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Köpenicker<br />

<strong>Seniorenzeitung</strong><br />

die Zeitung für Treptow-Köpenick<br />

Ausgabe<br />

5 /2004<br />

August/<br />

September


Bequem Wohnen im Alter<br />

Gespräch mit Herrn Frank Bielka, Geschäftsführer der KÖWOGE und Vorstandsmitglied der<br />

DEGEWO<br />

KSZ:<br />

Es ist ein Thema, das künftig immer aktueller<br />

wird: Betagte Senioren möchten in ihren<br />

eigenen vier Wänden bleiben, das aber bei<br />

bezahlbarer Miete und in einem Wohnumfeld,<br />

das möglichst seniorengerecht ist.<br />

Ihre Wohnungsgesellschaft hat da – das kann<br />

man berechtigt sagen – Pionierarbeit geleistet.<br />

Zum Beispiel in der Köpenicker Charlottenstraße<br />

17c, d und e. Hat sich das bewährt?<br />

Frank Bielka:<br />

Ja. Die 188 vorwiegend Zwei-Zimmer-Wohnungen<br />

sind alle vermietet. Es gibt sogar eine Warteliste.<br />

Die meisten Mieter zahlen derzeit etwa<br />

6,50 EUR pro m² Warmmiete. Bei Neumietern<br />

und Wegfall des WBS-Bonus steigt die Miete auf<br />

ca. 8 EUR pro m². Bei durchschnittlich 40 m²<br />

Wohnfläche zahlt man also zwischen 260 und<br />

320 EUR Warmmiete für eine seniorengerecht<br />

ausgestattete Wohnung. In einem der drei<br />

Wohnhäuser gibt es einen Concierge, dazu ein<br />

Betreuungszentrum der Volkssolidarität, in dem<br />

man preiswert essen kann und sich zu Veranstaltungen<br />

trifft. Der Umbau dieser drei Plattenbauten<br />

war also ein Gewinn für uns, vor allem<br />

aber für die Senioren.<br />

KSZ:<br />

Nicht überall lassen sich durch Umbau so<br />

günstige Verhältnisse schaffen. Was tun Sie,<br />

um Senioren das Leben in den normal bewohnten<br />

Häusern zu erleichtern?<br />

Frank Bielka:<br />

Da gibt es unterschiedliche Ansätze. Zum Beispiel<br />

der Anbau eines Haltegriffes im Bad oder<br />

die Beseitigung von Türschwellen (wobei Hochhäuser<br />

in Plattenbauten den Vorteil haben, daß<br />

meist ein Aufzug und keine Türschwellen vorhanden<br />

sind). Wir sind bemüht, entsprechend<br />

der individuellen Probleme der hilfesuchenden<br />

Mieter eine Lösung zu finden.<br />

In einigen Häusern der Unternehmensgruppe<br />

fungiert ein Concierge, der mit seinem Service<br />

das Leben erleichtert. Im Hochhaus Müggelschlößchenweg<br />

36/38 wurden im Erdgeschoß<br />

Rollstuhlfahrer-Wechselplätze mit Ladestation<br />

für die im Haus befindlichen Mieter der rollstuhlgerechten<br />

Wohnungen geschaffen.<br />

Sehr gut bewährt hat sich der<br />

Nachbarschaftstreff “Am<br />

Wiesengraben 13“ im Wohngebiet<br />

Kietzer Feld. Hier trifft<br />

man sich nicht nur zum Kaffeeklatsch<br />

und zu Vorträgen;<br />

hier findet man auch Hilfe in<br />

Notsituationen. Wer nach einem<br />

Unfall beispielsweise<br />

Schwierigkeiten mit dem<br />

Haushalt hat, wer Probleme<br />

hat, mit dem Rollstuhl die<br />

Wohnung zu verlassen, den<br />

unterstützt der Nachbarschaftstreff.<br />

Für viele sind<br />

auch die organisierten, preiswerten<br />

Einkaufsfahrten<br />

wichtig, wobei der Fahrer die vollen Taschen<br />

sogar bis in die Küche trägt.<br />

KSZ:<br />

Wenn ältere Mieter aus oberen Etagen in eine<br />

unten gelegene Wohnung umziehen wollen,<br />

ist das meist mit einer Mieterhöhung verbunden.<br />

Wie verhält sich die KÖWOGE?<br />

Frank Bielka:<br />

Im allgemeinen ist ein derartiger Wohnungswechsel<br />

mit einem Neuvermietungszuschlag<br />

verbunden. Wir entscheiden in diesen Fällen<br />

aber sehr individuell und nicht selten zu Gunsten<br />

der älteren Mieter. Als Sonderfall hat sich<br />

die KÖWOGE im Kooperationsvertrag mit VITA<br />

e.V. im Kietzer Feld bereit erklärt, ein kostenloses<br />

Umzugsmanagement anzubieten und auf<br />

eine Mieterhöhung bei Einzug in eine untere<br />

Wohnung gleicher Größe zu verzichten.<br />

KSZ:<br />

Gelegentlich haben Senioren den Wunsch, in<br />

die Nähe ihrer, in anderen Stadtteilen wohnenden,<br />

Kinder zu ziehen. Haben Sie Möglichkeiten,<br />

das zu unterstützen?<br />

Frank Bielka:<br />

Natürlich. Dabei kommt uns zugute, daß die<br />

KÖWOGE Teil der DEGEWO-Unternehmensgruppe<br />

ist, der neben der DEGEWO auch die<br />

WBG Marzahn angehört. Wir können dadurch<br />

seniorengerechte Wohnungen in allen Berliner<br />

1<br />

Stadtbezirken (außer Spandau) anbieten.<br />

Schwerpunkte dabei sind außer Köpenick Marzahn,<br />

Neukölln, Wedding und Tempelhof.<br />

KSZ:<br />

Verfügt die DEGEWO-Gruppe auch über Seniorenheime<br />

bzw. Seniorenresidenzen?<br />

Frank Bielka:<br />

Seniorenheime haben wir vorwiegend in den<br />

ehemaligen Westbezirken. So wird gerade das<br />

„Kurt-Exner-Haus“ in der Gropiusstadt modernisiert.<br />

Sehr beliebte Seniorenresidenzen gibt es in Hessenwinkel,<br />

in Britz und auch in Falkensee. Hier<br />

kommt zur Warmmiete ein Zuschlag für die<br />

Betreuung. Sie sind derzeit zu durchschnittlich<br />

80 % ausgelastet.<br />

KSZ:<br />

Eine letzte Frage außerhalb unseres Themas:<br />

Wie viele Wohnungen bewirtschaftet eigentlich<br />

die DEGEWO-Gruppe in Berlin?<br />

Frank Bielka:<br />

Es sind rund 76.000 eigene Wohnungen. Darüber<br />

hinaus verwalten wir aber auch Wohnungen<br />

für andere Eigentümer.<br />

Für das aufschlußreiche Gespräch bedankt<br />

sich Gisela Tews von der Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong>.


2 Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004<br />

Johannes Rau sagt zum Abschied gar nicht leise Servus…<br />

Unser Bundespräsident Johannes Rau – vertraute<br />

Freunde nennen ihn auch Bruder Johannes<br />

– nutzte seine letzte Berliner Rede am<br />

12. Mai 2004, um über das Thema zu sprechen,<br />

das er gegenwärtig in der politischen<br />

Debatte in Deutschland für das wichtigste hält.<br />

Er sagte: „Ich will über das sprechen, was nach<br />

meiner Erfahrung die notwendigen Veränderungen<br />

in unserem Land überhaupt erst möglich<br />

macht: Ich rede von Vertrauen und Verantwortung.“<br />

Dazu ein paar Zitate aus seiner Berliner Rede<br />

am 12. Mai 2004:<br />

„Heute, da soviel von der Zukunft die Rede ist,<br />

ist so wenig Zuversicht zu spüren, so wenig<br />

Selbstvertrauen und so wenig Vertrauen in die<br />

Zukunft. Viele scheinen von der Zukunft vor<br />

allem Schlechtes zu erwarten. Dafür gibt es<br />

manchen Grund, und viele Sorgen sind berechtigt.“<br />

„Entscheidend ist aber, wo Vertrauen fehlt, regiert<br />

Unsicherheit, ja Angst.“ „Wir alle wissen:<br />

Vertrauen kann man nicht anordnen, nicht befehlen.<br />

Vertrauen kann man nicht beschließen,<br />

Vertrauen muß wachsen.“<br />

„Es ist ein Irrtum zu glauben, daß man Menschen<br />

zu besserer oder zu mehr Leistung motivieren<br />

kann, wenn sie ständig Angst haben<br />

müssen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren oder<br />

im Alter in Not zu geraten.“<br />

„Der Vertrauensverlust in unserem Land hat<br />

aber auch ganz handfeste Gründe. Es sind konkrete<br />

Handlungen und Einstellungen, Worte<br />

und Taten, die immer mehr Menschen tiefes<br />

Mißtrauen einflößen.“<br />

„Wir müssen zum Beispiel erleben, daß einige,<br />

die in wirtschaftlicher oder öffentlicher Verantwortung<br />

stehen, ungeniert in die eigene<br />

Tasche wirtschaften. Das Gefühl für das, was<br />

richtig und angemessen ist, scheint oft verloren<br />

gegangen zu sein. Egoismus, Gier und Anspruchsmentalitäten<br />

in Teilen der so genannten<br />

Eliten schwächen auch das Vertrauen in die<br />

Institution selber, wenn deren Repräsentanten<br />

offenbar alle Maßstäbe verloren haben.“<br />

„Es ist auch kein Ausweis des Vertrauens, wenn<br />

über manche, die in der Öffentlichkeit stehen,<br />

gesagt wird: Denen ist alles zuzutrauen.“<br />

„Dadurch entsteht auch der fatale Eindruck,<br />

in der Politik komme es letztlich nur darauf<br />

an, wer die Macht hat und nicht so sehr darauf,<br />

was er mit ihr macht.“<br />

„Politik muß aber in erster Linie ein Streit um<br />

Ziele und um die besten Lösungen sein.<br />

„Besonders vertrauenszerstörend ist die offenbar<br />

anhaltende Wirkungslosigkeit all dessen,<br />

was die Arbeitslosigkeit beseitigen soll.“<br />

„Arbeitslosigkeit ist die größte Wunde der Gesellschaft.<br />

Wieviel Hoffnungen, wie viel Lebensmut<br />

werden hier zerstört! Wieviel guter Wille,<br />

wieviel Leistungsbereitschaft bleiben hier ungenutzt!<br />

Wie groß und wie weitverbreitet ist das<br />

Gefühl, nicht gebraucht zu werden, ja wertlos<br />

zu sein! Keine Aussicht auf Arbeit und Beschäftigung<br />

zu haben: Das kann jedes Vertrauen in<br />

die Zukunft zerstören – in die eigene und in<br />

die der Gesellschaft.“<br />

„Kein demokratischer Staat hält es auf Dauer<br />

aus, wenn sich immer stärker eine Haltung des,<br />

wir da unten, die da oben, durchsetzt.“<br />

„Ein Umfrageergebnis ist in der Nachkriegsgeschichte<br />

übrigens absolut neu: Noch nie<br />

hatten so wenig Menschen in Deutschland Vertrauen<br />

in die Politik einer Regierung – und<br />

noch nie haben gleichzeitig so wenige geglaubt,<br />

die Opposition könne es besser. Das ist<br />

der Ausdruck einer tief greifenden Vertrauenskrise.<br />

Von Ausnahmen abgesehen, geht die<br />

Beteiligung bei Wahlen bedenklich zurück.<br />

Auch langjährige Mitglieder wenden sich von<br />

den Parteien ab. In manchen Gegenden fehlen<br />

schon Kandidaten für die Wahlen in den<br />

Städten und Gemeinden. Darin drückt sich für<br />

mich das gefährlichste und verhängnisvollste<br />

Mißtrauen aus: Das fehlende Vertrauen in die<br />

eigenen Möglichkeiten, etwas verändern und<br />

etwas gestalten zu können.“<br />

„Es ist höchste Zeit alles dafür zu tun, daß wir<br />

die Vertrauenskrise überwinden.“<br />

„Wahrhaftigkeit, Glaubwürdigkeit, aber auch<br />

Pflichtbewußtsein und Anstand sind Tugenden,<br />

auf die wir nicht verzichten können.“<br />

„Wir müssen uns darauf verlassen können,<br />

daß Manager in erster Linie an das Unternehmen,<br />

seine Anteilseigner und Beschäftigten,<br />

denken und nicht an ihre eigenen Abfindungen<br />

und Aktienoptionen.“ „Neues Vertrauen in<br />

staatliches Handeln wird aber nur wachsen,<br />

wenn in Politik und Verwaltung solide gearbeitet<br />

wird.“<br />

„Unser demokratischer Staat ist mehr als ein<br />

Dienstleistungsbetrieb und auch mehr als eine<br />

Agentur zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes.<br />

Der Staat schützt und stärkt die Freiheit<br />

der Bürgerinnen und Bürger auch vor den gesellschaftlichen<br />

und ökonomischen Kräften,<br />

die die Freiheit des Einzelnen längst viel stärker<br />

bedrohen als jede Obrigkeit. “<br />

„Dieser Staat, diese Bundesrepublik ist das<br />

Kind unserer Eltern und Großeltern und wir<br />

alle haben von dem profitiert, was sie aufgebaut<br />

haben.“<br />

„Es liegt an jedem von uns, dieses Land, unser<br />

Land, jeden Tag ein Stück besser und menschenfreundlicher<br />

zu machen.“<br />

Danke Johannes Rau! Wir wünschen Ihnen<br />

und Ihrer Familie für die Zeit nach dem Amt<br />

– nach der Würde und Bürde – alles Gute. Bleiben<br />

sie sozialdemokratisch kritisch. Mögen die<br />

Politiker und leitenden Beamten Ihre Rede,<br />

aus der wir hier nur einige Zitate bringen<br />

konnten, sich zu Herzen nehmen und danach<br />

handeln.<br />

Dr. Kurt Kutzschbauch<br />

Wohin<br />

mit dem Geld?<br />

Also Leute, ich verrate euch ein Geheimnis: In<br />

meinem neuesten Rentenbescheid steht, daß ich<br />

1,48 Euro pro Monat mehr bekomme! Weil<br />

nämlich meine Kasse, die Barmer, ihre Beiträge<br />

gesenkt hat. Und bei meiner Bekannten sind<br />

leider nur 75 Cent. Aber meine Freundin Sonja<br />

muß noch warten, denn sie ist in der AOK und<br />

die will sich ja überlegen, ob sie dann ab Januar<br />

2005 auch so viele Cents weniger berechnet.<br />

Hat sich doch gelohnt, diese Gesundheitsmodernisierung!<br />

Und während wir alle überlegen,<br />

wohin mit dem vielen Geld, kommt schon die<br />

Antwort aus der Apotheke: Ich muß für zwei<br />

Medikamente, die ich dringend brauche, jetzt<br />

den vollen Preis bezahlen, weil sie nicht mehr<br />

verschreibungspflichtig sind. 14 + 17 = 31 Euro.<br />

Bei Sonja sind es für ein Medikament, das gegen<br />

ihre Krankheit als einziges hilft, über 100<br />

Euro. Wohin also mit dem Geld? Ab in die Apotheke.<br />

Und dann weiter damit zur Pharmaindustrie.<br />

So sind wir dann modernisiert, nun wißt<br />

ihr es.<br />

git


Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004<br />

3 Feste feiern in Schöneweide – 21. August 2004<br />

„3 „3 Feste Feste feiern feiern in in Schöneweide“ Schöneweide“ ist nicht nur<br />

Motto des Festetrios am 21. August 2004 sondern<br />

auch Leitmotiv. Da gibt es das 4. Stadtteilfest<br />

Schöneweide, den 12. Sozialtag und das diesjährige<br />

85. Jubiläum der Volkshochschule Treptow-Köpenick<br />

unter Schirmherrschaft des Bezirksbürgermeisters.<br />

Was liegt näher, als diese<br />

drei Feste unter einem Dach an einem Tag miteinander<br />

zu verbinden. Gleichwohl verbindet die<br />

Spree mit ihren Brücken Nieder- mit Oberschöneweide<br />

zu einer bemerkenswerten Komponente<br />

der Berliner Siedlungslandschaft. Das gleiche<br />

Motiv hatte die Veranstalter des Festetrios bewogen:<br />

Der Sozialtag soll die Verknüpfung vom<br />

Stadtteilfest von der Wilhelminenhofstraße<br />

über die Firlstraße zum Jubiläumsfest<br />

der Volkshochschule in der Plönzeile sein.<br />

Wie die charakteristische Entwicklung der<br />

Ortsteile bei der „schönen Weide an der<br />

Spree“, behält jedes dieser drei Feste seine<br />

eigene Identität.<br />

Am Am Samstag, Samstag, Samstag, den den den 21. 21. August, August, startet startet um<br />

um<br />

14.00 14.00 Uhr Uhr das das 4. 4. Stadtteilfest Stadtteilfest Stadtteilfest Schöne- SchöneSchöne- weide weide – – Fest Fest der der der Begegnung. Begegnung. Einmal im<br />

Jahr wandelt sich der Kranbahnpark an<br />

der Wilhelminenhofstraße 80/81 zu einem<br />

Festplatz. Seit 2001 feiern die Schöneweider<br />

hier alljährlich im Sommer ihr Stadtteilfest.<br />

Es ist zugleich das Fest der Begegnung<br />

mit den im Bezirk Treptow-Köpenick<br />

beheimateten ausländischen Mitbürgern<br />

aus über einhundert Nationen. Ein Fest<br />

so bunt und vielfältig wie seine Besucher.<br />

Das Bühnenprogramm beginnt um 14.00<br />

mit einem Mitmach-Angebot für Kinder<br />

und einem Special Offers für Jugendliche.<br />

Neben Leckerem aus aller Welt für Gaumen<br />

und Kehle wird internationales<br />

Kunsthandwerk dargeboten. Erstmals initiieren<br />

die Veranstalter ein Karaokewettbewerb<br />

und eine Tombola zu Gunsten gemeinnütziger<br />

Einrichtungen im Stadtteil. Das Stadtteilfest<br />

schließt mit einer Vorstellung des Open-Air-Kinos<br />

ab.<br />

Veranstalter: Ausländerbeauftragte des Bezirksamtes<br />

Treptow-Köpenick, Kulturwerk e. V., Netzwerk<br />

für Integration von MigrantInnen in Treptow/Köpenick,<br />

Quartiersmanagement Oberschöneweide,<br />

Werkstadt für Bildung u. Begegnung<br />

e. V.<br />

Der Der Der 12. 12. Sozialtag Sozialtag T TTreptow-Köpenick<br />

T reptow-Köpenick wird wird am<br />

am<br />

21. 21. August August 2004 2004 von von 14.00 14.00 bis bis 19.00 19.00 19.00 Uhr Uhr in<br />

in<br />

derder Firlstraße, Firlstraße, 12459 12459 Berlin-OberschöneweiBerlin-Oberschönewei-<br />

de de, de vom Sozialamt der Abteilung Soziales und Gesundheit<br />

des Bezirksamtes Treptow-Köpenick veranstaltet.<br />

An diesem Tag können sich die Bürger umfassend<br />

informieren und sich vor Ort von Fachleuten<br />

zielgerichtet beraten lassen. Auch in diesem<br />

Jahr werden ca. 100 teilnehmende Träger,<br />

Vereine, Projekte und Einrichtungen aus dem Sozial-,<br />

Gesundheits-, Jugend-, Bildungs-, Sportund<br />

Kulturbereich erwartet und präsentieren<br />

ihre Angebote. Vielfältige Aktivitäten und ein<br />

kulturelles Rahmenangebot mit Musik, Gesang<br />

und Tanz sind geplant. Für Kinder gibt es Spiel,<br />

Spaß und Überraschungen. Einen Höhepunkt<br />

am Nachmittag bildet die Podiumsdiskussion<br />

mit Politikern. Hier haben die Bürger die Möglichkeit<br />

Fragen zu stellen. Das Sozialamt lädt<br />

herzlichst zum Sozialtag ein. Die Schirmherrschaft<br />

für den Sozialtag übernimmt die Bezirksstadträtin<br />

der Abteilung Soziales und Gesundheit<br />

Frau Dr. Angelika Buch. Veranstalter: Abteilung<br />

Soziales und Gesundheit des Bezirksamtes<br />

Treptow-Köpenick.<br />

3<br />

Um Um 16.00 16.00 Uhr Uhr Uhr beginnt beginnt auf auf dem dem dem neugestal- neugestalneugestaltetentetenteten Hof Hof der der Plönzeile Plönzeile 7 7 die die FestveranstalFestveranstal-<br />

tung tung zum zum zum 85. 85. Jubiläum Jubiläum Jubiläum der der V VVolkshochschu<br />

V Volkshochschu<br />

olkshochschu<br />

le le T TTreptow-Köpenick.<br />

T Treptow-Köpenick.<br />

reptow-Köpenick.<br />

Am 20. Mai 1919 riefen Bürgerinnen und Bürger<br />

auf Betreiben von Dr. Bruno Wille, einem<br />

bekannten Mitbegründer des Friedrichshagener<br />

Dichterkreises, den „Verein der Freunde der<br />

Volkshochschule Friedrichshagen e. V.“ ins Leben.<br />

In jenen Tagen entstand die erste Volkshochschule<br />

in Cöpenick und somit Vorgängerin<br />

der heutigen VHS Treptow-Köpenick als<br />

kommunale Weiterbildungseinrichtung für Erwachsene.<br />

Das Jubiläumfest ist nicht zufällig in den<br />

August verlegt worden. Getreu der Maxime<br />

– vhs mehr als Wissen – möchte die<br />

Volkshochschule aus diesem Anlass mit<br />

einem neuen attraktiven Jahresprogramm<br />

erscheinen. 85 Jahre später stellt sich die<br />

Volkshochschule Treptow-Köpenick als<br />

kommunale Einrichtung für Erwachsene<br />

noch immer dieser Aufgabenstellung präzisiert<br />

auf unsere heutige Zeit. Grund also<br />

für einen Leistungseinblick in die Arbeit<br />

der Volkshochschule im Südosten Berlins.<br />

Als Festauftakt eröffnet Peter Zilch um<br />

16.00 Uhr die Ausstellung „85 Jahre Volkshochschule<br />

Treptow-Köpenick“. Als ehemaliger<br />

Programmbereichsleiter der VHS,<br />

heute genießt er seinen Ruhestand, hatte<br />

er einen besonders großen Anteil an der<br />

Sammlung und Anfertigung dieser historischen<br />

und faktenreichen Darstellung der<br />

Volkshochschule von den Anfängen bis zur<br />

Gegenwart.<br />

Ab 16.30 Uhr lädt die Volkshochschule zu<br />

einem buntgemixten Programm mit Präsentationen<br />

von Kursen, Schnupperkursen<br />

sowie Musik ein. U. a. werden Kurse aus<br />

den Bereichen Kultur, Fremdsprachen, Gesundheit<br />

und EDV sowie Deutsch als Fremdsprache<br />

dargeboten. Das Jubiläumsfest klingt mit einem<br />

Konzert der Jonathan-Blues-Band ab 19.30 Uhr<br />

aus.<br />

Veranstalter: Abteilung Bildung, Kultur und<br />

Schule des Bezirksamtes Treptow-Köpenick<br />

Unter dem Motto „3 Feste feiern in Schönweide“<br />

möchten die Veranstalter begeistern und<br />

einladen zu einem Feste-Trio, um Schöneweide<br />

auf eine andere Art und Weise zu entdecken.<br />

Die Veranstalter


4<br />

Ausflugstip (mehrtägig):<br />

Das Gartenreich um Dessau mit Wörlitzer Park<br />

Unser heutiger Ausflug führt uns in das „Gartenreich“<br />

des ehemaligen Fürstentums Anhalt-<br />

Dessau, wie Zeitgenossen die verschiedenen,<br />

Gebäude im Wörlitzer Park<br />

besonders die vom Fürsten Leopold III. Friedrich<br />

Franz (1740–1817) geschaffenen Gartenanlagen<br />

rings um Dessau nannten (Wörlitz,<br />

Oranienbaum, Luisium, Georgium, Sieglitz,<br />

Mosigkau, u. a.).<br />

Dieses Gartenreich verdankte seine Entstehung<br />

nicht nur künstlerisch-ästhetischen Vorstellungen,<br />

sondern auch den Ideen der Aufklärung,<br />

jener aus Frankreich herübergekommenen geistigen<br />

Strömung des 17. und 18. Jh., die sich<br />

gegen Vorurteile, Aberglauben und Autoritätsdenken<br />

richtete und einem rationalistischen,<br />

mit Toleranz und Humanität verbundenen Fortschrittsglauben<br />

huldigte. Fürst Franz (Vater<br />

Franz, wie er vom Volk verklärend benannt wurde),<br />

der von 1758 bis 1817 regierte, und sein<br />

Freund und Berater, der Architekt Friedrich Wilhelm<br />

von Erdmannsdorff (1736–1800), wollten<br />

das Schöne mit dem Nützlichen verbinden<br />

und dies den Gartenbesuchern durch freien Zugang<br />

nahebringen.<br />

Die 1919 in Dessau entstandene Bauhausbewegung<br />

verschrieb sich ebenfalls gesellschaftsreformerischen,<br />

sich nicht nur in der Architektur<br />

ausdrückenden Vorstellungen. Der Architekt<br />

Walter Gropius in einem Memorandum von<br />

1924: „Kunst und Technik, eine neue Einheit“.<br />

Wir verlassen die Autobahn Berlin–Leipzig an<br />

der Abfahrt Dessau-Ost und beginnen mit einer<br />

kurzen Stadtbesichtigung Dessaus. Der Name<br />

der Stadt wie der vieler anderer Orte der Umgebung<br />

ist slawischen Ursprungs, da die Slawen<br />

nach der Völkerwanderung und dem Abzug der<br />

Ostgermanen nach Süden und Westen expandierten,<br />

stellenweise bis westlich der Elbe. Der<br />

Name „Anhalt“ dagegen ist<br />

deutscher Herkunft: So hieß<br />

die Stammburg der Askanier<br />

bei Harzgerode, die Albrecht<br />

der Bär um 1150 errichtet<br />

hatte (eigentlich „Stelle, wo<br />

man stehen bleibt, anhält“).<br />

Daran anschließend sollte ein<br />

Rundgang durch das berühmte<br />

Bauhaus stattfinden,<br />

eine Kunst- und Architektenschule,<br />

die Walter Gropius<br />

entworfen hatte und die 1926<br />

eingeweiht wurde. An ihr<br />

wirkten Künstler wie Kandinsky,<br />

Feininger, Klee, Schlemmer u. a. Ihre im<br />

sogenannten Bauhausstil errichteten<br />

Wohnhäuser (die<br />

„Meisterhäuser“) können auch<br />

besichtigt werden. Im Bauhausrestaurant<br />

„Kornhaus“<br />

am Elbufer kann eine Verschnaufpause<br />

eingelegt werden,<br />

um Kraft zu schöpfen für<br />

die folgenden Besichtigungen:<br />

Am Nachmittag ist u. a. dann<br />

der Besuch des Rokokoschlößchens<br />

Mosigkau südwestlich<br />

von Dessau in Richtung Köthen<br />

(B 185) angesagt, das nach<br />

Plänen von Knobelsdorff für die<br />

Prinzessin Anna Wilhelmine erbaut wurde. Sie<br />

starb 1780 und in ihrem Testament bestimmte<br />

Schloß Mosigkau<br />

Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004<br />

Schloß Georgium<br />

sie, daß in dem Schloß ein Stift für unverheiratet<br />

gebliebene, protestantische adlige Damen<br />

eingerichtet werden sollte. Es blieb bis 1945 bestehen.<br />

Die Besichtigung erfolgt nur mit Führung.<br />

Im Galeriesaal des Schlosses befinden sich<br />

zahlreiche holländische, flämische und deutsche<br />

Gemälde des 17. und 18. Jh. Geöffnet von<br />

April bis Oktober montags bis sonntags von 10<br />

bis 18 Uhr. Zu empfehlende Übernachtung im<br />

Hotel „Zum kleinen Prinzen“ mit Restaurant<br />

in Dessau-Mosigkau, Erich-Weinert-Straße 16,<br />

Telefon (03 40) 51 70 71. (Zivile Preise!).<br />

Der nächste Tag bringt uns zum Park und Schloß<br />

Georgium. Sein englischer Garten, ein Naherholungsgebiet<br />

der Dessauer, beherbergt einen jonischen<br />

Tempel, das Vasenhaus, künstliche Ruinen,<br />

Säulen, Statuen in antikem und klassizistischem<br />

Stil. Im Schloß, 1782 von Erdmannsdorff errichtet,<br />

ist die Anhaltische Gemäldegalerie (Teile der<br />

Sammlung von etwa 2000 Gemälden) zu besichtigen.<br />

Geöffnet von April bis Oktober von dienstags<br />

bis sonntags von 10 bis<br />

18 Uhr, immer mit Führung.<br />

Benannt wurde das<br />

Georgium nach einem<br />

Bruder von Vater Franz, Johann<br />

Georg von Anhalt, für<br />

den Garten und Schloß angelegt<br />

wurden.<br />

Am Nachmittag geht es<br />

zum östlich von Dessau<br />

und jensezts der Mulde<br />

(durch den Ortsteil Waldersee<br />

zu erreichen) gelegene<br />

Schlößchen Luisium


Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004<br />

wurde 1774 bis 1778 von Erdmannsdorff<br />

(1736–1800) als Wohnsitz der Fürstin Luise,<br />

der Gattin des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau,<br />

errichtet, ein klassizistischer Bau mit den<br />

Schlößchen Luisium<br />

typischen Palladio-Fenstern. Der weitläufige<br />

Park ist eine idealisierte Gartenlandschaft im<br />

englischen Stil mit neogotischem Haus, Statuen,<br />

Ruinenbogen, Grotten und weißlackierter<br />

chinesischer Brücke. Wer noch gut zu Fuß<br />

ist könnte anschließend einen Spaziergang<br />

durch die große Laubenkollonie<br />

Luisium unternehmen.<br />

Am dritten Tag sind die östlich<br />

von Dessau gelegenen<br />

Gartenanlagen von Oranienbaum<br />

und Wörlitz das Ziel. Zu<br />

erreichen über die Oranienbaumer<br />

Chaussee jenseits der<br />

Autobahn nach Oranienbaum<br />

zum Schloß. Im Namen<br />

„Oranienbaum“ spiegeln<br />

sich die Beziehungen des<br />

holländischen Fürstenhauses<br />

Oranien-Nassau zum (reformierten)<br />

anhaltinischen Fürstenhaus<br />

wider. Der im 17. Jh. angelegte Jagdhof<br />

der Fürsten von Anhalt-Dessau wurde 1673<br />

nach der Fürstin Henriette Karolina, einer geborenen<br />

Prinzessin von Oranien, Oranienbaum<br />

genannt und 1683 zum Schloß ausgebaut,<br />

das auch einem nahebei sich entwickelnden<br />

Ort seinen Namen gab. Die Prinzessin war<br />

die Tochter des Prinzen Heinrich Friedrich von<br />

Oranien, die 1659 Johann Georg II. von An-<br />

Schloß Oranienbaum<br />

halt-Dessau geheiratet hatte. Ob der Orangenbaum<br />

(älter: Oranienbaum) im Wappen der<br />

Oranier seine Berechtigung hat, ist übrigens<br />

sehr zweifelhaft. Das französische Wort „orange“,<br />

von dem wir den Namen der Frucht übernommen<br />

haben, stammt über das Arabische<br />

letztlich aus dem Persischen und könnte höchstens<br />

volksetymologisch mit der südfranzösischen<br />

Stadt Orange in Verbindung gebracht<br />

werden, die dem Haus Oranien-Nassau ihren<br />

Namen weitergab. Im Schloß sind nur ein paar<br />

Räume zu besichtigen. Park und Schloß Oranienbaum<br />

wurden im 17. und 18. Jh. im Stil<br />

des holländischen Barock angelegt, ein Parkteil<br />

um 1800 im chinesischen Stil mit einem<br />

chinesischen Teehaus und einer fünfgeschossigen<br />

Backsteinpagode, deren Besteigung möglich<br />

ist. Eine schöne Aussicht auf die Gartenanlagen<br />

ringsum ist der Lohn für die Mühe<br />

des Aufstiegs. In Oranienbaum empfiehlt sich<br />

auch ein Besuch der Stadtkirche von 1712 mit<br />

elliptischem Grundriß und 400 Sitzplätzen.<br />

Um 14 Uhr beginnt dann die große Führung<br />

durch den Wörlitzer Park (schon mein alter Baedeker<br />

von 1914 schlug dafür dreieinhalb Stunden<br />

vor!), angelegt vom Fürsten Franz zwischen<br />

1765 und 1810 in den sumpfigen Elbauen als<br />

englischer Garten. Fähren und Brücken verbinden<br />

fünf ursprünglich für sich bestehende Gartenteile<br />

mit Seen und Kanälen zu einem Gesamtareal<br />

von 112 Hektar. Antikisierende, klassizistische<br />

und neugotische Bauten, Landhäuser, anti-<br />

ke Statuen, Grotten, Brücken verschiedenster Bauweise,<br />

künstliche Ausblicke, Pavillons und Gedenksteine,<br />

wohlkalkuliert in ihrer Anordnung,<br />

sorgen für abwechslungsreiche Eindrücke. Das<br />

Schloß, wie fast alle Bauten im Park, wurde<br />

1769–73 von Erdmannsdorff errichtet; es besitzt<br />

eine besonders schöne Inneneinrichtung.<br />

Von der Burg Sieglitz sind nur noch Reste der<br />

Fundamente, das erhaltene Burgtor (Park-<br />

5<br />

eingangstor) und der Park zu besichtigen. Der<br />

Weg dorthin lohnt nicht so sehr.<br />

Für alle, auch die nicht verreisen können, ist<br />

hierzu im L & H Verlag ein Lesebuch und Reiseführer<br />

„Das Gartenreich Dessau-Wörlitz“ erschienen<br />

und zu sehr empfehlen. 144 Seiten,<br />

Preis 11,80 EUR, ISBN 3-928119-89-3.<br />

Liebe Leser,<br />

Gerd Jandke<br />

in unserer Mai-Ausgabe aus dem Jahr 2000<br />

würdigten wir Rudolf Mandrella, einen Zeugen<br />

der NS-Diktatur. Ihm zu Ehren wurde einst der<br />

Platz vor dem Stadtbezirksgericht in Mandrellaplatz<br />

umbenannt. In diesen Wochen erhielten<br />

wir die Nachricht, daß nach über 60 Jahren der<br />

Ermordung von Rudolf Mandrella dessen Ehefrau<br />

Maria Mandrella (21.12.1907– 23.5.2004)<br />

in Osthofen gestorben ist.<br />

In klagloser Demut – so teilen die Söhne Michael,<br />

Eckhard und Bernhard mit – hat sie die<br />

Jahre der Schwäche und das Nachlassen der<br />

Lebenskraft getragen, war sie bemüht um Heiterkeit,<br />

war sie bereit Stärke zu geben und nicht<br />

willens, Leiden zu zeigen.<br />

Vor der Ermordung durch den NS-Staat hatte<br />

ihr Mann ihr in seinem Abschiedsbrief geschrieben:<br />

„Wenn ich Dich nun auch nicht mehr hier<br />

sehe, so weiß ich doch, daß wir uns droben wieder<br />

sehen werden. Der Gedanke daran macht<br />

mich ruhig, fast heiter, so daß ich mich fast<br />

wundere, daß die Menschen vor dem Tode solche<br />

Angst haben.“<br />

In dieser Hoffnung und um die Hoffnung ringend,<br />

daß diese Zuversicht wahr werde, hat sie<br />

ihrem Leben die Form gegeben, vor der sie auch<br />

im Erlöschen gehalten war. In dem Gedanken,<br />

daß sich dieses erfülle, bleiben die Söhne ihrer<br />

Mutter in Liebe verbunden. Die Redaktion der<br />

„Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong>“ bekundet den<br />

Söhnen ihre aufrichtige Teilnahme; möge sich<br />

der Gedanke ihrer Mutter erfüllen.<br />

Dem Sohn Eckard möchten wir sagen: ja der<br />

Mandrella-Platz heißt noch Mandrella-Platz<br />

und wir werden dafür einstehen, daß keiner das<br />

ändern kann.<br />

Die Redaktion


6 Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004<br />

Unser Bezirk und seine Freunde in der Ferne<br />

Heute: Partnergemeinde Albinea (Italien)<br />

Besonders zu den „Treptower Festtagen“ und<br />

zum „Köpenicker Sommer“ kann man in der<br />

quirligen Menge der fröhlichen Besucher nicht<br />

nur deutsche Laute vernehmen, sondern auch<br />

solche, die der Sprachkundige als Italienisch,<br />

Spanisch, Amerikanisch, Ungarisch, Tsche-<br />

Das Rathaus von Albinea.<br />

chisch und als Sprachen einiger Länder Südosteuropas<br />

identifiziert. Diese, meist in Grüppchen<br />

auftretenden Leute, sind Gäste unseres<br />

Bezirks und stammen aus Albinea in Italien,<br />

Cajamarca in Peru, East Norriton Township<br />

in den USA, mit denen Treptow-Köpenick<br />

freundschaftliche Partnerschaften eingegangen<br />

ist und sie seit Jahren pflegt. Aus Südosteuropa<br />

kommen jedes Jahr Dutzende von Jugendlichen<br />

zu den „Vereinten Spielen der Nationen“.<br />

Im sportlichen Wettstreit messen diese<br />

jungen Leute ihre Kräfte, lernen sich kennen<br />

und bringen Europa ein Stück näher zusammen.<br />

Durch dieses gegenseitige Kennenlernen<br />

wächst das Verstehen der sich begegnenden<br />

Menschen untereinander. Auch aus<br />

unserem Bezirk reisen Bürger in die mit uns<br />

verbundenen Gemeinden. Und nicht nur die<br />

„Häuptlinge“, wie der Bezirksbürgermeister,<br />

die Stadträte und andere Kommunalpolitiker,<br />

nein, auch die „Indianer“, als da sind Schüler,<br />

Sportler, Künstler und auch mal ein Pfarrer.<br />

Unser Bezirk bemüht sich, auf den verschiedensten<br />

Ebenen Verbindungen ins Leben<br />

zu rufen. Gefördert werden diese Bestrebungen<br />

durch den Verein „Partner Treptow-Köpenick<br />

e.V.“, der am 1. September 2003 seine Arbeit<br />

aufnahm und als eine seiner ersten Aufgaben<br />

alles in einer Datenbank zusammenträgt, was<br />

im Bezirk an partnerschaftlichen Aktivitäten<br />

mit ausländischen Gemeinden vorhanden ist.<br />

Und das ist schon beeindruckend viel. Außerdem<br />

hat sich dieser Verein u. a. auch die Aufgabe<br />

gegeben, die Partner im Ausland hier im<br />

Bezirk bekannter zu machen. Deshalb freuen<br />

sich Vorstand und Mitglieder des Vereins, daß<br />

die geschätzte „Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong>“<br />

für dieses Vorhaben Interesse zeigt.<br />

Wir beginnen heute mit einer kleinen Serie, die<br />

nach und nach unsere bezirklichen Partnergemeinden<br />

vorstellt. Dazu müssen wir uns natürlich<br />

in fremde Länder begeben. Wir bitten Sie<br />

an Bord der Sondermaschine der „Köpenicker<br />

<strong>Seniorenzeitung</strong>“, die Sie in Windeseile – und<br />

ganz kostenlos – zuerst nach Italien bringt.<br />

Achtung! Wir landen in Albinea.<br />

Uns empfängt – in der Region der Emilia-Romagna<br />

– un cordiale benvenuto! ein herzliches<br />

Willkommen! – und eine kleine, beschauliche,<br />

malerische Ansiedlung am Fuße der Bergkette<br />

der Appennini mitten im oberen<br />

Teil des italienischen<br />

„Stiefels“. In der Ferne blinkt<br />

im Sonnenlicht die Häusersilhouette<br />

von Reggio Emilia.<br />

Die Gemeinde Albinea ist<br />

nicht groß. Etwas mehr als<br />

7.000 Einwohner haben dort<br />

auf 44,02 Quadratkilometern<br />

ihr Zuhause.<br />

In dieser beginnenden Berglandschaft<br />

der Appennini, an<br />

der Albinea schon terrassenförmig<br />

ansteigend teilnimmt,<br />

empfangen uns einfache<br />

zweistöckige Häuser, gedeckt<br />

mit roten oder gelbbraunen<br />

Pfannenziegeln, wie sie schon<br />

in der Römerzeit Verwendung<br />

fanden. Dazwischen recken<br />

sich vornehme Villen mit rötlichem,<br />

ockerfarbenem oder<br />

weißem Putz, oft inmitten von<br />

Feldern, Wiesen und Weinplantagen<br />

und häufig eingerahmt<br />

von Kühle ausstrahlenden dunkelgrünen<br />

Zypressen. Auch die Kirche Santa Maria<br />

dell’Uliveto erhebt sich in dieser frischen Natur<br />

und dazu noch auf einem Hügel, so daß der<br />

Kirchturm und sonntags sein hübsches Glokkenspiel<br />

schon von weitem zu sehen und zu<br />

hören sind.<br />

Aus der Puste kommen kann man allerdings<br />

schon bei einem Spaziergang durch die Gemeinde.<br />

Die niedrigste Höhe, gemessen am Meeresspiegel,<br />

beträgt 80 Meter (Cà Bianca), die höchste<br />

Erhebung im Ort 470 Meter (La Vedetta). Wie<br />

viele Füße mögen da seit dem Ortsgründungsjahr<br />

898 die Wege, Gassen und Straßen hinauf<br />

oder hinunter gelaufen sein, leichtfüßig, weil<br />

ohne Last, oder keuchend, weil gedrückt von<br />

schwerer Bürde.<br />

Die Höhenunterschiede machen die Gemeinde<br />

Albinea und die sie umgebende Landschaft sehr


Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004<br />

reizvoll. Albinea liegt in einer der schönsten Hügellandschaften<br />

Italiens. Der Blick in das Crostolo-Tal<br />

bietet eine wunderschöne weite Aussicht<br />

und entschädigt für manch bergansteigendes<br />

Gehen.<br />

Im Zentrum der Gemeinde drängen sich das<br />

Rathaus, der kunstvoll gepflasterte große Vorplatz,<br />

Kulturstätten, Geschäfte und Restaurants,<br />

etwas entfernt davon liegt das gemütliche Hotel<br />

„Vigano“.<br />

Auf den Bergen um Albinea grüßen den Wanderer<br />

alte Schlösser und – ein Dutzend Kilometer<br />

entfernt – die in der Weltgeschichte wohlbekannte,<br />

heute jedoch nur noch als Ruine stehende<br />

Felsenburg von Canossa.<br />

Wie kam es nun zu der partnerschaftlichen Verbindung<br />

zwischen Albinea und unserem Bezirk?<br />

Am 25. März 1995 wurde posthum der Treptower<br />

Bürger Hans Schmidt Ehrenbürger von Albinea.<br />

Wie das, wird mancher fragen? Hans<br />

Schmidt war 1944 deutscher Soldat, Feldwebel,<br />

und in Albinea stationiert. Er und vier Kameraden<br />

hatten Verbindung mit der italienischen Widerstandsbewegung,<br />

der „Resistenza“, aufgenommen.<br />

Sie wollten mithelfen, den Krieg<br />

schneller zu beenden. Verrat vereitelte ihr Vorhaben.<br />

Alle fünf wurden exekutiert. Die Gemeinde<br />

Albinea ehrte sie mit der Ehrenbürgerschaft.<br />

Diese Ehrenbürgerschaft ehrt auch unseren Bezirk.<br />

Am 7. September 1997 wurde die offiziell dokumentierte<br />

freundschaftliche Partnerschaft<br />

zwischen den Gemeinden Albinea und Treptow<br />

durch die beiden Bürgermeister Vilmar<br />

Delrio und Michael Brückner feierlich dokumentiert.<br />

Der Bezirk Treptow-Köpenick widmet<br />

sich weiter intensiv dieser Partnerschaft. Im<br />

Oktober 2000 wurde in Albinea ein Gedenkstein<br />

für die Partnerschaft und den Fall der<br />

Berliner Mauer, der diese Partnerschaft möglich<br />

machte, eingeweiht. Im März 2003 gab<br />

die Gemeinde Albinea einer Straße den Namen<br />

Via Treptow. Der Bezirk Treptow-Köpenick hat<br />

seit Juni 2003 einen Albinea-Platz. Unsere<br />

Partnerschaft lebt!<br />

In Albinea und in der Umgebung gibt es viel<br />

zu entdecken - und an guter Küche zu genießen!<br />

Doch leider muß die Maschine schon wieder<br />

zum Rückflug starten. Auf Wiedersehen,<br />

ihr italienischen Freunde! Arrivederci, amici<br />

italiani!<br />

Ulrich Stahr<br />

Geschäftsführer des Vereins<br />

„Partner Treptow-Köpenick e. V.“<br />

Buntes Treiben auf dem Alex<br />

Bericht von der 30. Berliner Seniorenwoche<br />

Am 19. Juni 2004 begann zum 30. Mal die Berliner<br />

Seniorenwoche, die unter dem Motto stand:<br />

„Unsere gemeinsame soziale Verantwortung für<br />

Gegenwart und Zukunft.“<br />

Trotz Regen und Sturm waren frühmorgens um<br />

9 Uhr schon viele fleißige Leute am Werk, die<br />

die Stände für die Eröffnungsveranstaltung auf<br />

dem Alex herrichteten. Aktive Senioren, Freiwil-<br />

ligenorganisationen,Bezirksämter, Verbände, Vereine und<br />

Selbsthilfegruppen stellten<br />

sich vor, um für andere ihre<br />

Hilfe anzubieten. Bunt durcheinander<br />

wurden die Infostände<br />

aufgebaut und jede<br />

Menge Informationsmaterial<br />

herbeigeschafft, um viele Informationen<br />

zu geben. Hier<br />

alle Stände zu nennen fehlt<br />

der Platz.<br />

Der Alexanderplatz war schon<br />

immer ein zentraler Treffpunkt<br />

der Berliner, das war<br />

schon früher so und es bleibt auch heute so.<br />

Viele Schaulustige kamen und nahmen teil an<br />

den Unterhaltungen, die hier geboten wurden.<br />

Die große Bühne wurde belebt mit bunten<br />

Bühnenprogrammen, Spiel, Tanz und vielem<br />

mehr. An einigen Ständen wurden Blumen an<br />

die Gäste überreicht, Werbematerialien wurden<br />

sorgfältig zusammen gestellt, und sie wurden<br />

auch dankbar angenommen und mitgenom-<br />

7<br />

men. Auch ich habe einen ganzen Beutel voll<br />

Informationen.<br />

Eine Broschüre zur Seniorenwoche gab es am<br />

Organisationsstand am Brunnen auch. Darin<br />

standen die ganzen Veranstaltungen der Seniorenwoche,<br />

und es sind etwa 180 Termine aus<br />

allen Bezirken. Also liebe Leser, wer gut zu Fuß<br />

ist, und Interesse hat an den Informationen und<br />

der ehrenamtlichen Arbeiten der<br />

vielen Omis und Opas, der sollte<br />

sich im nächsten Jahr auf den<br />

Weg machen. Diese Veranstaltung<br />

wird sicherlich wieder Ende<br />

Juni stattfinden.<br />

Ich werde auch noch einigemal<br />

unterwegs sein, um reichlich Informationen<br />

für unsere Zeitung<br />

zu sammeln. Eine Information<br />

möchte ich schon heute bekanntgeben:<br />

Am 21. August 2004 findet<br />

in der Firlstraße in Oberschöneweide<br />

der diesjährige Seniorentag<br />

von Treptow-Köpenick<br />

statt. Ab 14 bis 19 Uhr werden<br />

auch hier wieder viele Informa-<br />

tionen angeboten. Auch unsere Zeitung wird mit<br />

einem Stand und einigen Überraschungen anwesend<br />

sein. Also liebe Leser, keine Langeweile<br />

aufkommen lassen, raus aus dem Alltag, rein<br />

in das bunte Treiben der Senioren und Seniorinnen.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei allen<br />

Unternehmungen.<br />

Detlev Streichhahn


8 Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004<br />

Der geheimnisvolle<br />

Fleck<br />

Eine weitgehend unterschätzte<br />

Gefahr<br />

Die Sache fing eigentlich fröhlich an: An einem<br />

schönen Sommertag badete ich im Krossinsee.<br />

Wenige Schritte nur vorbei an Brennessel- und<br />

andere Stauden und ich war an meiner verschwiegenen<br />

Badestelle. Wie so oft. Eines Tages<br />

aber entdeckte ich einen knallroten Fleck in der<br />

Kniekehle. Hatte ich mich gestoßen? Ausgerechnet<br />

in der Kniekehle? Tage danach bekam ich<br />

Fieber. Eine Sommergrippe diagnostizierte die<br />

Ärztin. Ich zeigte ihr den geheimnisvollen Fleck.<br />

„Der geht doch wohl weg!“ meinte sie. Nur ein<br />

„blauer“ Fleck? Ich nahm die drei Antibiotika-<br />

Pillen und alles schien gut.<br />

Bis mir Monate später ganz hundsmiserabel<br />

wurde. Ich nahm rapide ab, Magen, Darm,<br />

Kreislauf, alles schien aus dem Takt. Drei Wochen<br />

Charité, eine Untersuchung immer „angenehmer“<br />

als die andere, kein Ergebnis. Die<br />

Nerven? Nun blieb mir nur noch der Weg zur<br />

Neurologin. Ihre erste Frage: „Hat sie mal eine<br />

Zecke gebissen?“ Das war’s. Der Bluttest ergab:<br />

Borreliose. Da konnten nun nur ganz starke<br />

Antibiotika helfen. Ich nahm sie als Tabletten,<br />

hielt die Kur nicht durch. Ab ins Krankenhaus<br />

Köpenick. Hier machte man den bei 30 Prozent<br />

der Patienten nichts aussagenden Antikörpertest<br />

und erklärte mich zum Simulanten.<br />

Ich will ihnen weitere Details meines Leidensweges<br />

ersparen. Sehr geholfen hat mir eine Heilpraktikerin<br />

mit Eigenblutspritzen und einer<br />

Behandlung zur Stärkung des Immunsystems.<br />

Aber heute, vier Jahre nach der Infektion, sind<br />

meine Gelenke befallen, habe ich „Weichteilrheuma“.<br />

Wie diese Krankheit entsteht, weiß<br />

man heute noch nicht. Auffallend ist nur, daß<br />

sehr häufig Borreliosepatienten davon betroffen<br />

werden.<br />

Warum ich ihnen diese Schauergeschichte erzähle?<br />

Weil in den meisten Publikationen über<br />

die Zeckengefahr immer wieder die Karte auftaucht,<br />

nach der infizierte Zecken hauptsächlich<br />

in Bayern und Thüringen auftreten. Denkste!<br />

Der Krossinsee liegt an der südlichen Stadtgrenze<br />

von Berlin! Ich hoffe, ich habe sie das<br />

Fürchten gelehrt vor diesen gefährlichen Winzlingen.<br />

Den Ärzten wünsche ich mehr Erfolg bei<br />

ihrer Forschungsarbeit dazu.<br />

Gisela Tews<br />

Mit einem Zeckenbiß ist nicht zu spaßen<br />

Gefährliche Zeit vom März bis Oktober<br />

Die Gefahr durch einen Zeckenstich zu erkranken,<br />

wird in Deutschland immer größer. Inzwischen<br />

sind bundesweit 10 bis 30 % aller Zecken<br />

mit Borreliose infiziert, während Zecken mit<br />

dem FSME-Erreger gehäuft nur in so genannten<br />

Risikogebieten vorkommen. Dazu zählen 74<br />

Landkreise z. B. in Baden-Württemberg, Bayern<br />

und Hessen.<br />

Ein Schutz gegen diese Gefahren ist in verschiedener<br />

Weise möglich. Gegen die Frühsommer-<br />

Hirnhautentzündung rät das Robert-Koch-Institut<br />

in den FSME-Gebieten auf jeden Fall eine<br />

Impfung. Wer sich schützen will, sollte jetzt mit<br />

einer Grundimmunisierung beginnen. Weitere<br />

Informationen gibt es bei Ärzten und in Apotheken.<br />

Gegen die ebenfalls von Zecken übertragene Borreliose,<br />

eine bakteriell bedingte Infektionskrankheit,<br />

wird es nach Angaben des Robert-Koch-<br />

Instituts in absehbarer Zeit für Menschen (für<br />

Hunde gibt es bereits eine) keine Impfung geben.<br />

Die Zecken-Borreliose ist ein bundesweites Problem,<br />

auch bei uns in Randgebieten Berlins und<br />

in Brandenburg. Bei dieser bakteriellen Entzündung<br />

treten ringförmige Hautrötungen, Kopfschmerzen,<br />

Muskelschmerzen und erhöhte<br />

Müdigkeit auf. Da eine Diagnose für den Laien<br />

aufgrund der Ähnlichkeit mit einem grippalen<br />

Infekt nicht eindeutig möglich ist, sollte bei Verdacht<br />

unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Je<br />

frühzeitiger diese Folge des Zeckenbisses erkannt<br />

wird, ums so besser kann die Zecken-Borreliose<br />

mit Antibiotika bekämpft werden.<br />

Ich habe im letzten Jahr einen Zeckenbiß erleben<br />

müssen, rechtzeitig wurde er erkannt und<br />

ich verspüre bis jetzt keinerlei üble Folgen. Anders<br />

ergeht es einer guten Bekannten, die jetzt<br />

unter den Folgen sehr leidet.<br />

Damit unsere Leser gesund durch den Sommer<br />

kommen, hat die Schutzgemeinschaft Deutscher<br />

Wald acht Tips zum richtigen Verhalten<br />

in der Natur gegeben:<br />

1. 1. In den besonders gefährdeten Monaten nicht<br />

durch Gebüsch und Unterholz streifen.<br />

2. 2. An Heuhaufen, dichtem Unterholz, Futter-<br />

stellen und überall dort, wo sich viele Wirtstiere<br />

(Mäuse, Igel und Wild) aufhalten können, sollte<br />

man nicht rasten.<br />

3. 3. Die Haut sollte größtenteils bedeckt sein. Feste<br />

Schuhe (keine Sandalen), lange Hosen und<br />

Hemden mit langen Ärmeln mache es den Zekken<br />

schwer. Auf heller Kleidung erkennt man<br />

Zecken schneller.<br />

4. Neben käuflichen Reppellentien (chemische<br />

Stoffe die verhindern, daß sich Zecken am Körper<br />

festsetzen), gibt es auch Naturstoffe wie z.B.<br />

Lavendel- und Nelkenöl, die das Risiko eines<br />

Zeckenbefalls vermindern. Lavendelöl sollte<br />

dafür auf Schuhe und Strümpfe geträufelt werden.<br />

5. 5. In der gefährlichen Zeit sollte nach einer<br />

Wanderung möglichst schnell die Kleidung und<br />

der ganze Körper nach den Blutsaugern abgesucht<br />

werden und man sollte schnell Schuhe<br />

und Strümpfe wechseln. Die Zecken laufen auf<br />

der Kleidung und suchen nach freier Haut. Junge<br />

Zecken, die sogenannten Nymphen, sind sehr<br />

klein (0,5 mm) und zwischen den Haaren sind<br />

sie nur schwer erkennbar.<br />

6. 6. Die Krankheitserreger werden vor allem mit<br />

dem Speichel des Blutsaugers übertragen. Je<br />

schneller man die Zecke vom Körper entfernt,<br />

desto geringer ist die Gefahr einer Infektion.<br />

7. 7. Entgegen früheren Tips, die Zecke mit Öl,<br />

Klebstoff oder Creme vor der Entfernung zu ersticken,<br />

sollte die Zecke mit einer spitzen Pinzette<br />

entfernt werden. Man packt dabei die Zekke<br />

an ihrem Saugrüssel unmittelbar an der<br />

Hautoberfläche und hebelt sie vorsichtig heraus.<br />

Ein Quetschen der Zecke muß unbedingt verhindert<br />

werden. Die Stichstelle sollte danach gewaschen<br />

und mit Alkohol desinfiziert werden<br />

(der Alkohol muß nicht getrunken werden! Der<br />

Biß ist ja nicht im Magen).<br />

8. 8. Nach einem Zeckenbiß in FSME-Risikoge-<br />

bieten muß spätestens innerhalb von drei Tagen<br />

ein Arzt aufgesucht werden, denn in diesem<br />

Zeitraum kann noch nachträglich der Abwehrstoff<br />

gespritzt werden.<br />

(laut Presseinformation der Schutzgemeinschaft<br />

Deutscher Wald e.V.)<br />

Dr. Kurt Kutzschbauch<br />

Nichtstun macht nur Spaß,<br />

wenn man eigentlich viel zu tun hat.<br />

Eva-Maria Täubert


Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004<br />

Heinrich Zille: Das Museum (Teil 1)<br />

Heinrich Zille kam von unten und ist dem Milieu<br />

seiner Herkunft ein Leben lang treu geblieben, obwohl<br />

er vom Berliner Osten in den vornehmeren<br />

Westen umzog, aus einer Kellerwohnung vier<br />

Treppen hoch – „Aufstieg“, wie er es selbst ironisch<br />

formulierte. Auch als Akademiemitglied und<br />

Professor nahm er Anteil an den Nöten und Sorgen<br />

der kleinen Leute, skizzierte und fotografierte,<br />

was er sah, notierte, was er hörte. Mit Witz und<br />

Gespür für Pointen hielt er in seinen Bildern das<br />

Leben des fünften Standes so einprägsam fest, daß<br />

man jenes spezifische soziale Umfeld bald als „Zille-Milieu“<br />

bezeichnete.<br />

Er lernte dieses Milieu als Neunjähriger kennen,<br />

als er 1867 aus Sachsen nach Berlin kam. Sein<br />

Vater war ein Handwerker,<br />

der ab und zu Schulden<br />

machte, vor seinen Gläubigern<br />

nach Dänemark<br />

geflohen war und nun sein<br />

Glück in Berlin versuchte.<br />

Er fand nicht gleich eine<br />

Beschäftigung, und die<br />

Familie ernährte sich von<br />

dem, was die Mutter durch<br />

Heimarbeit verdiente.<br />

Auch die Kinder mußten<br />

helfen. Heinrich verdingte<br />

sich als Stadtführer; brachte Touristen in verrufene<br />

Kneipen oder auch zum kunstsinnigen<br />

Gastwirt Tübbecke, bestaunte dort Kupferstiche,<br />

sah aus dem Wasser gefischte Selbstmörder im<br />

Leichenhaus neben der Stralauer Dorfkirche. Mit<br />

zwölf Jahren wurde er Laufbursche für die Direktorin<br />

einer Damenkapelle.<br />

1869 bekam der Vater eine Anstellung als Mechaniker<br />

bei Siemens und Halske. Bald darauf<br />

erwarben die Eltern ein Häuschen in Rummelsburg,<br />

Fischerstraße 8. Heinrich beendete die<br />

Volksschule und sollte das Fleischerhandwerk erlernen.<br />

Daraus wurde nichts, sein empfindsames<br />

Gemüt war den Anforderungen des Berufs<br />

nicht gewachsen. Zeichenlehrer Spanner vermittelte<br />

ihm eine Lehrstelle beim Lithographen Fritz<br />

Hecht in der Alten Jacobstraße. Er hatte nach<br />

fotografischen Vorlagen zu zeichnen und Steindrucke<br />

zu kolorieren. Diese handwerkliche Tätigkeit<br />

genügte ihm nicht, deshalb besuchte er<br />

abends die „Königliche Kunstschule”. Dort traf<br />

er seinen wichtigsten Lehrer, Theodor Hosemann<br />

(1807–1875).<br />

In enger Zusammenarbeit mit Adolf Glassbrenner<br />

war Hosemann zum wichtigsten Karikaturisten<br />

des Vormärz geworden. Heute nennt man<br />

ihn den Vorläufer Zilles; mit Recht. Der Schüler<br />

übertraf seinen Lehrer an Einfallsreichtum,<br />

zeichnerischem Können und politischem Engagement.<br />

Aber den entscheidenden Anstoß,<br />

hinaus ins Freie zu gehen, nach der Natur zu<br />

zeichnen, was hieß, die Menschen in ihrem sozialen<br />

Milieu zu beobachten, ihnen aufs Maul<br />

zu schauen, diesen Anstoß bekam Zille von<br />

Hosemann und dafür blieb er ihm bis ans Lebensende<br />

dankbar.<br />

Sicher erweckten auch Ähnlichkeiten in der Biographie<br />

die Sympathie für den Lehrer. Hosemann<br />

wuchs auch in einfachen<br />

Verhältnissen auf.<br />

Als Zwölfjähriger kolorierte<br />

er Bilderbogen für die<br />

lithographische Anstalt<br />

Arnz und Winckelmann.<br />

Es war derselbe Winckelmann,<br />

der 1828 in Berlin<br />

sein eignes Unternehmen<br />

gründete, bei dem auch<br />

Zille in die Lehre ging. Als<br />

Hosemann im Alter von<br />

dreiundfünfzig Jahren in<br />

die Akademie der Künste aufgenommen wurde,<br />

gab er einen heiter-ironischen Lebenslauf<br />

zum besten. Auch Heinrich Zille, bereits sechsundsechzig,<br />

amüsierte die Preußische Akademie<br />

der Künste mit seiner Biographie. Hosemann<br />

starb, 68 jährig, im Jahr 1875. Von seinen<br />

letzten Lebensjahren nahm kaum noch jemand<br />

Notiz; sein Tod wurde in der Presse nur<br />

mit wenigen Zeilen erwähnt.<br />

Detlev Streichhahn<br />

(Fortsetzung in der nächsten Ausgabe)<br />

Fotoausstellung<br />

In der Zeit vom 10. August bis 3. September 2004<br />

ist in der Galerie MOTIV, Puchanstraße 22, die<br />

Foto-Ausstellung des Köpenicker Fotografen<br />

Wolfgang Dossow zu sehen. Gezeigt werden<br />

Ansichten vom „Haus Schwarzenberg“, dem<br />

Kaufhaus „Schrill“ und dem Türkenmarkt,<br />

IMPRESSUM<br />

IMPRESSUM<br />

9<br />

Die „Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong>“ erscheint sechsmal<br />

im Jahr in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt<br />

Treptow-Köpenick von Berlin. Sie wird kostenlos<br />

vertrieben. Derzeitige Auflage: 4.000 Exemplare<br />

Herausgeber: Herausgeber: Dr. Wolfgang Weist (V. i.S. d. P.),<br />

trafo verlag, Finkenstraße 8, 12621 Berlin<br />

Tel.: 030/5670 1939 Fax: 030/56701949<br />

e-Mail: dr.weist@koepenicker-seniorenzeitung.de<br />

Verlag im Internet: http://www.trafoberlin.de<br />

Redaktion: Redaktion: Ehrenamtlicher Leiter: Herr Hans Joachim<br />

Koppe, ehrenamtliche Mitglieder: Frau Helga<br />

Altmann, Frau Elisabeth und Herr Gerd Jandke, Herr<br />

Dr. Kurt Kutzschbauch, Frau Helga Leplow, Frau Maria<br />

Loß, Herr Klaus Paulsen, Frau Ursula Schir-mer,<br />

Herr Detlev Streichhahn, Frau Gisela Tews.<br />

Beiträge, Beiträge, Anregungen, Kritiken und andere Einsendungen<br />

sind zu richten an: Gerd Jandke, Bogenstraße<br />

24, 12589 Berlin, Telefon 6489213 oder per<br />

e-Mail: redaktion@koepenicker-seniorenzeitung.de<br />

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unbedingt die Meinung der ehrenamtlichen Redaktion<br />

wieder. Eine sinnwahrende redaktionelle Bearbeitung<br />

und Kürzung behalten wir uns vor. Für unverlangt<br />

eingesandte Beiträge und Fotos kann keine<br />

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Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck von<br />

Beiträgen nach Anfrage beim Verlag erwünscht.<br />

Sie finden die Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> jetzt auch<br />

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Dort finden Sie nicht nur die online-Ausgaben unserer<br />

Zeitung, sondern auch umfangreiche Informationen<br />

zum Leben in unserem Stadtbezirk.<br />

sowie dem „Jagdschloß Grunewald“, vom Südparkgelände<br />

und dem Balinesischen Garten.<br />

Vernissage ernissage am am 9. 9. August August August um um 18 18 Uhr Uhr. Uhr Öffnungszeiten<br />

Mo, Di, Mi 10 bis 16 Uhr, Do von<br />

10 bis 18 Uhr, Fr von 10 bis 14 Uhr.<br />

Ja


10 Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004<br />

Vom Deutschen Gewerbe-Museum zum<br />

Kunstgewerbemuseum im Köpenicker Schloß<br />

Die Schloßinsel Köpenick gehört neben Cölln<br />

und Spandau zu den ältesten Siedlungsgebieten<br />

des heutigen Berlin. Der Gebäudekomplex<br />

auf der Schloßinsel ist einer der wenigen noch<br />

weitgehend in ihrem bauzeitlichen Zustand erhaltenen<br />

Schloßanlagen des frühen Brandenburgischen<br />

Barock und darf zusammen mit der<br />

Parkanlage sicherlich den Rang eines Gesamtkunstwerkes<br />

für sich beanspruchen. Als Baumeister<br />

wird der niederländische Maler Rutger von<br />

Langenfeld genannt, der 1678 als Hofmaler in<br />

brandenburgische Dienste trat.<br />

Das Berliner Kunstgewerbemuseum<br />

wurde 1867 unter dem Namen<br />

„Deutsches Gewerbe-Museum“ gegründet.<br />

Es war das erste Museum<br />

dieser Art in Deutschland und das<br />

dritte weltweit. Die Idee zu diesem<br />

neuen Museumstyp entsprang zunächst<br />

ökonomischen Notwendigkeiten.<br />

Mit der Zunahme industriell<br />

gefertigter Massenprodukte und<br />

den seit 1851 stattfindenden Weltausstellungen<br />

geriet das traditionelle<br />

deutsche Handwerk unter<br />

enormen Wettbewerbsdruck. Das<br />

vorrangige Ziel dieses Gewerbe-Museums, an das<br />

eine Unterrichtsanstalt angegliedert war, bestand<br />

darin, durch eine „Vorbilder- und Mustersammlung“<br />

das Qualitätsbewußtsein und ästhetische<br />

Formgefühl im Handwerk zu schulen.<br />

1875 wurde es in „Kunstgewerbe-Museum zu<br />

Berlin“ umbenannt. Seit 1885 zählte es zu den<br />

Königlichen Museen und war damit aus seiner<br />

ursprünglich privaten Existenz in die Obhut des<br />

Staates aufgenommen. 1921 erfolgte sein Umzug<br />

in das von Andreas Schlüter und Eosander<br />

von Göthe errichtete Berliner Schloß, das nach<br />

dem Ende des Ersten Weltkrieges und der Abdankung<br />

Kaiser Wilhelms II. verwaist war. Ende<br />

des Zweiten Weltkrieges war ein beträchtlicher<br />

Teil der Sammlung zerstört und verloren gegangen.<br />

Das Berliner Schloß war weitgehend eine<br />

Ruine und wurde 1950 abgerissen.<br />

Die Bestände des Kunstgewerbemuseums bildeten<br />

auf Grund ihrer Auslagerungs- und<br />

Bergungsorte nach dem Zweiten Weltkrieg den<br />

Grundstock von zwei Sammlungen. Im Westteil<br />

der Stadt kam es 1957 zur Gründung der<br />

Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit den aus<br />

Hessen und Niedersachsen nach Berlin zurück<br />

geführten Kunstwerken, die zunächst im Knobelsdorff-Flügel<br />

des Charlottenburger Schlosses<br />

untergebracht wurden und seit 1985 im neuen<br />

Gebäude am Kulturforum ausgestellt werden.<br />

Die im Ostteil der Stadt zwischengelagerten<br />

Kunstwerke fanden 1963 einen repräsentativen<br />

Platz im barocken Köpenicker Schloß, das damit<br />

endlich wieder einer angemessenen Nutzung<br />

zugeführt wurde. Vorher war das Schloß<br />

über die Jahrhunderte hinweg verbunden mit<br />

unterschiedlichen baulichen Veränderungen<br />

unterschiedlich genutzt worden, so u. a. als<br />

Gefängnis, Lehrerseminar, Studentenwohnheim,<br />

Volksküche, Volkshaus und Wirtschaftsschule.<br />

Von der ursprünglichen Einrichtung des<br />

Schlosses war bereits Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

kaum noch etwas vorhanden. Alle ausgestellten<br />

Kunstwerke sind Teil der Museumssammlung.<br />

Einen Schwerpunkt der Sammlung bildeten<br />

vor allem die kostbaren historischen Möbel.<br />

Nach zehnjähriger Generalinstandsetzung, die<br />

wahrlich notwendig war, wurde Ende Mai 2004<br />

die Dependance des Kunstgewerbemuseums<br />

nun wieder der Öffentlichkeit übergeben. Die<br />

Köpenicker und ihre Gäste – Touristen aus nah<br />

und fern – haben ihr Schloß und ihr Museum<br />

wieder. Mit dem Konzept, Werke der Raumkunst<br />

aus Renaissance, Barock und Rokoko zu präsentieren,<br />

zeigt sich die Sammlung des Kunstgewerbemuseums<br />

im Schloß in neuem Gewand.<br />

Das Schloß Köpenick ist kein Museumsschloß,<br />

sondern es beherbergt ein Museum im Schloß.<br />

Die Hauptwerke der Sammlung sind in 21<br />

Schauräumen auf ca. 1.500 m² zu besichtigen.<br />

Aus der Renaissance die Prunkstuben aus<br />

Schloß Haldenstein in Graubünden (um 1548)<br />

und aus dem Schloß Höllrich in Oberfranken<br />

(um 1555),<br />

das barocke Spiegelkabinett aus dem Schloß<br />

Wiesentheid (um 1724/25) sowie<br />

das Chinesenzimmer mit Lackmalereien aus<br />

dem Palazzo Graneri in Turin (um 1740/50) –<br />

einem Hauptwerk des Rokoko.<br />

Den herrschaftlich repräsentativen Charakter<br />

einer Raum- und Wandgestaltung<br />

demonstrieren das Große Silberbuffet<br />

aus dem Berliner Schloß<br />

(vor 1698) und natürlich der<br />

„Wappensaal“, dem Hauptsaal des<br />

Köpenicker Schlosses mit seinen<br />

beeindruckenden Stukkaturen.<br />

Dort ist auf einer Festtafel das für<br />

Friedrich II. im Jahre 1767/68 von<br />

der Königlichen Manufaktur Berlin<br />

für das Breslauer Stadtschloß<br />

angefertigte Tafelservice zu besichtigen.<br />

Alle anderen Kunstwerke waren<br />

einst Einrichtungen fürstlicher<br />

Paläste und Patrizierhäusern.<br />

Die kriegsbedingte und dann politisch erzwungene<br />

willkürliche Trennung des Sammlungsbestandes<br />

des Kunstgewerbemuseums war auch<br />

die Ursache für die Verteilung der ursprünglichen<br />

Bestände des Kunstgewerbemuseums auf<br />

zwei Standorte. Liebe Leser, besuchen Sie mit<br />

ihren Gästen das Köpenicker Schloß mit dem<br />

Museum und verschaffen Sie sich selbst einen<br />

Eindruck über die herrlichen Werke. Besichtigen<br />

Sie auch die Kunstwerke am Kulturforum.<br />

Freuen wir uns doch, daß so viele Kunstwerke<br />

trotz mörderischen Krieg und den politischen<br />

Kriegsfolgen erhalten geblieben sind. Alles, was<br />

an diesen beiden Standorten zu sehen ist, zeugt<br />

von den künstlerischen Leistungen unserer Vorfahren<br />

und entfaltet seine Wirkung weit über<br />

Köpenick und Berlin hinaus. Freuen wir uns<br />

über die Instandsetzung und Gestaltung unseres<br />

Schlosses. Das sind ingenieurtechnische und<br />

künstlerische Leistungen der heutigen Generation<br />

mittels unserer aller Steuern.<br />

Dr. Kurt Kutzschbauch


Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004<br />

Eis, Eis, wie ist mir heute heiß<br />

Verdanken wir diese Leckereien den Arabern?<br />

An den heißen Sommertagen ist Eis für viele<br />

ein Labsal. Doch wer kennt schon die Geschichte<br />

der Herstellung und des Genusses von Speiseeis?<br />

Zuerst: Eis ist keine neuzeitliche Erfindung.<br />

Schon seit dem Altertum war der Verzehr von<br />

„Gefrorenen“ bekannt. Aus den Reiseberichten<br />

von Marco Polo geht hervor, daß in China bereits<br />

vor etwa dreitausend Jahren in der warmen<br />

Jahreszeit eine Art Speiseeis aus Milch und<br />

Fruchtsäften hergestellt wurde, teils mit exotischen<br />

Gewürzen verfeinert. Im antiken Rom<br />

wurde vor allem Schnee für die Herstellung kalter<br />

Speisen und Getränke verwendet. Historiker<br />

wissen auch von den Arabern, die Speiseeis hergestellt<br />

haben. Im Zuge der ottomanischen Eroberungen<br />

brachten sie die damaligen Krieger<br />

dieses Handwerk nach Sizilien. Dort hat sich bis<br />

heute die Tradition einer ureigenen Herstellungsform<br />

erhalten, denn „Cassata“, „Sorbet“<br />

und „Sherbet“ sind arabischen Ursprungs. Auch<br />

„Konditor“, „Marzipan“, „Sirup“ oder „Saccharose“<br />

sind Wortentlehnungen, die wir der Vorliebe<br />

der Araber für alles Süße verdanken.<br />

Um 1700 gelangte die Kenntnis über Gefrorenes<br />

nach Amerika. Nach Deutschland kam das<br />

Eis vor gut 200 Jahren, als im Hamburger Alsters-Pavillon<br />

den Gästen „Gefrorenes“ angeboten<br />

wurde. Bis zum vorigen Jahrhundert war<br />

Eis ein Vergnügen nur für Wohlhabende und<br />

den Adel, denn Zucker war ein rares Gut. Seit<br />

Zucker aus heimischen Rüben gewonnen wird,<br />

gibt es Eis für Jedermann.<br />

Die Geschichte des modernen Speiseeises beginnt<br />

in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert<br />

in Italien, genauer in den Dolomiten. Die Händler<br />

von gekochten Birnen und Maronen im dortigen<br />

Cadore-Tal fanden keine Arbeit mehr und<br />

verließen die Region. Einer dieser Wanderer<br />

lernte von einem Sizilianer das Handwerk des<br />

Eiskonditors. Er gab diese Kenntnisse weiter und<br />

mit diesen Kenntnissen wanderten Wagemuti-<br />

Lernen, lernen und nochmals lernen<br />

Da steht es, das zarte Wesen, im besten Kleidchen<br />

und mit Zuckerlocken oder mit schniekem neuen<br />

Anzug und frisch geschnittenen Haaren, strahlend<br />

von einem Ohr zum anderen, auf dem Rükken<br />

einen riesigen Schulranzen, der jeden Orthopäden<br />

zum Schaudern bringt. Die Hände umklammern<br />

eine überdimensionale Zuckertüte.<br />

Ein Freudentag, ein Tag des Stolzes, ein Tag der<br />

Aufnahme in eine Vorstufe der Erwachsenenwelt.<br />

Endlich wird sich das geheimnisvolle Hexeneinmaleins<br />

der Buchstaben enträtseln lassen, endlich<br />

wird man in die Köstlichkeit eines Buches<br />

ganz selbständig eintauchen können und sich<br />

nach belieben darin tummeln.<br />

Zunächst wird er gefeiert, der Tag des ABC-<br />

Schützen, mit der Familie bei einem festlichen<br />

Mahl. Dabei beginnen Diskussionen über PISA,<br />

die Qualitäten diverser Schulsysteme, die Notwendigkeit<br />

von Kindergärten, die Bedeutung der<br />

vier ersten Grundschuljahre als Vermittler von<br />

Basiswissen, 12 oder 13 Jahre bis zum Abitur,<br />

die Prügelstrafe früherer Jahrhunderte, was es<br />

für verschiedene Lehrertypen gab und gibt.<br />

Lichtgestalten, von denen Oma und Opa heute<br />

noch schwärmen, und weniger bedeutende Erscheinungen,<br />

die zu Streichen herausforderten.<br />

Weißt du noch, wie wir in Mathe die Tafel mit<br />

Salbe beschmierten und wie wir bei der Schulzen<br />

nur weiße Zettel abgaben?<br />

Oskar meint, der Aufruf zum lernen alleine genüge<br />

nicht. Man müsse wissen, was man lernen<br />

solle und dieses gut planen. Wichtig währe<br />

auch, sich über die Methoden im Klaren zu sein.<br />

Den jungen Menschen dürfe nicht mit dem<br />

Nürnberger Trichter alles eingefüllt werden, was<br />

die Oberen gerade für richtig hielten. Wissensvermittlung<br />

sollte sehr überlegt vor sich gehen.<br />

Er habe einen tollen Geschichtslehrer gehabt,<br />

der sagte, die Kinder sollten bloß nicht nur Geschichtszahlen<br />

auswendig pauken. Ein Skelett<br />

wichtiger Zahlen müßten sie aber lernen, im<br />

Übrigen denken und Zusammenhänge erkennen.<br />

Da habe das Lernen spaß gemacht, und er<br />

habe viel behalten.<br />

Hella steuerte aus dem reichen Schatz ihrer<br />

Elternaktivjahre bei, daß die Schule außer<br />

Denken und Selbständigkeit auch Ehrlichkeit<br />

vermitteln sollte. Sich-Selbst-Belügen, womög-<br />

11<br />

ge nach Österreich-Ungarn aus. 1865 erhielt ein<br />

Tomea Antonie Bareta von den Wiener Behörden<br />

die Genehmigung, einen Eiswagen an einem<br />

festen Punkt im Wiener Prater aufzustellen.<br />

1874 wechselte er nach Leipzig, wo er 1890<br />

bereits 24 Eiswagen überall in der Stadt besaß.<br />

Der Übergang vom Eiswagen zur Eisdiele ist der<br />

Politik der Österreicher zu verdanken, die den<br />

Italienern den Gewerbeschein für ambulanten<br />

Handel verweigerten, um die eigenen Süßwarenhändler<br />

zu schützen. So waren die Eismacher<br />

gezwungen, Geschäftslokale anzumieten,<br />

die sie mit Bänken und Lampen (Petroleumlampen)<br />

ausstatteten. Damit war die Eisdiele geboren.<br />

Von Wien als Ausgangspunkt schwärmten<br />

die Eismacher nach 1880 über Zentral- und<br />

Mitteleuropa aus. Sie folgten den neuangelegten<br />

Eisenbahnlinien. Klug handelt jener Eismacher,<br />

der sich in Stockholm ansiedelte, denn<br />

heute ist der Eisverzehr um so größer, je kühler<br />

das Klima ist.<br />

Ich kann mich noch an die Eisdielen meiner<br />

Schulzeit gut erinnern, denn ein kurzer Umweg<br />

auf dem Heimweg führte zu zwei Eisdielen,<br />

davon einer italienischen. Mancher Groschen<br />

wurde in leckeres Eis umgesetzt.<br />

Dr. Kurt Kutzschbauch<br />

lich noch Zensuren fälschen, sei schädlich.<br />

Alle waren mit Udo einer Meinung, daß die Schule<br />

zu wenig Sportunterricht vermittle. Dicke unbewegliche<br />

Kinder seien auch geistig träge.<br />

Einig waren sich alle, daß die Kleinen mit der<br />

Einschulung vor einem der wichtigsten Lebensabschnitte<br />

stünden, auch wenn heutzutage das<br />

Lernen nie aufhöre. Mit Sorge meinte der Familienkreis,<br />

daß gerade in diesem Lebensabschnitt<br />

von der Gesellschaft Fehler begangen werden.<br />

Wie bei meinen Grünpflanzen, sagte Tante Cäcilie.<br />

Das ist dann nie wieder gutzumachen.<br />

Wie glücklich unsere Kleinen heute strahlen,<br />

äußerte Oma Hanna. Ich wünschte ihnen vorwiegend<br />

gute Erfahrungen. Meine schöne Schule<br />

ist damals im Krieg zerstört worden. So etwas<br />

und andere Fehler der Erwachsenenwelt möge<br />

unseren Schulanfängern erspart bleiben.<br />

Und Udo, der Spötter, konnte sich nicht verkneifen<br />

abschließend sarkastisch zu bemerken, die<br />

Welt sollte weniger intelligente Bomben dafür<br />

aber mehr intelligente Kinder produzieren. Da<br />

konnten alle nur zustimmen.<br />

Maria Loß


12 Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004<br />

Begleiter<br />

Mond – in ewigem Wandel und doch beständig,<br />

uns nah und doch so fern.<br />

Begleiter von Kindheit an.<br />

Im Rhythmus der Zyklen beeinflußt du die Natur,<br />

bewegst die Meere, lenkst das Wachstum der Pflanzen,<br />

läßt unsere Gefühle vibrieren und raubst uns den Schlaf<br />

oder erfüllst die Gemüter mit Ruhe wie ein Wiegenlied.<br />

Staunend und entzückt blicken wir zu dir empor,<br />

schöne magische Zauberkugel.<br />

Du leuchtest auf dunklen Wegen.<br />

Du gleitest glitzernd über Gewässer.<br />

Wie ein Riesenlampion,<br />

hängst du über Stadt, Dorf; Feld und Wald.<br />

Mondlicht silbernes, du gibst uns Leichtigkeit.<br />

Für kurze Zeit läßt du uns schwebend vergessen<br />

Qualen und Leid.<br />

Maria Loß<br />

Freude auf Balkonien<br />

Ich sitze gemütlich auf meinem Balkon,<br />

ringsum die Blumen so herrlich blühn,<br />

am Balkonfenster die Tomaten reifen,<br />

Flugzeuge ziehen am Himmel blaue Streifen.<br />

Auf dem Tisch liegt ein Buch,<br />

auch Rätsel und Karten liegen bereit<br />

mir zu vertreiben die Zeit.<br />

Ist’s mal zu heiß,<br />

dann muß die Dusche her!<br />

Was brauch ich noch mehr?<br />

Schön ist’s besonders,<br />

wenn Freundinnen mich besuchen,<br />

da brauch ich doch keine Reise zu buchen.<br />

Sonja Schmidt<br />

Sommersonett<br />

Sommer – ersehnter – du kommst einher in aller Pracht<br />

mit Badefreuden, Farben, Düften,<br />

mit Vogelsang und warmen Lüften.<br />

Verzauberst die Welt so magisch, daß jeder Sinn erwacht.<br />

Läßt dich als willkommener Herrscher nieder.<br />

Breitest prächtige Teppiche über die Felder,<br />

schmückst mit üppigen Kronen die Wälder.<br />

Wärmst uns das Herz und auch die Glieder.<br />

Wir wissen, du kannst nicht bleiben.<br />

Nur kurz ist deine Zeit,<br />

bis Kälte und Nebel dich vertreiben.<br />

Gib uns bis dahin dein strahlendes Geleit.<br />

Laß uns in deiner freundlichen Gunst verbleiben.<br />

Öffne uns wieder und wieder die Arme weit.<br />

Maria Loß<br />

Sommertag<br />

am Müggelsee<br />

Sommergold’ne Sonnenkringel<br />

malt die Sonne in den See.<br />

Und es treibt mein Boot…<br />

ich träume in die lichte blaue Höh’.<br />

Eine Weihe… pünktchenklein<br />

zieht hoch oben ihre Kreise.<br />

Drüben, im dichten Unterschilf<br />

quakt ein Frosch, verschlafen, leise.<br />

Lauer Wind streicht meine Schulter,<br />

wie’s sonst nur mein Liebster tut.<br />

Laß mich Welt dich heut’ umarmen,<br />

schöne Welt ich bin dir gut!<br />

Liane Tittel


Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004<br />

Wer reist, bleibt jung<br />

Besonders Rentner, die im Alter um die 70 herum<br />

mit Fahrrad und Zelt unterwegs sind. Wir<br />

begegneten ihnen, in Österreich, im Inntal.<br />

Auf dem Campingplatz in Wiesing entdeckte ich<br />

Kanzelkehre<br />

staunend ein kleines Zweimann-Zelt, so eine Art<br />

Hundehütte, die mich an meine Jugendzeit erinnerte.<br />

Davor standen zwei gepflegte, aber sichtlich<br />

schon recht alte Fahrräder, natürlich ohne<br />

Gangschaltung. Ich konnte die Marke Diamant<br />

entziffern. Mir wurde nun bewußt, ihre Besitzer<br />

sind ehemalige DDR-Bürger. Aber wo kommen<br />

sie her und wie sind sie mit diesen Tretmühlen<br />

über die Berge gekommen? Meine Neugier<br />

konnte ich bald befriedigen. Ein älteres Ehepaar<br />

breitete neben dem Zelt eine Decke aus und richtete<br />

das Abendessen her. Freundlich grüßte ich<br />

und sprach: „Ich sehe es an den Fahrrädern,<br />

daß Sie genau wie wir, ehemalige DDR-Bürger<br />

sind?“ „Ja“, antwortete der Mann, „wir kommen<br />

von der Insel Usedom“. Mein vor Erstaunen<br />

starres Gesicht und mein Blick zu den Fahrrädern<br />

muß ihn wohl dann veranlaßt haben,<br />

zu erläutern: „Bis Innsbruck sind wir mit dem<br />

Zug gefahren.“<br />

Innsbruck haben auch wir schon mehrmals besucht.<br />

Es ist die Hauptstadt von Tirol. Die Stadt<br />

steht auf sehr altem Siedlungsboden. Funde<br />

weisen zurück bis in die Bronzezeit. Das heutige<br />

Innsbruck wurde um 1180 an einer Brücke<br />

über den Inn gegründet. Herrengasse, Rennweg,<br />

Burg- und Marktgraben bieten noch heute eine<br />

Vorstellung vom damaligen Grundriß. Das Zentrum<br />

ist heute wie einst die Herzog-Friedrich-<br />

Straße. Dort stehen alte Handelshäuser und man<br />

findet dort auch das berühmte Goldene Dachl.<br />

Historische Zillertalbahn<br />

Von Innsbruck bis Wiesing sind es nur noch ca.<br />

30 Kilometer. Ein gepflegter Radwanderweg führt<br />

am Inn entlang. Man kommt an Hall, Wattens<br />

und Schwaz vorbei, drei noch mittelalterlich geprägte<br />

Städte, die auch Ausgangspunkt vieler interessanter<br />

Wanderungen sind.<br />

Das Rentnerpaar – ich erfuhr, daß er die 70 überschritten<br />

hat und sie 68 Lebensjahre zählt – unternahm<br />

am nächsten Tag eine Radtour zum<br />

Achensee. Eine sehr steile Serpentinenstraße führt<br />

13<br />

dort hin.<br />

Am Café Rofan quälten sie sich vorbei, aber an<br />

der Kanzelkehre rasteten sie. Etwa die Hälfte<br />

der Strecke war bewältigt. Sie genossen den<br />

herrlichen Ausblick über das Inntal. Den Mut<br />

zum Weiterfahren hatten sie zwar fast verloren,<br />

doch dann schafften sie es doch bis Maurach.<br />

Sie erfrischte sich im Wasser und genoß<br />

die Sonne am Strand des Achensees, während<br />

er mit der Rofanseilbahn hoch in das Gebirge<br />

fuhr und noch eine kleine Bergwanderung<br />

unternahm. Von der Rückfahrt schwärmten<br />

beide aber am meisten, denn da rollten die<br />

Räder ja von allein.<br />

Allerdings kann man auch bequem vom nicht<br />

weit von Wiesing entfernten Jenbach mit der<br />

Zahnradbahn zum Achensee fahren.<br />

Die nächste Tagestour der Beiden ging den Inn-<br />

Radwanderweg entlang bis zur Einmündung<br />

der Ziller und dann durch das herrliche Zillertal,<br />

was zu mehreren Pausen einlud, bis nach<br />

Mayrhofen. Vor ihnen erstreckten sich die<br />

schneebedeckten Tuxer-Alpen.<br />

Von Jenbach bis Mayrhofen kann man auch<br />

gemütlich durch das wunderschöne Zillertal<br />

mit der historischen Schmalspurbahn reisen.<br />

Nach der letzten Tagestour rüsteten meine Zeltnachbarn<br />

zur Heimreise. „Nun haben wir ge-<br />

nug von den Bergen“, meinten sie lachend. Mit<br />

den Fahrrädern ging es nach Kufstein, vorbei<br />

an Kramsach mit dem historischen Friedhof,<br />

wo die lustigen Sprüche auf den Grabsteinen<br />

stehen.<br />

Ab Kufstein sollte die Fahrt mit der Bahn weiter<br />

gehen. Ich hoffe, daß beide gut in der Heimat<br />

angekommen sind und gemeinsam noch<br />

viele Radtouren unternehmen.<br />

U. Schirmer


14 Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004<br />

Trabi-Märchen<br />

Wenn Ossis und Wessis ins Plaudern kommen<br />

und dann muß, dann darf das Thema Wartezeit<br />

auf einen Trabant nicht fehlen. Jeden Abend<br />

saßen wir an unserem Acht-Personen-Tisch<br />

während der Kreuzfahrt und erzählten unsere<br />

Geschichten. Ein Paar aus Leipzig, er Lokführer,<br />

sie Krankenschwester, warteten mit der Trabant-Nummer<br />

auf. In den ersten Tagen bei unseren<br />

abendlichen Gesprächen waren die Anmeldefristen<br />

für einen Trabant noch 12 Jahre<br />

lang. Im Verlauf der Kreuzfahrt stiegen sie für<br />

eine stink normale Limousine auf 14 Jahre. Für<br />

die Mercedesfahrer an unserem Tisch eine sehr<br />

gute Bestätigung für die Unfähigkeit der DDR,<br />

Autos bauen zu können. Für einen besonderen<br />

Mercedes gibt es auch Wartezeiten, die werden<br />

aber nur in Monaten gezählt. –<br />

Mit den Autobestellungen in der DDR wird Mitleid<br />

erzeugt, da wird man bedauert, da fallen<br />

Krokodilstränen. Die Autolegende soll daher ein<br />

wenig aufgehellt werden. Ich beziehe mich auf<br />

Berlin, die Hauptstadt der DDR. Wartezeiten für<br />

einen Trabant waren nie länger als 10 Jahre.<br />

Bei dem IFA-Vertrieb in der Rummelsburger<br />

Straße konnte sich jeder Berliner Bürger, wenn<br />

er 18 Jahre alt war, anmelden. Man erhielt eine<br />

Karte (Größe einer Postkarte) auf welcher der<br />

Anmeldetag und die Automarke vermerkt waren.<br />

An einem Informationsbrett in diesem Gebäude<br />

waren die verschiedenen aktuellen Autoauslieferungen<br />

aufgeführt. Man konnte also<br />

entnehmen, welche Anmeldetage z. B. für einen<br />

Trabant-Kombi oder eine Trabant-Limousine<br />

jetzt ausgeliefert werden.<br />

Viele gelernte DDR-Bürger, die nie eine Stunde<br />

am Parteilehrjahr oder an den Schulen der sozialistischen<br />

Arbeit teilgenommen haben, wußten,<br />

daß mit dem 18. Lebensjahr erst mal die<br />

Autoanmeldung fällig war. Die war an keine<br />

Bedingung geknüpft, nur an den Wohnort, die<br />

Wohnadresse, den Hauptwohnsitz. Nur eine Bestellung<br />

durfte jeder Bürger aufgeben. Wurde<br />

eine Bestellung durch eine Auslieferung realisiert,<br />

dann konnte eine neue Anmeldung aufgegeben<br />

werden. Eine intakte Familie besteht<br />

bekanntlich aus Vater und Mutter. Der Vater<br />

hatte eine Anmeldung, die Mutter hatte eine<br />

Anmeldung. Waren die Wartezeiten für einen<br />

Trabant 9 Jahre, so verkürzte sich die Wartezeit<br />

bei kluger Staffelung der Anmeldung der zwei<br />

Personen bereits um die Hälfte, auf 4,5 Jahre.<br />

Wenn aber in der Großfamilie noch eine Oma<br />

lebte, so konnte mit dieser Anmeldung die Zwi-<br />

schenzeit auf 3 Jahre reduziert werden. Ob die<br />

Oma einen Führerschein hatte oder nicht, daß<br />

interessierte kein Schwein, wie man so sagt.<br />

Die gewieftesten Anmelder haben es zu DDR-<br />

Zeiten immer geschafft, nach einigen Jahren<br />

ihren alten Trabant für den Neupreis zu verkaufen<br />

und mit dem Geld gleich wieder den neuen<br />

Trabant zu bezahlen. Bei den Schaudergeschichten<br />

über die DDR wird diese Anmeldepraxis<br />

immer höflich ausgelassen. Eine Autoanmeldung<br />

für einen Trabant wurde für 3.500 bis<br />

4.000 Mark gehandelt. So manche clevere Oma<br />

hat ihre Anmeldung versilbert oder ihren Enkeln<br />

mit der Anmeldung ein schönes Geschenk<br />

gemacht. Grau, teurer Freund, ist alle Theorie;<br />

ich habe für eine ältere Dame die Anmeldung<br />

versilbert!<br />

Der Autor schildert nun ausführlich seine vier<br />

Tage dauernde und letztlich erfolgreichen Bemühungen,<br />

den Trabi zum doppelten Neupreis<br />

zu verkaufen.<br />

Die Rentnerin war natürlich sehr erfreut über<br />

die 4000,– Mark und wünschte sich jetzt dafür<br />

einen Farbfernseher. Von dem Rest des Geldes<br />

konnte sie sich noch eine Gasheizung in ihrer<br />

Wohnstube einbauen lassen. Das war die andere<br />

Seite der langen Wartezeiten.<br />

Beim Verlassen eines Autohauses hat jetzt ein<br />

Neuwagen schon an Wert verloren. Nach acht<br />

Jahren ist das Auto praktisch wertlos. Wo sollte<br />

nun das Geld für einen Neuwagen herkommen.<br />

Die alten DDR-Verhältnisse, die Mangelwirtschaft,<br />

war nicht das Gelbe vom Ei, die übertriebene<br />

Ausrichtung auf das Auto, mit diesem<br />

Überangebot, ist auch nicht das Gelbe vom Ei.<br />

Warum wurden diese Zeilen geschrieben? Vielleicht<br />

werden sie von Lesern gelesen, die bei aller<br />

Jammerei von Bekannten und Verwandten<br />

einige Argumente vorbringen können, welche<br />

die unmöglichen Wartezeiten für Autos ein wenig<br />

relativieren. Klischees und Legenden sind<br />

hartnäckig, müssen im Wahrheitsgehalt nicht<br />

immer vollkommen die Realität wiedergeben.<br />

Klaus Paulsen<br />

Die Langfassung dieser Geschichte und andere<br />

kann im Buch „Im Schatten von Tschernobyl<br />

– Geschichten aus der End- und Neuzeit“ nachgelesen<br />

werden. ISBN 3-936736-49-2, Paperback,<br />

226 Seiten, einige Fotos, 13,5 x 21,5 cm,<br />

17,50 EUR<br />

In eigener Sache<br />

Zu Ihrem<br />

Vergnügen<br />

Wir, die ehrenamtlichen Redakteure der Köpenicker<br />

<strong>Seniorenzeitung</strong>, arbeiten zur Zeit an<br />

einem Programm, das Ihnen, liebe Leser, über<br />

eine möglichst bereichernde Lektüre unserer<br />

Zeitung hinaus Vergnügen bereiten soll. Einmal<br />

im Monat wollen wir Ihnen die Möglichkeit anbieten,<br />

mit Schriftstellern, vor allem aus der<br />

Region, ins Gespräch zu kommen und Lesungen<br />

aus den neuesten Arbeiten zu hören. Denkbar<br />

sind auch Treffen mit anderen Künstlern<br />

sowie mit Sozialexperten, an die Sie Ihre Fragen<br />

richten können.<br />

Nicht zuletzt werden sich die Mitglieder der Redaktion<br />

gern mit Ihnen über Themen unterhalten,<br />

die Ihnen besonders am Herzen liegen.<br />

Schreiben Sie uns Ihre Meinung. Was erwarten<br />

Sie, wenn es heißt: „Die Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong><br />

lädt ein“.<br />

Die erste Einladung ergeht zum 15. Oktober 2004.<br />

An diesem Tage um 18 Uhr liest unser Redaktionsmitglied<br />

Klaus Paulsen (siehe nebenstehende<br />

Trabi-Geschichte) aus seinen Büchern.<br />

Die Veranstaltung findet in der Buchhandlung<br />

Büchereck Baumschulenweg GbR, Baumschulenstraße<br />

11, Eingang Behringstraße, statt.<br />

Ihre Redaktion<br />

Immer sind die<br />

Männer schuld<br />

von Stefan Heym, ist ein humorvolles Buch über<br />

die Liebe im Alter und die Alltäglichkeiten eines<br />

langen Ehelebens. Es ist Stefan Heyms letzter<br />

Erzählband mit einer hintergründigen, wunderbaren<br />

Liebeserklärung an seine Frau.<br />

Es liegt seit Mai 2004 als Taschenbuchausgabe<br />

in der Thalia-Buchhandlung auf dem Tisch. Das<br />

Buch ist also in zweifacher Hinsicht eine leichte<br />

Lektüre, die fröhlich macht und doch zutiefst<br />

beeindruckt. Für Ihren Urlaub sehr zu empfehlen.<br />

Lesen Sie es, auch Sie können sich darin<br />

wiederfinden und vielleicht ihr Miteinander neu<br />

betrachten.<br />

220 Seiten, 8,– EUR, ISBN 3-442-73219-0.<br />

Helga Altmann


Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004<br />

»Von Träumen und anderen Wirklichkeiten« –<br />

Einblicke in das Leben kubanischer Frauen heute – Teil 3<br />

Von Madeleine Porr<br />

In dritten und letzten Teil der Artikelreihe setze<br />

ich die Auszüge aus den Interviews mit Kubanerinnen<br />

zu ihren ersten Erfahrungen mit<br />

familiärem Zusammenleben fort; bis auf die<br />

Erinnerungen von »Mercedes« handelt es sich<br />

wieder um Material, das nicht im Buch verarbeitet<br />

wurde. Wie im Buch sind alle Namen<br />

geändert.<br />

Mercedes, Mercedes, 40 40 Jahre<br />

Jahre<br />

Ich bin mitten in der so genannten Raketenkrise<br />

geboren und weil meine Eltern zu 100% in der<br />

Revolution engagiert waren und ihr als Offiziere<br />

der Staatssicherheit dienten, waren sie in höchster<br />

Alarmbereitschaft. Deshalb brachte mich<br />

Mama einen Monat nach meiner Geburt zu ihrer<br />

Mutter, damit diese sich um mich kümmerte.<br />

Anderthalb Jahre später kam mein Bruder auf<br />

die Welt, und nun war meine Oma Ersatzmutter<br />

für uns beide, denn Mama musste auch weiterhin<br />

immer arbeiten. Doch Oma war schon<br />

bei meiner Geburt schwer nervenkrank gewesen,<br />

obwohl damals gerade erst Ende Dreißig,<br />

und die Betreuung zweier kleiner Kinder wurde<br />

zu einer so starken Belastung für sie, dass man<br />

uns Geschwister in einen Ganztagskinderhort<br />

steckte, als ich vier Jahre alt war und mein Bruder<br />

zweieinhalb.<br />

Deshalb war es für mich auch ganz natürlich,<br />

von meinen Eltern, aber auch von der übrigen<br />

Familie getrennt zu sein, als ich mit fünf in die<br />

erste Klasse eines Internats eingeschult wurde.<br />

Da traf ich sogar noch jüngere Kinder, deren<br />

Eltern nach dem Triumph der Revolution Kuba<br />

und ihre Kinder verlassen hatten und in die USA<br />

gegangen waren. Diese Mädchen und Jungen<br />

wurden »Kinder des Vaterlands« genannt und<br />

blieben auch an den Wochenenden im Internat,<br />

weil sie kein anderes Zuhause hatten. Die<br />

Lehrerinnen und Lehrer machten statt dessen<br />

Ausflüge mit ihnen.<br />

Für mich jedenfalls war dann auch der Wechsel<br />

auf ein Internat der Sekundarstufe ganz normal,<br />

und ich könnte mir vorstellen, für diese<br />

anderen Kinder auch. Andere, die nun in der<br />

siebten Klasse neu dazu kamen, haben dagegen<br />

sehr viel geweint und mir später erzählt,<br />

dass ich ihnen damals aufgefallen war, weil ich<br />

niemals geweint hätte.<br />

Obwohl wir als Familie praktisch immer getrennt<br />

waren, glaube ich, dass es meinen Eltern<br />

doch gelungen ist, meinem Bruder und mir die<br />

höchsten menschlichen, spirituellen Werte zu<br />

vermitteln. Sie waren voller Träume, Utopien<br />

und Vertrauen in ein besseres Leben und voller<br />

Bereitschaft, für eine bessere Welt zu kämpfen.<br />

Ich bin mit diesen Träumen von mehr Gerechtigkeit<br />

und Gleichheit für alle Menschen groß<br />

geworden, aber auch mit in dieser Richtung teilweise<br />

verwirklichten Träumen.<br />

Heute, wo ich erwachsen und selbst Mutter bin,<br />

sehe ich allerdings meine Kindheit mit anderen<br />

Augen und merke, dass mir die »Schule der<br />

Familie« als Erfahrung bei der Erziehung meiner<br />

Tochter fehlt. Ich verstehe auch erst heute,<br />

dass die militärische Disziplin im Internat meinen<br />

Charakter stark beeinflusst hat und für eine<br />

gewisse Starrheit meiner Persönlichkeit mit verantwortlich<br />

ist, die es mir sehr schwer macht,<br />

mich wechselnden Situationen anzupassen. Ich<br />

bin in mancher Beziehung sehr unflexibel und<br />

unnachgiebig und kann mir vorstellen, dass das<br />

in hohem Maße mit meiner Kindheit zusammenhängt.<br />

Teresa, eresa, 30 30 Jahre<br />

Jahre<br />

Ich bin in Pinar del Río im Westen Kubas geboren<br />

und aufgewachsen. Bis zu meinem 5. Lebensjahr<br />

habe ich mit meiner Mutter, meinem<br />

Vater, einer Schwester und einer Urgroßmutter<br />

zusammengelebt, es war zuerst alles sehr harmonisch,<br />

auch wenn wir allzusehr Rücksicht<br />

auf die Uromi nehmen mussten, die uns alle<br />

herumkommandierte. Aber dann steigerten sich<br />

die Auseinandersetzungen meiner Eltern, ihre<br />

unterschiedliche Art wurde immer deutlicher. Sie<br />

sind nur aus dem einfachen Grund zusammen<br />

geblieben, weil sie nun mal irgendwann geheiratet<br />

hatten; aber sie empfinden kaum Zärtlichkeit<br />

für einander, eigentlich gar keine, Respekt<br />

ja, aber es gibt eine große Distanz zwischen ihnen<br />

als Paar.<br />

So mit fünf Jahren zog ich zu meiner Oma, der<br />

Mutter meiner Mutter, und da entwickelten meine<br />

Eltern eine Art »Schuldkomplex«: Sie fühlten<br />

sich schuldig, dass sie mich vernachlässigt<br />

hätten, und kümmerten sich übermäßig um<br />

mich, haben mich immer respektiert und be-<br />

15<br />

wundert dafür, dass ich so eine gute Schülerin<br />

und so ein ernstes Mädchen war, so talentiert<br />

und intelligent usw. Auch wenn meine Mutter<br />

mich nur an den Wochenenden sah, hat sie sich<br />

doch noch um das kleinste Detail in meinem<br />

Leben gekümmert. Mein Vater hat alles meiner<br />

Mutter überlassen und sich nicht sonderlich angestrengt,<br />

zärtlich zu mir zu sein; er sah mich<br />

auch nur selten und hat mir hin und wieder<br />

vorgeworfen, bei meiner Oma zu wohnen (eine<br />

Entscheidung, die getroffen wurde, lange bevor<br />

ich irgend etwas entscheiden konnte).<br />

Mit den anderen Mitgliedern der Familie haben<br />

sich meine Eltern sehr gut verstanden. Was mir<br />

an meinen Eltern während meiner Kindheit am<br />

meisten gefiel war, dass sie immer für uns drei<br />

Kinder gekämpft haben, dass sie sich darum<br />

gekümmert haben, dass wir uns intellektuell<br />

weiter entwickeln, wobei sie den Gefühlen eine<br />

große Bedeutung beigemessen haben und unserem<br />

schulischen Weiterkommen; dass sie sehr<br />

intelligent waren und uns Angewohnheiten wie<br />

die Lektüre von Büchern vermittelt haben usw.<br />

Was mir am meisten missfallen hat war, dass sie<br />

ihre Zwistigkeiten, ihre Ehekonflikte auf meine<br />

Geschwister und mich übertrugen; dass sie nicht<br />

ehrlich mit sich waren und nicht mutig genug,<br />

sich zu trennen oder zu gewissen Regelungen<br />

miteinander zu kommen, die es ihnen erlaubten,<br />

mehr Liebe zwischen sich fließen zu lassen<br />

anstatt nur ihre Verantwortung und »Verpflichtung«<br />

als Ehemann bzw. Ehefrau.<br />

Carlota, Carlota, Carlota, 32 32 32 Jahre Jahre<br />

Jahre<br />

Ich bin in Havanna geboren, sozusagen privilegiert<br />

in einer geräumigen Wohnung im Stadtteil<br />

Vedado, denn meine Eltern waren erst kurz<br />

vor meiner Geburt mit ihren sechs anderen Kindern<br />

dorthin gezogen. Ich bin immer ein rebellisches<br />

Kind und nie mit dem einverstanden<br />

gewesen, was ich in den Augen meiner Eltern<br />

sein und machen sollte. Das war das große Thema<br />

in den Auseinandersetzungen zwischen<br />

meinem Vater und mir.<br />

Mein Vater ist Fischer und hat eine sehr eng begrenzte<br />

Vorstellung davon, wie sich eine Frau<br />

benehmen sollte. Ich habe ihn kontinuierlich<br />

provoziert und Stück für Stück alle seine für<br />

Frauen reservierten engen Verhaltensmauern


16 Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004<br />

zerschlagen. Meine Mutter verhielt sich innerhalb<br />

unserer Familie stets passiv, sie erlaubte mir<br />

zwar bestimmte Dinge, ohne sich lange zu streiten,<br />

aber das war mehr aus einer Art heimlicher<br />

Solidarisierung mit der Tochter heraus. Auch<br />

meine Schwestern hielten sich weitestgehend an<br />

Vaters Ge- und Verbote und dazu gehörte auch,<br />

Punkt zwölf Uhr nachts wieder zu Hause zu sein,<br />

wenn sie ausgegangen waren.<br />

Aber ich gehorchte dem nicht und eines Tages<br />

– ich war 14 oder 15 – knallte es. In der Nacht<br />

kam ich erst gegen eins zurück, meine Freundinnen<br />

und Freunde hatten mich noch nach<br />

Hause begleitet, alles war ganz harmlos gewesen<br />

und das sah man uns auch an. Doch mein<br />

Vater stellte mich vor versammelter Mannschaft<br />

noch an der Tür zur Rede und schrie mich an,<br />

was mir denn eingefallen sei, so spät zu kommen.<br />

Tja, und dann fügte er noch hinzu, dass<br />

eine Frau, die erst nach halb eins nachts nach<br />

Hause käme, eine Nutte sei. Da explodierte ich<br />

auch, obwohl ich wusste, dass ich dafür eine<br />

gesalzene Strafe bekommen würde; als er mir<br />

androhte, mich zu schlagen, schrie ich zurück,<br />

dass wenn er das täte, ich ihn wegen Misshandlung<br />

anzeigen würde. Von dem Tag an begann<br />

er langsam, mich und meine Art, die Dinge zu<br />

sehen, zu respektieren.<br />

Ich habe allerdings lange gebraucht, um die von<br />

meinen Eltern übermittelten Ehe-Verhaltensmuster<br />

in meinen Beziehungen zu Männern<br />

abzulegen.<br />

Meine Mutter hat immer auch außer Haus gearbeitet,<br />

erst als Putzkraft, dann lange Zeit als<br />

Fahrstuhlführerin, vielleicht hat ihr das geholfen,<br />

ihrem Leben ein wenig Sauerstoff zu geben.<br />

Sie repräsentierte stets den weichen Part in<br />

der Familie und hat mich gelehrt, in jeder Person<br />

den Menschen zu sehen, unabhängig davon,<br />

was dieser Mensch in seinem Leben macht.<br />

Vielleicht tat sie das – wenn auch damals unbewusst<br />

–, damit ich begriffe, dass auch mein<br />

Vater bestimmten starren Schemata unterworfen<br />

sei, und damit ich ihn besser verstünde.<br />

Erst heute, mit 67 Jahren, sagt sie endlich:<br />

»Wenn er streiten will, gut, dann soll er doch –<br />

dann gehe ich eben.« Ich freue mich, dass sie<br />

das jetzt so sagt, denn auch wenn ich immer<br />

geglaubt hatte, dass es schön sei, den Familienverband<br />

zu erhalten, denke ich heute doch, dass<br />

das nicht für den Preis der eigenen Herabwürdigung<br />

geschehen darf. So geht es vielmehr<br />

darum, sich einfach zu lieben, denn schließlich<br />

leben wir ja alle mehr oder weniger unter<br />

demselben Dach.<br />

***<br />

Steig in das Luftschiff der<br />

Träume!<br />

Die versprochenen blühenden Landschaften<br />

sind da. Eine Stunde von Berlin entfernt, entsteht<br />

in der größten frei tragenden Halle der Welt<br />

ein tropischer Regenwald mit Tropenmeer. Aus<br />

der Cargo-Lifter-Halle wird der Tropical-Islands-<br />

Dome, ein tropisches Paradies. Eröffnung Ende<br />

2004.<br />

Palmen und die Blüten von fleischfressenden<br />

Pflanzen können ab April 2004 bei Führungen<br />

über die Baustelle in der Halle (im Dome) bewundert<br />

werden.<br />

Die Brandenburger Pleiten, Pech und Pannen-<br />

Olympiade – bestehend aus den Leuchttürmen<br />

Lausitzring, Cargo-Lifter und Chipfabrik – ermöglicht<br />

diese sensationelle Leistung. Brandenburg<br />

hat große Erfolge mit dem Import von<br />

drittklassigen Experten aufzuweisen.<br />

In Zeitungsartikeln war zu lesen und aus den<br />

vielen Untersuchungsausschüssen zu Pleiten<br />

war zu erfahren, daß z. B. die Verträge für die<br />

Chip-Fabrik von totalen Amateuren ausgearbeitet<br />

wurden.<br />

In der Pleiten, Pech und Pannen-Olympiade<br />

gibt es weitere Höchstleistungen. Konnte in Berlin<br />

der Einsatz des Insolvenzverwalters für den<br />

Herlitz-Konzern den Konzern retten, so haben<br />

die Brandenburger mit dem Insolvenzverwalter<br />

Prof. Dr. Mönning für Cargo-Lifter einen tüchtigen<br />

Plattmacher á la Treuhand gefunden. Die<br />

Einlagen von 70.000 Cargo-Lifter Aktionären<br />

mit einem Wert von 300 Millionen EUR werden<br />

ignoriert. Die Rettung von Cargo-Lifter war nie<br />

zu spüren, vorhandene Werte wurden vernichtet,<br />

die hervorragende Halle verscherbelt. Die<br />

Entwicklung geht jetzt vom Großluftschiff zurück<br />

auf das Niveau tropischer Dörfer.<br />

Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen<br />

den drei Großprojekten, bei Cargo-Lifter<br />

wurden zu 85 % Privatgelder eingezahlt. Gregor<br />

Gysi sprach einmal als Wirtschaftssenator<br />

von Berlin vom VEB Cargo-Lifter.<br />

Geprellten Cargo-Lifter-Aktionäre reichte es, sie<br />

setzen sich zur Wehr, sie vereinen sich.<br />

Die Initiative „Zukunft in Brand e.V.“, der Verein<br />

zur Verteidigung der Eigentumsrechte der<br />

Cargo-Lifter Aktionäre wurde 2003 gegründet.<br />

Innerhalb eines Jahres wurden über 500 Mitglieder<br />

aufgenommen. Am 8. Mai 2004 fand die<br />

Mitgliederversammlung 2004 mit 72 stimmberechtigten<br />

Mitgliedern statt.<br />

Man kann über Luftschiffe spotten und Witze<br />

machen. Physikalisch gibt es aber trotzdem<br />

Gase, die leichter als Luft sind. Dieses Prinzip<br />

zu nutzen wurde von der Initiative „Zukunft<br />

in Brand e.V.“ nicht aufgegeben.<br />

Ein Teilnehmer der Versammlung bezeichnete<br />

in seiner Diskussionsrede sich und die Mitglieder<br />

der Initiative natürlich als Spinner,<br />

Träumer, Visionäre. Unsere Aktien sind im Keller,<br />

aber alle Angereisten, aus allen Ländern<br />

der Bundesrepublik, haben die Vision an die<br />

Zukunft großer Luftschiffe nicht verloren.<br />

Nach dem bekannten Motto ein Schritt vorwärts,<br />

zwei Schritte zurück, wurde der Rückschlag<br />

von Cargo-Lifter kritisch und schonungslos<br />

aufgearbeitet. Unter Verwendung der<br />

neuesten Erkenntnisse der Antriebstechnik, der<br />

Materialkunde und der Dynamik, wurden Konzepte<br />

für Großluftschiffe vorgestellt.<br />

Ein Höhepunkt der Versammlung war natürlich<br />

die Anwesenheit und der Vortrag von Dr.<br />

Carl von Gablenz (ehemaliger Chef von Cargo-Lifter).<br />

Ich möchte den Faden noch weiter spinnen.<br />

In einigen Jahren, wenn die Attraktivität von<br />

Tropical Islands verflogen ist, werden in Brand<br />

endlich die Großluftschiffe gebaut und die<br />

Halle erhält ihren wirklichen Zweck zurück.<br />

Im ehemaligen Land der Dichter und Denker<br />

sollten vielleicht doch noch kühne Ideen gefördert<br />

und realisiert werden können.<br />

Es geht darum dieser Region eine Perspektive<br />

mit hochwertigen Arbeitsplätzen zu geben, der<br />

Jugend, unseren Enkeln, statt einer Mobilitätsprämie<br />

hier wieder eine Zukunft zu geben, die<br />

nicht mit dem Schulabschluß endet. Freizeitparks<br />

nützen erst dann etwas, wenn die Menschen<br />

das Geld dafür wieder in der Tasche haben.<br />

Zeppeline gab es schon vor vielen Jahren, der<br />

Stand der Technik hat sich enorm weiterentwickelt.<br />

Aus fliegenden Kisten wurden Flugzeuge.<br />

Es gibt reale Chancen zur Wiederauferstehung<br />

von Großluftschiffen, Konstruktionspläne<br />

wurden vorgestellt und diskutiert. Der Neustart<br />

hat begonnen. Die Initiative „Zukunft in<br />

Brand“ habe ich begeistert erlebt.<br />

Klaus Paulsen


Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004<br />

Wandertip<br />

Bad Saarow und die Rauenschen Berge<br />

Unsere Wanderung beginnt in Bad Saarow. Auf<br />

einer Länge von etwa zehn Kilometer umarmt<br />

Bad Saarow das Nordende des Scharmützelsees.<br />

Sich auf Anhieb zurechtzufinden fällt nicht ganz<br />

leicht, da der Kurort aus mehreren Ortsteilen<br />

besteht. Zentrum für Gäste ist Bad Saarow-Mitte<br />

am nördlichen Ende des Sees. Dort befinden<br />

sich die Promenade am See, die Dampferanlegestelle,<br />

Touristinformation, der Bahnhof und<br />

die Therme. Bad Saarow ist eine junge Gemeinde,<br />

entstanden erst zu Beginn des 20. Jh. aus<br />

den Gütern Saarow und Pieskow. Der Kurbetrieb<br />

und die traumhafte Wasserlage beherrschten<br />

Bad Saarow seit den 1920er-Jahren auch die<br />

Aufmerksamkeit prominenter Zeitgenossen, zumeist<br />

aus dem nahen Berlin. Einige besaßen hier<br />

eine Villa, andere nutzten den Ort als erholsame<br />

Sommerfrische. Max Schmeling und Anny Ondra<br />

schritten hier zum Traualtar. Viele Schauspielergrößen<br />

wurden hier gesehen, um alle zu nennen<br />

fehlt der Platz. Etliche Häuser gehörten reichen<br />

Bankiers, viele davon Juden – bis die Nazis sich<br />

der Immobilien bemächtigten.<br />

Heute ist Bad Saarow bestrebt und mit gutem<br />

Erfolg, den Ursprung wieder herzustellen. Bad<br />

Saarow lädt die Gäste zu ausgedehnten Spaziergängen<br />

durch viele Grünanlagen, viel Wald und<br />

Anzeige<br />

Freude durch Reisen<br />

besonders viele Wanderwege, vorbei an herrlichen<br />

Gebäuden, so z. B. am einstigen Wohnhaus<br />

Maxim Gorkis. Leider ist diese Gedenkstätte<br />

geschlossen worden. Das kleine Haus ist heute<br />

wieder in Privatbesitz und kann nur von außen<br />

betrachtet werden. Ein Wahrzeichen ist auch der<br />

Bahnhof, eröffnet 1911.<br />

Unsere Wanderung geht weiter durch den Kurort<br />

und beginnt langsam anzusteigen. Wir wollen<br />

zu den „Rauenschen Bergen“. Diese Hügellandschaft<br />

entstand in der letzten Eiszeit als<br />

Stauch-und Endmoräne. Mit einer Höhe von gut<br />

150 Metern über NN zählen die Rauenschen<br />

Berge damit zu den größten Erhebungen Brandenburgs.<br />

Informationstafeln informieren uns<br />

über Tier- und Pflanzenwelt und über die Geschichte<br />

des Bergbaus. Tatsächlich wurde hier<br />

vom 17. bis zu Beginn des 20. Jh. Braunkohle<br />

abgebaut. Bekannt sind die Rauenschen Berge<br />

wegen der Markgrafensteine, mächtige Granitblöcke,<br />

die vom Inlandeis der Weichselvereisung<br />

aus Skandinavien hierher verfrachtet wurden.<br />

Ihr Name soll von Markgraf Johannes von Küstrin<br />

abgeleitet sein, zu dessen Herrschaftsbereich<br />

der Landstrich Mitte des 16. Jh. gehörte.<br />

Zwei große Findlinge liegen plötzlich vor uns,<br />

die „Markgrafensteine“, gewaltig anzusehen,<br />

17<br />

der größere Stein der beiden hatte ursprünglich<br />

einen Umfang von fast dreißig und eine Höhe<br />

von 8,50 Metern und ein Gewicht von 250 Tonnen.<br />

Die Steine sind aus diluvialem, gneishaltigem<br />

Granit. Wenn Steine reden könnten: Friedrich<br />

Wilhelm III. von Preußen hat diesen großen<br />

Stein spalten und das massive mittlere Teil<br />

zu einer gewaltigen Schale verarbeiten lassen.<br />

Diese ist im Berliner Lustgarten zu finden, und<br />

im Laufe der Jahre sind in dieser Schale Risse<br />

entstanden, und daher glaubt man an ein Berliner<br />

Sprichwort: „Du hast ja einen Sprung in<br />

der Schüssel“. Wie das wohl gemeint war?<br />

Wir verlassen die Steine und wandern weiter zum<br />

höchsten Punkt, dem 149,5 Meter hoch gelegenen<br />

„Steinernen Tisch“. Eine runde Steinplatte<br />

und Sitzbänke aus Steinen.<br />

Nach kurzer Rast folgen wir dem Schild „Bad<br />

Saarow“ etwa 1,5 Stunden. Ganz so lange<br />

braucht man nicht, es sei denn, man verläuft<br />

sich, das soll in den Rauenschen Bergen aber<br />

schon vorgekommen sein. Auch sollte gutes<br />

Schuhwerk getragen werden. Mit Essen und<br />

Trinken sollte sich jeder selbst versorgen, es wäre<br />

ratsam. Ich wünsche allen Wanderfreunden auf<br />

dieser Tour erlebnisreiche Stunden.<br />

Detlev Streichhahn<br />

Möchten Sie wieder mal Landluft schnuppern, was anderes sehen als Ihren Kiez? Und das alles ohne viele Strapazen?<br />

Mit dem Kleinbus von Hans-Joachim Gültner werden Sie von zu Hause abgeholt zu Tages- oder Nachmittagsfahrten.<br />

Da gibt es Ziele wie den wunderschönen Wildpark Johannismühle, den Spreewald, Buckow in der<br />

Märkischen Schweiz, den Fischerhof in Groß Schauen oder die beliebte Einkaufsfahrt nach Küstrin (Polen).<br />

Nachmittags startet man u. a. zu einer Rundfahrt um den Mellensee bei Zossen, nach Schmachtenhagen bei Oranienburg<br />

zum Bauernmarkt oder nach Nikolassee mit einem Abstecher zur Kirche Nikolskoje. Natürlich werden<br />

Sie abends wieder zu Hause abgesetzt. Sogar für Rollstuhlfahrer – sofern sie sich umsetzen können und der Rollstuhl<br />

klappbar ist – ist so eine Fahrt möglich.<br />

Jeweils sieben Personen können mitfahren. Sie werden in der Regel um acht Uhr abgeholt und gegen 17 Uhr 30<br />

wieder nach Hause gebracht. Es können auch Personen mitfahren, die in größere Reisebusse nicht mehr einsteigen<br />

können.<br />

Aber auch Urlaubsreisen kann man mit Gültners Ich-AG unternehmen. Da fährt man z. B. ins Kleinwalsertal<br />

(Österreich) bei Oberstdorf im Allgäu, nach Oberhof in Thüringen oder nach Berchtesgaden mit dem schönen<br />

Watzmann und dem Königssee. So eine Reise dauert dann sieben Tage.<br />

Die monatlichen Reisepläne kann man in allen Seniorenfreizeitstätten, in der Physiotherapie Katrin Michaelis in<br />

der Köpenzeile einsehen, aber auch auf der Homepage: www.boys-tagesreisen.de finden.<br />

Auf Wunsch wird Ihnen der Reiseplan zugesandt – Anruf genügt. Die Rufnummer: 655 8004 oder Fax: 6549 4417<br />

bzw. e-Mail: H-J.Gueltner@t-online.de. Bestellungen werden auch auf diese Weise entgegengenommen.<br />

Übrigens: Wenn Sie besondere Wünsche für Reiseziele haben – die werden nach Möglichkeit auch berücksichtigt.<br />

Na denn – viel „Freude durch Reisen“ mit Gültner und Freunden, die Sie vielleicht dazu mitnehmen wollen.


18 Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004<br />

Der Bücherfreund empfiehlt:<br />

Die „Geschichte der Sintflut“<br />

ist erschienen in der Beck’schen Reihe des C. H.<br />

Beck Verlages. Es ist ein Buch für Leser aller Altersgruppen,<br />

die mehr über die große Sintflut<br />

wissen wollen, von der in der Bibel geschrieben<br />

steht: „Die Flut auf der Erde dauerte vierzig Tage.<br />

Das Wasser stieg und hob die Arche immer höher<br />

über die Erde. Das Wasser schwoll an und<br />

stieg immer mehr auf der Erde, die Arche aber<br />

trieb auf dem Wasser dahin… Das Wasser<br />

schwoll hundertfünfzig Tage lang auf der Erde<br />

an.“ Für mich war vieles neu, was der Autor,<br />

Harald Haarmann, über die früheren Zivilisationen<br />

berichtet hat.<br />

Geschichten über Flutkatastrophen sind in den<br />

Mythen vieler Völker überliefert. In den vergangen<br />

Jahren haben Naturwissenschaftler immer<br />

mehr Hinweise darauf gefunden, daß es solche<br />

Katastrophen in der Erdgeschichte wirklich gegeben<br />

hat, in den verschiedensten Regionen zu<br />

unterschiedlichen Zeiten. Umweltkatastrophen<br />

größten Ausmaßes in Verbindung mit Flutwellen<br />

können von Seebeben ausgelöst worden sein<br />

Ab in den Süden!<br />

Was ist das für ein Gezischel, das da in der Luft<br />

liegt? Mein Blick richtet sich auf den großen<br />

Nußbaum. Kein Blatt bewegt sich. Der Wind<br />

kann nicht Ursache sein für das merkwürdige<br />

Geräusch. Kommt mir das Zischeln nicht bekannt<br />

vor? Wann immer habe ich es gehört?<br />

Richtig, im Herbst, wenn die Vögel sich zur großen<br />

Reise versammeln. Da hocken sie in den<br />

Zweigen und haben über Sein oder Nichtsein<br />

zu beraten.<br />

Ich wundere mich, denn wir haben Anfang Juli<br />

und vermuten, es sei Sommer. Ich lausche dem<br />

Gewisper und denke mir so in meiner Einfalt:<br />

Welche Probleme würden mich an Vogels Stelle<br />

in Sorgen versetzen. Vielleicht schlägt Herr Star<br />

vor, statt des bisher bewährten Weges über Sizilien<br />

einmal die Route über Gibraltar zu versuchen.<br />

„Du bist nicht recht bei Troste“, entrüstet<br />

sich Frau Star, „die Flugzeit verlängert sich drastisch“.<br />

„Denk an die Alpen!“, meint Herr Star,<br />

„die machen uns zu schaffen“. „Die Pyrenäen<br />

haben es auch in sich, wenn ich auf den Pyre-<br />

oder von Erdbeben, bei denen es zu massiven<br />

Erdrutschen kam. Die Massen von Geröll und<br />

Erde, die dabei ins Meer stürzten, können Flutwellen<br />

ausgelöst haben, die sich auf offener See<br />

durch ihre Eigendynamik verstärkten und dann<br />

mit unvorstellbarer Wucht an entfernt liegenden<br />

Küsten aufprallten.<br />

Der Autor verweist u. a. auf die Flutkatastrophen<br />

auf den Bahamas und an der Ostküste Amerikas.<br />

Das vergangene Jahrhundert ist mit einer<br />

wissenschaftlichen Sensation ausgeklungen: der<br />

Entdeckung einer Flutkatastrophe, die möglicherweise<br />

mit der biblischen Sintfluterzählung<br />

in Verbindung steht. Vieles deutet darauf hin,<br />

daß es im Süden des Schwarzen Meeres, da wo<br />

es heute über einen engen Kanal mit dem Marmara-Meer<br />

und dem Mittelmeer verbunden ist,<br />

vor Tausenden von Jahren eine Flutkatastrophe<br />

gegeben hat. Das Schwarze Meer war lange Zeit<br />

ein vom Mittelmeer getrennter, tiefer liegender<br />

Süßwassersee. Der Durchbruch des Mittelmeeres<br />

durch die Landbrücke um 6.800 v. Chr. war<br />

näen ankomme, bin ich bestimmt schon halbtot.<br />

Außerdem müssen wir auf das junge Volk<br />

besondere Rücksicht nehmen.“ In Frau Star<br />

meldet sich das mütterliche Verantwortungsgefühl.<br />

Immerhin mußten sie sich mit rasantem<br />

Tempo in das Erzeugen und Großziehen des<br />

Nachwuchses stürzen, denn die Hitze brütete<br />

unerträglich auf dem Federkleid, und das, obwohl<br />

die Menschen gerade ihre bunten Plastikeier<br />

an die Sträucher gehängt hatten.<br />

Kräfte sollen sie gewinnen; die Kinder, für die<br />

große Strapaze, sich tüchtig sattfressen an<br />

knupprigen Kirschen, dicken Pflaumen, süßen<br />

Birnen. „Eigentlich können wir noch gar nicht<br />

aufbrechen“, sagt Frau Star, „unser Kleinster ist<br />

noch nicht stark genug“. Herr Star ist von den<br />

Bedenken seiner Frau überzeugt, sendet einen<br />

langen Pfeifton aus, dem ein gezwirbeltes Trällern<br />

folgt, und seine Frau kommentiert seine<br />

Vorschläge auf der Stelle: „In diesem komischen<br />

Weintraubengeranke sollen sie sich mästen?<br />

Diese grünen, sauren Beeren sollen Kräfte geben?<br />

Daß ich nicht lache!“ „Hast du Gevatterin<br />

Amsel gesehen“ fragt Herr Star, „ihr scheint es<br />

zu schmecken! Außerdem sind die Beeren nicht<br />

grün, sondern gelb und nicht sauer, sondern<br />

eine Naturkatastrophe mit kaum vorstellbarem<br />

Ausmaß. Jahrelang ergoß sich ein tosender<br />

Wasserfall in das Schwarze Meer und überschwemmte<br />

große, teilweise besiedelte Gebiete.<br />

Der Autor beschreibt auf der Grundlage der<br />

neuesten Erkenntnisse die Ursachen und den<br />

Verlauf dieser Sintflut. Von hier aus geht er den<br />

Folgen der Flut für die Kulturentwicklung in der<br />

südlichen Schwarzmeerregion nach. Er stößt<br />

dabei auf die Spuren einer der ältesten Hochkulturen<br />

und verfolgt anhand archäologischer<br />

Funde, vor allem aber anhand der Schrift- und<br />

Sprachgeschichte deren Ausstrahlung bis hin<br />

nach Mesopotamien.<br />

Die vieldiskutierten Gefahren des Klimawandels<br />

in der Gegenwart sind ein Grund mehr, dieses<br />

Büchlein zu lesen. Die durch Flutkatastrophen<br />

in der Vergangenheit bewirkten Erschütterungen<br />

lösten technologische Innovationen sowie<br />

regionale und überregionale Wanderungsbewegungen<br />

aus. Der Autor macht auch deutlich,<br />

was wir heute den frühen Zivilisationen zu verdanken<br />

haben.<br />

Geschichte der Sintflut – auf den Spuren der<br />

frühen Zivilisation, 208 Seiten, Preis 12,90<br />

EUR. ISBN 3-406-49465-X<br />

Kurt Kutzschbauch<br />

süß! Manche jedenfalls!“ Frau Star reckt ihren<br />

Hals: „Die Gevatterin Amsel besitzt keinen erlesenen<br />

Geschmack und kann deshalb für uns<br />

kein Maßstab sein.“ „Und was gedenkst du zu<br />

tun? Hast du bemerkt, daß der alte Apfelbaum<br />

bereits viele Blätter abwirft? Das Gras unter ihm<br />

sieht wie gelb gesprenkelt aus! Wir haben nicht<br />

mehr viel Zeit zum Überlegen!“ „Also gut“,<br />

räumt Frau Star ein, „besser Saures essen als<br />

nicht zum Termin reisefertig sein. Sammle die<br />

Kinder ein!“<br />

Herr Star kommt unverzüglich den Anweisungen<br />

seiner Gemahlin nach, und so fallen sie<br />

gemeinsam mit den Amseln in mein Weinspalier<br />

ein.<br />

Und mir bleibt nichts weiter übrig, als noch<br />

ein wenig nachzusinnen über dieses Jahr 2000,<br />

das sich angeberhaft mit drei Nullen schmückt,<br />

aber uns Menschen ein Wetter anbietet, das<br />

gleich Null ist. Frühling hatten wir im Winter,<br />

Sommer hatten wir im Frühling, Herbst haben<br />

wir im Sommer. Was wird der Herbst uns<br />

bringen? Ihr Vögel, macht euch aus dem Staube!<br />

Helga Hauthal


Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004<br />

Höhepunkte in den Seniorenfreizeitstätten vom 01.08. bis 30.09.<br />

Weitere Veranstaltungen entnehmen Sie bitte<br />

den jeweiligen Monatsprogrammen der Seniorenfreizeitstätten!<br />

Haus Haus der der Begegnung, Begegnung, W WWendenschloßstraße<br />

W Wendenschloßstraße<br />

endenschloßstraße<br />

404, 404, 12557 12557 Berlin-W Berlin-Wendenschloß,<br />

Berlin-W endenschloß,<br />

Telefon elefon 65 65 48 48 81 81 14<br />

14<br />

Jeden Dienstag Dienstag 14.30 14.30 14.30 Uhr Uhr Uhr Tanznachmittag.<br />

Freitag Freitag Freitag 6.8. 6.8. 6.8.<br />

14.30 14.30 Uhr<br />

Uhr<br />

Offenes Singen mit Frau Padelt (Liederquiz).<br />

Sonntag Sonntag 8.8. 8.8.<br />

14 14 Uhr<br />

Uhr<br />

Der Diakoniekreis lädt zum Kaffeenachmittag<br />

ein.<br />

Freitag Freitag Freitag 13.8. 13.8. 13.8.<br />

14.30 14.30 14.30 Uhr Uhr<br />

Uhr<br />

„Jetzt kommt die Süße“, Lieder von Helga<br />

Hahnemann, hervorragend interpretiert von<br />

Marika Born, Kostenbeitrag 2,50 EUR.<br />

Freitag Freitag Freitag 20.8. 20.8.<br />

14.30 14.30 14.30 Uhr<br />

Uhr<br />

Ein musikalisch humorvolles Programm mit<br />

Jörg Behrsing, Solo-Fagott und Lieder zur Gitarre,<br />

Kostenbeitrag 2,50 EUR.<br />

Sonntag Sonntag 22. 22. 8. 8.<br />

14 14 Uhr<br />

Uhr<br />

Die Jahresringe laden zum Kaffeenachmittag ein.<br />

Freitag Freitag 27.8. 27.8.<br />

14.30 14.30 Uhr<br />

Uhr<br />

Erinnerungen an Heinz Rühmann. Eine gemeinsame<br />

Plauderei und Ausstellung über sein<br />

Leben und Schaffen, dargestellt von Herrn Arnold,<br />

(BV) Kostenbeitrag 1,50 EUR.<br />

Freitag Freitag 3.9. 3.9. 3.9.<br />

14.30 14.30 Uhr<br />

Uhr<br />

Offenes Singen mit Frau Padelt (Wander- und<br />

Reiselieder).<br />

Freitag Freitag Freitag 10.9. 10.9.<br />

14.30 14.30 Uhr<br />

Uhr<br />

Klavierkonzert mit Ernst Bergemann.<br />

Sonntag Sonntag 12.9. 12.9.<br />

14 14 Uhr<br />

Uhr<br />

Die Volkssolidarität lädt zum Kaffeenachmittag<br />

ein.<br />

Freitag Freitag 17.9. 17.9.<br />

17.9.<br />

Busfahrt mit Ilse Heinicke nach Johannismühle.<br />

Sonnabend Sonnabend 25.9. 25.9.<br />

14.30 14.30 14.30 Uhr<br />

Uhr<br />

Der Bürgerverein lädt zu einem Konzert mit Julia<br />

Axen ein, Kostenbeitrag 2,– EUR.<br />

Sonntag Sonntag 26.9. 26.9.<br />

14 14 Uhr<br />

Uhr<br />

Die Jahresringe laden zum Kaffeenachmittag ein.<br />

Weitere Veranstaltungen entnehmen Sie bitte<br />

den Monatsprogrammen.<br />

Nachbarschaftszentrum Nachbarschaftszentrum Hessenwinkel, Hessenwinkel, Für- Für<br />

stenwalderstenwalder Allee Allee 366, 366, 12589 12589 Berlin-HessenBerlin-Hessen-<br />

winkel, winkel, T TTelefon<br />

T elefon 648 648 648 60 60 90<br />

90<br />

Mittwoch Mittwoch Mittwoch 4.8. 4.8.<br />

14.30 14.30 Uhr<br />

Uhr<br />

Berühmte Malerinnen und Maler: Marc Chagall<br />

und seine Lebensgefährtin Bella. Ein Vortrag mit<br />

Frau Schreppel, Kostenbeitrag 1,50 EUR.<br />

Mittwoch Mittwoch Mittwoch 11.8. 11.8.<br />

14 14 Uhr<br />

Uhr<br />

Schreibwerkstatt mit Frau Wetzstein<br />

Dienstag Dienstag 17.8. 17.8. 17.8.<br />

9.30 9.30 Uhr Uhr<br />

Uhr<br />

Spinnen und Weben mit Handwebmeisterin Johanna<br />

Gätcke.<br />

13.30 13.30 Uhr<br />

Uhr<br />

Lesestunde mit Frau Höft. Thema: Liebe.<br />

Sonnabend Sonnabend Sonnabend 21.8. 21.8.<br />

15 15 Uhr<br />

Uhr<br />

Salonkonzertnachmittag mit Manfred Schmitz.<br />

Kennenlernen und plaudern bei Kaffee und<br />

Kuchen. Einlaß 14.30 Uhr.<br />

Freitag Freitag Freitag 27.8. 27.8.<br />

18 18 Uhr<br />

Uhr<br />

„Arglos treten wir auf die Steine“, Erhard<br />

Scherner stellt zwei neue Bücher vor (Lyrik und<br />

Prosa).<br />

Mittwoch Mittwoch 8.9. 8.9.<br />

19 19 Uhr<br />

Uhr<br />

Das ÖKO-Filmgespräch mit dem Fernsehjournalisten<br />

Ernst Alfred Müller.<br />

Freitag Freitag 10.9. 10.9.<br />

18 18 Uhr Uhr<br />

Uhr<br />

Brecht und die Frauen, Vortrag mit Uschi Otten,<br />

VHS-Kostenbeitrag 3,– EUR.<br />

Montag Montag 13.9. 13.9.<br />

15 15 Uhr Uhr<br />

Uhr<br />

Oper am Nachmittag mit Knut Frömmel (neue<br />

Veranstaltungsreihe).<br />

Freitag Freitag 17.9. 17.9.<br />

18 18 Uhr<br />

Uhr<br />

Jazzkonzert mit Prokopätz, Leitung Hannes Zerbe<br />

Sonnabemd Sonnabemd Sonnabemd 18.9. 18.9.<br />

15 15 Uhr<br />

Uhr<br />

Salonkonzertnachmittag mit Manfred Schmitz.<br />

Kennenlernen und plaudern bei Kaffee und<br />

Kuchen. Einlaß 14.30 Uhr.<br />

19<br />

Montag Montag 20.9. 20.9.<br />

14 14 Uhr<br />

Uhr<br />

Wie schütze ich mich vor kriminellen Übergriffen?<br />

Das Präventionstheater der Berliner Polizei<br />

zeigt es Ihnen.<br />

Donnerstag Donnerstag 23.9. 23.9.<br />

10 10 Uhr<br />

Uhr<br />

Märchen für Groß und Klein mit der Märchenerzählerin<br />

Agnes Barbara Kirst.<br />

Freitag Freitag 24.9. 24.9.<br />

18 18 Uhr<br />

Uhr<br />

„Singende Liebe zu allem Lebendigen“, der chilenische<br />

Dichter Pablo Neruda, Lesung mit Karl<br />

Bongardt und Gisela Falk, VHS-Kostenbeitrag<br />

3,– EUR.<br />

Sonnabend Sonnabend 25.9. 25.9.<br />

15 15 Uhr<br />

Uhr<br />

„Alter Wein und junge Liebe“, Lieder zum Wein<br />

mit Horst Dittmann und Harry Heinz, Kostenbeitrag<br />

1,50 EUR.<br />

Weitere Veranstaltungen entnehmen Sie bitte<br />

den Monatsprogrammen.<br />

Begegnungsstätte Begegnungsstätte Köpenick Köpenick Köpenick Nord, Nord, Semliner<br />

Semliner<br />

Straße Straße 72, 72, 12555 12555 Berlin-Köpenick,<br />

Berlin-Köpenick,<br />

Telefon elefon 652 652 72 72 72 71 71<br />

71<br />

Mittwoch Mittwoch 11.8. 11.8.<br />

9.30 9.30 Uhr<br />

Uhr<br />

Wanderspaziergang mit S. Jesella nach Kreuzberg<br />

ab Begegnungsstätte.<br />

14 14 Uhr<br />

Uhr<br />

Kaffeetafel, anschließend: „Die Wirkung von<br />

Kräutern und Aromen im Dienste der Gesundheit“<br />

mit Frau Treichel.<br />

Mittwoch Mittwoch 18.8. 18.8.<br />

14 14 Uhr<br />

Uhr<br />

Kaffeetafel, anschließend: „Vorbeugen ist besser<br />

als heilen.“<br />

Sonntag Sonntag 22.8. 22.8. 22.8.<br />

11 11 Uhr<br />

Uhr<br />

Sonntagsmatinee;: „Berlin, wie ick dia liebe un<br />

verfluche…“. Theatervormittag mit den Immergrünen.<br />

Anschließend Brunch.<br />

Mittwoch Mittwoch 25.8. 25.8.<br />

17 17 Uhr<br />

Uhr<br />

Ein Abend für Freunde der italienischen Oper<br />

und leichter Küche. Eine Plauderei über Mario<br />

Lanza.<br />

Mittwoch Mittwoch 1.9. 1.9.<br />

14 14 Uhr<br />

Uhr<br />

Tanz mit Bernd Schwerdtfeger.


20 Köpenicker <strong>Seniorenzeitung</strong> – Ausgabe 5/2004<br />

Mittwoch Mittwoch 8.9. 8.9.<br />

9.30 9.30 Uhr<br />

Uhr<br />

„Herbstanfang im Tiergarten“, Wanderspaziergang<br />

mit S. Jesella und Dr. Zeunert ab Begegnungsstätte.<br />

Montag Montag 13.9. 13.9.<br />

15 15 Uhr<br />

Uhr<br />

Geburtstagsfeier für die Sommer-Geburtstagskinder.<br />

Mittwoch Mittwoch 15.9. 15.9.<br />

14 14 Uhr<br />

Uhr<br />

Fröhliche Musik zum Mitmachen mit dem Musikensemble<br />

„Kunter-Bund“, Kaffeetafel.<br />

Montag Montag Montag 20.9. 20.9.<br />

14 14 14 Uhr<br />

Uhr<br />

Kaffeetafel, anschließend „Gesundheit aus dem<br />

Meer“, ein Vortrag mit J. Umbreit von Pro Senior.<br />

Mittwoch Mittwoch 22.9. 22.9.<br />

14 14 14 Uhr<br />

Uhr<br />

Tanz mit Manne Menzel.<br />

Sonntag Sonntag Sonntag 26.9. 26.9. 26.9.<br />

11 11 Uhr<br />

Uhr<br />

Sonntagskonzert: „Ein Strauß bunter Operettenmelodien“<br />

mit Sarah Buder-Lind und Achim<br />

Peters.<br />

Mittwoch Mittwoch 29.9. 29.9.<br />

14.30 14.30 Uhr<br />

Uhr<br />

Versteigerungsaktion zu Gunsten der Begegnungsstätte.<br />

Guterhaltene tragbare Garderobe<br />

kann ab 1. 9. abgegeben werden.<br />

Weitere Veranstaltungen entnehmen Sie bitte<br />

den Monatsprogrammen.<br />

Seniorenfreizeitstätte Seniorenfreizeitstätte Britzer Britzer Straße,<br />

Straße,<br />

Britzer Britzer Straße Straße 19a, 19a, 12439 12439 Berlin-Niederschö-<br />

Berlin-NiederschöBerlin-Niederschö-<br />

neweide, neweide, T TTelefon:<br />

T elefon: 631 631 631 21 21 59<br />

59<br />

Donnerstag Donnerstag 30.9.<br />

30.9.<br />

„Mode für Herbst und Winter“, präsentiert von<br />

der Bildungseinrichtung für berufliche Umschulung<br />

und Fortbildung<br />

Veranstaltungen im<br />

Stadtbezirk<br />

Sonnabend Sonnabend 7.8. 7.8.<br />

12 12 Uhr<br />

Uhr<br />

1. 1. 1. Köpenicker Köpenicker Köpenicker Fibromyalgie-T<br />

Fibromyalgie-T<br />

Fibromyalgie-Tag<br />

Fibromyalgie-T<br />

Fibromyalgie-Tag<br />

ag im Ratssaal<br />

des Rathauses Köpenick.<br />

Drei Vorträge für Betroffene mit Fibromyalgie<br />

und vergleichbaren Muskelschmerzen.<br />

Ansprechpartner: Frau Heike Voßke,<br />

Telefon 0160/9230 5923.<br />

Montag Montag 23.8. 23.8. 23.8.<br />

19.30 19.30 Uhr<br />

Uhr<br />

Die Geschichte Geschichte der der FHTW FHTW in Koffern –<br />

Zehn Jahre – Zehn Sprünge – Zehn Konzepte.<br />

Installation zum zehnjährigen Bestehen der<br />

FHTW, Kulturwerksgalerie, Wilhelminenhofstr.<br />

33, Telefon: 53 01 55 34<br />

Samstag, Samstag, Samstag, 28.8.<br />

28.8.<br />

Katzengrabenfest<br />

Katzengrabenfest<br />

Katzengraben/Spindlergasse, Alter Markt<br />

Lange Lange Nacht Nacht der der Museen<br />

Museen<br />

Die Heimatmuseen in Köpenick und Treptow<br />

öffnen ebenso zur Langen Nacht der Museen<br />

ihre Türen wie die Schlossinsel und die Archenhold-Sternwarte<br />

mit ihrem Riesenfernrohr.<br />

Nachtschwärmer können übrigens einmal monatlich<br />

ab 23 Uhr „ihre Sterne“ befragen.<br />

Infos: Telefon 534 80 80, www.astw.de<br />

Die Die Immergrünen Immergrünen<br />

ab ab 13 13 Uhr<br />

Uhr<br />

Jubiläumsveranstaltung des Seniorenkabaretts<br />

Ratssaal Köpenick<br />

Freitag–Sonntag Freitag–Sonntag 3.–5.9.<br />

3.–5.9.<br />

250 250 Jahre Jahre Adlershof<br />

Adlershof<br />

Adlershof wird 250 Jahre alt. Genügend Anlass<br />

für die Einwohner, ihr alljährliches Herbstfest<br />

mit Polittalk am Vorabend, buntem Unterhaltungsprogramm<br />

und Kinderfest zum krönenden<br />

Abschluss dieser Geburtstagsfeierlichkeiten<br />

zu machen. Infos: Festkomitee Adlershofer<br />

Herbstfest. Telefon 677 24 58<br />

4. 4. 4. Whisky-Herbst<br />

Whisky-Herbst<br />

Whisky-Herbst<br />

Kosten und fachsimpeln: Zum Whiskyfest treffen<br />

sich die Freunde des edlen Tropfens auf dem<br />

Schloßplatz.<br />

Samstag–Sonntag Samstag–Sonntag 4.–5.9.<br />

4.–5.9.<br />

Altweibersommer<br />

Altweibersommer.<br />

Altweibersommer . Familienfest im Bürgerhaus<br />

Grünau<br />

Samstag Samstag 11.9.<br />

11.9.<br />

Altglienicker Altglienicker Spätsommerfest Spätsommerfest am Dorfkern<br />

Altglienicke<br />

Samstag–Sonntag Samstag–Sonntag 11.–12.9.<br />

11.–12.9.<br />

Großes Großes Brauereifest<br />

Brauereifest<br />

An zwei Tagen öffnet die Bürgerbräu-Brauerei ihre<br />

Türen und Tore für alle Neugierigen, die wissen<br />

möchten, wie das liebste Gesöff der Berliner hergestellt<br />

wird. Der Anstich des hölzernen Bierfasses<br />

ist ebenso Tradition wie Festtagsstimmung, Livemusik,<br />

Künstler und Händler. Eintritt frei. Bürgerbräu-Brauerei,<br />

Müggelseedamm 164. Infos:<br />

Berliner Bürgerbräu-Brauerei, Telefon: 640 820<br />

Müggelheimer Müggelheimer Erntefest Erntefest am Dorfanger Müggelheim<br />

Sonntag, Sonntag, 12.9. 12.9.<br />

12.9.<br />

Tag ag des des des offenen offenen offenen Denkmals<br />

Denkmals<br />

Ausführliche Infos im im Internet Internet unter:<br />

unter:<br />

www.stadtentwicklung.berlin.de<br />

Samstag–Sonntag, Samstag–Sonntag, 18.–19.9.<br />

18.–19.9.<br />

Traditionsfest raditionsfest in in Baumschulenweg<br />

Baumschulenweg<br />

Späth’sche Baumschule, Spätstraße 80–81, Tretow-Baumschulenweg<br />

Veranstaltungen in<br />

Brandenburg<br />

Stadt Stadt Müllrose<br />

Müllrose<br />

Sonntag Sonntag 8.8. 8.8.<br />

10–12 –12 Uhr<br />

Uhr<br />

6. Promenadenkonzert mit stimmungsvoller<br />

Musik, dargeboten vom Musikverein Müllrose<br />

e.V. auf der Seepromenade.<br />

Sonntag Sonntag 22.8. 22.8. 22.8.<br />

10–12 10–12 10–12 Uhr<br />

Uhr<br />

7. Promenadenkonzert mit stimmungsvoller<br />

Musik, dargeboten vom Musikverein Müllrose<br />

e.V. auf der Seepromenade.<br />

Sonnabend Sonnabend 4.9. 4.9. 4.9.<br />

10–12 10–12 10–12 Uhr<br />

Uhr<br />

Zapfenstreich mit dem Musikverein Müllrose e.V.<br />

auf der Seepromenade. Besuchen Sie im Haus<br />

des Gastes die Schlaubetal-Information, Telefon<br />

(03 36 06) 667, und das Heimatmuseum,<br />

Telefon (03 36 06) 49 67, Kiez 5, 15299 Müllrose.<br />

Der Computer-Kurs<br />

wird erst in der nächsten Ausgabe fortgesetzt. Bis dahin<br />

haben Sie die Möglichkeit, schriftlich oder auch<br />

telefonisch, zu den bis hierhin erschienenen elf Kursen<br />

Fragen zu stellen, die wir dann versuchen zu beantworten.<br />

Wußten sie schon? Die vorangegangenen und Ihnen<br />

fehlenden Kursblätter schicken wir Ihnen jetzt gegen<br />

Einsendung von 1,99 Euro in Briefmarken (1,44 +<br />

0,55) zu. Nicht verzagen, Jandke fragen!<br />

Meldeschluß Meldeschluß für für VV<br />

Veranstaltungshinweise<br />

VV<br />

eranstaltungshinweise<br />

der der Begegnungsstätten Begegnungsstätten für für die die Ausgabe<br />

Ausgabe<br />

6 / 2004 2004 ist ist der der der 01. 01. September September 2004.<br />

2004.<br />

Bitte Bitte Bitte per per Fax Fax an: an: 030/648 030/648 9213<br />

9213<br />

Meldeschluß Meldeschluß für für für sonstige sonstige sonstige V VVeranstaltungs<br />

V Veranstaltungs<br />

eranstaltungs<br />

hinweise hinweise hinweise in in in der der der Ausgabe Ausgabe Ausgabe 6 / 2004<br />

2004<br />

ist ist ist der der 10. 10. September September 2004.<br />

2004.<br />

Fax: Fax: 030/56 030/56 70 70 19 19 49<br />

49<br />

e-Mail: e-Mail: redaktion@koepenicker-<br />

redaktion@koepenicker<br />

seniorenzeitung.de<br />

seniorenzeitung.de<br />

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