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KLINOSK P - Klinikum Chemnitz

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30<br />

10 Jahre Ausbildung zur Operationstechnischen Assistenz<br />

am <strong>Klinikum</strong> <strong>Chemnitz</strong><br />

Mit einer Anzeige in der regionalen<br />

Presse „<strong>Klinikum</strong> schafft neue Lehrstellen“<br />

begann im Juni 1999 die heiße Phase der<br />

Vorbereitung für eine neue Ausbildung zur<br />

Operationstechnischen Assistenz (OTA).<br />

Immer mehr Krankenhäuser suchten verstärkt<br />

qualifizierte Fachkräfte im operativen<br />

Bereich. Die Gründe waren vielfältig. Gerade<br />

ein Drittel aller in den deutschen OP-Sälen<br />

beschäftigten Schwestern und Pfleger haben<br />

eine Zusatzqualifikation zur OP-Fachkraft.<br />

In den kommenden Jahren werden viele<br />

Fachkräfte aus dem aktiven Arbeitsleben<br />

ausscheiden, zudem ist durch das hohe Arbeitspensum<br />

die Fluktuation in diesen Bereichen<br />

nicht unerheblich. Eine ausgebildete<br />

Krankenschwester darf nach der Ausbildung<br />

sofort im OP-Saal arbeiten, kann aber nur<br />

einen geringen Teil des erlangten Wissens<br />

im OP anwenden, braucht mindestens zwei<br />

Jahre OP-Erfahrung, um dann nochmals eine<br />

zweijährige Zusatzqualifikation zur OP-Fachkraft<br />

abzuschließen.<br />

Sofortige Einsatzfähigkeit<br />

Dagegen ist eine nach der DKG- Richtlinie<br />

ausgebildete OTA sofort für alle Aufgaben<br />

in den entsprechenden Abteilungen<br />

einsatzfähig.<br />

Die ersten Operationstechnischen Assistenten<br />

wurden Anfang der 90er Jahre in<br />

Nordrhein-Westfalen ausgebildet. Seit 1996<br />

ist die Ausbildung von der Deutschen Krankenhausgesellschaft<br />

anerkannt und bundeseinheitlich<br />

geregelt. Nach nur einem<br />

halben Jahr Vorbereitungszeit stellten wir<br />

den Antrag an die Deutsche Krankenhausgesellschaft<br />

(DKG) zur Anerkennung als OTA-<br />

Ausbildungseinrichtung. Diese erhielten wir<br />

dann am 13. April 1999.<br />

Am 1. September 1999 starteten wir als erste<br />

OTA-Schule in den neuen Bundesländern. Zu<br />

Beginn herrschte beim Pflegepersonal viel<br />

Skepsis den Auszubildenden gegenüber. Sie<br />

reichte von Zurückhaltung bis hin zu Ablehnung.<br />

Ein Zeitungsartikel in der Freien<br />

Presse, der die OTA-Ausbildung besonders<br />

hervorhob und gleichzeitig hohen Bedarf an<br />

Fachqualifikation anzeigte, trug nicht unbedingt<br />

zur Entspannung bei.<br />

Die Skeptiker sind<br />

überzeugt<br />

Mit Aufklärungsarbeit in Dienstberatungen<br />

mit Pflegekräften und Leitungen sowie mit<br />

Überzeugung durch persönlichen Einsatz in<br />

den Praxisdurchläufen konnten die meisten<br />

Skeptiker überzeugt werden. Nach einiger Zeit<br />

legten sich die Bedenken, und die meisten<br />

Abteilungen und Stationen wussten die helfenden<br />

Hände zu schätzen. Die Schwestern,<br />

Pfleger und Praxisanleiter engagierten sich,<br />

um eine bestmögliche Praxisausbildung zu<br />

gestalten. Sie hatten erkannt, dass gut ausgebildeter<br />

Nachwuchs dringend gebraucht<br />

wird. Langjährige OP-Schwestern und Mitarbeiter<br />

im OP-Saal gaben Ihr Fachwissen<br />

gerne weiter. Diese erkannten gleichzeitig<br />

die Möglichkeiten, mit den Schülern jung zu<br />

bleiben und von neuen Bildungsinhalten aus<br />

der Schule zu profitieren.<br />

Auch in der Theorie lief nicht gleich alles<br />

reibungslos. Neue Ausbildungsinhalte führten<br />

zu organisatorischen Problemen bei der<br />

zeitlichen Gliederung. Was soll oder muss der<br />

OTA-Schüler wann vermittelt bekommen? Mit<br />

den Erfahrungen aus der Pflegeausbildung<br />

und der Zusammenarbeit mit den Schwes-<br />

tern aus den OP-Sälen wurde auch dieses<br />

Problem gelöst. Die konsequente Befürwortung<br />

der OTA-Ausbildung durch die Geschäftleitung<br />

und die Pflegedirektion halfen<br />

bei der Bewältigung mancher Unebenheiten.<br />

Die Praxisausbildung im OP-Saal.<br />

Unterstützung der<br />

Chefärzte<br />

Eine weiter wichtige zu lösende Aufgabe war<br />

die Absicherung des Arztunterrichtes durch<br />

Fachärzte der verschiedenen Fachrichtungen.<br />

Von Anfang an konnten wir uns dabei auf die<br />

Unterstützung durch die Chefärzte verlassen.<br />

Mit viel Eifer und zusätzlichem Einsatz entwickelte<br />

sich dieser zu Unterrichtseinheiten,<br />

von denen beide Seiten profitierten. Die OTA-<br />

Schüler erhielten einen sehr praxisnahen Unterricht<br />

,und die lehrenden Ärzte konnten in<br />

der Praxis auf dieses Wissen direkt zurückgreifen.<br />

Im OP fanden oftmals kleine Frage-<br />

und Antwortrunden statt.<br />

Am Ende des ersten Ausbildungsjahrganges<br />

2002 standen die Organisation und Durchführung<br />

der schriftlichen, mündlichen und<br />

praktischen Prüfungen. Durch den OTA-<br />

Schulträgerverband wurde uns ein erfahrener<br />

Prüfungsvorsitzender an die Seite gegeben.<br />

Außerdem wurden die mündlichen Prüfungen<br />

durch die DKG beaufsichtigt. Alles in allem<br />

sprach das Gesamtergebnis für sich, alle<br />

Schüler konnten ihre Ausbildung erfolgreich<br />

abschließen. Darüber hinaus konnten wir die<br />

DKG und den Schulträgerverband von der<br />

Organisation und der Durchführung unseres<br />

ersten Prüfungszeitraumes überzeugen, sodass<br />

wir nun auch ohne fremde Unterstützung<br />

Prüfungen durchführen durften. Mit<br />

dem guten Ergebnis, neuen Erfahrungen und<br />

vielen neuen Ideen haben wir auch die letzten<br />

Skeptiker überzeugt.

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