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Angebote<br />
Eine unserer ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />
erzählte, dass sie ein Patientenzimmer<br />
betrat und ihren Besuch anbot. Ein Mann reagierte<br />
spontan mit Abwehr. Sie akzeptierte<br />
das, verabschiedete sich und ging zur Tür.<br />
In diesem Moment rief er sie zurück. Wahrscheinlich,<br />
weil er nun die Sicherheit hatte,<br />
dass sie ihn ernst nahm. Ein intensives Gespräch<br />
zwischen beiden folgte.<br />
Ein Angebot wird eher als glaubwürdig und<br />
angenehm empfunden, wenn Menschen frei<br />
damit umgehen können.<br />
Unser <strong>Klinikum</strong> ist voller Angebote: Cafeteria,<br />
Zeitungskiosk, Frisör, Blumenladen, Bibliothek,<br />
Internettreffpunkt, Andachtsraum, Telefon<br />
und Fernsehen am Krankenbett und und<br />
und. Service wird großgeschrieben. Menschen<br />
suchen Hilfe und erhalten Angebote. Diese<br />
können sie annehmen oder ablehnen.<br />
Als Krankenhausseelsorger machen wir auch<br />
Angebote, verstehen uns als Dienstleister im<br />
Krankenhaus für Mitarbeiter, Angehörige und<br />
natürlich für Patienten.<br />
Unser wichtigstes Angebot sind Besuche.<br />
Häufig ergeben sich Gespräche unterschiedlicher<br />
Intensität, von Alltagssorgen über Beziehungsprobleme<br />
bis hin zu Fragen nach Gott.<br />
Als Besucher hören wir aufmerksam zu und<br />
schauen genau hin. Welche Signale sendet<br />
der Besuchte? Was fällt auf?<br />
Aber manchmal ist Reden nicht möglich, weil<br />
es dem Mitarbeiter die Sprache verschlagen<br />
hat, weil die Angehörige einfach am Ende ist,<br />
Wir laden Sie herzlich in das Restaurant<br />
Flemming zu unserem Manager-Mittagsme-<br />
oder weil der Patient zu schwach ist. Vielleicht<br />
formt sich ein Wort, gibt es ein Seufzen, eine<br />
körperliche Reaktion. Das wird aufgegriffen,<br />
sozusagen „hingehalten“ ohne zu deuten.<br />
Was steckt dahinter? Für den Besuchten kann<br />
das der Schlüssel sein, sich zu öffnen.<br />
Regelmäßig laden wir abends in die Andachtsräume<br />
zu „Wort und Musik“ ein. Es ist<br />
ein Angebot, im Krankenhaus zur Besinnung<br />
zu kommen. Sei es durch eine Geschichte, die<br />
nachdenklich macht oder erheitert, oder ein<br />
Musikstück, das nachklingt. Manchmal ist es<br />
ein Gespräch über Lebens- und Krankenhauserfahrungen<br />
oder ein Gebet.<br />
In den Räumen der Stille, wie wir die Andachtsräume<br />
auch nennen, finden viele<br />
Menschen jederzeit einen Ort, wo sie auch<br />
außerhalb der vorgesehenen Termine zur<br />
Ruhe, zu sich selbst oder ins Gespräch mit<br />
Gott kommen. Manche werfen auch nur einen<br />
flüchtigen Blick im Vorbeigehen in diesen<br />
Raum, wenn die Tür offensteht. Und das<br />
genügt ihnen schon. Hier gibt es eine Oase,<br />
einen Ort, den sie aufsuchen können, wenn<br />
es nötig ist.<br />
Auf jeder Station hängt ein Terminaushang<br />
der Krankenhausseelsorge. Die erwähnten<br />
Besinnungen sind da aufgelistet und die<br />
Gottesdienste.<br />
Dieses Angebot möchte ich als letztes noch<br />
etwas beschreiben. Was ist das Besondere<br />
daran?<br />
Die Gottesdienste werden von uns katholischen<br />
und evangelischen Krankenhausseel-<br />
Die Krankenhausseelsorge hat für alle ein Angebot.<br />
Grafik: Dynamic Graphics<br />
sorgern gemeinsam vorbereitet und durchgeführt.<br />
Jeder Gottesdienst hat ein Thema, das<br />
mit der Krankenhaus-Situation in Beziehung<br />
steht. Die Teilnehmer bringen ja ihre persönlichen<br />
Erfahrungen mit, die wir uns gegenseitig<br />
erzählen.<br />
Auch beim Gebet sind die Gottesdienstbesucher<br />
eingeladen, sich mit ihren eigenen<br />
Anliegen zu beteiligen mit einem Stichwort,<br />
einer Klage oder einem Dank. Dazu wird ein<br />
Teelicht angezündet, um jede Äußerung sichtbar<br />
zu unterstreichen. Das alles macht die<br />
Gottesdienste hier im Krankenhaus oft sehr<br />
eindrücklich.<br />
Verschiedene Angebote. Ist für Sie etwas dabei?<br />
Sprechen Sie uns an.<br />
Christoph Wohlgemuth<br />
Regina Mahler und Holger Herrmann vom<br />
Team der Krankenhausseelsorge lassen herzlich<br />
grüßen.<br />
Werte, Tugenden und Manieren im 21. Jahrhundert<br />
Manager-Mittag im Restaurant Flemming mit Prinz Asfa-Wossen Asserate<br />
Asfa-Wossen Asserate Foto: Sitte-Zöllner<br />
nü am 21. August 2009 um 12 Uhr ein.<br />
Asfa-Wossen Asserate, Prinz aus dem äthiopischen<br />
Kaiserhaus, wurde 1948 in Addis<br />
Abeba geboren. An der dortigen Deutschen<br />
Schule bestand er als einer der ersten Äthiopier<br />
das Abitur. In Tübingen und Cambridge<br />
hat er Geschichte und Jura studiert und in<br />
Frankfurt/M. promoviert. Heute ist er als Unternehmensberater<br />
für Afrika und den Mittleren<br />
Osten tätig.<br />
Sein Buch Manieren wurde von der Kritik als<br />
ein „grandioses, sprachmächtiges Sittenbild<br />
unserer Zeit“ gefeiert. Es wurde über<br />
160.000 Mal verkauft. 2004 wurde er dafür<br />
mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet.<br />
In Manieren lehrt er uns, dass<br />
nicht stures Befolgen von Regeln, sondern<br />
Toleranz und Großzügigkeit die Säulen respektvollen<br />
Umgangs miteinander sind.<br />
Lernen Sie Deutschland zu lieben. Von einem<br />
Fremden. Prinz Asfa-Wossen Asserate gibt<br />
uns die Ehre, persönlich ausgewählte Passagen<br />
aus Manieren in einer Lesung vorzutragen<br />
und anschließend mit Ihnen zum Thema<br />
„Werte, Tugenden und Manieren im 21. Jahrhundert“<br />
zu diskutieren. Die Umrahmung<br />
dieses besonderen Vortrages wird durch ein<br />
Drei-Gänge-Menü unseres Chefkochs Matthias<br />
Teuchner gestaltet.<br />
Prinz Asfa-Wossen Asserate und das Team im<br />
Restaurant Flemming freuen sich auf einen<br />
besonderen Tag mit Ihnen. (ks)<br />
Restaurant Flemming<br />
Anbau im <strong>Klinikum</strong> <strong>Chemnitz</strong>, 12. Stock<br />
Flemmingstraße 2<br />
09116 <strong>Chemnitz</strong><br />
www.flemming-chemnitz.de<br />
Preis pro Person: 30,00 €<br />
Kartenbestellung:<br />
0371/333-33240