Die Bedrohung durch physische Gewalt

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136 Kapitel 10 zu reagieren. Andere möchten verhindern, daß die Gruppenmitglieder den Raum verlassen und sich danach mit dem agierenden Patienten beschäftigen. Wieder andere kümmern sich erst um den Patienten und dann um die Gruppe. Im folgendem Abschnitt werden die Interventionen in Bezug auf die erste Antwort des Therapeuten überprüft. Körperliche Beherrschung Einige Therapeuten zeigten in ihren Interventionen die Erwartung oder tatsächlich die Überzeugung, daß die Drohung ausgeführt werden könnte. Sie machten sich darüber Sorgen, wie sie den Patienten, wenn nötig, körperlich beherrschen könnten. Dazu gibt es verschiedene Überlegungen. F „Wenn sie auf mich zukommt, werde ich sie körperlich abwehren müssen, und hoffe, daß ich gleichzeitig mit ihr reden kann.“ (1) M „Wenn sie aufspringt und mich angreift, werde ich soviel Gewalt wie nötig anwenden, um sie zu entwaffnen.“ (2) M „Wenn sie aufsteht, sage ich, ,SETZEN SIE SICH‘. Wenn sie angreift, werde ich meine Füße gebrauchen, um sie wegzustoßen.“ (3) M „Wenn sie angreift, verpasse ich ihr einen rechten Haken.“ (4) M „Schnell einschätzen, ob sie körperlich zu beherrschen ist oder die anderen Mitglieder um Hilfe bitten oder ggf. fliehen“. (5) M „Ich würde sie mit Namen ansprechen und ruhig sagen, ich glaube, daß andere Gruppenmitglieder auch wütend auf mich sind. Wenn sie tätig werden würde, würde ich sie überwältigen und entwaffnen und um die Mithilfe der übrigen Gruppe bitten. Dann würde ich sie warnen, daß jeglicher zukünftiger Gewaltakt bedeute, daß sie sofort aus der Gruppe ausgeschlossen wird.“ (6) Notiz Der Borderline-Patient spricht oft die unbewußten Gefühle der Gruppe an. Tatsächliche Gewalt ist nicht zu tolerieren. Mit der Drohung kann gearbeitet werden.
Die Bedrohung durch physische Gewalt 137 F „(Sendet den anderen Gruppenmitgliedern viele nonverbale Signale) ... ich bitte den Patienten sehr ruhig, mit uns darüber zu reden, was los ist. Ich versuche die wirklichen defensiven Möglichkeiten herauszufinden – Stuhl oder Kissen in Reichweite?“ (7) Notiz Die Schlüsselfrage ist, ob damit umgegangen werden kann, oder ob es sich um einen kompletten psychotischen Zusammenbruch handelt. Wenn ja, ist die körperliche Beherrschung für jedermanns Sicherheit erforderlich. Eine verbale Antwort, die den Patienten instruiert, die Rasierklinge wegzulegen M „Ich sage laut: Bitte stecken Sie das weg, ich möchte das nicht hier haben. (An die Borderline-Patientin gerichtet.) Also, worum geht es?“ (8) M „Stecken Sie die Klinge weg.“ (9) F „Bitte geben Sie mir die Rasierklinge.“ (10) M „Sie sollten wirklich die Klinge wegstecken und versuchen, an ihre Gefühle heranzukommen.“ (11) F „Ihre Wut scheint unerträglich zu sein. Sie müssen das Gefühl haben, daß die Gruppe und ich Ihnen nicht geholfen haben.“ Ich würde dann, abhängig von den Umständen, möglicherweise vorschlagen, die Rasierklinge auf den Boden fallen zu lassen oder sie mir zu geben oder sie wegzupacken. Dann würde ich fragen, ob sie mich ganz für sich haben will? Und später: „Haben Sie das Gefühl, daß ich so nutzlos für Sie bin, daß es Ihnen nichts bringen würde, wenn Sie mich ganz für sich hätten?“ (12) Notiz Man muß wirklich an den vorangegangen Stunden beteiligt gewesen sein, um eine exakte Antwort geben zu können. Erforderlich ist eine treffende empathische Aussage, die beinhalten sollte, was man von den Gefühlen des Patienten weiß. Man könnte zum Beispiel andeuten, daß es unerträglich schmerzlich für die Patientin sei, sich entwickelnde Nähe zu spüren. – Es bedrohe und ängstige sie sowohl in Bezug auf den Gruppenleiter, als auch durch die Gruppe.
Seite 1 und 2: Kapitel 10 Die Bedrohung durch phys
Seite 3 und 4: Die Bedrohung durch physische Gewal
Seite 5: Die Bedrohung durch physische Gewal

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