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Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004 reizvoll. Albinea liegt in einer der schönsten Hügellandschaften Italiens. Der Blick in das Crostolo-Tal bietet eine wunderschöne weite Aussicht und entschädigt für manch bergansteigendes Gehen. Im Zentrum der Gemeinde drängen sich das Rathaus, der kunstvoll gepflasterte große Vorplatz, Kulturstätten, Geschäfte und Restaurants, etwas entfernt davon liegt das gemütliche Hotel „Vigano“. Auf den Bergen um Albinea grüßen den Wanderer alte Schlösser und – ein Dutzend Kilometer entfernt – die in der Weltgeschichte wohlbekannte, heute jedoch nur noch als Ruine stehende Felsenburg von Canossa. Wie kam es nun zu der partnerschaftlichen Verbindung zwischen Albinea und unserem Bezirk? Am 25. März 1995 wurde posthum der Treptower Bürger Hans Schmidt Ehrenbürger von Albinea. Wie das, wird mancher fragen? Hans Schmidt war 1944 deutscher Soldat, Feldwebel, und in Albinea stationiert. Er und vier Kameraden hatten Verbindung mit der italienischen Widerstandsbewegung, der „Resistenza“, aufgenommen. Sie wollten mithelfen, den Krieg schneller zu beenden. Verrat vereitelte ihr Vorhaben. Alle fünf wurden exekutiert. Die Gemeinde Albinea ehrte sie mit der Ehrenbürgerschaft. Diese Ehrenbürgerschaft ehrt auch unseren Bezirk. Am 7. September 1997 wurde die offiziell dokumentierte freundschaftliche Partnerschaft zwischen den Gemeinden Albinea und Treptow durch die beiden Bürgermeister Vilmar Delrio und Michael Brückner feierlich dokumentiert. Der Bezirk Treptow-Köpenick widmet sich weiter intensiv dieser Partnerschaft. Im Oktober 2000 wurde in Albinea ein Gedenkstein für die Partnerschaft und den Fall der Berliner Mauer, der diese Partnerschaft möglich machte, eingeweiht. Im März 2003 gab die Gemeinde Albinea einer Straße den Namen Via Treptow. Der Bezirk Treptow-Köpenick hat seit Juni 2003 einen Albinea-Platz. Unsere Partnerschaft lebt! In Albinea und in der Umgebung gibt es viel zu entdecken - und an guter Küche zu genießen! Doch leider muß die Maschine schon wieder zum Rückflug starten. Auf Wiedersehen, ihr italienischen Freunde! Arrivederci, amici italiani! Ulrich Stahr Geschäftsführer des Vereins „Partner Treptow-Köpenick e. V.“ Buntes Treiben auf dem Alex Bericht von der 30. Berliner Seniorenwoche Am 19. Juni 2004 begann zum 30. Mal die Berliner Seniorenwoche, die unter dem Motto stand: „Unsere gemeinsame soziale Verantwortung für Gegenwart und Zukunft.“ Trotz Regen und Sturm waren frühmorgens um 9 Uhr schon viele fleißige Leute am Werk, die die Stände für die Eröffnungsveranstaltung auf dem Alex herrichteten. Aktive Senioren, Freiwil- ligenorganisationen,Bezirksämter, Verbände, Vereine und Selbsthilfegruppen stellten sich vor, um für andere ihre Hilfe anzubieten. Bunt durcheinander wurden die Infostände aufgebaut und jede Menge Informationsmaterial herbeigeschafft, um viele Informationen zu geben. Hier alle Stände zu nennen fehlt der Platz. Der Alexanderplatz war schon immer ein zentraler Treffpunkt der Berliner, das war schon früher so und es bleibt auch heute so. Viele Schaulustige kamen und nahmen teil an den Unterhaltungen, die hier geboten wurden. Die große Bühne wurde belebt mit bunten Bühnenprogrammen, Spiel, Tanz und vielem mehr. An einigen Ständen wurden Blumen an die Gäste überreicht, Werbematerialien wurden sorgfältig zusammen gestellt, und sie wurden auch dankbar angenommen und mitgenom- 7 men. Auch ich habe einen ganzen Beutel voll Informationen. Eine Broschüre zur Seniorenwoche gab es am Organisationsstand am Brunnen auch. Darin standen die ganzen Veranstaltungen der Seniorenwoche, und es sind etwa 180 Termine aus allen Bezirken. Also liebe Leser, wer gut zu Fuß ist, und Interesse hat an den Informationen und der ehrenamtlichen Arbeiten der vielen Omis und Opas, der sollte sich im nächsten Jahr auf den Weg machen. Diese Veranstaltung wird sicherlich wieder Ende Juni stattfinden. Ich werde auch noch einigemal unterwegs sein, um reichlich Informationen für unsere Zeitung zu sammeln. Eine Information möchte ich schon heute bekanntgeben: Am 21. August 2004 findet in der Firlstraße in Oberschöneweide der diesjährige Seniorentag von Treptow-Köpenick statt. Ab 14 bis 19 Uhr werden auch hier wieder viele Informa- tionen angeboten. Auch unsere Zeitung wird mit einem Stand und einigen Überraschungen anwesend sein. Also liebe Leser, keine Langeweile aufkommen lassen, raus aus dem Alltag, rein in das bunte Treiben der Senioren und Seniorinnen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei allen Unternehmungen. Detlev Streichhahn
8 Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004 Der geheimnisvolle Fleck Eine weitgehend unterschätzte Gefahr Die Sache fing eigentlich fröhlich an: An einem schönen Sommertag badete ich im Krossinsee. Wenige Schritte nur vorbei an Brennessel- und andere Stauden und ich war an meiner verschwiegenen Badestelle. Wie so oft. Eines Tages aber entdeckte ich einen knallroten Fleck in der Kniekehle. Hatte ich mich gestoßen? Ausgerechnet in der Kniekehle? Tage danach bekam ich Fieber. Eine Sommergrippe diagnostizierte die Ärztin. Ich zeigte ihr den geheimnisvollen Fleck. „Der geht doch wohl weg!“ meinte sie. Nur ein „blauer“ Fleck? Ich nahm die drei Antibiotika- Pillen und alles schien gut. Bis mir Monate später ganz hundsmiserabel wurde. Ich nahm rapide ab, Magen, Darm, Kreislauf, alles schien aus dem Takt. Drei Wochen Charité, eine Untersuchung immer „angenehmer“ als die andere, kein Ergebnis. Die Nerven? Nun blieb mir nur noch der Weg zur Neurologin. Ihre erste Frage: „Hat sie mal eine Zecke gebissen?“ Das war’s. Der Bluttest ergab: Borreliose. Da konnten nun nur ganz starke Antibiotika helfen. Ich nahm sie als Tabletten, hielt die Kur nicht durch. Ab ins Krankenhaus Köpenick. Hier machte man den bei 30 Prozent der Patienten nichts aussagenden Antikörpertest und erklärte mich zum Simulanten. Ich will ihnen weitere Details meines Leidensweges ersparen. Sehr geholfen hat mir eine Heilpraktikerin mit Eigenblutspritzen und einer Behandlung zur Stärkung des Immunsystems. Aber heute, vier Jahre nach der Infektion, sind meine Gelenke befallen, habe ich „Weichteilrheuma“. Wie diese Krankheit entsteht, weiß man heute noch nicht. Auffallend ist nur, daß sehr häufig Borreliosepatienten davon betroffen werden. Warum ich ihnen diese Schauergeschichte erzähle? Weil in den meisten Publikationen über die Zeckengefahr immer wieder die Karte auftaucht, nach der infizierte Zecken hauptsächlich in Bayern und Thüringen auftreten. Denkste! Der Krossinsee liegt an der südlichen Stadtgrenze von Berlin! Ich hoffe, ich habe sie das Fürchten gelehrt vor diesen gefährlichen Winzlingen. Den Ärzten wünsche ich mehr Erfolg bei ihrer Forschungsarbeit dazu. Gisela Tews Mit einem Zeckenbiß ist nicht zu spaßen Gefährliche Zeit vom März bis Oktober Die Gefahr durch einen Zeckenstich zu erkranken, wird in Deutschland immer größer. Inzwischen sind bundesweit 10 bis 30 % aller Zecken mit Borreliose infiziert, während Zecken mit dem FSME-Erreger gehäuft nur in so genannten Risikogebieten vorkommen. Dazu zählen 74 Landkreise z. B. in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. Ein Schutz gegen diese Gefahren ist in verschiedener Weise möglich. Gegen die Frühsommer- Hirnhautentzündung rät das Robert-Koch-Institut in den FSME-Gebieten auf jeden Fall eine Impfung. Wer sich schützen will, sollte jetzt mit einer Grundimmunisierung beginnen. Weitere Informationen gibt es bei Ärzten und in Apotheken. Gegen die ebenfalls von Zecken übertragene Borreliose, eine bakteriell bedingte Infektionskrankheit, wird es nach Angaben des Robert-Koch- Instituts in absehbarer Zeit für Menschen (für Hunde gibt es bereits eine) keine Impfung geben. Die Zecken-Borreliose ist ein bundesweites Problem, auch bei uns in Randgebieten Berlins und in Brandenburg. Bei dieser bakteriellen Entzündung treten ringförmige Hautrötungen, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und erhöhte Müdigkeit auf. Da eine Diagnose für den Laien aufgrund der Ähnlichkeit mit einem grippalen Infekt nicht eindeutig möglich ist, sollte bei Verdacht unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Je frühzeitiger diese Folge des Zeckenbisses erkannt wird, ums so besser kann die Zecken-Borreliose mit Antibiotika bekämpft werden. Ich habe im letzten Jahr einen Zeckenbiß erleben müssen, rechtzeitig wurde er erkannt und ich verspüre bis jetzt keinerlei üble Folgen. Anders ergeht es einer guten Bekannten, die jetzt unter den Folgen sehr leidet. Damit unsere Leser gesund durch den Sommer kommen, hat die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald acht Tips zum richtigen Verhalten in der Natur gegeben: 1. 1. In den besonders gefährdeten Monaten nicht durch Gebüsch und Unterholz streifen. 2. 2. An Heuhaufen, dichtem Unterholz, Futter- stellen und überall dort, wo sich viele Wirtstiere (Mäuse, Igel und Wild) aufhalten können, sollte man nicht rasten. 3. 3. Die Haut sollte größtenteils bedeckt sein. Feste Schuhe (keine Sandalen), lange Hosen und Hemden mit langen Ärmeln mache es den Zekken schwer. Auf heller Kleidung erkennt man Zecken schneller. 4. Neben käuflichen Reppellentien (chemische Stoffe die verhindern, daß sich Zecken am Körper festsetzen), gibt es auch Naturstoffe wie z.B. Lavendel- und Nelkenöl, die das Risiko eines Zeckenbefalls vermindern. Lavendelöl sollte dafür auf Schuhe und Strümpfe geträufelt werden. 5. 5. In der gefährlichen Zeit sollte nach einer Wanderung möglichst schnell die Kleidung und der ganze Körper nach den Blutsaugern abgesucht werden und man sollte schnell Schuhe und Strümpfe wechseln. Die Zecken laufen auf der Kleidung und suchen nach freier Haut. Junge Zecken, die sogenannten Nymphen, sind sehr klein (0,5 mm) und zwischen den Haaren sind sie nur schwer erkennbar. 6. 6. Die Krankheitserreger werden vor allem mit dem Speichel des Blutsaugers übertragen. Je schneller man die Zecke vom Körper entfernt, desto geringer ist die Gefahr einer Infektion. 7. 7. Entgegen früheren Tips, die Zecke mit Öl, Klebstoff oder Creme vor der Entfernung zu ersticken, sollte die Zecke mit einer spitzen Pinzette entfernt werden. Man packt dabei die Zekke an ihrem Saugrüssel unmittelbar an der Hautoberfläche und hebelt sie vorsichtig heraus. Ein Quetschen der Zecke muß unbedingt verhindert werden. Die Stichstelle sollte danach gewaschen und mit Alkohol desinfiziert werden (der Alkohol muß nicht getrunken werden! Der Biß ist ja nicht im Magen). 8. 8. Nach einem Zeckenbiß in FSME-Risikoge- bieten muß spätestens innerhalb von drei Tagen ein Arzt aufgesucht werden, denn in diesem Zeitraum kann noch nachträglich der Abwehrstoff gespritzt werden. (laut Presseinformation der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V.) Dr. Kurt Kutzschbauch Nichtstun macht nur Spaß, wenn man eigentlich viel zu tun hat. Eva-Maria Täubert
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