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Eine Legende aus dem Küchwald<br />
Pflegedienstleiterin Hannelore Männel geht nach 40 Jahren<br />
im <strong>Klinikum</strong> <strong>Chemnitz</strong> in den Ruhestand<br />
Es ist nicht leicht, einen kleinen Rückblick<br />
auf das Arbeitsleben von Frau Hannelore<br />
Männel zu verfassen.<br />
Frau Männel ist seit 1969 in den Einrichtungen<br />
unseres Hauses tätig. Im Jahr 1978<br />
wurde sie zur Oberschwester der Lungenklinik<br />
Borna berufen und führte fortan den<br />
Pflegedienst der Klinik. 1991 lernte ich,<br />
nunmehr als ihr Vorgesetzter, Frau Hannelore<br />
Männel besser kennen und auch die<br />
„Zustände und den Charme“ in Borna und<br />
die Besonderheiten dieses Standortes. Wir<br />
befanden uns zu dieser Zeit bekanntermaßen<br />
kurz nach der politischen Wende und<br />
hatten auch für uns erkannt, dass es viel<br />
Neues zu lernen gab.<br />
Wie alle unsere Oberschwestern und Oberpfleger<br />
nahm auch Frau Männel an einer<br />
400-stündigen, internen Weiterbildung teil.<br />
Hier wurden alle Tricks und Kniffe für eine<br />
Führungskraft im deutschen Krankenhaus<br />
referiert, geübt und Prüfungen abgenommen.<br />
Und fortan hießen die Oberschwestern<br />
Pflegedienstleitungen… Daran hat sich so<br />
mancher bis heute nicht gewöhnen können,<br />
auch wenn mittlerweile die Krankenschwestern<br />
nicht mehr diese Bezeichnung tragen,<br />
sondern Gesundheits- und Krankenpflegerinnen<br />
heißen.<br />
Im Laufe der folgenden Jahre wurde im<br />
Küchwald viel gebaut, und auch eine neue<br />
Heimat für die Lungenklinik errichtet. Frau<br />
Männel übernahm dann 1999 im Ergebnis<br />
der Strukturveränderung die Leitung des<br />
Pflegedienstes im Standort Küchwald. Hier<br />
wirkte sie ständig aktiv an der Standortentwicklung<br />
mit. In allen Jahren erlebte<br />
und gestaltete sie an den fast ununterbrochenen<br />
Baumaßnahmen mit, von Dialyse-<br />
Container über Häuser 1, 2, 5, 6, 11 sowie<br />
den Neubau der Häuser 37, 38, 39 und 40,<br />
der Verbinder, OP-Säle, die neue Notfallaufnahme,<br />
das Parkhaus und bis zur Planung<br />
des noch nicht völlig fertig gestellten Verbinders<br />
mit Foyer.<br />
Parallel gab es intensive personelle Strukturentwicklungen<br />
zu bewältigen. Beginnend<br />
mit der Vorbereitung und Organisation<br />
des Umzugs der Lungenklinik in die neuen<br />
Häuser, stand auch die Aufgabe der Integration<br />
der Mitarbeiter aus der Lungenklinik<br />
Waldenburg und der Integration der<br />
Mitarbeiter der Klinik für Thoraxchirurgie<br />
Zahlreiche Kolleginnen aus dem Küchwald verabschiedeten sich persönlich bei Hannelore Männel.<br />
Zschadraß im Jahr 1998. Neben Wege- und<br />
Transportproblemen hatte diese Integration<br />
auch erhebliche Auswirkungen auf die<br />
Stationsdienstpläne.<br />
Etwa zur gleichen Zeit waren auch die Mitarbeiter<br />
aus der Gefäßchirurgie Flemmingstraße<br />
in der neuen Umgebung mit Heimatgefühl<br />
zu bedenken. Die Besonderheiten der<br />
Trennung zwischen den Standorten und Bewegung<br />
aufeinander zu waren eine ständige<br />
Aufgabe, irgendwann folgte dann auch der<br />
Bau der Brücke als sichtbare Verbindung.<br />
Die Kardiologie kam wieder in den Küchwald<br />
mit Depandancen in der Flemmingstraße,<br />
die Visceralchirurgie in die Flemmingstraße;<br />
Endoskopie in die Flemmingstraße, Herzkatheterlabore<br />
in beiden Standorten, Innere<br />
Medizin II mit Betten in Flemmingstrasse<br />
und Küchwald. Diverse Schnittstellenprobleme<br />
- auch mit Partnern des <strong>Klinikum</strong>s<br />
- mussten gelöst werden. Und die Bemühungen<br />
um die Etablierung einer Palliativstation<br />
bekommen in diesen Tagen neue<br />
Dr. Walter Volkmar, Chefarzt des Instituts für diagnostische<br />
Radiologie, kam wie zahlreiche Chefärzte<br />
zur feierlichen Verabschiedung.<br />
Hoffnung. Nahezu in jedem Fachgebiet war<br />
ein Chefarztwechsel in der Dienstzeit als<br />
Pflegedienstleiterin und damit verbunden<br />
eine mehr oder weniger aufwändige Neuausrichtung<br />
der jeweiligen Abteilung. Langweilig<br />
konnte dieses Aufgabenspektrum nie<br />
werden.<br />
Wir finden heute die Handschrift von Frau<br />
Hannelore Männel in allen Bereichen des<br />
<strong>Klinikum</strong>s. Niemand wäre in der Lage, ihre<br />
Leistungen alle aufzureihen, einige Beispiele<br />
möchte ich für sich sprechen lassen.<br />
Frau Männel führte die Arbeitsgruppe<br />
„Elektronischer Dienstplan“ und entwickelte<br />
eine Leitlinie zur Dienstplangestaltung.<br />
Diese ist Vorläufer und Grundlage dessen,<br />
was heute auf diesem Gebiet zum Ergebnis<br />
geführt wird. Die Ergebnisse in der Arbeitsgruppe<br />
„Beurteilungskriterien und Testung<br />
der Ergebnisse“ konnten leider noch nicht<br />
etabliert werden, wir beschäftigen uns aber<br />
aktuell damit wieder in Vorbereitung auf<br />
die nächste Zertifizierung. Ihre Mitarbeit an<br />
den Stellenbeschreibungen zieht sich heute<br />
durch alle Abteilungen des <strong>Klinikum</strong>s. Der<br />
Wunschkostkatalog, 1995 in seiner ersten<br />
Form entstanden, trägt entscheidend die<br />
Handschrift von Frau Männel. Auch an der<br />
Weiterentwicklung der Patientenschulungen<br />
im WHO-Projekt war sie ab 1992 beteiligt.<br />
Ein besonderes Projekt ist der Intensivpflegetag,<br />
der in diesem Jahr bereits zum<br />
siebenten Male durchgeführt wurde und<br />
sich stets großen Zuspruchs erfreut. Beim<br />
Unterricht im Bildungszentrum hat Frau<br />
Männel, insbesondere bei den Stationsleitungen<br />
zum Thema Organisationsentwicklung<br />
und Organisationsanalyse, Maßstäbe