KINDERBETEILIGUNG LEICHT GEMACHT ... - in der zigzagzone
KINDERBETEILIGUNG LEICHT GEMACHT ... - in der zigzagzone
KINDERBETEILIGUNG LEICHT GEMACHT ... - in der zigzagzone
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<strong>KINDERBETEILIGUNG</strong> <strong>LEICHT</strong> <strong>GEMACHT</strong>!<br />
AUSGEWÄHLTE METHODEN FÜR VIELE<br />
GELEGENHEITEN<br />
M•<br />
Ausstellungen B5<br />
• D Befragung von Expert<strong>in</strong>nen und<br />
Experten B6<br />
• D Befragungsaktion mit<br />
ausgewählten Gruppen B8<br />
• D Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g B10<br />
• D E<strong>in</strong>punktentscheidung B12<br />
• D Erf<strong>in</strong>dungsspiel B14<br />
M•<br />
Fantasiereise B16<br />
M•<br />
Fensteraktion<br />
„Guck mal, wer da wohnt!“ B18<br />
M•<br />
Fotoaktion: Me<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung B19<br />
• D Fotostreifzüge B20<br />
M•<br />
Großbil<strong>der</strong> B23<br />
• D Interviewstreifzüge B24<br />
• D K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendkonferenz B26<br />
• D K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und<br />
Jugendsprechstunde B28<br />
M<br />
Aus: Münchner K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendforum<br />
& Ökoprojekt – MobilSpiel e.V.,<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>-Aktions-Koffer, Handbuch<br />
M E T H O D E N<br />
B 1<br />
• D Klagemauer B30<br />
• D Mehrpunktentscheidung B32<br />
• D „Me<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung“ B34<br />
• D Modellbau B36<br />
• D Planungszirkel B40<br />
• D Riesenbrief an die<br />
Kommunalpolitk B43<br />
• D Spielplatzplanungsparty B45<br />
M•<br />
Stadtteilmuseum<br />
von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n B48<br />
M•<br />
Stadtteil-Quiz B50<br />
M•<br />
Stolperste<strong>in</strong>e B52<br />
• D Verkehrsplanungscheck B54<br />
• D Wunsch- und Meckerkasten B56<br />
• D Wunschbaum B59<br />
• D Zeichen- und Malaktion B61<br />
D<br />
Aus: Deutsches K<strong>in</strong><strong>der</strong>hilfswerk e.V. und<br />
Aktion Schleswig-Holste<strong>in</strong> – Land für K<strong>in</strong><strong>der</strong>,<br />
mitreden – mitplanen – mitmachen<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommune
METHODE<br />
Ausstellung mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
Befragung von Expert<strong>in</strong>nen<br />
und Experten<br />
Befragungsaktion mit ausgewählten<br />
Gruppen<br />
Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g<br />
E<strong>in</strong>-/Mehr-Punktentscheidung<br />
Erf<strong>in</strong>dungsspiel<br />
Phantasiereise<br />
Fensteraktion<br />
„Guck mal, wer da wohnt!“<br />
Fotoaktion: Me<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung<br />
Fotostreifzug<br />
Großbil<strong>der</strong><br />
Interviewstreifzüge<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendkonferenz<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendsprechstunde<br />
Klagemauer<br />
ANLASS<br />
Präsentation von Ergebnissen<br />
Um Fach<strong>in</strong>formation und Know-How<br />
von Expert/-<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> lebendiger Form<br />
zu bekommen<br />
Vertiefende Gespräche, um Ideen,<br />
H<strong>in</strong>tergründe von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n zu erfahren<br />
Um schnell und kreativ Ideen und<br />
Kritik zusammen zu tragen, zur<br />
Themenf<strong>in</strong>dung<br />
Entscheidungsf<strong>in</strong>dung,<br />
Prioritätensetzung<br />
Zur Phantasieanregung, z.B. vor<br />
Modellbau<br />
Um Phantasiephase e<strong>in</strong>zuleiten,<br />
zum E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> Modellbau,<br />
Wunschbaum etc.<br />
Lobbyaktion für und mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
Me<strong>in</strong>ungsäußerung und Präsentation<br />
Stadtteilerkundung, kritische<br />
Bestandsaufnahme<br />
Präsentation von Wünschen, Ideen,<br />
Vorschlägen von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
Stadtteilerkundung durch Befragung<br />
vor Ort, Präsentationsform<br />
Stadtteilorientiertes Verfahren z.B.<br />
für Jugendhilfeplanung<br />
Regelmäßiger direkter Kontakt zwischen<br />
kommunalen Verantwortlichen<br />
und den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
Präsentation von Kritikpunkten<br />
M E T H O D E N<br />
ANMERKUNGEN<br />
z.B. von Stadtforscherprojekten<br />
Expert/-<strong>in</strong>nen sollten e<strong>in</strong>e k<strong>in</strong><strong>der</strong>-/<br />
jugendgemäße Sprache f<strong>in</strong>den<br />
Kann Grundlage für weitergehende<br />
Projekte se<strong>in</strong><br />
Viele Ideen werden produziert<br />
Weiterführung <strong>in</strong> kreativen Methoden<br />
möglich (Modellbau...)<br />
Br<strong>in</strong>gt ungewöhnliche Ideen hervor<br />
Anregung von Wünschen, Visionen,<br />
Phantasie<br />
Braucht Öffentlichkeit<br />
Unaufwändige Form, Me<strong>in</strong>ungen zu<br />
sammeln und zu veröffentlichen<br />
Stadtteilerfahrung aus K<strong>in</strong><strong>der</strong>perspektive,<br />
als E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> Planungsprozesse<br />
geeignet<br />
auch im öffentlichen Raum, dr<strong>in</strong>nen<br />
und draußen geeignet<br />
Als E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> Planungsprozesse<br />
geeignet, komb<strong>in</strong>ierbar mit Fotostreifzug<br />
Vernetztes Handeln <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Geme<strong>in</strong>wesen<br />
Sollte <strong>in</strong> an<strong>der</strong>e Formen <strong>der</strong> Beteiligung<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommune e<strong>in</strong>gebunden<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Bei Schreibschwierigkeiten von<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n: Sekretär<strong>in</strong>, Zuruf
METHODE<br />
Modellbau<br />
„Me<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung“<br />
Planungszirkel<br />
Riesenbrief an die Kommunalpolitik<br />
Spielplatzplanungsparty<br />
Stadtteilmuseum von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
Stadtteil-Quiz<br />
Stolperste<strong>in</strong>e<br />
Verkehrsplanungscheck<br />
Wunsch- und Meckerkasten<br />
Wunschbaum<br />
Zeichen- u. Malaktion<br />
ANLASS<br />
In e<strong>in</strong>er Planungswerkstatt z.B. für<br />
Spielplatz, Präsentationsform<br />
Zur schnellen Me<strong>in</strong>ungsäußerung und<br />
Entscheidung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n/Jugendlichen<br />
zu Äußerungen Erwachsener<br />
Planungsphase nach e<strong>in</strong>er Zukunftswerkstatt,<br />
Modellbau o.ä. zur Erarbeitung<br />
e<strong>in</strong>er umsetzbaren realistischen<br />
Planung<br />
Präsentationsform, zur Mobilisierung<br />
für Projekte, Sammeln von<br />
For<strong>der</strong>ungen<br />
Start <strong>in</strong> Planungsprojekt, frühe Nachbarschaftsbeteiligung<br />
Präsentation von für K<strong>in</strong><strong>der</strong> wichtigen<br />
Objekten z.B. im Stadtteil<br />
Stadtteil<strong>in</strong>teresse wecken<br />
Symbolische Aufmerksamkeit für<br />
Stellen, die für K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Stadtteil<br />
gefährlich s<strong>in</strong>d<br />
Um Gefahrenstellen heraus zu f<strong>in</strong>den<br />
und darauf aufmerksam zu machen<br />
Um Me<strong>in</strong>ungen, Themen und Kritik<br />
von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Geme<strong>in</strong>wesen zu erfahren<br />
Bedürfnisse und Wünsche herausf<strong>in</strong>den<br />
und präsentieren<br />
Ideenf<strong>in</strong>dung, öffentliche Präsentation<br />
M E T H O D E N<br />
B 3<br />
ANMERKUNGEN<br />
Phantasieanregung sollte vorher<br />
laufen, Rahmenbed<strong>in</strong>gungen vorher<br />
klären, geeignet als nonverbale<br />
Artikulationsform<br />
Es werden verschieden farbige Karten<br />
hochgehalten<br />
Spielerische Elemente sollten<br />
e<strong>in</strong>gebaut werden<br />
medienwirksam<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen (f<strong>in</strong>anzell,<br />
Gelände etc.) müssen stehen<br />
Kennenlernen und Identifizieren mit<br />
dem Stadtteil; Verbesserungsvorschläge<br />
f<strong>in</strong>den<br />
Mannschaftsspiel<br />
Sicht aus K<strong>in</strong><strong>der</strong>perspektive,<br />
öffentlichkeitswirksam<br />
Beteiligung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> an <strong>der</strong> Verkehrsplanung<br />
Geeignet, um z.B. e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und<br />
Jugendsprechstunde vorzubereiten<br />
Klären, was mit den Wünschen<br />
geschieht<br />
Auswertung und Veröffentlichung<br />
<strong>der</strong> Ergebnisse muß auch erfolgen
AUSSTELLUNGEN<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> stellen ihre Sicht des Stadtteils dar und<br />
<strong>in</strong>formieren zu Themen, die <strong>in</strong> ihrem Stadtteil<br />
wichtig s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e Ausstellung wird von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
gestaltet und präsentiert. Zudem bieten<br />
Ausstellungen für K<strong>in</strong><strong>der</strong> Anknüpfungspunkte<br />
für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>haltliche Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit<br />
Themen, die den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n im Stadtteil wichtig<br />
s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> im Laufe e<strong>in</strong>es Projekts wichtig werden.<br />
ZIEL:<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> zur Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit ihrer<br />
Lebenswelt anregen.<br />
Kritik und Verbesserungsvorschläge von<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n im Stadtteil öffentlich machen<br />
Altersstufe: 8 bis 14 Jahre<br />
Material:<br />
• Repräsentationsmappen (Fachhandel)<br />
• PC und Drucker, Kopiergerät<br />
• Stifte, Kleber, Scheren<br />
• Material für K<strong>in</strong><strong>der</strong>recherchen <strong>in</strong> iharem<br />
Stadtteil (Texte, Fotos, Umfragebögen,<br />
Reporterkassetten)<br />
Vorbereitung:<br />
Besorgen <strong>der</strong> Materialien und Suche nach<br />
geeignetem Ort und Anlass für die Ausstellung<br />
(3 bis 5 Stunden)<br />
Durchführungszeit:<br />
5 bis 10 Stunden: Auswahl und Aufbereitung<br />
<strong>der</strong> Informationen, die dargestellt werden<br />
sollen, Schreiben <strong>der</strong> Texte<br />
5 bis 10 Stunden: Gestalten <strong>der</strong> Ausstellungstafeln<br />
(je nach Aufwand und Anzahl <strong>der</strong> Tafeln)<br />
Ausstellungen mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> können ihre Stadtteil-Ausstellung<br />
selbst herstellen, zum Beispiel <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es<br />
Museums. Sie können auch die Ergebnisse <strong>der</strong><br />
Stadtteilumfragen, <strong>der</strong> Rallyes, <strong>der</strong> In & Out -<br />
M E T H O D E N<br />
B 5<br />
Liste auf Schautafeln darstellen und die Ergebnisse<br />
ihrer Recherchen so präsentieren. E<strong>in</strong>e<br />
ansprechend gestaltete Präsentationsform<br />
und e<strong>in</strong> geeigneter Anlass zur Präsentation<br />
lässt sich sicher f<strong>in</strong>den.<br />
Gestaltung von Ausstellungstafeln<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> tun sich schwer, große Plakate übersichtlich<br />
mit großen Druckbuchstaben zu<br />
beschriften. Besser ist es, ihre Texte, Stichpunkte<br />
o<strong>der</strong> Ergebnisse auf dem Computer zu<br />
schreiben, <strong>in</strong> großer Schrift auszudrucken und<br />
mit dem Kopierer zu vergrößern (<strong>der</strong> PC ist<br />
zudem e<strong>in</strong> sehr motivationsför<strong>der</strong>ndes Instrument<br />
für kle<strong>in</strong>e und große Texter). Notwendig<br />
s<strong>in</strong>d bunte Kartons, farbiges Papier, L<strong>in</strong>eal,<br />
Scheren und gute Stifte (Edd<strong>in</strong>gs o<strong>der</strong> ähnliches).<br />
Fotos und an<strong>der</strong>e bildliche Darstellungen<br />
<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> bereichern die Texte. E<strong>in</strong>e gute<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>ausstellung lebt von <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, greift <strong>der</strong>en gestalterische<br />
Ideen auf und unterstützt sie professionell.<br />
Stadtteil nach Maß<br />
Luftaufnahmen des Stadtteils o<strong>der</strong> Pläne aus<br />
dem Vermessungsamt <strong>in</strong> großem Maßstab<br />
bereichern die Ausstellung ebenfalls. K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
können <strong>in</strong> die Pläne Ihre Liebl<strong>in</strong>gsorte e<strong>in</strong>zeichnen<br />
o<strong>der</strong> malen, was es an diesen Orten<br />
an Beson<strong>der</strong>em – negativ wie positiv – gibt.<br />
Zum Beispiel gefährliche Straßenkreuzungen,<br />
Hause<strong>in</strong>gänge, die sich prima zum Spielen eignen,<br />
Eisdielen, Kletterbäume, Wiesen voller<br />
Hundedreck.<br />
Vernissage<br />
Anlass für e<strong>in</strong>e Ausstellung kann die öffentliche<br />
Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Arbeit mit<br />
<strong>der</strong> Methodensammlung z.B. bei e<strong>in</strong>em Stadtteilforscherprojekt<br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Spielplatztest<br />
se<strong>in</strong>. Suchen Sie nach Ansprechpartnern aus<br />
Politik o<strong>der</strong> Verwaltung, die sich anschließend<br />
um die Anliegen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> kümmern.
BEFRAGUNG VON EXPERTINNEN<br />
UND EXPERTEN<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
Zu e<strong>in</strong>em bestimmten Thema, e<strong>in</strong>em kommunalen<br />
Problem, e<strong>in</strong>em Projekt usw. werden<br />
Expert<strong>in</strong>nen und Experten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gespräch<br />
von e<strong>in</strong>er Gruppe befragt.<br />
2. Für welche Situationen geeignet?<br />
• Um Tipps und Informationen („Expert<strong>in</strong>nen-<br />
/ Experten-Know-How“) für das eigene<br />
Projekt zu erhalten.<br />
• Um <strong>in</strong> lebendiger Form Fach<strong>in</strong>formationen<br />
zu bekommen.<br />
• Um die Scheu vor Expert<strong>in</strong>nen/Experten<br />
zu verlieren.<br />
• Gut geeignet, wenn e<strong>in</strong>e Gruppe bereits zu<br />
e<strong>in</strong>em Thema gearbeitet hat, also selbst<br />
über e<strong>in</strong> gewisses Know-How verfügt.<br />
• Gut geeignet, wenn bei den Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmern zahlreiche Fragen „unter<br />
den Nägeln Brennen“.<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: Schnelles Verfahren, um Fachwissen<br />
für das eigene Projekt zu sammeln; gute<br />
Möglichkeit, Planungsfehler zu vermeiden.<br />
Nachteile: Gefahr <strong>der</strong> Langeweile und Frustration,<br />
wenn <strong>in</strong> langatmigem Fachch<strong>in</strong>esisch<br />
referiert wird.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet?<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendliche, Erwachsene.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen /<br />
Teilnehmer?<br />
10 bis 30.<br />
6. Zeitaufwand / Dauer:<br />
1 bis 3 Stunden (je nach Thema und Gruppe).<br />
7. Äußere Voraussetzungen am<br />
Veranstaltungsort:<br />
Platz zum Aufhängen von Papierbögen (Platz<br />
für P<strong>in</strong>nwände o<strong>der</strong> Platz direkt an <strong>der</strong> Wand),<br />
M E T H O D E N<br />
eventuell Platz zur Ausstellung von Produktionen<br />
aus vorangegangenen Arbeitsschritten.<br />
8. Personelle Voraussetzungen:<br />
1 bis 2 Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong>nen / Mo<strong>der</strong>atoren.<br />
9. Durchführungsaufwand: Mittel.<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Mittel.<br />
11. Material und Hilfsmittel:<br />
Große Papierbögen, 3 bis 5 P<strong>in</strong>nwände,<br />
Nadeln (alternativ: Klebeband), rechteckige<br />
Mo<strong>der</strong>ationskarten, Streifen, dicke Filzstifte.<br />
12. Komb<strong>in</strong>ierbar mit welcher Methode?<br />
Nachdem e<strong>in</strong>e Gruppe bereits selbst zum<br />
Thema gearbeitet hat, also z. B. nach e<strong>in</strong>er<br />
Zukunftswerkstatt, im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />
Planungszirkels, nach e<strong>in</strong>er Zeichen- und<br />
Malaktion.<br />
13. So wird’s gemacht:<br />
Vorbereitung<br />
Rechtzeitig (möglichst 3 bis 8 Wochen vor <strong>der</strong><br />
Veranstaltung, bei Planungszirkeln auch kurzfristiger)<br />
werden 1 bis 3 Expert<strong>in</strong>nen / Experten<br />
e<strong>in</strong>geladen. Die E<strong>in</strong>ladung sollte schriftlich<br />
erfolgen und noch e<strong>in</strong>mal mündlich (telefonisch)<br />
besprochen werden. Die Expert<strong>in</strong>nen /<br />
Experten müssen genaue Informationen über<br />
den Ablauf <strong>der</strong> Veranstaltung erhalten und<br />
wissen, welche Aufgabe sie selbst dabei übernehmen<br />
sollen. Nach Möglichkeit f<strong>in</strong>det vorab<br />
e<strong>in</strong> Treffen mit denjenigen statt, die bei <strong>der</strong><br />
Befragung mitmachen. Bei diesem Treffen werden<br />
Fragen formuliert und aufgeschrieben, die<br />
den Expert<strong>in</strong>nen und Experten gestellt werden<br />
sollen. Die Liste mit den Fragen wird für alle<br />
kopiert und sollte auch an die Expert<strong>in</strong>nen /<br />
Experten geschickt werden. Sie haben so die
Chance, sich auf die Fragen vorzubereiten und<br />
dadurch eventuell präzisere Informationen<br />
geben zu können. Auch wenn sich bei <strong>der</strong><br />
Expert<strong>in</strong>nen- und Expertenbefragung oft neue<br />
Fragestellungen ergeben können, ermöglicht<br />
e<strong>in</strong>e sorgfältige Vorbereitung e<strong>in</strong>en schnelleren<br />
E<strong>in</strong>stieg. Kurz vor <strong>der</strong> Expert<strong>in</strong>nen- und<br />
Expertenbefragung werden e<strong>in</strong> halboffener<br />
Stuhlkreis und die mit Papierbögen bespannten<br />
P<strong>in</strong>nwände aufgebaut. Haben die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmer bereits <strong>in</strong> vorangegangenen<br />
Treffen Ergebnisse erarbeitet, die<br />
Thema <strong>der</strong> Veranstaltung se<strong>in</strong> sollen, werden<br />
sie im Raum ausgestellt (z. B. Modellbauten<br />
o<strong>der</strong> Stadtpläne aus e<strong>in</strong>er Punktuntersuchung).<br />
Durchführung<br />
Die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator begrüßt die<br />
Teilnehmer<strong>in</strong>nen / Teilnehmer und die Expert<strong>in</strong>nen<br />
/ Experten und leitet die Veranstaltung<br />
mit wenigen Worten e<strong>in</strong>. Nun erhalten die<br />
Expert<strong>in</strong>nen / Experten das Wort, stellen sich<br />
vor und leiten das Thema kurz (ca. 5 bis 10<br />
M<strong>in</strong>uten) aus ihrer Sicht e<strong>in</strong>. Danach stellen<br />
die Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer ihre Fragen<br />
an die Expert<strong>in</strong>nen / Experten. Dabei können<br />
sie sich an die vorher formulierten Fragen<br />
halten, aber auch neue formulieren. Jede Frage<br />
wird sofort beantwortet. Dabei achtet die<br />
Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator darauf, dass die<br />
Expert<strong>in</strong>nen und Experten auf die gestellte<br />
Frage e<strong>in</strong>gehen und nicht <strong>in</strong> an<strong>der</strong>e Gefilde<br />
abschweifen. Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer<br />
haben das Recht nachzufragen, bis<br />
ihre Frage beantwortet ist. Die Fragen und Antworten<br />
werden von e<strong>in</strong>er Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / e<strong>in</strong>em<br />
Mo<strong>der</strong>ator <strong>in</strong> Stichworten deutlich auf e<strong>in</strong>er<br />
Wandzeitung o<strong>der</strong> auf Mo<strong>der</strong>ationskarten mitgeschrieben<br />
(Streifen für die Fragen, rechteckige<br />
Karten für die Antworten). Die beschriebenen<br />
Karten werden für alle sichtbar an die<br />
P<strong>in</strong>nwände gehängt. So entsteht parallel e<strong>in</strong><br />
M E T H O D E N<br />
B 7<br />
Simultanprotokoll, das alle sehen können und<br />
das es leichter macht, immer wie<strong>der</strong> zum<br />
„roten Faden“ des Gesprächs zurückzuf<strong>in</strong>den.<br />
Außerdem gehen so ke<strong>in</strong>e wertvollen Tipps<br />
und Ideen verloren. Nach <strong>der</strong> Befragung entwickelt<br />
sich oft e<strong>in</strong>e fruchtbare Diskussion, für<br />
die <strong>in</strong> jedem Fall Zeit e<strong>in</strong>geplant se<strong>in</strong> sollte.<br />
Variante<br />
Es kann auch wie bei <strong>der</strong> „Befragung von Kommunalpolitiker<strong>in</strong>nen<br />
und –politikern“ vorgegangen<br />
werden. Insbeson<strong>der</strong>e falls die Befragung<br />
im Rahmen e<strong>in</strong>es kurzfristig angesetzten<br />
Planungszirkels erfolgt. Dann kann e<strong>in</strong> Vorabtreffen<br />
e<strong>in</strong>e Stunde vorher erfolgen, und dabei<br />
können die Fragen auf Wandzeitungen, Mo<strong>der</strong>ationskärtchen<br />
o<strong>der</strong> per Zuruf gesammelt<br />
werden. Zum Sammeln und Auswählen von<br />
Fragestellungen eignet sich z. B. die Zuruffrage<br />
und die Mehrpunktentscheidung.<br />
14. Knackpunkte und Tipps:<br />
Die Expert<strong>in</strong>nen und Experten sollten sich um<br />
e<strong>in</strong>e k<strong>in</strong><strong>der</strong>- und jugendgemäße Darstellung<br />
bemühen.
BEFRAGUNGSAKTION<br />
MIT AUSGEWÄHLTEN GRUPPEN<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
Ausgewählte K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendgruppen werden<br />
mit unterschiedlichen Methoden zu e<strong>in</strong>em<br />
Thema befragt.<br />
2. Für welche Situationen geeignet?<br />
Wenn Me<strong>in</strong>ungen, Ideen, Kritik und H<strong>in</strong>tergründe<br />
von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen zu<br />
e<strong>in</strong>em Thema herausgefunden werden sollen,<br />
die über die knappe Beantwortung bei vielen<br />
Fragebögen h<strong>in</strong>ausgehen sollen. Gut geeignet<br />
zur Bestandsaufnahme und Grundlagenermittlung<br />
am Anfang von konkreten Planungsvorhaben.<br />
Gut geeignet zur Themenf<strong>in</strong>dung von weiteren<br />
Projekten mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen.<br />
Gut geeignet, wenn bestimmte K<strong>in</strong><strong>der</strong>- o<strong>der</strong><br />
Jugendgruppen von e<strong>in</strong>em Thema beson<strong>der</strong>s<br />
betroffen s<strong>in</strong>d.<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: Oft wesentlich aussagekräftigere<br />
Ergebnisse als bei schriftlichen Befragungen;<br />
k<strong>in</strong>d- und jugendgerechte Methoden.<br />
Nachteile: Nicht repräsentativ; nicht (o<strong>der</strong> nur<br />
zu e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Teil) anonym.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet? K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
und Jugendliche.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen / Teilnehmer?<br />
5 bis 30 pro Gruppe.<br />
6. Zeitaufwand / Dauer:<br />
30 bis 90 M<strong>in</strong>uten pro Gruppe (je nach Alter<br />
und Thema) plus Auswertung.<br />
7. Äußere Voraussetzungen am Veranstaltungsort:<br />
Ke<strong>in</strong>e.<br />
8. Personelle Voraussetzungen: 1 bis 2 Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong>nen<br />
/ Mo<strong>der</strong>atoren.<br />
9. Durchführungsaufwand: Hoch.<br />
M E T H O D E N<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Hoch.<br />
11. Material und Hilfsmittel:<br />
Interviewleitfaden<br />
farbiges DIN A 4 – Papier<br />
Mo<strong>der</strong>ationskarten (verschiedene Formen und<br />
Farben)<br />
Fragebögen<br />
bunte Filz- o<strong>der</strong> Wachsmalstifte<br />
Kugelschreiber<br />
12. So wird’s gemacht:<br />
Vorbereitung<br />
Es wird e<strong>in</strong> Interviewleitfaden erarbeitet, <strong>der</strong><br />
die Fragen enthält, die von den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n /<br />
Jugendlichen beantwortet werden sollen. Für<br />
e<strong>in</strong>e Befragung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>gruppen werden<br />
außerdem Antwortkarten (z. B. aus Mo<strong>der</strong>ationskarten)<br />
gebastelt, mit denen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> bei<br />
<strong>der</strong> Aktion e<strong>in</strong>en Teil <strong>der</strong> Fragen beantworten<br />
können. Diese Antwortkarten <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />
Formen und Farben werden groß und<br />
deutlich mit Kurzantworten beschriftet.<br />
Zum Beispiel bekommen:<br />
• grüne Kreise die Aufschrift: Ja<br />
• rote Rechtecke die Aufschrift: Ne<strong>in</strong><br />
• gelbe Ovale die Aufschrift: Manchmal<br />
Für jedes K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>er zu befragenden Gruppe<br />
muss e<strong>in</strong> vollständiges Antwort – Karten – Set<br />
vorhanden se<strong>in</strong>. Für e<strong>in</strong>e Befragung mit<br />
Jugendlichen wird e<strong>in</strong> Fragebogen mit den<br />
wichtigsten Fragen aus dem Interviewleitfaden<br />
angefertigt. Für jede Jugendliche / jeden<br />
Jugendlichen e<strong>in</strong>er Gruppe muss e<strong>in</strong> Fragebogen<br />
vorhanden se<strong>in</strong>. Für die Befragung werden<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendgruppen (z. B. Schulklassen,<br />
Gruppen aus K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten, Jugendfreizeitheimen,<br />
Cliquen aus dem Wohnviertel<br />
etc.) ausgewählt, bei denen davon ausgegangen<br />
werden kann, dass das Thema / das Pro-
jekt e<strong>in</strong>e gewisse Relevanz für sie hat. Über<br />
die E<strong>in</strong>richtung o<strong>der</strong> persönlich wird Kontakt<br />
zu den K<strong>in</strong><strong>der</strong>gruppen / Jugendgruppen aufgenommen.<br />
Hier werden die Befragungsaktion<br />
erklärt, das Vorgehen besprochen und e<strong>in</strong> Term<strong>in</strong><br />
ausgemacht. Für die Befragungsaktionen<br />
besucht die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator die<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>- o<strong>der</strong> Jugendgruppen direkt vor Ort.<br />
Durchführung<br />
Befragungsaktion mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>gruppen<br />
Die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator stellt sich<br />
vor, erklärt Thema und Zweck <strong>der</strong> Befragungsaktion<br />
und weist noch mal darauf h<strong>in</strong>, dass bei<br />
diesen Fragen natürlich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> am Besten<br />
Bescheid wissen und darum auch gefragt werden.<br />
Danach erklärt sie / er die Vorgehensweise<br />
und verteilt die Antwortkärtchen an die K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />
Während e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Gesprächs<br />
über das Thema <strong>der</strong> Befragung stellt die<br />
Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator die Fragen aus<br />
dem Leitfaden. Zum Teil werden diese von den<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n durch das Hochhalten <strong>der</strong> Antwortkarten<br />
beantwortet, die dann leicht von <strong>der</strong><br />
Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / dem Mo<strong>der</strong>ator gezählt und<br />
notiert werden können. Zum Teil werden die<br />
Fragen aber auch direkt im Gespräch von den<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n beantwortet, was e<strong>in</strong> schnelles Mitschreiben<br />
e<strong>in</strong>er Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / e<strong>in</strong>es Mo<strong>der</strong>ators<br />
und eventuell Hilfestellung von Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeitern <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung<br />
erfor<strong>der</strong>t. Bei dieser Art des Mitschreibens<br />
muss darauf geachtet werden, alle<strong>in</strong> die Aussagen<br />
<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> aufzuschreiben und nicht die<br />
eigene Interpretation (notfalls bei den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
nachfragen, ob man sie richtig verstanden<br />
hat). Als Abschluss <strong>der</strong> Befragung eignet sich<br />
e<strong>in</strong>e Kreativ – Aktion, bei <strong>der</strong> die K<strong>in</strong><strong>der</strong> Bil<strong>der</strong><br />
mit ihren Ideen, Wünschen, Verbesserungsvorschlägen<br />
aufmalen. Damit auch hier falschen<br />
Interpretationen vorgebeugt wird, sollten auf<br />
den Bil<strong>der</strong>n die Erklärungen zu den jeweiligen<br />
M E T H O D E N<br />
B 9<br />
Elementen schriftlich festgehalten werden<br />
(Vorgehen: K<strong>in</strong><strong>der</strong> erklären, Erwachsene<br />
schreiben). Bei Zeitmangel o<strong>der</strong> Ermüdung <strong>der</strong><br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> kann diese Malaktion auch nach <strong>der</strong><br />
Befragung von den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern<br />
<strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung durchgeführt werden.<br />
Die Ergebnisse werden an die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong><br />
/ den Mo<strong>der</strong>ator weitergeleitet.<br />
Befragungsaktion mit Jugendgruppen<br />
Im wesentlichen erfolgt die Befragung mit<br />
Jugendgruppen ähnlich wie mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>gruppen:<br />
Die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator besucht<br />
die Jugendgruppe vor Ort und leitet die Befragung<br />
mit e<strong>in</strong>em Gespräch e<strong>in</strong>. Die Jugendlichen<br />
beantworten verschiedene Fragen des<br />
Interviewleitfadens im Gespräch, die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong><br />
/ <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator schreibt mit. Danach<br />
werden die Fragebögen verteilt und von den<br />
Jugendlichen ausgefüllt. Nach Bedarf folgt darauf<br />
noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Gespräch. Als Abschluss<br />
eignet sich e<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>gruppenarbeit, bei <strong>der</strong><br />
die Jugendlichen ihre Wünsche und Vorschläge<br />
zum Thema / Projekt sammeln und auf farbiges<br />
DIN A 4 – Papier schreiben. Die Ergebnisse<br />
<strong>der</strong> Befragungsaktionen aller K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und<br />
Jugendgruppen werden protokolliert, gesammelt<br />
und ausgewertet.<br />
13. Knackpunkte und Tipps:<br />
Es darf auf ke<strong>in</strong>en Fall vergessen werden, die<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen über die Ergebnisse<br />
und Konsequenzen <strong>der</strong> Befragung zu <strong>in</strong>formieren!<br />
14. Sonstige H<strong>in</strong>weise:<br />
Durch den persönlichen Kontakt zu den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
und Jugendlichen kann e<strong>in</strong>e sehr gute<br />
Grundlage mit hoher Motivation für weitere<br />
Projekte geschaffen werden (siehe Ferienpassaktion<br />
Lübeck!).
BRAINSTORMING<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
Nach bestimmten Regeln werden zu e<strong>in</strong>em<br />
kommunalen Problem, das die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
Jugendliche betrifft, Vorschläge, Ideen, E<strong>in</strong>fälle<br />
etc. gesammelt, um neue und möglichst orig<strong>in</strong>elle<br />
Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.<br />
2. Für welche Situationen geeignet?<br />
Wenn viele Ideen <strong>in</strong> kurzer Zeit gefunden<br />
werden sollen. Wenn ungewöhnliche und<br />
unkonventionelle Ideen gewünscht s<strong>in</strong>d.<br />
Um feste Denkstrukturen aufzubrechen.<br />
Um die Kreativität e<strong>in</strong>er Gruppe anzuregen.<br />
Gut geeignet, wenn e<strong>in</strong> Arbeits- o<strong>der</strong> Diskussionsprozess<br />
<strong>in</strong>s Stocken geraten ist.<br />
Gut geeignet als E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en neuen<br />
Arbeitsschritt.<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: In kurzer Zeit viele Ideen, macht<br />
Spaß, weckt Kreativität.<br />
Nachteile: Verführt wegen <strong>der</strong> methodischen<br />
Schlichtheit oft zu ungenauem E<strong>in</strong>satz.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet?<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendliche und Erwachsene.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen /<br />
Teilnehmer? 4 bis 20.<br />
6. Zeitaufwand / Dauer: 10 bis 20 M<strong>in</strong>uten.<br />
7. Äußere Voraussetzungen am Veranstaltungsort:<br />
Raum mit Platz zum Aufhängen e<strong>in</strong>es großen<br />
Papierbogens (an e<strong>in</strong>er P<strong>in</strong>nwand, direkt an<br />
<strong>der</strong> Wand o<strong>der</strong> auf den Fußboden gelegt) o<strong>der</strong><br />
Flipchart.<br />
8. Personelle Voraussetzungen<br />
2 Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong>nen / Mo<strong>der</strong>atoren, bei tra<strong>in</strong>ierten<br />
Fachkräften reicht unter Umständen<br />
1 Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / Mo<strong>der</strong>ator.<br />
M E T H O D E N<br />
9. Durchführungsaufwand: Ger<strong>in</strong>g.<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Mittel.<br />
11. Material und Hilfsmittel:<br />
M<strong>in</strong>destens 2 große Papierbögen, Klebestreifen,<br />
wenn die Bögen an die Wand gehängt<br />
werden sollen o<strong>der</strong> P<strong>in</strong>nwände mit Nadeln<br />
beziehungsweise Flipchart, 1 bis 2 Stifte.<br />
12. So wird’s gemacht:<br />
Vorbereitung<br />
Die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator formuliert<br />
e<strong>in</strong>e Frage, zu <strong>der</strong> Vorschläge und E<strong>in</strong>fälle<br />
gesammelt werden sollen. Die Frage sollte die<br />
Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer direkt<br />
ansprechen (z. B. „Was können wir tun, damit<br />
...?“, „Welche Möglichkeiten fallen Euch e<strong>in</strong>,<br />
um an Geld für unser Projekt zu kommen?“ ...).<br />
Ist die Frage formuliert, wird sie als Überschrift<br />
auf e<strong>in</strong>en Papierbogen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Flipchart<br />
geschrieben. Auf e<strong>in</strong>em weiteren Papierbogen<br />
werden die Regeln für das Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g festgehalten<br />
und gut sichtbar <strong>in</strong> den Gruppenraum<br />
gehängt.<br />
Regeln für das Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g<br />
Jede/je<strong>der</strong> hat Phantasie!<br />
Den Ideen freien Lauf lassen!<br />
Mut zum Ungewöhnlichen!<br />
Klare Trennung von Ideenentwicklung und<br />
<strong>der</strong>en Bewertung!<br />
Ke<strong>in</strong> Kommentar während des Sammelns!<br />
Kritik wird auf später verschoben.<br />
Nachdem <strong>der</strong> erste „Gehirnsturm“ abgeflacht<br />
ist, Pause.<br />
Nicht gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
denken, Ideen an<strong>der</strong>er aufgreifen, Ideen weitersp<strong>in</strong>nen<br />
und nicht schlecht machen!.<br />
So viele Ideen wie möglich produzieren!<br />
(zunächst Quantität vor Qualität).
Durchführung<br />
Die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator erklärt die<br />
Vorgehensweise des Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>gs, die<br />
Regeln und Vorteile dieser Methode. Danach<br />
benennt die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator<br />
noch e<strong>in</strong>mal das Problem, das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe<br />
bearbeitet werden soll und liest die Fragestellung<br />
vor. Nun beg<strong>in</strong>nt <strong>der</strong> „Bra<strong>in</strong>storm“: Die<br />
Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer äußern verbal<br />
ihre Ideen, Vorschläge und E<strong>in</strong>fälle zu <strong>der</strong><br />
Frage. Sie werden von <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / dem<br />
Mo<strong>der</strong>ator auf den Papierbogen geschrieben.<br />
Es empfiehlt sich hier e<strong>in</strong>e Arbeitsteilung unter<br />
den Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong>nen / Mo<strong>der</strong>atoren. E<strong>in</strong>e /<br />
e<strong>in</strong>er leitet den Prozess während die / <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>e die Aussagen aufschreibt (kann auch<br />
durch Gruppenmitglie<strong>der</strong> übernommen werden).<br />
Wichtig ist, dass die Mo<strong>der</strong>ation auf das<br />
E<strong>in</strong>halten <strong>der</strong> Regeln achtet und darauf drängt,<br />
dass alle Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer zu<br />
Wort kommen. Flaut <strong>der</strong> erste „Ideensturm“<br />
ab, sollte das Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g noch nicht gleich<br />
abgebrochen werden: Unkonventionelle und<br />
neue Ideen brauchen manchmal etwas länger!<br />
Nach 10 bis 20 M<strong>in</strong>uten, wenn das Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g<br />
dem Ende zugeht, feuert die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong><br />
/ <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator die Gruppe noch e<strong>in</strong>mal an:<br />
„JETZT DIE WILDESTE IDEE!“. Als Abschluss<br />
liest die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator die<br />
gesammelten Vorschläge und E<strong>in</strong>fälle vor und<br />
fragt noch e<strong>in</strong>mal nach weiteren Ideen. Kommen<br />
ke<strong>in</strong>e Ergänzungen mehr, ist das<br />
Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g abgeschlossen. Bevor nun die<br />
Vorschläge, Ideen und E<strong>in</strong>fälle weiter bearbeitet<br />
werden (z. B. durch e<strong>in</strong>e Mehrpunktentscheidung<br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Diskussion) sollte <strong>in</strong><br />
jedem Fall e<strong>in</strong>e Pause gemacht werden, um<br />
diese kreative Phase mit ihren eigenen Regeln<br />
von e<strong>in</strong>er bewertenden Phase deutlich zu trennen.<br />
M E T H O D E N<br />
B 11<br />
Variante:<br />
Karten – Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g: „Ideenschleu<strong>der</strong>“<br />
Beim Karten – Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g schreibt jede/<br />
je<strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong> / Teilnehmer selbst und für<br />
sich die eigenen Ideen, Vorschläge und E<strong>in</strong>fälle<br />
auf Mo<strong>der</strong>ationskarten. Stoppt <strong>der</strong> Ideenfluss,<br />
hängen die Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer<br />
ihre Karten selbst (und unabhängig<br />
von den an<strong>der</strong>en) an P<strong>in</strong>nwände. Bei dem<br />
Gang an die P<strong>in</strong>nwände schauen sich die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmer die Beiträge <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en an und lassen sich dadurch zu neuen<br />
Ideen anregen. Der Vorteil ist hier, dass alle<br />
Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer zu Wort kommen,<br />
und dass die Karten anschließend leicht<br />
nach Sachzusammenhängen zu ordnen s<strong>in</strong>d.<br />
13. Knackpunkte und Tipps:<br />
Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n zur Phantasielockerung<br />
und Ideensammlung<br />
Das Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g eignet sich gerade auch für<br />
e<strong>in</strong>e Ideensammlung mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Hier sollte<br />
darauf geachtet werden, e<strong>in</strong>e kreative und<br />
phantasieanregende Fragestellung zu formulieren,<br />
die nicht unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>en direkten Realitätsbezug<br />
haben muss. Sollen z. B. Bedürfnisse<br />
und Wünsche von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n herausgefunden<br />
werden, könnten folgende Fragestellungen<br />
formuliert werden: „Was würdet ihr als<br />
erstes tun, wenn es ke<strong>in</strong>e Erwachsenen gäbe,<br />
die euch etwas verbieten können?“ o<strong>der</strong><br />
„Stellt euch vor, ihr seid auf e<strong>in</strong>er Insel. Auf<br />
dieser Insel werden Wünsche zu Wirklichkeit.<br />
Wie möchtet ihr dort leben? Was gäbe es alles<br />
auf dieser Insel? Und was gäbe es dort auf ke<strong>in</strong>en<br />
Fall?“, „Wie würdet ihr dort spielen?“. Im<br />
Anschluss an das Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g können aus<br />
den Ideensammlungen die brauchbarsten Vorschläge<br />
von <strong>der</strong> Wunsch<strong>in</strong>sel herausgefiltert<br />
werden: „Was würdet ihr mit nach Hause nehmen?<br />
Was wäre euch am wichtigsten? Was<br />
könnte man am Besten <strong>in</strong> unserer Schule,<br />
unserem Dorf etc. gebrauchen?“
EINPUNKTENTSCHEIDUNG<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
E<strong>in</strong>e Entscheidung zwischen mehreren Vorschlägen<br />
wird durch Punktvergabe getroffen.<br />
E<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung wird durch das Kleben e<strong>in</strong>es<br />
Punktes <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Antwortraster geäußert.<br />
2. Für welche Situationen geeignet?<br />
Wenn demokratisch Entscheidungen getroffen<br />
werden sollen.<br />
Wenn Aussagen von allen Beteiligten bewertet<br />
werden sollen, um e<strong>in</strong> grobes Stimmungso<strong>der</strong><br />
Me<strong>in</strong>ungsbild zu erhalten.<br />
Gut geeignet als E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Thema o<strong>der</strong> als<br />
Abschluss e<strong>in</strong>es Arbeitsschrittes.<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: Schnell und e<strong>in</strong>fach durchzuführen.<br />
Nachteile: Anonymität nicht sicher gewährleistet.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet? K<strong>in</strong><strong>der</strong>,<br />
Jugendliche, Erwachsene.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen /<br />
Teilnehmer? 3 bis 60.<br />
6. Zeitaufwand / Dauer: 5 bis 15 M<strong>in</strong>uten (je<br />
nach Gruppengröße).<br />
7. Äußere Voraussetzungen am<br />
Veranstaltungsort:<br />
Platz zum Aufhängen des Papierbogens mit<br />
<strong>der</strong> Fragestellung (Platz für e<strong>in</strong>e P<strong>in</strong>nwand<br />
o<strong>der</strong> Platz direkt an <strong>der</strong> Wand).<br />
8. Personelle Voraussetzungen:<br />
1 Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / Mo<strong>der</strong>ator.<br />
9. Durchführungsaufwand: Ger<strong>in</strong>g.<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Ger<strong>in</strong>g bis mittel.<br />
M E T H O D E N<br />
11. Material und Hilfsmittel:<br />
Klebepunkte (1 pro Teilnehmer<strong>in</strong> / Teilnehmer,<br />
alternativ: Stifte), große Papierbögen mit vorbereiteten<br />
Fragen und Antwortrastern, P<strong>in</strong>nwände<br />
und Nadeln (alternativ: Klebestreifen,<br />
um Poster an die Wand zu hängen).<br />
12. So wird’s gemacht:<br />
Vorbereitung<br />
Die Alternativen für e<strong>in</strong>e Entscheidung (z. B.<br />
verschiedene Spielplatzvariationen) o<strong>der</strong> Fragestellungen<br />
werden formuliert und mit e<strong>in</strong>em<br />
entsprechenden Antwortraster auf e<strong>in</strong> Plakat<br />
geschrieben. Als Antwortraster für die<br />
E<strong>in</strong>punktentscheidung s<strong>in</strong>d zwei Formen<br />
gebräuchlich:<br />
Bepunktung <strong>in</strong> Tabellen (Matrix)<br />
Die Frage wird über e<strong>in</strong>e Tabelle geschrieben,<br />
die verschiedene Kategorien enthält.<br />
Beispiele:<br />
Auswahl und Entscheidung:<br />
Wählen mit 16 f<strong>in</strong>de ich<br />
++ spitze<br />
+ gut<br />
– nicht so gut<br />
– – total daneben<br />
Ich entscheide mich für folgenden<br />
Spielplatzentwurf:<br />
Vorschlag 1:<br />
Vorschlag 2:<br />
Vorschlag 3:<br />
Vorschlag 4:<br />
Vorschlag 5:
Me<strong>in</strong>ungsäußerung<br />
Erwachsene nehmen die Me<strong>in</strong>ungen und<br />
Ideen von Jugendlichen…<br />
++ sehr ernst<br />
+ ernst<br />
– nicht so ernst<br />
– – überhaupt nicht ernst<br />
Bepunktung auf e<strong>in</strong>er Skala<br />
Unter e<strong>in</strong>e Frage wird e<strong>in</strong>e Skala gezeichnet.<br />
Der Punkt wird nach Wunsch auf dem Kont<strong>in</strong>uum<br />
fixiert.<br />
Beispiel:<br />
Wie viel Lust habe ich, bei <strong>der</strong> Schulhofgestaltung<br />
mitzumachen?<br />
I I I<br />
große überhaupt<br />
Lust ke<strong>in</strong>e Lust<br />
Nachdem <strong>der</strong> Papierbogen mit e<strong>in</strong>er Frage und<br />
e<strong>in</strong>em Antwortraster fertiggestellt ist, wird <strong>der</strong><br />
Bogen mit Nadeln an e<strong>in</strong>e P<strong>in</strong>nwand o<strong>der</strong> mit<br />
Klebestreifen an die Wand gehängt. Es ist darauf<br />
zu achten, dass <strong>der</strong> Papierbogen so aufgehängt<br />
wird, dass er von den Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmern leicht erreicht werden kann.<br />
Durchführung<br />
Die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator erläutert die<br />
zur Auswahl und Abstimmung stehenden<br />
Alternativen o<strong>der</strong> die Frage und stellt das Antwortraster<br />
kurz vor. Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen und<br />
Teilnehmer bekommen je e<strong>in</strong>en Klebepunkt.<br />
Falls ke<strong>in</strong>e Klebepunkte vorhanden s<strong>in</strong>d, können<br />
die Punkte mit Stiften e<strong>in</strong>gezeichnet werden<br />
(natürlich ebenfalls nur e<strong>in</strong> Strich pro Teilnehmer<strong>in</strong><br />
/ Teilnehmer). Das Ergebnis wird<br />
anschließend ausgewertet und besprochen.<br />
M E T H O D E N<br />
B 13<br />
13. Sonstige H<strong>in</strong>weise:<br />
Die E<strong>in</strong>punktentscheidung eignet sich sehr<br />
gut, um Entscheidungen zu forcieren o<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />
schnelles (wenn auch grobes) Me<strong>in</strong>ungsbild<br />
festzustellen. Allerd<strong>in</strong>gs ist diese Methode<br />
nicht anonym, son<strong>der</strong>n wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel vor<br />
aller Augen durchgeführt. Somit erfolgt die<br />
Bepunktung manchmal nicht ganz unbee<strong>in</strong>flusst<br />
von den Me<strong>in</strong>ungen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmern. Man kann aber<br />
auch die P<strong>in</strong>nwände umdrehen, so dass auf<br />
<strong>der</strong> Rückseite bepunktet wird.
ERFINDUNGSSPIEL<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
Kreativ – Methode, bei <strong>der</strong> durch das zufällige<br />
Komb<strong>in</strong>ieren von verschiedenen Begriffen<br />
neue und ungewöhnliche Ideen für z. B. Spielgeräte,<br />
Wohnungsbau, Dorfentwicklung und<br />
Stadtteilsanierung entwickelt werden.<br />
2. Für welche Situationen geeignet?<br />
Zur Phantasieanregung und Phantasielockerung.<br />
Zum Aufbrechen von festen Denkstrukturen<br />
und „Katalogdenken“. Zum Entwickeln<br />
von <strong>in</strong>novativen Problemlösungen und Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen,<br />
die über das Übliche<br />
h<strong>in</strong>ausgehen. Gut geeignet vor e<strong>in</strong>er<br />
Modellbauphase (s. Modellbau).<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: Macht Spaß und erzeugt überdurchschnittliche<br />
kreative Lösungen.<br />
Nachteile: Ke<strong>in</strong>e.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet? K<strong>in</strong><strong>der</strong>,<br />
Jugendliche und Erwachsene.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen / Teilnehmer?<br />
3 bis 6 pro Kle<strong>in</strong>gruppe.<br />
6. Zeitaufwand / Dauer:<br />
45 bis 60 M<strong>in</strong>uten (plus Präsentation <strong>der</strong><br />
Kle<strong>in</strong>gruppen – Ergebnisse).<br />
7. Äußere Voraussetzungen am<br />
Veranstaltungsort:<br />
E<strong>in</strong> großer Raum, eventuell Kle<strong>in</strong>gruppenräume,<br />
Platz um Papierbögen mit den fertigen<br />
Erf<strong>in</strong>dungen aufzuhängen (P<strong>in</strong>nwände, Wand,<br />
Fußboden o<strong>der</strong> Tische).<br />
8. Personelle Voraussetzungen:<br />
1 Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / Mo<strong>der</strong>ator pro Kle<strong>in</strong>gruppe.<br />
9. Durchführungsaufwand: Mittel.<br />
M E T H O D E N<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Mittel.<br />
11. Material und Hilfsmittel:<br />
Vorbereitete Mo<strong>der</strong>ationskarten <strong>in</strong> fünf Farben<br />
(ca. 20 Karten pro Farbe), große Papierbögen,<br />
bunte Filz- o<strong>der</strong> Wachsmalstifte, ggf. P<strong>in</strong>nwände<br />
und Nadeln o<strong>der</strong> Klebestreifen.<br />
12. Komb<strong>in</strong>ierbar mit welcher Methode?<br />
Vor e<strong>in</strong>em „Modellbau“.<br />
13. So wird’s gemacht:<br />
Vorbereitung<br />
Mo<strong>der</strong>ationskarten werden mit schwarzem<br />
Filzstift mit Begriffen aus 5 Kategorien<br />
beschriftet. Jede Begriffskategorie bekommt<br />
e<strong>in</strong>e eigene Farbe.<br />
Durchführung<br />
Die Kle<strong>in</strong>gruppen ziehen aus je<strong>der</strong> Kategorie 2<br />
Karten, so dass jede Gruppe <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>en<br />
Kartensatz aus 10 Karten erhält. Die Karten<br />
werden so ausgebreitet, dass sie für alle Kle<strong>in</strong>gruppenmitglie<strong>der</strong><br />
gut lesbar s<strong>in</strong>d. Jede Gruppe<br />
erhält außerdem 1 bis 2 große Papierbögen<br />
und bunte Wachsmal- o<strong>der</strong> Filzstifte. Die Aufgabe<br />
ist z. B., e<strong>in</strong> Spielgerät zu erf<strong>in</strong>den bei<br />
dem alle Begriffe e<strong>in</strong>e Rolle spielen. Dafür wird<br />
folgen<strong>der</strong>maßen vorgegangen: Die Kle<strong>in</strong>gruppenmitglie<strong>der</strong><br />
schauen sich die Karten geme<strong>in</strong>sam<br />
an. Zusammen wird überlegt und<br />
diskutiert, wie das Spielgerät aussehen könnte.<br />
Die Teilideen werden aufgeschrieben und /<br />
o<strong>der</strong> aufgemalt. Die Aufgabe ist erfüllt, wenn<br />
das neue Spielgerät als „Gesamtkunstwerk“<br />
noch e<strong>in</strong>mal auf e<strong>in</strong>em Papierbogen aufgemalt,<br />
mit Erklärungen versehen wird, und<br />
e<strong>in</strong>en Namen bekommen hat. Als Abschluss<br />
stellen die jeweiligen Kle<strong>in</strong>gruppenmitglie<strong>der</strong><br />
ihre erfundenen Spielgeräte <strong>der</strong> Gesamtgruppe<br />
vor.
Beispiel e<strong>in</strong>es Kartensatzes zur Erf<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>es Spielgerätes<br />
Kategorie Begriffe Kartenfarbe<br />
E<strong>in</strong>fache Hüpfen, Spr<strong>in</strong>gen, Brüllen, Krabbeln, Gelb<br />
Körpertätigkeiten Klettern, Rennen, Schw<strong>in</strong>gen…<br />
Wahrnehmung Schmecken, Riechen, Schauen, Rot<br />
mit allen S<strong>in</strong>nen Beobachten, Schielen, Tasten…<br />
Materialien Materialien Holz, Wolle, Glas, Tuch, Sand, Grün<br />
Muscheln, Perlen, Metall, Eis…<br />
Gegenstände Angel, Toaster, Segelboot, L<strong>in</strong>ienbus, Blau<br />
und Geräte Sessel, Trommel, Kissen, Ofen…<br />
Ausgefallene Schweißen, Surfen, Skaten, Segeln, Orange<br />
Aktivitäten Träumen, Faulenzen, Flirten…<br />
14. Knackpunkte und Tipps:<br />
Anfangs ersche<strong>in</strong>t es den Kle<strong>in</strong>gruppen oft<br />
unmöglich, aus den gezogenen Begriffen e<strong>in</strong><br />
Spielgerät zu entwickeln. Meistens legen sich<br />
diese Anlaufschwierigkeiten nach kurzer Zeit<br />
von alle<strong>in</strong>. Sonst sollte die Mo<strong>der</strong>ation zusätzliche<br />
Anregungen geben. Zur Not können auch<br />
Begriffskarten, die beim besten Willen nicht<br />
unterzubr<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d, weggelassen werden. Es<br />
kommt bei diesem Spiel nicht <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />
darauf an, sofort realisierbare Lösungen zu<br />
erf<strong>in</strong>den, son<strong>der</strong>n zunächst e<strong>in</strong>mal die Phantasielockerung<br />
und das Durchbrechen des Katalog-<br />
und Konsumdenkens zu för<strong>der</strong>n. Erst im<br />
letzten Schritt wird <strong>in</strong> Richtung Realisierung /<br />
Machbarkeit zugespitzt: Welche dieser verrückten<br />
Vorschläge könnte man wie abwandeln,<br />
um sie brauchbar zu machen?<br />
15. Sonstige H<strong>in</strong>weise:<br />
Beson<strong>der</strong>s gute Erfahrungen mit diesem Spiel<br />
haben wir vor dem Modellbau gemacht: Die<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendlichen o<strong>der</strong> Erwachsenen<br />
bekommen Lust und Mut, auch beim Modellbau<br />
nach ungewöhnlichen Lösungen zu<br />
suchen.<br />
M E T H O D E N<br />
B 15
FANTASIEREISE<br />
E<strong>in</strong>e Fantasiereise führt K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> ihren<br />
„Wunsch – Stadtteil“. Sie erf<strong>in</strong>den e<strong>in</strong><br />
Wunschbild ihrer möglichen Lebenswelt und<br />
malen sich aus, wie ihr Stadtteil aussehen<br />
könnte.<br />
ZIEL:<br />
Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit persönlichen Wünschen<br />
und Wunschvorstellungen für den Stadtteil<br />
Bedürfnisse und Interessen von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n herausarbeiten<br />
Altersstufe: 8 bis 14 Jahre<br />
Material:<br />
Text <strong>der</strong> Fantasiereise,<br />
Glasdiarahmen,<br />
Bunte Folienstifte und Diaprojektor o<strong>der</strong><br />
Papier- und Malstifte.<br />
Vorbereitung:<br />
Den Raum herrichten, <strong>in</strong> dem die Fantasiereise<br />
statt f<strong>in</strong>det.<br />
Tische beiseite stellen, Polster und Decken<br />
auslegen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Stuhlkreis aufstellen, Diaprojektor<br />
aufbauen (1 Stunde), Materialien<br />
besorgen (1 Stunde)<br />
Durchführungszeit:<br />
10 bis 15 M<strong>in</strong>uten für die Fantasiereise<br />
1 bis 2 Stunden für Malen und vorstellen <strong>der</strong><br />
Traumstädte<br />
e<strong>in</strong>e halbe Stunde für die Präsentation<br />
Positive Wünsche und Visionen zu entwickeln,<br />
ist für viele nicht e<strong>in</strong>fach. Unsere Zukunftsvorstellungen<br />
s<strong>in</strong>d geprägt von Alltagserfahrungen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Großstadt, die viele Schattenseiten<br />
haben. Bei e<strong>in</strong>er Fantasiereise können sich<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> leichter auf neue, positive Wünsche<br />
e<strong>in</strong>lassen und Ideen sp<strong>in</strong>nen, wie <strong>der</strong> Stadtteil<br />
se<strong>in</strong> könnte.<br />
M E T H O D E N<br />
Vorbereitung und Auswertung<br />
Für e<strong>in</strong>e Fantasiereise ist e<strong>in</strong> vertrauter,<br />
geschützter Rahmen wichtig. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> sollen<br />
sich entspannen (im Liegen o<strong>der</strong> Sitzen), zur<br />
Ruhe kommen und die Augen schließen. Den<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n ist unbed<strong>in</strong>gt freizustellen, ob sie die<br />
Reise mitmachen wollen o<strong>der</strong> nicht. Im<br />
Anschluss bietet es sich an, die <strong>in</strong>neren Bil<strong>der</strong><br />
aufzuzeichnen. Beson<strong>der</strong>s schön geht das auf<br />
Glasdiarahmen, die mit bunten Folienstiften<br />
bemalt werden. Aber auch mit Malstiften und<br />
Papier können K<strong>in</strong><strong>der</strong> die E<strong>in</strong>drücke <strong>der</strong> Fantasiereise<br />
wie<strong>der</strong>geben. Dias beziehungsweise<br />
Bil<strong>der</strong> werden anschließend geme<strong>in</strong>sam angeschaut,<br />
erläutert und dokumentiert. Die Wünsche<br />
können im Rahmen e<strong>in</strong>er Aktion, e<strong>in</strong>es<br />
Straßen- o<strong>der</strong> Schulfestes im Stadtteil präsentiert<br />
werden. Die Fantasiereise kann auch als<br />
E<strong>in</strong>stieg genutzt werden, um mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n Verän<strong>der</strong>ungswünsche<br />
zu erarbeiten, die später<br />
mit an<strong>der</strong>en Methoden, wie Modellbau,<br />
Wunschbaum o<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>stadtteilmuseum<br />
weiter ausgearbeitet und konkretisiert werden.
„Fantasiereise <strong>in</strong> den Stadtteil me<strong>in</strong>er<br />
Träume“ – e<strong>in</strong> Vorschlag<br />
Suche dir e<strong>in</strong>en Platz <strong>in</strong> diesem Raum, lege<br />
dich auf den Boden und mache es dir bequem.<br />
Atme e<strong>in</strong> paar mal kräftig e<strong>in</strong> und aus, dann<br />
lass de<strong>in</strong>en Atem ruhiger werden. Wenn du<br />
bequem liegst, schließe de<strong>in</strong>e Augen. – Du<br />
hörst me<strong>in</strong>e Stimme, an<strong>der</strong>e Geräusche von<br />
draußen, K<strong>in</strong><strong>der</strong>stimmen, Vogelgezwitscher. –<br />
Und während du mit geschlossenen Augen<br />
daliegst, stehst du jetzt auf. In de<strong>in</strong>er Fantasie.<br />
– Du gehst jetzt <strong>in</strong> Gedanken h<strong>in</strong>aus aus de<strong>in</strong>em<br />
Zimmer, die Treppe h<strong>in</strong>aus, raus aus dem<br />
Haus, <strong>in</strong> den Garten. – Du triffst auf e<strong>in</strong>em<br />
Weg, den du entlang gehst. – Plötzlich entdeckst<br />
du e<strong>in</strong> Tor. – Du gehst auf dieses Tor zu.<br />
– Nun stehst du vor dem Tor. – Schau es dir<br />
genau an: Welche Farbe hat es? Wie kannst du<br />
es öffnen? – Gehe durch das Tor, dann h<strong>in</strong>ter<br />
dem Tor erwartet dich e<strong>in</strong>e Stadt, so wie du sie<br />
dir schon immer gewünscht hast. – Schau dich<br />
um: Vielleicht bist du auf e<strong>in</strong>er Straße o<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Park? Vielleicht begegnest du Menschen<br />
o<strong>der</strong> vielleicht auch nicht? Wie sieht es<br />
dort aus? Welche Geräusche hörst du? Was<br />
riechst du? Wie fühlt es sich an? – Ich lasse dir<br />
jetzt e<strong>in</strong> wenig Zeit, dich <strong>in</strong> Ruhe umzuschauen<br />
und werde dich nicht mehr stören. – (circa 2<br />
M<strong>in</strong>uten Stille) Denke nun allmählich wie<strong>der</strong><br />
ans Zurückkehren. Aber lass dir Zeit. – Gehe<br />
zum Tor zurück, schau dich noch e<strong>in</strong>mal um<br />
und nimm Abschied. – Dann gehe durch das<br />
Tor durch und schließe es fest h<strong>in</strong>ter dir zu. –<br />
Du kannst je<strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> de<strong>in</strong>e Traumstadt<br />
zurückkehren. Gehe den Weg, den du gekommen<br />
bist wie<strong>der</strong> zurück. Zurück <strong>in</strong> dieses Zimmer<br />
und wenn du hier wie<strong>der</strong> angekommen<br />
bist, mache die Augen auf. Strecke dich und<br />
atme kräftig durch. Setz dich vorsichtig über<br />
die Seitenlage auf. Wie geht es dir jetzt? Was<br />
spürst du? Sprich nicht gleich über de<strong>in</strong>e Er<strong>in</strong>nerungen,<br />
son<strong>der</strong>n male e<strong>in</strong> Bild von de<strong>in</strong>er<br />
Traumstadt. Wir werden später die Bil<strong>der</strong><br />
M E T H O D E N<br />
B 17<br />
geme<strong>in</strong>sam anschauen. Wenn du magst,<br />
kannst du uns de<strong>in</strong> Bild erklären und beschreiben,<br />
wie es <strong>in</strong> de<strong>in</strong>er Traumstadt aussieht.<br />
Variante<br />
Es können auch große von mehreren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
geme<strong>in</strong>sam gestaltete Gemälde entstehen,<br />
beispielsweise auf Plakaten, die öffentlich im<br />
Stadtteil aufgehängt werden. K<strong>in</strong><strong>der</strong> können<br />
auch Sperrholzplatten bemalen, die zum Beispiel<br />
an e<strong>in</strong>em Bauzaun angebraucht werden.<br />
(Mit Klarlack regenfest machen!)<br />
Tipp<br />
Vor dem geme<strong>in</strong>samen Malen ist es wichtig,<br />
den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n Gelegenheit zu geben, sich über<br />
ihre Fantasien auszutauschen, so dass sie<br />
absprechen können, wie sie ihr großes<br />
Geme<strong>in</strong>schaftsbild gestalten wollen.
FENSTERAKTION<br />
»GUCK MAL, WER DA WOHNT!«<br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Straße befestigen an ihren<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>zimmerfenstern gut sichtbar e<strong>in</strong>en<br />
gestalteten Luftballon. Den erwachsenen E<strong>in</strong>wohnern<br />
sollen die markierten Fenster wirkungsvoll<br />
vor Augen führen, dass sie <strong>in</strong> ihrem<br />
Viertel mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n zusammen leben, dass die<br />
jungen Stuttgarter<strong>in</strong>nen und Stuttgarter eigene<br />
Bedürfnisse und Rechte haben.<br />
ZIEL:<br />
• sichtbare Akzente im Stadtteil setzen<br />
• die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> den Blickpunkt rücken<br />
Altersstufe: 6 bis 14 Jahre<br />
Material:<br />
Luftballons<br />
Lackstift beziehungsweise Edd<strong>in</strong>g permanent<br />
mit dicker Spitze<br />
diverses Bastelpapier zur Gestaltung<br />
Tesafilm<br />
Vorbereitung:<br />
Gestaltung, Druck und Verteilung von Flyern<br />
und Plakaten (2 bis 8 Stunden)<br />
Verfassen, Kopieren und Verschicken von Pressebriefen<br />
(1 bis 2 Stunden)<br />
Durchführungszeit:<br />
circa 1/2 Stunde zum Gestalten und Aufhängen<br />
<strong>der</strong> Luftballons,<br />
eventuell Aktionen <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>e<strong>in</strong>richtungen im<br />
Stadtteil, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Porträt – Luftballons gestaltet<br />
werden (je Aktion circa e<strong>in</strong>e halbe Stunde)<br />
circa 1 Stunde zum Fotografieren <strong>der</strong> Fensterfronten<br />
Nur noch <strong>in</strong> 19,1% Prozent (Stand 2003) <strong>der</strong><br />
Stuttgarter Haushalte leben K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
Jugendliche. Damit ihre Anliegen und Bedürfnisse<br />
nicht zu kurz kommen, sollen K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
M E T H O D E N<br />
Jugendliche mit gezielten Aktionen <strong>in</strong> den<br />
öffentlichen Blickpunkt rücken.<br />
E<strong>in</strong> Luftballon an jedem K<strong>in</strong><strong>der</strong>zimmerfenster<br />
Werbung und Öffentlichkeitsarbeit ist für<br />
diese Aktion von elementarer Bedeutung.<br />
Gestartet wird zum Beispiel mit e<strong>in</strong>em<br />
Straßen- o<strong>der</strong> Stadtteilfest, so dass man e<strong>in</strong>e<br />
große Öffentlichkeit erreicht. Für beide Veranstaltungen<br />
kann mit e<strong>in</strong>em Handzettel an alle<br />
Haushalte geworben werden. Plakataushänge<br />
und e<strong>in</strong>e gute Pressearbeit vertiefen die<br />
öffentliche Wirkung.<br />
Auf dem Handzettel sollte auch stehen, wie<br />
man sich an <strong>der</strong> Aktion beteiligt:<br />
• E<strong>in</strong> Luftballon wir aufgeblasen.<br />
• Der Luftballon wird mit dem Knoten nach<br />
oben zurecht gelegt.<br />
• Mit Lackstiften wird e<strong>in</strong> „Selbstporträt“<br />
darauf gezeichnet und wirkungsvoll mit<br />
Papier verziert.<br />
• Schließlich wird <strong>der</strong> Ballon von den Eltern<br />
mit Klebeband außen am K<strong>in</strong><strong>der</strong>zimmerfenster<br />
befestigt.<br />
Bitte unbed<strong>in</strong>gt darauf h<strong>in</strong>weisen, dass das<br />
Aufhängen <strong>der</strong> Ballons Sache <strong>der</strong> Eltern ist!<br />
Beson<strong>der</strong>s wirkungsvoll ist die Aktion, wenn<br />
alle Ballons zeitgleich vor den Fenstern<br />
ersche<strong>in</strong>en.<br />
Die Ballons bleiben zwei bis drei Tage <strong>in</strong> luftiger<br />
Höhe und die jüngsten Bewohner machen<br />
mit e<strong>in</strong>er ungewöhnlichen Aktion auf sich aufmerksam.<br />
ACHTUNG: Die Befestigung am Fenster muss<br />
unbed<strong>in</strong>gt zusammen mit den Eltern erfolgen!<br />
Variante<br />
Fensterbil<strong>der</strong> gestalten mit e<strong>in</strong>heitlichem<br />
Schriftzug, zum Beispiel aus Transparentpapier<br />
o<strong>der</strong> mit F<strong>in</strong>germalfarben. Der Fantasie<br />
s<strong>in</strong>d – fast – ke<strong>in</strong>e Grenzen gesetzt.
FOTOAKTION<br />
Fotoaktion: Me<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung<br />
Das persönliche Statement und wer dah<strong>in</strong>ter<br />
steckt. Bei <strong>der</strong> Fotoaktion „Me<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung“<br />
äußern K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihre Me<strong>in</strong>ung über den Stadtteil<br />
und werden mit <strong>der</strong> Sofortbildkamera porträtiert.<br />
ZIEL:<br />
Stimmen und Me<strong>in</strong>ungen von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
sammeln und öffentlich machen<br />
Altersstufe: 7 bis 14 Jahre<br />
Vorbereitung: Kopieren <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ungsbögen<br />
(circa 15 M<strong>in</strong>uten)<br />
Durchführungszeit: 30 M<strong>in</strong>uten bis 2 Stunden<br />
Auf e<strong>in</strong>em farbigen Kopierkarton s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e<br />
Sprechblase und <strong>der</strong> Platz für e<strong>in</strong> Sofortbild<br />
e<strong>in</strong>gezeichnet (Siehe Skizze). In die Sprechblase<br />
tragen K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihre Wünsche, Kritikpunkte<br />
o<strong>der</strong> Vorschläge für ihren Stadtteil e<strong>in</strong>. Anschließend<br />
lassen sie sich von e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en<br />
K<strong>in</strong>d mit <strong>der</strong> Sofortbildkamera fotografieren<br />
und kleben das Foto e<strong>in</strong>. Mit viel Spaß und<br />
wenig Aufwand entstehen so plakative „Me<strong>in</strong>ungsbögen“,<br />
die sich gut für e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Ausstellung<br />
eignen.<br />
Variante<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> beantworten auf den Me<strong>in</strong>ungsbögen<br />
e<strong>in</strong>e ganz konkrete Frage.<br />
Zum Beispiel:<br />
„Was stört dich an de<strong>in</strong>er Schule?“,<br />
„Was denkst du über Gewalt?“,<br />
„Wo sollten K<strong>in</strong><strong>der</strong> mehr mitbestimmen<br />
können? Warum?“.<br />
Die Frage wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sprechblase e<strong>in</strong>getragen.<br />
M E T H O D E N<br />
B 19<br />
Me<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung<br />
Me<strong>in</strong> Foto
FOTOSTREIFZÜGE<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> o<strong>der</strong> Jugendliche fotografieren die<br />
Geme<strong>in</strong>de aus ihrer Sicht.<br />
2. Für welche Situationen geeignet?<br />
Um etwas darüber zu erfahren, wie K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
Jugendliche ihr Lebensumfeld wahrnehmen.<br />
Zur Herstellung von Fotocollagen, die sich für<br />
öffentliche Präsentationen eignen.<br />
Gut geeignet als E<strong>in</strong>stieg bei Planungsprozessen.<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: Macht Spaß; ergibt e<strong>in</strong>drucksvolle,<br />
konkrete und s<strong>in</strong>nliche Ergebnisse.<br />
Nachteile: Verarbeitung bei e<strong>in</strong>er zusammenfassenden<br />
Dokumentation recht aufwendig.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet?<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen /<br />
Teilnehmer? 3 bis 6 pro Kle<strong>in</strong>gruppe.<br />
6. Zeitaufwand / Dauer:<br />
1 bis 3 Stunden (je nach Umfang <strong>der</strong> Aufgabenstellung).<br />
Eventuell 2. Treffen von 1 bis 2<br />
Stunden.<br />
7. Äußere Voraussetzungen am<br />
Veranstaltungsort:<br />
Platz zum Aufhängen <strong>der</strong> Fotos und Erklärungen<br />
(Platz für P<strong>in</strong>nwände o<strong>der</strong> Platz direkt an<br />
<strong>der</strong> Wand)<br />
8. Personelle Voraussetzungen:<br />
M<strong>in</strong>destens 1 bis 2 Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong>nen / Mo<strong>der</strong>atoren,<br />
bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n je 1 Helfer<strong>in</strong> / Helfer pro<br />
Kle<strong>in</strong>gruppe.<br />
9. Durchführungsaufwand: Mittel.<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Ger<strong>in</strong>g.<br />
M E T H O D E N<br />
11. Material und Hilfsmittel:<br />
Große Papierbögen, P<strong>in</strong>nwände und Nadeln<br />
(alternativ: Klebeband), Klebestifte und pro<br />
Kle<strong>in</strong>gruppe: 1 Sofortbildkamera (alternativ:<br />
Kle<strong>in</strong>bildkamera), Filme, vorbereitete „Fotoaufträge“,<br />
Kugelschreiber, Klemmbrett<br />
(Schreibunterlage).<br />
12. Komb<strong>in</strong>ierbar mit welcher Methode?<br />
Interviewstreifzüge<br />
13. So wird’s gemacht:<br />
Vorbereitung<br />
Auf DIN - A4 - Blättern werden „Fotoaufträge“<br />
vorbereitet, die für jede Kle<strong>in</strong>gruppe fotokopiert<br />
werden. Diese Fotoaufträge enthalten<br />
jeweils:<br />
1. Das Motto beziehungsweise Thema<br />
des Auftrags.<br />
2. E<strong>in</strong>e Aufgabenbeschreibung<br />
(„Was soll fotografiert werden?“).<br />
3. Platz für Erklärungen zu dem jeweiligen<br />
Foto.<br />
Beispiele für Fotoaufträge an e<strong>in</strong>er Stadtteilforscher<br />
– Aktion <strong>in</strong> Flensburg:<br />
Fotoauftrag:<br />
Thema: Tolle Orte im Stadtteil<br />
Ihr braucht: Fotoapparat, Schreiber
Aufgabe: Fotografiere drei Orte im Stadtteil,<br />
die dir gefallen.<br />
1. Ort: Warum f<strong>in</strong>dest du diesen Ort gut?<br />
2. Ort: Warum f<strong>in</strong>dest du diesen Ort gut?<br />
3. Ort: Warum f<strong>in</strong>dest du diesen Ort gut?<br />
Fotoauftrag<br />
Thema: Blöde Orte im Stadtteil<br />
Ihr braucht: Fotoapparat, Schreiber<br />
Aufgabe: drei Orte im Stadtteil, die dir<br />
nicht gefallen<br />
1. Ort: Warum ist er blöd?<br />
2. Ort: Warum ist er blöd?<br />
3. Ort: Warum ist er blöd?<br />
M E T H O D E N<br />
B 21<br />
Fotoauftrag<br />
Thema: Spielmöglichkeiten im Stadtteil<br />
Ihr braucht: Fotoapparat, Schreiber<br />
Aufgabe: Fotografiert eure 3 Liebl<strong>in</strong>gsplätze,<br />
an denen Ihr gut spielen könnt. Fotografiert<br />
diesen Platz nur e<strong>in</strong>mal!<br />
Bild Nr. 1: Wo ist dieser Platz?<br />
Warum ist er schön?<br />
Bild Nr. 2: Wo ist dieser Platz?<br />
Warum ist er schön?<br />
Bild Nr. 3: Wo ist dieser Platz?<br />
Warum ist er schön?<br />
Weitere mögliche Aufgaben s<strong>in</strong>d z. B.:<br />
„Fotografiert langweilige o<strong>der</strong> <strong>in</strong>teressante<br />
Spielgeräte!“<br />
„Fotografiert Orte, an denen ihr gerne spielen<br />
würdet, aber nicht spielen dürft o<strong>der</strong> könnt!“<br />
Durchführung<br />
Die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator leitet den<br />
Fotostreifzug kurz e<strong>in</strong> und erklärt die Vorgehensweise.<br />
Danach werden Kle<strong>in</strong>gruppen von<br />
3 bis 6 Teilnehmer<strong>in</strong>nen / Teilnehmern gebildet.<br />
Jede Kle<strong>in</strong>gruppe bekommt das Material<br />
(Forschungsauftrag, Fotokamera, Stifte) und<br />
e<strong>in</strong>e kurze technische E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> den<br />
Umgang mit <strong>der</strong> Fotokamera. Wenn alle die<br />
Aufgabenstellung und den Umgang mit <strong>der</strong><br />
Kamera verstanden haben, zieht die Kle<strong>in</strong>gruppe<br />
los, um ihre beson<strong>der</strong>en Orte zu fotografieren<br />
und die jeweiligen Erklärungen auf dem<br />
Formular für den Forschungsauftrag zu notieren.<br />
Für den Streifzug sollte jede Kle<strong>in</strong>gruppe<br />
ca. 60 bis 90 M<strong>in</strong>uten Zeit bekommen. Bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
sollte jede Kle<strong>in</strong>gruppe von e<strong>in</strong>er Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong><br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Mo<strong>der</strong>ator begleitet wer-
den. Zu <strong>der</strong> vere<strong>in</strong>barten Zeit treffen sich die<br />
Kle<strong>in</strong>gruppen wie<strong>der</strong> am Ausgangspunkt und<br />
tauschen untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gespräch<br />
ihre Erfahrungen aus. Wurden Sofortbildkameras<br />
benutzt, werden als Abschluss die Fotos<br />
aller Kle<strong>in</strong>gruppen mit den jeweiligen<br />
Erklärungen auf große Papierbögen geklebt,<br />
aufgehängt und besprochen. (Kekse und<br />
Getränke s<strong>in</strong>d bei dieser Gelegenheit immer<br />
willkommen!). Die Fotos können auch bei<br />
e<strong>in</strong>em 2. Term<strong>in</strong> aufgeklebt werden, wenn die<br />
Fotos entwickelt s<strong>in</strong>d. Die so aus den Streifzügen<br />
entstehenden Fotocollagen eignen sich<br />
hervorragend für öffentliche Präsentationen<br />
und als Grundlage für e<strong>in</strong>en Dialog zwischen<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n / Jugendlichen und Erwachsenen.<br />
Varianten<br />
1. Für e<strong>in</strong>e offenere Aufgabenstellung eignet<br />
sich auch e<strong>in</strong>e Geschichte: „Stellt euch vor, ihr<br />
habt e<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> <strong>in</strong> Amerika. Die war noch<br />
nie hier, und ihr wollt ihr nun Fotos schicken,<br />
damit sie sich genau vorstellen kann, wie die<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> hier leben. Fotografiert alles <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
M E T H O D E N<br />
Geme<strong>in</strong>de, was euch wichtig ist und was ihr<br />
typisch f<strong>in</strong>det! Das können sowohl schöne,<br />
aber auch D<strong>in</strong>ge se<strong>in</strong>, die euch nicht gefallen.<br />
Die Freund<strong>in</strong> <strong>in</strong> Amerika soll sich alles richtig<br />
gut vorstellen können.“ Auch bei dieser Variante<br />
werden die K<strong>in</strong><strong>der</strong> aufgefor<strong>der</strong>t, bei<br />
ihrem Streifzug vor Ort die gemachten Bil<strong>der</strong><br />
schriftlich zu kommentieren.<br />
2. Die Herstellung e<strong>in</strong>es Videofilms geme<strong>in</strong>sam<br />
mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen eignet<br />
sich ebenfalls sehr gut, um etwas über die<br />
Geme<strong>in</strong>de aus K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendsicht zu<br />
erfahren. Die Herstellung e<strong>in</strong>es Videofilms ist<br />
e<strong>in</strong> sehr spannendes, <strong>in</strong>teressantes, aber auch<br />
sehr aufwendiges Projekt, das meist mehrere<br />
Wochen Arbeit erfor<strong>der</strong>t und nicht ohne die<br />
Begleitung e<strong>in</strong>es sachkundigen Erwachsenen<br />
durchgeführt werden kann. Als Rahmen eignet<br />
sich z. B. e<strong>in</strong>e Ferienpassaktion o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Projektwoche<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule (mit Nachbearbeitungszeit).
GROSSBILDER<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> malen ihre Wünsche, Ideen und Verbesserungsvorschläge<br />
für e<strong>in</strong>en k<strong>in</strong><strong>der</strong>freundlichen<br />
Stadtteil auf große Plakate o<strong>der</strong> Wandbil<strong>der</strong>.<br />
ZIEL:<br />
Bedürfnisse und Interessen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> herausarbeiten<br />
und darstellen<br />
Sichtbare Akzente setzen, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> den<br />
Blickpunkt <strong>der</strong> Öffentlichkeit rücken<br />
Altersstufe: 6 bis 14 Jahre<br />
Material:<br />
• Zeichenpapier<br />
• Fotokartons<br />
• Alte Plakate<br />
• Sperrholzbretter<br />
• Bleistifte<br />
• P<strong>in</strong>sel verschiedener Dicke<br />
• Wasserfarben<br />
• Dispersionsfarben<br />
• Malerkittel (alte Hemden)<br />
Vorbereitung:<br />
Material organisieren (1 bis 3 Stunden)<br />
Raum vorbereiten (1/2 Stunde)<br />
Durchführungszeit:<br />
2 bis 4 Stunden je nach Größe <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> und<br />
Anzahl <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die an e<strong>in</strong>em Bild malen.<br />
Haben K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihren Stadtteil unter die Lupe<br />
genommen und bereits e<strong>in</strong>ige Ideen entwickelt,<br />
s<strong>in</strong>d verschiedene Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
Darstellung denkbar: Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> können auf<br />
großes Zeichenpapier malen o<strong>der</strong> geme<strong>in</strong>sam<br />
große Wandbil<strong>der</strong> auf Fotokarton o<strong>der</strong> Sperrholzplatten<br />
gestalten. Wichtig ist <strong>in</strong> jedem Fall,<br />
dass sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> vor dem Malen über ihre<br />
Vorstellungen austauschen und mit eigenen<br />
Worten beschreiben, was sie malen wollen.<br />
E<strong>in</strong>e Skizze o<strong>der</strong> Vorzeichnung mit Bleistift<br />
hilft ihnen, die Ideen bildlich umzusetzen.<br />
M E T H O D E N<br />
B 23<br />
Stadtteil mit P<strong>in</strong>sel und Farbe<br />
Als Malflächen bieten sich Zeichenpapier DIN<br />
A 3, Rückseiten von Plakaten o<strong>der</strong> Sperrholzplatten<br />
an. Zum Malen kle<strong>in</strong>erer Bil<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d<br />
Wasser- und F<strong>in</strong>gerfarben geeignet. Große<br />
Flächen lassen sich besser mit Dispersionsbeziehungsweise<br />
Wandfarbe bemalen. Sie<br />
sollten mit e<strong>in</strong>er Farbe grundiert se<strong>in</strong>.<br />
ACHTUNG: Dispersionsfarben verursachen<br />
Flecken <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kleidung, K<strong>in</strong><strong>der</strong> sollten Malerkittel<br />
tragen! Mit Dispersionsfarben malt man<br />
am besten im Freien, <strong>in</strong>nen muss <strong>der</strong> Boden<br />
mit Zeitung o<strong>der</strong> Folie abgedeckt werden.<br />
Sollen die Großbil<strong>der</strong> im Freien ausgestellt<br />
werden, müssen sie lackiert werden.<br />
Blickpunkte<br />
Wan<strong>der</strong>bücher können im Rahmen e<strong>in</strong>er Ausstellung<br />
gezeigt werden. Wichtig ist es, bereits<br />
im Vorfeld e<strong>in</strong>en Ausstellungsort zu f<strong>in</strong>den,<br />
denn davon wird die Größe und Art <strong>der</strong> Darstellung<br />
abhängen. Sollen die Bil<strong>der</strong> zum Beispiel<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule o<strong>der</strong> im<br />
Bürgerhaus hängen? Sollen sie im Freien aufgestellt<br />
werden o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Bauzaun<br />
schmücken?
INTERVIEWSTREIFZÜGE<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> befragen an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Erwachsene<br />
<strong>in</strong> ihrer Geme<strong>in</strong>de.<br />
2. Für welche Situationen geeignet?<br />
Um Me<strong>in</strong>ungsbil<strong>der</strong>, Kritik und Wünsche zu<br />
e<strong>in</strong>em Thema im Wohnumfeld <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
Jugendlichen zu erhalten.<br />
Um den Streifraum von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
kennen zu lernen.<br />
Gut geeignet als E<strong>in</strong>stieg bei Planungsprozessen.<br />
Um e<strong>in</strong> Anliegen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit bekannt<br />
zu machen.<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: Macht Spaß; ergibt bildhafte, s<strong>in</strong>nliche<br />
und e<strong>in</strong>drucksvolle Ergebnisse.<br />
Nachteile: Technischer Aufwand.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet? K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
und Jugendliche.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen / Teilnehmer?<br />
4 bis 6 pro Kle<strong>in</strong>gruppe.<br />
6. Zeitaufwand / Dauer: 60 bis 120 M<strong>in</strong>uten<br />
(plus Nachbereitung / Auswertung).<br />
7. Äußere Voraussetzungen am Veranstaltungsort?<br />
Ke<strong>in</strong>e.<br />
8. Personelle Voraussetzungen:<br />
Bei Jugendlichen: 1 bis 2 Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong>nen /<br />
Mo<strong>der</strong>atoren für die Gesamtgruppe.<br />
Bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n: zusätzlich 1 Helfer<strong>in</strong> / Helfer pro<br />
Kle<strong>in</strong>gruppe.<br />
9. Durchführungsaufwand: Ger<strong>in</strong>g.<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Mittel.<br />
11. Material und Hilfsmittel:<br />
M E T H O D E N<br />
Pro Kle<strong>in</strong>gruppe: Kassettenrekor<strong>der</strong> mit Mikrophon<br />
(o<strong>der</strong> Diktiergerät), Leerkassetten, Interviewleitfaden,<br />
Kugelschreiber, Klemmbrett.<br />
12. Komb<strong>in</strong>ierbar mit welcher Methode?<br />
Fotostreifzüge.<br />
13. So wird’s gemacht<br />
Vorbereitung<br />
Es wird (wenn möglich geme<strong>in</strong>sam mit den<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n) e<strong>in</strong> Interviewleitfaden zum Thema<br />
entwickelt. Dieser Leitfaden enthält die Fragen,<br />
die die K<strong>in</strong><strong>der</strong> / Jugendlichen bei ihren<br />
Streifzügen an die Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />
richten. Als Rahmen für die Fragen bietet sich<br />
<strong>der</strong> Forschungsauftrag an.<br />
Beispiele für Interviewleitfäden bei e<strong>in</strong>er<br />
Stadtforscheraktion <strong>in</strong> Flensburg:<br />
Forschungsauftrag<br />
Thema: K<strong>in</strong><strong>der</strong> befragen K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
Ihr braucht: Tonband, Schreiber<br />
Aufgabe: Befragt K<strong>in</strong><strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Straße!<br />
1. Könnt ihr uns e<strong>in</strong> paar Fragen beantworten?<br />
2. Wo wohnst du?<br />
(Hochhaus E<strong>in</strong>familienhaus...)?<br />
3. Was spielst du gerne?<br />
4. Wo spielst du am liebsten?<br />
5. Gehst du <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Vere<strong>in</strong>? Wenn ja, <strong>in</strong><br />
welchen?<br />
6. Besuchst du Jugendzentren, Freizeitheime,<br />
Spielgruppen?<br />
7. Was machst du <strong>in</strong> den Ferien?<br />
Forschungsauftrag<br />
Thema: K<strong>in</strong><strong>der</strong> befragen Erwachsene<br />
Ihr braucht: Tonband, Schreiber<br />
Aufgabe: Befragt Erwachsene auf <strong>der</strong> Straße!<br />
1. Können Sie mir e<strong>in</strong> paar Fragen<br />
beantworten?<br />
2. Wo haben Sie als K<strong>in</strong>d gespielt?
3. Was haben Sie als K<strong>in</strong>d gespielt?<br />
4. Wo kann man hier überall spielen?<br />
5. Haben Sie K<strong>in</strong><strong>der</strong>? Wenn ja, wie viele?<br />
6. Können K<strong>in</strong><strong>der</strong> sich hier im Stadtteil wohl<br />
fühlen?<br />
Weitere Fragen können z. B. se<strong>in</strong>:<br />
„Was fehlt <strong>in</strong> diesem Stadtviertel?“<br />
„Was ärgert dich <strong>in</strong> diesem Stadtviertel?“<br />
„Gibt es Orte, an denen du gerne spielen würdest,<br />
es aber verboten ist?“<br />
Durchführung<br />
Die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator leitet den<br />
Interviewstreifzug kurz e<strong>in</strong> und erklärt das Vorgehen.<br />
Danach werden Kle<strong>in</strong>gruppen gebildet.<br />
Jede Kle<strong>in</strong>gruppe bekommt das Material und<br />
e<strong>in</strong>e kurze E<strong>in</strong>weisung <strong>in</strong> den Umgang mit dem<br />
Kassettenrecor<strong>der</strong> / Diktiergerät. Außerdem<br />
spielt jede Kle<strong>in</strong>gruppe probeweise e<strong>in</strong> Interview<br />
durch (Übung: „Wie spreche ich die Leute<br />
an?“, „Wie hört sich die Stimme auf Band<br />
an?“, „Worauf muss ich beim Aufnehmen achten?“...).<br />
Nach dieser „Trockenübung“ wird<br />
e<strong>in</strong>e Zeit vere<strong>in</strong>bart, an <strong>der</strong> sich die Kle<strong>in</strong>gruppen<br />
wie<strong>der</strong> am Ausgangspunkt treffen (nach<br />
ca. 60 bis 90 M<strong>in</strong>uten). Dann ziehen die Kle<strong>in</strong>gruppen<br />
los und führen die Interviews durch.<br />
Bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n sollte je e<strong>in</strong>e Helfer<strong>in</strong> / e<strong>in</strong> Helfer<br />
die Gruppen begleiten.<br />
Für die spätere Auswertung sollte darauf<br />
geachtet werden, dass zu jedem Interview<br />
folgende Angaben schriftlich festgehalten<br />
werden:<br />
Zeit: Wann wurde das Interview durchgeführt?<br />
Ort: Wo wurde das Interview durchgeführt?<br />
Person: Wer wurde befragt?<br />
Zum vere<strong>in</strong>barten Zeitpunkt treffen sich die<br />
Kle<strong>in</strong>gruppen am Ausgangspunkt wie<strong>der</strong> und<br />
tauschen im Gespräch ihre Erfahrungen aus<br />
(Kekse und Getränke s<strong>in</strong>d bei dieser Gelegenheit<br />
immer willkommen!). Für die weitere<br />
M E T H O D E N<br />
B 25<br />
Auswertung <strong>der</strong> Interviews sollte e<strong>in</strong> weiterer<br />
Term<strong>in</strong> mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n / Jugendlichen vere<strong>in</strong>bart<br />
werden.<br />
Variante<br />
Die Interviews können auch mit e<strong>in</strong>er Videokamera<br />
gefilmt werden. Für die E<strong>in</strong>weisung <strong>in</strong><br />
den Umgang mit <strong>der</strong> Videokamera sollte man<br />
sich etwas Zeit nehmen. S<strong>in</strong>nvoll ist e<strong>in</strong> erstes<br />
„Probefilmen“ vor dem Streifzug. Kle<strong>in</strong>e, aber<br />
wichtige Details, die man unbed<strong>in</strong>gt beachten<br />
sollte, werden so am deutlichsten: dass es bei<br />
Interviews doch wichtig ist, den Ton anzuschalten<br />
und die Kamera möglichst ruhig<br />
gehalten werden sollte, damit e<strong>in</strong>em beim<br />
Anschauen des Films später nicht schw<strong>in</strong>delig<br />
wird ...<br />
14. Knackpunkte und Tipps:<br />
Die Technik (Mikro, Batterien) muss unbed<strong>in</strong>gt<br />
und <strong>in</strong> jedem E<strong>in</strong>zelfall getestet werden.
KINDER- UND JUGENDKONFERENZ<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
Mehrstufiges, stadtteilorientiertes Verfahren<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugendhilfeplanung mit offenen Treffen<br />
zu e<strong>in</strong>em bestimmten Anlass, bei denen K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
und Jugendliche <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de ihre Kritik,<br />
Wünsche und Ideen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />
2. Für welche Situationen geeignet?<br />
Gut geeignet, wenn K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche,<br />
aber auch Erwachsene an <strong>der</strong> Jugendhilfeplanung<br />
beteiligt werden sollen.<br />
Gut geeignet, um e<strong>in</strong> vernetztes Handeln <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de zu för<strong>der</strong>n.<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: Stadtteilbezogenheit.<br />
Nachteile: Ke<strong>in</strong>e ständige E<strong>in</strong>richtung.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet? K<strong>in</strong><strong>der</strong>,<br />
Jugendliche und Erwachsene.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen /<br />
Teilnehmer? 20 bis 100.<br />
6. Zeitaufwand / Dauer: 2 bis 3 Stunden.<br />
7. Äußere Voraussetzungen am Veranstaltungsort:<br />
Ke<strong>in</strong>e.<br />
8. Personelle Voraussetzungen:<br />
1 Planungsteam, 1 bis 2 professionelle Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong>nen<br />
/ Mo<strong>der</strong>atoren, Hilfe von Geme<strong>in</strong>demitglie<strong>der</strong>n.<br />
9. Durchführungsaufwand: Hoch.<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Hoch.<br />
11. Material und Hilfsmittel: Je nach Veranstaltung<br />
unterschiedlich.<br />
12. So wird’s gemacht:<br />
M E T H O D E N<br />
E<strong>in</strong> Beispiel für die Durchführung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>und<br />
Jugendkonferenzen aus Hildesheim,<br />
Thema: Beteiligung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
an <strong>der</strong> Jugendhilfeplanung:<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Jugendhilfeplanung <strong>in</strong> Hildesheim<br />
(113.000 E<strong>in</strong>wohner) wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit<br />
von Mitte September bis Mitte November 1994<br />
11 Stadtteilkonferenzen mit dem Ziel <strong>der</strong><br />
unmittelbaren Beteiligung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n,<br />
Jugendlichen und Erwachsenen durchgeführt.<br />
Auf <strong>der</strong> Ebene des Stadtteils sollte somit e<strong>in</strong><br />
erster Schritt <strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen<br />
Beteiligung von Betroffenen an Planungsprozessen<br />
realisiert werden.<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>beteiligung (5 bis 12jährige K<strong>in</strong><strong>der</strong>)<br />
Am Nachmittag wurden K<strong>in</strong><strong>der</strong> aus dem jeweiligen<br />
Stadtteil <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „Stationsspiel“ gebeten,<br />
ihren Stadtteil „kritisch unter die Lupe zu<br />
nehmen“.<br />
Ablauf <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>konferenzen<br />
Station 1: Auf e<strong>in</strong>em Stadtteilplan wurden alle<br />
Spielmöglichkeiten für K<strong>in</strong><strong>der</strong> bestimmt und<br />
durch sie bewertet. In e<strong>in</strong>em Stadtteilführer<br />
wurden die Ausführungen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> dokumentiert.<br />
Neben den Spielmöglichkeiten<br />
benannten die K<strong>in</strong><strong>der</strong>, an wen man sich bei<br />
Problemen und Schwierigkeiten wenden kann.<br />
Station 2: Pantomimisch wurden Freizeitgewohnheiten<br />
und Aktivitäten durch die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
dargestellt.<br />
Station 3: Die K<strong>in</strong><strong>der</strong>gruppen konnten im Büro<br />
<strong>der</strong> Jugendamtsleiter<strong>in</strong> ihre Wünsche h<strong>in</strong>sichtlich<br />
<strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Lebensbed<strong>in</strong>gungen<br />
für K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Stadtteil mitteilen.<br />
Station 4: Mit Buttons und Luftballons konnten<br />
die K<strong>in</strong><strong>der</strong>gruppen Werbung für ihre Gruppe<br />
machen.<br />
Station 5: Alle K<strong>in</strong><strong>der</strong>gruppen fassten ihre<br />
wesentlichen For<strong>der</strong>ungen vor e<strong>in</strong>er Videokamera<br />
zusammen.
Beteiligte Erwachsene<br />
An allen K<strong>in</strong><strong>der</strong>konferenzen wirkten neben den<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern des Jugendamtes<br />
und des ISA (Institut für soziale Arbeit<br />
e.V.) Personen aus dem jeweiligen Stadtteil<br />
mit (Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer, den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
bekannte Personen aus Jugendhäusern,<br />
Jugendverbänden, Sportvere<strong>in</strong>en, Eltern<strong>in</strong>itiativen,<br />
Kirchengeme<strong>in</strong>den etc.).<br />
Stadtteilkonferenzen mit älteren Jugendlichen<br />
und Erwachsenen<br />
In jeweils zweistündigen Diskussionen (am<br />
Abend) wurden Problemlagen im Stadtteil aus<br />
<strong>der</strong> Sicht von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, Jugendlichen, Eltern,<br />
<strong>in</strong>teressierten Anwohner<strong>in</strong>nen und Anwohnern,<br />
Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrern dargestellt. Den<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugendhilfe tätigen ehrenamtlichen und<br />
hauptamtlichen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern<br />
<strong>der</strong> Jugendhilfe, <strong>der</strong> Jugendamtsleiter<strong>in</strong><br />
und dem Sozialdezernenten sowie den Mitglie<strong>der</strong>n<br />
aus Ortsräten, Jugendhilfeausschuß<br />
und Rat kam zunächst die Rolle <strong>der</strong> Zuhörenden<br />
zu. Erst nachdem die „Betroffenen“ differenziert<br />
ihre Wünsche, Anregungen und Interessen<br />
darstellen konnten, wurde die Umsetzbarkeit<br />
<strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen diskutiert.<br />
Ablauf <strong>der</strong> Konferenzen<br />
Nach <strong>der</strong> Begrüßung durch den Dezernenten<br />
und e<strong>in</strong>er Vorstellungsrunde <strong>der</strong> Anwesenden<br />
wurden Informationen zum Anlass <strong>der</strong> Stadtteilkonferenzen<br />
gegeben. Anhand von zwei<br />
Wandzeitungen wurden die Anwesenden über<br />
Leistungsbereiche des K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendhilfegesetzes,<br />
das Anliegen und den aktuellen<br />
Stand <strong>der</strong> Jugendhilfeplanung <strong>in</strong> Hildesheim<br />
<strong>in</strong>formiert. Die wesentliche Wünsche und<br />
Anregungen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> aus dem Stadtteil wurden<br />
dargestellt. Anschließend gestaltete sich<br />
die Diskussion nach folgenden „Spielregeln“:<br />
• Externe Gesprächsleitung durch das<br />
ISA Münster.<br />
M E T H O D E N<br />
B 27<br />
• Sammeln aller Problemlagen im Stadtteil aus<br />
<strong>der</strong> Sicht von Jugendlichen, Eltern, Anwohnern<br />
ohne e<strong>in</strong>e unmittelbare Bewertung <strong>der</strong><br />
geäußerten For<strong>der</strong>ungen.<br />
• Ergänzungen durch Jugendhilfefachkräfte,<br />
Trägervertretungen, Lehrkräften des<br />
Stadtteils.<br />
• Aufgreifen aller For<strong>der</strong>ungen durch den<br />
Sozialdezernenten und geme<strong>in</strong>same Diskussion<br />
zur Realisierbarkeit und Umsetzbarkeit<br />
<strong>der</strong> Wünsche.<br />
Durch die Verwaltung des Jugendamtes wurde<br />
jeweils darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Jugendhilfeplanung <strong>der</strong> Handlungsbedarf,<br />
<strong>der</strong> auf den Konferenzen benannt worden s<strong>in</strong>d,<br />
<strong>in</strong> die Arbeit <strong>der</strong> Planungsgruppen und <strong>der</strong><br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften e<strong>in</strong>fließen werde.
KINDER- UND JUGENDSPRECHSTUNDE<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
Regelmäßige Sprechstunden, bei denen K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
und Jugendliche gegenüber Geme<strong>in</strong>deverantwortlichen<br />
(Bürgermeister<strong>in</strong> / Bürgermeister,<br />
Politiker<strong>in</strong>nen / Politiker etc.) ihre Fragen,<br />
Wünsche, Kritik und Vorschläge vorbr<strong>in</strong>gen<br />
können.<br />
2. Für welche Situationen geeignet?<br />
• Wenn e<strong>in</strong> regelmäßiger Kontakt zwischen<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n / Jugendlichen und <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />
stattf<strong>in</strong>den soll.<br />
• Zur gegenseitigen Information: Was <strong>in</strong>teressiert<br />
zur Zeit die K<strong>in</strong><strong>der</strong> / Jugendlichen<br />
und was passiert gerade <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de?<br />
• Als Grundlage für weitere Beteiligungsprojekte.<br />
• Problemlösung und Problemprophylaxe im<br />
kommunalen Raum.<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: Gegenseitige Information, regelmäßiges<br />
Angebot, Problemradar.<br />
Nachteile: Wenn diese E<strong>in</strong>richtung nicht mit<br />
an<strong>der</strong>en Formen (z. B. Jugendparlamenten)<br />
o<strong>der</strong> aktuellen Themen verbunden wird, fühlen<br />
sich manchmal nur wenige K<strong>in</strong><strong>der</strong> / Jugendliche<br />
angesprochen.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet?<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendliche.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen /<br />
Teilnehmer? 1 bis 50.<br />
6. Zeitaufwand / Dauer: 1 bis 3 Stunden.<br />
7. Äußere Voraussetzungen am<br />
Veranstaltungsort:<br />
Je nach Anzahl <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen<br />
und Konzeption.<br />
M E T H O D E N<br />
8. Personelle Voraussetzungen<br />
1 bis 2 Verantwortliche zur Organisation, m<strong>in</strong>destens<br />
1 Verantwortliche / Verantwortlicher<br />
zur Durchführung, eventuell externe Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong><br />
/ Mo<strong>der</strong>ator.<br />
9. Durchführungsaufwand: Ger<strong>in</strong>g bis mittel.<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Ger<strong>in</strong>g bis mittel.<br />
11. Material und Hilfsmittel: Je nach Durchführung.<br />
12. Komb<strong>in</strong>ierbar mit welcher Methode?<br />
Parallel zum Meckerkasten<br />
13. So wird’s gemacht:<br />
Klärung <strong>der</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
• Wie oft soll die Sprechstunde stattf<strong>in</strong>den?<br />
• Wer soll den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n / Jugendlichen Rede<br />
und Antwort stehen?<br />
• Wo soll die Sprechstunde stattf<strong>in</strong>den: <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Geme<strong>in</strong>deverwaltung, im Rathaus ... o<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>- o<strong>der</strong> Jugende<strong>in</strong>richtungen?<br />
• Wer soll wie e<strong>in</strong>geladen werden?<br />
Soll die Sprechstunde eher e<strong>in</strong>e „kle<strong>in</strong>e“ Form<br />
haben (z. B. traditionelles Gesprächsangebot<br />
für e<strong>in</strong>zelne K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche zu<br />
bestimmten Zeiten im Rathaus), eher den Charakter<br />
e<strong>in</strong>er Bürgerfragestunde im kommunalen<br />
Parlament o<strong>der</strong> auch im Jugendparlament<br />
haben, o<strong>der</strong> soll die Sprechstunde e<strong>in</strong>e offene<br />
Veranstaltung se<strong>in</strong>, zu <strong>der</strong> alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
Jugendlichen kommen können, die Lust<br />
haben? Eventuelle E<strong>in</strong>grenzung nach Wohnort,<br />
Alter?<br />
Sollen bestimmte K<strong>in</strong><strong>der</strong> o<strong>der</strong> Jugendliche<br />
gezielt e<strong>in</strong>geladen werden (z. B. Sprechstunden<br />
für verschiedene Klassen)?<br />
Soll e<strong>in</strong>e Mischform gewählt werden: E<strong>in</strong>e<br />
gezielte E<strong>in</strong>ladung an das Jugendparlament
und gleichzeitig e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladung an alle Interessierten<br />
über Zeitung, Handzettel etc.<br />
Bekanntmachung des neuen Angebots<br />
Mit allen relevanten Informationen über Presse,<br />
Handzettel, Plakate und wenn möglich<br />
durch persönliche Gespräche <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und<br />
Jugende<strong>in</strong>richtungen.<br />
E<strong>in</strong>ladung und Vorbereitung <strong>der</strong> ersten<br />
Sprechstunde<br />
Durchführung <strong>der</strong> Sprechstunde<br />
Wie e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendsprechstunde aussieht,<br />
ist immer von den Gegebenheiten vor<br />
Ort, den Themen und den Beteiligten abhängig.<br />
In <strong>der</strong> Regel ist die Hauptmethode <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Sprechstunde selbstverständlich das<br />
Gespräch. Es sollte allerd<strong>in</strong>gs darauf geachtet<br />
werden, aktivierende und auflockernde Elemente<br />
sowie möglicherweise Artikulationsalternativen<br />
zum Gespräch e<strong>in</strong>zubauen, um<br />
auch sprachlich unsicheren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und<br />
Jugendlichen Me<strong>in</strong>ungsäußerungen zu erleichtern.<br />
Hier können zahlreiche Methoden <strong>der</strong><br />
Methodensammlung (E<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> Mehrpunktentscheidung,<br />
Visualisierung, Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g)<br />
Anregungen geben.<br />
Das Protokoll<br />
Nach je<strong>der</strong> Sprechstunde muss e<strong>in</strong> Protokoll<br />
angefertigt werden. Dies wird sowohl den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
und Jugendlichen zugeschickt , die an <strong>der</strong><br />
Sprechstunde teilgenommen haben, als auch<br />
an die zuständigen Stellen weitergeleitet (Ausschüsse,<br />
Schulen, E<strong>in</strong>richtungen ...), die die<br />
Ergebnisse umsetzen sollen.<br />
M E T H O D E N<br />
B 29
KLAGEMAUER<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
Auf roten DIN - A4 - Zetteln werden von allen<br />
Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmern Kritikpunkte<br />
geschrieben, gesammelt und auf Riesenpapierbögen<br />
im Muster von Mauerste<strong>in</strong>en zu<br />
e<strong>in</strong>er Klagemauer geklebt.<br />
2. Für welche Situationen geeignet?<br />
Zur unkommentierten Freisetzung von Kritik<br />
und Frustration.<br />
Um den Kopf frei zu bekommen für Phantasie<br />
und neue Ideen.<br />
Zur Herstellung e<strong>in</strong>er visuell meist sehr bee<strong>in</strong>druckenden<br />
Kritiksammlung, die sich für e<strong>in</strong>e<br />
öffentliche Präsentation eignet.<br />
Gut geeignet als Kernmethode <strong>der</strong> Kritikphase<br />
e<strong>in</strong>er „Zukunftswerkstatt“.<br />
Gut geeignet als E<strong>in</strong>stiegsmethode bei Planungsprozessen<br />
(als Bestandsaufnahme und<br />
Lockerung).<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: E<strong>in</strong>drucksvolle öffentliche Präsentationsmöglichkeit.<br />
Nachteile: Gefahr <strong>der</strong> E<strong>in</strong>seitigkeit, wenn<br />
danach ke<strong>in</strong> weiterer Schritt folgt.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet? K<strong>in</strong><strong>der</strong>,<br />
Jugendliche und Erwachsene.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen / Teilnehmer?<br />
10 bis 60.<br />
6. Zeitaufwand / Dauer: 30 bis 60 M<strong>in</strong>uten (je<br />
nach Gruppengröße).<br />
7. Äußere Voraussetzungen am Veranstaltungsort:<br />
E<strong>in</strong> großer Raum, Platz auf dem Fußboden zum<br />
Ausbreiten des Riesenpapierbogens, Platz an<br />
<strong>der</strong> Wand zum Aufhängen <strong>der</strong> fertigen Klagemauer.<br />
M E T H O D E N<br />
8. Personelle Voraussetzungen:<br />
2 Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong>nen / Mo<strong>der</strong>atoren.<br />
9. Durchführungsaufwand: Ger<strong>in</strong>g.<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Ger<strong>in</strong>g.<br />
10. Material und Hilfsmittel:<br />
Große Papierbögen (3 bis 5 Meter z. B. von<br />
Zeitungsendrollen), rote o<strong>der</strong> orangefarbene<br />
DIN - A4 - Zettel (pro Teilnehmer<strong>in</strong> / Teilnehmer<br />
4 bis 7 Stück), schwarze Stifte (1 pro Teilnehmer<strong>in</strong><br />
/ Teilnehmer), Klebestifte (m<strong>in</strong>destens<br />
1 für 4 Teilnehmer<strong>in</strong>nen / Teilnehmer),<br />
1 bis 2 Wolken, 4 bis 5 Streifen.<br />
12. So wird’s gemacht:<br />
Vorbereitung<br />
E<strong>in</strong>e Leitfrage, zu <strong>der</strong> Kritik gesammelt werden<br />
soll, wird formuliert. Diese Frage o<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />
angefangener Satz sollten möglichst herausfor<strong>der</strong>nd<br />
se<strong>in</strong> und mehrere Antworten zulassen.<br />
Beispiel e<strong>in</strong>er Leitfrage für e<strong>in</strong>e Klagemauer:<br />
„Was uns Jugendlichen <strong>in</strong> Bad Oldesloe<br />
st<strong>in</strong>kt ...“, „Was <strong>in</strong> Schwarzenbek nicht<br />
läuft ...“, „Was uns nervt ...!“, „Was uns Stress<br />
macht ...“. Es sollten mehrere Formulierungen<br />
für dieselbe Frage genommen werden. Der<br />
Auffor<strong>der</strong>ungscharakter und das Verständnis<br />
für die Intention <strong>der</strong> Frage werden dadurch<br />
erhöht. Die Leitfrage(n) wird (werden) auf<br />
Streifen und die Überschrift „Klagemauer“ auf<br />
e<strong>in</strong>e Wolke geschrieben.<br />
Durchführung<br />
Kle<strong>in</strong>gruppen mit 4 bis 5 Teilnehmer<strong>in</strong>nen /<br />
Teilnehmern setzen sich <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Stuhlkreisen<br />
zusammen. Alle Gruppen bleiben im Planungsraum.<br />
Das Material wird an die Gruppen<br />
verteilt (rote DIN - A4 - Blätter, Stifte, Klebestifte).<br />
Die Leitfrage wird für alle sichtbar im<br />
Raum aufgehängt. Die Mo<strong>der</strong>ation leitet die
Frage kurz e<strong>in</strong> und liest sie vor. Die Kle<strong>in</strong>gruppen<br />
bekommen den Auftrag, die Frage schriftlich<br />
auf den roten DIN - A4 - Zetteln zu beantworten.<br />
Dabei wird folgen<strong>der</strong>maßen vorgegangen:<br />
• Jede und je<strong>der</strong> schreibt für sich.<br />
• Alle Äußerungen s<strong>in</strong>d erlaubt.<br />
• Danach werden die Kritikzettel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>gruppe<br />
durchgesehen, kurz besprochen und<br />
ggf. ergänzt, wenn durch das Gespräch neue<br />
Ideen entstanden s<strong>in</strong>d.<br />
Für das Schreiben gelten folgende Regeln:<br />
• Die DIN - A4 - Zettel werden quer (!) gelegt.<br />
• Auf jeden Zettel wird nur e<strong>in</strong> Kritikpunkt<br />
geschrieben (bei e<strong>in</strong>em neuen Punkt wird e<strong>in</strong><br />
neuer Zettel genommen). Groß, deutlich<br />
und wenn möglich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte des Blattes <strong>in</strong><br />
Druckbuchstaben schreiben (damit das<br />
Ganze auch aus größerer Entfernung lesbar<br />
ist).<br />
• Rechtschreibfehler s<strong>in</strong>d unwichtig!<br />
Hauptsache man weiß, was geme<strong>in</strong>t ist.<br />
Für das Erklären <strong>der</strong> Schreibregeln bietet sich<br />
an, e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> zwei bereits beschriebene DIN -<br />
A4 - Zettel als Anschauungsmaterial zu zeigen.<br />
Während die Kle<strong>in</strong>gruppen schreiben, breitet<br />
e<strong>in</strong>e Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / e<strong>in</strong> Mo<strong>der</strong>ator den Riesenpapierbogen<br />
auf dem Fußboden aus und klebt<br />
die Wolke mit <strong>der</strong> Aufschrift „Klagemauer“ und<br />
die Streifen mit <strong>der</strong> „Leitfrage“ als Überschrift<br />
auf den Riesenpapierbogen. Die zweite Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong><br />
/ <strong>der</strong> zweite Mo<strong>der</strong>ator leistet Hilfestellung<br />
<strong>in</strong> den Kle<strong>in</strong>gruppen. Nach 8 bis 10 M<strong>in</strong>uten<br />
ist meist die erste Kle<strong>in</strong>gruppe mit dem<br />
Sammeln von Kritikpunkten fertig und kann<br />
damit beg<strong>in</strong>nen, ihre Kritikzettel auf das Riesenposter<br />
zu kleben. Geklebt wird <strong>in</strong> versetzten<br />
Reihen nach dem Muster e<strong>in</strong>er Mauer. E<strong>in</strong>e<br />
Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / e<strong>in</strong> Mo<strong>der</strong>ator hilft dabei. Wenn<br />
alle Kle<strong>in</strong>gruppen ihre Kritikzettel aufgeklebt<br />
M E T H O D E N<br />
B 31<br />
haben, wird die fertige Klagemauer an die<br />
Wand gehängt. Jeweils zwei Mitglie<strong>der</strong> je<strong>der</strong><br />
Kle<strong>in</strong>gruppe tragen zum Abschluss kurz die<br />
Stichworte ihrer Gruppe vor.<br />
13. Knackpunkte und Tipps:<br />
Probleme können auftreten, wenn Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
/ Teilnehmer nicht schreiben können<br />
o<strong>der</strong> Schreibhemmungen haben. Bei Schreibhemmungen<br />
reicht manchmal schon <strong>der</strong> H<strong>in</strong>weis<br />
aus, dass Rechtschreibfehler völlig<br />
unwichtig s<strong>in</strong>d, und dass nur die Idee / <strong>der</strong><br />
Beitrag selbst wichtig ist. Gute Erfahrungen<br />
haben wir auch damit gemacht, dass wir<br />
Sekretär<strong>in</strong>nen und Sekretäre für diejenigen<br />
gespielt haben, die nicht schreiben konnten<br />
o<strong>der</strong> mochten. Auch die Zuruffrage, bei <strong>der</strong> die<br />
Mo<strong>der</strong>ation schreibt, ist bei Schreibhemmungen<br />
und Schreibschwierigkeiten gut geeignet.
MEHRPUNKTENTSCHEIDUNG<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
E<strong>in</strong>e Entscheidung zwischen mehreren Vorschlägen<br />
wird durch Punktvergabe getroffen.<br />
2. Für welche Situationen geeignet?<br />
Wenn e<strong>in</strong>e Auswahl getroffen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Prioritätenfolge<br />
von Vorschlägen und Ideen gefunden<br />
werden soll. Wenn demokratische Entscheidungen<br />
getroffen werden sollen. Gut<br />
geeignet zur Lösungs- und Konzeptsuche am<br />
Ende von längeren Diskussionen o<strong>der</strong> als<br />
Abschluss e<strong>in</strong>er Ideensammlung sowie als Vorbereitung<br />
weiterer Arbeitsschritte.<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: Demokratisches Verfahren; schnell<br />
und e<strong>in</strong>fach durchzuführen.<br />
Nachteile: Anonymität nicht sicher gewährleistet.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet?<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendliche und Erwachsene.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen /<br />
Teilnehmer? 3 bis 40.<br />
6. Zeitaufwand / Dauer: 10 bis 20 M<strong>in</strong>uten (je<br />
nach Gruppengröße).<br />
7. Äußere Voraussetzungen am<br />
Veranstaltungsort?<br />
Platz zum Aufhängen <strong>der</strong> Papierbögen (Platz<br />
für P<strong>in</strong>nwände o<strong>der</strong> Platz direkt an <strong>der</strong> Wand).<br />
8. Personelle Voraussetzungen:<br />
1 Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / Mo<strong>der</strong>ator.<br />
9. Durchführungsaufwand: Ger<strong>in</strong>g.<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Ger<strong>in</strong>g bis mittel.<br />
11. Material und Hilfsmittel:<br />
Klebepunkte (pro Teilnehmer<strong>in</strong> / Teilnehmer<br />
M E T H O D E N<br />
die gleiche Anzahl: m<strong>in</strong>destens 3 Punkte, aber<br />
höchstens die Hälfte <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Wahlmöglichkeiten),<br />
große Papierbögen.<br />
12. Komb<strong>in</strong>ierbar mit welcher Methode?<br />
Als Abschluss e<strong>in</strong>er Diskussion, e<strong>in</strong>es<br />
„Modellbaus“ o<strong>der</strong>“ Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>gs“.<br />
13. Ähnliche Methoden: (Alternativen)<br />
Traditionelle Abstimmung per Handzeichen<br />
(nicht so gut für e<strong>in</strong>e Prioritätenentwicklung).<br />
14. So wird’s gemacht:<br />
Vorbereitung<br />
Die Mehrpunktentscheidung setzt e<strong>in</strong>e vorher<br />
abgeschlossene Diskussion, Konzeptentwicklung<br />
o<strong>der</strong> Ideensammlung voraus. Die Vorschläge<br />
und Ideen werden zu gut unterscheidbaren,<br />
trennscharfen Alternativen zusammengefasst<br />
und mit Oberbegriffen versehen. Daraus<br />
wird e<strong>in</strong>e Sammlung <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Themenspeichers<br />
angefertigt. Als Themenspeicher<br />
wird e<strong>in</strong>e Tabelle mit drei Spalten auf<br />
e<strong>in</strong>en großen Papierbogen gemalt. In <strong>der</strong><br />
ersten Spalte werden die zur Auswahl stehenden<br />
Vorschläge aufgeführt. Die zweite Spalte<br />
wird für das Kleben <strong>der</strong> Punkte freigehalten.<br />
Die dritte Spalte bleibt für das spätere E<strong>in</strong>tragen<br />
des Ranges ebenso frei. Nun wird e<strong>in</strong>e<br />
Frage formuliert, nach <strong>der</strong> die Vorschläge im<br />
Themenspeicher bepunktet werden sollen.<br />
Dabei muss man sich im Klaren darüber se<strong>in</strong>,<br />
nach welchen Kriterien die Auswahl o<strong>der</strong> Prioritätenbildung<br />
erfolgen soll. So wird z. B. die<br />
Frage „Welche Themen s<strong>in</strong>d mir am wichtigsten?“<br />
an<strong>der</strong>s bepunktet werden als die Frage<br />
„Welche Themen können wir am schnellsten<br />
o<strong>der</strong> am e<strong>in</strong>fachsten bearbeiten?“ o<strong>der</strong> „Welche<br />
Vorschläge sollten zuerst verwirklicht werden?“.<br />
Ist die Frage formuliert, wird sie auf<br />
e<strong>in</strong>en Streifen geschrieben und über den Themenspeicher<br />
gehängt o<strong>der</strong> direkt auf das<br />
Papier geschrieben.
Beispiel e<strong>in</strong>es Themenspeichers:<br />
„Welche Spielgeräte aus den Modellen sollten<br />
wir auf unserem Spielplatz haben?“<br />
Spielgeräte Punkte Rang<br />
Hängebrücke<br />
Kriechtunnel<br />
Badeteich<br />
Tarzanschaukel<br />
...<br />
Variante:<br />
S<strong>in</strong>d die verschiedenen Wahlmöglichkeiten<br />
durch übersichtliches Zusammenstecken <strong>der</strong><br />
Mo<strong>der</strong>ationskarten für alle sichtbar visualisiert<br />
und geordnet, kann auf den Themenspeicher<br />
verzichtet werden. In diesem Fall werden<br />
die Ergebnisse des vorherigen Arbeitsschrittes<br />
direkt bepunktet (also direkt auf den Mo<strong>der</strong>ationskarten<br />
und Papierbögen).<br />
Durchführung:<br />
Die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator leitet die<br />
Mehrpunktentscheidung kurz e<strong>in</strong>, erklärt die<br />
Intention und die Vorgehensweise und liest<br />
die Fragestellung vor. Nun schauen sich die<br />
Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer <strong>in</strong> Ruhe die<br />
zu bepunktenden Vorschläge an und kleben<br />
dann ihre Punkte. Die Punkte können dabei<br />
verteilt, aber auch h<strong>in</strong>ter nur e<strong>in</strong>er Wahlmöglichkeit<br />
„gehäufelt“ werden. Haben alle Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmer ihre Punkte verteilt,<br />
zählt die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator<br />
die Punkte pro Vorschlag zusammen und<br />
schreibt zum Schluss die sich daraus ergebende<br />
Rangfolge dah<strong>in</strong>ter. Je nach Bedarf wird das<br />
Ergebnis anschließend ausgewertet und diskutiert.<br />
Danach werden die weiteren Schritte<br />
festgelegt.<br />
M E T H O D E N<br />
B 33<br />
15. Knackpunkte und Tipps:<br />
Schnelle Abstimmungsmöglichkeit für K<strong>in</strong><strong>der</strong>und<br />
Jugendbeiräte usw.
»MEINE MEINUNG«<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
Durch das Hochhalten verschiedenfarbiger<br />
Karten beurteilen K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche die<br />
Aussagen von Erwachsenen.<br />
2. Für welche Situationen geeignet?<br />
• Um Sitzungen, Gespräche o<strong>der</strong> Vorträge<br />
k<strong>in</strong>d- beziehungsweise jugendgerechter zu<br />
gestalten.<br />
• Um schnelle Me<strong>in</strong>ungsäußerungen und<br />
Entscheidungen zu erhalten.<br />
• Um e<strong>in</strong> schnelles und unmittelbares Feedback<br />
e<strong>in</strong>er gesamten Gruppe zu erhalten.<br />
• Gut geeignet, wenn Aussagen von Erwachsenen<br />
von vielen gleichzeitig kommentiert<br />
werden sollen.<br />
• Gut e<strong>in</strong>setzbar z. B. bei Vorträgen und<br />
Gesprächen (wie Runden Tischen, Info-<br />
Veranstaltungen, K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendsprechstunden).<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: E<strong>in</strong>fachheit und Direktheit.<br />
Nachteile: Bei schnellen Wechseln manchmal<br />
Schwierigkeiten <strong>der</strong> Protokollierung.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet?<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen /<br />
Teilnehmer? Unbegrenzt.<br />
6. Zeitaufwand / Dauer: Ke<strong>in</strong>er.<br />
7. Äußere Voraussetzungen am<br />
Veranstaltungsort: Ke<strong>in</strong>e.<br />
8. Personelle Voraussetzungen:<br />
1 Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / Mo<strong>der</strong>ator.<br />
9. Durchführungsaufwand: Sehr ger<strong>in</strong>g.<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Sehr ger<strong>in</strong>g.<br />
M E T H O D E N<br />
11. Material und Hilfsmittel:<br />
Mo<strong>der</strong>ationskarten <strong>in</strong> den Farben Rot, Gelb<br />
und Grün (pro Teilnehmer<strong>in</strong> / Teilnehmer<br />
je 1 Karte pro Farbe).<br />
12. Komb<strong>in</strong>ierbar mit welcher Methode?<br />
Als Ergänzung bei e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendsprechstunde,<br />
Befragung von Expert<strong>in</strong>nen<br />
und Experten<br />
13. So wird’s gemacht:<br />
Vorbereitung<br />
Alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> o<strong>der</strong> Jugendlichen bekommen<br />
e<strong>in</strong>en Kartensatz, bestehend aus drei Mo<strong>der</strong>ationskarten<br />
<strong>in</strong> den Farben Rot, Gelb und Grün.<br />
Durchführung<br />
Bei längeren mündlich vorgetragenen Statements<br />
und Vorträgen o<strong>der</strong> bei Vorschlagslisten<br />
von Erwachsenen äußern K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche<br />
ihre Me<strong>in</strong>ung, treffen Entscheidungen<br />
o<strong>der</strong> kommentieren diese Aussagen <strong>der</strong><br />
Erwachsenen sofort durch das Hochhalten<br />
ihrer Karten:<br />
• Rot für „F<strong>in</strong>de ich nicht gut!“, „Abgelehnt!“<br />
o<strong>der</strong> für „Beson<strong>der</strong>s k<strong>in</strong><strong>der</strong>fe<strong>in</strong>dlich“,<br />
• Gelb für „Sagt mir nichts!“, „Enthaltung!“<br />
o<strong>der</strong> für „Langatmig“ und<br />
• Grün für „F<strong>in</strong>de ich gut!“, „Zugestimmt“<br />
o<strong>der</strong> für „K<strong>in</strong><strong>der</strong>freundlich“.<br />
Wichtig ist, dass die Mo<strong>der</strong>ation die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
und Jugendlichen immer wie<strong>der</strong> ermutigt, ihre<br />
Kartenkommentare auch wirklich zu äußern.<br />
Variante<br />
Die Idee, Me<strong>in</strong>ungsäußerungen durch das<br />
Hochhalten von Karten zu dokumentieren,<br />
kann man <strong>in</strong> leicht abgewandelter Form auch<br />
für verschiedene Befragungsaktionen, beson<strong>der</strong>s<br />
bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, übernehmen.
14. Sonstige H<strong>in</strong>weise:<br />
Diese Methode gibt den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Jugendlichen<br />
e<strong>in</strong>e direkte E<strong>in</strong>flussmöglichkeit auf die<br />
oft langen Monologe <strong>der</strong> Erwachsenen. Auch<br />
für öffentliche Gespräche und Veranstaltungen<br />
bei denen die Presse anwesend ist, ist diese<br />
Methode sehr wirkungsvoll. Die Methode hat<br />
sich auch schon bei <strong>der</strong> Diskussion von<br />
Erwachsenen bewährt.<br />
M E T H O D E N<br />
B 35
MODELLBAU<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
Aus verschiedenen Materialien werden z.B.:<br />
Geländemodelle,<br />
Wohnungsbaumodelle,<br />
Stadtteilmodelle,<br />
Schulhofmodelle,<br />
Spielplatzmodelle,<br />
Modelle von Skateanlagen,<br />
Modelle von Schulgebäuden,<br />
Modelle von Verkehrswegen,<br />
Modelle von Jugendzentren hergestellt.<br />
2. Für welche Situationen geeignet?<br />
• Als gestalterische Artikulationsform, die<br />
beson<strong>der</strong>s denen entgegen kommt, die<br />
sprachlich unsicher s<strong>in</strong>d.<br />
• Als Grundlage für e<strong>in</strong> Gespräch mit<br />
Planer<strong>in</strong>nen / Planern.<br />
• Gut geeignet für öffentliche Präsentationen.<br />
• Gut geeignet bei <strong>der</strong> Planung von Flächen<br />
wie Schulhöfen, Außengeländen<br />
von K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten, Spielplätzen,<br />
Skateanlagen, Treffpunkten, Jugendzentren.<br />
• Gut geeignet bei Bebauungsplänen für<br />
Neubaugebiete, bei <strong>der</strong> Stadtteilsanierung<br />
o<strong>der</strong> Dorferneuerung.<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: Macht Spaß, motiviert und aktiviert,<br />
handlungsbezogen, bezieht alle e<strong>in</strong>.<br />
Nachteile: Materialaufwendiges Verfahren;<br />
die Aufbewahrung e<strong>in</strong>er Vielzahl von Modellen<br />
bereitet manchmal Schwierigkeiten.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet?<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendliche, Erwachsene.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen /<br />
Teilnehmer? 3 bis 6 pro Kle<strong>in</strong>gruppe.<br />
6. Zeitaufwand / Dauer: 90 bis 120 M<strong>in</strong>uten.<br />
M E T H O D E N<br />
7. Äußere Voraussetzungen am<br />
Veranstaltungsort:<br />
Großer Raum, ggf. mehrere Kle<strong>in</strong>gruppenräume,<br />
Platz für Tischgruppen (pro Kle<strong>in</strong>gruppe<br />
e<strong>in</strong>e Tischgruppe mit 3 bis 4 Tischen).<br />
8. Personelle Voraussetzungen:<br />
2 bis 4 Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong>nen / Mo<strong>der</strong>atoren.<br />
9. Durchführungsaufwand: Hoch.<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Hoch.<br />
11. Material und Hilfsmittel:<br />
Tische, P<strong>in</strong>nwände (1 pro Kle<strong>in</strong>gruppe),<br />
Nadeln, große Papierbögen, Streifen, Stifte,<br />
Bastelmaterial und Werkzeuge (siehe Liste<br />
am Ende <strong>der</strong> Methodenbeschreibung).<br />
12. Komb<strong>in</strong>ierbar mit welcher Methode?<br />
Nach e<strong>in</strong>er Ideensammlung o<strong>der</strong> Kreativübung<br />
(Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g). Zur Weiterarbeit nach dem<br />
Modellbau empfiehlt sich die Mehrpunktentscheidung.<br />
12. Ähnliche Methoden: (Alternativen)<br />
Mal- und Zeichenaktion<br />
14. So wird’s gemacht:<br />
Vorbereitung<br />
Der Fußboden wird mit Plastikfolie o<strong>der</strong> Zeitungspapier<br />
ausgelegt. Darauf werden Tischgruppen<br />
zusammengestellt (Tischgruppen<br />
nach Anzahl <strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen) und die Unterlagen<br />
für die Modelle (dünne Holzplatte o<strong>der</strong><br />
Papplatte) auf die Tische gelegt. Zu je<strong>der</strong><br />
Tischgruppe wird e<strong>in</strong>e mit großen Papierbögen<br />
bespannte P<strong>in</strong>nwand gestellt, sowie Streifen<br />
und Stifte dazu gelegt. Alternativ zu den P<strong>in</strong>nwänden<br />
können die Papierbögen auch an die<br />
Wand gehängt und die Streifen später mit Klebeband<br />
angeklebt werden. Das Bastelmaterial
und die Werkzeuge werden auf zwei Tischen<br />
übersichtlich ausgebreitet. Soll <strong>der</strong> Modellbau<br />
<strong>in</strong> mehreren Kle<strong>in</strong>gruppenräumen stattf<strong>in</strong>den,<br />
wird <strong>in</strong> jedem Kle<strong>in</strong>gruppenraum e<strong>in</strong> Materialkont<strong>in</strong>gent<br />
bereitgelegt. Die Modelliermasse<br />
z. B. aus Hagalith und Gips o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>em<br />
Material (siehe Bastel- und Werkzeugliste)<br />
wird angerührt.<br />
Durchführung<br />
Es werden Kle<strong>in</strong>gruppen aus 3 bis 6 Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmern gebildet. Wurde<br />
bereits im vorherigen Arbeitsschritt (Kreativübungen<br />
o<strong>der</strong> Ideensammlung) <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen<br />
gearbeitet, sollten diese Kle<strong>in</strong>gruppen bestehen<br />
bleiben. Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer<br />
schauen sich noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> Ruhe die <strong>in</strong><br />
den vorherigen Arbeitsschritten gesammelten<br />
Ideen (siehe Punkt 12) an. Danach f<strong>in</strong>den sie<br />
sich an den Tischgruppen zusammen, besprechen<br />
kurz, welche Ideen sie <strong>in</strong> ihr Modell aufnehmen<br />
und wo sie welches Gerät o<strong>der</strong> Haus<br />
etc. platzieren wollen. Dann beg<strong>in</strong>nt das<br />
Basteln, Bauen, Sägen und Malen. Häufig<br />
ergibt es sich, dass beim Modellbau völlig<br />
neue Vorschläge entstehen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorhergegangenen<br />
Ideensammlung noch gar nicht<br />
vorhanden waren. Dies ist nicht nur gestattet,<br />
son<strong>der</strong>n durchaus erwünscht. Die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong>nen<br />
und Mo<strong>der</strong>atoren haben beim Modellbau<br />
die Aufgabe, die Teilnehmer<strong>in</strong>nen und<br />
Teilnehmer zu motivieren, Hilfestellungen zu<br />
geben und auch sonst den Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite zu<br />
stehen. Nach ca. 90 bis 180 M<strong>in</strong>uten stellt sich<br />
- zum<strong>in</strong>dest bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n - e<strong>in</strong>e gewisse<br />
Erschöpfung e<strong>in</strong>. Die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong>nen / Mo<strong>der</strong>atoren<br />
sollten deshalb rechtzeitig auf das<br />
Ende h<strong>in</strong>weisen, damit die Modelle fertig werden.<br />
Am Ende schreiben die Kle<strong>in</strong>gruppen die<br />
e<strong>in</strong>zelnen Elemente aus ihrem Modell groß<br />
und <strong>in</strong> Druckschrift auf Mo<strong>der</strong>ationsstreifen<br />
(e<strong>in</strong> Element pro Streifen) und hängen die<br />
M E T H O D E N<br />
B 37<br />
Streifen an die P<strong>in</strong>nwand h<strong>in</strong>ter ihrem Modell<br />
beziehungsweise mit Klebestreifen an e<strong>in</strong>en<br />
Papierbogen, <strong>der</strong> direkt an <strong>der</strong> Wand hängt,<br />
o<strong>der</strong> sie schreiben direkt auf e<strong>in</strong>e Wandzeitung:<br />
„Das alles gibt es <strong>in</strong> unserem Modell“.<br />
Varianten<br />
1. Statt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen Veranstaltung können<br />
die Modelle auch über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum<br />
z. B. im Rahmen e<strong>in</strong>er Projektwoche o<strong>der</strong><br />
als längere Unterrichtse<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule<br />
o<strong>der</strong> als Projekt im Jugendzentrum hergestellt<br />
werden.<br />
2. Es kann auch an e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Modell<br />
gebaut werden z. B. bei Dorfmodellen o<strong>der</strong><br />
Neubaugebieten. Bei ausreichen<strong>der</strong> Zeit könnte<br />
<strong>in</strong> diesem Fall auch e<strong>in</strong>mal maßstabsgerecht<br />
vorgegangen werden.<br />
Nach <strong>der</strong> Bauphase stellen die jeweiligen<br />
Kle<strong>in</strong>gruppenmitglie<strong>der</strong> ihr Modell <strong>der</strong><br />
Gesamtgruppe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wan<strong>der</strong>plenum vor.<br />
Hierfür wan<strong>der</strong>t die Gesamtgruppe von Modell<br />
zu Modell und hört sich vor Ort die Vorstellung<br />
<strong>der</strong> Modelle an. Die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong>nen / Mo<strong>der</strong>atoren<br />
ermutigen und unterstützen die Kle<strong>in</strong>gruppen<br />
bei <strong>der</strong> Vorstellung ihres Modells,<br />
<strong>in</strong>dem sie Fragen stellen und darauf achten,<br />
dass alle Elemente aus den Modellen vorgestellt<br />
werden und möglichst alle Bauherr<strong>in</strong>nen<br />
und Bauherren zu Wort kommen. Zur Weiterarbeit<br />
mit den Modellen eignet sich die Mehrpunktentscheidung.<br />
15. Knackpunkte und Tipps:<br />
Es hat sich gezeigt, dass bei <strong>der</strong> Herstellung<br />
<strong>der</strong> Modelle die Teilnehmer<strong>in</strong>nen / Teilnehmer<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht durch maßstabsgetreues<br />
Arbeiten <strong>in</strong> ihrer Spontaneität und Kreativität<br />
e<strong>in</strong>geschränkt werden sollten, wobei Jugendliche<br />
eher maßstabsgetreue Modelle bauen<br />
können als K<strong>in</strong><strong>der</strong>.
Materialliste für den Modellbau (Vorschläge)<br />
Modelliermasse:<br />
Modelliermassen aus:<br />
• 50% Hagalith und 50% Gips (diese Mischung<br />
eignet sich sehr gut zum Modellieren<br />
von größeren Flächen und trocknet nach<br />
ca. 30 bis 60 M<strong>in</strong>uten).<br />
• Modelliermasse für kle<strong>in</strong>e D<strong>in</strong>ge:<br />
Knete, Ton, Fimo o<strong>der</strong> Salzteig etc.<br />
Holz:<br />
• Holzreste (von Spanplatten, Brettern etc.)<br />
• Rundhölzer (verschiedene Durchmesser)<br />
• alte Bauste<strong>in</strong>e, Bauklötze, Schaschlikspieße<br />
und Zahnstocher<br />
Papier und Pappe:<br />
• weißes und buntes Papier <strong>in</strong> normaler Stärke<br />
• Tonpapier <strong>in</strong> verschiedenen Farben<br />
• Krepppapier <strong>in</strong> verschiedenen Farben<br />
• Pappe<br />
• Wellpappe<br />
Befestigungsmaterial:<br />
• Holzschrauben<br />
• Nägel<br />
• Reißzwecken<br />
• Nadeln<br />
• Blumendraht / Rödeldraht<br />
M E T H O D E N<br />
Bastelmaterialien:<br />
• B<strong>in</strong>d- und Paketfaden<br />
(verschiedene Stärken)<br />
• Wolle / Wollreste<br />
• Stoff / Stoffreste<br />
• Pfeifenputzer<br />
• Strohhalme (bunt und naturfarben)<br />
• Korken<br />
• Eierkartons<br />
• Pappkartons<br />
• Klopapierrollen<br />
• Metall- / Alum<strong>in</strong>iumreste<br />
• Folie / Plastiktüten<br />
• Leerrohr, geriffelt<br />
• Schlauch / Schlauchreste<br />
• Gipsb<strong>in</strong>den<br />
• Abfallmaterialien, z. B. gelber Sack, Apfels<strong>in</strong>ennetze,<br />
Schachteln, Plastikkörbchen<br />
• Naturmaterialien, z. B. Äste, Blätter, R<strong>in</strong>de,<br />
Ste<strong>in</strong>e<br />
• Material zum Streuen und Auslegen wie z. B.<br />
Sand, Modellbaurasen o<strong>der</strong> Sägespäne<br />
Werkzeug / Hilfsmittel:<br />
• P<strong>in</strong>sel (Borsten- und Haarp<strong>in</strong>sel,<br />
verschiedene Stärken)<br />
• Marmeladengläser o<strong>der</strong> Pappbecher (als<br />
Wasser- und Farbgefäße)<br />
• Gipsmollen (zum Verteilen <strong>der</strong><br />
Modelliermasse)<br />
• Spachtel<br />
• Wassereimer<br />
• Sägen und Sägeblätter (Fuchsschwanz-,<br />
Laub- und Puksäge)<br />
• Schraubendrehersatz<br />
• Bohrerersatz<br />
• Hammer<br />
• L<strong>in</strong>eal / Zollstock<br />
• Zangen (Kneif-, Kombi-, Rundzange)<br />
• Stechahle<br />
• Schraubzw<strong>in</strong>gen<br />
• Seitenschnei<strong>der</strong><br />
• Scheren (verschiedene Größen)
• Tacker (plus Klammern)<br />
• Schneidemesser<br />
...<br />
Klebestoffe:<br />
• Alleskleber<br />
• Holzleim<br />
• Klebeband (Tesafilm, Kreppband,<br />
Paketklebeband ...)<br />
• evtl. Tapetenkleister<br />
Farben:<br />
Abtönfarbe (<strong>in</strong> verschiedenen Farben) ist sehr<br />
geeignet und günstiger als F<strong>in</strong>ger- o<strong>der</strong> Plakafarbe<br />
evtl. Buntlack<br />
evtl. Sprühfarbe<br />
Unterlagen, auf denen die Modelle gebaut<br />
werden:<br />
dicke Pappunterlage (mehrfach geklebte<br />
Schichten, z. B. 120 x 60 cm) o<strong>der</strong> dünne Holzplatten<br />
Achtung: Bei den Unterlagen muss unbed<strong>in</strong>gt<br />
darauf geachtet werden, dass sie nicht zu<br />
schwer s<strong>in</strong>d, sonst können die Modelle später<br />
kaum transportiert werden!<br />
M E T H O D E N<br />
B 39
PLANUNGSZIRKEL<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
In e<strong>in</strong>em Planungszirkel werden bereits vorhandene<br />
Konzepte und Vorschläge zu e<strong>in</strong>em<br />
Planungsvorhaben geme<strong>in</strong>sam mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n,<br />
Jugendlichen und erwachsenen Expert<strong>in</strong>nen<br />
und Experten Schritt für Schritt präzisiert und<br />
bis zur Realisierung weiterbearbeitet.<br />
2. Für welche Situationen geeignet?<br />
• Wenn bereits e<strong>in</strong>e Projektskizze entworfen<br />
wurde und <strong>der</strong>en Realisierung gesichert ist.<br />
• Zur Erarbeitung e<strong>in</strong>er realistischen, umsetzbaren<br />
Planung geme<strong>in</strong>sam mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und<br />
Jugendlichen.<br />
• Zur Erarbeitung <strong>der</strong> nächsten Handlungsund<br />
Arbeitsschritte bis zur Realisierung<br />
e<strong>in</strong>es Projekts (z. B. Plan entwerfen, Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Sponsoren suchen, etc.).<br />
• Zur verb<strong>in</strong>dlichen Verteilung von Aufgaben.<br />
• Zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Eigen<strong>in</strong>itiative und Motivation.<br />
• Als Grundlage für die weitere Bekanntmachung<br />
und Werbung für das Projekt.<br />
• Gut geeignet, wenn bereits e<strong>in</strong>e Gruppe von<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen e<strong>in</strong>e umfassende<br />
Ideensammlung, e<strong>in</strong>en Modellbau, e<strong>in</strong>e<br />
grobe Konzeptplanung o. ä. erarbeitet hat.<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche werden nicht<br />
nur als Ideenlieferanten ernst genommen, son<strong>der</strong>n<br />
auch bei schwierigeren Planungsprozessen<br />
beteiligt.<br />
Nachteile: Macht oft nicht so viel Spaß wie<br />
e<strong>in</strong>e Zukunftswerkstatt.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet?<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendliche, Erwachsene.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen /<br />
Teilnehmer? 10 bis 20.<br />
6. Zeitaufwand / Dauer: 2 bis 4 Stunden.<br />
M E T H O D E N<br />
7. Äußere Voraussetzungen am<br />
Veranstaltungsort:<br />
Großer Raum, eventuell Kle<strong>in</strong>gruppenräume,<br />
Platz zum Aufhängen von großen Papierbögen<br />
(Platz für P<strong>in</strong>nwände o<strong>der</strong> Platz direkt an <strong>der</strong><br />
Wand), Platz für die schon erarbeiteten Ergebnisse.<br />
8. Personelle Voraussetzungen:<br />
1 bis 2 Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong>nen / Mo<strong>der</strong>atoren, 1 bis 2<br />
Expert<strong>in</strong>nen / Experten zum Thema, das bearbeitet<br />
werden soll.<br />
9. Durchführungsaufwand: Mittel bis hoch.<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Mittel bis hoch.<br />
11. Material und Hilfsmittel:<br />
P<strong>in</strong>nwände, Nadeln, große Papierbögen, Stifte,<br />
Mo<strong>der</strong>ationskarten, Klebepunkte, Musikanlage<br />
(Kassettenrecor<strong>der</strong>), Ergebnisse vorangegangener<br />
Arbeitsschritte, z. B. Modelle<br />
(Modellbau), Papierbögen mit Ideensammlungen,<br />
Handlungsplan <strong>der</strong> letzten Sitzung,<br />
Pressefeedback etc.<br />
12. Komb<strong>in</strong>ierbar mit welcher Methode?<br />
Während des Planungszirkels können verschiedene<br />
Methoden angewendet werden, z.B.<br />
Mehrpunktentscheidung, E<strong>in</strong>punktentscheidung,<br />
Befragung von Expert<strong>in</strong>nen und Experten.<br />
13. So wird’s gemacht:<br />
Vorbereitung<br />
An alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen, die für e<strong>in</strong>e<br />
Mitarbeit am Planungszirkel <strong>in</strong> Frage kommen<br />
o<strong>der</strong> die bereits beim vorangegangenen<br />
Arbeitsschritt (z. B. Zukunftswerkstatt) mitgemacht<br />
haben, wird e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladung verschickt.<br />
Der Term<strong>in</strong> des Planungszirkels sollte mög-
lichst schon mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
abgestimmt worden se<strong>in</strong>. Außerdem werden<br />
Expert<strong>in</strong>nen / Experten zum Planungsthema<br />
e<strong>in</strong>geladen. Die E<strong>in</strong>ladung sollte schriftlich<br />
erfolgen und noch e<strong>in</strong>mal mündlich (telefonisch)<br />
besprochen werden. Die Expert<strong>in</strong>nen /<br />
Experten müssen genaue Informationen über<br />
den Ablauf <strong>der</strong> Veranstaltung haben und wissen,<br />
welche Aufgabe sie selbst dabei übernehmen<br />
sollen.<br />
Sie sollten zu ca. e<strong>in</strong>er Stunde nach dem offiziellen<br />
Beg<strong>in</strong>n des Planungszirkels e<strong>in</strong>geladen<br />
werden. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen haben so<br />
vorher die Chance, wie<strong>der</strong> mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> „warm<br />
zu werden“, sich vorzubereiten und Fragen zu<br />
überlegen. E<strong>in</strong>e Pressemeldung mit e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>ladung<br />
an die örtliche Presse sollte ebenfalls<br />
verschickt werden. Die Medien sollten ca. e<strong>in</strong>e<br />
Stunde vor Ende des Planungszirkels kommen.<br />
So erhalten sie noch e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck von dem<br />
gesamten Prozess. Der Ablaufplan für den Planungszirkel<br />
muss geme<strong>in</strong>sam erarbeitet werden.<br />
Zu den e<strong>in</strong>zelnen Schritten werden Leitfragen<br />
formuliert, z. B. „Was ist heute noch zu<br />
tun?“, „Welche Fragen haben wir an die Expert<strong>in</strong>nen<br />
und Experten?“ Der Ablaufplan für den<br />
Planungszirkel sollte auf e<strong>in</strong>em großen Papierbogen<br />
visualisiert werden. Vor Beg<strong>in</strong>n des Planungszirkels<br />
wird <strong>der</strong> Raum hergerichtet: Die<br />
Ergebnisse des letzten Arbeitsschrittes<br />
(Modelle, Ergebnisbögen etc.) werden ausgestellt,<br />
P<strong>in</strong>nwände aufgebaut und mit Papierbögen<br />
bespannt (alternativ Papierbögen direkt<br />
an die Wand hängen o<strong>der</strong> auf den Fußboden<br />
legen), vorbereitete Papierbögen mit dem<br />
Ablaufplan u. ä. werden aufgehängt, e<strong>in</strong> halboffener<br />
Stuhlkreis aufgestellt und e<strong>in</strong>e Musikanlage<br />
wird angeschlossen.<br />
Durchführung<br />
Beispiel e<strong>in</strong>es möglichen Ablaufplans e<strong>in</strong>es<br />
Planungszirkels:<br />
M E T H O D E N<br />
B 41<br />
• Begrüßung durch die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / den<br />
Mo<strong>der</strong>ator und e<strong>in</strong> kurzes Gespräch:<br />
„Was ist seit dem letzten Treffen passiert?“<br />
• Besprechung des vorläufigen Ablaufplans:<br />
„Was muss heute alles erledigt werden?“<br />
Ggf. Ergänzungen aufnehmen.<br />
• Kurze Vorstellung bzw. Zusammenfassung<br />
<strong>der</strong> Ergebnisse des letzten Treffens anhand<br />
<strong>der</strong> Modelle, Ideensammlungen etc.<br />
• Falls noch nicht vorher geschehen: Auswahl<br />
<strong>der</strong> endgültigen Planungsvariante z. B. durch<br />
e<strong>in</strong>e Mehrpunktentscheidung mit Prioritätenliste.<br />
• Vorbereitung <strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong> Expert<strong>in</strong>nen<br />
und Experten: Sammeln von Fragen per<br />
Zuruf auf e<strong>in</strong>er Wandzeitung (siehe Befragung<br />
von Expert<strong>in</strong>nen und Experten).<br />
• Begrüßung <strong>der</strong> Expert<strong>in</strong>nen / Experten.<br />
Diskussion anhand <strong>der</strong> vorbereiteten Fragen.<br />
• Sammlung von Stichworten auf e<strong>in</strong>er Wandzeitung:<br />
„Was müssen wir nach dieser Befragung<br />
und Diskussion an unserem Konzept<br />
än<strong>der</strong>n?“<br />
• Erstellung e<strong>in</strong>es Handlungsplans: „Wie<br />
geht’s weiter? Die nächsten Schritte!“, damit<br />
verbunden e<strong>in</strong>e Term<strong>in</strong>absprache und – ganz<br />
wichtig – „Wer macht was bis zum nächsten<br />
Treffen?“.<br />
• Kurze Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse des<br />
Planungszirkels durch die Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong>nen /<br />
Mo<strong>der</strong>atoren.<br />
• Es wird e<strong>in</strong> Protokoll vom Planungszirkel<br />
erstellt.<br />
14. Knackpunkte und Tipps:<br />
Tipp für die E<strong>in</strong>ladung: Falls es von <strong>der</strong> ersten<br />
Veranstaltung Pressemeldungen gibt, sollte<br />
dieses Medienfeedback zur Steigerung <strong>der</strong><br />
Motivation mit <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>ladung kopiert werden.<br />
Tipp: Beim Planungszirkel sollte immer die<br />
Möglichkeit bestehen, dass auch neue K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
und Jugendliche e<strong>in</strong>steigen. Dies kann auch <strong>in</strong>
die E<strong>in</strong>ladung geschrieben werden (z. B. „Falls<br />
ihr e<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Freund habt, die<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> sich auch für ... <strong>in</strong>teressieren, br<strong>in</strong>gt<br />
sie o<strong>der</strong> ihn doch mit!“). Der manchmal etwas<br />
anstrengende Planungszirkel sollte durch<br />
Lockerungsspiele unterbrochen werden. E<strong>in</strong>e<br />
sehr gute (und günstige) Spielesammlung ist<br />
das Buch: 666 Spiele von Ulrich Baer, 1994!<br />
Als weiteres lockerndes Element, das gleich<br />
mehrere „Fliegen mit e<strong>in</strong>er Klappe schlägt“,<br />
eignet sich das Entwerfen von Logos. Hierfür<br />
bekommen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> / Jugendlichen Stifte<br />
und Papier und entwerfen, jede und je<strong>der</strong> für<br />
sich o<strong>der</strong> geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kle<strong>in</strong>gruppe, e<strong>in</strong><br />
Erkennungszeichen (e<strong>in</strong> Logo) mit e<strong>in</strong>em<br />
Namen für ihr Projekt. Alle Entwürfe werden<br />
ausgehängt und mit e<strong>in</strong>er Bepunktung (Mehrpunktentscheidung)<br />
wird e<strong>in</strong> Entwurf ausgewählt.<br />
Ggf. wird <strong>der</strong> Entwurf noch ausgefeilt<br />
und weiterbearbeitet. Das fertige Logo taucht<br />
nun überall im Zusammenhang mit dem Projekt<br />
auf: In den verschiedenen Anschreiben<br />
<strong>der</strong> Projektgruppe, <strong>in</strong> Pressemeldungen, <strong>in</strong><br />
Sponsorenbriefen, auf Protokollen etc. Auch<br />
für das Herstellen von Buttons eignet sich das<br />
Logo hervorragend.<br />
M E T H O D E N
RIESENBRIEF AN DIE<br />
KOMMUNALPOLITIK<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
Als öffentliche E<strong>in</strong>zelaktion o<strong>der</strong> am Ende<br />
e<strong>in</strong>er Veranstaltung schreiben die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmer e<strong>in</strong>en Riesenbrief mit<br />
ihren vorher erarbeiteten For<strong>der</strong>ungen, Statements<br />
o<strong>der</strong> Kritikpunkten. Der Brief wird an für<br />
die Realisierung des Projekts wichtige Menschen<br />
öffentlich übergeben.<br />
2. Für welche Situationen geeignet?<br />
Zum Sammeln <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuell wichtigsten For<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen.<br />
Zur Herstellung e<strong>in</strong>es Produkts für e<strong>in</strong>e öffentliche<br />
Präsentation.<br />
Gut geeignet als Mobilisierungsaktion <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Vorlaufphase von Projekten.<br />
Gut geeignet als Abschluss e<strong>in</strong>er Veranstaltung.<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: E<strong>in</strong>fache, schnelle und e<strong>in</strong>drucksvolle<br />
Aktion.<br />
Nachteile: Manchmal <strong>der</strong> Trend zu undifferenzierten,<br />
zu wenig abgestimmten For<strong>der</strong>ungen.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet?<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendliche, Erwachsene.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen /<br />
Teilnehmer? 5 bis 25.<br />
6. Zeitaufwand / Dauer: 20 M<strong>in</strong>uten.<br />
7. Äußere Voraussetzungen am<br />
Veranstaltungsort?<br />
Platz auf dem Fußboden zum Ausbreiten des<br />
Riesenbriefes.<br />
8. Personelle Voraussetzungen:<br />
1 Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> / Mo<strong>der</strong>ator.<br />
9. Durchführungsaufwand: Ger<strong>in</strong>g.<br />
M E T H O D E N<br />
B 43<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Ger<strong>in</strong>g.<br />
11. Material und Hilfsmittel:<br />
Tapetenrolle o<strong>der</strong> zusammengeklebte große<br />
Papierbögen, Stifte <strong>in</strong> mehreren<br />
Farben (jeweils 1 pro Teilnehmer<strong>in</strong> /<br />
Teilnehmer).<br />
12. So wird’s gemacht:<br />
Vorbereitung<br />
Auf die Rückseite e<strong>in</strong>er ausgerollten Tapetenrolle<br />
(ca. 10 bis 15 Meter) o<strong>der</strong> auf große fest<br />
zusammengeklebte Papierbögen wird als<br />
Überschrift das Motto des Riesenbriefs groß<br />
und <strong>in</strong> Druckbuchstaben geschrieben. Wegen<br />
<strong>der</strong> großen Länge des Briefs sollte das Motto<br />
mehrmals auf <strong>der</strong> Tapete auftauchen. Beispiel<br />
e<strong>in</strong>es Mottos: „Was wir den Kommunalpolitiker<strong>in</strong>nen<br />
und -politikern zu unserem Projekt<br />
sagen wollen ...!“ o<strong>der</strong> „Unsere Wünsche und<br />
For<strong>der</strong>ungen zum Projekt ...“<br />
Durchführung<br />
Auf dem Fußboden werden die vorbereitete<br />
Tapetenrolle beziehungsweise <strong>der</strong> Papierbogen<br />
ausgebreitet und ausreichend Stifte für<br />
alle dazu gelegt. Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer<br />
bekommen nun die Aufgabe, (jede /<br />
je<strong>der</strong> für sich) noch e<strong>in</strong>mal über die vorangegangenen<br />
Diskussionen und Entscheidungen<br />
nachzudenken und dann die For<strong>der</strong>ungen, die<br />
ihnen beson<strong>der</strong>s wichtig s<strong>in</strong>d, auf die Tapetenrolle<br />
(o<strong>der</strong> die Papierbögen) zu schreiben o<strong>der</strong><br />
zu malen. Der fertige Riesenbrief kann nun<br />
(am besten bei e<strong>in</strong>er öffentlichen Präsentation)<br />
an die Adressaten übergeben werden.<br />
Variante<br />
Die For<strong>der</strong>ungen, Statements etc. für den Riesenbrief<br />
können auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe geme<strong>in</strong>sam<br />
erarbeitet werden:<br />
Hierfür werden zunächst unter dem Motto des<br />
Riesenbriefs die For<strong>der</strong>ungen durch e<strong>in</strong>
„Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g“ <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Gruppen gesammelt.<br />
Danach werden die wichtigsten Überlegungen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesamtgruppe vorgestellt und<br />
durch e<strong>in</strong>e „Mehrpunktentscheidung“ von<br />
allen Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmern ausgewählt.<br />
Daraus wird (am besten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>eren<br />
Gruppe) e<strong>in</strong> Text für e<strong>in</strong>en Brief auf normalem<br />
DIN - A4 – Papier formuliert, <strong>der</strong> an die<br />
Adressant<strong>in</strong> / den Adressaten übergeben wird.<br />
Der Text des Briefes darf ruhig deutlich, direkt,<br />
markant o<strong>der</strong> witzig ausfallen. Nur persönlich<br />
verletzend sollte er nicht se<strong>in</strong>. Dieser Text<br />
kann dann zusätzlich auch noch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Riesenbrief<br />
übertragen werden. Beide werden<br />
zusammen übergeben. Das Material muss für<br />
diese Variante um weitere Papierbögen (für<br />
das Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g) und Klebepunkte (für die<br />
Mehrpunktentscheidung) erweitert werden.<br />
Bei dieser Variante setzten sich die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmer wesentlich <strong>in</strong>tensiver<br />
mit dem Thema ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und <strong>der</strong> Brief<br />
gew<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel an Qualität dazu. Jedoch<br />
ist diese Variante sehr viel zeitaufwendiger<br />
und nur für Jugendliche und Erwachsene<br />
geeignet.<br />
13. Knackpunkte und Tipps:<br />
Sehr medienwirksame Methode!<br />
M E T H O D E N
SPIELPLANUNGSPARTY<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
Auf dem Gelände des zukünftigen Spielgeländes<br />
f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Fest statt, zu dem alle K<strong>in</strong><strong>der</strong>,<br />
Jugendlichen und Erwachsenen aus <strong>der</strong> Umgebung<br />
e<strong>in</strong>geladen werden. Auf dem Fest werden<br />
verschiedene Befragungsaktionen durchgeführt,<br />
bei denen Wünsche für den zukünftigen<br />
Spielplatz geäußert werden können.<br />
2. Für welche Situationen geeignet?<br />
• Wenn e<strong>in</strong> Spielplatz <strong>in</strong> Planung ist und das<br />
Gelände dafür feststeht.<br />
• Wenn die Anwohner<strong>in</strong>nen und Anwohner<br />
rund um den zukünftigen Spielplatz an <strong>der</strong><br />
Gestaltung beteiligt werden sollen und die<br />
Akzeptanz frühzeitig erhöht werden soll.<br />
• Um <strong>in</strong> lockerer Atmosphäre erste Ideen zur<br />
Spielplatzplanung abzufragen.<br />
• Um „nebenbei“ auch den Kontakt zu und<br />
zwischen den Anwohner<strong>in</strong>nen und Anwohnern<br />
zu för<strong>der</strong>n.<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: Frühe Beteiligung <strong>der</strong> Nachbarschaft.<br />
Nachteile: Ke<strong>in</strong>e.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet?<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendliche, Erwachsene.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen /<br />
Teilnehmer? 20 bis 100.<br />
6. Zeitaufwand / Dauer:<br />
E<strong>in</strong> Nachmittag (4 bis 5 Stunden).<br />
7. Äußere Voraussetzungen am<br />
Veranstaltungsort:<br />
Ausreichend nutzbare („begehbare“) Fläche<br />
auf dem zukünftigen Spielplatzgelände.<br />
8. Personelle Voraussetzungen:<br />
1 Planungsgruppe (bestehend aus 1 - 2 Hauptverantwortlichen<br />
und je 1 bis 2 Verantwortli-<br />
M E T H O D E N<br />
B 45<br />
chen für die verschiedenen Bereiche wie Spielen,<br />
Verpflegung, …), Helfer<strong>in</strong>nen und Helfer<br />
bei <strong>der</strong> Durchführung.<br />
9. Durchführungsaufwand: Hoch.<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Hoch.<br />
11. Material und Hilfsmittel:<br />
Materialien und Hilfsmittel unterscheiden sich<br />
je nach dem spezifischen Konzept e<strong>in</strong>es Festes<br />
sehr stark vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Hier nur e<strong>in</strong>ige Beispiele<br />
und Denkanstöße für die Materialbeschaffung<br />
ohne Anspruch auf Vollständigkeit:<br />
Für das Rahmenprogramm:<br />
Kle<strong>in</strong>e Bühne, Mikrophon o<strong>der</strong> Megaphon, Zelt<br />
(falls es regnet), Stühle o<strong>der</strong> Bänke, Tische ...<br />
Für die Beköstigung:<br />
Essen (Kuchen, Gulaschkanone, E<strong>in</strong>topf ...),<br />
Getränke (Kaffee, Tee, Brause…), Besteck, Teller,<br />
Gläser, Essens- und Getränkestand ...<br />
Für e<strong>in</strong> Spiele- und Rahmenprogramm:<br />
Schwungtuch, Bälle, Jongliermaterialien, Theaterschm<strong>in</strong>ke,<br />
Buttonmasch<strong>in</strong>e, ...<br />
Für die Befragungsaktionen:<br />
Z.B. P<strong>in</strong>nwände, große Papierbögen, Stifte,<br />
vorbereitete Wunschzettel, Bastelmaterialien,<br />
farbige Filz- o<strong>der</strong> Wachsmalstifte ... (siehe<br />
auch Materialbeschreibung Modellbau, Dialog-<br />
und Kommunikationswände).<br />
12. Komb<strong>in</strong>ierbar mit welcher Methode?<br />
Parallel dazu Mal- und Zeichenaktion,<br />
Modellbau<br />
13. So wird’s gemacht:<br />
Vorbereitung<br />
Planung und Vorbereitung des Festes:
Es wird e<strong>in</strong>e Planungsgruppe gebildet. Sie<br />
sollte aus 2 bis 3 Hauptverantwortlichen und<br />
je 1 bis 2 Verantwortlichen für die verschiedenen<br />
Teilbereiche bestehen.<br />
Bei den Hauptverantwortlichen laufen alle<br />
Fäden <strong>der</strong> Planung und Organisation zusammen.<br />
Zu ihren Aufgaben gehören z. B.:<br />
• F<strong>in</strong>anzierungsplanung<br />
• Term<strong>in</strong>planung<br />
• Planung des Gesamtrahmens:<br />
Welche Aktionen sollen auf dem Fest durchgeführt<br />
werden und <strong>in</strong> welcher Reihenfolge<br />
sollen sie stattf<strong>in</strong>den?<br />
• Planung des offiziellen Rahmens:<br />
Vorbereitung von E<strong>in</strong>gangs- und Abschlussworten<br />
auf dem Fest. Organisation von 1<br />
o<strong>der</strong> 2 Reden von Personen aus <strong>der</strong> Öffentlichkeit,<br />
die für die Realisierung des Spielplatzes<br />
wichtig s<strong>in</strong>d z. B. Bürgermeister<strong>in</strong> /<br />
Bürgermeister.<br />
• E<strong>in</strong>ladungen und Öffentlichkeitsarbeit:<br />
E<strong>in</strong>ladungen entwerfen, E<strong>in</strong>ladungen an alle<br />
Anwohner<strong>in</strong>nen und Anwohner im E<strong>in</strong>zugsbereich<br />
von ca. 1 Kilometer des Spielplatzes<br />
verschicken, E<strong>in</strong>ladungen als Handzettel<br />
auslegen (K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten, Schule, Sparkasse<br />
...), vergrößerte E<strong>in</strong>ladungen(auf DIN - A3)<br />
als Plakate aushängen, Pressemeldung vor<br />
dem Fest, E<strong>in</strong>ladung <strong>der</strong> Medien zum Fest,<br />
usw.<br />
• Delegation verschiedener Aufgabenbereiche<br />
an geeignete Leute. Beispiele:<br />
Materialorganisation für den Rahmen des<br />
Festes, wie z. B. Tische, Stühle, Zelt, wenn<br />
nötig Stromanschluss, P<strong>in</strong>nwände ...<br />
(Absprache mit den an<strong>der</strong>en Bereichen<br />
wichtig!)<br />
• Für das bunte Rahmenprogramm e<strong>in</strong>e Musikgruppe,<br />
Theatergruppe etc. aus <strong>der</strong> Umgebung<br />
und e<strong>in</strong> Spielprogramm.<br />
• Für die Befragungsaktionen „pädagogisch<br />
M E T H O D E N<br />
vorbelastete“ Menschen, z. B. Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeiter aus K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugende<strong>in</strong>richtungen,<br />
vom Spielmobil, Schüler<strong>in</strong>nen<br />
/ Schüler e<strong>in</strong>er Fachschule für Sozialpädagogik<br />
mit ihren Lehrkräften. Mögliche Befragungsaktionen:<br />
Modellbau, Dialog- und<br />
Kommunikationswände, Wunschzettel,<br />
Wunschbil<strong>der</strong>.<br />
Die Verantwortlichen für die jeweiligen Bereiche<br />
sollten weitestgehend freie Hand <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Organisation, Materialbeschaffung und Planung<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Aktivitäten haben, sich<br />
aber regelmäßig mit den Hauptverantwortlichen<br />
und ggf. auch mit den an<strong>der</strong>en Bereichen<br />
abstimmen. Dazu wäre es s<strong>in</strong>nvoll mehrere<br />
Vorbereitungstreffen durchzuführen.<br />
Aufbau auf dem Spielplatzgelände:<br />
Spätestens am Morgen vor dem Fest wird alles<br />
auf dem zukünftigen Spielplatzgelände aufgebaut<br />
und hergerichtet. Es ist zu beachten,<br />
dass für den Aufbau und auch für die nun folgende<br />
Durchführung meist noch zusätzliche<br />
Helfer<strong>in</strong>nen und Helfer gebraucht werden.<br />
Durchführung<br />
Beispielhafter Ablauf e<strong>in</strong>er Spielplatzplanungsparty:<br />
15.00 Uhr: Offizieller Beg<strong>in</strong>n des Festes<br />
Kurze Begrüßung und E<strong>in</strong>stiegsworte durch<br />
die Hauptverantwortlichen.<br />
Kurze Rede z. B. <strong>der</strong> Bürgermeister<strong>in</strong> / des<br />
Bürgermeisters.<br />
Kurze Ablaufbeschreibung zum Fest durch die<br />
Hauptverantwortlichen: „Was gibt’s wo und<br />
wann?“<br />
Ab 15.30 Uhr: Befragungsaktionen an den verschiedenen<br />
Aktionsständen<br />
Modellbau: K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendliche und Erwachsene<br />
bauen ihren Wunschspielplatz als Modell.<br />
Dialog- und Kommunikationswände: Auf
großen Papierbögen schreiben die K<strong>in</strong><strong>der</strong>,<br />
Jugendlichen und Erwachsenen ihre Kommentare<br />
zu verschiedenen Fragen, angefangenen<br />
Sätzen, Me<strong>in</strong>ungsäußerungen etc.<br />
Wunschbil<strong>der</strong>: K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendliche und<br />
Erwachsene malen ihren Wunschspielplatz.<br />
Wunschzettel: K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendliche und<br />
Erwachsene schreiben ihre Wünsche und<br />
Ideen auf Zettel.<br />
Parallel zu den Befragungsaktionen: E<strong>in</strong> buntes<br />
Rahmenprogramm<br />
• Verkauf von Kaffee und Kuchen (und an<strong>der</strong>en<br />
Getränken) an den Ständen.<br />
• Spielprogramm / Kle<strong>in</strong>e Aufführungen:<br />
Jonglage, Theater, Musik, Kle<strong>in</strong>kunst ...<br />
• Zwischendurch Bekanntgabe <strong>der</strong> Zwischenergebnisse<br />
und des aktuellen Stands<br />
<strong>der</strong> Befragungsaktionen durch die Hauptverantwortlichen.<br />
Gegen 18.00 Uhr: Offizieller Abschluss <strong>der</strong><br />
Spielplatzplanungsparty,<br />
Abschlussworte von den Hauptverantwortlichen.<br />
Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse und Dank<br />
an alle Beteiligten.<br />
Erklärung: Wie geht’s jetzt mit <strong>der</strong> Spielplatzplanung<br />
weiter, was geschieht mit den Ergebnissen<br />
<strong>der</strong> Planungsparty?<br />
E<strong>in</strong>ladung an alle, auch bei den Folgeaktivitäten<br />
mitzumachen (Bekanntgabe <strong>der</strong> Term<strong>in</strong>e).<br />
18.30 bis 20.00 Uhr: Langsamer Ausklang des<br />
Festes, Aufräumen und Abbauen.<br />
14. Knackpunkte und Tipps:<br />
Die Ergebnisse <strong>der</strong> verschiedenen Aktionen<br />
müssen systematisch ausgewertet und veröffentlicht<br />
werden. Die Weiterarbeit mit den<br />
Ergebnissen <strong>der</strong> Spielplatzplanungsparty<br />
muss mit Beteiligung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendlichen<br />
und Erwachsenen aus <strong>der</strong> Umgebung stattf<strong>in</strong>-<br />
M E T H O D E N<br />
B 47<br />
den. Hierfür bietet sich z. B. <strong>der</strong> „Planungszirkel“<br />
an, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>e Auswahl aus den gesammelten<br />
Ideen und Vorschlägen <strong>der</strong> Party<br />
erfolgt, um <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nächsten Arbeitsschritt<br />
mit professionellen Expert<strong>in</strong>nen und Experten<br />
die endgültige Planung und Umsetzung <strong>in</strong><br />
Angriff zu nehmen.
STADTTEILMUSEUM VON KINDERN<br />
Im Stadtteilmuseum präsentieren K<strong>in</strong><strong>der</strong>, was<br />
ihnen im Stadtteil wichtig ist. Sie s<strong>in</strong>d im<br />
Stadtteil unterwegs und besuchen beson<strong>der</strong>s<br />
k<strong>in</strong><strong>der</strong>freundliche und k<strong>in</strong><strong>der</strong>unfreundliche<br />
Orte. Von ihren Erkundungstouren br<strong>in</strong>gen sie<br />
Objekte mit, die im K<strong>in</strong><strong>der</strong>museum ausgestellt<br />
werden.<br />
ZIEL:<br />
• Den Stadtteil <strong>in</strong>tensiv kennen lernen /<br />
Identifikation mit dem Stadtteil för<strong>der</strong>n<br />
• Kritik und Verbesserungsvorschläge <strong>der</strong><br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Stadtteil öffentlich präsentieren<br />
Altersstufe: 8 bis 12 Jahre<br />
Material:<br />
• Kle<strong>in</strong>e Schil<strong>der</strong> für die Beschriftung <strong>der</strong><br />
Museumsstücke (Kopiervorlage mit Logo)<br />
• Schaukästen (auch Kartons o<strong>der</strong> Obstkisten)<br />
• Regale, Tische, Schautafeln, P<strong>in</strong>nwände,<br />
Pappsäulen und ähnliches für den Aufbau<br />
des Museums<br />
• Farben, P<strong>in</strong>sel, Stifte, Kleber, Scheren<br />
Vorbereitung:<br />
Besorgen von Materialien und Suche nach<br />
geeignetem Ort (beziehungsweise Kooperationspartner)<br />
für das Museum (3 bis 5 Stunden)<br />
Durchführungszeit:<br />
• 3 bis 5 Stunden für den Stadtteilrundgang<br />
zum Sammeln <strong>der</strong> Objekte<br />
• 3 bis 5 Stunden für’s Vorbereiten des<br />
Museums<br />
• 2 Stunden für die Vernissage<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>sammlungen<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> sammeln und zeigen ihre Schätze<br />
gerne. Zunächst werden Gegenstände, die im<br />
Museum gezeigt werden sollen, beschafft. Die<br />
Mädchen und Jungen ziehen <strong>in</strong> Gruppen los<br />
und erkunden den Stadtteil. Spannend ist das<br />
M E T H O D E N<br />
Sammeln nach bestimmten Gesichtspunkten.<br />
E<strong>in</strong>e Sammelliste, die geme<strong>in</strong>sam mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
erstellt wird, hilft beim Suchen. Viele Objekte<br />
s<strong>in</strong>d möglich: Das Liebl<strong>in</strong>gsgebäck aus <strong>der</strong><br />
Bäckerei, <strong>der</strong> Gestank von Autos (<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e<br />
Schraubgläser verpackt), dass Blatt e<strong>in</strong>es Baumes,<br />
Rubbelbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> R<strong>in</strong>de (mit Papier und<br />
Kreiden), e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Straßenherbarium, e<strong>in</strong><br />
Foto mit Autogramm des k<strong>in</strong><strong>der</strong>freundlichsten<br />
Hausmeisters, das Modell e<strong>in</strong>es spannenden<br />
Spielgerätes, <strong>der</strong> Daumenabdruck des Postbeamten<br />
– K<strong>in</strong><strong>der</strong> kommen auf viele Ideen! Die<br />
Objekte können auch thematisch gesammelt<br />
werden zum Beispiel „Grüne Ecken für Pflanzen,<br />
Tiere und Menschen <strong>in</strong> unserem Stadtviertel“.<br />
Museums – Macher aktiv<br />
Am zweiten Nachmittag bereiten die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
das Museum vor. Sie beschriften kle<strong>in</strong>e Schil<strong>der</strong><br />
für die Objekte, bekleben Schautafeln,<br />
bemalen Schaukästen und gestalten E<strong>in</strong>ladungskarten<br />
für die Vernissage. Das Mobiliar<br />
des Museums besteht aus Vitr<strong>in</strong>en, Regalen,<br />
Hockern, Pappsäulen und P<strong>in</strong>nwänden. Als<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>museum eignen sich die Stadtteilbibliothek,<br />
Schulen, K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten, Pfarreien<br />
o<strong>der</strong> auch Schaufenster von Läden.<br />
Vernissage<br />
Das Museum kann zum Beispiel beim Stadtteilfest<br />
o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Feier für e<strong>in</strong>e neue K<strong>in</strong><strong>der</strong>e<strong>in</strong>richtung<br />
eröffnet werden. E<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>vernissage<br />
wird mit e<strong>in</strong>em Rundgang zusammen<br />
mit Vertreter<strong>in</strong>nen und Vertretern aus Politik,<br />
Verwaltung und lokalen Medien <strong>in</strong>szeniert.<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> führen an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> o<strong>der</strong> Erwachsene<br />
durch ihr Museum und präsentieren ihre<br />
Ergebnisse. Spannend wird <strong>der</strong> Besuch des<br />
Museums durch e<strong>in</strong> Quiz o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Detektivspiel,<br />
dass durch die Ausstellung lotst.
Variante<br />
Die Objekte können ergänzt werden durch<br />
Fotos und Tonbandaufnahmen o<strong>der</strong> Interviews<br />
<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> können e<strong>in</strong>e eigene Kassette<br />
mit <strong>der</strong> Führung durch ihr Museum<br />
besprechen.<br />
M E T H O D E N<br />
B 49
STADTTEIL-QUIZ<br />
E<strong>in</strong> Stadtteil – Quiz ist bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n äußerst<br />
beliebt. Das geme<strong>in</strong>same Spielen und Raten<br />
macht Spaß, meistens gibt es etwas zu gew<strong>in</strong>nen.<br />
Man kann se<strong>in</strong>e Kenntnisse unter Beweis<br />
stellen und etwas Neues dazu lernen, Spannung<br />
und Entspannung gleichzeitig erleben.<br />
ZIEL:<br />
• Interesse am Stadtteil wecken<br />
• Spielerisch den Stadtteil zum Thema machen<br />
Altersstufe: 8 bis 14 Jahre<br />
Material:<br />
• Kle<strong>in</strong>e Zettel mit Nummern (3 x)<br />
• E<strong>in</strong> großes Plakat o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Tafel<br />
• Overheadprojektor und –folien<br />
• Kassettenrekor<strong>der</strong> und weitere Materialien<br />
für die e<strong>in</strong>zelnen Quizbauste<strong>in</strong>e<br />
Vorbereitung:<br />
Material besorgen und Fragen vorbereiten<br />
(circa 3 bis 4 Stunden)<br />
Durchführungszeit:<br />
1 Stunde für die Quizveranstaltung<br />
E<strong>in</strong> Quiz muss die Mitspieler unterhalten, es<br />
darf durchaus lehrreich se<strong>in</strong>, jedoch niemals <strong>in</strong><br />
schulmeisterliches Abfragen ausarten. Nicht<br />
<strong>der</strong> Konkurrenzkampf, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Spaß am<br />
geme<strong>in</strong>samen Spielen und Raten sollte im Vor<strong>der</strong>grund<br />
stehen. Das setzt voraus, dass das<br />
Quiz viele Spielelemente enthält, die über<br />
re<strong>in</strong>e Wissensfragen h<strong>in</strong>aus gehen und je nach<br />
Alter, Kenntnis und Interesse <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> variiert<br />
werden können. Die Bauste<strong>in</strong>e für e<strong>in</strong><br />
Stadtteil – Quiz (siehe unten) helfen bei <strong>der</strong><br />
Vorbereitung.<br />
Durchführung des Stadtteil – Quiz<br />
Die genaue Abfolge <strong>der</strong> Quizaufgaben wird<br />
festgelegt (eventuell zusammen mit e<strong>in</strong>er Kol-<br />
M E T H O D E N<br />
leg<strong>in</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Kollegen). Zu zweit kann <strong>der</strong><br />
reibungslose Ablauf des Quiz am besten<br />
gewährleistet werden. E<strong>in</strong>er mo<strong>der</strong>iert das<br />
Quiz, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e bedient die Medien<br />
(Overheadprojektor, Kassettenrekor<strong>der</strong>) und<br />
notiert den Punktestand auf e<strong>in</strong>em Plakat o<strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>er Tafel. Wird das Quiz von e<strong>in</strong>em Erwachsenen<br />
alle<strong>in</strong> geleitet, darf es nicht zu kompliziert<br />
se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> Quiz sollte nicht länger als e<strong>in</strong>e<br />
Stunde dauern, sonst lässt die Konzentration<br />
<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> stark nach.<br />
Es werden zwei Mannschaften gebildet, die<br />
abwechselnd die Fragen beantworten. Kann<br />
e<strong>in</strong>e Mannschaft ihre Frage nicht beantworten,<br />
wird sie an die an<strong>der</strong>e weiter gegeben. Die<br />
Mannschaft mit <strong>der</strong> höchsten Punktzahl<br />
gew<strong>in</strong>nt. Damit nicht immer dieselben<br />
Mädchen und Jungen zu Wort kommen, erhalten<br />
alle vor Spielbeg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>e Nummer (durch<br />
Los). Vor je<strong>der</strong> Frage ruft die Quizleitung e<strong>in</strong>e<br />
Nummer auf. Kann das K<strong>in</strong>d mit dieser Nummer<br />
auf die folgende Frage nicht antworten,<br />
helfen die an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong> aus dem Team.<br />
Wenn e<strong>in</strong>ige Teilnehmer e<strong>in</strong>en großen Wissensvorsprung<br />
haben, kann die Spielleitung<br />
mit zusätzlichen Tipps und H<strong>in</strong>weisen für kle<strong>in</strong>ere<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong> wenig für Ausgleich sorgen,<br />
ohne den Wettkampfcharakter des Spiels zu<br />
zerstören. Damit es gel<strong>in</strong>gt, das Interesse <strong>der</strong><br />
Quizteilnehmer – über die Beantwortung <strong>der</strong><br />
Fragen h<strong>in</strong>aus – am Stadtteil zu wecken, können<br />
zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Aufgaben kle<strong>in</strong>e<br />
Anekdoten o<strong>der</strong> Geschichten über das Viertel<br />
e<strong>in</strong>gestreut werden.<br />
Zum Abschluss des Quiz bekommen alle Mitspieler<strong>in</strong>nen<br />
und Mitspieler feierlich e<strong>in</strong>en<br />
kle<strong>in</strong>en Preis überreicht (zum Beispiel e<strong>in</strong>e<br />
Stadtteil – Experten – Urkunde,...), nicht nur<br />
die Siegermannschaft!<br />
Bauste<strong>in</strong>e für e<strong>in</strong> Stadtteil – Quiz<br />
E<strong>in</strong> spannendes Stadtteil – Quiz setzt sich aus<br />
Bauste<strong>in</strong>en zusammen, die den unterschiedli-
chen Fähigkeiten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> entgegen kommen<br />
und für e<strong>in</strong>e gute Mischung sorgen. Je<br />
abwechslungsreicher die Aufgaben s<strong>in</strong>d, desto<br />
engagierter s<strong>in</strong>d die K<strong>in</strong><strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Sache.<br />
Wissensfragen<br />
Fragen, die an die Schule er<strong>in</strong>nern, sollten vermieden<br />
werden. Wann erbaute <strong>der</strong> Herzog xy<br />
se<strong>in</strong> Stadtpalais an <strong>der</strong> xy Straße? Statt dessen<br />
lässt sich nach Menschen und E<strong>in</strong>richtungen<br />
im Stadtteil fragen, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong>teressieren.<br />
Wie viele verschiedene Eissorten gibt es<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Eisdiele xy? Wie viele Badegäste waren<br />
gestern im Schwimmbad? ... Antwortmöglichkeiten<br />
können vorgegeben werden. Spannende<br />
Fragen mit unerwarteten o<strong>der</strong> verblüffenden<br />
Antworten machen Spaß!<br />
Stadtteil – Details erraten<br />
Fotos von charakteristischen Motiven im<br />
Stadtteil (Personen, Gebäude, Brunnen, ...)<br />
werden auf Overheadfolie kopiert. Für jede<br />
Folie wird e<strong>in</strong>e Abdeckung vorbereitet (E<strong>in</strong><br />
dunkles Papier wird <strong>in</strong> fünf bis acht Teile<br />
geschnitten.). Die Folie wird abgedeckt, auf<br />
den Projektor gelegt und Schrittweise aufgedeckt.<br />
Mehr und mehr Details werden sichtbar.<br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben die Aufgabe das Motiv zu<br />
erraten.<br />
Bewegungsspiele<br />
Hier haben die K<strong>in</strong><strong>der</strong> Gelegenheit ihre<br />
Geschicklichkeit und ihr Reaktionsvermögen<br />
unter Beweis zu stellen. Alt bewährte Spiele<br />
werden so variiert, dass sie e<strong>in</strong>en Bezug zum<br />
Stadtteil bekommen. Bei diesen Angeboten<br />
können auch die Mädchen und Jungen Punkte<br />
für ihr Team sammeln, die ihren Stadtteil nicht<br />
so gut kennen.<br />
Ideen:<br />
• Hilfe, <strong>der</strong> Stadtteil schwimmt! – Wasser<br />
schöpfen<br />
M E T H O D E N<br />
B 51<br />
(Kaum regnet es e<strong>in</strong> paar Tage, tritt <strong>der</strong> Neckar<br />
über die Ufer! Mit e<strong>in</strong>er Schöpfkelle wird<br />
aus e<strong>in</strong>er Wanne Wasser geschöpft und <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Eimer geschüttet, <strong>der</strong> am Ende des<br />
Parcours steht. Es gew<strong>in</strong>nt die Mannschaft,<br />
die das meiste Wasser geschöpft hat.)<br />
• Pfennigfuchsen<br />
• Murmelspiele …<br />
Wortscharaden<br />
E<strong>in</strong> Mitspieler erhält die Aufgabe, e<strong>in</strong> zusammen<br />
gesetztes Substantiv pantomimisch darzustellen,<br />
se<strong>in</strong>e Teamkollegen sollen das Wort<br />
erraten. Der Darsteller kann mit den F<strong>in</strong>gern<br />
andeuten, ob es sich um das erste o<strong>der</strong> zweite<br />
Wort des zu erratenden Begriffes handelt, <strong>der</strong><br />
zu e<strong>in</strong>em Stadtteil - Quiz passen sollte. Zum<br />
Beispiel Sonnen-Straße, Schwimm-Bad, Brief-<br />
Kasten, Straßen-Laterne, Straßen-Ecke, Fußball-Platz,<br />
Stadt-Plan, Auto-Haus, Stopp-<br />
Schild, …<br />
S<strong>in</strong>nliches<br />
Für die Lösung folgen<strong>der</strong> Quizaufgaben ist<br />
nicht nur Köpfchen, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz aller<br />
S<strong>in</strong>ne erfor<strong>der</strong>lich. Die Mädchen und Jungen<br />
kommen riechend, schmeckend, hörend und<br />
tastend dem Stadtteil auf die Spur. Zum Beispiel:<br />
Alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> kosten mit verbundenen<br />
Augen Brezeln. Von welchem Stadtteil –<br />
Bäcker wurden sie gebacken? Geräusche, die<br />
im Stadtteil mit Kassettenrekor<strong>der</strong> aufgenommen<br />
wurden, s<strong>in</strong>d zu erraten …
STOLPERSTEINE<br />
Stolperste<strong>in</strong>e<br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> bauen „Stolperste<strong>in</strong>e“. Sie erregen<br />
symbolisch Aufmerksamkeit für Orte im Stadtteil,<br />
die für K<strong>in</strong><strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s gefährlich s<strong>in</strong>d,<br />
an denen sie Angst haben o<strong>der</strong> wo es Probleme<br />
gibt, also Stellen, an denen sich aus K<strong>in</strong><strong>der</strong>perspektive<br />
etwas än<strong>der</strong>n sollte.<br />
ZIEL:<br />
• Kritik üben und k<strong>in</strong><strong>der</strong>unfreundliche Orte im<br />
Stadtteil aufzeigen<br />
• Vorschläge für Verbesserungen machen<br />
Altersstufe: 8 bis 14 Jahre<br />
Material:<br />
• Ytongste<strong>in</strong>e (im Baustoffhandel erhältlich)<br />
• Sägen, Hammer, Meißel, grobe Raspeln<br />
• Mundschutz aus Papier<br />
• Große Plastikplane, o<strong>der</strong> Hasendraht<br />
• Zeitungen, Tapetenkleister,<br />
Dispersionsfarben<br />
• Karton, Schere, Stifte, Holzstäbchen<br />
Vorbereitung:<br />
Material besorgen und Arbeitsraum gegebenenfalls<br />
mit e<strong>in</strong>er großen Plastikplane<br />
abdecken (3 Stunden)<br />
Stadtteilrundgang, um k<strong>in</strong><strong>der</strong>unfreundliche<br />
Orte aufzusuchen und Verbesserungsvorschläge<br />
zu sammeln (3 bis 5 Stunden, zum Beispiel<br />
an e<strong>in</strong>em Nachmittag)<br />
Durchführungszeit:<br />
Circa 3 bis 5 Stunden für die Gestaltung <strong>der</strong><br />
Stolperste<strong>in</strong>e und 3 bis 5 Stunden zur Präsentation.<br />
Die Stolperste<strong>in</strong>e können zum Beispiel aus<br />
Ytongste<strong>in</strong>en gebaut o<strong>der</strong> aus Maschendraht<br />
geformt werden. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> ermitteln die kriti-<br />
M E T H O D E N<br />
schen Stellen bei e<strong>in</strong>em Stadtteilrundgang<br />
(eventuell mit Hilfe des Stadtteil – Fragebogens).<br />
Die Stolperste<strong>in</strong>e können direkt an den<br />
kritischen Orten aufgestellt werden (vorab<br />
Informationen und Genehmigung e<strong>in</strong>holen).<br />
Sie können aber auch als Stolperste<strong>in</strong> – Ausstellung<br />
konzipiert werden, dann müssen sie<br />
mit e<strong>in</strong>em Stadtteilplan komb<strong>in</strong>iert werden,<br />
auf dem alle Orte markiert s<strong>in</strong>d.<br />
Bau <strong>der</strong> Stolperste<strong>in</strong>e<br />
Ytongste<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d leicht zu bearbeitende<br />
Blöcke aus Leichtbeton. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> bearbeiten<br />
sie mit Sägen, groben Raspeln, Hammer und<br />
Meißel und formen Skulpturen, die anschließend<br />
zum Beispiel mit Wandfarben bunt<br />
bemalt werden (Tipp: mehrere K<strong>in</strong><strong>der</strong> können<br />
e<strong>in</strong>en Ste<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sam gestalten). Geme<strong>in</strong>sam<br />
wird überlegt, was die Figur darstellen<br />
soll und e<strong>in</strong>e Skizze anfertigt, die auf den<br />
Ste<strong>in</strong> übertragen wird. Beim Arbeiten sollten<br />
die K<strong>in</strong><strong>der</strong> unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>en Mundschutz tragen<br />
und nach Möglichkeit die Ste<strong>in</strong>e draußen<br />
im Freien bearbeiten, da es sehr staubt.<br />
Aus Maschendraht formen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> Skulpturen,<br />
die sie mit Zeitungen und Kleister verkleiden<br />
und bemalen. Viele Formen und Größen<br />
s<strong>in</strong>d möglich. Der Kleister braucht e<strong>in</strong>ige Zeit<br />
zum Trocknen (1 bis 2 Tage je nach Größe und<br />
Dicke). Auch hier können die K<strong>in</strong><strong>der</strong> geme<strong>in</strong>sam<br />
arbeiten.<br />
Präsentation <strong>der</strong> Stolperste<strong>in</strong>e auf dem<br />
Stadtteilplan<br />
Beson<strong>der</strong>s geeignet ist e<strong>in</strong> Luftbild im Maßstab<br />
1 : 1.000 o<strong>der</strong> 1 : 5.000, auf dem man sich<br />
leicht orientieren kann. Mit dem K<strong>in</strong><strong>der</strong> – Aktions<br />
– Koffer können entsprechende Pläne <strong>der</strong><br />
Stadtteile ausgeliehen werden. Die Orte mit<br />
Stolperste<strong>in</strong>en werden mit farbigen Klebepunkten<br />
markiert.<br />
Je<strong>der</strong> Stolperste<strong>in</strong> sollte mit e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />
Schild beschriftet se<strong>in</strong>, das den Ort beschreibt
und die Gründe für die Kritik nennt. Die Stolperste<strong>in</strong><br />
– Aktion ist beson<strong>der</strong>s geeignet, um<br />
auf problematische Verkehrssituationen für<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Stadtteil aufmerksam zu machen<br />
(gefährliche Kreuzungen, fehlende Ampeln,<br />
unübersichtliche Straßenquerungen). Die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
wissen sehr gut, welche Orte für sie<br />
beson<strong>der</strong>s gefährlich s<strong>in</strong>d und so wie Stolperste<strong>in</strong>e<br />
aufstellen wollen.<br />
M E T H O D E N<br />
B 53
VERKEHRSPLANUNGSCHECK<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
Mit verschiedenen Aktionen überprüfen K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
und Jugendliche die Verkehrssicherheit <strong>in</strong><br />
ihrem Wohngebiet und entwickeln Vorschläge<br />
zur Verbesserung.<br />
2. Für welche Situationen geeignet?<br />
• Um Gefahrenpunkte und Verbesserungsvorschläge<br />
aus K<strong>in</strong><strong>der</strong>- bzw. Jugendsicht zu<br />
erfahren.<br />
• Gut geeignet, wenn auf e<strong>in</strong>e konkrete Gefahrenstelle<br />
(z. B. an e<strong>in</strong>er vielbefahrenen<br />
Straße am K<strong>in</strong><strong>der</strong>treff) aufmerksam gemacht<br />
werden soll.<br />
• Zur Beteiligung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
an <strong>der</strong> Verkehrsplanung.<br />
• Bei <strong>der</strong> Radwegeplanung.<br />
• Bei <strong>der</strong> Schulwegsicherung.<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: Expertenwissen von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und<br />
Jugendlichen aus ihrer Lebenswelt wird<br />
genutzt.<br />
Nachteile: Zum Teil aufwendig; läuft nur, wenn<br />
<strong>in</strong>teressante und spannende Methoden e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet?<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen /<br />
Teilnehmer? 5 bis 20.<br />
6. Zeitaufwand / Dauer: Pro Aktion zwischen 2<br />
und 4 Stunden.<br />
7. Äußere Voraussetzungen am<br />
Veranstaltungsort: Ke<strong>in</strong>e.<br />
8. Personelle Voraussetzungen:<br />
1 bis 2 Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong>nen / Mo<strong>der</strong>atoren, Mithilfe<br />
<strong>der</strong> örtlichen Polizei, Mithilfe von 1 bis 2 örtlichen<br />
Planer<strong>in</strong>nen / Planern.<br />
M E T H O D E N<br />
9. Durchführungsaufwand: Hoch.<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Hoch.<br />
11. Material und Hilfsmittel:<br />
Vorbereitete Auftragsbögen, Stadt(teil)pläne<br />
(eventuell vergrößert), Stifte, große Papierbögen,<br />
Klebepunkte, Fotoapparat, (Stopp)-<br />
Uhren, Material für Modellbau, Kassettenrecor<strong>der</strong><br />
mit Mikrophon (o<strong>der</strong> Diktiergerät), Dias<br />
mit Verkehrsberuhigungsmaßnahmen, Absperrungen<br />
(Absperrungshütchen o<strong>der</strong> -band) ...<br />
12. Komb<strong>in</strong>ierbar mit welcher Methode?<br />
Punktuntersuchung, Interviewstreifzüge,<br />
Fotostreifzüge, Modellbau<br />
13. So wird’s gemacht:<br />
Die folgenden Methoden können z. B. im<br />
Rahmen von schulischen Projektwochen, von<br />
Aktionen des Jugendzentrums und durch<br />
Gruppen im Rahmen <strong>der</strong> Jugendverbandsarbeit<br />
(z. T. auch <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten und Horten)<br />
durchgeführt werden.<br />
Fotostreifzüge<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche ziehen mit Fotoapparaten<br />
und Auftragsbögen los, um gefährliche<br />
Verkehrspunkte zu fotografieren.<br />
Interviewstreifzüge<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche befragen Leute auf <strong>der</strong><br />
Straße zur Verkehrssituation im Ort.<br />
Punktuntersuchung<br />
Auf großen Stadt(teil)plänen tragen K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
und Jugendliche Gefahrenpunkte im Straßenverkehr<br />
e<strong>in</strong>.<br />
Radwegeplanung<br />
Per Erkundung, Video- und Fotostreifzug werden<br />
die Radwege im Stadtteil erforscht. Die<br />
Ergebnisse werden <strong>in</strong> Riesen - Stadtteilplänen
farbig vermerkt. In e<strong>in</strong>em nächsten Schritt<br />
werden <strong>in</strong> weiteren Stadtplänen Verbesserungsvorschläge<br />
e<strong>in</strong>gezeichnet. Die Ergebnisse<br />
werden <strong>der</strong> Verkehrspolizei, den zuständigen<br />
kommunalen Ausschüssen und <strong>der</strong><br />
Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
Schulwegsicherung<br />
Schulwege mit den oben beschriebenen<br />
Methoden erkunden.<br />
Schulwegsicherungs-Broschüren und Flugblätter<br />
herstellen und verteilen.<br />
Verkehrszählung (siehe auch F Praxisporträt<br />
Stadtteilforschungsaktion Flensburg, S. 60ff.)<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche bekommen den Auftrag,<br />
an verschiedenen Orten zu verschiedenen<br />
Tageszeiten 15 M<strong>in</strong>uten lang PKWs, LKWs,<br />
Busse, Fahrrä<strong>der</strong> und Fußgänger zu zählen.<br />
Geschw<strong>in</strong>digkeitsmessungen<br />
Mit Hilfe <strong>der</strong> örtlichen Polizei und mit Genehmigung<br />
<strong>der</strong> Verkehrsbehörde werden geme<strong>in</strong>sam<br />
mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n Geschw<strong>in</strong>digkeitsmessungen<br />
an den relevanten Verkehrspunkten<br />
durchgeführt. Autofahrer, die zu schnell s<strong>in</strong>d,<br />
werden von den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n darauf h<strong>in</strong>gewiesen.<br />
Nach dem ersten Durchgang <strong>der</strong> Messungen<br />
wird mit Absperrungen (Hütchen, Absperrungsbän<strong>der</strong>n<br />
vom Tiefbauamt) e<strong>in</strong>e provisorische<br />
Straßenverengung aufgebaut. Es werden<br />
die Geschw<strong>in</strong>digkeiten <strong>der</strong> Autos gemessen<br />
und mit den ersten Messungen verglichen. Die<br />
Straßenverengungen können von den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
zusätzlich kreativ mit selbstgemachten Plakaten,<br />
Geschw<strong>in</strong>digkeitsbegrenzungsschil<strong>der</strong>n<br />
etc. gestaltet werden.<br />
Diavortrag und Entwicklung von<br />
Verbesserungsvorschlägen für bestimmte<br />
Gefahrenpunkte<br />
Um Anregungen für die Verbesserung z. B. <strong>der</strong><br />
eigenen Straße zu bekommen, werden mit den<br />
M E T H O D E N<br />
B 55<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen Dias von Verkehrsberuhigungsmaßnahmen<br />
angeschaut. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
und Jugendlichen entwickeln daraufh<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
Kle<strong>in</strong>gruppen Ideen für Maßnahmen, die bei<br />
ihrem Projekt <strong>in</strong> Frage kommen und zeichnen<br />
diese auf. Abschließend werden die ausgewählten<br />
Vorschläge im Modellbau umgesetzt<br />
und weiterentwickelt.<br />
Präsentation <strong>der</strong> Ergebnisse<br />
Die Ergebnisse werden von den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und<br />
Jugendlichen <strong>der</strong> Öffentlichkeit (den Politiker<strong>in</strong>nen<br />
/ Politikern, <strong>der</strong> Bürgermeister<strong>in</strong> / dem<br />
Bürgermeister, den Planer<strong>in</strong>nen und Planern<br />
...) vorgestellt. Die Medien dürfen dabei natürlich<br />
nicht fehlen.<br />
Variante<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>freundliche Verkehrsverb<strong>in</strong>dungen (z. B.<br />
Erschließung von Spielgeländen) im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Planung von neuen Baugebieten entwickeln<br />
(Bauleitplanungscheck).<br />
14. Knackpunkte und Tipps:<br />
S<strong>in</strong>nvoll ist es, möglichst frühzeitig (noch<br />
während des Prozesses – z. B. bei den Dias mit<br />
Verkehrsberuhigungsmaßnahmen) e<strong>in</strong>en Kontakt<br />
zwischen den Planer<strong>in</strong>nen / Planern und<br />
den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen herzustellen.<br />
Beide Seiten können davon profitieren. Doch<br />
sollte hier darauf geachtet werden, dass die<br />
Planer<strong>in</strong>nen und Planer nicht ihre eigenen Vorstellungen<br />
(gerade bei den Verbesserungsvorschlägen)<br />
<strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund stellen, son<strong>der</strong>n<br />
den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen nur Anregungen<br />
geben. Im Mittelpunkt stehen die Me<strong>in</strong>ungen,<br />
die Erfahrungen und Kreativität <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
Jugendlichen.
WUNSCH- UND MECKERKASTEN<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
In e<strong>in</strong>em Briefkasten werden Wunsch-, Kritikund<br />
Meckerzettel von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de gesammelt und an die<br />
Verantwortlichen weitergeleitet.<br />
2. Für welche Situationen geeignet?<br />
• Um kont<strong>in</strong>uierlich Me<strong>in</strong>ungsbil<strong>der</strong> von den<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de zu<br />
erhalten.<br />
• Um die Themen herauszubekommen, die<br />
gerade bei den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
aktuell s<strong>in</strong>d.<br />
• Um e<strong>in</strong>en Dialog zwischen Erwachsenen und<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n / Jugendlichen vorzubereiten.<br />
• Um Themen für Beteiligungsprojekte herauszuf<strong>in</strong>den,<br />
an denen K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche<br />
Interesse haben.<br />
• Gut geeignet für die Vorbereitung von<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendsprechstunden.<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: Problemradar, breite Ideensammlungen.<br />
Nachteile: Ohne begleitende Maßnahmen<br />
(ständige Werbung, Bekanntgabe von Ergebnissen<br />
usw.) und Pflege dieses Instrumentes<br />
teilweise zu ger<strong>in</strong>ge Wirkung.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet?<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen /<br />
Teilnehmer?<br />
Unbegrenzt (alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche e<strong>in</strong>er<br />
Geme<strong>in</strong>de).<br />
6. Zeitaufwand / Dauer: Kont<strong>in</strong>uierlich.<br />
7. Äußere Voraussetzungen am<br />
Veranstaltungsort:<br />
Wunsch- und Meckerkästen sollten an zentralen,<br />
für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen gut<br />
M E T H O D E N<br />
erreichbaren Orten aufgestellt werden (Schule,<br />
Rathaus, Busbahnhof ...).<br />
8. Personelle Voraussetzungen:<br />
1 bis 2 Verantwortliche (z. B. aus <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deverwaltung)<br />
zum Sammeln, Auswerten und<br />
Weiterleiten <strong>der</strong> Kritik.<br />
9. Durchführungsaufwand: Ger<strong>in</strong>g.<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Mittel.<br />
11. Material und Hilfsmittel:<br />
Kasten (normaler Briefkasten o<strong>der</strong> selbstgestalteter<br />
Kasten), eventuell vorbereitete Formblätter,<br />
die <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugende<strong>in</strong>richtungen<br />
ausgelegt werden.<br />
12. Komb<strong>in</strong>ierbar mit welcher Methode?<br />
Als Grundlage für K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendsprechstunden.<br />
13. So wird’s gemacht:<br />
Vorbereitung<br />
Anschaffung und Aufstellung e<strong>in</strong>es Wunsch<br />
und Meckerkastens:<br />
Zunächst muss e<strong>in</strong> Kasten angeschafft werden.<br />
Hierfür eignet sich e<strong>in</strong> normaler Briefkasten,<br />
<strong>der</strong> groß und auffällig mit dem Wort<br />
„Wunsch- und Meckerkasten für die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
und Jugendlichen <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de“ (o<strong>der</strong> „Me<strong>in</strong>ungskasten“)<br />
beschriftet wird. E<strong>in</strong> geeigneter<br />
Kasten kann aber auch neu entworfen und<br />
selbst hergestellt werden. Hierbei s<strong>in</strong>d <strong>der</strong><br />
Phantasie ke<strong>in</strong>e Grenzen gesetzt. E<strong>in</strong>e solche<br />
Gestaltung kann auch von e<strong>in</strong>er Gruppe von<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Jugendlichen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />
übernommen werden, womit auch gleichzeitig<br />
e<strong>in</strong>e öffentliche Aktion zur Bekanntmachung<br />
des Wunsch- und Meckerkastens (siehe nächster<br />
Punkt) verbunden werden kann, <strong>in</strong>sbeson-
<strong>der</strong>e wenn er an e<strong>in</strong>em zentralen und für die<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen gut erreichbaren Ort<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de aufgestellt wird.<br />
Bekanntmachung des Wunsch- und<br />
Meckerkastens<br />
Damit <strong>der</strong> Kasten auch rege genutzt wird, müssen<br />
verschiedene Informationen unter die<br />
Leute, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e unter die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
Jugendlichen gebracht werden, z. B.:<br />
• Was ist e<strong>in</strong> Wunsch- und Meckerkasten?<br />
• Wofür soll er gut se<strong>in</strong>?<br />
• Wer kann ihn nutzen?<br />
• Wo ist er aufgestellt?<br />
• Welche Wünsche und Meckereien können<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geworfen werden?<br />
• In welchen Fällen sollte die Autor<strong>in</strong> / <strong>der</strong><br />
Autor e<strong>in</strong>es Wunsch- und Meckerzettels persönliche<br />
Angabe auf den Zettel schreiben?<br />
(z. B. Alter, Name o<strong>der</strong> Adresse?)<br />
• Wie oft wird <strong>der</strong> Kasten geleert?<br />
• Wer bekommt die Wunsch- und<br />
Meckerzettel?<br />
• Was passiert damit? Was wird damit<br />
gemacht? Welche Folgen hat das?<br />
Die Weitergabe <strong>der</strong> Informationen kann durch<br />
verschiedene Medien geschehen, z. B.<br />
• durch Artikel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lokalzeitung. Hier ist es<br />
s<strong>in</strong>nvoll, die Information mit e<strong>in</strong>er Berichterstattung<br />
über e<strong>in</strong>e Aktion zu verb<strong>in</strong>den (z. B.<br />
„Jugendliche entwerfen e<strong>in</strong>en Wunsch- und<br />
Meckerkasten für Ratekau!“ o<strong>der</strong> „Der neue<br />
Wunsch- und Meckerkasten wird am Rathaus<br />
angebracht!“).<br />
• durch Handzettel, die <strong>in</strong> Schulen, K<strong>in</strong><strong>der</strong>und<br />
Jugende<strong>in</strong>richtungen, Sparkassen etc.<br />
ausgelegt werden.<br />
• durch Plakate (auf DIN - A3 vergrößerte<br />
Handzettel), die an zentralen Orten aufgehängt<br />
werden.<br />
M E T H O D E N<br />
B 57<br />
Bei <strong>der</strong> Gestaltung dieser Handzettel, Plakate<br />
etc. sollte auf e<strong>in</strong>e k<strong>in</strong>d- und jugendgerechte<br />
Sprache und e<strong>in</strong> ansprechendes Layout geachtet<br />
werden. Es bietet sich an, für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
Jugendliche verschiedene Entwürfe anzufertigen.<br />
Ob <strong>der</strong> Wunsch- und Meckerkasten von<br />
den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen angenommen<br />
wird, hängt beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anfangszeit entscheidend<br />
von <strong>der</strong> Bekanntmachung dieses<br />
Angebots ab. Es empfiehlt sich <strong>in</strong> jedem Fall<br />
e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit mit den Schulen sowie<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugende<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Umgebung.<br />
Die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />
dieser E<strong>in</strong>richtungen können durch ihren persönlichen<br />
Kontakt die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen<br />
am ehesten zur Nutzung des Wunsch- und<br />
Meckerkastens motivieren. Für die Anlaufphase<br />
kann auch e<strong>in</strong> Formblatt entworfen werden,<br />
auf das die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen ihre Kritik<br />
schreiben. Die Formblätter werden an Schulen,<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugende<strong>in</strong>richtungen verteilt und<br />
helfen oft, erste Hemmungen zur Nutzung des<br />
Wunsch- und Meckerkastens zu überw<strong>in</strong>den.<br />
Durchführung<br />
Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen schreiben ihre<br />
Wünsche und Kritik auf und werfen die Zettel<br />
<strong>in</strong> den Wunsch- und Meckerkasten.<br />
Der Wunsch- und Meckerkasten wird regelmäßig<br />
zu bekannten Term<strong>in</strong>en geleert.<br />
Die Wunsch-, Kritik- und Meckerzettel werden<br />
von den Verantwortlichen gesichtet und ausgewertet.<br />
Die Stellungnahmen werden an die jeweils verantwortliche<br />
Stelle weitergeleitet, die nach<br />
Möglichkeit Maßnahmen e<strong>in</strong>leiten, die diese<br />
H<strong>in</strong>weise berücksichtigen.<br />
In regelmäßigen Abständen erfolgt von den für<br />
den Wunsch- und Meckerkasten Verantwortlichen<br />
e<strong>in</strong>e Information <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen.<br />
Die Rückmeldung sollte e<strong>in</strong>e Zusammenfassung<br />
<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gegangenen Kritik und ggf. <strong>der</strong><br />
daraufh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>geleiteten Maßnahmen enthal-
ten. Diese Informationen können <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitung<br />
veröffentlicht o<strong>der</strong> als Brief an die K<strong>in</strong><strong>der</strong>und<br />
Jugende<strong>in</strong>richtungen geschickt und dort<br />
an die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen weitergegeben<br />
werden. In manchen Fällen kann es sich auch<br />
anbieten, K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche persönlich<br />
anzuschreiben.<br />
M E T H O D E N<br />
14. Knackpunkte und Tipps:<br />
Damit die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen kont<strong>in</strong>uierlich<br />
den Wunsch- und Meckerkasten nutzen,<br />
ist es wichtig, dass sie erfahren, was mit ihrer<br />
Kritik und ihren Anregungen geschieht. Sie<br />
müssen merken, dass ihr Wort bei Entscheidungen,<br />
die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de getroffen werden,<br />
ernstgenommen und berücksichtigt wird.
WUNSCHBAUM<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
Die Geme<strong>in</strong>de stellt e<strong>in</strong>en „Wunschbaum“ <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong><strong>der</strong>- o<strong>der</strong> Jugende<strong>in</strong>richtung auf, an<br />
den die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen Wunschzettel<br />
hängen können.<br />
2. Geeignet für welche Situationen?<br />
Zum Herausf<strong>in</strong>den von Wünschen, Ideen und<br />
Bedürfnissen von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n / Jugendlichen.<br />
Gut geeignet, wenn e<strong>in</strong> konkretes Thema o<strong>der</strong><br />
Planungsvorhaben besteht.<br />
Zum Herstellen des persönlichen Kontaktes<br />
zwischen <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de und K<strong>in</strong><strong>der</strong>n / Jugendlichen<br />
durch Ernstnehmen ihrer Bedürfnisse.<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: E<strong>in</strong>fach, aber visuell e<strong>in</strong>drucksvoll.<br />
Nachteile: Die Weiterarbeit mit den Ergebnissen<br />
wird manchmal vernachlässigt.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet?<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen / Teilnehmer?<br />
Unbegrenzt.<br />
6. Zeitaufwand / Dauer: ca. 2 Wochen Laufzeit<br />
(darunter 2 Treffen von ca. 2 Stunden).<br />
7. Äußere Voraussetzungen am<br />
Veranstaltungsort:<br />
Gut erreichbarer Platz für den Baum.<br />
8. Personelle Voraussetzungen:<br />
1 bis 2 Verantwortliche aus <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de,<br />
Mithilfe <strong>der</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong>nen / Mitarbeiter<br />
aus <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugende<strong>in</strong>richtung.<br />
9. Durchführungsaufwand: Ger<strong>in</strong>g.<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Ger<strong>in</strong>g.<br />
M E T H O D E N<br />
B 59<br />
11. Material und Hilfsmittel:<br />
Gut verzweigter Baum (1,50 bis 2 Meter hoch)<br />
o<strong>der</strong> mehrere große Zweige, Zettel, Filzstifte,<br />
Draht o<strong>der</strong> B<strong>in</strong>dfaden, Pappschild (z. B. Tonpappe<br />
DIN - A3) für Titel, Motto und Fragestellung,<br />
Mo<strong>der</strong>ationskärtchen o<strong>der</strong> Karteikarten<br />
(e<strong>in</strong>mal gelocht) für die Wünsche.<br />
12. Komb<strong>in</strong>ierbar mit welcher Methode?<br />
Vor e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendsprechstunde<br />
13. Ähnliche Methoden: (Alternativen)<br />
Wunsch- und Meckerkasten.<br />
14. So wird’s gemacht:<br />
Vorbereitung<br />
Vorüberlegungen:<br />
• Nach welchen Wünschen sollen die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
und Jugendlichen befragt werden?<br />
• Soll die Frage eher allgeme<strong>in</strong> gehalten se<strong>in</strong><br />
„Was ich mir <strong>in</strong> unserem Dorf wünsche ...“<br />
o<strong>der</strong> konkret formuliert werden: „Me<strong>in</strong>e<br />
Wünsche für den neuen Marktplatz ...“.<br />
• In welcher E<strong>in</strong>richtung soll die Aktion stattf<strong>in</strong>den?<br />
• Welche Gruppe von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
soll angesprochen werden (Welche<br />
Altersgruppe? Welches Wohngebiet?)<br />
Wenn diese Fragen geklärt s<strong>in</strong>d, wird Kontakt<br />
zu <strong>der</strong> ausgewählten K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugende<strong>in</strong>richtung<br />
aufgenommen, das Vorgehen besprochen<br />
und Term<strong>in</strong>e ausgemacht. Dann wird e<strong>in</strong><br />
geeigneter, gut verzweigter Baum o<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />
großer Ast besorgt (Forstwirtschaft, Gärtnerei,<br />
Baumschule, Landwirtschaft ...) und e<strong>in</strong> Pappschild<br />
mit <strong>der</strong> Aufschrift „Wunschbaum“ und<br />
<strong>der</strong> Fragestellung gemalt.<br />
Durchführung:<br />
Der Baum wird von den für die Aktion verantwortlichen<br />
Geme<strong>in</strong>demitarbeiter<strong>in</strong>nen / -mit-
arbeitern an e<strong>in</strong>em gut erreichbaren Ort <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
E<strong>in</strong>richtung aufgestellt und das Schild mit <strong>der</strong><br />
Aufschrift „Wunschbaum“ und <strong>der</strong> Fragestellung<br />
wird angebracht. Danach wird den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
und Jugendlichen <strong>der</strong> Baum vorgestellt,<br />
und die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen werden<br />
ermutigt, möglichst viele Wünsche und Ideen<br />
zu äußern. Wichtig ist, dass den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und<br />
Jugendlichen erklärt wird, was mit ihren Äußerungen<br />
geschehen soll, welche Auswirkungen<br />
sie haben können und wie sie von <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />
weiterverarbeitet werden sollen. Der Baum<br />
bleibt ca. e<strong>in</strong>e Woche <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung stehen.<br />
Während dieser Zeit schreiben o<strong>der</strong><br />
zeichnen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> / Jugendlichen ihre Wünsche<br />
und Ideen auf und hängen sie an den<br />
Baum. Nach e<strong>in</strong>er Woche werden die Wunschzettel<br />
abgeholt und ausgewertet. Nach dieser<br />
Auswertung besuchen die Geme<strong>in</strong>devertreter<strong>in</strong>nen<br />
und Geme<strong>in</strong>devertreter die K<strong>in</strong><strong>der</strong> /<br />
Jugendlichen <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung, um mit ihnen<br />
über die Wunschzettel und die Konsequenzen<br />
für die Kommunalpolitik zu diskutieren.<br />
M E T H O D E N<br />
15. Knackpunkte und Tipps:<br />
Beson<strong>der</strong>s wichtig ist e<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit<br />
mit den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern<br />
<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugende<strong>in</strong>richtung, da diese<br />
die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen am ehesten motivieren<br />
können, ihre Wünsche zu äußern. Ob<br />
die Aktion erfolgreich wird, hängt entscheidend<br />
von <strong>der</strong> Stimmung <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung<br />
gegenüber dem Thema und <strong>der</strong> Aktion ab.<br />
Damit die erste Hemmschwelle <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
Jugendlichen überwunden wird, kann es s<strong>in</strong>nvoll<br />
se<strong>in</strong>, die Wunschzettel <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppenarbeit<br />
zu erarbeiten.<br />
16. Sonstige H<strong>in</strong>weise:<br />
Der Wunschbaum kann <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sommerzeit<br />
auch im Freien, z. B. vor e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätte<br />
o<strong>der</strong> Schule, aufgestellt werden. Er kann<br />
auch für nur e<strong>in</strong>en Tag, z. B. am 20. September,<br />
dem Weltk<strong>in</strong><strong>der</strong>tag, aufgestellt werden.<br />
Dafür eignet sich das Rathaus, e<strong>in</strong> Dorfgeme<strong>in</strong>schaftshaus,<br />
Feuerwehrhaus o<strong>der</strong> das<br />
kirchliche Geme<strong>in</strong>dezentrum.
ZEICHEN- UND MALAKTION<br />
1. Kurzbeschreibung:<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> o<strong>der</strong> Jugendliche malen ihre Vorschläge<br />
und Ideen zu e<strong>in</strong>em bestimmten Planungsvorhaben<br />
(z. B. „Wie ich mir den neuen Marktplatz<br />
wünsche!“).<br />
2. Für welche Situationen geeignet?<br />
Um erste Vorschläge und Ideen von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
und Jugendlichen zu geplanten Vorhaben zu<br />
erhalten.<br />
Zur Bekanntmachung von Planungsvorhaben.<br />
Als Grundlage für weitere Planungsgespräche.<br />
3. Vor- und Nachteile:<br />
Vorteile: Öffentlichkeitswirksam, macht Spaß,<br />
belebende Aktion für das Geme<strong>in</strong>wesen.<br />
Nachteile: Oft ke<strong>in</strong>e Auswirkungen auf die<br />
Expertenplanung, weil e<strong>in</strong>e systematische<br />
Auswertung unterbleibt.<br />
4. Für welche Zielgruppe geeignet?<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche.<br />
5. Für wie viele Teilnehmer<strong>in</strong>nen /<br />
Teilnehmer? Ab 10.<br />
6. Zeitaufwand / Dauer:<br />
Ca. 8 bis 10 Wochen Laufzeit.<br />
7. Äußere Voraussetzungen am<br />
Veranstaltungsort? Ke<strong>in</strong>e.<br />
8. Personelle Voraussetzungen:<br />
1 bis 2 Verantwortliche.<br />
9. Durchführungsaufwand: Mittel.<br />
10. Vorbereitungsaufwand: Mittel.<br />
11. Material und Hilfsmittel: Ke<strong>in</strong>e.<br />
12. Komb<strong>in</strong>ierbar mit welcher Methode?<br />
Planungszirkel, Mehrpunktentscheidung.<br />
M E T H O D E N<br />
B 61<br />
13. Ähnliche Methoden: (Alternativen)<br />
Es können auch Collagen aus ausgeschnittenen<br />
o<strong>der</strong> ausgerissenen Bil<strong>der</strong>n, Textstellen<br />
aus Zeitschriften, Fotos u. ä. hergestellt werden.<br />
14. So wird’s gemacht:<br />
Beispielhafte Durchführung e<strong>in</strong>er Zeichen- und<br />
Malaktion zum Thema Spielplatzplanung nach<br />
e<strong>in</strong>em Konzept des Kommunalen K<strong>in</strong><strong>der</strong>büros<br />
<strong>in</strong> Graz (Österreich):<br />
1. Start mit Diaschau o<strong>der</strong> Videofilm <strong>in</strong> den<br />
Schulen zum Thema Spielen und se<strong>in</strong>e vielfältigen<br />
Formen. (Beim Deutschen K<strong>in</strong><strong>der</strong>hilfswerk<br />
– siehe Adresse im Literaturverzeichnis –<br />
s<strong>in</strong>d solche Filme zu bekommen Anm. d. V).<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> (und auch viele Erwachsene) brauchen<br />
Impulse, um die Vielseitigkeit des Themas<br />
erkennen und weiterdenken zu können.<br />
2. Die Auffor<strong>der</strong>ung zur Zeichenaktion sollte<br />
konkret formuliert werden, z. B. „Wir zeichnen<br />
e<strong>in</strong>en abenteuerlichen Spielplatz für das<br />
Gelände am Feldbogen“. E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Exkursion<br />
zum Gelände steigert die Motivation und för<strong>der</strong>t<br />
die Vorstellung von vorhandenen Raumdimensionen.<br />
Beson<strong>der</strong>s im Frühjahr und Sommer<br />
könnten Zeichenstunden vor Ort abgehalten<br />
werden.<br />
3. Auswertung <strong>der</strong> Zeichnungen: Die Entscheidung<br />
im Rahmen e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong><strong>der</strong>konferenz Da<br />
aus <strong>der</strong> Zeichenaktion ke<strong>in</strong> „Wettbewerb“ werden<br />
darf - schließlich bemüht sich jede / r<br />
nach se<strong>in</strong>en / ihren Fähigkeiten - sollte e<strong>in</strong>e<br />
groß angelegte Abstimmung über die Vielzahl<br />
<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gegangenen Ideen stattf<strong>in</strong>den. Die an<br />
<strong>der</strong> Zeichenaktion beteiligten K<strong>in</strong><strong>der</strong> werden<br />
am besten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schulklasse o<strong>der</strong> <strong>in</strong> den<br />
Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>atssaal e<strong>in</strong>geladen. Dabei geht man<br />
folgen<strong>der</strong>maßen vor:
a) Alle e<strong>in</strong>zelnen Spielgeräte o<strong>der</strong> Spielideen<br />
werden untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> auf große Packpapierbögen<br />
geschrieben (Schriftgröße m<strong>in</strong>destens<br />
15 cm hoch). Zur besseren Übersicht sollten<br />
sie abwechselnd <strong>in</strong> zwei verschiedenen Farben<br />
(rot, schwarz, rot, schwarz ...) geschrieben<br />
werden.<br />
b) Diese Bögen werden dann auf den ganzen<br />
Raum verteilt aufgehängt. Die anwesenden<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> bekommen nun die Möglichkeit, alle<br />
Ideen mit Klebepunkten im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />
„Spielplatz – Hit – Parade“ selbst zu bewerten.<br />
c) Jedes K<strong>in</strong>d bekommt sechs Klebepunkte<br />
und darf se<strong>in</strong>e eigene Hitparade gestalten. Es<br />
klebt e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>e selbstgewählte Anzahl von<br />
Klebepunkten zu jener Spielidee o<strong>der</strong> zu<br />
jenem Spielgerät, das ihn o<strong>der</strong> sie am meisten<br />
anspricht. Natürlich müssen alle gut überlegen,<br />
da jede / r nur sechs Punkte zu verteilen<br />
hat. Wichtig ist es, den Prozess langsam zu<br />
erklären und von e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n wie<strong>der</strong>holen<br />
zu lassen.<br />
d) Nun zählen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> die Punkte bei den<br />
e<strong>in</strong>zelnen Texten zusammen. Auf e<strong>in</strong>em leeren<br />
Plakat wird nun die Hitparade mit den zehn<br />
meistgenannten Ideen und Wünschen<br />
geschrieben („Die großen Zehn“).<br />
Den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n muß erklärt werden ...<br />
Den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n muss erklärt werden, dass diese<br />
Hitparade nicht verb<strong>in</strong>dlich ist. Sie kann nur<br />
e<strong>in</strong>e Orientierungshilfe für die Arbeitsgruppe<br />
se<strong>in</strong>. Auch werden oft unattraktive D<strong>in</strong>ge wie<br />
Ste<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> Mistkübel etc. nicht mit Punkten<br />
bewertet, müssen aber trotzdem bei <strong>der</strong> Planung<br />
Berücksichtigung f<strong>in</strong>den. Interessierte<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> können sich nun für e<strong>in</strong>e „K<strong>in</strong><strong>der</strong>planungsgruppe“<br />
melden. E<strong>in</strong> weiteres Plakat<br />
wird aufgehängt, <strong>in</strong> das sich alle mit Namen<br />
und Adresse e<strong>in</strong>tragen können. Aufgabe e<strong>in</strong>er<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>planungsgruppe ist es, die Erwachsenen<br />
bei den weiteren Grundlagenermittlungen<br />
zu unterstützen.<br />
M E T H O D E N<br />
4. Als Belohnung<br />
sollte es vielleicht e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Jause für alle<br />
Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer geben und<br />
die Zeichnungen müssen unbed<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> <strong>der</strong> örtlichen<br />
Bank, auf <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de o<strong>der</strong> auch <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Schule ausgestellt werden. Es gilt, den<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n zu signalisieren, dass ihre Bemühungen<br />
ernstgenommen werden und e<strong>in</strong> wichtiger<br />
Schritt <strong>in</strong> Richtung Realisierung e<strong>in</strong>er neuen<br />
Spielfläche getan wurde.“ (Quelle: Friedrich,<br />
Fritz: Kommunale Beratungsstelle für K<strong>in</strong><strong>der</strong>und<br />
Jugend<strong>in</strong>itiativen .V.(Hrsg.), Die bespielbare<br />
Geme<strong>in</strong>de: Von Spielgrausen zu Spielhausen,<br />
Aufbrüche 6/94, S. 34 ff.)<br />
15. Knackpunkte und Tipps:<br />
E<strong>in</strong>e systematische Auswertung <strong>der</strong> Zeichenund<br />
Malaktion muss unbed<strong>in</strong>gt erfolgen,<br />
ebenso e<strong>in</strong>e Veröffentlichung <strong>der</strong> Ergebnisse.
LITERATUR / HINWEISE /MATERIALIEN<br />
Literaturh<strong>in</strong>weise zum Themenbereich<br />
„K<strong>in</strong><strong>der</strong>freundliche Stadt, Beteiligung von<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendlichen, Interessenvertretung<br />
von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n/Jugendlichen“<br />
1. Themenliteratur<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> planen mit, Stadtplanung unter E<strong>in</strong>beziehung<br />
von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, Apel, Peter/Pach, Re<strong>in</strong>hard,<br />
Hrsg. Gesell. freie Sozialarbeit e.V., 1997,<br />
LKD-Verlag, Unna<br />
Auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Arnold, Thomas/<br />
Wüstendörfer, Werner, K<strong>in</strong><strong>der</strong>beauftragte <strong>in</strong><br />
Deutschland, April 1994, ISS-Eigenverlag,<br />
Frankfurt/M., ISBN 3-88493-116-4<br />
666 Spiele: Für jede Gruppe, für alle Situationen,<br />
Baer, Ulrich; Hannover 1994<br />
Aktionsräume <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt, E<strong>in</strong>e Untersuchung<br />
im Auftrag <strong>der</strong> Stadt Freiburg, Bl<strong>in</strong>kert,<br />
Baldo, Centaurus-Verlags-Gesellschaft, 1996,<br />
ISBN 0930-9470<br />
Beteiligung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Kommune, Bruner, W<strong>in</strong>klhofer, Z<strong>in</strong>ser,<br />
Ergebnisse e<strong>in</strong>er bundesweiten Untersuchung,<br />
im Auftrag des Bundesm<strong>in</strong>isterium für Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend, 1999, zu<br />
beziehen bei Deutsches Jugend<strong>in</strong>stitut e.V.,<br />
Nockherstraße 2, 81541 München,<br />
Tel. 0 89/62 30 60, Fax: 0 89/62 30 61 62<br />
Partizipation – e<strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>spiel?<br />
Beteiligungsmodelle <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten,<br />
Schulen, Kommunen und Verbänden.<br />
Claudia Franziska Bruner/ Ursula W<strong>in</strong>klhofer/<br />
Claudia Z<strong>in</strong>ser; Berl<strong>in</strong>: Bundesm<strong>in</strong>isterium für<br />
Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2001,<br />
102 Seiten (kostenlos erhältlich beim BMFSFJ,<br />
Broschürenversandstelle, Rochusstr. 8–10,<br />
53123 Bonn, Tel.: 0180/5329329)<br />
L I T E R A T U R<br />
B 63<br />
Ökologische Spiel (t) räume, E<strong>in</strong> Fachbuch zur<br />
Spielraumplanung und Spielraumgestaltung,<br />
Bund <strong>der</strong> Jugendfarmen und Aktivspielplätze<br />
e.V. (Hrsg), 1997, ISBN 3 00 001904-9, Bezug:<br />
Bund <strong>der</strong> Jugendfarmen und Aktivspielplätze<br />
e.V., Haldenwies 14, 70567 Stuttgart, Tel. 07<br />
11/6 87 23 02, Fax 07 11/6 78 85 69, E-mail:<br />
bdja@bdja.org<br />
Planen mit Phantasie, Zukunftswerkstatt und<br />
Planungszirkel für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche,<br />
(detailliertes Planungs- und Methodenhandbuch),<br />
Deutsches K<strong>in</strong><strong>der</strong>hilfswerk e.V. und<br />
Aktion Schleswig -Holste<strong>in</strong> - Land für K<strong>in</strong><strong>der</strong>-,<br />
Mai 1996, Bezug: Deutsches K<strong>in</strong><strong>der</strong>hilfswerk<br />
e.V.*, Preis: ca. 10 €<br />
mitreden - mitplanen - mitmachen / K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
und Jugendliche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommune, (Praxishandbuch<br />
mit Praxisportraits, Handlungspaket,<br />
Methodenkoffer), Deutsches K<strong>in</strong><strong>der</strong>hilfswerk<br />
e.V. und Aktion Schleswig -Holste<strong>in</strong> - Land für<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>-, November 1997, Bezug: Deutsches<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>hilfswerk e.V.*, Preis: ca. 10 €<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>freundliche Stadtentwicklung, Dokumentation<br />
<strong>der</strong> Fachtagung, Deutsches K<strong>in</strong><strong>der</strong>hilfswerk<br />
e.V. und Aktion Schleswig -Holste<strong>in</strong> -<br />
Land für K<strong>in</strong><strong>der</strong>-, Dezember 1998, Bezug:<br />
Deutsches K<strong>in</strong><strong>der</strong>hilfswerk e.V.*<br />
Die Organizer-Spirale, E<strong>in</strong>e Anleitung zum<br />
Mächtig-Werden für Kampagnen, Initiativen,<br />
Projekte, Eberhard, Jostes, Milan, Schöffmann,<br />
Wattler-Kugler, 1998, zu beziehen: Stiftung<br />
MITARBEIT, Bornheimer Str. 37, 53111 Bonn,<br />
Tel. 02 28/60 42 40, Fax. 02 28/6 04 24 22<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> bestimmen mit, K<strong>in</strong><strong>der</strong>rechte und<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>politik, Frädrich, Jana/ Jerger-Bachmann,<br />
Ilona, 1995, Beck’sche Reihe BsR 1140
Spiel-Platz ist überall, Lebendige Erfahrungswelten<br />
mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n planen und gestalten,<br />
Lange, Udo/ Stadelmann, Thomas, Her<strong>der</strong><br />
1997<br />
In jedem Garten liegt e<strong>in</strong> Paradies, Spielplätze<br />
<strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten, Lange, Udo/ Stadelmann,<br />
Thomas, Katalog <strong>der</strong> Mitmachausstellung <strong>der</strong><br />
pädagogischen Ideenwerkstatt Bagage e.V.,<br />
1994, Bezug: Pädagogische Ideenwerkstatt<br />
Bagage e.V., Habsburgerstraße 9, 79104 Freiburg,<br />
Tel. 07 61/55 57 52, Fax: 07 61/5 21 29<br />
Partizipation – Hier entscheiden K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit,<br />
Erika Kazemi-Veisari, Her<strong>der</strong> 1998<br />
„K<strong>in</strong><strong>der</strong> reden mit - Beteiligung an Politik,<br />
Stadtplanung und -gestaltung“,<br />
LBS - Initiative Junge Familie, Schrö<strong>der</strong>,<br />
Richard: 1995, Beltz-Verlag<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>report Deutschland, Daten, Fakten,<br />
H<strong>in</strong>tergründe, Deutsches K<strong>in</strong><strong>der</strong>hilfswerk e.V.,<br />
ISBN 3-935686-50-1, kopaed, München 2002<br />
Nachschlagewerk K<strong>in</strong><strong>der</strong>politik: Dokumentation<br />
beispielhafter Projekte, Erläuterungen,<br />
Adressen und weiterführende Literatur.<br />
Hrsg. Deutsches K<strong>in</strong><strong>der</strong>hilfswerk e.V., Bezug:<br />
Deutsches K<strong>in</strong><strong>der</strong>hilfswerk e.V.*, 2004,<br />
300 Seiten, 12,50 €<br />
2. Projekte<br />
Bei <strong>der</strong> IG K<strong>in</strong><strong>der</strong>beteiligung liegen zahlreiche<br />
Dokumentationen und Projektberichte vor, die<br />
e<strong>in</strong>gesehen und ausgeliehen werden können.<br />
L I T E R A T U R<br />
3. Zeitschriften<br />
Fachzeitschrift „Stadt und Raum“<br />
Stadt und Raum, Messe und Medien GmbH,<br />
Alte Schule Bannetze, 29308 W<strong>in</strong>sen/Aller, Tel.<br />
0 51 46/98 86-0, Fax: 0 51 46/98 86-29,<br />
E-mail: fachzeitschrift@stadtundraum.de<br />
Fachzeitschrift „Offene Spielräume“<br />
Zeitschrift für Offene Arbeit mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und<br />
Jugendlichen, Hrsg. Bund <strong>der</strong> Jugendfarmen<br />
und Aktivspielplätze e.V., Haldenwies 14,<br />
70567 Stuttgart, Tel. 07 11/6 87 23 02,<br />
Fax 07 11/6 78 85 69, E-mail: bdja@bdja.org<br />
4. CD-Rom/DVD<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>spuren <strong>in</strong> Stuttgart, Dokumentation<br />
e<strong>in</strong>es Sommerprojekts im öffentlichen Raum.<br />
Die DC-ROM/DVD ist zu beziehen beim Jugendamt<br />
Stuttgart, K<strong>in</strong><strong>der</strong>för<strong>der</strong>ung und Jugendschutz,<br />
Wilhelmstraße 3, 70182 Stuttgart,<br />
Telefon 2 16-31 95, Fax 2 16-15 85.<br />
DVD „Wir reden mit“<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>forum <strong>in</strong> Stuttgart-Botnang<br />
„Gel<strong>in</strong>gende Beteiligung vor Ort“<br />
Die CD ist zu beziehen bei <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong><br />
Jugendarbeit Baden-Württemberg,<br />
Siemensstraße 11, 70469 Stuttgart,<br />
beteiligung@jugendakademie-bw.de,<br />
Telefon 0711/89 69 15-50<br />
5. Video-Filme<br />
Planen mit Phantasie, Zukunftswerkstatt und<br />
Planungszirkel für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche,<br />
Deutsches K<strong>in</strong><strong>der</strong>hilfswerk e.V. und Aktion<br />
Schleswig -Holste<strong>in</strong> - Land für K<strong>in</strong><strong>der</strong>-, 26<br />
M<strong>in</strong>uten, Bezug: Deutsches K<strong>in</strong><strong>der</strong>hilfswerk<br />
e.V.*
Spielplätze <strong>der</strong> Zukunft, Naturnahe K<strong>in</strong><strong>der</strong>spielplätze<br />
<strong>in</strong> Freiburg, Bezug: Erika Janczyk,<br />
Brombergstr. 20, 79102 Freiburg, Telefon 07<br />
61/ 70 91 86, 22 M<strong>in</strong>.<br />
K<strong>in</strong>dheit heute – Das Schw<strong>in</strong>den <strong>der</strong> S<strong>in</strong>ne,<br />
Re<strong>in</strong>hard Kahl, Bezug: Pädagogische Beiträge<br />
Verlag, Rothenbaumchausssee 11, 20148<br />
Hamburg, Telefon 0 40/ 45 45 95<br />
* Bezugsadresse für Publikationen des<br />
Deutschen K<strong>in</strong><strong>der</strong>hilfswerks e.V. Berl<strong>in</strong>:<br />
Leipziger Straße 116-118, 10117 Berl<strong>in</strong>, Telefon<br />
0 30/30 86 93-0, Fax 0 30/2 79 56 34, Internet:<br />
www.k<strong>in</strong><strong>der</strong>politik.de<br />
Die obigen Titel s<strong>in</strong>d unter den entsprechenden<br />
Bezugsadressen o<strong>der</strong> im Buchhandel<br />
erhältlich.<br />
Die Titel können auch bei <strong>der</strong> IG K<strong>in</strong><strong>der</strong>beteiligung<br />
ausgeliehen werden: Barbara Goldberg-<br />
Alber, Telefon 2 16-38 42, Fax: 216-15 85<br />
Literaturh<strong>in</strong>weise zum Themenbereich<br />
Spielflächengestaltung<br />
Bastelspaß <strong>in</strong> He<strong>in</strong>zelmännchens Kräutergarten,<br />
Heidi Grund-Thorpe/Südwest, ISBN<br />
3 – 517 – 07624, 4, 20 €<br />
Blumenwiese Anlage, Pflege, Praxisbeispiele,<br />
Witt/Dittrich / BLV, ISBN 3 – 405 –<br />
14867, Preis: 7, 25 €<br />
Der Naturgarten, Witt / BLV, ISBN 3 – 405 –<br />
15948, Preis: 2, 20 €<br />
DIN 1176 Spielgeräte Sicherheit auf Europas<br />
Spielplätzen, G Agde, G. Beltzig, J. Richter, D.<br />
Settelmeier, ISBN 3 – 410 – 14983 – x,<br />
Preis: 50 €<br />
L I T E R A T U R<br />
B 65<br />
Gärten für K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Alex Oberholzer/Lore Lässer<br />
Ulmer, ISBN 3 – 8001 – 6533, Preis: 3,25 €<br />
Heilsames Durche<strong>in</strong>an<strong>der</strong> für Lehrer, Libellen<br />
und K<strong>in</strong><strong>der</strong>, He<strong>in</strong>rich Benjes, Auf dem Brande<br />
13, 27367 Hellwege,Tel./Fax 04264/9301,<br />
Preis: 14 €<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten und Schulhofgestaltung, Ralf<br />
von <strong>der</strong> Horst Edition, ISBN 3 – 9804878 – 2 – 2,<br />
Preis: 28 €<br />
Kunst & Krempel, Ökotopia – Verlag, ISBN 3 –<br />
931902 – 14 – 5, Preis: 20 €<br />
Natur K<strong>in</strong><strong>der</strong> Garten Werkstatt für Frühl<strong>in</strong>g<br />
Sommer Herbst W<strong>in</strong>ter, Irmgard Kutsch, Brigitte<br />
Walden, ISBN 3 – 7725-2202 – 5,<br />
Preis: 10 €<br />
NaturErlebnisRäume, Pappler/Witt / Kallmeyer,<br />
ISBN 3 .-7800 – 5268 – 7, Preis: 25 €<br />
NaturBauStellenHandbuch, Marcel Kalberer,<br />
ISBN 3 – 925817 – 85 – 9, Preis: 10 €<br />
Stubsi erklärt e<strong>in</strong> Baum, Claus Matthek ,<br />
ISBN 3 – 923704 –20 – 8, Preis: 15 €<br />
Spielplatzgestaltung Naturnah und k<strong>in</strong>dgerecht,<br />
Peter Hohenauer / Bauverlag, ISBN 3 –<br />
7625 – 3181 – 1, Preis: 35 €<br />
1. Merkblatt Spielgeräte für K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
Bundesverband <strong>der</strong> Unfallversicherungsträger<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Hand GUV 26.14, kostenlos
2. Richtl<strong>in</strong>ien für K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten – Bau und<br />
Ausrüstung<br />
Bundesverband <strong>der</strong> Unfallversicherungsträger<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Hand DIN 1176/1177, kostenlos<br />
3. Giftpflanzen Beschauen, nicht klauen<br />
Bundesverband <strong>der</strong> Unfallversicherungsträger<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Hand GUV 29.15, kostenlos<br />
4. Naturnahe Gärten<br />
5. Naturspielräume für K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
6. Natur K<strong>in</strong><strong>der</strong> Gärten<br />
7. Naturspielräume<br />
8. Natur-Werkstatt für K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
Nummer 1 bis 8 s<strong>in</strong>d Broschüren<br />
Nummer 4 bis 8 kostet jeweils 2 €<br />
und ist zu beziehen bei<br />
Natur - und Umweltschutz Akademie NRW<br />
Siemensstraße 5<br />
45659 Reckl<strong>in</strong>ghausen<br />
Telefon 02361/305-0<br />
Fax 02361/305-340<br />
M E T H O D E N