enzyme sowie durcheine niedrige maximale Sauerstoffaufnahme(VO 2max ) während des Trainings bedingtist [38, 39]. Bis auf das Alter könnenalle diese leistungsmindernden Faktorendurch körperliches Training langfristigpositiv beeinflusst werden [38, 39,40, 41]. Mehrere Metaanalysen haben eineVerbesserung des HbA1c-Werts durchkörperliches Training <strong>bei</strong> <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong><strong>Typ</strong>-2-<strong>Diabetes</strong> von etwa 0,5 bis 0,7 Prozentpunktenim Vergleich zu Kontrollpersonengezeigt [42, 43, 44, 45], wo<strong>bei</strong> einkombiniertes Ausdauer- <strong>und</strong> <strong>Krafttraining</strong>der jeweils alleinigen Trainingsformüberlegen zu sein scheint [46, 47].Wirkungen von körperlichemTraining auf kardiovaskuläreEndpunkteIn mehreren randomisierten Studienkonnte gezeigt werden, dass sich durchkörperliches Training einige kardiovaskuläreRisikofaktoren wie Dyslipidämie,Blutdruck <strong>und</strong> Körperzusammensetzung<strong>bei</strong> <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> <strong>Typ</strong>-2-<strong>Diabetes</strong> verbesserten[45]. Darüber hinaus konnte ineiner prospektiven Kohortenstudie <strong>mit</strong>2896 Diabetikern gezeigt werden, dassdiejenigen, die für mindestens 2 St<strong>und</strong>enpro Woche spazieren gingen, eine niedrigerekardiovaskuläre Mortalität hattenals körperlich Inaktive [HR: 0,66 imVergleich, 95%-Konfidenzintervall (CI):0,45–0,96; 1,4 vs. 2,1% pro Jahr, jeweils[48]]. In dieser Studie war ein Dosiseffektzu verzeichnen, da das Risiko für jene, die3 bis 4 St<strong>und</strong>en pro Woche spazieren gingennoch geringer war (HR: 0,47, 95%-CI:0,24–0,91). Dieser protektive Effekt warunabhängig von Geschlecht, Alter, Ethnie,BMI, <strong>Diabetes</strong>dauer <strong>und</strong> Komorbiditäten.Entsprechend diesen Daten könnteein Todesfall pro Jahr verhindert werden,wenn 61 <strong>Typ</strong>-2-Diabetiker für mindestens2 St<strong>und</strong>en pro Woche spazieren gingen. Ineiner ähnlichen Studie <strong>mit</strong> ausschließlichmännlichen <strong>Typ</strong>-2-Diabetikern waren sowohldie Länge der zurückgelegten Streckeals auch das Schritttempo unabhängigePrädiktoren für das kardiovaskuläreRisiko <strong>und</strong> die Mortalität [49]. Daten ausder Nurses‘ Health Study <strong>mit</strong> 5125 weiblichen<strong>Diabetes</strong>-<strong>Typ</strong>-2-Patientinnen zeigen,dass Patientinnen, die mindestens4 St<strong>und</strong>en moderat bis <strong>mit</strong>telmäßig anstrengendeskörperliches Training absolvierten,ein um 40% geringeres Risikofür kardiovaskuläre Erkrankungen einschließlichKHK <strong>und</strong> Schlaganfall habenals jene Patientinnen, die dieses Trainingnicht absolvierten [50]. Diese Risikoreduktionblieb auch nach Adjustierung fürRauchen, BMI <strong>und</strong> andere kardiovaskuläreRisikofaktoren signifikant. Eine prospektiveKohortenstudie <strong>mit</strong> 1263 Männernuntersuchte die Auswirkungen vonBewegung <strong>und</strong> kardiorespiratorischer Fitnessauf die Sterblichkeit <strong>bei</strong> <strong>Typ</strong>-2-<strong>Diabetes</strong>[51]. Niedrige kardiorespiratorischeFitness, definiert durch einen maximalenBelastungstest, <strong>und</strong> selbstberichteter Bewegungsmangelwaren unabhängige Prädiktorenfür die Gesamtmortalität <strong>mit</strong>einem adjustierten relativen Risiko von2,1 im Vergleich zu fitten ges<strong>und</strong>en Männern<strong>und</strong> 1,7 im Vergleich zu körperlichaktiven <strong>Typ</strong>-2-Diabetikern.Randomisierte Studien <strong>mit</strong> körperlichemTraining konnten außerdem dieherzinsuffizienzbedingten Krankenhausaufnahmenreduzieren <strong>und</strong> die ges<strong>und</strong>heitsbezogeneLebensqualität <strong>bei</strong> <strong>Patienten</strong><strong>mit</strong> NYHA (New York Heart AssociationFunctional Class) II oder III <strong>und</strong>Herz 2012 · 37:499–507DOI 10.1007/s00059-012-3635-8© Urban & Vogel 2012D. Niederseer · J. NiebauerAusdauer- <strong>und</strong> <strong>Krafttraining</strong><strong>bei</strong> <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong><strong>Diabetes</strong> <strong>mellitus</strong> <strong>Typ</strong> 2<strong>und</strong> HerzinsuffizienzZusammenfassung<strong>Typ</strong>-2-Diabetiker <strong>mit</strong> Herzinsuffizienz stelleneine immer größer werdende <strong>Patienten</strong>gruppedar. Nachweislich profitieren diese <strong>Patienten</strong>von körperlichem Training. Die in zahlreichenStudien gezeigten positiven Veränderungenin Bezug auf kardiovaskuläre Risikofaktoren,Morbidität <strong>und</strong> Mortalität lassensich nur durch langfristige Trainingsprogrammein Form einer Kombination aus Ausdauer-<strong>und</strong> <strong>Krafttraining</strong> erzielen. Dieses wirksame<strong>und</strong> kostengünstige Therapeutikum solltemöglichst vielen <strong>Patienten</strong> angebotenwerden.Schlüsselwörter<strong>Krafttraining</strong> · Ausdauertraining ·<strong>Diabetes</strong> <strong>mellitus</strong> <strong>Typ</strong> 2 · Herzinsuffizienz ·RehabilitationAerobic and strengthtraining in patients withdiabetes <strong>mellitus</strong> type2 and heart failureAbstractPatients with type 2 diabetes <strong>mellitus</strong> andheart failure represent a relevant populationin everyday practice. Several exercise trainingstudies have documented numerouspositive changes in cardiovascular risk factors,morbidity and mortality, that can onlybe achieved through long-term trainingprograms of combined aerobic and strengthtraining. This efficient and cost effective therapyshould be offered to as many patients inneed as possible.KeywordsStrength training · Aerobic training · <strong>Diabetes</strong><strong>mellitus</strong> type 2 · Heart failure · Rehabilitationsystolischer Herzinsuffizienz (EF


Schwerpunkt[53]. Die größte Studie, die in diese Metaanalyseeingeschlossen wurde, war dieHF-ACTION-Studie, in der 2331 <strong>Patienten</strong><strong>mit</strong> LVEF von maximal35% <strong>und</strong> NY-HA-Klasse II–IV in eine Trainings- oderKontrollgruppe, einschließlich <strong>Patienten</strong>schulung<strong>und</strong> Empfehlung von regelmäßigerBewegung, randomisiert wurden[52]. Insgesamt nahmen an dieser Studie748 Diabetiker teil (31%). Die medikamentöseTherapie war <strong>mit</strong> mehr als 90%ACE-Hemmern/ARB <strong>und</strong> Betablockernoptimiert. Die mediane Nachbeobachtungszeitbetrug 30 Monate. Der primärezusammengesetzte Endpunkt, die Gesamtmortalitätoder Hospitalisierungsratealler Ursachen, ergab keinen signifikantenUnterschied zwischen den Gruppen(HR: 0,93, 95%-CI: 0,84–1,02). Allerdingszeigte eine für die wichtigsten prognostischenFaktoren <strong>und</strong> die Ätiologie derHerzinsuffizienz bereinigte Analyse einebescheidene, aber signifikante Abnahmedes primären Endpunkts in der Trainingsgruppe(HR: 0,89, 95%-CI: 0,81–0,99).Nach Adjustierung für prognostische Kovariatenzum Zeitpunkt der Randomisierungergab sich auch eine signifikante Reduktionder kardiovaskulären Mortalität<strong>und</strong> der herzinsuffizienzbedingten Hospitalisierungen(HR: 0,85, 95%-CI: 0,74–0,99). HF-ACTION zeigte ein hohes Maßan Sicherheit während <strong>und</strong> nach den Trainingseinheiten.Darüber hinaus konnteeine signifikante Verbesserung des Ges<strong>und</strong>heitszustandsder <strong>Patienten</strong> durchden Kansas-City-Kardiomyopathie-Fragebogenbeobachtet werden [54].Effekte des körperlichen Trainingsauf die HämodynamikIn einer Metaanalyse von randomisiertenkontrollierten Studien zu Ausdauertraining<strong>bei</strong> chronischer Herzinsuffizienzwurden signifikante Verbesserungen derLVEF <strong>und</strong> der enddiastolischen <strong>und</strong> endsystolischenVolumina angegeben [55].Ein Teil dieser Effekte kann durch eineVerringerung des gesamten peripherenWiderstands erklärt werden [56]. KörperlichesTraining reduziert auch BNP(„brain natriuretic peptide“) im Plasma<strong>bei</strong> <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> Herzinsuffizienz – einweiterer Indikator für eine verbesserteHämodynamik.Auswirkung von körperlichemTraining auf die LeistungsfähigkeitZahlreiche kardiologische Rehabilitationsstudienhaben die Sicherheit <strong>und</strong>Wirksamkeit von Ausdauertraining <strong>bei</strong><strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> Herzinsuffizienz nachgewiesen[55, 57, 58]. Diese Studien habengezeigt, dass eine kardiologische Rehabilitationzu einer Verbesserung der maximalenLeistungsfähigkeit führt, gemessenin einer Erhöhung der tolerierten Trainingszeit,der VO 2peak oder der NYHA-Stadien nach 1 bis 6 Monaten körperlichemTraining. In verschiedenen Metaanalysenkonnte durch Training eine Erhöhungder VO 2peak um etwa 2,0 ml/kg/min [55, 59] oder um 17% [60] gezeigtwerden. Dies lässt vermuten, dass die <strong>Patienten</strong>dadurch ihren Alltag besser bewältigenkönnen.In einer randomisierten Studie an27 <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> stabiler, ischämischerHerzinsuffizienz, die eine optimale medikamentöseTherapie erhielten, bewirkteein Intervalltraining <strong>mit</strong> hoher Intensität(<strong>bei</strong> 95% der max. Herzfrequenz) einlinksventrikuläres Remodelling <strong>und</strong> eineverbesserte linksventrikuläre Entspannung[61]. Diese Veränderungen zeigtensich nicht <strong>bei</strong> moderatem Ausdauertraining(<strong>bei</strong> 70% der max. Herzfrequenz).Darüber hinaus wurde <strong>bei</strong> diesem alsHigh-intensity-Intervalltraining (HIT)bezeichneten Trainingsregime ein stärkererAnstieg der VO 2peak beobachtet.Die gesamte Literatur basierte bis vorKurzem auf monozentrischen, Singlecenter-Studien<strong>mit</strong> relativ wenigen <strong>Patienten</strong><strong>und</strong> kurzen Nachverfolgungszeiträumen.Keine dieser kleinen Studien waren<strong>mit</strong> einer ausreichenden statistischenPower ausgestattet, um die Mortalität <strong>und</strong>Morbidität zu untersuchen. In der HF-ACTION-Studie war die Verbesserungder VO 2peak bescheiden, aber statistisch signifikantnach 3 <strong>und</strong> 12 Monaten (0,6 vs.0,2 ml/min/kg; [52]).Wirkungen von körperlichemTraining <strong>bei</strong> Herzinsuffizienz<strong>mit</strong> erhaltener PumpfunktionDie meisten Trainingsstudien <strong>bei</strong> Herzinsuffizienzuntersuchten <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong>eingeschränkter Ejektionsfraktion. Dajedoch die Zahl der <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> Herzinsuffizienz<strong>mit</strong> erhaltener systolischerFunktion zunimmt, ist es wichtig zu bedenken,dass diese <strong>Patienten</strong> eine ebensoeingeschränkte körperlichen Leistungsfähigkeithaben können wie <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong>niedriger Ejektionsfraktion [62]. KörperlichesTraining <strong>bei</strong> diastolischer Herzinsuffizienzhat die folgenden klinischenVorteile [63]:F verbesserte VO 2peak : Eine verbessertekardiopulmonale Leistungsfähigkeit<strong>und</strong> ein erhöhter Blutfluss der Beinewährend der Belastung konnten gezeigtwerden. Diese Veränderungenkönnen <strong>mit</strong> einer Verbesserung derdiastolischen Funktion zusammenhängen,da ein Anstieg der frühdiastolischenmaximalen Füllungsratedes linken Ventrikels in Ruhe <strong>und</strong>während des Trainings gezeigt werdenkonnte [64].F verbesserte Muskelenergetik: DieSauerstoffverwertung im Muskelwird effizienter, sodass eine ähnlicheMenge an Ar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong> einer niedrigerenHerzfrequenz, geringerem Druck-Frequenz-Produkt <strong>und</strong> niedrigeremAtemminutenvolumen (also <strong>bei</strong> verbessertemGasaustausch) durchgeführtwerden kann. Das günstigereDruck-Frequenz-Produkt ermöglichtes herzinsuffizienten <strong>Patienten</strong><strong>mit</strong> <strong>und</strong> ohne DMT2, ihren Alltagsaufgabensymptomärmer <strong>und</strong> <strong>mit</strong> wenigerLi<strong>mit</strong>ierungen nachzukommen.Eine Induktion der mRNAs von mehrerenKanditatengenen durch Trainingzeigte sich sowohl kurzfristig, alsonach einem Monat, aber auch übereine Periode von 6 Monaten, was einelangfristige Veränderung der Muskelphysiologie<strong>bei</strong> diesen <strong>Patienten</strong> nahelegt[65].F Verbesserung von Atemnot <strong>und</strong> Müdigkeit,insbesondere durch Hintanhaltenvon Dekompensationen.Eine rezent publizierte Studie <strong>mit</strong> 65 <strong>Patienten</strong><strong>mit</strong> Herzinsuffizienz <strong>mit</strong> erhaltenerPumpfunktion konnte erstmals nach3 Monaten kombiniertem Kraft- <strong>und</strong> Ausdauertrainingein reverses Remodellingder Vorhöfe <strong>und</strong> eine Verbesserung derdiastolischen Funktion verglichen <strong>mit</strong> derKontrollgruppe berichten [66].502 | Herz 5 · 2012


Weitere nützlicheWirkungen von TrainingKörperliches Training begünstigt eineReihe von pathophysiologischen Veränderungen,die für herzinsuffiziente <strong>Typ</strong>-2-Diabetiker von Nutzen sind. So reduziertkörperliches Training den Sympathikotonus<strong>und</strong> erhöht den Vagotonus inRuhe <strong>und</strong> unterstützt da<strong>mit</strong> die Wiederherstellungder vegetativen Herz-Kreislauf-Kontrolle.Des Weiteren wird die arterielleBarorezeptorsensitivität verbessert[67, 68], was zur Reduktion des systemischenGefäßwiderstands <strong>und</strong> der kardialenNachlast führt <strong>und</strong> so zu einer Verbesserungder Herzfunktion <strong>bei</strong>trägt.Andere Studien fanden durch Trainingeine Reduktion der neurohumoralenAktivität <strong>mit</strong> verminderten Ruhespiegelnvon Angiotensin, Aldosteron, Vasopressin<strong>und</strong> natriuretische Peptiden [67,69]. Auch eine Verbesserung der endothelialenFunktion, wie eine erhöhte basaleendotheliale Stickstoffmonoxidbildung<strong>und</strong> eine acetylcholinver<strong>mit</strong>telte endothelabhängigeVasodilatation der skelettmuskulaturversorgendenBlutgefäße,konnte nachgewiesen werden. Dies könntemöglicherweise ein Gr<strong>und</strong> für die Zunahmeder körperlichen Leistungsfähigkeitsein [70, 71]. Intervalltraining verbessertdiese Parameter in einem größerenAusmaß als konventionelles Training[61]. Der Endpunkt der endothelialenFunktion wurde auch in einer 3-armigenStudie (n=43) <strong>mit</strong> einer Trainingsgruppe,einer Gruppe <strong>mit</strong> Rosiglitazon <strong>und</strong> einerKontrollgruppe <strong>bei</strong> <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> KHK<strong>und</strong> Prädiabetes untersucht. Hier liegenDaten nach einem Monat [72] <strong>und</strong> nach6 Monaten [73] vor, wo<strong>bei</strong> die Trainingsgruppein Bezug auf die Verbesserung derendothelialen Funktion sogar besser abschnittals die Rosiglitazongruppe.Auch eine Reduktion der Plasmaspiegelvon proinflammatorischen Zytokineneinschließlich TNF (Tumornekrosefaktor)-α<strong>und</strong> Interleukin-6 <strong>und</strong> deren löslicheRezeptoren, aber auch von apoptotischenMediatoren wie Fas <strong>und</strong> Fas-Ligandkonnte durch körperliches Training nachgewiesenwerden [74, 75]. Zudem ließ sicheine positive Beeinflussung des oxidativenStresses durch körperliches Training zeigen[76].<strong>Krafttraining</strong> <strong>bei</strong>mherzinsuffizienten<strong>Typ</strong>-2-DiabetikerDie Abnahme von Skelettmuskulatur <strong>mit</strong>fortschreitendem Alter ist physiologischdeterminiert [77]. Da <strong>Krafttraining</strong> zueiner Zunahme der Muskelmasse führt,kann durch gezieltes <strong>Krafttraining</strong> diefortschreitende Sarkopenie erfolgreichbekämpft werden. Dadurch lassen sichAktivitäten des täglichen Lebens leichter<strong>und</strong> länger durchführen, was die Lebensqualitätder an <strong>Typ</strong>-2-<strong>Diabetes</strong> erkrankten<strong>Patienten</strong> erheblich steigert. Stürze<strong>und</strong> Pflegebedürftigkeit können vermiedenwerden; zudem werden mögliche Begleiterkrankungenwie KHK, Dyslipidämie,Krebs, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung,Herzinsuffizienz, peripherearterielle Verschlusskrankheitoder arterielle Hypertonie ebenfallspositiv beeinflusst [78]. Was das <strong>Krafttraining</strong>speziell für den Diabetiker attraktivmacht, ist anhand der Pathophysiologiedes DMT2 ersichtlich. Der hoheGlukosespiegel im Blut kommt durcheine Übersättigung der Muskulatur <strong>mit</strong>Glukose zustande. In der kaum bewegtenSkelettmuskulatur wird die dort abgespeicherteGlukose auch kaum benötigt,sodass keine Glukose mehr aus demBlut aufgenommen werden kann. Daaber <strong>bei</strong> einer hyperkalorischen Ernährung,die <strong>bei</strong> den meisten <strong>Typ</strong>-2-Diabetikernvorliegt, ein Überangebot an Glukoseim Blut besteht, wird dieser Teufelskreisweiter angekurbelt. Durch den weitersteigenden Glukosespiegel wird Insulinausgeschüttet, um doch noch Glukosein die Muskulatur aufnehmen zu können.Die Muskulatur, die keine Speicherkapazitätenmehr hat, schützt sich vornoch mehr Glukose, indem sie die Insulinrezeptorenaus der Zellmembran derMuskelzellen abzieht. Diese peripherenInsulinresistenz kann nun durch körperlichesTraining, <strong>bei</strong> dem ja die muskulärenGlukosespeicher entleert werden,der Kampf angesagt werden. Da<strong>bei</strong> eignetsich <strong>Krafttraining</strong> um so mehr, danicht nur der Glukosespeicher der bereitsvorhanden Muskulatur regelmäßigentleert wird <strong>und</strong> so die periphere Insulinresistenzbekämpft werden kann, sonderndurch Muskelwachstum als Folgedes <strong>Krafttraining</strong>s der Glukoseverbrauchdeutlich gesteigert wird [79].Häufigkeit <strong>und</strong> Art deskörperlichen TrainingsGenerell sollten alle Menschen, auch Diabetiker,mindestens 150 min/Woche <strong>bei</strong><strong>mit</strong>tlerer Intensität, also im aeroben Bereich,körperlich aktiv sein. Die <strong>mit</strong>tlereIntensität ist definiert als 60–70% dermaximalen Herzfrequenz, welche in einermaximalen Ergometrie er<strong>mit</strong>telt wurde[80]. Die Aktivität sollte jeweils mindestens30 min dauern, <strong>und</strong> die 150 min solltenauf mindestens 3 Tage pro Woche aufgeteiltwerden, wo<strong>bei</strong> darauf zu achten ist,dass nicht mehr als 2 aufeinanderfolgendeTage ohne Training bleiben. Wenn keineKontraindikation besteht, sollten <strong>Typ</strong>-2-Diabetiker zusätzlich 3-mal wöchentlichein <strong>Krafttraining</strong> durchführen. Progressives<strong>Krafttraining</strong> verbessert die Insulinsensitivität<strong>bei</strong> älteren Männern <strong>mit</strong>DMT2 genauso gut wie <strong>und</strong> in einigenStudien sogar besser als aerobes Training[81]. Die Senkung des HbA1c-Werts durch<strong>Krafttraining</strong> <strong>bei</strong> älteren <strong>Typ</strong>-2-Diabetikern[82, 83] konnte durch eine Kombinationaus Ausdauer- <strong>und</strong> <strong>Krafttraining</strong>noch übertroffen werden [47, 84]. Als Bewegungsempfehlunggilt ([80]; . Tab. 3):F Die Intensität der körperlichen Bewegungrichtet sich nach der in einermaximalen Ergometrie erzielten maximalenHerzfrequenz. Das Trainingsoll an 3 bis 7 Tagen pro Woche stattfinden,wo<strong>bei</strong> zwischen den Trainingstagennicht mehr als 2 Tage ohneTraining sein sollten. ModeratesTraining wird für 30–60 min proTraining <strong>und</strong> insgesamt für mindestens150 min pro Woche <strong>bei</strong> einer Intensität<strong>mit</strong> 60–70% der maximalenHerzfrequenz erfolgen. Anstelle dessenoder zusätzlich dazu wird intensivesTraining <strong>mit</strong> einer Intensität vonüber 70% der maximalen Herzfrequenzfür mindestens 90 min/Wochedurchgeführt (Klasse I, EvidenzgradA).F Zusätzlich sollte 3-mal/Woche ein<strong>Krafttraining</strong> aller großen Muskelgruppendurchgeführt werden. Da<strong>bei</strong>ist es <strong>bei</strong>m Hypertrophietraining(Maximalkrafttraining) das Ziel, gro-Herz 5 · 2012 |503


SchwerpunktTab. 3 Zusammenfassung der Trainingsempfehlungen. (Nach [80])AusdauertrainingTraining an 3–7 Tagen/Woche, nicht mehr als 2 Tage ohne TrainingModerates Training für 30–60 min pro TrainingseinheitInsgesamt mindestens 150 min/WocheIntensität <strong>bei</strong> 60–70% der maximalen Herzfrequenz (in einer max. Ergometrie er<strong>mit</strong>telt)Stattdessen oder zusätzlich intensives Training <strong>mit</strong> >70% der maximalen Herzfrequenzfür ≥90 min/Woche(Klasse I, Evidenzgrad A)<strong>Krafttraining</strong>Zusätzlich 3-mal/Woche <strong>Krafttraining</strong> aller großen Muskelgruppen- Hypertrophietraining (Maximalkrafttraining), 3 Sätze <strong>mit</strong> 8–10 Wiederholungen(Klasse I, Evidenzgrad A)- Kraftausdauertraining, 3 Sätze <strong>mit</strong> 30–40 Wiederholungen (Klasse I, Evidenzgrad A)Sobald Wiederholungszahl überschritten, Gewicht derart erhöhen, dass nur noch 8bzw. 30 Wiederholungen möglich sindße Muskelgruppen <strong>mit</strong> bis zu 3 Sätzenvon 8 bis 10 Wiederholungen zu trainieren.Das jeweilige Gewicht wird sogewählt, dass bis zur Erschöpfung 8bis 10 Wiederholungen möglich sind(Klasse I, Evidenzgrad A).F Alternativ kann Kraftausdauertrainingerfolgen, <strong>bei</strong> dem ebenfalls diegroßen Muskelgruppen <strong>mit</strong> bis zu3 Sätzen, allerdings <strong>mit</strong> einem Gewicht,welches bis zur Erschöpfung30- bis 40-mal bewegt werden kann,trainiert werden. Sobald <strong>bei</strong>m Hypertrophie-bzw. Kraftausdauertrainingdie Wiederholungszahl überschrittenwird, muss das Gewicht derart erhöhtwerden, dass nur noch 8 bzw. 30 Wiederholungenmöglich sind (Klasse I,Evidenzgrad A).Voruntersuchung der <strong>Patienten</strong>vor einem TrainingsprogrammFür den untrainierten ges<strong>und</strong>en Erwachsenen,der wieder <strong>mit</strong> dem körperlichenTraining beginnen möchte, sollte entsprechendaktuellen Leitlinien vor Beginneines Trainingsprogramms eine kardialeAbklärung <strong>mit</strong>tels Ruhe-EKG, Ergometrie<strong>und</strong> ggf. weiterführenden Untersuchungenerfolgen [85]. Dasselbe gilt für denDMT2 umso mehr, da diese <strong>Patienten</strong> einhohes Risiko für das Vorliegen bzw. dieEntstehung kardiovaskulärer Erkrankungenhaben <strong>und</strong> dies vor Beginn eines Trainingsabgeklärt werden muss [80].Einschränkungen <strong>und</strong>Besonderheiten deskörperlichen TrainingsÄhnlich wie <strong>bei</strong> manchen Medikamentenkann es notwendig sein, dass die oben beschriebeneTrainingsintensität erst langsamauftitriert wird, da die empfohleneTrainingsintensität nicht von Beginnan geleistet werden kann. Insbesondere<strong>bei</strong> Hochrisikopatienten wie <strong>Patienten</strong><strong>mit</strong> fortgeschrittener Herzinsuffizienz istdiese Herangehensweise empfehlenswert[86]. Bei besonderen <strong>Patienten</strong>gruppen(schwer einstellbare Hypertoniker, <strong>Patienten</strong><strong>mit</strong> schwerer autonomer Neuropathie,schwerer peripherer Neuropathieoder diabetischem Fußsyndrom <strong>und</strong> instabilerdiabetischer Retinopathie) solltenindividuelle Übungen, die auf den <strong>Patienten</strong><strong>und</strong> seine Umstände eingehen, durchgeführtwerden. So kann <strong>bei</strong> der proliferativendiabetischen Retinopathie oder derschweren proliferativen diabetischen Retinopathieein <strong>Krafttraining</strong> dennoch möglichsein, ohne dass eine unverantwortlichhohe Gefahr für die Ausbildung einerGlaskörperhämorrhagie oder eine Netzhautablösungbesteht [32]. Bei periphererNeuropathie zeigen sich <strong>bei</strong> den <strong>Patienten</strong>ein vermindertes Schmerzempfindensowie Gefühlsstörungen in den Extre<strong>mit</strong>äten,was zu einem erhöhten Risiko vonHautschäden <strong>und</strong> Infektionen bis hin zuCharcot-Fuß <strong>mit</strong> Gelenkzerstörung führenkann. Jedoch zeigen Studien, dassAusdauertraining in moderater Intensitätnicht zu einem erhöhten Auftreten einesdiabetischen Fußsyndroms oder von Reulzerationen<strong>bei</strong> <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> einer peripherendiabetischen Neuropathie führenmuss [87]. Diese <strong>Patienten</strong> sollten jedochunbedingt geeignetes Schuhwerk tragen<strong>und</strong> ihre Füße täglich auf Veränderungenprüfen, um frühzeitig eine beginnendeSchädigung der Haut <strong>und</strong> der Weichteilezu erkennen.Des Weiteren ist <strong>bei</strong> <strong>Patienten</strong> unterInsulin- <strong>und</strong>/oder Insulinsekretagogatherapieimmer auf die Vermeidung vonHypoglykämien zu achten. Vor dem Trainingsollte eine Blutglukosebestimmungerfolgen, sodass nur <strong>bei</strong> Blutzuckerwertenim Normbereich trainiert wird. Durchdie se <strong>und</strong> andere <strong>Patienten</strong>schulungsmaßnahmenkann das Risiko von Hypoglykämienweitgehend vermieden werden.In Bezug auf die Herzinsuffizienz istvor allem die Blutdruckreaktion <strong>bei</strong> Kraftbelastungenzu beachten. Durch Kraftbelastungenkann es zwar zu extrem hohenBlutdruckanstiegen kommen, dies ist jedochnicht <strong>bei</strong> allen Belastungen dieserArt die Regel. Die aktuelle Blutdruckreaktionauf Kraftbelastungen ist abhängigvon der Belastungsform (Verhältnisisometrische/isotonische Komponente),der Intensität der Belastung, also der Höheder eingesetzten Kraft in Bezug auf dieMaximalkraft, <strong>und</strong> der Größe der eingesetztenMuskelmasse. Der Blutdruckanstieg<strong>bei</strong> Kraftbelastungen ist weiterhinvon der Wiederholungszahl <strong>und</strong>/oder derBelastungsdauer abhängig. Die höchstenDruckwerte werden erreicht, wenn Wiederholungsserienim Bereich von 70–95%der Maximalkraft bis zur völligen Erschöpfungausgeführt werden. Kommt<strong>bei</strong> Kraftbelastungen ein Vasalva-Manöverhinzu, wird der Blutdruckanstieg erheblichverstärkt. Während die Druckspitzenzu arteriellen Rupturen führen können,bewirkt die Verminderung des Herzzeitvolumensein Absinken der Koronardurchblutung.Es können Komplikationenwie Herzrhythmusstörungen <strong>und</strong>Herzinfarkt entstehen. Die postpressorischeBradykardie kann Auslöser für erheblicheHerzrhythmusstörungen bis zumKammerflimmern sein. Der kurzfristigeDruckabfall nach dem Pressvorgang führtmanchmal auch <strong>bei</strong> Ges<strong>und</strong>en nach maximalerKraftbelastung zur Synkope [88,89, 90]. Intraarteriell durchgeführte Blutdruckmessungenwährend des Krafttrai-504 | Herz 5 · 2012


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