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KLINOSK P - Klinikum Chemnitz

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Mit den Händen ertasten - dem Arzt helfen<br />

Mit Yvonne Hoffmann ist die erste Brusttasterin in Sachsen bei uns tätig<br />

Krebsfrüherkennung wird in der heutigen<br />

Zeit immer wichtiger. Dies gilt insbesondere<br />

für die Gefahren des Brustkrebses. Jede<br />

zehnte Frau ist in Deutschland von dieser<br />

Krankheit betroffen. „Dabei gilt: Je früher<br />

die Krankheit erkannt wird, desto größer<br />

sind die Heilungschancen“, so Priv. Doz. Dr.<br />

med. Nikos Fersis, Chefarzt unserer Klinik<br />

für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.<br />

Aufgrund ihrer ausgeprägten Tastfähigkeiten<br />

sind blinde Frauen besonders geeignet,<br />

in der Brustkrebsfrüherkennung kleinste<br />

Veränderungen der weiblichen Brust festzustellen.<br />

In Kooperation mit dem Berufsförderungswerk<br />

Düren hat das erste zertifizierte<br />

Brustzentrum in der Region <strong>Chemnitz</strong> in<br />

einem Pilotprojekt eine Medizinische Tastuntersucherin<br />

zum Praktikum. Damit möchte<br />

man neue Wege in der Früherkennung der<br />

Brusterkrankungen bestreiten.<br />

Ein Praktikum in <strong>Chemnitz</strong><br />

Nachdem Yvonne Hoffmann im ersten Teil<br />

ihrer Ausbildung ein umfassendes theoretisches<br />

Wissen zu Aufbau, Funktion der weiblichen<br />

Brust sowie zu gut- und bösartigen<br />

Erkrankungen vermittelt bekam, wurde sie<br />

in die von „discovering hands®“ entwickelte<br />

Methode zur klinischen Brustuntersuchung<br />

durch blinde Menschen (KBU-B)<br />

eingeübt. Im angeschlossenen Praktikum<br />

jetzt im Brustzentrum am <strong>Klinikum</strong> <strong>Chemnitz</strong><br />

erfolgt die notwendige fachliche Vertiefung<br />

und sie führt in Zusammenarbeit mit<br />

den Ärzten der Klinik eine eigene Sprechstunde<br />

durch.<br />

Yvonne Hoffmann übt ihren neuen Beruf<br />

sehr verantwortungsvoll aus, arbeitet im<br />

Praxisalltag selbstständig und kompetent.<br />

Sie vermittelt Vertrauen bei den betroffenen<br />

Frauen, so Dr. Fersis. Neben der Durchführung<br />

der klinischen Brustuntersuchung gehören<br />

die eigenständige Anamneseerhebung<br />

und die elektronische Befunddokumentation<br />

zu ihren Aufgaben. Die MTU’s als Beitrag<br />

zur „breast awareness“ ist zu begrüßen.<br />

Es sei freilich wichtig, noch weitere Daten<br />

Auch mdr Fernsehen berichtete bereits um über das Projekt in Bild und Wort. Michael Rading (Kamera), Peter Rosenkranz<br />

(Ton) und Christina Rading waren vor Ort im Haus Flemmingstraße 4. Fotos (2): Kreißig<br />

Manja Kraus von Radio mdr Sachsen interviewte Brusttasterin Yvonne Hoffmann am 25. Juni 2009 in unserer Klinik für<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Am folgenden Tag ging der Beitrag über den Äther.<br />

zu erheben, um die tatsächliche Sicherheit,<br />

die die Methode bietet, einschätzen<br />

zu können.<br />

Brustkrebs wird mitunter<br />

zu spät diagnostiziert<br />

Dr. Nikos Fersis, Leiter des Brustzentrums<br />

am <strong>Klinikum</strong> <strong>Chemnitz</strong>, mahnt, dass in<br />

Deutschland wesentlich mehr Frauen die<br />

Erkrankung Brustkrebs überleben könnten,<br />

wenn sie früher diagnostiziert wird. Auf<br />

der jüngsten 3. Mitteldeutschen Tagung in<br />

Magdeburg stellte der Mediziner fest, dass<br />

die Tumore bei der Entdeckung weiterhin<br />

viel zu groß seien. Im Schnitt betrage ihre<br />

Größe etwa 2,2 Zentimeter. Dagegen würden<br />

in Ländern, in denen sich Früherkennungsuntersuchungen<br />

schon länger etabliert hätten,<br />

die Tumore nur etwa halb so groß sein.<br />

Deshalb könnten in Deutschland bei einer<br />

besseren Früherkennung und Behandlung<br />

wesentlich mehr Frauen die Diagnose<br />

Brustkrebs überleben. Fersis schätzt, dass<br />

die Überlebensrate derzeit bei etwa 70-75<br />

Prozent liege. Mit einem verbesserten Screening<br />

glaubt der Fachexperte, lasse sich diese<br />

Rate auf 80 bis 85 Prozent erhöhen.<br />

Betroffenen Frauen rät Dr. Fersis zu einer<br />

Behandlung in einem zertifizierten Brustkrebszentrum,<br />

in dem alle relevanten Fachdisziplinen<br />

im <strong>Klinikum</strong> einbezogen sind.<br />

Entscheidend hierfür ist die Erfahrung des<br />

Arztes, der die Behandlung durchführe.<br />

Auch die Einholung einer Zweitmeinung bei<br />

entsprechender Diagnose wird betroffenen<br />

Frauen angeraten.<br />

(KFG/NF)

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