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GELD ZUM STUDIEREN - Studentenwerk Berlin

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MELDUNGEN UND BERICHTEFRISCHES AUS DER REGION:BESUCH IN MÜNCHEHOFEVOR ORTSOZIALBERATUNG AMCAMPUS DER HURegionale Produkte und saisonale Gerichteliegen bei vielen Studierenden im Trend. DieVorteile: Wer Gemüse, Obst und Fleisch ausder Region kauft, hat garantiert frische Wareund ernährt sich gesund. Stammen die Warenzudem noch aus biologischem Anbau, profitiertauch die Umwelt. Gleichzeitig sorgt derTrend mit kürzeren Wegen und Transportzeitenauch zu einer spürbaren Entlastung derUmwelt.Leider ist der Großhandel, aus dem das <strong>Studentenwerk</strong><strong>Berlin</strong> mit durchschnittlich 35 000Gästen am Tag, seine Waren bezieht, nochnicht immer in der Lage, stabile Lieferzusagenregionaler Produkte für die 55 Mensen, Cafeterienund Coffeebars zu machen.Mit der Besichtigung der „Gläsernen Molkerei“im brandenburgischen Münchehofe am 5. Juni2012 startete das <strong>Berlin</strong>er Mensateam einenneuen Anlauf, regionale Milchprodukte aufden Mensatisch zu bringen. Die Verkostungder Produkte wie Milch, Käse und Joghurtbestätigte, dass die Qualität der Erzeugnissestimmt. Wenn dann noch Preis und Liefermengenstimmen, werden die Gäste der <strong>Berlin</strong>erMensen sich schon bald selbst davon überzeugenkönnen.Foto: Die Gläserne MolkereiFoto:STWDie Mitarbeiterinnen der Sozialberatungdes <strong>Studentenwerk</strong>s bieten künftig eineSprechstunde im Studierenden-Service-Center der Humboldt-Universität an.Im vergangenen Jahr wurde das Studierenden-Service-Centerim Hauptgebäudeder Humboldt-Universität eingeweiht.Unter seinem Dach werden die verschiedenstenInformationsangebote gebündelt.Seit dem 5. Juli 2012 ist nun auch die Sozialberatungdes <strong>Studentenwerk</strong>s mit imBoot. Neben den bisherigen Sprechzeitenam Standort Franz-Mehring-Platz könnensich Studierende der HU nun auch ganzcampusnah immer donnerstags zwischen13:00 und 15:00 Uhr zu allen Fragen rundum die Studienfinanzierung und das Studierenmit Kind beraten lassen.STIPENDIUM:ABER WIE BITTE?Schon die Beatles sangen: „A little money that’s what I want“. Am29. Juni 2012 fand daher in der Sozialberatung des <strong>Studentenwerk</strong>san der Thielallee der erste Stipendien-Workshop für Studierende statt.Wer hätte gedacht, dass es weit über 200 gemeinnützige Stiftungenin Deutschland gibt, die den Bereich Bildung und Erziehung fördern.Hierbei ist besonders die Finanzierung eines Studiums durch Stipendienattraktiv, denn es bestehen keine Rückzahlungspflichten. DerWorkshop sollte deshalb etwas Licht ins Dunkel bringen und einenÜberblick über die Stiftungsarbeit, die Bewerbungsmodalitätensowie die Recherchemöglichkeiten verschaffen. Tatkräftige Unterstützungerhielten die Studierenden von Iris Altheide und KatharinaAlthoff, beide Diplom-Sozialarbeiterinnen und Beraterinnen in derSozialberatung, sowie durch Gunda Sauerbrey von der StiftungsagenturDonatum und den beiden Praktikanten der SozialberatungHannelore Schneider und Felix Schwindack.Der Ton macht die Musik. Frau Sauerbrey verdeutlichte vor allem,dass der gute Kontakt zu den Stiftungen über Erfolg und Misserfolgentscheidet, denn Stiftungen sind „wie ein guter Freund, den manum Hilfe bittet“. Ohne Fleiß keinen Preis. Vor allem die Recherchenach der passenden Stiftung ist das A und O. Deshalb sollte jederWorkshop-Teilnehmer die Gelegenheit bekommen die passendeStiftung zu finden, ein persönliches Anschreiben zu formulieren undauf Wunsch Feedback zu erhalten.Foto: Foto:STW STWAlles hat ein Ende. „Jetzt weiß ich, wie ich mich bei einer Stiftungdirekt zu bewerben habe“, sagte eine Studentin am Ende des Tages.Ganz gewiss ist ein weiterer Workshop bereits schon in Planung undInteressierte können sich bei der Sozialberatung in der Thielalleemelden, oder sich über den Kulturkalender informieren. Denn: Wernicht wagt, der nicht gewinnt! Gerne können Sie auch einen persönlichenTermin für eine Stiftungsberatung in den drei Sozialberatungsstellendes <strong>Studentenwerk</strong>s vereinbaren.à www.studentenwerk-berlin.de/bub/sozialberatung4 Meldungen und Berichte


NEUES AUS BIESDORF:FLOHMARKT FÜR DIE KIDSNICHT NUR FÜR ERSTSEMESTER:ROMMÉ- UND SKATSPIELE ALS BERLINFÜHRERDie Stadtverführer <strong>Berlin</strong> sind witzige Skat- oder Romméspiele als Cityguides. Auf der Vorderseiteder Karten sind die Fotos der Sehenswürdigkeiten und auf der Rückseite stehendie Geschichten dazu. Wichtige Orte sind Asse und unwichtige Luschen. Dazu schlagenkleine Stadtpläne Touren vor. Das Skat reicht für ein Wochenende und das Rommé für einenganzen Urlaub.Das werkblatt verlost zwei Rommé-Stadtverführer (14,90 Euro) und zwei Skat-Stadtverführer(9,90 Euro). Nennen Sie uns einfach bis 22. Oktober 2012 Ihren <strong>Berlin</strong>er Lieblingsort unterà gewinnspiel@werkblatt.deDie Studentische Selbstverwaltung des Wohnheims„Victor Jara“ in Biesdorf hatte eine Idee,eine gute Idee! Im Wohnheim wurde ein Flohmarktveranstaltet, auf dem Dinge zu erwerbenwaren, die Mieterinnen und Mieter nachdem Auszug zurück gelassen hatten. Wassonst möglicherweise auf dem Müll gelandetwäre, wurde besonders den neuen Studierendenfür kleines Geld überlassen.Die Einnahmen aus diesem Flohmarkt, immerhin200 Euro, wurden am 9. Juni 2012der Kindertagesstätte „Akazieninsel“ zumSommerfest gespendet. Darüber hinaus spendiertendie in der SV organisierten Studierendenalkoholfreie Getränke sowie Grillwurstund -fleisch für ein gelungenes Sommerfest.Eine tolle soziale Aktion! Den Kids von der„Akazieninsel“ wurde ein schönes Sommerfestbereitet und beim Flohmarkt kamen sichWohnheimneulinge und die „alten Hasen“auch gleich näher!STUDENTENWERK BERLINJETZT AUCH BEI FACEBOOKOffensichtlich kommt niemand umFacebook, die von Mark Zuckerberg 2004gegründete Online-Gemeinschaft mehrherum. Ende Juni 2012 waren nach Unternehmensangabenrund 955 Millionenmonatlich aktive Nutzer angemeldet.Sie auch?Das <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> ist seit einigenJahren mit dem Speiseplan der Mensenim Netzwerk vertreten. Die Fanseiten„<strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong>“ und „Heinzelmännchen<strong>Berlin</strong>“ wurden jetzt aktiviert.Eine weitere Quelle, um über das <strong>Studentenwerk</strong>und seine Einrichtungen aufdem Laufenden zu bleiben. Sie sind aufgerufen,Fan des <strong>Studentenwerk</strong>s und derHeinzelmännchen zu werden!à www.facebook.com/StW.Blnà www.facebook.com/HZM.JobsFoto: STW„ALTMETALLENTSORGUNG“ MAL ANDERS:FAHRRADVERSTEIGERUNGIM WOHNHEIM HALBAUER WEGAuch wenn es ein altes Klischee ist: Was wäre das Studentenleben ohne ein eigenes Fahrrad?Eigentlich nichts, ist man doch flexibel und umweltfreundlich unterwegs und schont zudem denoft schmalen studentischen Geldbeutel. Das dachte sich auch die Selbstverwaltung des StudentenwohnheimsHalbauer Weg angesichts der zahlreichen herrenlosen Fahrräder, die sich überviele Jahre in den Fahrradständern vor dem Haus angefunden hatten. So wurden die Drahteselkurzerhand unter den Wohnheimbewohnern für einen guten Zweck versteigert.Momentaufnahme: Die Sonne scheint hell vom Himmel, es sind fast 30 Grad. Auf einer großenWiese tummeln sich gut 80 junge Menschen mit fröhlichen Gesichtern. Einige haben Bierflaschenin der Hand und stehen um einen Getränkestand herum, andere essen eine Bratwurst.Ein paar Meter weiter steht einer mit einem Fahrrad, um ihn drängen sich die meisten Leute.Sie rufen ihm Preise zu. „Zehn“ ruft jemand, „Fünfzehn“ der Nächste, „Zwanzig“ schließlich eineFrau. Für den Preis bekommt sie das gut erhaltene Mountainbike, während sich die anderenStudierenden bereits nach den verbliebenen Rädern umschauen. Es ist wie auf einem Flohmarkt:Man könnte sagen, ein Hauch von Mauerpark weht durch den sonst so beschaulichen StadtteilLankwitz.Die SV hatte sich um Getränke und Grillbares gekümmert. Dutzende Helfer haben mit angepacktdie Räder auf die Wiese hinter dem Wohnheim zu bringen und mit Nummern zu versehen.Viel Arbeit, die sich aber lohnen sollte. Nach und nach fanden sich immer mehr Menschen ein,darunter auch Freunde von außerhalb. Ein paar Helfer wechselten sich als Auktionatoren ab,andere verkauften Essen und Trinken oder führten die Liste mit den Verkäufen. Über viele Stundenzog sich die Veranstaltung und mit der Zeit wurden die noch nicht verkauften Räder immerweniger.Doch was passierte mit den übrigen Fahrrädern? Die wurden kostenlos einem Fahrradladen derArbeiterwohlfahrt (AWO), ganz in der Nähe des Studentenwohnheims, zur Verfügung gestellt.Hier wird Menschen mit Behinderungen eine Beschäftigung gegeben. Sie reparieren und verkaufenkaputte Fahrräder. Für das Geld wurde als Erstes ein neues Schlagzeug für die Musik-AGim Wohnheim gekauft. Man braucht schließlich als Student ja noch andere Freizeitbeschäftigungenals nur Radfahren.[Benjamin Schmidt, Vorsitzender der SV Halbauer Weg]Foto: STWMeldungen und Berichte 5


MELDUNGEN UND BERICHTEBAFÖG – VON A BIS ZAntrag: So früh wie möglich stellen. DieFormulare erhalten Sie auf der Homepageund an den Infopoints des <strong>Studentenwerk</strong>s<strong>Berlin</strong>.Bedarfssatz: Darunter versteht das Bundesausbildungsförderungsgesetz(BAföG) denBetrag, den Auszubildende typischerweisefür den Lebensunterhalt und ihre Ausbildungbenötigen. Maximal können Studierendeohne Kind 670 Euro erhalten, wenn sie nichtbei den Eltern wohnen und selbst krankenversichertsind.Checkliste: Hier finden Sie wichtige Informationenüber die Unterlagen und Formblätterfür Ihre Antragstellung.Darlehen: Bis auf einige Ausnahmen wirddie Förderung zu 50 Prozent als Zuschuss(nicht rückzahlbar) und zu 50 Prozent alsunverzinsliches Darlehen ausgezahlt (ohneZinsen, maximal 10.000 Euro pro Ausbildungsabschnitt).Einkommen: Das Einkommen der Elternwird herangezogen. Maßgeblich ist hier derEinkommensteuerbescheid des vorletztenJahres (2010). Auch das Einkommen des eigenenEhegatten im Bewilligungszeitraum wirdberücksichtigt.Fachrichtungswechsel: Ein erstmaligerWechsel der Fachrichtung ist in denersten beiden Semestern ohne Auswirkungenmöglich. Bei weiteren und/oder späterenWechseln ist Beratung angesagt.Geschwisterfreibetrag: Haben SieGeschwister in einer Ausbildung, werden diesebei der Berechnung des anzurechnendenEinkommens Ihrer Eltern berücksichtigt.Höchstalter: Haben Sie nach Ihrem 30.Geburtstag (Master 35. Geburtstag) IhreAusbildung begonnen, kann nur noch in bestimmtenAusnahmefällen gefördert werden.Infopoint: An den Infopoints des <strong>Studentenwerk</strong>sin der Behrenstraße und Hardenbergstraßekönnen Sie Ihren Antrag ohne weitereBeratung abgeben. Nutzen Sie auch diemobilen Infopoints an einigen Hochschulen.Jahr: In der Regel setzt das BAföG-Amt denBewilligungszeitraum für 1 Jahr fest: z. B.Oktober 2012 bis September 2013. Stellen Sierechtzeitig einen Weiterbewilligungsantrag.Kinderbetreuungszuschlag: HabenSie eigene Kinder unter 10 Lebensjahren könnenSie einen Zuschlag von 113 Euro für daserste Kind und 85 Euro für jedes weitere Kindbeantragen.Leistungsnachweis: Ab dem 5. Fachsemesterwird nur gefördert, wenn Ihre Leistungendem üblichen Stand entsprechen. DerNachweis kann durch Vorlage einer Bescheinigungder Hochschule oder durch einen Belegder erreichten Leistungspunkte nach demECTS erbracht werden.Masterstudium: Haben Sie ein Bachelorstudiumabgeschlossen, können Sie Förderungfür ein Masterstudium beantragen.Jedoch nicht, wenn Sie nach einem DiplomoderMagisterstudiengang ein Masterstudiumaufnehmen.Nebenjob: Es gibt Freibeträge, sodass sichz. B. ein eigener Minijob bis zu 400 Euro nichtauf die Höhe der Förderung auswirkt.Ordnungswidrigkeit: Ihre Angaben inden Anträgen müssen richtig und vollständigsein. Auch Studienabbruch, Fachrichtungswechsel,Urlaubssemester sind unverzüglichmitzuteilen. Verstöße hiergegen können sogarmit einem Bußgeld bestraft werden.Parkstudium: Auch wenn Sie für einStudium oder bestimmte Semester eines Studiumskeine Förderung beantragt haben, wirddies bei der Frage der Zweitausbildung odereines Fachrichtungswechsels berücksichtigt.Qualitätsstudie: Alle 2 Jahre führt dasBAföG-Amt eine Onlinebefragung durch.Rückzahlung: Das Darlehen zahlen Sie 5Jahre nach Ende der Förderungshöchstdaueran das Bundesverwaltungsamt in Köln in monatlichenMindestraten von 105 Euro zurück.Bei sofortiger Ablösung gibt es interessanteDarlehensnachlässe.Staatsangehörigkeit: Haben Sie nichtdie deutsche Staatsbürgerschaft, kommt eineFörderung z. B. in Betracht, wenn- Sie selbst anerkannte/-r Asylberechtigte/-r/Flüchtling sind- Mutter, Vater oder Ihr/-e Ehepartner/inbzw. Ihr/-e eingetragene/-rLebenspartner/-in Deutsche/-r ist- Sie vor dem Studium mindestens 5 Jahre inDeutschland gearbeitet haben. Eine Berufsausbildungwird nicht angerechnet- Mutter oder Vater innerhalb der letzten 6Jahre mindestens 3 Jahre in Deutschlandrechtmäßig erwerbstätig waren- bestimmte Aufenthaltskriterien erfülltsind (z. B. ständiger Wohnsitz im Inland,Aufenthaltserlaubnis oder Niederlassungserlaubnisnach speziellen Vorschriften desAufenthaltsgesetzes)Teilzeitstudium: Nur das Vollzeitstudiumist förderungsfähig.Unterhalt: Wenn Ihr Vater oder Ihre Mutterden vom BAföG-Amt errechneten Betragnicht zahlt, kann Ihnen möglicherweise miteinem Antrag auf Vorausleistung geholfenwerden. Dieses Antragsverfahren beinhaltetstets auch eine Prüfung des Unterhaltsanspruchsnach zivilrechtlichen Grundsätzen.Vermögen: Ihr eigenes Vermögen, welchesden Freibetrag von 5.200 Euro überschreitet,wird angerechnet. Zum Vermögen zählenauch Kraftfahrzeuge.Weiterbewilligung: Stellen Sie rechtzeitigvor Ablauf des Bewilligungszeitraumseinen neuen Antrag.Zahlung: Die Förderungshöhe entnehmenSie dem Bescheid, den Sie nach abschließenderBearbeitung erhalten. Die Förderung wirdmonatlich im Voraus gezahlt.[Andreas Schmalfeld]Foto: Jorma Bork / pixelio.de6 Meldungen und Berichte


wissen verlangt wird. Unter sieben Euro würde ich nicht arbeiten.“Lukas: „Für mich liegt die Grenze zur fairen Bezahlung bei zehn Euroin der Stunde. Obwohl es natürlich auf die Aufgaben ankommt. Ichbemühe mich z. B. gerade um einen Job im Sicherheitsdienst in derNachtschicht. Dort würde ich zwar nur acht Euro in der Stunde bekommen,hätte aber während der Schicht die Möglichkeit, an meinerMasterarbeit zu schreiben. Dann wäre die Zeit natürlich doppelt produktiv.Wenn ich für nur drei Stunden Umzugshilfe oder Gartenarbeitnoch An- und Abfahrtswege habe, finde ich zehn Euro Stundensatzein Minimum.“Und wie viel Zeit kosten euch die Jobs pro Woche?Annica: „Ich versuche, immer so zwischen 15 bis 20 Stunden proWoche zu jobben.“Lukas: „Ich benötige 25 bis 30 Stunden pro Woche. Das ist auch derGrund, weshalb ich für den Master ein Semester mehr benötige.“[Gespräch: Dirk M. Oberländer]Zwischen Hörsaal, BAföG-Amt und NebenjobDie Spreemetropole zieht zahlreiche Studierende aus dem In- undAusland an. Erfolgreich hält sich das Gerücht, <strong>Berlin</strong> sei eine besonderspreisgünstige Großstadt mit billigem Wohnraum und geringenLebenshaltungskosten. Doch das stimmt nur bedingt, wie auch dieZahlen des <strong>Studentenwerk</strong>s <strong>Berlin</strong> belegen. Das werkblattpräsentiertinteressante Fakten, rund ums Studieren in der Hauptstadt.REPORTAGEBAföG:Im vergangenen Jahr bearbeiteten die fleißigen Mitarbeiterinnen undMitarbeiter des <strong>Studentenwerk</strong>s <strong>Berlin</strong> insgesamt 39 439 Anträge aufFörderung nach dem „Bundesausbildungsförderungsgesetz“. 13 704Studierende beantragten zum ersten Mal BAföG. Für die übrigen25 735 Antragstellerinnen und Antragsteller gehörte der Papierkriegzur Routine. Denn sie stellten Verlängerungsanträge. Zum Vergleich:In <strong>Berlin</strong> sind derzeit 159 000 Studierende an allen Unis und Hochschuleneingeschrieben (Stand: WS 2011/2012). Daraus ergibt sich,selbst wenn alle BAföG-Anträge in <strong>Berlin</strong> positiv entschieden würden,käme nur knapp über ein Viertel der Studierenden in den Genuss derAusbildungsförderung des Bundes. Eltern und Nebenjobs bleiben diewichtigsten Stützen zur Studienfinanzierung.Geld:Bundesweit betrug die durchschnittliche BAföG -Fördersumme 452Euro im Monat (Stand: 2011). Der Förderhöchstbetrag liegt 2012 beimonatlich 670 Euro. In <strong>Berlin</strong> verfügen Studierende durchschnittlichüber ein Monatsbudget von 874 Euro. Das Einkommen stammt zu 39Prozent von den Eltern, zu 13 Prozent aus BAföG-Mitteln und zu weiteren3 Prozent aus Nebenjobs. Die restlichen Prozente kommen ausverschiedenen Quellen. Im Schnitt jobbt jeder <strong>Berlin</strong>er Studierendeneben der Uni noch 11 Stunden pro Woche (alle Werte aus 2009).Die Heinzelmännchen:Die studentische Jobvermittlung konnte im vergangenen Jahr19.377 Jobs vermitteln. Der durchschnittliche Stundenlohn aller vermitteltenTätigkeiten lag bei 9,01 Euro. Über mangelnde Nachfrageseitens der Studierenden können die Heinzelmännchen nicht klagen.Genau 5.471 Nebenjobsuchende fanden so 2011 einen Job.Foto: Helgi / photocase.comVom Call-Center...Foto: cydonna / photocase.comFoto: STW... bis zum Umzugshelfer, Jobs für Lukas und Annica, um etwas dazu zu verdienen. Annica und Lukas nach dem Interview.Reportage 9


CAMPUS-TALKHEUTE MITBEATRIX GOMMIn unserer regelmäßigen Reihe Campus-Talk kommen wir mit Personenaus der <strong>Berlin</strong>er Hochschullandschaft ins Gespräch. In der heutigen Ausgabe:Beatrix Gomm, Leiterin der Sozialberatung des <strong>Studentenwerk</strong>s <strong>Berlin</strong> ...Frau Gomm, bitte erzählen Sie doch kurz vorab, welche Aufgabenund Tätigkeiten Sie als Leiterin der Sozialberatung haben!Dazu zählen viele herausfordernde und interessante Tätigkeiten. Ichglaube, der Bologna-Reformprozess, den die Studierenden an denHochschulen erleben, ist auch für uns als Sozialberatung eine großeHerausforderung. Denn sie muss sich den unterschiedlichen Fragestellungender Studierenden stellen. Dabei ist unser wichtigstes Themadie Studienfinanzierung. Sie ist nicht für alle gleich, schließlichgibt es auch Studierende mit Kind, schwangere Studentinnen oderinternationale Studierende. Und Studierende mit Behinderungen undchronischen Erkrankungen. Für diese Gruppe gibt es eine zusätzlicheBeratungsstelle, die ich ebenfalls leite.Wir unterstützen die Studierenden hochschulnah mit Beratungenauch zu sozialrechtlichen Aspekten des Studiums. Dabei sind nichtnur Informationsveranstaltungen und Gruppenangebote gefragt,sondern auch intensive Einzelberatungen zum Beispiel zu Themenwie „Studienbewerbung“ oder „Studieren mit Kind“.Meine Aufgabe ist es dabei, zwei motivierte Teams zu führen, derenverschiedene Aktivitäten zu organisieren und zu koordinieren. DieStudierenden sollen unsere Angebote kennen. Insgesamt ist meineTätigkeit sehr abwechslungsreich, sie macht mir auch viel Freude!Und meine Teams sind Spitze!Mit welchen Fragen zur Studienfinanzierung können sich Studierendean Sie wenden?Eigentlich mit allen Fragestellungen rund um die Finanzierung desStudiums. So werden wir häufig gefragt: „Gibt es BAföG auch fürden Master?“, „Wie lange müssen meine Eltern für mich Unterhaltzahlen?“ oder auch „Ich war bisher privat familienversichert, kann ichmich nun bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichern?“ Wir beratendarüber hinaus zu Studienstipendien und -krediten, zu sozialrechlichenAnsprüchen wie beispielsweise Kindergeld, Wohngeld undArbeitslosengeld II und deren Durchsetzung und beantworten Fragenrund ums Jobben. Sollten wir doch einmal die Antwort nicht wissen,vermitteln wir an eine entsprechende Stelle.Das sind komplexe Themen. Lassen sie sich in einem einzelnen Gesprächbeantworten?Wir informieren nicht nur über einzelne Fragen, sondern überlegenauch gemeinsam mit dem Studierenden, welche Studienfinanzierungfür diesen in Frage kommt. Wir bieten, vor allem auch Studienanfängernund Studieninteressierten, eine frühzeitige Begleitung undUnterstützung bei der Planung und Sicherung der Finanzierung ihresgesamten Studiums an, denn eine sichere Studienfinanzierung istVoraussetzung für erfolgreiches Studieren! Unser Ziel ist dabei einelängerfristige und nachhaltige Planung der Studienfinanzierung unterVermeidung von zu hoher Verschuldung.Am 20. September findet bereits zum vierten Mal der „Tag der Studienfinanzierung“(StuFi-Tag) statt. Wie wird dieser organisiertsein, welche konkreten Angebote wird es geben?Wie auch in den vergangenen Jahren wird es verschiedene Möglichkeitenfür die (angehenden) Studierenden geben, sich über verschiedeneFormen der Studienfinanzierung zu informieren. Zum einenwird es im Foyer des Studentenhauses in der Nähe der Mensa Hardenbergstraßeam Steinplatz von 11:00 bis 17:00 Uhr einen Infomarktgeben. Dort geben Vertreter von verschiedenen Stiftungen Auskunftüber Stipendienmöglichkeiten, es werden Ansprechpartner zumThema Jobben da sein und mein Team wird ganz persönlich Fragenbeantworten.Zum anderen werden im Großen Saal im Studentenhaus am Steinplatzvon 13:00 bis 16:00 Uhr Fachvorträge stattfinden. Dort werdenExperten über Themen wie BAföG, Studienkredite, Auslandsaufenthalteund Stipendien referieren und natürlich – das ist ganz wichtig– Fragen beantworten.Erinnern Sie sich an ein bemerkenswertes Ereignis von den vergangenenStuFi-Tagen?Besonders interessant sind immer die persönlichen Erfahrungsberichteder Studierenden, die bereits ein Stipendium haben. Einmalhat ein junger Pianist berichtet, wie er sich um sein Stipendium beieiner der großen Stiftungen beworben hat. Wir dachten natürlich,er habe das Stipendium aufgrund seines musikalischen Talentserhalten. Wahrscheinlich hat das auch geholfen, aber letztlich warsein ehrenamtliches Engagement für die Vergabe des Stipendiumsausschlaggebend. Das bestätigt unsere These, dass es sich lohnt,individuell im Lebenslauf zu schauen: Was könnte eine Stiftung motivieren,mich mit einem Stipendium zu unterstützen? Dafür bietenwir Stipendienworkshops an, die Bewerbungstrainings durchführenund bei der Suche nach geeigneten Stiftungen helfen.Woran denken Sie darüber hinaus noch besonders gern?Das ist besonders der internationale Erfahrungsaustausch, der denHorizont weitet. So konnte ich vor zwei Jahren an den Erfahrungender französischen Sozialarbeiterinnen und -arbeitern des CROUSParis, einer dem <strong>Studentenwerk</strong> vergleichbaren Organisation, teilhaben.Mein absolutes Highlight in diesem Jahr war die Teilnahmean dem Austauschbesuch des China-Trainee-Programms, das dieRobert Bosch Stiftung in Zusammenarbeit mit dem DSW durchführte.So konnte ich die Situation der chinesischen Studierendenvor Ort kennen lernen. Das hilft, besonders weil <strong>Berlin</strong> immer mehrchinesische Studierende anzieht. Wir wollen für diese Studierendenspezielle Angebote entwickeln, damit sie sich in <strong>Berlin</strong> wohlfühlenund erfolgreich studieren können. Eine chinesische Ländertutorin alsAnsprechpartnerin für chinesische Studierende in <strong>Berlin</strong> haben wirseit August.10 Campus-Talk


Beatrix Gomm (rechts) im Gespräch mit Julia TürkeUnd dann brauchen wir unbedingt Karaoke-Abende in unseren Studentenwohnheimen.Karaoke ist ja das angesagte Partyerlebnis fürchinesische Studierende – und vielleicht macht das ja auch anderenStudierenden Spaß und fördert das Kennenlernen und Einanderverstehen!Abschließend: Wo sehen Sie noch Potenzial, den Kontakt von Sozialberatungund Studierenden auszubauen?Die finanzielle Unterstützung der Studierenden durch die Sozialberatungwird gerade neu strukturiert. Dazu gehört auch ein „Study-&-Work-Programm“. Hier können sich Studierende um befristetestudentische Jobs bei der Arbeitsvermittlung Heinzelmännchen des<strong>Studentenwerk</strong>s bewerben, wenn sie dringend auf eine ergänzendeStudienfinanzierung angewiesen sind. Wir beginnen auch damit,zusätzliche Sprechstunden außerhalb unserer Räumlichkeiten anzubieten.So ist die Sozialberatung jetzt auch immer donnerstags von13:00 bis 15:00 Uhr im Studierenden-Service-Center der Humboldt-Universität zu <strong>Berlin</strong> anzutreffen. Dieser Service ist auch für weitereHochschulen geplant. Wir wollen auch Social Media wie Facebookoder Twitter nutzen, um den Kontakt zu den Studierenden zu intensivieren.Pläne haben wir viele und zum Glück auch ein versiertes Team,immer wieder neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Und nochetwas: Spaß gehört zum Studium, was uns auf die Idee gebracht hat,die Kulturarbeit in die Sozialberatung zu integrieren: Unser Kleinkunstabend„Mix It!“ im letzten Jahr war ein voller Erfolg und findetin diesem Jahr am 15. November erneut statt.[Interview: Friedrich Reip]Einen Überblick über das gesamte Programm des StuFi-Tages gibt esim Internet unter: à www.tagderstudienfinanzierung.deCampus-Talk 7


SPEISEPLÄNE SEPTEMBER UND OKTOBER 2012KARIBISCHE KÜCHEEXOTIK PUR!Karibische Küche – im engeren Sinne beinhaltetdies die typische Küche der Karibischen(Westindischen) Inseln, im weiteren Sinnekommt jedoch auch die Küche der angrenzendenKüstengebiete der gesamten Karibikhinzu. Sie ist eine Verschmelzung von afrikanischen,indianischen, europäischen, ostindischenund chinesischen Küchentraditionen.Das kommt daher, dass Menschen verschiedensterHerkunft im Karibikraum leben.Neben sehr wenigen verbliebenen Ureinwohnern(Arawak-Indianer, Kariben) lebenvor allem Menschen afrikanischer und europäischerHerkunft, Kreolen sowie Inderund Chinesen auf den verschiedenen Inselnder Karibik. Spanisch und Englisch sind dieHauptsprachen, daneben Französisch, Niederländischund verschiedene Kreolsprachen.Die Inseln und Inselgruppen der Karibik sindeigene, unabhängige Staaten und bilden einbuntes Gemisch aus blauen Tiefen, türkisfarbenenUntiefen, grünen Regenwäldern. Eineder Haupteinnahmequellen ist der Tourismus,daneben auch sehr viele Südfrüchte, dieheute im globalen Warenangebot vertretensind und ihren Ursprung in der Karibik haben.Genauso vielfältig ist daher die Küche, in dersich natürlich viele traditionelle Gerichteder einzelnen Völker gehalten haben bzw.eine bunte Mischung aus diesen entstandenist. Zum Beispiel ist Callaloo, eine Schale mitBlattgemüse und Okraschoten, weitverbreitet.Ein Gericht mit einem unverwechselbarafrikanischen, aber auch einheimischen Charakter.Fisch (weitverbreitet ist gesalzener Fisch,früher ein Essen für Sklaven) und Schalentierespielen, bedingt durch die Nähe zum Meer,überall eine große Rolle. Lokal verfügbareFleischsorten sind Rindfleisch, Geflügel,Schweinefleisch, jedoch kein europäischesWild. Dafür werden gelegentlich einheimischeWildtiere verzehrt, z. B. Leguan.Genauso vielfältig istdaher die Küche, in dersich natürlich vieletraditionelle Gerichteder einzelnen Völker gehaltenhaben bzw. einebunte Mischung ausdiesen entstanden ist.Auch Hülsenfrüchte werden viel gegessen.Daneben dienen Reis, Süßkartoffeln, Maniok,Yams, Kartoffeln, Kichererbsen, Okra undKochbananen als Beilage, auch Tomaten undKokosnuss. Es gibt eine große Anzahl einheimischerChilisorten, die oft in Pfeffersaucenverwendet werden und vielen karibischenSpeisen eine feurige Schärfe verleihen!In der gesamten Karibik wird scharfes Olivenöl(fire oil) verwendet, wofür Chilischoten inÖl eingelegt werden.An typischen Gewürzen spielen Piment undLanger Koriander, Muskatnuss, Ingwer, Nelken,Zimt, zahlreiche scharfe Chilis, indischeGewürzmischungen, grüner Pfeffer, Zwiebeln,Knoblauch und eine Paste aus Tomateneine Rolle. Daneben finden auch Melasse(Zuckersirup) und der ausgepresste Saft desZuckerrohrs Verwendung in der Küche.Sind Sie nun neugierig auf unsere Karibik-Aktionswoche in der Zeit vom 22.10.2012 bis02.11.2012 in unseren Mensen? Vielleicht mitErinnerung ans Urlaubsfeeling und Gerichtenwie Callaloo Barbados, Conch Chowder Bahamas,karibischem Linsentopf, jamaikanischengefüllten Auberginen mit Rind und mehr.In diesem werkblatt verwenden wir QR-Codes:Scannen Sie den QR-Code mit Ihrem internetfähigenHandy, auf dem ein QR-Reader installiert ist, denCode und holen Sie sich weitere Informationen zumThema.[Gabriele Reguig]Foto: CharlotteS / photocase.com12 Speisepläne September/Oktober 2012


BAU-CHRONIKWAS LANGE WÄHRT...DIE MENSA IM HAUPTGEBÄUDE DER HUMBOLDT-UNIVERSITÄTBERLIN AUF DEM WEG INS 21. JAHRHUNDERTFoto: SLUB Dresden / Deutsche Fotothek / Roger und Renate Rössing 1954Bild:Kontraste: Bis in die 1990-er Jahre sah die Mensaküche aus wie zu Großmutters Zeiten (Aufnahme von 1954). Rechts die Entwurfsplanung der neuen Mensa.Zu Mensen haben die Menschen unterschiedliche Erfahrungen. Mitbürger,die vor 20 Jahren oder länger an einer Hochschule studierthaben, denken an Massenspeisung, Studierende, die heute in <strong>Berlin</strong> aneiner Hochschule eingeschrieben sind, haben moderne SB-Restaurantsvor Augen. Was früher vorportionierte Einheitsspeisung für jedenStudierenden war, ist heute ein frei wählbares, differenziertes undschmackhaftes Menü, bei dem obendrein noch persönliche Vorliebenwie vegetarisch, vegan oder Bio-Qualität berücksichtigt werden. Diefrüheren Essenluken haben sich zu zweckmäßigen Selbstbedienungsbereichenund die Speisesäle zu modernen Hochschulrestaurantsgemausert. Der soziale Auftrag des <strong>Studentenwerk</strong>s ist geblieben unddie Speisen sind für jedermann bezahlbar.In den letzten 20 Jahren hat so ziemlich jede <strong>Berlin</strong>er Mensa diese Metamorphosedurchgemacht – mit einer Ausnahme: Die Mensa Süd an derHumboldt-Universität präsentierte sich bis 2009 noch – von wenigenkosmetischen Operationen abgesehen – auf dem Stand der späten1950er-Jahre.DIE AUSNAHME VON DER REGELWie konnte es dazu kommen: Nach der deutschen Wiedervereinigunghatte 1992 das <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> den Auftrag erhalten, die gastronomischenEinrichtungen der Hochschulen im ehemaligen Ostteil<strong>Berlin</strong>s zu bewirtschaften. Während bis zum Jahr 2000 durch Maßnahmender Hochschulen, des <strong>Studentenwerk</strong>s oder durch Fördermittel desBundes und des Senats die Küchen und Gästebereiche der Mensen undCafeterien saniert werden konnten, gab es für die Mensa Süd im Hauptgebäudeder Humboldt-Universität <strong>Berlin</strong> immer wieder Gründe, dasdoch recht schwierige Vorhaben einer grundsätzlichen und nachhaltigenErneuerung und Sanierung der Mensa zu verschieben.Zunächst konnte keine Einigung darüber erzielt werden, wie mit demDenkmalschutz umgegangen werden soll. Dann gab es andere, wichtigereBauvorhaben. Der Hochschulstandort Adlershof hatte Vorrangoder es standen keine finanziellen Mittel zur Verfügung. <strong>Berlin</strong> ist arm,aber sexy!So gingen gut 15 Jahre ins Land und die baulichen Mängel, die aucherhebliche Hygiene-Risiken bei der Verarbeitung von Lebensmitteln mitsich brachten, wurden immer größer. Die Verantwortlichen der Universitätmussten handeln. 2007 fand ein Architektur-Wettbewerb statt,um Vorschläge zu sammeln, wie ein Mensabetrieb im altehrwürdigenHauptgebäude der Universität aussehen könnte und was das Ganzekosten würde. Sieger des Wettbewerbs war der Münsteraner ArchitektProf. D. G. Baumewerd. Zwar gab es jetzt einen Plan, wie die Sanierungder Mensa umgesetzt werden könnte, die Finanzierung der Baumaßnahmewar freilich lange noch nicht geklärt.Die hygienischen Risiken in der alten Mensa wurden durch den desolatenZustand des Gebäudes immer größer. Im Sommer 2008 dann hatdas Gesundheitsamt <strong>Berlin</strong>-Mitte dem <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> auferlegt,die baulichen Mängel bis spätestens September 2009 zu beseitigen.Andernfalls würde der Betrieb der Mensa untersagt. Das führte erfreulicherweisedazu, dass 2009 der <strong>Berlin</strong>er Senat den größten Teil derKosten für die Baumaßnahme „Sanierung der Mensa“ zusicherte.LICHT AM HORIZONT – ZUNÄCHST IM ZELT!Um die Versorgung der Studierenden auch während der Bauarbeitenam Standort zu sichern, hatte sich das <strong>Studentenwerk</strong> entschlossen,eine provisorische Mensa in einem modernen Doppelstockzelt einzurichten.Die Zeltmensa sollte während der Baumaßnahme eine Notversorgungsicherstellen. Im September 2009 stand das Zelt und dieMensaversorgung ging nun hier weiter.Seit 2010 werden im Gebäude die Bauarbeiten durchgeführt. Als größteHerausforderung erwies sich der feuchte Keller. Dieser Bereich musstezunächst erst einmal abgedichtet und damit dauerhaft trocken gelegtwerden. Erst nach diesen und weiteren Sicherungsmaßnahmen konnteim Jahr 2011 mit den eigentlichen Rohbauarbeiten begonnen werden.Und das ist der aktuelle Stand: Im Keller werden die Küche mit allen nötigenLagerräumen und die Sozialbereiche für die Beschäftigten sowiedie Geschirrspülküche eingebaut. Hier wird es auch einen kleinerenGästebereich geben. Im Erdgeschoss wird es die Essenausgabe und dengrößten Teil des Gästebereichs geben. Dort wird auch eine Cafeteria/Coffeebar eingebaut.Nun hoffen wir, dass die Eröffnung der neuen Mensa zum Beginn desSommersemesters 2013 erfolgen kann! Vielleicht noch vor dem Flughafen<strong>Berlin</strong>-Brandenburg. Studierende und Gäste der Mensa freuensich ebenso auf den Neubau wie Grit Müller, die Mensaleiterin und ihrTeam.[Hagen Box]Ein besonderer Dank gilt Hans Joachim Gabriel, Bereichsleiter Mensen,der die Entwicklung verfolgte und uns die kleine Chronologie des Stillstandsund der Entwicklung der Mensa Süd vermittelte.16 Bau-Chronik


CAMPUS-PORTRAITHORST SCHELLENBERGERHAUSMEISTER DES WOHNHEIMS ALLEE DER KOSMONAUTENich im Wohnheim der einzige Ansprechpartner.Ich übergebe die Schlüssel, bin für Reparaturenzuständig und erledige die Auszugsformalitäten.“In der DDR waren er und seineKollegen für die Reparaturen, aber auch fürOrdnung und Sauberkeit zuständig.Selbst um das Toilettenpapier hatte er sichals Hausmeister zu kümmern. Verwaltungsarbeitenübernahm das pädagogische Personal.Das hatte auch die Aufgabe, sich in allenLebenslagen um das Wohl der Studierendenzu kümmern und sogar ihre Freizeitgestaltungzu organisieren. „Es gab für Hochschülereine Art Rundumversorgung“, betont HerrSchellenberger.Fröhlich und beschwingt, so wirkt HorstSchellenberger, der Hausmeister des Wohnheimsan der Allee der Kosmonauten. DieZeit bis zur Rente kann er schon in Monatenzählen, doch der Mann mit dem grauenSchnauzer wirkt überhaupt nicht alt. „MeinJob wird mir bis zum letzten Tag Spaßmachen“, betont der Angestellte des <strong>Studentenwerk</strong>sfast jungenhaft.Dabei kann Schellenberger auf ein bewegtesBerufsleben mit Höhen und Tiefen zurückblicken.Er ist im wahrsten Sinne des WortesZeitzeuge. So war er schon zu DDR-ZeitenBetriebshandwerker und Hausmeister imStudentenwohnheim an der Treskowallee,das damals zur Hochschule für Ökonomiegehörte. Mit diesem Studentenwohnheim istsein Leben besonders verbunden. Denn von1995 bis 1998 musste er das vier Gebäudeumfassende Areal abwickeln. „Mit ein paarstudentischen Hilfskräften habe ich damals25 Container mit alten Möbeln und Inventargefüllt“, berichtet Horst Schellenberger. Ererinnert sich noch gut an den gespenstischenEindruck, den er von dem immer leerer werdendenWohnheim hatte. „Wenn ich morgensmeine Arbeit begann, musste ich damitrechnen, Obdachlose zu überraschen.“Welch ein Unterschied zu jener Zeit, in derSchellenberger seine Arbeit in diesem Wohnheimbegann! „1986 wohnten dort 800 Studenten,in Hochzeiten waren es sogar 1000Studenten. Die Hochschule für Ökonomie, zuder das Heim gehörte, bildete Fachleute fürdie DDR-Volkswirtschaft aus.“RUNDUMVERSORGUNGFÜR DIE <strong>STUDIEREN</strong>DENAuch das studentische Leben im Wohnheimwar damals völlig anders als heute: „Jetzt binDoch der Lebenslauf des 1950 geborenenHorst Schellenberger hat noch mehr Facetten,als es die Arbeit im <strong>Studentenwerk</strong> vermutenlässt. Zuerst absolvierte er eine Lehreim Straßenbau. Danach arbeitete er beim„VEB Kunstschmiede“. „Das war eine tolleArbeit. Wir fertigten dort Exportartikel fürden Westen wie Schwerter, Kaminbesteckeund Kerzenleuchter, arbeiteten aber auchfür Prestigeobjekte im Osten. So habe ichzum Beispiel Türbeschläge für den Palast derRepublik hergestellt. Auch am Fanfarenengelauf dem <strong>Berlin</strong>er Dom habe ich mitgearbeitet“,erzählt Schellenberger sichtlich stolz.„Leider musste ich diesen schönen Beruf ausgesundheitlichen Gründen aufgeben.“ Sowurde er dann Betriebshandwerker. DieseTätigkeit führte ihn in die Gästehäuser derDDR-Regierung an der Friedrichstraße. „DieseGästehäuser waren vergleichbar mit heutigenFünf-Sterne-Hotels. Politgrößen wieBreschnew oder Gromyko wohnten dort.“Seine Zeit in dieser Luxusherberge nahmaber ein Ende, als er – wie er betont – ausÜberzeugung aus der SED austrat. Er wurdedegradiert und gemobbt. Schließlich kündigteer und war arbeitslos. In der DDR eine Seltenheit!Unterstützung bekam er von staatlicherSeite nicht und eine neue Anstellung ineinem staatlichen Betrieb fand er auch nicht,da er inzwischen zur „Persona non grata“geworden war. Nur durch die Unterstützungseiner Ehefrau hat er diese Zeit überstanden.Schließlich bekam er doch noch einen Job, alsBauschlosser in einem privaten Betrieb.MIT LEIB UND SEELEJahre später, als Gras über seinen Parteiaustrittgewachsen war, konnte er wieder als Betriebshandwerkerund Hausmeister arbeiten.So kam er zur Hochschule für Ökonomie.Nach der Wende übernahm ihn das <strong>Studentenwerk</strong><strong>Berlin</strong> als Hausmeister. So begannfür ihn noch einmal eine Zeit des Lernens. Erbelegte Computer- und Englisch-Kurse undbesuchte Lehrgänge zu Themen wie „Sicherheit“und „Arbeitsschutz“.Heute ist er mit Leib und Seele Hausmeister:„Manchmal habe ich im Studentenwohnheimauch eine Hausvaterfunktion. Dennimmer mal wieder kommen Studierende mitihren persönlichen Problemen zu mir.“ Unddie zehn Minuten nimmt er sich dann auch.[Anja Schreiber]Campus-Portrait 17


63. Mensa-AktionCaribbean FoodVom 22.10. – 26.10.2012 in der Mensa TU Hardenbergstraße,Mensa FU II, Mensa FU Veggie N°1,Mensa FU Lankwitz, Mensa HWR BadenscheStraße, Mensa EHB Teltower DammVom 29.10. – 2. 11.2012 in der Mensa HU Nord,Mensa Beuth Hochschule Luxemburger Straße,Mensa HTW Wilhelminenhof, Mensa HTW Treskowallee,Mensa HU Süd, Mensa Oase AdlershofVon Kuba bis Trinidad laden wir Sie zu einer karibisch-kulinarischenReise ein. Vom Linseneintopf mit Kokosmilch, Zimt und Kardamom,über jamaikanisch gefüllte Aubergine mit Rind, Butterrisotto undSalsa Jerk, bis zur Conch Chowder Bahamas, einer scharfen Fischsuppe,geht die Reise. Versüßt werden die Sinne dann mit Mango-Flan undKaramel, Honig-Bananen-Creme mit Rum oder auch Pina Colada Crememit Kiwi.In der Mensa TU Hardenbergstraße, Mensa FU II und der Mensa HUNord bringt Sie die Band La Banda Del Sur mit rhytmisch-karibischenKlängen und Gesang ins Urlaubsfeeling.Dazu ein alkoholfreier Cocktail und die Vorfreude auf einen möglichenUrlaub in der Karibik oder auch das Eintauchen in Reiseerinnerungenkönnen beginnen.Campus-Portrait 19


Foto: paradigmagency.comVÄTERLICHEBEGEISTERUNGSSTÜRMEPROMINENTER BADEMANTELFiese Zeitgenossen bescheinigen ihm eine Allerweltsfresse. Ganz von der Hand zu weisen ist dieoptische Beschreibung von Olli Dittrich nicht. In der legendären TV-Show RTL Samstag Nachtgelang es dem Komiker dann auch problemlos, als Interviewpartner von Wigald Boning in dieRoller aller möglichen Prominenten zu schlüpfen. Vom Kaiser Franz Beckenbauer bis zur HamburgerKiezgröße Maik Hansen. Doch es wäre falsch, den 55-Jährigen als platten Plagiator anzusehen.Denn als prominenter Bademantelträger Dittsche inszeniert Dittrich in einer Art KammerspielMonologe über Alltägliches in der Dönerbude. Nicht ohne sozialkritische Töne und dennoch äußerstunterhaltsam.Die inzwischen Grimmepreis-gekürte Figur flimmert bereits seit 2004 durchs TV. In der schnelllebigenComedy ist das Format fast schon ein Klassiker. Nun geht Olli Dittrich ohne Verkleidungmit seinem Buch Das wirklich wahre Leben auf Lesetour. In der Autobiografie geht es um denwahren Menschen hinter den zahlreichen Figuren. Zu erleben ist der intelligente und charismatischeHumorist am 28.10. um 20 Uhr im Babylon. Tickets sind für 29 Euro zu haben.Babylon Kino, Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178 <strong>Berlin</strong>à www.olliwood.netSelbst als Kind eines Jazzdrummers kann Rebellion elterlichen Protesthervorrufen. Hannah Cohen, nicht verwandt mit dem Musiker Leonard,flüchtete nach der Highschool von San Francisco nach New York.Dort verdingte sich die zugegebenermaßen extrem gut aussehendeFrau als Model und Muse. Prompt folgte eine Beziehung mit JesseHarris, wobei Hannah ihre Liebe zur Gitarrenmusik entdeckte. Dankguter Kontakte in die Indie-Szene glänzt ihr Debütalbum Child Bridemit ausgefeilten Songs und bekannten Gastmusikern. Am Erfolg nichtganz unschuldig ist auch Produzent Thomas Bartlett. Entstanden istein Werk mit zehn teils fragilen Songs, die von der beeindruckendenStimme der Sängerin leben. Im Rahmen der <strong>Berlin</strong> Music Week trittdie 25-jährige Singer-Songwriterin am 09.09. um 20 Uhr im RotenSalon der Volksbühne auf. Tickets kosten rund 17 Euro. Ihr Vater kommentiertedas Album übrigens mit dem Satz: „Well, your’re not TinaTurner or Ella Fitzgerald.“ Auch das kann ein Kompliment sein!Volksbühne, Rosa-Luxemburg-Platz 1, 10178 <strong>Berlin</strong>à www.bit.ly/xo9wtnFoto: Mathias Bothor / photoselectionIllustration: Ulrich ScheelKultur-Tipps 23


MUSIK-INTERVIEWDer britischen Band Animal Kingdom eiltder Ruf voraus, die Wunderkinder desverspielten Indiepops zu sein. Musikalischbewegen sich Richard Sauberlich (Sänger &Gitarrist), Hamish Crombie (Bass) und GeoffLea (Schlagzeug) zwischen den AnfangsjahrenPlacebos und der Frühphase von Muse.Nicht die schlechtesten Referenzen für diedrei ambitionierten Mitzwanziger. Nachdem viel beachteten Debütalbum Signsand Wonders (2009) will die Band nun mitihrem neuen Werk The Looking Away beweisen,dass sie zu Recht als new big thinggehandelt wird. Kurz vor dem Start ihrerUS-Tour trafen wir die Band zu einem entspanntenkleinen Plausch. Kein Wunder, derPR-Stress folgt erst in den nächsten Wochen.Wie fiel die Wahl auf David Kosten als Produzenteneures neuen Albums?Richard: „Wir wollten unbedingt mit jemandemzusammenarbeiten, der sowohlelektronische Musik versteht als auch mitBands arbeiten kann. Da David selbst soloarbeitet, hat er uns im kreativen Bereichstark unterstützt. Er hat unsere Demos nichtnur ausgearbeitet, sondern daraus einenneuen Hypersound geformt. Er verpassteunseren Gitarren- und Schlagzeugsparts,die für unser erstes Album charakteristischwaren, einen neuen Rahmen. David warsehr kreativ und wir überarbeiteten dieSongs gemeinsam, teils bis kurz vor Endeder Aufnahmen.“Hamish: „Wir hatten eine Menge Spaß dabei.Am Ende der Produktion, als wir dasAlbum zum ersten Mal vollständig hörten,klang jeder Song absolut natürlich. Als wäreer immer schon so gewesen.“Richard: „Wir haben David vertraut undwollten ihm unser Baby anvertrauen.“Welchen Workflow hattet ihr in der Produktion?Richard: „Wir haben Bass, Schlagzeug,Akustikgitarre und Piano in gut drei Tagenkomplett eingespielt. Und zwar bevor Daviddas Material übernahm. Wir haben dannin einem zweiten Studio die Vocals eingesungen.Wir sind sozusagen zwischen zweiStudios hin- und hergesprungen.“Ihr habt rund 30 Songs geschrieben, nichtmal die Hälfte ist auf der Platte. Warum dieharte Auswahl?Hamish: „Uns war es vor allem wichtig, alleKlangfarben auf dem Album zu haben. Auchdie verschiedenen Stile der einzelnen Songssollten repräsentiert werden. Wir wolltennicht nur schnelle, langsame oder traurigeSongs auf dem Album. Wir haben uns bewusstum eine gewisse Balance bemüht.“Spielt ihr von den untergegangenen Songseinige live?Richard: „Nein, wir werden die übrigenSongs nicht live spielen. Das waren allesDemosongs. Es existieren zwar Aufnahmen,aber die Stücke haben es eben nicht auf dasAlbum geschafft. Vielleicht werden einigees in Zukunft noch schaffen, auf ein Albumzu kommen. Oder wir ändern einen Teil desMaterials, sodass neue Tracks entstehen. Siesind jedenfalls nicht verloren.“Ist beim zweiten Album der Druck höher alsbeim Debüt?Richard: „Nein, ganz im Gegenteil. Wirhatten es jetzt leichter. Wir konnten unsdie Zeit nehmen, die wir brauchten, um dieneuen Songs zu schreiben.“Hamish: „Wir konnten die Songs bis zurendgültigen Komposition auch einmalsprichwörtlich zur Seite legen. Das gab unsdie Freiheit, alle Erfahrungen zu sammeln,die wir machen wollten. Da gab es keinenDruck.“Richard: „Das Songwriting selbst zog sichüber fast anderthalb Jahre hin. Erst dannschlugen wir mit den Liedern bei David auf.“Ist es kompliziert, die neuen elektronischenParts auch live zu spielen, als klassischeDreierkombo?Richard: „Nein, das ist gar nicht so kompliziert.Wir haben einige kleine Keyboards mitauf der Bühne.“Hamish: „So können zwei von uns sich darumkümmern, dass die elektronischen Partsmit eingestreut werden. Zum Teil mussunser Schlagzeuger eben mit einer Handtrommeln und gleichzeitig das Keyboardbedienen. Das ist eine physische Herausforderungfür ihn (lacht).“Ihr habt euch an der Uni kennen gelernt. Seitihr eine Intellektuellenband bzw. klingeneure Texte „wissenschaftlich“?Hamish: „Unsere Texte zeichnen sich schondurch eine gewisse Intelligenz aus. Geradewas den Inhalt angeht. Aber der Bezeichnung„wissenschaftlich“ muss ich jetzt doch widersprechen.“Geht es auch um die Machtlosigkeit vonMenschen?Richard: „Wenn man sich die Songs zumAlbum The looking away ansieht geht esdarum, nicht mehr mit der eigenen Umweltverbunden zu sein. Und so nicht mehr zuverstehen, was in der Welt vor sich geht. Dusiehst in den Nachrichten, welche schrecklichenDinge passieren und kurz daraufkommt wieder das allabendliche Entertainmentprogramm.Da geht es dann um sogenannte Prominente und Serien-Darsteller.In solchen Situationen darfst du dir selbsterlauben destruktiv zu sein. Du bist nurBeobachter. Du solltest dem allen vielleichtauch gar keine Aufmerksamkeit widmen.“Was hat es mit dem Begriff Animal Kingdomauf sich?Richard: „Oh, ich habe mich immer für Mythologieund Literatur interessiert. Dannbin ich der philosophischen Frage nachgegangen,was uns Menschen von den Tierenunterscheidet. Manchmal scheinen sich dieMotivationen und Antriebe zu gleichen.Dann kam mir dieses Bild aus der Kinderbibelin den Kopf. Die Arche voll mit all den Tieren.Und da dachte ich, dass ist doch ein guterBandname. Es handelt sich dabei also nichtum ein Disney-Märchen.“[Interview: Dirk M. Oberländer]Aktuelles Album: TheyLooking Away(Vertigo) www.weareanimalkingdom.comFoto: Rodrigo VazquezAnimal Kingdom im Interview 25


WAS WIR SCHON IMMER ÜBER DIE BESTEN ...ALTERNATIVE WEGE<strong>GELD</strong> ZU VERDIENEN... WISSEN WOLLTENGeld, Macht und Reichtum genossen diehier vorgestellten Damen und Herren imÜberfluss. Viele von ihnen sogar ohne jeeinen Bachelor- oder Masterabschluss inder Tasche zu haben. Ja, manchmal ist dieWelt verdammt ungerecht. Dafür erreichtelängst nicht jede dieser illustren Persönlichkeitendas Rentenalter. Auch Aufenthalte instaatlichen Hotels mit zugegebener Maßeneinfachem Zimmerservice, 24-StundenEinzelbetreuung und vergitterten Fensterfrontengehörten zum – nennen wir es–Berufsrisiko.Eigentlich lebte er ein stilles und beschaulichesLeben als Kleinstadtganove im englischenSurrey. Zu seinem 34. Geburtstaggönnte sich der Herr, von dem hier die Redeist, einen Geburtstagsausflug der anderenArt: Gemeinsam mit 14 weiteren Ganovenüberfiel der gelernte Tischler Ronald ArthurBiggs den Postzug nach London. Die überschaubareArbeitszeit brachte einen sattenLohn. Rund 120 Geldsäcke in einem Wertvon heute ca. 51 Millionen Euro wechseltendie Besitzer. Biggs wurde mit einem Schlagweltberühmt. Dabei waren er und seine dieFulham-Boys genannte Gang gar nicht dieUrheber des Plans. Die Truppe wurde vonBruce Reynolds und Ronald Edwards nurals Dienstleister gebucht. Ja, schon damalswar Outsourcing angesagt. Zum Stehenbekamen die Gangster den Zug mithilfeeines manipulierten Signals. Nach Jahrender Flucht lebte Bricks lange in Brasilienund nahm dort u. a. ein Album mit den SexPistols auf. Aus gesundheitlichen Gründenkehrte der Schwerverbrecher 2001 im Altervon 71 Jahren nach England zurück. Und verschwandprompt hinter Gittern, um 2009schließlich begnadigt zu werden.Als nicht minder gefährlich kann die folgendeweibliche Ikone des Verbrechens gelten.Als alleinerziehende Mutter von vier Kindernschlug sich die US-Amerikanerin in den1910er-Jahre durchs Leben, um schließlichmit dem illustren Familienunternehmen,der Barker-Bande, zahlreiche Raubüberfälleund Entführungen zu begehen. Aktiv warKate „Ma“ Barker zwischen 1930–35. Bisheute ist umstritten, ob die energische Frauwirklich Kopf der Verbrecherbande waroder lediglich bei der Tarnung ihrer Söhneals harmlose, reisende Familie mithalf. ImJanuar 1935 wurde die legendäre Verbrechermutterschließlich vom FBI bei einemSchusswechsel getötet.Vielfache Ortswechsel prägen das Lebendieses Star-Verbrechers. Er galt als eine derzehn meistgesuchten Personen des FBI.Zwei Millionen US-Dollar Belohnung setztedie amerikanische Regierung auf die Ergreifungdes gebürtigen Bostoners aus. Diesemwurden neben 19-fachen Mord noch Kapitalverbrechenwie Geldwäsche, Erpressungund Drogenhandel vorgeworfen. Trotzintensivster Fahndung gelang es dem 1929geborenen James Joseph „Whitey“ Bulger16 Jahre lang, die Behörden zum Narren zuhalten. Zeugen sahen ihn in diesem Zeitraumangeblich u. a. in London, Sizilien,Kanada und Mexiko. Die US-Behörden stelltenden bereits 81-jährigen Bulger schließlichim Juni 2011 im kalifornischen SantaMonica. Damit beendete das FBI die Jagdnach dem Top-Verbrecher, der angeblichzeitweise hinter Osama Bin-Laden an Nr. 2der Fahndungsliste stand.[Dirk M. Oberländer]IMPRESSUMHerausgeber: <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> und CAMPUSdirektDeutschland GmbH | Redaktion: Jürgen Morgenstern(verantwortlicher Redakteur, V.i.S.d.P.) | Autoren dieser Ausgabe:Dirk Oberländer, Jürgen Morgenstern, Anja Schreiber,Carsten Ueberschär, Friedrich Reip, Ellen Krüger, GabrieleReguig | Lektorat: Heike Herfart, Wortschliff |Gestaltung: genauso.und.anders° graphical wellness |Satz und Layout: Stephan König, genauso.und.anders°graphical wellness | Fotos: <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong>, photocase.de | Titelbild: canziz / photocase.com |Druck: Nordbayerischer KURIER GmbH & Co. Zeitungsverlag KG,Theodor-Schmidt-Str. 17, 95448 Bayreuth |Kontakt: werkblatt, Hardenbergstr. 34, 10623 <strong>Berlin</strong>, Tel.: (030)939 39 - 7206, à redaktion@werkblatt.de |Anzeigen: CAMPUSdirekt Deutschland GmbH,Hardenbergstr. 35, 10623 <strong>Berlin</strong>, Peter Oberndorfer,Tel.: 0 30/93 66 88 99-0 |Das werkblatt erscheint in <strong>Berlin</strong>. Das werkblatt liegt an den<strong>Berlin</strong>er Hochschulen aus. Namentlich gekennzeichneteBeiträge geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:à www.werkblatt.de.Foto: ergonoMedia / photocase.com26 Was wir schon immer wissen wollten...


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