PDF, 1 MB - Pfleiderer AG
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januar februar märz<br />
april fokussieren: besser sein juni<br />
geschäftsbericht 2002<br />
juli august<br />
september<br />
oktober dezember
januar februar märz<br />
■ kostenvorteile durch intelligente ■ innovationen: Auf der Branchenmesse ■ wachstum – aber nicht um jeden<br />
einkaufslogistik: Die <strong>Pfleiderer</strong> Holz- ZOW 2003 stellen die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerk- preis: Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> bekundet ihr Intewerkstoffe<br />
bündeln ihre Holzbeschaffung in stoffe neue Dekorkreationen auf der Basis resse an einer Übernahme des insolventen<br />
einer eigenen Tochtergesellschaft, der<br />
aktueller Gestaltungstrends vor.<br />
Holzwerkstoff-Wettbewerbers HORNITEX.<br />
Interwood GmbH. Sie sichert langfristig die Im Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ Als die Kaufpreisvorstellungen mit den<br />
Rohstoffversorgung für die Holzwerkstoff- Oberpfalz, für den die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> seit wirtschaftlichen Realitäten immer weniger<br />
Produktion und die Biomasse-Kraftwerke an 1996 die Patenschaft innehat, siegt ein vereinbar werden, zieht sich die <strong>Pfleiderer</strong><br />
den Standorten.<br />
Team von <strong>Pfleiderer</strong> Auszubildenden und<br />
erringt auf Bundesebene einen Ehrenpreis.<br />
<strong>AG</strong> aus dem Bieterverfahren zurück.<br />
■ marktauftritt stärken, neue märkte ■ strategische neuausrichtung: Der ■ wirus<br />
erschliessen: Die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerk- <strong>Pfleiderer</strong> Konzern beschließt, sein Portstoffe<br />
übernehmen Marken und Vertrieb folio auf die Bereiche Holzwerkstoffe und<br />
der Schweizer Fideris <strong>AG</strong> und stärken so Infrastrukturtechnik zu fokussieren und<br />
ihre Marktpräsenz in Westeuropa.<br />
die baunahen Bereiche Türen und Fenster<br />
Mit innovativen Produkten für effektives<br />
Wassermanagement erschließt die<br />
<strong>Pfleiderer</strong> water systems neue lukrative<br />
Nischenmärkte für Umwelttechnologie.<br />
sowie Dämmstofftechnik zu veräußern.<br />
®-fenster<br />
april mai juni<br />
eigenständig im<br />
markt: Im Rahmen eines Management-<br />
Buy-outs veräußert die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ihre<br />
Fensteraktivitäten an ein Team um die<br />
bisherige Geschäftsführung. Alle Mitarbeiter<br />
werden übernommen.<br />
■ auf „fester fahrbahn“ in die zukunft: ■ standortbestimmung: Die Sechs-<br />
■ ursa<br />
Zwischen Köln und Frankfurt/Main wird Monats-Zahlen für das erste Halbjahr 2002<br />
die neue ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke verdeutlichen die Folgen der schwachen<br />
der Deutschen Bundesbahn eingeweiht. Konjunkturentwicklung. Trotz rückläufiger<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> track systems hat für die Ergebniszahlen kann sich die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
Strecke mehr als 180.000 Betonschwellen in einem schwierigen Marktumfeld zufrieden<br />
produziert und geliefert.<br />
stellend behaupten.<br />
®-dämmstoffe mit neuer zukunft<br />
in europa: Die spanische Uralita S.A.<br />
erwirbt die <strong>Pfleiderer</strong> Dämmstofftechnik mit<br />
ihren sieben Standorten in Deutschland,<br />
Belgien und Osteuropa. URSA ® juli august september<br />
Dämmstoffe<br />
ergänzen künftig das Portfolio eines der<br />
führenden europäischen Baumaterialienproduzenten.<br />
■ moralt ®- und wirus ®-türen finden ■ deutlicher abbau der konzernver- ■ tischlerplatten mit eigener<br />
eine neue heimat: Der erfolgreiche Verschuldung: Mit den Neun-Monats-Zahlen markenidentität: Für die Tischlerplatten<br />
kauf der Türenaktivitäten an die dänische 2002 zieht die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> eine erste<br />
der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe wird der<br />
Vest-Wood Gruppe markiert, früher als<br />
Zwischenbilanz der strategischen Neuaus- traditionsreiche Markenname MORALT<br />
geplant, den Abschluss der strategischen richtung: Abbau der Konzernverschuldung<br />
Desinvestitionen. Die Produktion an den durch Verkaufserlöse, Buchverluste als<br />
Standorten Oettingen, Mittweida und Lenti negative Einmaleffekte, Lösung von der<br />
wird fortgeführt.<br />
inländischen Baukonjunktur, Verbesserung<br />
der Eigenkapitalquote.<br />
®<br />
oktober november dezember<br />
wieder eingeführt. Der Vertrieb wird künftig<br />
eigenständig von Bad Tölz aus gesteuert.
Konzernkennzahlen 1.1. – 1.1. –<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Umsatz Mio. Euro 1.028,4 1.042,0<br />
Auslandsanteil % 48,4 48,1<br />
EBITDA Mio. Euro 109,5 140,9<br />
EBIT Mio. Euro 48,9 77,9<br />
EBT fortzuführender Aktivitäten Mio. Euro 33,6 55,2<br />
Ergebnis aus nicht-fortzuführenden Bereichen Mio. Euro – 52,5 – 14,2<br />
EBT Mio. Euro – 18,8 41,0<br />
Ergebnis nach Minderheitsanteilen Mio. Euro – 39,7 24,2<br />
Operativer Cashflow Mio. Euro 83,3 111,2<br />
Cashflow nach Investitionstätigkeit Mio. Euro 102,7 106,2<br />
Eigenkapitalquote % 22,7 20,8<br />
ROCE % 8,7 11,7<br />
ROS % 2,0 4,4<br />
Investitionen Mio. Euro 44,7 61,1<br />
Umsatz je Mitarbeiter Mio. Euro 0,165 0,164<br />
Mitarbeiter (inkl. Auszubildende) Bilanzstichtag 6.228 6.360<br />
davon im Ausland Bilanzstichtag 1.931 1.988<br />
Kennzahlen je Aktie 1.1. – 1.1. –<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Ergebnis je Aktie 1 Euro – 0,93 0,57<br />
Cashflow je Aktie 1 Euro 1,84 2,53<br />
Dividende Euro – 0,20<br />
1 bezogen auf die Aktienanzahl von 42.685.000<br />
Geschäftsbereiche 1.1.–31.12.2002 Holz- Infrastruktur-<br />
werkstoffe technik<br />
Umsatz Mio. Euro 697,5 335,5<br />
Auslandsanteil % 52,5 39,8<br />
EBITDA Mio. Euro 70,6 45,6<br />
EBIT Mio. Euro 31,9 36,0<br />
Investitionen Mio. Euro 19,0 18,0<br />
Mitarbeiter (ohne Auszubildende) Durchschnitt 3.452 1.931
pfleiderer ag – führend in qualität und technologie<br />
deutschland<br />
Holzwerkstoffe<br />
Gütersloh<br />
Neumarkt<br />
Rheda-Wiedenbrück<br />
Bad Tölz<br />
Spexard<br />
Leutkirch<br />
Arnsberg<br />
track systems<br />
Coswig<br />
Gernsbach<br />
Langen<br />
Neumarkt<br />
Poles & Towers<br />
Coswig<br />
Dinkelsbühl<br />
Leipzig<br />
Neumarkt<br />
Regensburg<br />
Wind Energy<br />
Coswig<br />
water systems<br />
Neumarkt<br />
polen<br />
Holzwerkstoffe<br />
Grajewo<br />
Wieruszow<br />
ungarn<br />
track systems<br />
Lábatlan<br />
rumänien<br />
track systems<br />
Brasov<br />
spanien<br />
track systems<br />
Constanti<br />
Nach der Fokussierung auf die Geschäftsbereiche Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik<br />
zählt die im SDAX notierte <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> zu den führenden<br />
europäischen Systemanbietern für Holzwerkstoffe und Oberflächenveredelung,<br />
für Bahnschwellen-Technologie sowie für Mastenkonstruktionen vielfältigster<br />
Art. Mit den Produkten und Dienstleistungen ihrer Business Center „Engineered<br />
Wood“, „track systems“ und „Poles & Towers“ ist sie bevorzugter Partner für<br />
Möbelindustrie und Fachhandel, beim weltweiten Auf- und Ausbau der Schienenverkehrsnetze<br />
sowie für Kommunikations-Infrastruktur und Energieversorgung.<br />
Mit rund 6.200 Mitarbeitern und 28 Standorten in sechs Ländern erzielt der<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Konzern einen Jahresumsatz von über 1 Mrd. Euro und will durch eine<br />
weitere Internationalisierung seiner Aktivitäten den Auslandsanteil am Umsatz<br />
von derzeit rund 48 Prozent konsequent ausbauen. In der Balance zweier<br />
leistungsstarker Bereiche wird die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> den Weg ertragsorientierten<br />
Wachstums und optimierter Wertschöpfung zur kontinuierlichen Steigerung des<br />
Unternehmenswertes fortsetzen.
usa<br />
Poles & Towers<br />
Barstow, California<br />
Bartow, Florida<br />
Bay Minette, Alabama<br />
Bellville, Texas<br />
Birmingham, Alabama<br />
Claxton, Georgia<br />
Early Branch, South Carolina<br />
Estill, South Carolina<br />
Mansfield, Texas<br />
Tuscaloosa, Alabama
2 fokussieren: besser sein<br />
fokussieren: besser sein<br />
Vorwort des Vorstandes 3<br />
Bericht des Aufsichtsrates 6<br />
Corporate Governance 10<br />
Lagebericht Konzern und <strong>AG</strong> 14<br />
Konjunkturbericht 14<br />
Unternehmensbericht 17<br />
Segmentberichterstattung 25<br />
Forschung und Entwicklung 40<br />
Investitionen 42<br />
Umweltbericht 43<br />
Organisation und Personal 46<br />
Personalbericht 47<br />
Risikobericht 52<br />
Marketing und Kommunikation 58<br />
Investor Relations 59<br />
Nachtrags-/Prognosebericht 61<br />
Jahresabschluss <strong>Pfleiderer</strong> Konzern 68<br />
Jahresabschluss <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> 126<br />
Auf einen Blick<br />
Glossar 146<br />
Stichwortverzeichnis 148<br />
Mehrjahresübersicht 150<br />
Finanztermine und Kontakte 153<br />
stärken: besser sein. Welche Stärken, Weichenstellungen und Innovationen hinter den Zahlen und Fakten<br />
stehen, beleuchten sechs freie Wirtschaftsjournalisten in unserem Magazin, das als eigenständige Publikation<br />
Bestandteil des Geschäftsberichtes 2002 ist.
wir arbeiten dafür, dass der wandel den<br />
unternehmenserfolg in der zukunft sichert.<br />
Dr. Jürgen Koch<br />
Vorstand Finanzen<br />
vorwort des vorstandes pfleiderer ag 3<br />
Hans H. Overdiek<br />
Vorstand Holzwerkstoffe<br />
Michael Ernst<br />
Vorstand Personal<br />
Prof. Dr. Ralf H. Bufe<br />
Vorsitzender des Vorstandes,<br />
Infrastrukturtechnik<br />
im Geschäftsjahr 2002 hat die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> den ersten großen Schritt zur strategischen Neuausrichtung<br />
erfolgreich abgeschlossen. Die im Mai angekündigte Veräußerung der baunahen Bereiche Türen<br />
und Fenster sowie Dämmstofftechnik konnten wir bis Ende des Jahres, schneller als geplant, vollziehen.<br />
Die Transaktionen sind alle abgeschlossen. Im Ergebnis können wir feststellen: Wir haben die Risikostruktur<br />
unseres Unternehmens entscheidend verbessert.<br />
■ Wir haben uns rechtzeitig von der inländischen Baubranche mit ihren schwierigen Wettbewerbsbedingungen<br />
gelöst. Angesichts der anhaltend schlechten Konjunkturlage wäre dieser Erfolg heute<br />
wohl nicht mehr so schnell zu verwirklichen.<br />
■ Nach der Fokussierung auf die beiden Bereiche Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik gewinnen<br />
wir ein deutlicheres Profil als klar strukturierter Industriezulieferer mit traditionellen Stärken und zukunftsträchtigen<br />
Kompetenzen.<br />
■ Mit den Verkaufserlösen aus den Desinvestitionen haben wir die Konzernverschuldung nahezu<br />
halbiert und unsere Eigenkapitalquote auf 22,7 Prozent verbessert. Zugleich haben wir unsere Verwaltungsstrukturen<br />
gestrafft sowie unsere Personalkosten den neuen Gegebenheiten angepasst.
4 fokussieren: besser sein<br />
Viele Gespräche mit Kapitalmarktteilnehmern geben uns die Bestätigung, wie wichtig und richtig<br />
diese strategische Neuausrichtung war. Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> wandelt sich vom viel zitierten „Oberpfälzer<br />
Bauzulieferer“ zu einem international agierenden Systemanbieter für Holzwerkstoffe und Oberflächenveredelung,<br />
für Bahnschwellen-Technologie sowie für Mastenkonstruktionen vielfältigster Art. Nach der<br />
Neuordnung der Bösenindizes ist die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> im „Prime Standard“ zugelassen, im neuen SDAX<br />
notiert und wird jetzt in der Gruppe „Industrial Products & Services“ geführt.<br />
Das operative Jahresergebnis in Höhe von 33,6 Mio. Euro ist angesichts der schwierigen Wettbewerbsbedingungen<br />
zufrieden stellend und zeigt, dass wir auch unter widrigen Marktbedingungen profitabel<br />
arbeiten. Wir konnten die rückläufige Nachfrage in Deutschland zumindest teilweise durch verstärkte<br />
Exportanstrengungen ausgleichen. Dem deutlichen Ergebnisrückgang im Bereich Holzwerkstoffe<br />
steht eine positive Ertragsentwicklung unserer Infrastruktur-Aktivitäten gegenüber.<br />
Die bilanziellen Negativeffekte durch Buchverluste und Wertberichtigungen sind der Preis für<br />
unsere Weichenstellungen, mit denen wir eine stabile Unternehmensentwicklung für die kommenden<br />
Jahre gesichert haben.<br />
Denn Stabilität hat in Zeiten wie diesen Vorrang. Auch wenn unser Unternehmen mit einer<br />
wesentlich verbesserten Verfassung in das neue Jahr gestartet ist, dürfen wir in unseren Bemühungen<br />
nicht nachlassen. Die aktuelle Wirtschaftslage und die Entwicklung an den Kapitalmärkten fordern<br />
von uns weitere Anstrengungen. Und die politischen wie volkswirtschaftlichen Unwägbarkeiten sind<br />
unverändert groß.<br />
Wir werden deshalb unser Tun weiterhin konsequent darauf ausrichten,<br />
■ die strategischen Marktpositionen in den jeweiligen Geschäftsfeldern auszubauen,<br />
■ den internationalen Anteil an unseren Geschäftsaktivitäten weiter zu steigern,<br />
■ die gesamte Wertschöpfung durch Margenverbesserungen und Kostenreduzierungen zu erhöhen.<br />
Wir werden – gezielt und mit Bedacht – dort investieren, wo wir Erfolg versprechende Wachstumsmärkte<br />
sehen: Regional, so wollen wir zum Beispiel ein neues Holzwerkstoff-Werk in Russland<br />
errichten, wie sektoral, indem wir mit neuen Produktionskapazitäten für Bahnschwellen-Systeme neue<br />
Aufträge und Projekte beliefern.<br />
Wo erforderlich, werden wir in den operativen Bereichen auch noch Arrondierungen im Produkt-<br />
und Sortimentsangebot vornehmen. Dabei suchen wir stets nach der jeweils sachgerecht besten Lösung<br />
mit langfristigen Erfolgsaussichten, sei es ein Management-Buy-out, wie im Fall der Eltec Elemente-
Technik für Möbel und Innenausbau GmbH, oder die Suche nach einem strategischen Partner für eine<br />
weltweite Marktpräsenz unserer Offshore-Technologie für Windenergieanlagen.<br />
Auch in den Bereichen Logistik, Produktion und Vertrieb werden wir neue Konzepte erarbeiten<br />
und umsetzen, um unsere Prozesse zu optimieren, die Kostenstrukturen zu verbessern und die Ertragskraft<br />
zu stärken.<br />
Die strategischen Ziele sind klar definiert. In der Balance zweier leistungsstarker Bereiche<br />
werden wir<br />
■ unsere Kostenführerschaft bei Commodity-Produkten im Bereich Holzwerkstoffe sichern,<br />
■ die Qualitätsführerschaft bei Produkten mit hoher Wertschöpfung stärken,<br />
■ unsere Technologieführerschaft in der Infrastrukturtechnik ausbauen<br />
■ und den Anteil unserer internationalen Aktivitäten weiter erhöhen.<br />
Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr herzlich für ihre Loyalität und ihre Einsatzbereitschaft,<br />
den Arbeitnehmervertretern für die faire und konstruktive Zusammenarbeit und Ihnen,<br />
sehr geehrte Aktionäre, für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung.<br />
Die Richtung, die wir mit der strategischen Neuausrichtung eingeschlagen haben, stimmt. Die<br />
erste Etappe auf dem Weg zu mehr Ertragskraft und Wertschöpfung haben wir erreicht. Leider kommen<br />
unsere Erfolge in der aktuellen Börsenkursentwicklung der <strong>Pfleiderer</strong> Aktie nicht angemessen zum<br />
Ausdruck. Die Unsicherheiten und Schwächen der Kapitalmärkte treffen mittlere und kleinere Substanzwerte<br />
besonders hart. Die Fundamentaldaten sprechen eine andere Sprache.<br />
Auch wenn wir derzeit von den Märkten wenig Rückenwind erhalten, machen wir uns mit Geduld<br />
und Ausdauer, mit Mut und Tatkraft auf den weiteren Weg. Gehen wir ihn gemeinsam. Wir glauben an<br />
den Erfolg.<br />
Neumarkt, 11. März 2003<br />
Prof. Dr. Ralf H. Bufe<br />
Vorsitzender des Vorstandes der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>
6 fokussieren: besser sein<br />
die weichenstellungen des jahres 2002<br />
sind der richtige ausgangspunkt für eine<br />
langfristig erfolgreiche wertentwicklung.<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Aktionäre, Freunde und Partner der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>,<br />
das Geschäftsjahr 2002 war für unser Unternehmen geprägt von wesentlichen Weichenstellungen für<br />
eine langfristig erfolgreiche Wertentwicklung. Deshalb hat der Aufsichtsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Aktiengesellschaft<br />
im Berichtszeitraum die ihm nach Gesetz und Satzung zukommenden Aufgaben mit besonderer<br />
Intensität wahrgenommen, die Geschäftsführung kontinuierlich überwacht und beratend begleitet.<br />
Der Aufsichtsrat wurde über grundsätzliche Fragen der strategischen Neuausrichtung sowie über den<br />
Fortgang und die Auswirkungen der Desinvestitionsmaßnahmen ebenso informiert wie über die allgemeine<br />
Geschäftsentwicklung in einem insgesamt schwierigen Umfeld. Wenn für Entscheidungen und<br />
Maßnahmen des Vorstandes – insbesondere in den Bereichen Finanz-, Investitions- und Personalplanung<br />
– die Zustimmung des Aufsichtsrates erforderlich war, haben die Mitglieder des Gremiums die<br />
entsprechenden Vorlagen in den Sitzungen sorgfältig geprüft und auf der Basis schriftlicher und<br />
mündlicher Informationen Beschluss gefasst.<br />
Der Rahmen hierfür waren vier ordentliche Sitzungen des Aufsichtsrates – jeweils eine Sitzung<br />
im Januar, Mai, Juli und November des Jahres 2002, in denen der Vorstand umfassend über die Lage<br />
des Unternehmens und die aktuelle Geschäftsentwicklung berichtet hat. Der Arbeitsausschuss des Auf
ericht des aufsichtsrates pfleiderer ag 7<br />
sichtsrates tagte im Berichtsjahr viermal – im Januar, April, September und November 2002. Neben<br />
diesen Besprechungen gab es einen regelmäßigen Gedankenaustausch zwischen dem Vorsitzenden<br />
des Aufsichtsrates und dem Vorsitzenden des Vorstandes. Der Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3<br />
Mitbestimmungsgesetz trat im vergangenen Geschäftsjahr nicht zusammen. Neu eingerichtet wurde gemäß<br />
den Vorgaben des deutschen Corporate Governance-Kodex ein Prüfungsausschuss, der unter Vorsitz<br />
von Herrn Dr. Manfred Scholz erstmals zur Prüfung des Jahresabschlusses 2002 am 20. März 2003<br />
zusammentrat.<br />
Auf der Grundlage des von der Bundesregierung Anfang 2002 verabschiedeten Deutschen Corporate<br />
Governance-Kodex haben Aufsichtsrat und Vorstand der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> einen eigenen Corporate<br />
Governance-Kodex für unser Unternehmen erarbeitet, der die allgemeinen Rahmenbedingungen um<br />
nationale und internationale Wohlverhaltensregeln und um marktmäßige Usancen ergänzt. Wir sehen<br />
die <strong>Pfleiderer</strong> Corporate Governance-Grundsätze als wichtigen Faktor in einer vertrauensvollen Kommunikation<br />
mit unseren Anlegern, Mitarbeitern und Partnern. Die Selbstverpflichtung zu einer transparenten,<br />
verantwortlichen und auf Wertsteigerung ausgerichteten Führung und Kontrolle des Unternehmens<br />
soll das Vertrauen in die Leitung und Überwachung der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> stärken.<br />
Im Rahmen der turnusmäßigen Neuwahlen des Aufsichtsrates hat die Hauptversammlung am<br />
2. Juli 2002 Herrn Hanno Fiedler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ball Packaging Europe GmbH,<br />
ehemals Schmalbach-Lubeca <strong>AG</strong>, Ratingen, sowie Herrn Robert J. Koehler, Vorsitzender des Vorstandes<br />
der SGL Carbon <strong>AG</strong>, Wiesbaden, neu als Vertreter der Arbeitgeberseite in das Gremium gewählt. Herr<br />
Dr. Hanns-Helge Stechl und Herr Horst Weitzmann hatten sich nicht zur Wiederwahl gestellt.<br />
Für die Arbeitnehmerseite wurden in der Anfang Juni 2002 nach dem Mitbestimmungsgesetz<br />
abgeschlossenen Aufsichtsratswahl Herr Reinhard Hahn, IG Metall, Frankfurt, Herr Josef Rugge-<br />
Fechtelpeter, Betriebsratsvorsitzender der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Rheda, sowie Herr Manfred Schmidt,<br />
Betriebsratsvorsitzender der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Neumarkt, neu in das Gremium gewählt.<br />
Außerdem hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 7. Mai 2002 dem Wunsch von Herrn Dr.<br />
Wolfgang Pinegger, seit Oktober 1999 im Vorstand der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> für Infrastrukturtechnik und ab<br />
Frühjahr 2000 auch für Dämmstofftechnik verantwortlich, entsprochen, vorzeitig aus dem Vorstand<br />
auszuscheiden. Damit waren die Voraussetzungen erfüllt, dass Herr Dr. Pinegger hinsichtlich der Veräußerung<br />
des Geschäftsbereiches Dämmstofftechnik der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> selbst als Bieter auftreten<br />
oder mit Bietern zusammenarbeiten konnte. Die Führungsverantwortung der im Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik<br />
zusammengefassten Business Units Verkehrssysteme, Maste, Energie/USA und Telekommunikation<br />
übernahm in der Folge Herr Prof. Dr. Ralf H. Bufe. Die Windkraftaktivitäten unterstehen<br />
seitdem Herrn Dr. Jürgen Koch.<br />
Ich danke allen ausgeschiedenen Mitgliedern des Aufsichtsrates und Vorstandes persönlich sowie<br />
im Namen aller Aktionäre und Mitarbeiter des Unternehmens für ihre jahrelange, engagierte Arbeit in<br />
den Gremien.
8 fokussieren: besser sein<br />
Den Auftrag zur Prüfung des Jahresabschlusses 2002 unter Einbeziehung der Buchführung und<br />
des Lageberichts der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> sowie des Konzernabschlusses und Konzernlageberichts habe ich<br />
als Vorsitzender des Aufsichtsrates, gemäß dem Beschluss der Hauptversammlung vom 2. Juli 2002,<br />
der Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, erteilt.<br />
Im Rahmen der Prüfung der Abschlüsse, die für den Konzern erstmals nach US-GAAP erstellt wurden,<br />
lagen die Schwerpunkte auf der Bewertung der fortzuführenden und nicht-fortzuführenden Geschäftsbereiche,<br />
der Werthaltigkeit der Firmenwerte und Beteiligungen sowie der Vorräte, Forderungen und<br />
Pensionsrückstellungen.<br />
Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2002 sowie der mit dem<br />
Lagebericht der <strong>Pfleiderer</strong> Aktiengesellschaft zusammengefasste Konzernlagebericht wurden von der<br />
Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft und jeweils<br />
mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand<br />
aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht und<br />
Konzernlagebericht ebenfalls geprüft. Dabei lag der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers allen Mitgliedern<br />
des Aufsichtsrates rechtzeitig vor. Der Abschlussprüfer hat an den Beratungen des Prüfungsausschusses<br />
teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet.<br />
Die Prüfung des Jahresabschlusses der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>, des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten<br />
Lageberichts und Konzernlageberichts durch den Aufsichtsrat hat keinen Anlass zu<br />
Beanstandungen gegeben. Der Aufsichtsrat stimmt dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers<br />
zu. Er billigt den Konzernabschluss und den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2002. Der Jahresabschluss<br />
ist damit gemäß § 172 Aktiengesetz festgestellt.<br />
Die Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart,<br />
prüfte auch den vom Vorstand nach § 312 Aktiengesetz erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen<br />
Unternehmen („Abhängigkeitsbericht“). Der Abschlussprüfer hat über das Ergebnis folgenden<br />
Bestätigungsvermerk erteilt.<br />
„Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass<br />
1. die tatsächlichen Angaben des Berichtes richtig sind,<br />
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen<br />
hoch war.“<br />
Der Aufsichtsrat hat den Bericht des Vorstandes über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />
ebenfalls geprüft. Er hat gegen die im Bericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstandes und<br />
das Ergebnis der Prüfung durch die Abschlussprüfer keine Einwände.
ericht des aufsichtsrates pfleiderer ag 9<br />
In Anbetracht der positiven Effekte aus der erfolgreichen Veräußerung der baunahen Bereiche<br />
Türen und Fenster sowie Dämmstofftechnik wurden Buchverluste im Jahresabschluss 2002 bewusst in<br />
Kauf genommen. Zum Ausgleich wurde auf die Kapitalrücklage der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> zurückgegriffen. Gemäß<br />
§150 Abs. 4 Aktiengesetz kann deshalb für das Geschäftsjahr 2002 keine Gewinnausschüttung<br />
erfolgen.<br />
Produktmärkte und Kapitalmärkte bieten in diesen unsicheren Zeiten ein äußerst schwieriges<br />
Umfeld für erfolgreiche Unternehmensführung. Die Früchte der strategischen Neuausrichtung des<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Konzerns werden alle Stakeholder deshalb wohl erst mittelfristig ernten können. Nichtsdestotrotz<br />
sehen wir die vorgenommenen Weichenstellungen als den richtigen Ausgangspunkt für die weitere<br />
Unternehmenswicklung.<br />
Im Namen aller Mitglieder des Aufsichtsrates danke ich dem Vorstand, den Arbeitnehmervertretern<br />
sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Unternehmens für ihr fachliches und<br />
persönliches Engagement in den letzten zwölf Monaten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den<br />
veräußerten Geschäftsbereichen begleiten unsere besten Wünsche für weiteren persönlichen und beruflichen<br />
Erfolg in ihrer neuen unternehmerischen Heimat.<br />
Neumarkt, 25. März 2003<br />
Ernst-Herbert <strong>Pfleiderer</strong><br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>
10 fokussieren: besser sein<br />
corporate governance<br />
Die deutsche Bundesregierung hat Anfang 2002 den Deutschen Corporate Governance-Kodex<br />
verabschiedet. Ziel des Kodex ist, die in Deutschland geltenden Regeln für Unternehmensführung<br />
und -überwachung für nationale wie internationale Investoren transparent zu machen,<br />
um so das Vertrauen in die Unternehmensleitung deutscher Gesellschaften zu stärken. Über<br />
§161 Aktiengesetz sind börsennotierte Unternehmen verpflichtet, jährlich zu erklären, ob sie<br />
dem Kodex entsprochen haben und entsprechen werden oder welche Empfehlungen des Kodex<br />
nicht angewendet werden.<br />
Aufsichtsrat und Vorstand der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> haben im Dezember 2002 die erste Entsprechenserklärung<br />
abgegeben und auf der Website veröffentlicht. Darüber hinaus haben der<br />
Aufsichtsrat und Vorstand der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> einen eigenen Corporate Governance-Kodex<br />
erarbeitet, der die allgemeinen Rahmenbedingungen um nationale und internationale Wohlverhaltensregeln<br />
und um marktmäßige Usancen ergänzt.<br />
Wir sehen die <strong>Pfleiderer</strong> Corporate Governance-Grundsätze als wichtigen Faktor in einer<br />
transparenten und vertrauensvollen Kommunikation mit unseren Anlegern, Mitarbeitern und<br />
Partnern. Die Selbstverpflichtung zu einer transparenten, verantwortlichen und auf Wertsteigerung<br />
ausgerichteten Führung und Kontrolle des Unternehmens soll das Vertrauen in die Leitung<br />
und Überwachung der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> stärken.<br />
Der Kodex ist ein gelebter Unternehmensgrundsatz, der in einem fortlaufenden Prozess<br />
überprüft und ggf. an neue gesetzliche Bestimmungen oder andere Erkenntnisse angepasst<br />
wird.<br />
Erklärung des Aufsichtsrates und des Vorstandes der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> zu den<br />
Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance-Kodex“<br />
gemäß §161 Aktiengesetz<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> wird den verbindlichen Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher<br />
Corporate Governance-Kodex mit den folgenden Ausnahmen entsprechen:<br />
– Die Vergütung der Aufsichtsräte besteht zurzeit nur aus festen Bezügen.<br />
– Es ist keine Altersgrenze für die Aufsichtsratsmitglieder in der Satzung der Gesellschaft fixiert.<br />
Neumarkt, im Dezember 2002<br />
Für den Aufsichtsrat Für den Vorstand<br />
Ernst-Herbert <strong>Pfleiderer</strong> Prof. Dr. Ralf H. Bufe
1. Vorbemerkung<br />
2. Aktionäre und<br />
Hauptversammlung<br />
3. Vorstand<br />
corporate governance pfleiderer ag 11<br />
corporate governance-grundsätze der<br />
pfleiderer aktiengesellschaft<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> Aktiengesellschaft verpflichtet sich zur Corporate Governance, den Grundsätzen<br />
einer transparenten, verantwortlichen und auf Wertsteigerung ausgerichteten Führung und<br />
Kontrolle des Unternehmens. Aufsichtsrat und Vorstand sowie alle Führungskräfte und Mitarbeiter<br />
des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns sind dieser Zielsetzung verpflichtet. Der Aufsichtsrat hat diese<br />
Verpflichtung in seiner Sitzung am 21. November 2002 voll inhaltlich bestätigt. Der Vorstand<br />
verantwortet die konzernweite Beachtung der Corporate Governance-Grundsätze.<br />
Ziel der <strong>Pfleiderer</strong> Corporate Governance-Grundsätze ist u.a. die Steigerung des<br />
Vertrauens der nationalen und internationalen Anleger, der Kunden, der Mitarbeiter und der<br />
Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung des Unternehmens.<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> Corporate Governance-Grundsätze berücksichtigen die durch Recht und<br />
Gesetz gegebenen Rahmenbedingungen und werden durch anerkannte nationale und internationale<br />
Wohlverhaltensregeln und durch marktmäßige Usancen ergänzt.<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> Corporate Governance-Grundsätze sind keine für alle Zeiten festgelegten<br />
Verhaltensleitlinien, sondern ein fortlaufender Prozess. Sie werden unter Berücksichtigung neuer<br />
gesetzlicher Bedingungen und sonstiger Erkenntnisse und Notwendigkeiten sowie nationaler und<br />
internationaler Standards überprüft und ggf. angepasst. Die <strong>Pfleiderer</strong> Corporate Governance-<br />
Grundsätze werden im Internet auf der Website der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> und im jährlichen Geschäftsbericht<br />
der Gesellschaft veröffentlicht.<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> hat nennwertlose Namensaktien ausgegeben, die je Aktie eine Stimme<br />
gewähren. Es gibt keine „Golden Shares“.<br />
Die Hauptversammlung der Gesellschaft entscheidet über die Verwendung des Gewinns,<br />
über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat, wählt den Abschlussprüfer und nimmt alle<br />
ihr vom Gesetz zugewiesenen Rechte wahr.<br />
Von einer Ermächtigung zur Kapitalerhöhung mit Bezugsrechtsausschluss wird der<br />
Vorstand nur Gebrauch machen, wenn die Kapitalerhöhung 10 Prozent des jeweiligen Grundkapitals<br />
nicht übersteigt. Von der Gesellschaft werden für die Hauptversammlung alle geforderten<br />
Unterlagen und Berichte unter Einsatz der elektronischen Medien auf der Website der<br />
Gesellschaft zusammen mit der Tagesordnung veröffentlicht. Zur Erleichterung der Wahrnehmung<br />
der Aktionärsrechte, vor allem der Stimmrechtsausübung, unterstützt die Gesellschaft<br />
die Aktionäre, indem sie ihnen die Stimmabgabe und die Vollmachtserteilung per Internet<br />
ermöglicht. Die Gesellschaft stellt den Aktionären bei Bedarf einen Stimmrechtsvertreter für<br />
die weisungsgebundene Ausübung des Stimmrechts zur Verfügung.<br />
Der Vorstand ist bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften<br />
an das Unternehmensinteresse und die Grundsätze ordnungsgemäßer Unternehmensführung<br />
gebunden. Wesentliches Ziel der Unternehmensführung ist die nachhaltige Steigerung des<br />
Unternehmenswertes. Wesentliche Kenngröße ist der EVA (Economic Value Added).
12 fokussieren: besser sein<br />
4. Aufsichtsrat<br />
Der Vorstand stimmt die strategische Ausrichtung des Unternehmens mit dem Aufsichtsrat<br />
ab und ist für die Strategieumsetzung verantwortlich. Er achtet darauf, dass die im Unternehmen<br />
eingesetzten Instrumente effektiv und effizient sind. Hierzu bedient er sich entsprechender<br />
Planungs-, Kontroll- und Risikomanagement-Systeme. Der Vorstand ist der Legalität<br />
verpflichtet und sorgt im <strong>Pfleiderer</strong> Konzern für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen.<br />
Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig über alle relevanten Fragen der Planung,<br />
Geschäftsentwicklung und Risikosituation. Abweichungen von den aufgestellten Plänen<br />
und Zielen werden berichtet und erläutert. Der Vorstand nimmt die soziale Verantwortung im<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Konzern wahr.<br />
Der Vorstand führt das Unternehmen unter Beachtung von § 77 AktG gesamtheitlich.<br />
Die Verantwortungsbereiche der einzelnen Vorstandsmitglieder ergeben sich aus der Geschäftsverteilung.<br />
Die Zusammenarbeit des Vorstandes regelt eine Geschäftsordnung, die auch<br />
bestimmt, dass Entscheidungen von grundlegender Bedeutung dem Gesamtvorstand obliegen<br />
bzw. ab bestimmten Auswirkungen und Wertgrenzen dem Aufsichtsrat zur vorherigen Zustimmung<br />
vorzulegen sind.<br />
Die Mitglieder des Vorstandes widmen ihre gesamte Arbeitskraft dem <strong>Pfleiderer</strong> Konzern.<br />
Bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben sind sie ausschließlich dem Unternehmensinteresse<br />
verpflichtet und verfolgen keine den Gesellschaftsinteressen widersprechenden persönlichen<br />
Interessen. Die Mitglieder des Vorstandes nehmen in Ausübung ihrer Tätigkeit weder für sich<br />
noch für Dritte Zuwendungen oder sonstige Vorteile entgegen, die geeignet sind, das Interesse<br />
der Gesellschaft oder Kundeninteressen zu beeinträchtigen.<br />
Der Vorstand beachtet die einschlägigen Insider-Vorschriften und verpflichtet insbesondere<br />
die Führungskräfte durch entsprechende Insider-Richtlinien ebenfalls zur Beachtung<br />
dieser Grundsätze.<br />
Die Vergütung der Mitglieder des Vorstandes erfolgt auf der Grundlage von § 87 AktG.<br />
Die Vergütung umfasst fixe und variable Bestandteile. Die variablen Bestandteile berücksichtigen<br />
neben der wirtschaftlichen Lage des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns sowie Erfolg und Zukunftsaussichten<br />
der Unternehmensgruppe auch leistungsbezogene Elemente. Als variable Vergütungskomponente<br />
mit langfristiger Anreizwirkung werden Stock Options nach einem von der Hauptversammlung<br />
sowie dem Aufsichtsrat genehmigten Plan ausgegeben. Über die Vergütung und<br />
den Aktienbesitz wird im jährlichen Geschäftsbericht der Gesellschaft berichtet. Rechte aus<br />
Aktienoptionen können frühestens nach einer Sperrfrist von drei Jahren ab Ausgabezeitpunkt<br />
ausgeübt werden. Durch die Festlegung von Blockperioden ist gesichert, dass die Bestimmungen<br />
des Insider-Rechtes beachtet werden.<br />
Der Vorstand der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> hat durch entsprechende Regelungen für die ebenfalls<br />
Stock-Option-berechtigten Führungskräfte des Konzerns dafür Sorge getragen, dass vorgenannte<br />
Grundsätze auch bei der Vergütung von oberen Führungskräften des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns<br />
Anwendung finden.<br />
Dem Aufsichtsrat der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> gehören Persönlichkeiten an, die die erforderlichen<br />
Kenntnisse, Erfahrungen und persönlichen Voraussetzungen mitbringen, um die geforderten Beratungs-<br />
und Kontrollaufgaben zur Erreichung der Unternehmensziele wahrnehmen zu können.<br />
Bei den Aufsichtsrats-Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung wird darauf geachtet, dass<br />
die vorgenannten Maßstäbe beachtet werden. Die Mitglieder des Aufsichtsrates üben ihre<br />
Tätigkeiten sorgfältig und gewissenhaft unter Einbringung einer ausreichenden zeitlichen Verfügbarkeit<br />
aus.
5. Kommunikation und<br />
Information<br />
corporate governance pfleiderer ag 13<br />
Der Aufsichtsrat nimmt seine Aufgaben unter Wahrung einer Geschäftsordnung wahr.<br />
Der Vorsitzende des Aufsichtsrates steht in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorsitzenden des<br />
Vorstandes und den Vorstandsmitgliedern und wird über wichtige Ereignisse unverzüglich<br />
und umfassend unterrichtet. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates wird seinerseits die Mitglieder<br />
des Aufsichtsrates ebenfalls im Bedarfsfall unverzüglich unterrichten.<br />
Zur Steigerung seiner Effizienz hat der Aufsichtsrat einen Arbeitsausschuss und einen<br />
Prüfungsausschuss gebildet. Unter Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen sowie den Festlegungen<br />
in der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat kann der Arbeitsausschuss im Auftrag<br />
des Aufsichtsrates entscheiden. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates ist nicht zugleich Vorsitzender<br />
des Prüfungsausschusses.<br />
Die Aufsichtsratsmitglieder wahren über ihre Tätigkeit Stillschweigen. Jedes Mitglied des<br />
Aufsichtsrates ist dem Unternehmensinteresse verpflichtet. Interessenkonflikte, die aufgrund<br />
einer Beratung oder Organfunktion bei Kunden, Lieferanten, Wettbewerbern, Kreditgebern oder<br />
sonstigen Geschäftspartnern entstehen könnten, werden dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich<br />
offen gelegt. Sofern Mitglieder des Aufsichtsrates Beratungs- oder sonstige Dienstleistungen<br />
für den <strong>Pfleiderer</strong> Konzern ausüben sollten, entscheidet hierüber zuvor der Aufsichtsrat.<br />
Die Vergütung des Aufsichtsrates sowie der Aktienbesitz der Mitglieder des Aufsichtsrates<br />
werden im jährlichen Geschäftsbericht der Gesellschaft angegeben. Die Zusammenarbeit<br />
im Aufsichtsrat zwischen den Vertretern der Anteilseigner und den Vertretern der Arbeitnehmer<br />
ist auf Konsens ausgerichtet.<br />
Die Vorbereitung der Auswahl des Abschlussprüfers sowie der Prüfungsschwerpunkte<br />
und die Vereinbarung des Prüfungshonorares ist Aufgabe des Prüfungsausschusses. Ebenso ist<br />
der Prüfungsausschuss verantwortlich für die Vorbereitung der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses<br />
einschließlich der Lageberichte auf der Grundlage der Prüfungsergebnisse.<br />
Bei der Kommunikation mit Aktionären sowie der Öffentlichkeit beachtet der Vorstand die<br />
Grundsätze der Transparenz, Zeitnähe, Offenheit, Verständlichkeit und Gleichbehandlung. Er<br />
veröffentlicht unverzüglich Tatsachen, die im Tätigkeitsbereich der Gesellschaft eintreten und<br />
nicht öffentlich bekannt sind, insbesondere, wenn sie wegen der Auswirkungen auf die Vermögens-<br />
und Finanzlage oder auf den allgemeinen Geschäftsverlauf geeignet sind, den Börsenpreis<br />
der Wertpapiere der Gesellschaft erheblich zu beeinflussen. Ebenso werden die wesentlichen<br />
wiederkehrenden Veröffentlichungen (Finanztermine) mit zeitlichem Vorlauf publiziert,<br />
auch über die Website.<br />
Bei der Information der Öffentlichkeit werden elektronische Medien, insbesondere auch<br />
das Internet, genutzt. Alle Informationen sind auch in englischer Sprache verfügbar.<br />
Sofern Organmitglieder der Gesellschaft bzw. Familienangehörige der Organmitglieder<br />
Wertpapiere der Gesellschaft erwerben oder veräußern sollten, veröffentlicht die Gesellschaft<br />
diese Informationen unter Beachtung der Richtlinien zum „Directors’ Dealing“ im Internet auf<br />
der Website der Gesellschaft.<br />
Neumarkt, 15. Januar 2003<br />
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
Der Vorstand
14 fokussieren: besser sein<br />
lagebericht konzern und ag<br />
konjunkturbericht<br />
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />
Die Weltwirtschaft hat sich zu Beginn des Jahres 2002 leicht erholt und die Folgewirkungen<br />
des 11. September 2001 verarbeitet. Im Sommer zeigte sie jedoch wieder eine erneute Schwächephase.<br />
Im Dezember 2002 lag das ifo-Weltwirtschaftsklima nahezu wieder auf dem tiefen<br />
Stand vom Herbst 2001. Ein drohender Irak-Krieg, steigende Rohölpreise und außergewöhnlich<br />
starke Kursverluste an den internationalen Kapitalmärkten verstärken die Schwäche der Weltwirtschaft.<br />
In den USA nahm das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2002 um rund 2,5 Prozent zu.<br />
Obwohl sich die Befürchtungen eines „Double-Dip“ im Sommer 2002 nicht bestätigten, verlor<br />
die Konjunktur im vierten Quartal 2002 wieder an Schwung. Der private Konsum war wie schon<br />
im Vorjahr die wichtigste Stütze der Konjunktur. Doch die Arbeitslosenquote stieg im Durchschnitt<br />
auf 5,75 Prozent und die Verschuldung der privaten Haushalte stieg erheblich an. Aufgrund<br />
verschiedener fiskalpolitischer Maßnahmen konnte jedoch der Konsum angeregt und<br />
sogar der private Wohnungsbau, konträr zum gewerblichen Wohnungsbau, belebt werden.<br />
In den Mitgliedsländern der Europäischen Währungsunion (EWU) hat sich die Konjunktur<br />
nach ihrem Tief Ende 2001 wieder etwas erholt, die Produktion stieg aber mit 0,8 Prozent<br />
sehr langsam. Die im Frühjahr gehegten Erwartungen eines Aufschwungs blieben aus. Der Euro<br />
notierte im Jahresdurchschnitt 2002 gegenüber dem Dollar 5 Prozent höher und konnte im<br />
Jahresverlauf rund 13 Prozent zulegen. Gegenüber den mittel- und osteuropäischen Währungen<br />
musste der Euro allerdings an Wert einbüßen. Die private Konsumnachfrage wurde zwar gestützt,<br />
die Nachfrage nach Investitionsgütern war dagegen rückläufig.<br />
Die deutsche Wirtschaft hat sich in 2002 nach dem Tief Ende 2001 zwar stabilisiert, ein<br />
Aufschwung ist aber ausgeblieben. Das reale Bruttoinlandsprodukt wird laut der Prognose des<br />
ifo-Institutes voraussichtlich nur um rund 0,2 Prozent zunehmen, obwohl die Ausgangsbasis<br />
2001 schon sehr niedrig war. Vor allem die schwache Binnennachfrage, die um rund 1,3 Prozent<br />
im Jahresdurchschnitt zurückgegangen war, ist für die unbefriedigende Wirtschaftsleistung<br />
ausschlaggebend. Die Bauinvestitionen waren wie im Jahr 2001 um 5,7 Prozent rückläufig. Vor<br />
dem Hintergrund sinkender Realeinkommen basierend auf einer geringeren Beschäftigung und<br />
einer leicht erhöhten Sparquote ging die Konsumnachfrage der Verbraucher, Motor für viele<br />
produzierende Gewerbe, in 2002 um 0,5 Prozent zurück.
lagebericht konjunkturbericht pfleiderer ag 15<br />
Holzverarbeitende Industrie<br />
Die Holzwerkstoffindustrie in Mitteleuropa ist geprägt von mehreren großen Privatunternehmen,<br />
die länderübergreifend tätig sind, und einer Vielzahl kleinerer Anbieter. Seit einigen Jahren<br />
hält in der Branche ein Konsolidierungsprozess an, dem insbesondere kleinere, nur regional<br />
operierende Unternehmen zum Opfer fallen. Durch das europäische Zusammenwachsen vor<br />
allem der Absatzmärkte hat sich in den letzten Jahren dieser Konsolidierungsprozess beschleunigt.<br />
Kostenführerschaft, Internationalität und ein umfassendes Produktsortiment sind Determinanten<br />
für die Wettbewerbsfähigkeit von Marktteilnehmern.<br />
Die Spanplattenkapazität wuchs in 2001 in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Holzwerkstoffverbands<br />
um 0,5 Mio. Kubikmeter auf 36,5 Mio. Kubikmeter, nachdem das Geschäftsjahr<br />
2000 für die Holzwerkstoffindustrie noch außerordentlich gut verlief. Hinter dem Zuwachs<br />
in 2001 steht allerdings ein Restrukturierungsprozess der Branche mit Schließungen, Wiederinbetriebnahmen,<br />
Produktionserweiterungen und „greenfield investments“. Nach Angaben der<br />
European Panel Federation (EPF) wurden Deutschland und Italien mit je drei Produktionsschließungen<br />
am stärksten von den Entwicklungen getroffen. Nur vier von 19 Ländern (Österreich,<br />
Tschechische Republik, Frankreich und Spanien) konnten einen Kapazitätszuwachs<br />
verzeichnen.<br />
Der Konzentrationsprozess in der Holzwerkstoffindustrie zeigt sich an folgenden Zahlen:<br />
Während in 2000 noch 177 Produktionsanlagen für Rohspan mit einer durchschnittlichen<br />
Kapazität von 210.000 Kubikmetern am Markt waren, so sind es in 2002 nur noch 158 Anlagen<br />
mit einer durchschnittlichen Kapazität von 250.000 Kubikmetern. Bei den Anbietern von Mitteldichten<br />
Faserplatten (MDF) schlägt sich dagegen das Marktwachstum auch in den Produktionskapazitäten<br />
nieder: Die Zahl der Produktionsanlagen in Europa wuchs von 48 mit einer durchschnittlichen<br />
Kapazität von 185.000 Kubikmetern auf 54 Anlagen mit durchschnittlich 210.000<br />
Kubikmetern in 2002. Allerdings muss man bei diesen Zahlen berücksichtigen, dass in den<br />
Kernländern der Holzwerkstoffbranche (Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Belgien und<br />
Großbritannien) Produktionsanlagen mit wesentlich höheren Kapazitäten stehen, als in den<br />
kleineren Märkten.<br />
Nach einem kontinuierlichen Marktwachstum mit entsprechender Ausweitung der Produktionskapazitäten<br />
rechnet die European Panel Federation (EPF) für das Jahr 2002 zum ersten<br />
Mal mit einem Rückgang der Produktionskapazität um 1,5 Prozent auf insgesamt 36,0 Mio.<br />
Kubikmeter.<br />
Die Rohspanplatte ist mit rund 72 Prozent Anteil an den europäischen Produktionskapazitäten<br />
der wichtigste Trägerstoff, gefolgt von der Mitteldichten Faserplatte (MDF) mit 22 Prozent<br />
Anteil und Oriented Strand Board (OSB)/Sperrholz mit 6 Prozent. Aufgrund der vielfältigeren<br />
Verarbeitungsmöglichkeiten der MDF-Platten konnte dieser Trägerwerkstoff in den vergangenen<br />
zwei Jahren seine Marktakzeptanz in der holzverarbeitenden Industrie gegenüber der<br />
Rohspanplatte deutlich ausbauen: Der Verbrauch stieg von 2000 bis 2002 um 10 Prozent,<br />
während die Spanplatte im gleichen Zeitraum 4 Prozentpunkte verloren hat.
16 fokussieren: besser sein<br />
Deutschland<br />
Während im Geschäftsjahr 2001 der europäische Markt noch zulegen konnte, ging die Spanplattenkapazität<br />
in Deutschland 2002 gegenüber 2000 um 7 Prozent auf 9,4 Mio. Kubikmeter<br />
zurück. Dieser Einbruch spiegelt die anhaltende Schwäche der Bauwirtschaft und der Möbelindustrie<br />
wider. Drei Produktionsanlagen mit einer Gesamtkapazität von 0,9 Mio. Kubikmetern<br />
wurden in 2001 geschlossen, fünf Anlagen unter Insolvenzbedingungen weiter betrieben. Überkapazitäten<br />
von rund 900.000 Kubikmetern Rohspan belasten auch weiterhin den Absatzmarkt.<br />
Für 2002 sieht der Europäische Holzwerkstoffverband eine anhaltende Abwärtsbewegung und<br />
rechnet erst für 2003 mit einer Markterholung.<br />
Polen<br />
Der polnische Markt wies in 2001 ein anhaltendes Wachstum auf 2,8 Mio. Kubikmeter auf<br />
und konnte somit um rund 6 Prozent zulegen. Während die inländische Nachfrage bei<br />
2,6 Mio. Kubikmetern weitestgehend konstant blieb, konnte der Export vor allem in osteuropäische<br />
Märkte weiter gesteigert werden.<br />
Vor dem Hintergrund der schwachen Marktentwicklung in Deutschland gewinnen die<br />
europäischen Nachbarmärkte für die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe zusehends an Bedeutung. Anhaltendes<br />
Marktwachstum, stabilere Preise und steigende Exporttätigkeit in angrenzende<br />
Staaten kennzeichnen bereits heute den polnischen Markt. In den westeuropäischen Nachbarmärkten<br />
bieten sich durch verstärkte Exporttätigkeit Wachstumschancen. Unser Ziel ist es,<br />
durch den Ausbau der bestehenden Marktpräsenz mit eigenen Produktionen oder durch verstärkte<br />
Exporte eine größere Unabhängigkeit von der deutschen Konjunktur zu gewinnen.<br />
Infrastrukturtechnik<br />
Ausschlaggebend für die Marktentwicklung der Produkte des Business Centers Infrastrukturtechnik<br />
sind die Investitionstätigkeiten der Industrie und der öffentlichen Hand im Bereich des<br />
Schienenverkehrs, der Energieversorgung, des Städtebaus und der Telekommunikation.<br />
Das Hochwasser im August in Ostdeutschland hat einen Schaden am Schienennetz der<br />
Deutsche Bahn <strong>AG</strong> in Höhe von mehreren Millionen Euro verursacht. Zur Sicherstellung der<br />
Finanzierung des Aufbaus der zerstörten Teilabschnitte wurden verschiedene andere Projekte<br />
in Deutschland aufgeschoben. Der Markt für Betonschwellen konnte aus diesem Grund im<br />
Herbst 2002 eine leicht erhöhte Nachfrage verzeichnen. Die Investitionsplanungen der Deutsche<br />
Bahn <strong>AG</strong> zum Ausbau des deutschen Schienennetzes laufen ansonsten wie geplant.<br />
Die Privatisierung verschiedener Strommärkte, vor allem in den USA, bedeutet einen<br />
wachsenden Markt für die <strong>Pfleiderer</strong> Maste. Schon in 2001 konnte die <strong>Pfleiderer</strong> Tochtergesellschaft<br />
Newmark, Inc., eine erhöhte Nachfrage nach Stromverteilungsmasten aus Schleuderbeton<br />
verzeichnen. Dieser Trend setzte sich in 2002 unverändert fort.<br />
Die gesetzliche Grundlage zur Förderung der alternativen Energien in Deutschland, das<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), wurde schon in 2001 verabschiedet. Hierdurch wird für<br />
die Erzeugung von regenerativen Energien ein Mindestabnahmepreis garantiert. Sowohl für die<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Wind Energy als auch für die Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe<br />
ist diese Gesetzgebung von wesentlicher Bedeutung.
lagebericht konjunkturbericht/unternehmensbericht pfleiderer ag 17<br />
unternehmensbericht<br />
Fokussierung als strategische Antwort auf die Herausforderungen der Märkte<br />
Die Entwicklung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns war im Geschäftsjahr 2002 geprägt von der Entscheidung<br />
zur strategischen Neuausrichtung. Die Konzentration auf die Geschäftsbereiche<br />
Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik sowie die Abgabe der baunahen Bereiche Türen und<br />
Fenster und Dämmstofftechnik hat zum Ziel, in den nächsten Jahren die Ertragskraft des<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Konzerns nachhaltig zu steigern und den Unternehmenswert konsequent zu erhöhen.<br />
Die erfolgreiche Veräußerung der baunahen Bereiche in 2002 markiert den Abschluss<br />
der ersten Phase der strategischen Neuausrichtung des Konzerns. Dabei wurden die angestrebten<br />
Ziele erreicht:<br />
■ Lösung von der inländischen Baukonjunktur mit ihren schwierigen Marktbedingungen,<br />
■ Abbau der Konzernverschuldung und Erhöhung der Eigenkapitalquote,<br />
■ Schaffung neuer unternehmerischer Handlungsspielräume für Wachstum.<br />
Durch die Verkaufserlöse hat der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern finanzielle Handlungsspielräume<br />
zum Abbau der Konzernverschuldung genutzt. Die Verschuldung wurde, wie angekündigt, auf<br />
307,2 Mio. Euro gesenkt.<br />
Darstellung der „nicht-fortzuführenden Aktivitäten“<br />
In dem Posten „Verlust aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten“ der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
werden die laufenden operativen Ergebnisse der Geschäftsbereiche Türen und Fenster, Dämmstofftechnik<br />
und der Business Units Wind, Tipla und Eltec sowie die Gewinne und Verluste<br />
aus den Verkäufen der nicht-fortzuführenden Aktivitäten ausgewiesen. Die Gewinn- und Verlustrechnung<br />
des Vorjahres ist entsprechend den US-GAAP-Anforderungen mit dem Ziel der besseren<br />
Vergleichbarkeit angepasst worden.<br />
Entsprechend den Veräußerungszeitpunkten wurden die operativen Ergebnisse des<br />
Geschäftsbereichs Fenster bis zum 30. Juni 2002 berücksichtigt, des Bereiches Türen bis zum<br />
31. Oktober und der Dämmstoffaktivitäten bis zum 30. November 2002.<br />
Korrespondierend dazu werden in der Bilanz bereits zum 31. Dezember 2001 die Aktivund<br />
Passivposten der nicht-fortzuführenden Aktivitäten summarisch als „Aktiva bzw. Passiva<br />
aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten“ ausgewiesen.
18 fokussieren: besser sein<br />
Ertragslage<br />
2002 2001<br />
Mio. Euro % vom Mio. Euro % vom<br />
Umsatz Umsatz<br />
Umsatzerlöse 1.028,4 100,0 1.042,0 100,0<br />
Auslandsanteil in Prozent 48,4 48,1<br />
Herstellungskosten – 755,3 – 73,4 – 736,6 – 70,7<br />
Bruttoergebnis 273,1 26,6 305,4 29,3<br />
Übrige operative Aufwendungen – 164,2 – 16,0 – 164,6 – 15,8<br />
Beteiligungsergebnis 0,6 0,1 0,1 0,0<br />
EBITDA 109,5 10,6 140,9 13,5<br />
Abschreibungen auf Anlagevermögen/Finanzanlagen – 60,6 – 5,9 – 63,0 – 6,0<br />
EBIT 48,9 4,8 77,9 7,5<br />
Zinsergebnis – 15,3 – 1,5 – 22,7 – 2,2<br />
EBT fortzuführender Aktivitäten 33,6 3,3 55,2 5,3<br />
Steuern vom Einkommen und Ertrag – 13,2 – 1,3 – 9,2 – 0,9<br />
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor Minderheitsanteilen 20,4 2,0 46,0 4,4<br />
Verlust aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten – 52,5 – 5,1 – 14,2 – 1,4<br />
Steuern auf nicht-fortzuführende Aktivitäten – 3,0 – 0,3 – 4,2 – 0,4<br />
Ergebnis vor Minderheitsanteilen – 35,1 – 3,4 27,6 2,6<br />
Minderheitsanteile am Ergebnis – 4,6 – 0,5 – 3,4 – 0,3<br />
Ergebnis nach Minderheitsanteilen – 39,7 – 3,9 24,2 2,3<br />
Mit den fortzuführenden Aktivitäten der Geschäftsbereiche Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik<br />
erzielte der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern im Geschäftsjahr 2002 Umsatzerlöse in Höhe von<br />
1.028,4 Mio. Euro und liegt damit nur leicht unter dem Niveau des Vorjahres (1.042,0 Mio. Euro).<br />
Der Auslandsanteil des Konzernumsatzes beträgt bereits 48 Prozent. Auch wenn die <strong>Pfleiderer</strong><br />
Holzwerkstoffe das niedrige Preisniveau in Deutschland durch höhere Verkaufsvolumen und
lagebericht unternehmensbericht pfleiderer ag 19<br />
verstärkte Exporterfolge teilweise ausgleichen konnten, war die Situation weiterhin schwierig.<br />
Der anhaltende Druck auf das Preisgefüge im Inland wirkte sich nachhaltig auf die Ertragslage<br />
dieses Geschäftsbereiches aus. Die Geschäftsentwicklung im Business Center Infrastrukturtechnik<br />
jedoch verlief in 2002 dank der guten Marktstellung und der Marktstabilität erfreulich.<br />
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging um 22,3 Prozent auf<br />
109,5 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 140,9 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)<br />
der fortzuführenden Bereiche beläuft sich für den <strong>Pfleiderer</strong> Konzern auf 48,9 Mio. Euro<br />
(Vorjahr: 77,9 Mio. Euro). Hierin spiegeln sich im Wesentlichen die marktbedingt rückläufigen<br />
Margen im deutschen Holzwerkstoffgeschäft wider. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) der fortzuführenden<br />
Bereiche liegt bei 33,6 Mio. Euro und damit um 39,1 Prozent unter dem Vorjahr<br />
(55,2 Mio. Euro).<br />
Einmalige Sondereffekte, die aus der Entkonsolidierung, bzw. aus dem Ausweis als<br />
nicht-fortzuführende Aktivitäten resultieren, werden in Höhe von 52,5 Mio. Euro in der Position<br />
„Verluste aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten“ ausgewiesen. Darin enthalten sind Aufwendungen<br />
für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Höhe von 8,0 Mio. Euro abzüglich eines Zuschusses<br />
von 1,3 Mio. Euro der Business Unit Wind, so dass in 2002 ein Ergebnis nach Minderheitsanteilen<br />
von –39,7 Mio. Euro (Vorjahr: 24,2 Mio. Euro) verbucht werden muss.<br />
Die Materialaufwandsquote einschließlich Bestandsveränderungen ist mit 48,5 Prozent<br />
vom Umsatz im Jahr 2002 signifikant gegenüber dem Vorjahr (43,6 Prozent) gestiegen. Hier<br />
wirken sich einerseits preisbedingte Effekte aus Bestandsveränderungen aus. Andererseits<br />
konnte der Margenrückgang nicht in der Geschwindigkeit durch verstärkte Aktivitäten im Beschaffungsbereich<br />
aufgefangen werden, wie er sich auf der Absatzseite realisierte.<br />
Der Personalaufwand wurde trotz des Umsatzrückganges im Verhältnis zum Umsatz mit<br />
einem Anteil von 23,6 Prozent um rund 15 Mio. Euro leicht reduziert (Vorjahr: 24,7 Prozent).<br />
Verstärkte Kostensparmaßnahmen im Personalbereich konnten somit auch eine 3-prozentige<br />
Lohn- und Gehaltserhöhung überkompensieren und dem Effekt aus dem Margenrückgang auf<br />
das Ergebnis entgegenwirken.<br />
Mit 5,9 Prozent vom Umsatz blieb die Abschreibungsquote weitgehend konstant (Vorjahr:<br />
6,0 Prozent).<br />
Das Zinsergebnis verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozentpunkte vom<br />
Umsatz. Durch die laufende Tilgung von Krediten, deren Verzinsung über dem durchschnittlichen<br />
Konzernzinssatz lag, konnte die Zinsbelastung gesenkt werden.
20 fokussieren: besser sein<br />
Vermögens- und Finanzlage/Bilanzstruktur<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Mio. Euro % von Mio. Euro % von<br />
Bilanzsumme Bilanzsumme<br />
Liquide Mittel 58,2 6,6 55,8 4,2<br />
Übriges Umlaufvermögen<br />
Aktiva aus nicht-<br />
271,7 30,6 343,3 25,9<br />
fortzuführenden Aktivitäten 35,0 3,9 345,2 26,1<br />
Kurzfristige<br />
Vermögensgegenstände 364,9 41,1 744,3 56,2<br />
Sachanlagevermögen 381,5 43,0 417,6 31,5<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
102,4 11,5 107,5 8,1<br />
Übrige langfristige<br />
Vermögensgegenstände 38,6 4,3 55,2 4,2<br />
Langfristige<br />
Vermögensgegenstände 522,5 58,9 580,2 43,8<br />
Aktiva 887,4 100,0 1.324,5 100,0<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Mio. Euro % von Mio. Euro % von<br />
Bilanzsumme Bilanzsumme<br />
Verbindlichkeiten und übrige<br />
kurzfristige Verbindlichkeiten 179,9 20,3 188,1 14,2<br />
Finanzverbindlichkeiten 42,9 4,8 124,9 9,4<br />
Passiva aus nicht-<br />
fortzuführenden Aktivitäten 23,3 2,6 207,7 15,7<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 246,1 27,7 520,7 39,3<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten<br />
322,6 36,4 397,4 30,0<br />
Pensionsrückstellungen 61,3 6,9 59,8 4,5<br />
Übrige langfristige<br />
Verbindlichkeiten 56,1 6,3 71,3 5,4<br />
Ausgleichsposten Anteile Dritter 45,5 5,1 46,8 3,5<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 485,5 54,7 575,3 43,4<br />
Eigenkapital 155,8 17,6 228,5 17,3<br />
Passiva 887,4 100,0 1.324,5 100,0
22,7<br />
Eigenkapitalquote<br />
in %<br />
20,8<br />
02 01<br />
lagebericht unternehmensbericht pfleiderer ag 21<br />
Die zum Verkauf stehenden Aktivitäten des Konzerns werden nach US-GAAP-Erfordernissen<br />
summarisch in den kurzfristigen Vermögensgegenständen bzw. Verbindlichkeiten in den Positionen<br />
„Aktiva bzw. Passiva aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten“ ausgewiesen. Durch diese<br />
Zuordnung auch langfristiger Vermögensgegenstände, bzw. Verbindlichkeiten zu den kurzfristigen<br />
Positionen wird ein Bilanzstrukturvergleich gegenüber dem Vorjahr bezüglich der fortzuführenden<br />
Aktivitäten erleichtert. Nicht erkennbar ist hingegen die wesentliche Auswirkung des<br />
Verkaufs der Geschäftsbereiche Dämmstofftechnik und Türen und Fenster auf die signifikante<br />
Verringerung der Mittelbindung in langfristige Aktiva und die Reduzierung des Finanzierungsbedarfs.<br />
Die Darstellung der Effekte aus dem Verkauf der Aktivitäten erfolgt im Konzernanhang<br />
unter Abschnitt IV, Ziffer 16.<br />
Ziel der Desinvestitionsmaßnahmen in 2002 war unter anderem die Verbesserung der<br />
Bilanzstruktur, was anhand verschiedener Kennzahlen sichtbar wird. Die Eigenkapitalquote einschließlich<br />
Ausgleichsposten Dritter konnte im Vergleich zum 31. Dezember 2001 um 1,9 Prozentpunkte<br />
auf 22,7 Prozent gesteigert werden. Mittelfristig wird eine Eigenkapitalquote von<br />
25 Prozent angestrebt. Das Verhältnis von Eigenkapital zu langfristigem Anlagevermögen wurde<br />
um 2 Prozentpunkte auf 38 Prozent gesteigert und somit die Risikostruktur im Anlagevermögen<br />
verbessert.<br />
Formel 2002 2001<br />
Anlagenintensität Anlagevermögen : Umlaufvermögen 146% 144%<br />
Gearing Netto-Verschuldung : Eigenkapital 153% 179%<br />
Deckungsgrad 1 Eigenkapital : Anlagevermögen 38% 36%<br />
Deckungsgrad 2 EK + langfr. Fremdkapital : Anlagevermögen 99% 88%<br />
Deckungsgrad 3 EK + langfr. Fremdkapital : AV + Vorräte 80% 70%<br />
Eigenkapitalquote Eigenkapital : Bilanzsumme 22,7% 21,0%<br />
(Berechnung einschließlich unter nicht-fortzuführenden<br />
Aktivitäten ausgewiesener Aktiva und Passiva)<br />
Durch die Veräußerungserlöse aus den Verkäufen der Geschäftsbereiche Dämmstofftechnik<br />
sowie Türen und Fenster wurde die Nettoverschuldung (kurzfristige und langfristige Finanzverbindlichkeiten<br />
abzüglich der liquiden Mittel) auf 307,2 Mio. Euro reduziert. Dabei ist zu<br />
berücksichtigen, dass im Rahmen der Veräußerung der Aktivitäten 29,5 Mio. Euro Finanzverbindlichkeiten<br />
von den Erwerbern übernommen worden sind.<br />
Auf die Eigenkapitalverminderung wirkten sich auch wechselkursbedingte Effekte aus der<br />
Einbeziehung ausländischer Tochtergesellschaften in den USA und Polen aus.<br />
Der Return on Capital Employed (ROCE) ist aufgrund der schwächeren Ertragslage mit<br />
8,7 Prozent unter dem Vorjahr von 11,7 Prozent. In 2002 ging der ROCE des Business Centers<br />
Holzwerkstoffe bedingt durch die schwache Ertragslage von 13,4 in 2001 auf 7,9 Prozent zurück.<br />
Im Business Center Infrastruktur konnte der Wert von 19,1 in 2001 durch eine Reduktion<br />
des Capital Employed um 46 Mio. Euro auf 28,3 Prozent verbessert werden. Als Zielgröße wird<br />
für den Konzern mittelfristig ein ROCE in Höhe von 15 Prozent gesehen.
22 fokussieren: besser sein<br />
Finanzierung<br />
Die Refinanzierung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns ist auf eine langfristige Absicherung des Unternehmens<br />
ausgerichtet. Die langfristigen Kreditverbindlichkeiten haben Laufzeiten bis 2008 und<br />
sind mit einem durchschnittlichen Zinssatz von unter 6 Prozent zu verzinsen.<br />
Das Rating der Agentur Fitch Ratings Ltd. wurde im Mai und September 2002 überprüft.<br />
Während im Mai das erste Rating von BBB– für Senior Unsecured Debt bestätigt wurde, wurde<br />
es im Dezember auf BB+ zurückgenommen. Hauptgrund für das Downgrade war das anhaltend<br />
schwierige Marktumfeld im Bereich der Holzwerkstoffe. Da dem Unternehmen aber noch unausgeschöpfte<br />
Kreditlinien in dreistelliger Millionenhöhe zur Verfügung stehen und keine<br />
nennenswerte Kreditaufnahme in nächster Zeit geplant ist, sehen wir durch die Herabstufung<br />
keine Beeinträchtigung der Finanzierungslage.<br />
Durch Kurssicherungsmaßnahmen zur Absicherung des Wechselkursrisikos aus Geschäften<br />
außerhalb des Euroraumes werden hieraus resultierende Ergebnisschwankungen begrenzt.<br />
Das internationale Geschäft wird überwiegend über eigene Produktionsstätten im Ausland abgewickelt,<br />
so dass nur eine geringe Exporttätigkeit vorliegt. Aufgrund dieser geringen Exportquote<br />
und einer annähernd stabilen Parität der Wechselkurse sehen wir keine nennenswerten<br />
Kurs- und Zinsrisiken.<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
Innerhalb des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns werden derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur Absicherung<br />
von Risiken aus Währungs- und Zinspositionen des operativen Geschäfts auf Basis<br />
der jeweiligen Grundgeschäfte eingesetzt. Diese Aufgaben werden weitgehend zentral von<br />
der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> und der <strong>Pfleiderer</strong> Finance B.V. für die Konzerngesellschaften durchgeführt.<br />
Nähere Angaben werden im Konzernanhang ausgewiesen.
lagebericht unternehmensbericht pfleiderer ag 23<br />
Wertschöpfungsrechnung<br />
Die Wertschöpfung stellt die Differenz zwischen der vom Unternehmen erbrachten Leistung<br />
und dem wertmäßigen Verbrauch der von extern bezogenen Produkte und Leistungen dar.<br />
Mit der Verteilungsrechnung werden die Anteile der am Wertschöpfungsprozess Beteiligten<br />
ausgewiesen: Mitarbeiter, öffentliche Hand, Darlehensgeber, Unternehmen/Aktionäre.<br />
Entstehung<br />
2002 2001<br />
Mio. Euro in % Mio. Euro in %<br />
Umsatzerlöse 1.028,4 1.042,0<br />
Übrige Erträge 20,5 20,3<br />
Unternehmensleistung 1.048,9 100,0 1.062,3 100,0<br />
Vorleistungen (Material/<br />
Bestandsveränderung) – 499,0 – 47,6 – 454,3 – 42,8<br />
Übrige Vorleistungen – 197,1 – 18,8 – 209,0 – 19,7<br />
Abschreibungen – 60,6 – 5,8 – 63,0 – 5,9<br />
Netto-Wertschöpfung 292,2 27,9 336,0 31,6<br />
Verteilung<br />
Mitarbeiter (Personalaufwand) 243,3 83,3 258,1 76,8<br />
Öffentliche Hand (Steuern) 13,2 4,5 9,2 2,7<br />
Darlehensgeber (Zinsen) 15,3 5,2 22,7 6,7<br />
Unternehmen, Aktionäre 20,4 7,0 46,0 13,7<br />
292,2 100,0 336,0 100,0<br />
Die Unternehmensleistung sank gegenüber dem Geschäftsjahr 2001 um rund 1 Prozent.<br />
Der Anstieg der Vorleistungen resultiert weitestgehend aus der Bestandsveränderung. In den<br />
übrigen Vorleistungen konnte durch Kosteneinsparungen in den Herstellungs- und den Verwaltungskosten<br />
eine beachtliche Reduktion um 12 Mio. Euro erreicht werden.<br />
Der größte Teil der Netto-Wertschöpfung kommt den Mitarbeitern des Konzerns mittels<br />
Lohn- und Gehaltszahlungen mit 83,3 Prozent zugute. Die Quote für Steuern verzeichnete im<br />
Vorjahresvergleich einen leichten Anstieg. Das Unternehmen und die Aktionäre erreichen einen<br />
Anteil von 7 Prozent. Für die Zinsen konnte die Quote von 7 auf 5 Prozent deutlich reduziert<br />
werden.
24 fokussieren: besser sein<br />
Vermögenslage und Ertragslage der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> nimmt als Holdinggesellschaft ausschließlich strategische Aufgaben wahr<br />
und verantwortet die Steuerung des Konzerns. Die Ertragslage der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ist somit eng<br />
verbunden mit dem Erfolg des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns.<br />
Das Geschäftsjahr 2002 der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ist gekennzeichnet von der strategischen<br />
Neuausrichtung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns und damit in Verbindung stehenden Auswirkungen aus<br />
dem Verkauf von mittelbaren und unmittelbaren Beteiligungen. Dabei ist insbesondere hervorzuheben,<br />
dass im Einzelabschluss der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> Verluste realisiert worden sind, die im Konzernabschluss<br />
bereits in Vorjahren entstanden sind. Darüber hinaus wurden einmalig Verluste<br />
von Tochtergesellschaften übernommen, die unter anderem bedingt waren durch Werthaltigkeitsabschläge<br />
aufgrund mangelnder Verwertbarkeit von Vorräten oder einer verlustfreien<br />
Bewertung von Beteiligungen. Die realisierten Verluste betragen einschließlich der Beratungsaufwendungen<br />
und Folgekosten aus dem Verkauf insgesamt 178.317 Tsd. Euro und sind im<br />
Außerordentlichen Ergebnis ausgewiesen.<br />
Das Beteiligungsergebnis 2002 war geprägt durch Aufwendungen aus der Übernahme<br />
von Verlusten verbundener Unternehmen, während die Beteiligungserträge des Vorjahres<br />
aufgrund der Umstellung des Geschäftsjahres einen Zeitraum von mehr als zwölf Monaten<br />
betrafen.<br />
Der Jahresfehlbetrag von insgesamt 197.763 Tsd. Euro führte unter Berücksichtigung eines<br />
Gewinnvortrages aus dem Vorjahr zu einem vorläufigen Bilanzverlust von 191.084 Tsd. Euro.<br />
Zur Vermeidung dieses Bilanzverlustes hat der Vorstand dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, Teile<br />
der Kapitalrücklage und andere Rücklagen zum Verlustausgleich zu verwenden. Der Aufsichtsrat<br />
hat dem Vorschlag des Vorstandes zugestimmt. Das Bilanzergebnis der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> zum<br />
31. Dezember 2002 ist somit ausgeglichen.<br />
Die Veräußerung der Dämmstoff- und Türen-und-Fenster-Aktivitäten führt zu einer signifikanten<br />
Verringerung der Kapitalbindung der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>. Dies kommt in der Verringerung<br />
der Bilanzsumme um 112.750 Tsd. Euro auf 427.330 Tsd. Euro deutlich zum Ausdruck. Im Einzelnen<br />
verminderten sich die Finanzanlagen um 77.277 Tsd. Euro auf 298.518 Tsd. Euro und<br />
die Forderungen gegen verbundene Unternehmen um 55.856 Tsd. Euro auf 37.765 Tsd. Euro.<br />
Infolge der Einmaleffekte aus Wertanpassungen und Verkäufen reduzierte sich das<br />
Eigenkapital der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>, liegt aber immer noch bei rund 40 Prozent der Bilanzsumme.<br />
Gegenläufig entwickelte sich der Fremdkapitalbedarf mit einem Anstieg von 93.218 Tsd. Euro.<br />
Dabei wurden die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten vermindert um 43.576 Tsd. Euro<br />
auf 20.839 Tsd. Euro bei einem Anstieg der verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />
Unternehmen um 136.794 Tsd. Euro auf 208.158 Tsd. Euro. Die verzinslichen Verbindlichkeiten<br />
gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen insbesondere die niederländische<br />
Finanzierungsgesellschaft, <strong>Pfleiderer</strong> Finance BV, Deventer/Niederlande. Die niederländische<br />
Finanzierungsgesellschaft refinanziert sich wiederum über den Kapitalmarkt.<br />
Ausschüttung<br />
In Anbetracht der positiven Effekte aus der Veräußerung der baunahen Bereiche Dämmstofftechnik<br />
und Türen und Fenster wurde für 2002 bewusst in Kauf genommen, dass es zu Buchverlusten<br />
im Konzernabschluss gekommen ist. Im Einzelabschluss der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> verstärken
Arnsberg<br />
Bad Tölz<br />
Gütersloh<br />
Neumarkt<br />
Leutkirch<br />
Rheda-Wiedenbrück<br />
Spexard<br />
Grajewo<br />
Wieruszow<br />
lagebericht unternehmensbericht/segmentberichterstattung pfleiderer ag 25<br />
sich die negativen Einmaleffekte, so dass zu deren Ausgleich auf die Kapitalrücklage der<br />
Gesellschaft zurückgegriffen wird. Gemäß § 150 Abs. 4 Aktiengesetz kann deshalb für das<br />
Geschäftsjahr 2002 keine Gewinnausschüttung erfolgen.<br />
Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />
In dem Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen hat die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> für<br />
das Geschäftsjahr 2002 folgende Erklärung abgegeben:<br />
„Unsere Gesellschaft hat nach den Umständen, die uns zu dem Zeitpunkt bekannt waren,<br />
in dem die im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft<br />
eine angemessene Gegenleistung erhalten. Maßnahmen auf Veranlassung oder im<br />
Interesse der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG oder der mit der <strong>Pfleiderer</strong><br />
Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG verbundenen Unternehmen wurden nicht getroffen<br />
oder unterlassen.“<br />
segmentberichterstattung<br />
holzwerkstoffe<br />
<strong>Pfleiderer</strong> produzierte mit 3.452 Mitarbeitern an neun Standorten in Deutschland und Polen<br />
Rohspanplatten und Veredelungsprodukte. Der Umsatz in Höhe von 697,5 Mio. Euro wurde zu<br />
52,5 Prozent im Ausland erzielt. Mit führenden Marktpositionen in Osteuropa und Deutschland<br />
und einem ROCE von 7,9 Prozent zählt <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe zu den profitabelsten Anbietern<br />
in Europa.<br />
Standorte Holzwerkstoffe<br />
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26 fokussieren: besser sein<br />
27,3%<br />
6,9%<br />
■ Direktbeschichtete Platten<br />
■ Hochdruckschichtstoffe<br />
■ Postforming-Elemente und<br />
Tischlerplatten<br />
65,8%<br />
Jahresproduktion Beschichtung<br />
Deutschland<br />
Produkte, Produktion<br />
<strong>Pfleiderer</strong> ist im Markt für Holzwerkstoffe mit Produktionen für den Trägerwerkstoff Rohspanplatte<br />
und den Veredelungsprodukten Direktbeschichtete Spanplatte (DBS) - eine Beschichtung<br />
mit Melaminharz-getränkten, dekorativen Oberflächenmaterialien –, Hochdruckschichtstoffe<br />
(HPL) und Postforming-Elemente vertreten. Aufsetzend auf den Trägerwerkstoffen Rohspanplatte<br />
– aus eigener Produktion –, MDF und OSB bietet <strong>Pfleiderer</strong> mit den Marken DUROPAL ® ,<br />
Thermopal ® , INNOTEC ® und ELTEC ® verschiedene Oberflächen im Produkt- und Farbverbund.<br />
Allein DUROPAL ® bietet einen Dekorkatalog mit 284 Designs in drei Formaten. Zahlreiche<br />
Oberflächenstrukturen auf verschiedenen Trägermaterialien und unterschiedlichen Plattenstärken<br />
mit den zugehörigen Melamin- und ABS-Kanten bieten Architekten, Planungsbüros, Ladenbauern<br />
und Möbelproduzenten immer neue Kombinationsmöglichkeiten.<br />
Mit sechs Produktionsstandorten in Deutschland (Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Arnsberg,<br />
Leutkirch, Bad Tölz und Neumarkt) produziert <strong>Pfleiderer</strong> rund 2,1 Mio. Kubikmeter Rohspanplatten<br />
und 61,7 Mio. Quadratmeter Direktbeschichtete Platten, 25,6 Mio. Quadratmeter<br />
Hochdruckschichtstoffe und 6,5 Mio. Quadratmeter Postforming-Elemente und Tischlerplatten.<br />
Mit einem Marktanteil von 24 Prozent ist <strong>Pfleiderer</strong> im Segment der Direktbeschichteten<br />
Spanplatten Marktführer in Deutschland.<br />
In Polen ist <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe mit zwei Produktionsstandorten vertreten. In<br />
Grajewo und Wieruszow werden sowohl Rohspanplatten und Direktbeschichtete Spanplatten<br />
hergestellt, als auch Filme und Folien zur Beschichtung von Trägerwerkstoffen. Der Marktanteil<br />
von <strong>Pfleiderer</strong> für Direktbeschichtete Spanplatten in Polen wird auf rund 30 Prozent geschätzt.<br />
Im Dezember 2002 wurde die Produktion von Postforming-Elementen mit einer Jahreskapazität<br />
von rund 675.000 Quadratmetern bei unserer polnischen Tochtergesellschaft Prospan S.A. aufgenommen.<br />
Die Produktionsanlagen unserer Rohspan- und Nut- & Federplatten waren über das ganze<br />
Jahr 2002 gut ausgelastet, wobei die Schwäche im Inlandsmarkt durch gesteigerte Exporte kompensiert<br />
wurde. Nachfragebedingt wurden in anderen Produktbereichen Kapazitäten zurückgenommen.<br />
Im Bereich der High Pressure Laminates (HPL) und Postforming-Elemente verlief<br />
die Preis- und Absatzentwicklung im Geschäftsjahr 2002 wie schon in den Vorjahren zufrieden<br />
stellend. Vor diesem Hintergrund wurde die Produktionskapazität am Standort Arnsberg durch<br />
eine weitere kontinuierliche Presse erweitert. Hierdurch sind wir auch in Arnsberg in der Lage,<br />
formatvariable Laminate zu produzieren und somit weitere Marktsegmente zu erschließen.<br />
Nennenswerte Produktionsausfälle aufgrund von besonderen Ereignissen waren in 2002<br />
nicht zu verzeichnen. Bei zwei kleineren Störungen am Standort Neumarkt – einer Verpuffung<br />
im Nassspanbereich und vorgezogenen Wartungsarbeiten am Kessel der Energiezentrale –<br />
konnte auf die bestehenden Lagerbestände zurückgegriffen bzw. durch Zulieferungen von anderen<br />
Standorten innerhalb der <strong>Pfleiderer</strong> Gruppe alle Lieferverpflichtungen eingehalten werden.<br />
Planmäßige Stillstandszeiten für Überholung und turnusmäßige Reparaturen wurden überwiegend<br />
in Urlaubs- und Feiertagsmonate gelegt, um die unterjährigen zyklischen Auftragsschwankungen<br />
abzufedern.
17 %<br />
19 % 35%<br />
29%<br />
■ Industrie<br />
■ Export<br />
■ Holzfachhandel<br />
■ Innenausbau/Thermopal<br />
Kundengruppen Deutschland<br />
lagebericht segmentberichterstattung pfleiderer ag 27<br />
Grundsätzlich werden die Produktionsabläufe laufend auf Verbesserungs- und Rationalisierungspotenziale<br />
überprüft. Größere Rationalisierungsmaßnahmen wurden aufgrund des bereits<br />
realisierten hohen Automatisierungsgrades des Produktionsprozesses bei der Produktion<br />
von Holzwerkstoffen nicht vorgenommen. Einzelne Maßnahmen werden im laufenden Betrieb<br />
durch die Optimierung der Ressourcen angestrebt: Der Einsatz neuer, leichterer Materialien,<br />
z.B. Kernpapiere, der wirtschaftlichere Einsatz des Rohstoffes Holz und auch die Erhöhung der<br />
Verarbeitungsgeschwindigkeit wurden permanent überprüft und optimiert.<br />
Die Einführung eines Produktions- und Logistikverbundes im Jahr 2003 führte bereits in<br />
2002 zu einer Verlagerung von Produktion, Beschichtung und Zuschnitt vor allem am Standort<br />
Gütersloh. Ziel ist die optimale Auslastung aller Anlagen unter Berücksichtigung der jeweiligen<br />
Produktionskosten und der Einhaltung eines gleich bleibenden Qualitätsstandards. Durch die<br />
Einrichtung von Zentrallagern in Deutschland ist die kurzfristige Belieferung von Kunden mit<br />
allen Produktvarianten über den kürzesten Transportweg möglich.<br />
Qualitätsmanagement<br />
Der Betrieb der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe ist nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert. Die jährlichen<br />
Überwachungsaudits finden regelmäßig in den Bereichen aller Standorte statt und haben in<br />
2002 keine gravierenden Abweichungen festgestellt. An unseren polnischen Standorten wurde<br />
ein Produktursprung-Werkskontrollsystem eingeführt, das die Produktherkunft überwacht und<br />
somit den Kunden einen Indikator für den Qualitätsstandard gibt.<br />
Die technische Reklamationsquote liegt bei rund 0,20 Prozent bei Rohspan und bei rund<br />
0,24 Prozent bei DBS und liegt somit in beiden Produktsparten auf niedrigem Niveau im langjährigen<br />
Mittel.<br />
Absatz/Auftragslage<br />
Größte Kundengruppe der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe in Deutschland ist mit rund 35 Prozent<br />
Umsatzanteil die Industrie, hier vor allem die Möbelindustrie. Mit rund 19,4 Mrd. Euro Umsatz<br />
ist Deutschland in Westeuropa der größte Möbelmarkt, gefolgt von Italien (11,6 Mrd. Euro) und<br />
Großbritannien (9,6 Mrd. Euro). Die schwache Möbel- und Baukonjunktur dämpfen allerdings<br />
vor allem die deutsche Spanplattennachfrage. Geprägt von Konzentrationsprozessen und<br />
Ertragsproblemen leidet die Branche zusätzlich unter dem zurückhaltenden Konsumverhalten<br />
der Verbraucher. Bedingt hierdurch musste die deutsche Möbelindustrie schon in 2001 einen<br />
Umsatzrückgang um rund 2,7 Prozent hinnehmen. In den ersten zehn Monaten 2002 sank<br />
der Umsatz wiederum um rund 10 Prozent auf rund 16,9 Mrd. Euro (VdDK). Für das Gesamtjahr<br />
2002 erwartet der Verband einen Minderumsatz von rund 8 Prozent.<br />
Die Küchenmöbelhersteller als wichtigste Kundengruppe für <strong>Pfleiderer</strong> Produkte innerhalb<br />
der Möbelindustrie verzeichneten in den ersten elf Monaten 2002 einen Umsatzrückgang um<br />
7,2 Prozent (VdDK) auf 3,2 Mrd. Euro. Vor allem der Rückgang der Anzahl von Betrieben um<br />
11,7 Prozent gibt Aufschluss über die Situation der Küchenmöbelindustrie.<br />
29 Prozent des Holzwerkstoffumsatzes erzielt <strong>Pfleiderer</strong> durch den Export, vor allem in<br />
die Länder Benelux, Großbritannien, Frankreich, Dänemark und Österreich. Der Holzfachhandel,<br />
mit rund 17 Prozent der zweitgrößte Abnehmer der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe, musste<br />
ebenfalls Umsatzeinbußen um 6 Prozent auf 9,4 Mrd. Euro hinnehmen.
28 fokussieren: besser sein<br />
Preisentwicklung<br />
Die geringere Konsumbereitschaft in Deutschland spiegelt sich in der schwachen Nachfrage<br />
nach Möbeln und Innenausbauprodukten wider. Die Rückkopplung auf die Zulieferindustrien<br />
hatte in 2002 zur Folge, dass ein erhöhter Auslastungsdruck auf den produzierenden Betrieben<br />
lastete. Dieser Druck wurde durch eine Erhöhung der Fertigungskosten, die primär auf die rund<br />
3-prozentige Tariferhöhung in den Personalkosten zurückzuführen ist, noch erhöht. Die hieraus<br />
resultierenden Überkapazitäten und Preisanpassungen wurden noch durch die Insolvenz eines<br />
wichtigen Marktteilnehmers in Deutschland verstärkt.<br />
Insgesamt ist eine Schwächung des Absatzpreises für Standardprodukte in Deutschland<br />
im Bereich Rohspan um bis zu 21 Prozent gegenüber dem Jahr 2000 zu verzeichnen. Im<br />
Ausland sind diese Entwicklungen nicht derart signifikant zum Tragen gekommen, so dass<br />
<strong>Pfleiderer</strong> hier Preisrückgänge um rund 6 Prozent bei Rohspan und rund 0,5 Prozent bei DBS<br />
verzeichnen musste.<br />
Der direkte Einfluss des Preisniveaus auf das Ergebnis ist in 2002 offensichtlich zu Tage<br />
getreten. Allerdings konnte ein weiteres Absinken des Ergebnisses durch ein schon in den<br />
Vorjahren umgesetztes striktes Kostenmanagement aufgefangen werden.<br />
Umsatz/Ergebnis<br />
2002 2001<br />
Mio. Euro Mio. Euro<br />
Umsatz 697,5 723,5<br />
EBITDA 70,6 106,3<br />
EBIT 31,9 64,3<br />
Im Geschäftsjahr 2002 erzielte das Business Center Holzwerkstoffe Umsätze in Höhe von<br />
697,5 Mio. Euro. Dies bedeutet einen Rückgang um rund –3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />
(723,5 Mio. Euro). Trotz der rückläufigen Nachfrage und des gesunkenen Preisniveaus konnte<br />
<strong>Pfleiderer</strong> den Umsatzrückgang in diesem Geschäftsbereich dank verstärkter Exporttätigkeit<br />
wesentlich abfedern. Auch ein striktes Kostenmanagement konnte die negativen Effekte teilweise<br />
kompensieren. 52,5 Prozent des Umsatzes wurde im Ausland generiert.<br />
Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragssteuern und Abschreibungen (EBITDA) ging jedoch um<br />
–33,6 Prozent auf 70,6 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 106,3 Mio. Euro). Der Ertragsrückgang<br />
spiegelt die deutschen Marktkonditionen wider: Anhaltende Nachfrageschwäche in der Möbelindustrie,<br />
ein unter Insolvenzbedingungen produzierender Wettbewerber und Überkapazitäten<br />
im Markt ließen das Preisniveau in 2002 kontinuierlich nachgeben. Das Ergebnis vor Zinsen und<br />
Ertragssteuern (EBIT) gab um –50,4 Prozent auf 31,9 Mio. Euro nach (Vorjahr: 64,3 Mio. Euro).<br />
Mit einem ROCE von 7,9 Prozent zählt <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe in einem stark unter<br />
Druck stehenden Markt dennoch zu den profitabelsten Anbietern.
16 %<br />
20%<br />
11 %<br />
3%<br />
■ DBS<br />
■ Rohspanplatte<br />
■ Postforming-Elemente<br />
■ HPL<br />
■ Nut- & Federplatten<br />
Umsatzanteile Produktgruppen<br />
Holzwerkstoffe<br />
lagebericht segmentberichterstattung pfleiderer ag 29<br />
50%<br />
Umsatz nach Produkten<br />
Die umsatzstärkste Produktgruppe der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe in Deutschland ist die Direktbeschichtete<br />
Spanplatte (DBS) mit einem Anteil von rund 50 Prozent am Umsatz, gefolgt von<br />
der Rohspanplatte (rund 20 Prozent) und den Postforming-Elementen (rund 16 Prozent). High<br />
Pressure Laminates (11 Prozent) und Nut- & Federplatten (3 Prozent) sind weitere Produkte, die<br />
das Vollsortiment abrunden.<br />
Umsatz nach Regionen<br />
In 2002 erzielte <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe 47,5 Prozent des Umsatzes in Deutschland. Somit<br />
ist der Heimatmarkt mengen- als auch umsatzbezogen der wichtigste Markt. Gegenüber 2001<br />
bedeutet das einen Rückgang um rund 2 Prozent. Vor dem Hintergrund der Fokussierung<br />
auf die Stärkung der Unabhängigkeit von der deutschen Konjunktur ist die erreichte Auslandsumsatzsteigerung<br />
um 2 Prozentpunkte erfreulich.<br />
Insgesamt wurden rund 29 Prozent des deutschen Holzwerkstoffumsatzes im Export generiert.<br />
Die wichtigsten Exportländer für die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe sind die Beneluxstaaten,<br />
Frankreich, Großbritannien, Dänemark und Österreich. Die Exportquote konnte in Großbritannien<br />
um 3 Prozentpunkte von 14 auf 17 Prozent gesteigert werden, während der Beneluxmarkt<br />
stark umkämpft um 2 Prozentpunkte auf 24 Prozent nachgegeben hat. In Frankreich wurde ein<br />
eigenes Vertriebsnetz aufgebaut, so dass auch hier die Exportquote von 6 auf 7 Prozent verbessert<br />
werden konnte.<br />
Auf dem polnischen Markt ist <strong>Pfleiderer</strong> mit zwei eigenen Produktionen in Grajewo und<br />
Wieruszow vertreten. Mit rund 19 Prozent ist der Anteil am Holzwerkstoffumsatz des <strong>Pfleiderer</strong><br />
Konzerns konstant zum Vorjahr. Auch hier konnte vor einem nachlassenden Preisniveau die<br />
Absatzmenge gesteigert werden. Vor allem bei den Folien, die <strong>Pfleiderer</strong> für die Beschichtung<br />
von Trägerwerkstoffen herstellt, ist ein deutlicher Mengenrückgang zu verzeichnen. Filme, als<br />
weiteres Dekorprodukt, konnten dagegen erheblich zulegen. In den Kernprodukten Rohspan<br />
und Direktbeschichtung konnten gesteigerte Absatzmengen die Preisrückgänge fast vollständig<br />
kompensieren, wobei insbesondere die Exporte in die Russische Föderation deutlich gesteigert<br />
werden konnten. Allerdings ist auf dem polnischen Markt weder der Preisrückgang noch die<br />
Umsatzschwäche so gravierend wie im deutschen Markt aufgetreten.<br />
Schweiz<br />
Mit Wirkung zum 1. Mai 2002 hat die <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG die Vertriebsorganisation<br />
der Spanplattenwerke Fideris <strong>AG</strong> (Schweiz) übernommen. <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe<br />
baut damit seine quantitative und qualitative Position im schweizerischen Markt deutlich<br />
aus. Mit der Eingliederung des Vertriebs der Spanplattenwerke Fideris <strong>AG</strong> übernahm <strong>Pfleiderer</strong><br />
neben der Kundenbetreuung auch die in der Schweiz etablierten Markennamen Homoplax und<br />
Novopan sowie die Mitarbeiter der Vertriebsorganisation.
30 fokussieren: besser sein<br />
Die nachgefragten Mengen an<br />
Rohholz erfordern einen hohen logistischen<br />
Aufwand: Der wöchentliche<br />
Bedarf einer Spanplattenproduktion<br />
und eines angeschlossenen Biomasse-<br />
Kraftwerkes entspricht der vier Meter<br />
hoch aufgeschütteten Spielfläche des<br />
Münchner Olympiastadions oder<br />
einer täglichen Belieferung von rund<br />
200 Lkw.<br />
Beschaffung<br />
Die Versorgungssicherheit des Betriebes unter Berücksichtigung einer möglichst geringen Bindung<br />
von liquiden Mitteln ist die Prämisse der Beschaffungsstrategie des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns.<br />
Die Einführung eines konzernweiten und standortübergreifenden Supply Chain Managements<br />
sichert die Grundlagen hinsichtlich geforderter Menge und Qualität einer Just-in-Time-Belieferung<br />
durch unsere Lieferanten und auch an unsere Kunden. Somit werden sowohl für den Kunden<br />
als auch für <strong>Pfleiderer</strong> Kosten und Lagerbestände nachhaltig reduziert. Vor diesem Hintergrund<br />
gibt es für jeden Standort und für jedes Material alternative, qualifizierte Lieferanten.<br />
Mittelfristige Rahmenvereinbarungen mit strategischen Lieferanten ermöglichen eine konstante<br />
Planung der Beschaffungsmengen und Einstandspreise.<br />
Dank der strategischen Zusammenarbeit mit ausgewählten Lieferanten konnten in 2002<br />
trotz steigender Kosten bei den Vorprodukten die <strong>Pfleiderer</strong> Einstandspreise in verschiedenen<br />
Beschaffungsbereichen stabil gehalten werden. Die Versorgung mit chemischen Rohstoffen<br />
kann auf Basis einer oligopolistischen Anbieterstruktur als gesichert bezeichnet werden. Die<br />
Kostensteigerungen der an den Weltmärkten gehandelten chemischen Vorprodukte, wie Methanol,<br />
konnten zwar nicht vollständig aufgefangen werden. Deren negativer Einfluss auf das Geschäftsergebnis<br />
wurde jedoch durch mittelfristige Vereinbarungen mit strategischen Geschäftspartnern<br />
reduziert. Weitere Rohstoffe wie Harnstoff, Phenol, Tränkharze und Paraffin lagen in<br />
2002 preislich stabil. Auch die Preissituation bei Dekor- und Weißpapieren ist konstant.<br />
Interwood GmbH<br />
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen basierend vor allem auf dem Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
(EEG) und der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASI) haben die Wiederverwertung<br />
von Gebrauchtholz signifikant gefördert. Um die Materialbeschaffung für unsere Spanplattenproduktionen<br />
und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit Frisch- und Gebrauchtholz langfristig zu<br />
sichern, wurde Anfang 2002 die Interwood GmbH gegründet. Sie handelt mit Waldholz, Sägerestholz<br />
und Gebrauchtholz von rund 2.000 Lieferanten. Neben der Deckung des Holzbedarfes<br />
von <strong>Pfleiderer</strong> werden auch weitere Abnehmer beliefert und die Gesamtnachfrage gebündelt.<br />
Zur Verwendung kommt das Holz sowohl bei der thermischen Verwertung als Brennstoff in Biomasse-Kraftwerken<br />
als auch bei der stofflichen Verwertung als Rohstoff der Spanplattenproduktion.<br />
Das jährliche Handelsvolumen umfasste in 2002 rund 10 Mio. Tonnen.<br />
Neben den <strong>Pfleiderer</strong> Werken beliefert die Interwood GmbH auch sechs Kraftwerke von<br />
Energieerzeugern, z.B. E.ON oder RWE. Mehrjährige Laufzeiten für die Abnehmerverträge sowie<br />
Kooperationsvereinbarungen mit Holzeinschlagsunternehmen und Holzhändlern garantieren<br />
eine stabile Geschäftsgrundlage.
Barstow, California<br />
Bartow, Florida<br />
Bay Minette, Alabama<br />
Bellville, Texas<br />
Claxton, Georgia<br />
Early Branch, South Carolina<br />
Estill, South Carolina<br />
Mansfield, Texas<br />
Tuscaloosa, Alabama<br />
Über alle Bereiche gesehen ist<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Europas führender Hersteller<br />
von Masten und Türmen und<br />
weltweit die Nummer zwei für diese<br />
Infrastrukturprodukte.<br />
lagebericht segmentberichterstattung pfleiderer ag 31<br />
infrastrukturtechnik<br />
Das Business Center Infrastrukturtechnik umfasst die Business Units Verkehrssysteme, Maste,<br />
Telekommunikation und Wind. Mit 1.931 Mitarbeitern erzielte <strong>Pfleiderer</strong> in diesem Bereich an<br />
17 Standorten in 2002 Umsätze in Höhe von 335,5 Mio. Euro und nimmt in den verschiedenen<br />
Märkten führende Marktpositionen ein.<br />
Standorte Infrastrukturtechnik USA<br />
Maste/USA<br />
Produktion, Produkte<br />
Die Business Unit Maste ist mit Masten und Türmen aus Schleuderbeton, Stahl und glasfaserverstärktem<br />
Kunststoff in Europa und den USA führend. Mit Produkten wie Freileitungs-, Beleuchtungs-<br />
und Werbemasten sowie Windkrafttürmen beliefert <strong>Pfleiderer</strong> Kunden der Energieversorgung,<br />
des Städtebaus und Kommunikationsprovider. Unsere Rundstützen kommen zum<br />
Einsatz in der Architektur, z.B. in der Pinakothek der Moderne (München) oder im Bundesgerichtshof<br />
(Karlsruhe), als Fahnen- und Werbemaste für Hotel- und Restaurantketten, Tankstellen<br />
und Parkplätze, als Flutlichtmaste in Sportstadien oder im Flughafenvorfeld, als Freileitungsmaste<br />
für Stromleitungen oder als kompakte Windtürme von Windenergieanlagen. In allen<br />
Anwendungsbereichen zählen namhafte Kunden zu unseren Abnehmern: DEA, Aral, Ikea,<br />
McDonalds, Burger King, Vodafone, MobilCom, O2, E Plus, Rundfunkanstalten, Bahnfunk, RWE,<br />
E.ON und GE. Vor allem mit der Schleuderbetontechnik, bei der eine extrem hohe Festigkeit<br />
und Glätte der Oberfläche erzielt wird, ist <strong>Pfleiderer</strong> technologisch führend.
32 fokussieren: besser sein<br />
171,7<br />
161,7<br />
02 01<br />
Umsatz BU Maste/USA<br />
in Mio. Euro<br />
Insgesamt verkaufte <strong>Pfleiderer</strong> im<br />
vergangenen Jahr in Deutschland<br />
und den angrenzenden Staaten rund<br />
9.000 Tonnen Betonmaste, rund<br />
150.000 Stahlmaste, 7.500 GFK-<br />
Maste und 29.000 Tonnen Stahltürme.<br />
In den USA hat <strong>Pfleiderer</strong> rund<br />
140.000 Tonnen Betonmaste, rund<br />
8.800 Tonnen Stahlmaste und rund<br />
25.000 GFK-Maste abgesetzt.<br />
In den Marktsegmenten Beleuchtungs- und Freileitungsmaste konnten wir in einem stabilen<br />
Markt unsere jeweils führende Marktposition in Deutschland ausbauen. Bei Türmen für<br />
Windkraftanlagen aus unserem Leipziger Werk nutzten wir die sehr dynamische Marktentwicklung<br />
zur Stärkung unserer Position als führender unabhängiger Hersteller.<br />
In den USA ist <strong>Pfleiderer</strong> mit der Tochtergesellschaft Newmark International, Inc., vertreten.<br />
Hier werden an acht Standorten Schleuderbeton-, Stahl- und Kunststoffmaste für Energieversorger,<br />
Mobilfunkprovider und Sportstadien produziert. Das neueste Werk wurde im Oktober<br />
2002 in Barstow, Kalifornien, eröffnet und trägt der erhöhten Nachfrage im Südwesten der USA<br />
nach Schleuderbetonmasten als Substitut für die weit verbreiteten Holzmaste Rechnung.<br />
Im Rahmen der Privatisierung des Strommarktes in den USA fördert die Regulierungsbehörde<br />
den Aufbau regionaler Netze durch unabhängige Stromversorger. Der so entstandene<br />
verstärkte Wettbewerb soll zu höheren Stromkapazitäten und niedrigeren Stromkosten für den<br />
Konsumenten führen. Newmark International, Inc., profitiert von der gestiegenen Zahl von<br />
Energieversorgern und dem gestiegenen Anspruch an die Unternehmen. Aufgrund der hervorragenden<br />
Produkteigenschaften von Schleuderbetonmasten (günstiger als Stahlmaste, höhere<br />
Lebensdauer als Holzmaste) kann Newmark International, Inc., vor allem im Süden und Südosten<br />
der USA eine anhaltend hohe Nachfrage verzeichnen. Unsere Werke sind bis auf das neu<br />
angelaufene Werk in Barstow weiterhin nahezu vollständig ausgelastet.<br />
Die Stahlmastenwerke in Dinkelsbühl und Regensburg waren in 2002 gut ausgelastet. Die<br />
Betonmastenwerke in Neumarkt und Coswig profitierten von einer erhöhten Nachfrage nach<br />
kurzfristig benötigten Werbemasten. Die Stahlturmproduktion in Leipzig beliefert primär Windanlagenproduzenten<br />
mit Windtürmen. Hier lief die Produktion in 2002 auf Vollauslastung.<br />
Der anhaltenden Zurückhaltung der Telekommunikationsprovider beim Aufbau der UMTS-<br />
Netze sind wir mit einer Kapazitätsanpassung in unseren Betonmastenwerken begegnet. Vor<br />
allem frei stehende Antennenträger wurden in geringerer Zahl abgerufen als noch zu Beginn<br />
2002 geplant.<br />
In Frankreich steigerten wir im sonst so umkämpften Markt der Kommunikationsmaste<br />
aufgrund der überlegenen Schleuderbetontechnologie von <strong>Pfleiderer</strong> den Absatz um fast<br />
50 Prozent. Auch in Polen konnten wir unseren Anteil an Telekommunikationsmasten halten.<br />
Absatz/Auftragslage<br />
Der Absatzmarkt der <strong>Pfleiderer</strong> Beton-, Stahl- und Kunststoffmaste in Deutschland ist einerseits<br />
geprägt von der verstärkten Nachfrage nach Windenergieanlagen und somit den Windtürmen<br />
von <strong>Pfleiderer</strong> und andererseits von der relativ konjunkturunabhängigen Auftragsvergabe<br />
von Kommunen und Städten z.B. für Beleuchtungsmaste.<br />
Aufgrund hoher Auftragseingänge bei Freileitungs- und Beleuchtungsmasten sowie Windkrafttürmen<br />
ist die Auftragsreichweite kontinuierlich größer als drei Monate. Mehrere Großprojekte<br />
an Flughäfen, bei Hochspannungsleitungen und im öffentlichen Personennahverkehr<br />
sichern bereits zum Jahresende eine gute Geschäftsentwicklung in den ersten Monaten 2003.<br />
In den USA erwarten wir eine ähnliche Auftragssituation wie im Vorjahr.<br />
Preisentwicklung<br />
Die Fertigungskosten waren in 2002 teilweise beeinflusst durch höhere Stahlpreise, die sonstigen<br />
Herstellungskosten waren weitestgehend konstant. Trotz des erhöhten Wettbewerbsdrucks<br />
konnten die erzielten Absatzpreise auf einem auskömmlichen Niveau gehalten werden.
Coswig<br />
Dinkelsbühl<br />
Gernsbach<br />
Langen<br />
Leipzig<br />
Neumarkt<br />
Regensburg<br />
Constanti, Spanien<br />
Lábatlan, Ungarn<br />
Brasov, Rumänien<br />
Derzeit liefert <strong>Pfleiderer</strong> in Deutschland<br />
aus sechs Werken an den Standorten<br />
Neumarkt, Coswig, Langen und<br />
Gernsbach jährlich rund eine Million<br />
Betongleisschwellen. Drei internationale<br />
Werke in Spanien (Travipos),<br />
Ungarn (Lábatlan) und Rumänien<br />
(Travertec) produzieren unter Berücksichtigung<br />
der jeweils nationalen<br />
Anforderungen an Standards und<br />
Sicherheit bis zu einer halben Million<br />
Schwellen pro Jahr. Die Produktion<br />
von Weichenschwellen liegt bei bis zu<br />
500.000 laufenden Metern pro Jahr.<br />
lagebericht segmentberichterstattung pfleiderer ag 33<br />
Standorte Infrastrukturtechnik Europa<br />
Verkehrssysteme<br />
Produktion, Produkte<br />
Seit 1954 produziert <strong>Pfleiderer</strong> Gleis- und Weichenschwellen aus Beton für den Einsatz im<br />
Fern- und Nahverkehr europäischer Bahninfrastrukturmärkte. Im Bereich der schotterlosen<br />
Fahrbahnsysteme hat <strong>Pfleiderer</strong> vor allem die „Feste Fahrbahn Rheda“ entwickelt, die auf<br />
Hochgeschwindigkeitstrassen von Fernbahnen mit Geschwindigkeiten von bis zu 300 km/h eingesetzt<br />
wird. Sie wurde z.B. auf den Strecken Erfurt – Halle/Leipzig oder Köln – Rhein/Main<br />
verarbeitet. Über 180.000 patentierte Spezialschwellen hat <strong>Pfleiderer</strong> für mehr als 130 Kilometer<br />
der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke Köln – Rhein/Main geliefert. Produziert wurde<br />
im sächsischen Coswig nahe Dresden und in Neumarkt, transportiert wurde just-in-time an die<br />
jeweiligen Baustellenabschnitte. Weitere Projekte für die kommenden Jahre sind z.B. die Trassen<br />
Nürnberg – Ingolstadt und Amsterdam – Brüssel (HSL-Zuid), bei denen <strong>Pfleiderer</strong> im kommenden<br />
Jahr in einer umfangreichen Engineering-Phase die technischen Grundlagen für den<br />
anschließenden Bauablauf schafft. Im öffentlichen Nahverkehr finden <strong>Pfleiderer</strong> Fahrwegsysteme<br />
ebenfalls ihren Einsatz bei Straßen-, U- und S-Bahnen, so z.B. bei Gleiserneuerungen in<br />
Berlin, Hannover, Braunschweig, Bremen, Dresden und Köln. Besonders im innerstädtischen<br />
Bereich wird das System „ATD-G“ verwendet, welches dank der Begrünung mit Rasen oder<br />
Sedum-Pflanzen einen vorteilhaften optischen Gesamteindruck für das Straßenbild schafft.<br />
Dresden, Berlin, Hannover und Zwickau haben bereits dem gestiegenen Anspruch von Stadtplanern<br />
Rechnung getragen und die Gleisbegrünung eingesetzt.<br />
Um eine zuverlässige und qualitätsgerechte Bedienung der Baustellen sicherzustellen,<br />
erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit den Weichenherstellern. Der Service für große Projekte<br />
erfordert über die Lieferung der reinen Betonschwelle hinaus die Bedienung der kompletten
34 fokussieren: besser sein<br />
107,7<br />
Umsatz BU Verkehr<br />
in Mio. Euro<br />
95,9<br />
02 01<br />
Prozesskette: von der Planung über Produktion, Lieferung und Logistik bis hin zum Qualitätsmanagement.<br />
Wenn es unter logistischen oder kostentechnischen Gesichtspunkten ratsam ist,<br />
Schwellenwerke direkt an Großbaustellen zu errichten, so vergibt <strong>Pfleiderer</strong> auch Lizenzen an<br />
örtliche Partnerunternehmen und koordiniert und überwacht die Lieferqualität und -zuverlässigkeit.<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> Produkte genießen international durch den hohen Qualitätsstandard und<br />
das fundierte Know-how einen hervorragenden Ruf.<br />
Absatz/Auftragslage<br />
Die Kapazitätsauslastung der Werke in Deutschland ist sehr gut. Die Werke im Ausland sind<br />
ebenfalls gut ausgelastet. Dank der eher langfristig orientierten Planung der Auftraggeber beim<br />
Aufbau von Hochgeschwindigkeitsstrecken in Europa ist das Geschäft der Business Unit Verkehrssysteme<br />
konstant und weitgehend konjunkturunabhängig. Günstige politische Rahmenbedingungen<br />
unterstützen die Erschließung neuer Bahnstrecken zur Verbindung von Ballungszentren,<br />
so genannte „Korridorprojekte“.<br />
Sondereffekte wie die Flutkatastrophe im Sommer führten in 2002 zu einer gesteigerten<br />
Nachfrage. Die geforderten Betonschwellen konnten dank vorsorglich erhöhter Bestände<br />
jedoch zeitgerecht geliefert werden. Einige Aufträge sind von Auftraggebern auf 2003 verschoben<br />
worden, was für eine gute Auftragslage über den Jahreswechsel hinaus sorgt. Darüber<br />
hinaus konnten zwei internationale Weichenschwellenaufträge für Serbien und Singapur unterzeichnet<br />
werden.<br />
Telekommunikation<br />
Produktion, Produkte<br />
Im Jahr 2002 hat die Business Unit Telekommunikation ihre Dienstleistungen weiter den aktuellen<br />
Marktbedürfnissen angepasst. Da Mobilfunkstandorte, Funk- und Festnetzplanungen nicht<br />
mehr im gewohnten Maße nachgefragt wurden, wurde dem Bereich technischer Innovationen<br />
für den Aufbau von Mobilfunkdachstationen und Sendemasten mehr Augenmerk gewidmet. Die<br />
Produktpalette wurde um ein universelles, filigranes und leichteres Basisstationsuntergestell erweitert<br />
und mehr Wert auf umfangreiche Camouflagelösungen aus GFK-Material für die städtebauliche<br />
Akzeptanz von Mobilfunkstandorten gelegt. Zudem wurden Sondermastlösungen wie<br />
ein „Baummast“ und „Lampenmast“ aus Schleuderbeton entwickelt.<br />
Sollte die Zurückhaltung der verbleibenden Netzbetreiber beim Aufbau der UMTS-Netze<br />
weiterhin anhalten, wird dies zu einer weiteren Konsolidierung des Wettbewerbes beitragen. Auf<br />
diesen Konsolidierungsdruck haben wir uns im Rahmen der Planung 2003 bezüglich der notwendigen<br />
Ressourcen und Kapazitäten eingestellt. Ziel ist es, durch eine verkleinerte Organisation<br />
mit Projektbüros vor Ort bundesweit präsent zu sein, um weiterhin eine optimale Qualität<br />
und Kundenbetreuung sicherzustellen und um bei einem Anziehen des Geschäftes wieder<br />
flächendeckend agieren zu können.<br />
Absatz/Auftragslage<br />
Aufgrund der aktuellen Marktsituation der Telekommunikationsbranche hat sich der Auftragsbestand<br />
und die Auftragsreichweite deutlich verringert. Da derzeit Erfolg versprechende Verhandlungen<br />
mit größeren Mobilfunkbetreibern in Deutschland laufen, wird dennoch ein positiver<br />
Start in das neue Geschäftsjahr, auf allerdings reduziertem Niveau, erwartet.
lagebericht segmentberichterstattung pfleiderer ag 35<br />
Preisentwicklung<br />
Die zu erzielenden Absatzpreise in der Telekommunikation stehen unverändert unter Wettbewerbsdruck<br />
und machen eine weitere Kostenoptimierung erforderlich. Die bundesweite Präsenz<br />
der Business Unit Telekommunikation und die damit verbundene Kundennähe sichert die Voraussetzungen<br />
für einen steigenden Marktanteil und bessere Kapazitätsauslastungen.<br />
Der Auftragsbestand der BU Telekommunikation ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich<br />
abgeschmolzen. Die Reichweite liegt bei unter zwei Monaten.<br />
Wind<br />
Der Markt für Windkraftanlagen profitiert von der deutschen Gesetzgebung, vor allem vom<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Garantierte Einspeisetarife sichern den Betrieb von Windkraftanlagen<br />
für die nächsten acht Jahre. Die Zahl der in Deutschland installierten Windkraftanlagen<br />
nahm allein in den ersten neun Monaten 2002 um 12 Prozent auf 12.810 Anlagen zu.<br />
Die Leistung der installierten Anlagen stieg sogar um 20 Prozent auf 10.639 Megawatt. Doch<br />
vor allem der Einsatz von Windkraftanlagen auf dem offenen Meer gilt als zukunftsweisend:<br />
Hier will die Bundesregierung bis 2006 eine Leistung von bis zu 500 Megawatt installiert<br />
haben. Bis 2010 sind es sogar 3.000 Megawatt.<br />
Die Business Unit Wind des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns entwickelt und vertreibt komplette Windenergieanlagen.<br />
Bereits in 2001 wurden einige Onshore-Anlagen mit Kapazitäten von 600 Kilowatt<br />
bis 1,5 Megawatt installiert. Am Standort Coswig werden die Montagekapazitäten der<br />
Mast- und Turmproduktion genutzt, um die einzelnen Komponenten der Windkraftanlagen vorzumontieren.<br />
In 2002 erhielt die <strong>Pfleiderer</strong> Wind Energy GmbH den Auftrag zum Aufbau des<br />
Windparks Altenheerse mit 14 kleineren 600 Kilowatt-Windenergieanlagen. <strong>Pfleiderer</strong> stellt bei<br />
diesem Projekt sowohl seine Kompetenz im Aufbau von Windkraftanlagen unter Beweis, als<br />
auch im gesamten Projektmanagement, angefangen beim Wegebau über die Fundamente bis<br />
hin zur Verkabelung des gesamten Windparks.<br />
Aufbauend auf unserer Erfahrung und anerkannten Kompetenz im Bau von Windtürmen<br />
und dem Entwicklungs-Know-how unserer Gesellschaften Windtec GmbH und Multibrid GmbH<br />
wird am Standort Rendsburg zusammen mit der Ingenieurgesellschaft aerodyn die Offshore-<br />
Technologie MULTIBRID ® als erste Systemlösung für Windenergieanlagen auf dem offenen<br />
Meer entwickelt. Der erste Prototyp dieser Anlage soll im Herbst 2003 installiert werden. Für<br />
die Windaktivitäten vor allem im Offshore-Bereich wird mittelfristig ein Partner gesucht, der<br />
die Aktivitäten fortführt und ein angemessenes Entwicklungsumfeld bieten kann.<br />
Qualitätsmanagement<br />
Das seit mittlerweile vielen Jahren etablierte und ständig verbesserte Qualitätsmanagementsystem<br />
der <strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik wurde im Laufe des vergangenen Jahres nochmals<br />
grundlegend überarbeitet und den aktuellen Strukturen angepasst. Es wurde ein System<br />
eingerichtet, das einheitlich für alle Business Units des Business Centers Infrastrukturtechnik<br />
angewendet werden kann, vor allem auch für die technisch und prüftechnisch aufwändigen<br />
Aggregate der Business Unit Wind. Im so genannten „Orderbuch“ unseres integrierten Betriebssystems<br />
SAP R3 stehen für den Einkaufsprozess nur geprüfte und fundiert getestete Materialien<br />
von selektierten Produzenten zur Bestellung zur Verfügung.
36 fokussieren: besser sein<br />
Alle Betonwerke der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> sind gemäß DIN EN ISO 9001 zertifiziert. Die Produktion<br />
unterliegt einer ständigen Werkskontrolle, einer laufenden Güteüberwachung durch eigene<br />
Betonprüfstellen nach einschlägigen Normen, Richtlinien und Zulassungen sowie der Zulassung<br />
für vorgespannte Schleuderbetonmaste aus hochfestem Beton und einer unabhängigen Kontrolle<br />
durch eine akkreditierte und fremdüberwachte Stelle. Alle inländischen Schwellenwerke<br />
von <strong>Pfleiderer</strong> wurden als Q1-Lieferanten der Deutsche Bahn <strong>AG</strong> eingestuft.<br />
Im Bereich der Qualitätssicherung der Business Unit Telekommunikation konnten erhebliche<br />
Fortschritte erzielt und die Kundenzufriedenheit deutlich gesteigert werden. Sanierungsarbeiten<br />
aus früheren Jahren wurden zwischenzeitlich erfolgreich abgeschlossen. Der erreichte<br />
Qualitätsstandard der ausgelieferten Schleuderbetonmaste hat ein neues Niveau erreicht und<br />
ist auch im Ausland (Polen, Frankreich) ein wichtiges Kaufkriterium für die <strong>Pfleiderer</strong> Produkte.<br />
Umsatz/Ergebnis<br />
2002 2001<br />
Mio. Euro Mio. Euro<br />
Umsatz 335,5 323,1<br />
EBITDA 45,6 47,9<br />
EBIT 36,0 33,1<br />
Im Geschäftsjahr 2002 konnte das Business Center Infrastrukturtechnik seinen Umsatz<br />
um 3,8 Prozent auf 335,5 Mio. Euro steigern (Vorjahr: 323,1 Mio. Euro). Rund 40 Prozent des<br />
Umsatzes wurde im Ausland generiert. Hauptumsatzträger in diesem Geschäftsbereich ist<br />
die Business Unit Maste/USA mit 171,7 Mio. Euro und die Business Unit Verkehrssysteme mit<br />
107,7 Mio. Euro.<br />
Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragssteuern und Abschreibungen (EBITDA) ging jedoch um<br />
–4,8 Prozent auf 45,6 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 47,9 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und<br />
Ertragssteuern (EBIT) konnte mit einem Wachstum um 8,8 Prozent auf 36,0 Mio. Euro deutlich<br />
gesteigert werden (Vorjahr: 33,1 Mio. Euro).<br />
Das Business Center Infrastrukturtechnik leistet einen ROCE von 28,3 Prozent.<br />
Die Business Unit Maste/USA konnte mit einer Steigerung von 6 Prozent Umsätze in<br />
Höhe von 171,7 Mio. Euro erzielen. Vor allem die Geschäftsausweitung mit Schleuderbetonmasten<br />
in den USA schlägt sich hierin nieder.<br />
Die Geschäftsentwicklung der Business Unit Verkehrssysteme verlief in 2002 sehr erfreulich.<br />
Der Umsatz konnte um 12 Prozent auf 107,7 Mio. Euro gesteigert werden.<br />
Die Business Unit Telekommunikation leidet unter der allgemeinen Marktschwäche.<br />
Unsicherheiten bezüglich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung bestimmter Großkunden<br />
haben zu einer zögerlichen Auftragsannahme geführt, um Ausfallrisiken zu vermeiden.
lagebericht segmentberichterstattung pfleiderer ag 37<br />
Beschaffung<br />
Die Beschaffungsstrategie der <strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik verfolgt die zentrale Bedarfsbündelung<br />
von Rohstoffen, um trotz der breiten internationalen Präsenz der Werke Größenvorteile<br />
zu nutzen. Wenn möglich, wurden mit Lieferanten mittel- bis langfristige Vereinbarungen geschlossen,<br />
um eine Versorgungssicherheit für die Produktion herzustellen und unnötige Lagerdispositionen<br />
und somit Liquiditätsbindung zu vermeiden.<br />
Für die serienmäßige Schwellenproduktion wurde auf eine systemgesteuerte Disposition<br />
umgestellt. Dies ermöglicht eine bedarfsnahe Versorgung der Kunden mit Lagerzeiten von nur<br />
wenigen Tagen. Bei der Rohstoffversorgung für die Betonproduktionen ist die Disposition<br />
vollständig in den Verantwortungsbereich der Lieferanten outgesourct worden, so dass bei<br />
<strong>Pfleiderer</strong> eine Lagerdauer von weniger als einem Werktag erzielt wird.<br />
Die Rohstoffversorgung für alle Produkte des Business Centers Infrastrukturtechnik ist<br />
außer bei Stahl-Warmbreitband für die Produktion von Stahlmasten gesichert. Im Stahlmarkt<br />
wird allerdings seit Mitte 2002 eine restriktive Preis- und Mengenpolitik verfolgt, was zu deutlich<br />
höheren Preisen und längeren Lieferzeiten führt. Dank mittelfristiger Rahmenvereinbarungen<br />
traten bisher aber keine Lieferengpässe für <strong>Pfleiderer</strong> auf. Eine ähnliche Entwicklung ist<br />
auch bei Stahlblechen und Spannstahldrähten zu beobachten. Hier verursacht die Fusion internationaler<br />
Konzerne eine nachhaltige Preispolitik.<br />
Bei den Betonprodukten Bahnschwellen und Schleuderbetonmaste kann in Deutschland<br />
zumindest mittelfristig ein Ausgleich durch reduzierte Zementpreise als Folge der Baukrise<br />
erreicht werden.<br />
dämmstofftechnik<br />
Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns wurden die Dämmstoff-<br />
Aktivitäten an den spanischen Baustoffe-Hersteller Uralita S.A., Madrid, Spanien, mit Wirkung<br />
zum 30. November 2002 veräußert. Übernommen wurden sämtliche Werke der <strong>Pfleiderer</strong><br />
Dämmstofftechnik, alle Mitarbeiter sowie die im Neubau befindliche Produktionsstätte Serpuchov<br />
im Großraum Moskau. Außerdem geht die <strong>Pfleiderer</strong> Tochtergesellschaft Mehr+Held GmbH,<br />
eine Entwicklungs- und Konstruktionsfirma für den Bau von Produktionsanlagen, in das Eigentum<br />
der Uralita S.A. über. Die Geschäftsaktivitäten der ehemaligen <strong>Pfleiderer</strong> Dämmstofftechnik<br />
werden zukünftig von der URSA Deutschland GmbH fortgesetzt.<br />
Mit den Dämmstoff-Aktivitäten hatte die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> im Geschäftsjahr 2001 einen<br />
Umsatz von 197,8 Mio. Euro und ein Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) von<br />
17,6 Mio. Euro erzielt. Im europäischen Markt produzierte <strong>Pfleiderer</strong> mit zuletzt 1.474 Mitarbeitern<br />
an sieben Standorten in Delitzsch, Wesel, Desselgem (Belgien), Dabrowa Gornicza (Polen),<br />
Novo Mesto (Slowenien), Salgótarján (Ungarn) und Tschudowo (Russische Föderation) rund<br />
11 Mio. Kubikmeter Glaswolledämmstoffe der Marke URSA ® .
38 fokussieren: besser sein<br />
Absatz<br />
Der gesamte europäische Absatzmarkt, in dem <strong>Pfleiderer</strong> mit der Dämmstoffmarke URSA ® in<br />
2002 tätig war, umfasste ein Marktvolumen von rund 70 Mio. Kubikmetern Dämmstoffe pro<br />
Jahr. Mit einem eigenen Absatzvolumen von rund 11,7 Mio. Kubikmetern hält die Marke URSA ®<br />
in diesen Ländern einen Marktanteil von 17 Prozent. Den größten Marktanteil hält URSA ® in<br />
Osteuropa mit rund 20 Prozent, dies entspricht einer Steigerung gegenüber 2001 um rund<br />
1 Prozent. Im deutschen Heimatmarkt konnte <strong>Pfleiderer</strong> Dämmstofftechnik den Marktanteil mit<br />
fast 16 Prozent weitgehend stabil halten.<br />
Für die Business Unit Mitte (Schweiz, Deutschland, Dänemark) ist Deutschland mit einem<br />
URSA ® -Absatz in Höhe von 2,7 Mio. Kubikmetern der wichtigste Markt. Hier liegt der Absatz<br />
aufgrund der rückläufigen Entwicklung der Bauindustrie rund 10 Prozent unter dem Vorjahr.<br />
Der Geschäftsverlauf der Business Unit West (Frankreich, Benelux, Niederlande) weist<br />
eine erfreuliche Entwicklung auf. Im größten westeuropäischen URSA ® -Markt Frankreich liegt<br />
der Absatz im Jahr 2002 um rund 13 Prozent über den Vorjahreswerten.<br />
In den Märkten der Business Unit Ost (Russland, Polen, Ungarn, Rumänien, Slowenien,<br />
Österreich, Italien u.a.) wuchs der Absatz 2002 in Vergleich zum Vorjahr um rund 24 Prozent.<br />
Die Produktionskapazitäten der <strong>Pfleiderer</strong> Dämmstofftechnik liefen in 2002 unter guter<br />
Auslastung und im Plan. Im ersten Halbjahr 2002 wurden in den Werken Tschudowo (Russland)<br />
und Salgótarján (Ungarn) die alle vier bis fünf Jahre erforderlichen Großreparaturen der Glasschmelzwannen<br />
durchgeführt. Die Produktionsstillstandszeiten wurden in beiden Dämmstoffwerken<br />
zum Ausbau der Kapazitäten genutzt.<br />
Preisentwicklung<br />
Die Durchschnittspreise pro Kubikmeter Dämmstoffe schwanken innerhalb Europas sehr stark.<br />
Ursache ist vor allem die unterschiedliche Produktzusammensetzung des Verkaufsprogramms:<br />
Werden in Westeuropa durchschnittlich 16,24 Euro pro Kubikmeter erzielt, so sind es in Mitteleuropa<br />
25,73 Euro. In Osteuropa liegen die Absatzpreise bei durchschnittlich 16,21 Euro je<br />
Kubikmeter.<br />
Umsatz/Ergebnis<br />
Aufgrund der Veräußerung des Geschäftsbereiches Dämmstofftechnik mit Wirkung zum<br />
30. November 2002 ist im vorliegenden Konzernabschluss das Ergebnis dieses Geschäftsbereichs<br />
bis zum 30. November 2002 berücksichtigt und wird unter „nicht-fortzuführende<br />
Aktivitäten“ ausgewiesen. Bis zu diesem Stichtag erzielte das Business Center Dämmstofftechnik<br />
einen Umsatz in Höhe von 207,5 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen<br />
(EBITDA) lag in den ersten elf Monaten des Jahres 2002 bei 30,2 Mio. Euro,<br />
das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei 19,6 Mio. Euro (ohne Berücksichtigung der<br />
nach US-GAAP erforderlichen Aussetzung der Abschreibungen).
lagebericht segmentberichterstattung pfleiderer ag 39<br />
türen und fenster<br />
Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung wurden die Aktivitäten des Business Centers<br />
Türen und Fenster im Geschäftsjahr 2002 veräußert. Die Business Unit Fenster wurde im Juni<br />
2002 im Rahmen eines Management-Buy-outs veräußert. Die Aktivitäten am westfälischen<br />
Standort Rietberg-Mastholte, die bisher als <strong>Pfleiderer</strong> Fenster GmbH & Co. KG geführt wurden,<br />
wurden von einem Management-Team übernommen.<br />
Die Aktivitäten der Business Unit Türen wurden zum 31. Oktober 2002 an die dänische<br />
Vest-Wood A/S veräußert. Sie übernahm die <strong>Pfleiderer</strong> Türen GmbH & Co. KG mit ihren deutschen<br />
Standorten in Oettingen (Bayern) und Mittweida (Sachsen), die Produktion im ungarischen<br />
Lenti sowie die Wirus Servicegesellschaft mbH mit Sitz im westfälischen Gütersloh.<br />
Mit den Aktivitäten im Business Center Türen und Fenster und rund 1.442 Mitarbeitern<br />
(Stand: 31. Dezember 2001) hatte <strong>Pfleiderer</strong> in 2001 einen Umsatz von 149,4 Mio. Euro und<br />
ein Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) von –11,5 Mio. Euro erzielt. Im deutschen<br />
Markt produzierte <strong>Pfleiderer</strong> an den Standorten in Oettingen, Mittweida und Lenti Innentüren<br />
der Marken MORALT ® , SVEDEX ® und WIRUS ® . In Gütersloh stellte <strong>Pfleiderer</strong> Kunststofffenster<br />
und Haustüren aus Kunststoff und Aluminium der Marke WIRUS ® -Fenster her.<br />
Absatz<br />
Die Absatzentwicklung im Business Center Türen und Fenster war wie schon in den Vorjahren<br />
geprägt von der rückläufigen Marktentwicklung im Bereich des Bauhauptgewerbes und sämtlicher<br />
Bauzulieferindustrien.<br />
Ein geringerer, saisonal bedingter Auftragseingang gerade in den Sommermonaten des<br />
Jahres 2002 war dafür verantwortlich, dass in Teilbereichen des Zargenwerkes Mittweida in<br />
den Monaten August bis Oktober kurzgearbeitet wurde. In den Produktionswerken in Oettingen<br />
und Lenti, Ungarn, konnte die marktbedingte Unterauslastung durch eine flexible Disposition<br />
der Produktionsschichten aufgefangen werden.<br />
Im Kostenbereich waren in den ersten Monaten noch deutlich die anfallenden Restrukturierungskosten<br />
sowie die Integration der SVEDEX ® -Aktivitäten zu spüren. Kompensiert werden<br />
die negativen Einflüsse teilweise durch die eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen in den<br />
Bereichen Material, Fertigung und Logistik.<br />
Umsatz/Ergebnis<br />
Aufgrund der Veräußerung des Business Centers Türen zum 31. Oktober 2002 ist im vorliegenden<br />
Konzernabschluss das Ergebnis dieses Geschäftsbereiches bis zum 31. Oktober 2002<br />
berücksichtigt und wird unter „nicht-fortzuführende Aktivitäten“ ausgewiesen. Bis zu diesem<br />
Stichtag erzielte das Business Center Türen einen Umsatz in Höhe von 115,0 Mio. Euro. Das<br />
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug in den ersten zehn Monaten<br />
des Jahres 2002 1,4 Mio. Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) –4,1 Mio. Euro<br />
(ohne Berücksichtigung der nach US-GAAP erforderlichen Aussetzung der Abschreibungen).
40 fokussieren: besser sein<br />
1,2<br />
1,7<br />
02 01<br />
Forschungs- und Entwicklungskosten<br />
fortzuführender Aktivitäten<br />
in Mio. Euro<br />
forschung und entwicklung<br />
Die Aktivitäten des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns im Bereich Forschung und Entwicklung orientieren sich<br />
vor allem an der Weiterentwicklung von eingeführten Produkten, der Optimierung von Produktionsverfahren<br />
sowie der Kostenoptimierung. Insgesamt waren in 2002 im Bereich Forschung<br />
und Entwicklung in den einzelnen Business Centern Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik<br />
96 Qualitätsmanager, Labortechniker, Produktdesigner und Anwendungstechniker beschäftigt.<br />
Die Aufwendungen für Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten des Konzerns beliefen sich in<br />
2002 auf rund 1,2 Mio. Euro (Vorjahr: 1,7 Mio. Euro).<br />
Holzwerkstoffe<br />
Im Bereich der Holzwerkstoffe sind bei <strong>Pfleiderer</strong> 53 Mitarbeiter mit Aufgaben wie der Sicherung<br />
des Recyclingholz-Einsatzes, der Optimierung der Wertschöpfungskette, Entwicklung<br />
neuartiger Oberflächen oder Thermohydrolyse befasst. Vor dem Hintergrund, dass in der<br />
Küchenmöbelindustrie immer neue Dekore und Anwendungen nachgefragt werden, kommt den<br />
Beschichtungen von Trägerstoffen eine größere Bedeutung zu. Die Entwicklung besonders<br />
feiner Aluminium-Metalloberflächen, dreidimensional wirkender Dekor-Hologramme oder auch<br />
besonders rutschfester Oberflächen ergänzt nach einer eingehenden Prüfung hinsichtlich<br />
Produkteigenschaften und Beständigkeit regelmäßig das Produktportfolio der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe.<br />
Zurzeit läuft die Neuentwicklung einer so genannten „Bio-MDF“, d.h. die Verleimung von<br />
MDF auf Basis eines reinen Enzymprozesses. Hierbei wird die herkömmliche Verleimung mittels<br />
synthetischer Harze auf Basis von Harnstoff und Formaldehyd durch rein biologische Verklebungsprozesse<br />
ersetzt. Auch hierbei müssen technische Normen eingehalten werden, die verschiedene<br />
Produkteigenschaften hinsichtlich Farbe, Stabilität, Beständigkeit gegen Feuchtigkeitseinwirkung<br />
etc. charakterisieren. Das so genannte „Thermohydrolytische Aufschlussverfahren“<br />
für den Recyclingprozess von Spanplatten befindet sich noch in der Erprobungsphase.<br />
Der Aufschluss und die Trennung von Altspanplatten in Späne und Chemikalien würde die<br />
Spanplatte als umweltfreundliches Produkt noch attraktiver machen.<br />
Infrastrukturtechnik<br />
Das Business Center Infrastrukturtechnik ist aufgrund der hohen technologischen Anforderungen<br />
an die einzelnen Produkte der forschungsintensivste Bereich im <strong>Pfleiderer</strong> Konzern. Die<br />
Produkte der Business Units sind mit 72 Patenten und Gebrauchsmustern sowie 136 Patentanmeldungen<br />
geschützt.<br />
Im Geschäftsbereich Verkehrssysteme befasst sich die Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />
mit der Optimierung vor allem der „Festen Fahrbahn“ auf Beton- und Asphaltbasis für<br />
Hochgeschwindigkeitszüge. Die kontinuierliche technologische Weiterentwicklung der Züge<br />
erfordert eine korrespondierende Weiterentwicklung der Fahrwegsysteme, vor allem der Unter-
lagebericht forschung und entwicklung pfleiderer ag 41<br />
bauten. Hier leistet <strong>Pfleiderer</strong> maßgebliche Entwicklungsarbeit, die europaweit Verwendung<br />
findet. Des Weiteren wird die „Grüne Fahrbahn“, die im innerstädtischen Umfeld für Straßenbahntrassen<br />
zum Einsatz kommt, weiterentwickelt, um Verbesserungspotenzial z.B. hinsichtlich<br />
der Geräuschbelastung zu nutzen und den Ansprüchen städtebaulicher Planung entgegenzukommen.<br />
Der Entwicklungsschwerpunkt der Business Unit Maste/USA lag in 2002 auf der Entwicklung<br />
von so genannten Hybridmasten für die Windkraft. Die zunehmende Nachfrage nach<br />
immer höheren Türmen kann in der bewährten Stahlkonstruktion nicht mehr befriedigt werden.<br />
Die Business Unit Maste kombiniert die Vorteile der Betonfertigteilbauweise mit der Stahlbauweise<br />
und ist somit in der Lage, auch Betonhochtürme über 100 Meter herzustellen. Auch in<br />
den USA setzen wir die Hybridbauweise erfolgreich bei Freileitungsmasten ein. Weitere Entwicklungen<br />
finden im Bereich des Flughafeneinsatzes von Kunststoffmasten statt, da hier besondere<br />
Ansprüche an Bruchverhalten und Strahlenablenkung gestellt werden.<br />
Eine wichtige Entwicklungsaktivität des Business Centers Infrastrukturtechnik leistet die<br />
Business Unit Wind mit der Entwicklung der Offshore-Technologie MULTIBRID ® . Insgesamt<br />
wurden im Geschäftsjahr 2002 rund 6,7 Mio. Euro in die Entwicklung der ersten Systemlösung<br />
für eine komplette Windenergieanlage zum Einsatz auf dem offenen Meer investiert. Da für<br />
die weitere Entwicklung der Windaktivitäten des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns vor allem im Offshore-<br />
Bereich mittelfristig ein Partner gesucht wird, werden die hier angefallenen Entwicklungsaufwendungen<br />
unter „nicht-fortzuführende Aktivitäten“ ausgewiesen.<br />
Dämmstofftechnik<br />
Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten des Business Centers Dämmstofftechnik waren<br />
in 2002 vor allem auf die Weiterentwicklung der bestehenden Produkte und die Optimierung<br />
der jeweiligen Produkteigenschaften ausgerichtet. In einem Gemeinschaftsprojekt mit der<br />
Fraunhofer Gesellschaft wurde der Glaszerfaserungsprozess analysiert, um über eine Verringerung<br />
der Rohdichte der Fasergelege das Einsparpotenzial des Materialeinsatzes aufzudecken.<br />
Weiterer Forschungsschwerpunkt war das virtuelle Design von offenporigen Werkstoffen und<br />
die Entwicklung geruchs- und emissionsfreier anorganischer Bindemittel zur Herstellung von<br />
recyclefähigen und langlebigeren Dämmstoffmaterialien.
42 fokussieren: besser sein<br />
44,7<br />
61,1<br />
02 01<br />
Investitionen fortzuführender<br />
Aktivitäten<br />
in Mio. Euro<br />
investitionen<br />
Die Investitionstätigkeit des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns richtet sich neben den Ersatzinvestitionen<br />
zum Erhalt der Anlagen auch auf den Aufbau neuer Produktionsstandorte oder die Einführung<br />
neuer Produkte. Eine interne Rendite-Richtlinie legt die Rahmenbedingungen für Neuinvestitionen<br />
fest, um eine angemessene Kapitalverzinsung zu erzielen. Insgesamt wurden im <strong>Pfleiderer</strong><br />
Konzern in 2002 Investitionen in Höhe von 44,7 Mio. Euro (Vorjahr: 61,1 Mio. Euro) getätigt.<br />
Holzwerkstoffe<br />
Insgesamt wurden im Jahr 2002 19,0 Mio. Euro in den Geschäftsbereich Holzwerkstoffe investiert.<br />
Neben der Durchführung von notwendigen Ersatzinvestitionen wurden kleinere Rationalisierungsmaßnahmen<br />
zur Erhaltung der Kostenführerschaft im deutschen Markt umgesetzt.<br />
An unserem polnischen Produktionsstandort Wieruszow wurde zur Vervollständigung des<br />
Produktportfolios im Dezember die Produktion von Postforming-Elementen aufgenommen. Des<br />
Weiteren wurde in eine neue formatvariable Kontaktpresse zur Beschichtung von Span- und<br />
MDF-Platten investiert, um in diesem profitablen Marktsegment weiter zu wachsen.<br />
Infrastrukturtechnik<br />
Insgesamt wurden im Business Center Infrastrukturtechnik in 2002 rund 18,0 Mio. Euro an<br />
Investitionen getätigt. Die Investitionen konzentrierten sich vor allem auf die Entwicklung eines<br />
neuen Betonmastenwerks in Bartow, Kalifornien (rund 7,4 Mio. Euro). Des Weiteren wurde am<br />
Standort Travipos, Spanien, die Produktion für Weichenschwellen und Gleisschwellen erweitert.<br />
Dämmstofftechnik<br />
Insgesamt hat <strong>Pfleiderer</strong> im Dämmstoffbereich im Jahr 2002 rund 17,2 Mio. Euro investiert. Davon<br />
entfiel der größte Teil auf den Ausbau der Produktionskapazitäten in Russland. Zur Ausweitung<br />
der Marktpräsenz in Russland und im osteuropäischen Raum wurde bereits in 2001 ein<br />
Werksneubau in Serpuchov bei Moskau begonnen. Der Aufbau des Werkes wird von dem neuen<br />
Eigentümer Uralita S.A. vollständig weitergeführt. Die Fertigstellung dieses Dämmstoffwerkes<br />
ist in der ersten Jahreshälfte 2003 vorgesehen.
lagebericht investitionen/umweltbericht pfleiderer ag 43<br />
Türen und Fenster<br />
Das Business Center Türen und Fenster investierte im Geschäftsjahr 2002 überwiegend in<br />
Ersatzinvestitionen zum Erhalt der Produktionsanlagen sowie in die Übernahme der Marke<br />
SVEDEX ® . Das Investitionsvolumen des Business Centers im Geschäftsjahr 2002 belief sich<br />
auf 5,6 Mio. Euro.<br />
umweltbericht<br />
Umweltschutzpolitik und Organisation<br />
Die Produktionsstätten des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns werden im Rahmen des Bundesimmissionsgesetzes<br />
hinsichtlich Luftreinhaltung und Schallschutz kontrolliert und überwacht. Im Rahmen<br />
einer umfassenden Standortkommunikation fühlt sich das Unternehmen in besonderem Maße<br />
dem Schutze der Umwelt und dem Dialog mit der Öffentlichkeit verpflichtet.<br />
Der Vorstand der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> hat aus diesem Grunde eine Umweltschutzpolitik verabschiedet<br />
und eine Umweltorganisation installiert, die deutlich über das gesetzlich vorgeschriebene<br />
Maß hinausgeht. So gibt es an allen Standorten Umweltverantwortliche bzw. -beauftragte,<br />
unabhängig von der gesetzlichen Notwendigkeit.<br />
Der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern ist der Auffassung, dass alle Umweltmedien, wie Luft und Wasser,<br />
gleich bedeutsam sind, so dass sich an den einzelnen Standorten die Immissionsschutzbeauftragten<br />
auch in gleicher Weise um den Schutz von Wasser, Boden und Luft kümmern. Zudem<br />
haben wir eine Zentralstelle für Umweltschutz installiert, die direkt an den Vorstand berichtet,<br />
die Arbeit der einzelnen Umweltbeauftragten koordiniert, sowie diese berät und überwacht.<br />
Hierzu werden mehrmals im Jahr Umweltmeetings abgehalten, in denen aktuelle Gesetzesänderungen<br />
besprochen werden und die einzelnen Umweltbeauftragten aus ihren Standorten<br />
berichten. Ziel der Umweltmeetings ist, Synergien herauszuarbeiten, die sowohl von ökologischem<br />
als auch ökonomischem Nutzen sind.<br />
Umweltschutzaktivitäten<br />
Dem Dialog mit der Öffentlichkeit kommt auch bei den Umweltschutzaktivitäten bei <strong>Pfleiderer</strong><br />
ein hoher Stellenwert zu. So werden an allen Standorten regelmäßig Treffen mit der Öffentlichkeit<br />
organisiert, in denen ein gegenseitiger Informationsaustausch zum besseren Verständnis<br />
beiträgt. Dies führt beispielsweise dazu, dass die Festlegung der Randparameter für Ausbreitungsrechnungen<br />
gemeinsam mit der Öffentlichkeit festgelegt werden. In Neumarkt dient ein<br />
solches Gutachten als Grundlage für den vorgesehenen Genehmigungsantrag zur Kapazitätserhöhung<br />
des Kraftwerks. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Öffentlichkeit alle relevanten<br />
Details nicht erst bei der Auslegung der Antragsunterlagen, sondern bereits weit im Vorfeld<br />
erfährt und hinterfragen kann.
44 fokussieren: besser sein<br />
Im Werk Gütersloh wurde im Rahmen von Öffentlichkeitsveranstaltungen über die Ergebnisse<br />
der erfolgten Sanierung des Spanplattenwerkes berichtet, in Rheda über die im Rahmen<br />
der Kapazitätserweiterung vorgesehene Errichtung eines Heizkraftwerkes. Im Werk Thermopal<br />
in Leutkirch wurden mehrere Informationsveranstaltungen für die Öffentlichkeit durchgeführt,<br />
um sie ebenfalls bereits weit im Vorfeld über die geplante Investition in ein Heizkraftwerk zu<br />
informieren.<br />
Das Projekt „Öko-Profit“, mit dem sich der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern an einem Gemeinschaftsprojekt<br />
von Gütersloher Unternehmen und der Stadt beteiligt hat, hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
Maßnahmen zu erarbeiten, um die Umwelt zu entlasten und gleichzeitig Kosten zu sparen. Die<br />
Unternehmen, die in Gütersloh an diesem Projekt teilnehmen, sind daran interessiert, neben<br />
ökologischem und ökonomischem Nutzen auch das Umweltengagement in der Öffentlichkeit<br />
deutlich darzustellen und die Einhaltung von Rechtsvorschriften offen zu dokumentieren.<br />
Die Erstellung eines Gefahrstoffkatasters und einer Abfallbilanz halfen ebenso wie eine<br />
Befragung von Mitarbeitern, die Umweltsituation zu Projektbeginn einzuschätzen. Alle Mitarbeiter<br />
hatten die Möglichkeit, sich über das dazu eingerichtete „Öko-Telefon“ mit Verbesserungsvorschlägen<br />
aktiv einzubringen.<br />
Durch das Projekt Öko-Profit wurden Einsparmaßnahmen bei Energie- und Stoffströmen<br />
in sechsstelliger Höhe erzielt. So soll durch die Umstellung auf Hochdruckbeleimung der Leimund<br />
Energieverbrauch gesenkt werden. Die Optimierung des Druckluftnetzes bewirkt eine zusätzliche<br />
Reduktion des Energieverbrauchs. Durch Umgestaltung des Ascheplatzes können<br />
Wasserverbrauch und Entsorgungskosten vermindert werden. Von der Anschaffung zusätzlicher<br />
Sammelcontainer erwartet man eine erhöhte Wiederverwertungsquote beim Restmüll.<br />
Ein weiteres wichtiges Umweltengagement des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns stellt die aktive Mitwirkung<br />
bei der aktuellen Umweltgesetzgebung auf nationaler und europäischer Ebene dar. Ziel<br />
ist es, den hohen Umweltstandard der Produktionsstätten innerhalb des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns<br />
auch an den relevanten umweltpolitischen Stellen darzulegen und damit aktiv zur Weiterentwicklung<br />
des Standes der Technik beizutragen. Auch die Umsetzbarkeit der Gesetzgebung für<br />
die Industrie bei gleichzeitigem Beibehalten des hohen Niveaus versuchen wir auf diesem Wege<br />
positiv zu beeinflussen. Konkrete Beispiele sind die aktive Mitarbeit bei der Gestaltung der<br />
Biomasse-Verordnung und der zurzeit stattfindenden Diskussion über eine etwaige Novellierung,<br />
die Novellierung der Technischen Anleitung Luft sowie die Verabschiedung der Altholz-<br />
Verordnung.<br />
Beseitigung von Altlasten, Demontage von Altanlagen<br />
An den Standorten, an denen in früheren Jahren Holzimprägnierung z.B. von Bahnschwellen<br />
stattfand, kann mit Altlasten gerechnet werden. Alle diese Standorte sind genauestens untersucht<br />
worden und werden kontinuierlich beobachtet, z.B. durch Analysen des Grundwassers.<br />
Wo notwendig, wird von uns eine Sanierung des Grundwassers vorgenommen. So wurde auch<br />
im abgelaufenen Geschäftsjahr die Grundwassersanierung am Standort Neumarkt wie in den<br />
Jahren zuvor weitergeführt. In 2002 wurde zudem mit der Demontage des in 2001 geschlossenen<br />
Spanplattenwerks Peiting begonnen.
lagebericht umweltbericht pfleiderer ag 45<br />
Produktbezogener Umweltschutz, umweltschonende Produktion<br />
Allein schon die Produktion von Spanplatten bedeutet praktizierten Umweltschutz. Sonst nicht<br />
verwertbare Schwachhölzer und Produktionsreste anderer Industriezweige werden zu Holzwerkstoffen<br />
weiterverarbeitet, die einen aktiven Kohlendioxidspeicher darstellen.<br />
Gemäß der gesetzlichen Vorgabe setzt <strong>Pfleiderer</strong> an fast allen Standorten kaum noch<br />
fossile Energieträger ein und hat sie durch Biomasse ersetzt. In den Werken Neumarkt,<br />
Gütersloh und Rheda werden bereits Verbrennungsanlagen nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-<br />
Kopplung betrieben. In Rheda liegt zudem die Genehmigung für ein neues Kraftwerk vor, in<br />
Leutkirch wird Anfang 2003 der Genehmigungsantrag gestellt.<br />
In allen Werken hat sich das Unternehmen gegenüber der Öffentlichkeit zu Emissionswerten<br />
verpflichtet, die das gesetzlich vorgeschriebene Maß (17. BimSchV) deutlich unterschreiten.<br />
Eine kontinuierliche Messung der Dioxinemissionen sowie die Darstellung der Emissionswerte<br />
im Internet verdeutlichen den hohen Transparenzstandard.<br />
Aufwand für Umweltschutzaktivitäten, Investitionen<br />
Eine wichtige Investition im Bereich Umweltschutz kann für das abgelaufene Geschäftsjahr in<br />
der Errichtung eines neuen 98 Meter hohen Abluftkamins in Rheda gesehen werden. Für das<br />
Investitionsvolumen von rund 1,0 Mio. Euro wurde ein neuer Kamin errichtet, der für eine weitere<br />
deutliche Reduktion der Geruchsimmissionen in der Umgebung des Werkes sorgen wird.<br />
Über diesen neuen Kamin sollen Trocknerabluft, die Kraftwerksabluft und die Pressenabluft<br />
abgeleitet werden.<br />
Art und Umfang von Umweltrisiken<br />
Umweltrisiken im Bereich Altlasten sind nicht zu erwarten, da an allen Standorten die Situation<br />
genau untersucht und bewertet worden ist. Auch die Einführung der novellierten Technischen<br />
Anleitung (TA) Luft birgt keine neuen Risiken mit schwer kalkulierbaren Nachinvestitionen. Bereits<br />
jetzt entsprechen die Standorte der neuen TA Luft bzw. es sind bereits Sanierungsmaßnahmen<br />
geplant, nach deren Durchführung die neue TA Luft eingehalten wird (z.B. Wegfall der<br />
Freilagerung von Sägespänen im Werk Leutkirch durch die Errichtung von Silos).
46 fokussieren: besser sein<br />
organisation und personal<br />
Organisation<br />
Die Organisationsstruktur des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns hat im Jahr 2002 durch die Neuausrichtung<br />
des Konzerns eine grundlegende Änderung erfahren. Im Rahmen der Fokussierung auf die zwei<br />
Kernbereiche Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik wurden die baunahen Bereiche Dämmstofftechnik<br />
und Türen und Fenster verkauft. Die verbleibende Grundstruktur des Konzerns mit<br />
der Aufteilung in eine Holding und zwei Geschäftsbereiche/Business Center wird künftig<br />
stärker an funktionalen Leitungsstrukturen ausgerichtet. Zentrale Dienstleistungstätigkeiten für<br />
interne und externe Kunden sind derzeit in der <strong>Pfleiderer</strong> Service GmbH gebündelt.<br />
Business Center<br />
Holzwerkstoffe<br />
BU Engineered<br />
Wood West<br />
BU Engineered<br />
Wood East<br />
BU Duropal<br />
BU Eltec<br />
BU Thermopal<br />
BU Tipla<br />
pfleiderer ag<br />
Business Center<br />
Infrastrukturtechnik<br />
BU USA<br />
BU<br />
Telekommunikation<br />
BU Verkehr<br />
BU Maste<br />
BU<br />
Wasser/Extrusion<br />
BU Windkraft<br />
<strong>Pfleiderer</strong><br />
Service GmbH<br />
Stand: 31.12.2002<br />
Die strategische Neuausrichtung hat auch zu einer Veränderung der gesellschaftsrechtlichen<br />
Struktur des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns geführt. Bei der Veräußerung des Geschäftsbereiches<br />
Türen und Fenster wurden bis auf eine Verwaltungsgesellschaft sämtliche Gesellschaften<br />
des Bereiches Türen und Fenster veräußert. Die Veräußerung der Dämmstoffaktivitäten führte<br />
zu einer Abgabe sämtlicher Anteile an den ausländischen Dämmstoff-Gesellschaften sowie<br />
der Veräußerung der Assets der inländischen Gesellschaften (einschließlich der Anteile einer<br />
deutschen Tochtergesellschaft). Eine genaue Auflistung der verbundenen Unternehmen kann<br />
dem Konsolidierungskreis entnommen werden.
Bereich<br />
lagebericht organisation und personal/personalbericht – zahlen und fakten pfleiderer ag 47<br />
personalbericht – zahlen und fakten<br />
2002 2001<br />
Inland Ausland Gesamt Inland Ausland Gesamt<br />
<strong>AG</strong>/Corporate Units 38 1) 0 38 1) 42 1) 0 42 1)<br />
Service Units/Speditionen 258 8 266 258 10 268<br />
BC Holzwerkstoffe 2.938 970 3.908 2.990 1.052 4.042<br />
BC Infrastrukturtechnik 1.063 953 2.016 1.082 926 2.008<br />
Summe Kerngeschäft 4.297 1.931 6.228 4.372 1.988 6.360<br />
Veräußerte nicht-fortzuführende<br />
Aktivitäten<br />
BC Türen&Fenster 1.110 2) 217 2) 1.327 1.203 239 1.442<br />
BC Dämmstofftechnik 396 3) 1.078 3) 1.474 417 1.013 1.430<br />
Summe 1.506 1.295 2.801 1.620 1.252 2.872<br />
Gesamtsumme zum 31.12. 4.297 1.931 6.228 5.992 3.240 9.232<br />
3.908<br />
2.016<br />
02 01<br />
■ <strong>AG</strong>/Corporate Units<br />
■ Service Units/Speditionen<br />
■ BC Holzwerkstoffe<br />
■ BC Infrastrukturtechnik<br />
Mitarbeiter<br />
266<br />
38<br />
6.228<br />
6.360<br />
42<br />
268<br />
4.042<br />
2.008<br />
Angaben einschließlich der Organe und Auszubildenden zum 31.12.2002;<br />
1) jeweils einschließlich 14 (2002), bzw. 4 (2001) Trainees 2) zum 31.10.2002 3) zum 30.11.2002<br />
Der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern zählte zum 31. Dezember 2002 einschließlich Organmitgliedern 6.228<br />
Mitarbeiter (2001: 9.232). Davon waren 1.853 Mitarbeiter Angestellte (einschließlich Organmitgliedern)<br />
und 4.120 gewerbliche Mitarbeiter. Die Maßnahmen zur Neuausrichtung des Konzerns,<br />
hier insbesondere die Desinvestments der Geschäftsbereiche Türen und Fenster und<br />
Dämmstofftechnik haben zu einer Verringerung des Personalbestandes in Höhe von ca. 2.800<br />
Stellen geführt.<br />
An insgesamt 12 Ausbildungsstandorten bietet <strong>Pfleiderer</strong> 24 kaufmännische und gewerbliche<br />
Lehrberufe an. Zum 31. Dezember 2002 beschäftigte <strong>Pfleiderer</strong> konzernweit 255 Auszubildende,<br />
davon 146 in kaufmännischen und 109 in gewerblichen Berufen.<br />
Zurzeit befinden sich 80 Mitarbeiter in Altersteilzeitmodellen. 113 Mitarbeiter haben ihr<br />
25-jähriges Firmenjubiläum und 12 Mitarbeiter die 40-jährige Firmenzugehörigkeit begangen.<br />
Nach einer einschneidenden Restrukturierung des Konzerns in den vergangenen Jahren<br />
konnte die Neuausrichtung insbesondere in Form einer zukunftsweisenden Personalarbeit<br />
weiter vorangetrieben werden.
48 fokussieren: besser sein<br />
1,04<br />
0,9<br />
02 01<br />
Personalentwicklungskosten<br />
in Mio. Euro<br />
Stock Option-Programm<br />
In Fortführung des im Jahre 2000 mit dem Stock Appreciation Rights-Programm ins Leben gerufenen<br />
Long Term Incentive-Plans des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns wurde nach 2001 auch für das Jahr<br />
2002 wieder ein Stock Option-Programm für einen Kreis von Führungskräften angeboten.<br />
Die Planbedingungen sehen wie bereits in den Jahren 2000 und 2001 ein nicht unerhebliches<br />
Eigeninvestment in <strong>Pfleiderer</strong> Aktien als Einstiegs-Commitment vor. Der Ausübungspreis<br />
beträgt nach dem Premium Price Option-Modell mindestens 110 Prozent des jeweiligen Basispreises.<br />
Die Beteiligungsquote ist trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds höchst erfreulich<br />
und zeugt von dem Vertrauen der Führungskräfte in den Konzern.<br />
Wie bereits im Jahre 2001 angekündigt, konnte das zunächst nur für die obersten Führungskräfte<br />
geltende variable Vergütungssystem im Jahre 2002 auch erfolgreich auf den Bereich<br />
der außertariflichen Angestellten ausgeweitet werden. Mit dem Einsatz der <strong>Pfleiderer</strong><br />
Balanced Scorecard sind auch für diese Mitarbeiter die Voraussetzungen geschaffen, sie nach<br />
persönlicher Leistung und ihrem Beitrag zur Wertsteigerung des verantworteten Bereiches zu<br />
vergüten.<br />
Das jährlich stattfindende Zielvereinbarungsgespräch zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten<br />
dient darüber hinaus der Intensivierung des Dialogs und ist damit integraler Bestandteil<br />
des Führungsleitbilds der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>.<br />
Personalentwicklung im Business Campus<br />
Der <strong>Pfleiderer</strong> Business Campus bündelt alle Personalentwicklungsaktivitäten und -programme<br />
des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns. Neben Ausbildungsprogrammen z.B. für neue Mitarbeiter und Trainees<br />
werden auch Weiterbildungsseminare angeboten. Als Lernstatt und Entwicklungsstelle für Organisationsveränderungen,<br />
aber auch als Treiber einer Unternehmens- und Kulturveränderung<br />
spricht der Business Campus alle Mitarbeiter des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns an. Die Personalentwicklungsaktivitäten<br />
umfassten in 2002 ein Budget in Höhe von rund 1 Mio. Euro (Vorjahr:<br />
0,9 Mio. Euro).<br />
Führungsleitbild<br />
Im Zentrum der Personalentwicklung steht das Führungsleitbild, mit dem wir die idealtypischen<br />
Anforderungen, die unser Unternehmen an die Persönlichkeit und die Befähigungen (competencies)<br />
seiner Führungskräfte stellt, formuliert und in einen Zusammenhang gestellt haben. Es<br />
ist prägender Bestandteil der Führungskonzeption und Ausdruck der angestrebten Führungskultur<br />
unseres Unternehmens.<br />
Das Führungsleitbild bietet der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> und ihren Führungskräften vielfältigen Nutzen.<br />
Es dient der Erfassung von Führungskräften mit Entwicklungspotenzial, ist Maßstab für<br />
erfolgreiche Führungskräfteförderung, dient als Auswahlinstrument bei der Besetzung von Führungspositionen<br />
und bietet allen Führungskräften Orientierung für ihre persönliche Ausrichtung.<br />
Und nicht zuletzt dient es als Instrument zur ständigen Weiterentwicklung der Führungskultur<br />
unseres Unternehmens.
PEPP-Potenzial-<br />
Erkennung<br />
lagebericht personalbericht – zahlen und fakten pfleiderer ag 49<br />
leitbild<br />
Junior Consultants Mitarbeiter-<br />
Fördergespräch<br />
Einschätzung Auswahl Einschätzung<br />
Leistung<br />
Competencies<br />
Motivation<br />
Förderung<br />
Abgleich mit<br />
Befähigungen<br />
Leitbild<br />
Persönlichkeit<br />
Fördermaßnahmen<br />
Abgleich Leitbild<br />
Potenzialgespräch<br />
Förderkreis<br />
Fördermaßnahmen<br />
Beratung<br />
Selbstmanagement<br />
Beratung<br />
Coaching Book<br />
PE-Datenbank<br />
Qualifizierungsprogramme<br />
Stellenbesetzung<br />
Führungskolleg Intern<br />
Förderkreis<br />
General<br />
Management<br />
offenes<br />
Bildungsprogramm<br />
Management Development<br />
Program<br />
Förderkreis<br />
Coaching Book<br />
Obere<br />
Führungskräfte<br />
Extern<br />
Passony Leitbild<br />
1. Internal Junior Consulting<br />
Die 14 Teilnehmer am <strong>Pfleiderer</strong> Junior Consultant-Programm wurden 2002 orientiert am<br />
Leitbild ausgewählt und werden anhand der Anforderungen des Leitbildes durch verschiedene<br />
Fördermaßnahmen entwickelt.<br />
2. Mitarbeiter-Fördergespräch<br />
Im Mitarbeiter-Fördergespräch wurden erstmalig Ende 2001 und Anfang 2002 die Befähigungen<br />
der Führungskräfte der Job Level 1 und 2 im Dialog mit ihren Vorgesetzten eingeschätzt.<br />
Ziel war die Feststellung, inwieweit die Fähigkeiten der Führungskräfte bereits den Anforderungen<br />
des Leitbildes entsprachen. Die Ergebnisse boten die Grundlage für das Selbstmanagement<br />
der eingeschätzten Führungskräfte, für Beratungsgespräche und für bedarfsorientierte<br />
Förderangebote/-maßnahmen.<br />
3. Potenzial-Erkennungs-Programm bei <strong>Pfleiderer</strong><br />
Im Rahmen des Potenzial-Erkennungs-Programms (PEPP) wurden in Anlehnung an das Führungsleitbild<br />
die Fähigkeiten und die Persönlichkeit von ausgewählten Führungskräften des Job<br />
Level 3 eingeschätzt. Ausgangspunkt war der personalpolitische Grundsatz, den „Aufstieg<br />
vor Einstieg“ zu fördern. Ziel des Programms ist die Sichtung und Gewinnung von Führungskräften<br />
mit Potenzial für anspruchsvolle und weiterführende Aufgaben im Unternehmen.
50 fokussieren: besser sein<br />
In Personalentwicklungs-Seminaren (PE-Seminar) wurde das Ausmaß der Eignung für<br />
weiter reichende Aufgabenstellungen durch besonders qualifizierte Experten überprüft. Nach<br />
Abschluss aller Einschätzungen wurde den teilnehmenden Führungskräften im Potenzialgespräch<br />
Rückmeldung über die Ergebnisse der Einschätzung gegeben. Je nach Ergebnis wurden<br />
die Führungskräfte in den Kreis der Förderkandidaten aufgenommen. Für alle eingeschätzten<br />
Führungskräfte wurden außerdem weiterführende Fördermaßnahmen vereinbart.<br />
4. Besetzung von Führungspositionen<br />
Bei der Besetzung von Führungspositionen im oberen Management werden Interessenten<br />
anhand des Leitbildes und des speziellen Anforderungsprofils ausgewählt. Führungskräfte aus<br />
dem Kreis der Förderkandidaten werden, Eignung für die spezielle Stelle vorausgesetzt,<br />
bevorzugt.<br />
5. Qualifizierungsprogramme<br />
Seit Herbst 2000 werden, basierend auf den Anforderungen des Leitbildes, mehrstufige Qualifizierungsprogramme<br />
durchgeführt. Dazu gehören das <strong>Pfleiderer</strong> Führungskolleg mit Themen<br />
der Personalführung oder auch das <strong>Pfleiderer</strong> General Management-Programm mit Themen der<br />
„Betriebswirtschaftlichen Führung von Business Units und Geschäftsprozessen“. An diesen<br />
Seminaren nahmen 2002 über 250 Führungskräfte teil.<br />
6. PRIMA: Projekte intelligent managen<br />
Mit der Umsetzung der im Jahr 2002 angestoßenen Qualifizierungsoffensive „Projektmanagement“<br />
wollen wir erreichen, dass unsere Führungskräfte und Mitarbeiter befähigt werden, noch<br />
effektiver in Projekten arbeiten zu können. Wir beabsichtigen darüber hinaus, eine Gruppe<br />
hoch qualifizierter Projektleiter für die verschiedensten Arten von Projekten aufzubauen und<br />
weiterzuentwickeln, sowie geeignete Instrumente für die verschiedensten Arten von Projekten<br />
zu entwickeln, einzuführen und zu nutzen.<br />
Aber Projektmanagement ist mehr als nur eine Arbeitsmethode. Es ist eine spezifische<br />
Führungsform und damit auch Bestandteil der künftigen Führungskultur, flexibel auf Problemlösungen<br />
zu reagieren.<br />
Gut ausgebildete Projektmanager können bereichsübergreifende Aufgaben noch effektiver<br />
und intelligenter managen. Termin- und Kostenziele können wesentlich besser eingehalten<br />
werden, nicht zuletzt auch durch den intelligenten Einsatz interner Leistungsträger. Wir reduzieren<br />
externe Beratungsleistungen und werden künftig wesentlich besser das im Unternehmen<br />
vorhandene Know-how nutzen können. Wir fördern damit den Weg von <strong>Pfleiderer</strong> in die<br />
„Wissensgesellschaft“.<br />
Im Berichtszeitraum führten wir Informationsveranstaltungen für Führungskräfte und<br />
Projektmitarbeiter durch, analysierten das derzeitige Projektmanagement und konzipierten<br />
Trainings und Beratungsangebote.
lagebericht personalbericht – zahlen und fakten pfleiderer ag 51<br />
Kulturelles und gesellschaftliches Engagement<br />
Mit seinen Produktionsstandorten in Deutschland ist <strong>Pfleiderer</strong> überwiegend in den Regionen<br />
in das gesellschaftliche und kulturelle Leben der Städte eingebunden. Die Förderung von Stadtmarketing,<br />
kleineren Festivals oder Sportereignissen steigert die Attraktivität des jeweiligen<br />
Standortes und kommt somit auch <strong>Pfleiderer</strong> als Arbeitgeber in der Region zugute. Gerade<br />
wenn kleinere Städte und Gemeinden nicht im Einzugsgebiet von Großstädten mit einem umfangreichen<br />
Ausbildungs- und Kulturprogramm liegen, ist die Förderung durch die Industrieunternehmen<br />
wichtig. So unterstützte <strong>Pfleiderer</strong> in 2002 beispielsweise ein Kinderheim in der<br />
Region oder in Neumarkt auch das seit 23 Jahren stattfindende Radrennen „Bayern Rundfahrt“.<br />
In nun schon siebenjähriger Tradition übernahm <strong>Pfleiderer</strong> auch in 2002 die Patenschaft<br />
für den Oberpfälzer Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“. Pionierarbeit leistete <strong>Pfleiderer</strong><br />
schon in den vergangenen Jahren bei der Öffnung des Wettbewerbs auch für die Auszubildenden<br />
des Unternehmens. Bei „Azubi forscht“ haben 2002 insgesamt vier <strong>Pfleiderer</strong> Auszubildenden-Teams<br />
teilgenommen, von denen zwei ausgezeichnet wurden. Einem Team wurde im Bundeswettbewerb<br />
sogar vom Bundespräsidenten der Sonderpreis des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall<br />
überreicht. Die Förderung des Forschungswettbewerbs finanziert <strong>Pfleiderer</strong> jährlich<br />
mit rund 35.000 Euro. Die jeweils jüngsten Gewinner des „Jugend forscht“-Wettbewerbs erhalten<br />
von uns die Möglichkeit zur Teilnahme am <strong>Pfleiderer</strong> Weiterbildungscamp, wo sich die<br />
Jugendlichen mit dem künftigen Berufsleben auseinandersetzen und ihre Forschungsideen in<br />
die Praxis umsetzen können. Darüber hinaus werden in Kooperation mit ortsansässigen Schulen<br />
Jugendliche generell beim Einstieg in das Berufsleben begleitet.<br />
Des Weiteren engagiert sich <strong>Pfleiderer</strong> im Kampf gegen den Drogenmissbrauch. Die Gestaltung<br />
und Unterstützung von Arbeitskreisen wird ergänzt durch Informationstage zum Thema<br />
„Suchtgefahren“ für junge <strong>Pfleiderer</strong> Mitarbeiter.
52 fokussieren: besser sein<br />
risikobericht<br />
Durch den Verkauf der Geschäftsbereiche Dämmstofftechnik und Türen und Fenster hat sich<br />
die Risikolandschaft des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns deutlich geändert. Durch die Verkaufserlöse hat<br />
der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern erhebliche finanzielle Handlungsspielräume zum Abbau der Konzernverschuldung<br />
und für weitere Investitionen gewonnen. In Anbetracht dieser positiven Effekte<br />
wurde bewusst in Kauf genommen, dass durch die Veräußerung der Geschäftsbereiche Buchverluste<br />
entstehen. Für den langfristigen Erfolg des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns ist es aber wichtiger,<br />
sich von der inländischen Baukonjunktur zu lösen, die Kostenvorteile im Geschäftsbereich Holzwerkstoffe<br />
weiter auszubauen, die internationalen Aktivitäten auszuweiten und neue Marktpotenziale<br />
zu erschließen. Mit der Konzentration auf die beiden Bereiche Holzwerkstoffe und<br />
Infrastrukturtechnik, die in unterschiedlichen Märkten operieren, sowie dem geplanten weiteren<br />
Ausbau des Auslandsgeschäftes ist nunmehr schon ein weitgehender Risikoausgleich im<br />
Konzern geschaffen.<br />
Risiko-Situation und Einzelrisiken<br />
Gesamtwirtschaftliche und Branchenrisiken<br />
Der Konzern wird auch im Planungszeitraum sein Geschäftsvolumen überwiegend noch im<br />
Inland erwirtschaften und ist damit auch abhängig von der nach allen Wirtschaftsprognosen<br />
weiterhin schwachen Binnenkonjunktur. Dies ist in der Geschäftsplanung ausreichend berücksichtigt<br />
und stellt kein spezifisches Risiko dar. Konjunkturelle Risiken für die Absatzmärkte im<br />
Ausland, mit nennenswerten Auswirkungen auf das Ergebnis, werden nicht gesehen.<br />
Durch die neue Organisation und eine weitere Verschlankung der Overhead-Strukturen<br />
hat <strong>Pfleiderer</strong> darüber hinaus die Voraussetzungen geschaffen, flexibel und effizient auch zukünftig<br />
nicht auszuschließenden Beschäftigungsrisiken begegnen zu können.<br />
Der Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik/Verkehrssysteme partizipiert weiterhin an<br />
Neubau- und Modernisierungsprojekten der Deutsche Bahn <strong>AG</strong>. Darüber hinaus beteiligt sich<br />
<strong>Pfleiderer</strong> an internationalen Großprojekten zum Ausbau der Hochgeschwindigkeitsstrecken.<br />
Nach Auslaufen des noch bis Ende 2003 geltenden Rahmenvertrages rechnet die Branche damit,<br />
dass mittelfristig Druck auf Preise und Konditionen entstehen könnte. Mit weiteren Rationalisierungen<br />
sowie der Errichtung von bedarfsnahen Produktionsstätten soll einer möglichen<br />
Verschlechterung der Ergebnisse entgegengewirkt werden. Insbesondere international wandelt<br />
sich das Geschäft in diesem Bereich zunehmend vom Liefergeschäft zum Projektgeschäft. Dies<br />
eröffnet einerseits höhere Ergebnischancen, stellt aber auch zusätzliche Ansprüche an die Auftragnehmer<br />
hinsichtlich technischer Planung, Auftragsabwicklung und Logistik. Darauf bereitet<br />
sich <strong>Pfleiderer</strong> mit organisatorischen und personellen Maßnahmen vor. Einem Einstieg von<br />
Großunternehmen der Bauindustrie in das Geschäftsfeld schienengebundene Verkehrswege,<br />
mit dem schon vor Jahren gerechnet wurde, hätten die derzeitigen Anbieter unter anderem ihre<br />
jahrzehntelangen Erfahrungen und die Flexibilität ihrer mittelständisch organisierten, effizienten<br />
Strukturen entgegenzusetzen.<br />
Im Mastengeschäft hat sich <strong>Pfleiderer</strong> auf ein im Vergleich zu früheren Jahren niedrigeres<br />
Auftragsvolumen seitens der Mobilfunkanbieter eingerichtet. Zusätzliche Risiken werden hier<br />
nicht gesehen. Für die Werke in den USA, in denen Beton- und Kunststoffmaste gefertigt wer-
lagebericht risikobericht pfleiderer ag 53<br />
den, stehen derzeit keine gravierenden Risiken, insbesondere keine Auslastungsprobleme an.<br />
Einer in weiterer Zukunft denkbaren Marktsättigung im Bereich der Freileitungsmaste kann mit<br />
Produkten für andere Anwendungszwecke begegnet werden. Mit der Fertigung in den USA<br />
sieht sich <strong>Pfleiderer</strong> auch keinen politischen oder Währungsrisiken ausgesetzt. Das für die Vereinigten<br />
Staaten immer zu beachtende Risiko auf dem Gebiet Produkthaftung wird aufgrund<br />
des Qualitätssicherungsprogramms als sehr gering angesehen.<br />
In der Business Unit Wind ist <strong>Pfleiderer</strong> mit der Entwicklung und Produktion von Onshoreund<br />
Offshore-Anlagen tätig. Als Risiko, das ein Erreichen der Umsatzziele gefährden könnte,<br />
wird im Bereich der Onshore-Anlagen die Verfügbarkeit von für Windparks in Frage kommenden<br />
Standorten gesehen. Einzelanlagen sind ertragsmäßig auf Sicht nicht mehr interessant. Im<br />
Bereich der Offshore-Anlagen sind für 2003 noch keine Umsätze geplant; hier haben alle Wettbewerber<br />
ihre Entwicklungsprojekte noch nicht abgeschlossen. Das für diese Branche wichtige<br />
Stromeinspeisungsgesetz wird auch weiteren Bestand haben.<br />
Im Bereich der Holzwerkstoffe sind auch für 2003 Planabweichungen in Umsatz und Ergebnis<br />
insbesondere aufgrund der unbefriedigenden Auftragslage der Möbelindustrie – hier besteht<br />
selbst bei größeren und bekannten Herstellern die Gefahr eines Ausscheidens aus dem<br />
Markt – und der erheblichen, das Preisniveau belastenden Überkapazitäten in der Spanplattenindustrie<br />
nicht auszuschließen. Ziel des neuen Marketing- und Logistikkonzepts sind sowohl<br />
Erlösverbesserungen als auch Kostensenkungen.<br />
Risiken aus Änderungen der Währungsparitäten, mit jedoch nur geringen Auswirkungen<br />
auf Umsatz und Ertrag des Bereiches, bestehen nur für die beiden Spanplattenwerke in Polen.<br />
Mit einem steigenden Zinsniveau, das sich nachteilig auf die Auftragsvergabe auswirken<br />
könnte, ist weder im Inland noch im Ausland zu rechnen.<br />
Änderungen von Gesetzen, Verordnungen und steuerlichen Regelungen, die nennenswerten<br />
Einfluss auf die Situation oder Entwicklung der Gesellschaft, der jeweiligen Branchen und<br />
ihrer Märkte haben können, sind weder in Kraft getreten noch in Vorbereitung. Grundlegende<br />
technologische Veränderungen bezüglich Einsatz oder Herstellung der im Konzern produzierten<br />
Erzeugnisse sind nicht bekannt. Für die Standorte im In- und Ausland wird gleichfalls kein<br />
Risiko aus Naturkatastrophen oder aufgrund politischer Veränderungen, noch eine besondere<br />
Gefährdung im Zusammenhang mit Unruhen oder gezielter Sabotage gesehen.<br />
Risiken aus den betrieblichen Aufgabenbereichen<br />
Absatzrisiken<br />
Der Markteintritt eines neuen starken Wettbewerbers wird vorläufig, und nur mit geringer Wahrscheinlichkeit,<br />
lediglich für den Bereich Verkehrssysteme befürchtet. Auf Seiten der Kunden<br />
sieht <strong>Pfleiderer</strong> für Konzentrationsprozesse, wie sie in der Vergangenheit zu verzeichnen waren,<br />
keine Anzeichen und dementsprechend auch keine hieraus resultierenden Risiken.<br />
Dagegen ist die Gefahr eines Konkurses auch bisher potenter Kunden in keinem der Bereiche<br />
auszuschließen. Das Risiko von Forderungsausfällen ist entsprechend der erlassenen<br />
Konzernrichtlinie durch Kreditversicherungen abgedeckt, wobei die vom Versicherer festgelegten<br />
Selbstbehalte zu beachten sind. Das im Vorjahr festgestellte hohe Ausfallrisiko bei einem<br />
Mobilfunkanbieter ist aufgrund entsprechender Zahlungseingänge entfallen.
54 fokussieren: besser sein<br />
Obwohl mit einigen Kunden ein erfreulich hohes Geschäftsvolumen abgewickelt wird, ist<br />
kein Bereich von einem Kunden in einem kritischen, existenzbedrohenden Maße abhängig; die<br />
Abhängigkeit der in Polen produzierenden Betriebe von Möbelherstellern mit starkem Umsatz<br />
in der Bundesrepublik soll in Zukunft durch den Ausbau des Exportes in die angrenzenden osteuropäischen<br />
Staaten weiter zurückgefahren werden.<br />
Mit den verstärkten Aktivitäten im Bereich der Windkraftanlagen, insbesondere für die<br />
Ausrüstung von Windparks, ergibt sich die Notwendigkeit, Komponenten in größeren Stückzahlen<br />
teilweise auch vorzufertigen. Daraus resultiert zwangsläufig ein entsprechendes Bestandsrisiko.<br />
Forschungs- und Entwicklungsrisiken<br />
Risiken aus einer möglichen Verletzung fremder Schutzrechte, die im Vorjahr im Bereich der<br />
Dämmstofftechnik zu einem Patentstreit geführt hatten, werden nicht mehr gesehen. Das vorgenannte<br />
Gerichtsverfahren ist durch Abschluss eines Vergleichs abgeschlossen. Belastungen<br />
für die Zukunft sind damit ausgeschlossen.<br />
Risiken im Bereich Technologie oder Fertigungstechnik werden nicht gesehen, da<br />
<strong>Pfleiderer</strong> mindestens auf dem aktuellen Stand der Technik ist.<br />
Produktions- und Beschaffungsrisiken<br />
Die Erzeugnisse der Gesellschaft werden mit kontinuierlich arbeitenden Anlagen oder in mehrschichtig<br />
arbeitenden Betrieben gefertigt. Damit sind die Bereiche in hohem Maße von der<br />
Einsatzbereitschaft der Anlagen und der Verfügbarkeit des Materials abhängig. Störungen und<br />
Ausfällen wird durch ein aktiv vorbeugendes Instandhaltungsmanagement begegnet, wobei das<br />
Ausfallrisiko durch zusätzliche Beschaffung von Reserveaggregaten und -teilen reduziert wurde.<br />
Bei der Be- und Verarbeitung von Holz, wenn insbesondere mit Leim beaufschlagte Holzspäne<br />
und -stäube unter hoher Temperatur getrocknet werden, sind Brand- und Explosionsfälle<br />
nicht auszuschließen. Hierfür existieren, abgestimmt mit den Sachversicherern, die erforderlichen,<br />
technischen und organisatorischen Vorkehrungen sowie für einen möglichen Schadensfall<br />
festgelegte Einsatz- und Katastrophenpläne. Der Einsatz der eigenen Werksfeuerwehr in<br />
Koordination mit den örtlichen Feuerwehren wird regelmäßig geprobt. Der Gefahr von Kundenabwanderungen<br />
bei möglicherweise längeren Anlagenausfällen kann <strong>Pfleiderer</strong> überwiegend mit<br />
Lieferungen aus anderen Betrieben des Konzerns entgegenwirken.<br />
Großschäden, Maschinen- und Anlagen(bruch)schäden sind durch entsprechende<br />
Versicherungen gedeckt, was neben den direkten Feuerschäden auch mögliche Verluste durch<br />
Betriebsstillstand abdeckt. Dem Risiko zukünftig deutlich angehobener Selbstbehalte in der<br />
Sachversicherung wird mit erhöhten Anstrengungen im Bereich Brandverhütung und Schadensbegrenzung<br />
begegnet.<br />
Aufgrund der zum Teil mengenmäßig nahezu unbeschränkten Beschaffungsmöglichkeiten<br />
der benötigten Einsatzstoffe (Rohholz, Sand, Kies, Zement) und einer Einkaufspolitik, die auf<br />
ein konsequentes Single-Sourcing verzichtet, ist der <strong>Pfleiderer</strong> Konzern nicht von einzelnen<br />
Lieferanten abhängig. Die termingerechte Verfügbarkeit der Rohstoffe wird durch eine entsprechende<br />
Einkaufslogistik und ergänzend durch Lagerhaltung abgesichert. Risiken in massiven<br />
Preiserhöhungen der Rohstoffe werden derzeit nicht gesehen. Durch Errichtung von Kraft-<br />
Wärme-Kopplungsanlagen (KWK), bei denen im Bereich Holzwerkstoffe Restholz als Brennstoff<br />
eingesetzt wird, senkt <strong>Pfleiderer</strong> gezielt die Abhängigkeit von der Energiekostenentwicklung.
lagebericht risikobericht pfleiderer ag 55<br />
Personelle Risiken<br />
Bei einer ausgeglichenen Altersstruktur im Bereich Fach- und Führungskräfte, mit einem attraktiven<br />
Vergütungssystem und flankierenden Programmen zur Bindung qualifizierter Mitarbeiter<br />
sieht <strong>Pfleiderer</strong> keine Risiken, die benötigten Fach- und Führungskräfte im Hause zu halten<br />
oder zu beschaffen.<br />
Risiken aus der Finanzierung<br />
Mit den hohen Investitionen und der Ausweitung des Geschäftsvolumens hat sich in den vergangenen<br />
Jahren das Risiko, Kredite nur noch zu höheren Zinssätzen und ungünstigeren Konditionen<br />
zu erhalten, erhöht.<br />
Dem Unternehmen stehen derzeit unausgeschöpfte Kreditlinien im kurz- und langfristigen<br />
Bereich in einem dreistelligen Millionenbetrag zur Verfügung. Positiv ausgewirkt hat sich auch<br />
die Reduzierung der Konzernverschuldung mittels der Veräußerungserlöse. Somit stellt das verfügbare<br />
Kreditvolumen aus heutiger Sicht eine auch für das geplante Wachstum des Konzerns<br />
ausreichende Finanzierungs- und Liquiditätsversorgung sicher. Eine nennenswerte neue Kreditaufnahme<br />
ist in nächster Zeit nicht geplant.<br />
Angesichts eines vergleichsweise geringen Geschäftsvolumens außerhalb des Euro- und<br />
Dollarraumes und einer gezielten Kurssicherung werden nennenswerte Kursrisiken nicht gesehen.<br />
Dieselbe Aussage gilt für den Planungszeitraum angesichts bestehender Kreditlinien<br />
und der damit fixierten Konditionen auch für das Zinsrisiko.<br />
Die Zentralisierung der Finanzierungsaufgaben in der Holding ist Gewähr für eine professionelle<br />
Durchführung und sichert die Planung und laufende Kontrolle der Konzernfinanzen. Das<br />
in der Verantwortung der operativen Bereiche liegende Debitorenmanagement wird von dieser<br />
Stelle überwacht, wobei der Kontrolle der von der Kreditversicherung gesetzten Limite angesichts<br />
zunehmender Insolvenzfälle eine immer größere Bedeutung zukommt. Derivative Finanzinstrumente<br />
dürfen nur zentral und nur zu Sicherungszwecken eingesetzt werden.<br />
Rechtliche Risiken<br />
Prozesse und Rechtsstreitigkeiten, die einen erheblichen Einfluss auf das Ergebnis oder die<br />
Geschäftstätigkeit des Konzerns oder seiner operativen Bereiche haben können, sind nicht anhängig<br />
oder angekündigt. Eine eigene Rechtsabteilung in der Konzernholding stellt die formal<br />
und inhaltlich korrekte Handhabung rechtlich relevanter Sachverhalte, insbesondere bei der Abfassung<br />
von Verträgen und bei der Prozessführung, im gesamten Konzern sicher.<br />
Sonstige Risiken und IT-Risiken<br />
Wesentliche Risiken im Bereich Informatik/EDV konnten durch Übergabe der Hardware,<br />
insbesondere der Mainframes und der Datennetze sowie des Betriebes der Systeme auf spezialisierte<br />
Fachunternehmen verlagert bzw. abgebaut werden.
56 fokussieren: besser sein<br />
Mit der Umstellung der letzten Beteiligungsgesellschaft sowie zweier weiterer wichtiger<br />
Funktionen in einem Teilbereich auf SAP R/3 werden in 2003 nicht unerhebliche Risiken beseitigt,<br />
die stets mit dem Einsatz von eigenentwickelten Programmen oder von kleineren Herstellern<br />
verbunden sind.<br />
Das IT-Sicherheitskonzept wird laufend überprüft und verbessert, insbesondere im Hinblick<br />
auf das Eindringen Dritter, den unberechtigten Zugriff von internen Stellen auf die Daten<br />
des Unternehmens, die Sicherheit der externen Datenübermittlung und die Abwehr von Viren.<br />
Bereits in 2002 hat der Sachversicherer eine Prämienerhöhung durchgesetzt. Neben<br />
einer weiteren erheblichen Prämiensteigerung rechnet <strong>Pfleiderer</strong>, ebenso wie die gesamte inländische<br />
Spanplattenindustrie, für 2003 mit einer deutlichen Heraufsetzung der Selbstbehalte.<br />
<strong>Pfleiderer</strong> überprüft deshalb zusammen mit dem Versicherungsmakler das gesamte Sachversicherungskonzept<br />
im Konzern und untersucht entsprechende Alternativen, auch bezüglich der<br />
Versicherer.<br />
Zentral für den Konzern und in den Geschäftsbereichen wird ein Umweltbeauftragter<br />
bestellt, der entsprechende Richtlinien, insbesondere für Produktion und Lagerhaltung erlässt<br />
und die Verfahren mit dem Ziel der Schwachstellenbeseitigung überprüft. Angesichts seiner<br />
Produkte und der eingesetzten Rohstoffe sieht sich <strong>Pfleiderer</strong> keinen besonderen Risiken ausgesetzt.<br />
Umweltbelastungen aus den vor mehr als einem Jahrzehnt stillgelegten Holzmastenund<br />
-schwellenbetrieben sind von eigenen Mitarbeitern und externen Fachstellen untersucht<br />
worden. Die dabei ermittelten Sanierungsaufgaben werden laufend erfüllt; die daraus resultierenden<br />
Kosten sind überschaubar. Rückstellungen wurden gebildet.<br />
Gesamtrisiko<br />
Im <strong>Pfleiderer</strong> Konzern werden keine Risiken gesehen, die einzeln erkennbar nach Schadenshöhe<br />
und Eintrittswahrscheinlichkeit das Fortbestehen der Gesellschaft gefährden. Es werden<br />
ebenfalls keine Risiken gesehen, die bezüglich eines möglichen Schadeneintritts eine hohe<br />
Korrelation zum Eintritt anderer Risiken aufweisen und dadurch den Bestand des <strong>Pfleiderer</strong><br />
Konzerns gefährden könnten. Es wurden auch keine Risiken ausgemacht, die erkennbar in einer<br />
überschaubaren Zeit nach 2003 zu einer Bestandsgefährdung führen werden. Die Anzahl der<br />
in den Konzern-Risikobericht aufgenommenen Risiken hat sich, mit jetzt 45, gegenüber dem<br />
Vorjahr (68) entsprechend der Veräußerung der beiden Geschäftsfelder Dämmstoffe und Türen<br />
und Fenster deutlich verringert; die Zahl der Risiken für die verbliebenen Bereiche hat sich<br />
gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Rund die Hälfte der im Vorjahr ermittelten Risiken<br />
wurde als nicht mehr existent oder nicht mehr relevant nicht mehr in das Risikoportfolio 2003<br />
aufgenommen. Das Schadenspotenzial der für die verbliebenen Geschäftsbereiche ermittelten<br />
Risiken hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund 15 Prozent vermindert; dabei liegt dieses in<br />
mehr als einem Drittel der Einzelrisiken unter 1 Mio. Euro. Das Schadenspotenzial des höchsten<br />
Risikos im Portfolio 2003 liegt um 50 Prozent unter dem für 2002 höchsten Risiko, wobei<br />
diesem nur eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit beigemessen wird. Die Anzahl der hohen<br />
Einzelrisiken hat sich im gleichen Zeitraum für den Gesamtkonzern um 75 Prozent vermindert.<br />
Die internationale Rating Agentur Fitch Ratings hat im Dezember 2002 das Rating für<br />
Senior Unsecured Debt der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> von BBB- auf BB+ gesenkt, obwohl die Veräußerung<br />
der zwei Geschäftsbereiche Dämmstofftechnik und Türen und Fenster erfolgreich abgeschlos-
lagebericht risikobericht pfleiderer ag 57<br />
sen werden konnte und ein stabiler Cashflow des Business Centers Infrastrukturtechnik den<br />
Konzern unterstützt. Die Rating Agentur rechnet allerdings weiterhin mit einem anhaltend<br />
schwierigen Marktumfeld im Bereich der Holzwerkstoffe. Durch die Herabstufung können sich<br />
künftige Neufinanzierungen kostenintensiver gestalten.<br />
Risikomanagement und Früherkennungssystem<br />
Das gemäß KonTraG für den gesamten Konzern eingerichtete Risiko-Früherkennungssystem<br />
basiert zunächst auf einer klaren und den Belangen eines diversifizierten Konzerns entsprechenden<br />
Organisation und einer fixierten Geschäftsstrategie und -planung. Entsprechende Planungs-<br />
und Controllingsysteme sind bei <strong>Pfleiderer</strong> eingerichtet. Ein laufendes Berichtswesen<br />
und ein monatliches Monitoring der Bereiche, an dem die Mitglieder des Konzernvorstandes<br />
teilnehmen, stellen eine schnelle und umfassende Information des Konzernvorstandes sicher.<br />
Organisationsrichtlinien werden, koordiniert durch eine entsprechende Stelle in der Holding,<br />
laufend aktualisiert und verfeinert. Die Konzernrevision der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> führt plangemäß Wirtschaftlichkeits-,<br />
Organisations- und Ordnungsmäßigkeitsprüfungen durch und überwacht die<br />
Einhaltung von Gesetzen und internen Richtlinien. Durch ein Qualitätsmanagement in allen Geschäftsbereichen,<br />
eine zentrale Rechtsabteilung, Umweltschutzbeauftragte auf Bereichs- und<br />
Konzernebene, eine zentralisierte Konzernfinanzierung und institutionalisierte Zusammenarbeit<br />
mit einem der größten Industrieversicherungsmakler sollen entsprechende Risiken im Konzern,<br />
soweit als möglich, ausgeschlossen werden.<br />
Das gemäß KonTraG eingerichtete Risikomanagement der Gesellschaft umfasst<br />
■ Risiko-Ermittlung und Risiko-Beurteilung<br />
■ Feststellung der derzeitigen Risiko-Behandlung<br />
■ Festlegung neuer, ergänzender Maßnahmen zur Risiko-Behandlung<br />
■ Verfolgung der Risiko-Entwicklung und der Maßnahmen.<br />
Die in der Holding eingerichtete Stelle Risikomanagement hat das Risikomanagementsystem<br />
weiterzuentwickeln, die Arbeiten zu koordinieren und zu überwachen, die Konzernberichte<br />
zu erstellen und Informationen über Risiken schnell und gesichert an den Vorstand<br />
weiterzuleiten, sowie die Bereiche in der Durchführung des Risikomanagements zu unterstützen.<br />
Für das rechtzeitige Erkennen und die sachgerechte Behandlung der Risiken sind die operativen<br />
Bereiche verantwortlich. Sämtliche Risiken wurden mit ihrer möglichen Schadenhöhe<br />
und ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit beurteilt, wobei einer Quantifizierung der Risiko-Potenziale<br />
der Vorrang vor verbalen Beschreibungen gegeben wird. In bereichsbezogenen Workshops,<br />
an denen neben den Bereichsleitungen auch Mitarbeiter aus den Standorten der Gesellschaft<br />
teilnehmen, werden die Risiko-Inventare der Bereiche ermittelt.<br />
Die Ergebnisse der Erhebungen werden in einem Risikobericht detailliert dem Gesamtvorstand<br />
zur Kenntnis gebracht, von ihm diskutiert und dem Aufsichtsrat und Abschlussprüfer<br />
vorgelegt. Der jeweils zum Jahresende erstellte Risikobericht sowie die Risiko-Inventare der<br />
Bereiche werden unterjährig regelmäßig aktualisiert, wobei Änderungen und Maßnahmen erläutert<br />
und dokumentiert werden.
58 fokussieren: besser sein<br />
43%<br />
■ IR<br />
■ PR<br />
■ Sonstige<br />
4%<br />
Aufteilung CC-Ausgaben<br />
53%<br />
marketing und kommunikation<br />
Die Marketing- und Kommunikationsaktivitäten des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns sind nach ihrer Funktionalität<br />
und Zielgruppenansprache gegliedert. Die Kundenansprache erfolgt primär aus den<br />
Business Centern heraus, da hier der direkte Kundenkontakt stattfindet und die jeweiligen<br />
Marketingkonzepte optimal ausgerichtet werden können. In der zentralen Funktion Corporate<br />
Communication werden ergänzend die interne Mitarbeiterkommunikation, die Public und<br />
Investor Relations zusammengefasst. Rund 82 Prozent der gesamten Marketingaufwendungen<br />
in Höhe von 8,5 Mio. Euro wurden in den Business Centern Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik<br />
für die Kundenkommunikation verwendet. Das Budget der Corporate Communication<br />
verteilte sich folgendermaßen: 53 Prozent für Investor Relations, 43 Prozent für Public Relations<br />
und Mitarbeiterkommunikation und 4 Prozent für sonstige Aktivitäten der Kommunikation,<br />
z.B. den Internetauftritt.<br />
Als zentrale Kommunikationsmedien nutzt <strong>Pfleiderer</strong> neben dem Geschäftsbericht und<br />
der Hauptversammlung vor allem auch die Kunden- und Mitarbeiterzeitschriften „Imagine“.<br />
Sowohl aktuelle Themen der operativen Geschäftsentwicklung, Projektvorstellungen als auch<br />
die Vorstellung internationale Standorte, Jubiläen und Auszeichnungen werden den internen<br />
und externen Lesern vorgestellt. Über unsere Website www.pfleiderer.com kann das jeweils<br />
aktuelle Exemplar bestellt werden.<br />
Holzwerkstoffe<br />
Im Jahr 2002 waren die Marketingaktivitäten des Business Centers Holzwerkstoffe vollständig<br />
auf die Kundenansprache ausgerichtet. Vor allem für die Verkaufsförderung und zur Ansprache<br />
neuer Kunden wurde ein breiter Marketingmix eingesetzt. Rund die Hälfte des Marketingbudgets<br />
der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe wurde für Messen und Fachausstellungen in 2002 verwendet.<br />
So präsentierte <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe im Februar 2002 auf der international führenden<br />
Möbelzuliefermesse „Zuliefermesse Ost-Westfalen“ (ZOW) neben dem vollständigen Produktportfolio<br />
auch den neuesten Designreport. Dieses Trendbarometer setzt die aktuellen Gestaltungstrends<br />
in neue Dekorkreationen für die Möbelindustrie um und schafft die Verbindung von<br />
neuesten Farbtrends und aktuellem Möbeldesign.<br />
Vor dem Hintergrund der strategischen Neupositionierung der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> hat der Bereich<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe ein neues Vertriebs- und Marketingkonzept entwickelt, um künftig<br />
das Produktportfolio zielgruppenspezifischer zu gestalten und die Kunden individueller zu<br />
betreuen. Die Einführung und Umsetzung erfolgt sukzessive im laufenden Jahr.<br />
Infrastrukturtechnik<br />
Die Marketingaktivitäten des Business Centers Infrastrukturtechnik orientierten sich im Jahr<br />
2002 vor allem an der Kundenansprache. Ziel der Bemühungen ist, die Marktpotenziale durch<br />
Cross Selling-Maßnahmen zu erschließen und in bestehenden Märkten die Marktanteile<br />
auszubauen. Rund die Hälfte des Marketingbudgets der <strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik wurde
lagebericht marketing und kommunikation/investor relations pfleiderer ag 59<br />
für Messen und Fachausstellungen in 2002 verwendet. Die <strong>Pfleiderer</strong> Wind Energy war auf der<br />
Hannover Messe im April 2002 vertreten, wo sie neben der Systemlösung für den Offshore-Einsatz<br />
– die MULTIBRID ® -Technologie – auch das Regelprinzip für Rotorblätter, die Fernüberwachung<br />
für den Anlagenbetrieb sowie die maximale Ausnutzung des Standorts mittels kranloser<br />
Montage darstellte. Die <strong>Pfleiderer</strong> Verkehrssysteme präsentierte im September auf der InnoTrans<br />
in Berlin, einer Fachausstellung für Verkehrstechnik, neue Varianten des Systems<br />
„Feste Fahrbahn“ für den Fern- und Nahverkehr. Mit eigenen Symposien in Nürnberg und Berlin<br />
hat der Geschäftsbereich Telekommunikation gemeinsam mit 15 Partnerfirmen die zurzeit dominierenden<br />
Herausforderungen der Mobilkommunikation diskutiert und die eigene Kompetenz<br />
als Turnkey-Anbieter dargestellt.<br />
investor relations<br />
Das Börsenjahr 2002 war nach dem bereits schwierigen Jahr 2001 ebenfalls von rückläufigen<br />
Kursen geprägt. Skandale um Bilanzerstellungen und Kursmanipulationen trugen dazu bei, dass<br />
das Vertrauen in die Aktie als Kapitalanlage weiter zurückgegangen ist. Vor diesem Hintergrund<br />
litten gerade die Aktien von Small und Mid Caps unter ausgeprägten Kursverlusten. In zahlreichen<br />
Einzelgesprächen und Investorenkonferenzen hat der Vorstand in 2002 die Neupositionierung<br />
des Konzerns vermittelt und die Geschäftslage erläutert. Doch im allgemein schwachen<br />
Kapitalmarkt musste auch die <strong>Pfleiderer</strong> Aktie auf Jahresfrist einen Kursverlust um 4,53 Euro<br />
oder rund 60 Prozent hinnehmen.<br />
Kursverhältnis der <strong>Pfleiderer</strong> Aktie im Verhältnis zum SDAX<br />
(Bezugsbasis: 1.1.2002)<br />
30<br />
15<br />
0<br />
–15<br />
–30<br />
–45<br />
–60<br />
–75<br />
2.1. 2 3 4 5 6 7<br />
2002<br />
8 9 10 11 30.12.<br />
Performance der <strong>Pfleiderer</strong> Aktie in Prozent Performance SDAX-Index
60 fokussieren: besser sein<br />
29,57% 70,43%<br />
■ <strong>Pfleiderer</strong> UV<br />
■ Free Float<br />
Aktionärsstruktur<br />
Die Aktivitäten des Bereichs Investor Relations waren in 2002 neben der persönlichen<br />
Kommunikation mit institutionellen und privaten Anlegern vor allem von der Erstellung des Geschäftsberichts<br />
2001 und der jährlichen Hauptversammlung am 2. Juli 2002 geprägt. Dank der<br />
Umstellung auf Namensaktien im Oktober 2001 konnten die Aktionäre direkt von <strong>Pfleiderer</strong> zur<br />
Hauptversammlung eingeladen werden. Darüber hinaus versendet <strong>Pfleiderer</strong> an die Aktionäre<br />
bei Bedarf aktuelle Pressemitteilungen und Quartalsberichte. Der Geschäftsbericht dient neben<br />
den Quartalsberichten der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> als wesentliches Kommunikationsmedium zwischen<br />
dem Konzern und der Financial Community. Im Bemühen um eine transparente Darstellung der<br />
Aktivitäten und Finanzlage des Konzerns haben wir den Geschäftsbericht 2001 inhaltlich noch<br />
detaillierter auf die Informationsbedürfnisse unserer Investoren abgestimmt. Im Rahmen des<br />
Geschäftsberichts-Wettbewerbs 2001 des Manager Magazin wurde <strong>Pfleiderer</strong> für die ausführliche<br />
Berichterstattung mit dem dritten Platz der SDAX-Unternehmen belohnt.<br />
Die Hauptversammlung ist vor allem für unsere Privatanleger das wichtigste Ereignis<br />
im Jahr. Am 2. Juli 2002 kamen rund 1.500 Besucher an den Stammsitz der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> in<br />
die Jurahallen in Neumarkt und informierten sich aus erster Hand über die im Mai bekannt<br />
gegebene Neupositionierung des Konzerns. U.a. wählte die Hauptversammlung Herrn Koehler,<br />
Vorstandsvorsitzender der SGL Carbon <strong>AG</strong>, und Herrn Fiedler, Executive Vice President der<br />
Ball Corporation, vormals Schmalbach-Lubeca <strong>AG</strong>, neu in den Aufsichtsrat.<br />
Dividendenpolitik<br />
Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns wurden die Geschäftsbereiche<br />
Dämmstofftechnik und Türen und Fenster im Geschäftsjahr 2002 veräußert. Obwohl<br />
Verkaufserlöse in Höhe von rund 225 Mio. Euro erzielt werden konnten, wurden kumulierte<br />
Buchverluste wirksam, die zu einer Schmälerung der Kapitalrücklage führten. Da Kapitalrücklagen<br />
aufgelöst wurden, darf gemäß §150 Abs. 4 Aktiengesetz für das Geschäftsjahr 2002<br />
keine Gewinnausschüttung erfolgen.<br />
Für das Geschäftsjahr 2003 werden wir uns bei der Ausschüttung der Dividende am<br />
erwirtschafteten Ertrag und freien Cashflow orientieren.<br />
2002 2001<br />
Aktienkurs am 31.12. 2,75 Euro 7,28 Euro<br />
Höchst-/Tiefstkurse 9,00/2,55 9,00/6,55<br />
Durchschnittlicher Tagesumsatz 11.271 Stück 12.723 Stück<br />
Anzahl Aktien 42,685 Mio. 42,685 Mio.<br />
Grundkapital 109.274.000 Euro 109.274.000 Euro<br />
Marktkapitalisierung am 31.12. 121,65 Mio. Euro 310,75 Mio. Euro<br />
Gewichtung im SDAX 2,23% 3,29%<br />
Wertpapierkennummer 676 474 676 474<br />
Börsenkürzel PFD4 PFD4<br />
ISIN DE0006764749 DE0006764749<br />
Ergebnis/Aktie –0,93 Euro 0,57 Euro
lagebericht investor relations/nachtrags-/prognosebericht pfleiderer ag 61<br />
nachtrags-/prognosebericht<br />
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />
Zum Jahresbeginn 2003 weist die Weltwirtschaft wesentliche Unsicherheitsfaktoren auf, die<br />
den führenden Marktforschungsinstituten eine zuverlässige Prognose erschweren. Der drohende<br />
Irak-Konflikt, steigende Rohölpreise und die mangelnden Perspektiven an den internationalen<br />
Kapitalmärkten sorgen für Verunsicherung über den Jahreswechsel hinaus. Ausschlaggebend<br />
für die Entwicklung in 2003 ist auch die US-Wirtschaft.<br />
Die Abwertung des Dollars dürfte sich nach den Prognosen des ifo-Instituts im Jahr 2003<br />
fortsetzen. Die Gründe hierfür liegen vor allem in den anhaltenden Terrorismusängsten, dem<br />
weiter steigenden Leistungsbilanzdefizit der USA, anhaltenden Kapitalmarktschwankungen und<br />
niedrigen Zinsen – die US-Zentralbank hat im November 2002 die Zinsen auf 1,25 Prozent<br />
gesenkt. Für 2003 kann aber mit einer leichten konjunkturellen Aufwärtsbewegung gerechnet<br />
werden, wenn sich der private Konsum und Wohnungsbau normalisiert. Basierend auf dem<br />
niedrigen Dollar ist mit einer Ausweitung des Exports der USA zu rechnen. Das reale Bruttoinlandsprodukt<br />
wird in 2003 vermutlich um etwa 2,5 Prozent zunehmen.<br />
Im Euroraum wird das Jahr 2003 mit nur geringfügig gesteigerter Nachfrage und Produktion<br />
beginnen. Die Steuer- und Abgabeerhöhungen sowie die im Herbst 2002 vorgezogene<br />
Bauproduktion wirken retardierend. Das reale Bruttoinlandsprodukt im Euroraum wird um etwa<br />
1,5 Prozent zunehmen. Im Verlauf des Jahres 2003 werden die Bauinvestitionen ihren Tiefpunkt<br />
erreichen.<br />
Die Ankündigung und teilweise Umsetzung der Erhöhung von Steuern und Sozialabgaben<br />
durch die Bundesregierung zum Jahresende 2002 hat zu einer weiteren Verschlechterung des<br />
Wirtschaftsklimas in Deutschland geführt. Bei einem gedämpften privaten Konsum dürfte sich<br />
im weiteren Jahresverlauf allerdings die Unsicherheit legen und zu einer leichten Belebung führen.<br />
Im Zuge einer allmählichen Erholung der Weltkonjunktur werden auch die deutschen Exporte<br />
in 2003 wieder zunehmen. Basierend auf dem Euro-Dollar-Verhältnis wird sich auch die<br />
preisliche Wettbewerbssituation weniger verschlechtern als noch in 2002. Vor allem aus den<br />
Ländern Mittel- und Osteuropas, die sich im Aufbau befinden, ist mit einer verstärkten Nachfrage<br />
nach Investitionsgütern zu rechnen (ifo-Konjunkturprognose 2003).<br />
Das Hamburger Welt-Wirtschafts-Archiv HWWA geht dagegen von einer Steigerung des<br />
realen Bruttoinlandsprodukts in Deutschland von nur 0,7 Prozent aus. Des Weiteren rechnet<br />
das Marktforschungsinstitut mit erhöhten Arbeitslosenzahlen sowie der Gefahr, dass die<br />
Bundesregierung in 2003 erneut das europäische Defizitkriterium von einer maximalen Neuverschuldung<br />
um 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes nicht wird einhalten können.
62 fokussieren: besser sein<br />
Künftige Beschaffung<br />
Die künftige Entwicklung der Beschaffungs- und Absatzkonditionen ist wesentlich abhängig von<br />
den konjunkturellen und Branchenentwicklungen der jeweiligen Märkte, in denen <strong>Pfleiderer</strong><br />
tätig ist. Aufgrund der anhaltend schwierigen konjunkturellen Lage vor allem in Deutschland<br />
wird die künftige Entwicklung des Konsumverhaltens der Verbraucher für die Möbelindustrie als<br />
Kunden der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe maßgeblich sein. Wir gehen für 2003 von einem anhaltenden<br />
Preis- und Konditionenwettbewerb in diesem Geschäftsbereich aus.<br />
Die gültigen Prämissen für Lieferantenbeziehungen sind auch künftig durch lang- und<br />
mittelfristige Rahmenverträge abgesichert. Beschaffungsmengen und Lieferfristen für Rohstoffe<br />
zur Herstellung unserer Produkte sind so kalkuliert, dass jederzeit die notwendige Verfügbarkeit<br />
unter Berücksichtigung der optimalen Lagerkonditionen eingehalten wird. Obwohl Rahmenpreise<br />
für die Rohstoffe in Rahmenvereinbarungen festgelegt wurden, muss davon ausgegangen<br />
werden, dass korrespondierend zu der jeweiligen Marktentwicklung Nachverhandlungen durchgeführt<br />
werden. Positive Auswirkungen auf Lagerzeiten durch Lagervereinbarungen vor allem<br />
mit Papierlieferanten und somit auch auf die Liquidität konnten bereits in 2002 durch die Einführung<br />
der Just-in-Time-Belieferung im Business Center Holzwerkstoffe erzielt werden. Aufsetzend<br />
auf diesen Strukturen erwarten wir für das kommende Jahr keine nennenswerte zusätzliche<br />
Belastung der Liquidität durch Materialbeschaffungsmaßnahmen.<br />
Aufgrund der bestehenden internationalen Konfliktsituationen und den bereits in 2002<br />
gestiegenen Rohölpreisen ist für das Jahr 2003 mit einer volatilen Preissituation bei auf Rohöl<br />
und Gas basierenden Rohstoffen zu rechnen. Die Rahmenvereinbarungen mit unseren Lieferanten<br />
sind jedoch überwiegend langfristig ausgelegt, so dass nicht von einer signifikanten Beeinflussung<br />
der Fertigungskosten für das Geschäftsjahr 2003 auszugehen ist.<br />
Die Beschaffungssituation von Frisch- und Gebrauchtholz zur thermischen und stofflichen<br />
Verwertung in unseren Biomasse-Kraftwerken bzw. Spanplattenproduktionen ist durch die<br />
Tochtergesellschaft Interwood GmbH langfristig abgesichert und birgt keine außergewöhnlichen<br />
Preisrisiken.<br />
Künftige rechtliche Unternehmensstruktur<br />
Die Organisationsstruktur des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns wird kontinuierlich auf ihre Kosteneffizienz<br />
hin angepasst. Eine Umorganisation und Änderung der rechtlichen Subeinheiten des Konzerns<br />
wird laufend vor dem Hintergrund der ertragsorientierten Wachstumsstrategie des Konzerns<br />
überprüft.<br />
Die inländischen Holzwerkstoff-Produktionsstandorte sowie die Logistik und kaufmännischen<br />
Steuerungsfunktionen werden künftig unter dem Dach der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe<br />
GmbH & Co. KG zusammengeführt. Als eigenständige Tochtergesellschaften werden die<br />
Business Units Tipla, Interwood und Eltec geführt. Die Leitungsstrukturen sind bereits funktional<br />
ausgerichtet worden. Mit der Konzentration auf die Holzwerkstoffe, Maste (künftig:<br />
Poles & Towers) und Verkehrssysteme (künftig: track systems) werden sich auch die Konzernleitungsstrukturen<br />
verändern. Insbesondere wird der Vorstand der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> verstärkt<br />
operative Führungsaufgaben in den Geschäftsfeldern übernehmen.
lagebericht nachtrags-/prognosebericht pfleiderer ag 63<br />
Die Trennung von den Bereichen Eltec und Tipla ist in 2003 vorgesehen und bereits in<br />
den Zahlen zum Jahresende unter „nicht-fortzuführende Aktivitäten“ ausgewiesen. Für die<br />
Windaktivitäten des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns wird mittelfristig ein Partner gesucht, der die Aktivitäten<br />
fortführt und ein angemessenes Entwicklungsumfeld bieten kann. Vor diesem Hintergrund wird<br />
im Konzernabschluss dieser Bereich ebenfalls unter „nicht-fortzuführende Aktivitäten“ ausgewiesen.<br />
Die Entwicklung der Offshore-Technologie MULTIBRID ® ist bereits erfreulich weit<br />
fortgeschritten und verspricht in einem adäquaten Unternehmensumfeld ein erfolgreiches<br />
Geschäft zu werden.<br />
Künftige Organisation<br />
Das Business Center Holzwerkstoffe wird im laufenden Jahr 2003 die Kundenansprache stärker<br />
auf die Zielgruppen ausrichten und mit einem überarbeiteten Markenkonzept neu fokussieren.<br />
Hierauf aufbauend werden die Vertriebs-, Marketing- und Produktionsfunktionen neu organisiert.<br />
In einer umfassenden Kunden- und Marktbefragung wurden die Bedarfe der wichtigsten<br />
Kundengruppen Industrie und Handel analysiert und im künftigen Markenkonzept der <strong>Pfleiderer</strong><br />
Holzwerkstoffprodukte berücksichtigt.<br />
Mit einem neuen, flexibleren Produktions- und Logistikverbund werden die <strong>Pfleiderer</strong><br />
Holzwerkstoffe dem Kerntreiber des Holzwerkstoffgeschäfts Rechnung tragen: der kurzfristigen<br />
Warenverfügbarkeit. Durch die Zusammenfassung der verschiedenen Produktionsstandorte in<br />
Deutschland werden kürzere Lieferzeiten auch für Kleinmengenbestellungen erzielt, so dass ein<br />
großer Teil des Sortiments innerhalb von 48 Stunden verfügbar sein wird. Die Sicherstellung,<br />
dass alle Produktionsanlagen gleiche Produktqualitäten und -varianten liefern können, garantiert<br />
dem Kunden eine gleich bleibende Qualität bei verkürzten Lieferzeiten und vollständigem<br />
Lieferumfang verschiedener Produkte.<br />
Die Fokussierung auf die Geschäftsbereiche Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik unter<br />
Abgabe der Bereiche Dämmstofftechnik und Türen und Fenster wurde zum 1. Januar 2003<br />
in einer Straffung der Overheadstrukturen des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns fortgeführt, um hier eine<br />
erhöhte Führungsintensität zu erzielen. Dies spiegelt sich in veränderten Leitungsstrukturen<br />
wider. Kürzere Entscheidungswege, erhöhte Effizienz und die stärkere Verzahnung von strategischen<br />
und operativen Aufgaben sind die positiven Effekte, die wir hiervon erwarten.<br />
Änderungen im Personal- und Sozialbereich<br />
Die Personalpolitik des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns wird künftig weitergeführt werden. Die Produktivität<br />
des Konzerns wird laufend auch vor dem Hintergrund der Effizienz des Einsatzes von Mitarbeitern<br />
und Strukturen überprüft.<br />
Das Personalentwicklungsprogramm, das unter dem Dach des Business Campus zusammengefasst<br />
ist, wird gemäß dem langfristig angelegten Entwicklungsplan in 2003 fortgesetzt.<br />
Es ist vor allem vorgesehen, die verschiedenen Programme und Maßnahmen in die weitere<br />
Organisation zu tragen und auf weitere Mitarbeiterbereiche auszudehnen. Im Rahmen des<br />
allgemeinen Kostensparprogramms werden auch die Aufwendungen für den Bereich Personalentwicklung<br />
angepasst.
64 fokussieren: besser sein<br />
Künftige Investitionen<br />
Die schlechte Konjunkturentwicklung lässt uns bei künftigen Investitionsvorhaben sorgfältig<br />
und zurückhaltend vorgehen. Wir werden aus der Vielzahl an Projekten diejenigen auswählen,<br />
die besondere Entwicklungs- und Ertragspotenziale versprechen. In der Summe wird das Investitionsbudget<br />
zunächst auf Höhe der Abschreibungen von rund 50 Mio. Euro liegen.<br />
Zur nachhaltigen Senkung der Energiekosten bei der Spanplattenproduktion wird auch für<br />
die Standorte Leutkirch und Rheda-Wiedenbrück die Errichtung eines Biomasse-Heizkraftwerkes<br />
als Kraft-Wärme-Kopplung geplant.<br />
Für 2003 ist die Ausweitung der Produktionsanlage in Wieruszow, Polen, auf großformatige<br />
Spanplatten vorgesehen, um eine breitere Kundenschicht in der Möbelindustrie beliefern zu<br />
können und somit weitere Marktanteile hinzuzugewinnen. Vor allem die Konkurrenzfähigkeit in<br />
den baltischen Staaten, Russland und Skandinavien wird hierdurch nachhaltig verbessert. Die<br />
mittelfristige Planung des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns sieht des Weiteren die Aufnahme eigener Holzwerkstoffproduktionen<br />
in Russland vor. Wir sehen hier einen viel versprechenden und wachstumsträchtigen<br />
Markt, der zur Vorbereitung des Markteintritts schon in 2002 von unseren polnischen<br />
Standorten beliefert wurde.<br />
Darüber hinaus hat die Ergänzung des eigenen Produktportfolios um Produktionsanlagen<br />
für Mitteldichte Faserplatten eine hohe Priorität bei den <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffen.<br />
Der Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik wird in 2003 vor allem in die Stärkung des<br />
Bereichs track systems investieren. Der hohe Qualitätsstandard und das fundierte Know-how<br />
führte zu einer erhöhten Nachfrage nach <strong>Pfleiderer</strong> Fahrwegsystemen. Vor diesem Hintergrund<br />
werden wir in 2003 besonders im Bereich der „Festen Fahrbahn Rheda“ für Hochgeschwindigkeitsstrecken<br />
von Fernbahnen mit Geschwindigkeiten von mehr als 300 km/h investieren.<br />
Im Rahmen des Projekts „HSL-Zuid“, bei dem die Städte Amsterdam und Brüssel durch eine<br />
Hochgeschwindigkeitstrasse miteinander verbunden werden, wird <strong>Pfleiderer</strong> ein Schwellenwerk<br />
in den Niederlanden errichten. Des Weiteren ist ein Schwellenwerk in Rumänien sowie eines<br />
in Brandenburg geplant.<br />
Künftige Forschung und Entwicklung<br />
Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> findet vor allem in der Produktweiterentwicklung<br />
der Bereiche Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik statt. Es ist nicht mit<br />
einer signifikanten Änderung der Entwicklungstätigkeit oder des hier beschäftigten Mitarbeiterstamms<br />
zu rechnen, so dass wir für 2003 von Aufwendungen und Investitionen in Höhe der<br />
Ausgaben in 2002 ausgehen.<br />
Neben den kontinuierlichen Verbesserungs- und Weiterentwicklungsaktivitäten in allen<br />
Produktbereichen werden auch die laufenden Forschungsprojekte weitergeführt, z.B. die<br />
Weiterentwicklung der Offshore-Technologie MULTIBRID ® . Die Entwicklung ist so weit fortgeschritten,<br />
dass wie geplant im Herbst 2003 der erste Prototyp der 5 Megawatt-Anlage für<br />
Testzwecke in der Nähe von Bremerhaven aufgestellt werden kann.
lagebericht nachtrags-/prognosebericht pfleiderer ag 65<br />
Ergebnisbereich der Zukunft<br />
Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2003 ist abhängig von der Entwicklung<br />
in den einzelnen Geschäftsbereichen des Konzerns. Sollten sich die markttechnischen und<br />
politischen Rahmenbedingungen für unsere Geschäftstätigkeit stabil entwickeln, so gehen wir<br />
von einer stabilen Umsatz- und Ertragsentwicklung für den <strong>Pfleiderer</strong> Konzern aus. Dabei kann<br />
die Entwicklung in den Business Centern jedoch unterschiedlich verlaufen. Vor dem Hintergrund,<br />
dass die deutsche Konjunktur auch in den kommenden Jahren nur geringe Wachstumsraten<br />
aufweisen wird, sieht <strong>Pfleiderer</strong> sein zukünftiges Wachstum vor allem im Ausland, insbesondere<br />
in Osteuropa. Die Stärkung der Marktführerschaft unserer Holzwerkstoffaktivitäten<br />
in Polen und die Gewinnung weiterer Kunden bzw. Marktanteile ist für <strong>Pfleiderer</strong> von grundlegender<br />
Bedeutung.<br />
Das Business Center Holzwerkstoffe wird im kommenden Jahr auch weiterhin mit den<br />
schwierigen Rahmenbedingungen kämpfen. Unsere Umsatz- und Ergebniserwartungen sind<br />
dementsprechend für den deutschen Markt sehr gedämpft. Deshalb sind wir insgesamt bestrebt,<br />
den internationalen Anteil am Umsatz von heute rund 52,5 Prozent auszuweiten. Um die<br />
Unabhängigkeit vom deutschen Markt voranzutreiben, wird der Export ins europäische Ausland<br />
in den Fokus gerückt. In Märkten, in denen <strong>Pfleiderer</strong> bisher zwar eingeführt, aber nur mit<br />
geringen Marktanteilen vertreten war, z.B. Großbritannien oder Frankreich, können wir so ein<br />
Wachstum erzielen, ohne dass das Marktvolumen steigen muss. Die Aktivitäten der polnischen<br />
Tochtergesellschaften konnten sich in der Vergangenheit bereits erfreulich entwickeln. Nicht<br />
zuletzt der Export in den russischen Markt ist ein wichtiger Faktor. Hierauf werden wir in 2003<br />
aufbauen können, so dass wir im Auslandsgeschäft der Holzwerkstoffe mit stabilen Umsatzund<br />
Ergebnisbeiträgen rechnen.<br />
Für das kommende Jahr 2003 erwarten wir dank der Planungssicherheit in der Kundenstruktur<br />
des Geschäftsbereiches track systems eine kontinuierliche Geschäftsentwicklung. Umsatz<br />
und Ergebnis des Bereiches Telekommunikation wird sich in 2003 aufgrund der marktbedingten<br />
Schwächung eher verhalten entwickeln. Die Unterschreitung wird jedoch voraussichtlich<br />
durch eine Überschreitung in den Bereichen Poles & Towers und track systems kompensiert<br />
werden können. Ein Wachstum wird vordringlich aus dem Systemgeschäft mit der Festen<br />
Fahrbahn generiert. Hier sind neben dem Projekt „HSL-Zuid“ einige weitere internationale Projekte<br />
in der Planung, mit deren Auftragsvergabe wir im kommenden Jahr rechnen. <strong>Pfleiderer</strong><br />
setzt hierbei vor allem auf die Kompetenz im Projekt-Engineering, wenn es um den Aufbau von<br />
Hochgeschwindigkeitsstrecken geht.<br />
In Deutschland ist <strong>Pfleiderer</strong> mit dem bestehenden Produktportfolio an Beton-, Stahl- und<br />
GFK-Masten bereits Marktführer. Große Chancen liegen jedoch noch im europäischen Ausland<br />
sowie in den USA. Durch eine konzentrierte Internationalisierungsstrategie in Europa und einen<br />
kontinuierlichen Aufbau der Fertigungskapazitäten in den USA streben wir für die nächsten<br />
Jahre eine margenorientierte Ausweitung unseres Geschäftes an. Cross Selling-Potenziale in be-<br />
stehenden Vertriebsstrukturen werden gezielt gehoben und somit weitere Märkte erschlossen.<br />
Durch die Weiterbildung unserer Mitarbeiter und die Eröffnung von Auslandsniederlassungen<br />
werden wir auch künftig ein Wachstum erzielen, das über dem Wachstum des Marktes liegt.
66 fokussieren: besser sein<br />
Künftige Dividende<br />
Nachdem für das Jahr 2002 keine Dividendenausschüttung erfolgt, wird die grundsätzliche<br />
Dividendenpolitik in 2003 weitergeführt. Demnach orientiert sich die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> hinsichtlich<br />
einer Dividendenausschüttung im Wesentlichen an dem im jeweiligen Jahr erwirtschafteten<br />
Ergebnis und freien Cashflow.<br />
Die allgemeinen politischen und wirtschaftlichen Erwartungen für die kommenden Jahre unterstreichen<br />
die Richtigkeit und Notwendigkeit der Strategie des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns, sich auf<br />
die Kernkompetenzen zu fokussieren. In beiden Geschäftsbereichen Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik<br />
stellt die weitere Internationalisierung einen wesentlichen Erfolgsfaktor für eine<br />
ertragsorientierte Gestaltung der künftigen Unternehmensentwicklung dar. Deshalb ist es das<br />
erklärte Ziel des <strong>Pfleiderer</strong> Konzerns, das Exportgeschäft und die internationalen Aktivitäten<br />
weiter zu stärken und neue Märkte zu erschließen. Die internationale Präsenz, insbesondere in<br />
den osteuropäischen Wachstumsmärkten, wird weiter ausgebaut und somit die Abhängigkeit<br />
von der deutschen Konjunktur verringert.<br />
Nach der strategischen Neuausrichtung geht <strong>Pfleiderer</strong> mit wesentlich verbesserten<br />
Voraussetzungen in das neue Geschäftsjahr. Damit gewinnen wir neue finanzielle Freiräume für<br />
eine stabile und langfristig positive Unternehmensentwicklung, die sich in der Balance zweier<br />
leistungsstarker Geschäftsbereiche an den Zielen zur Steigerung der Ertragskraft und des<br />
Unternehmenswertes orientiert.
pfleiderer ag 67<br />
Jahresabschluss <strong>Pfleiderer</strong> Konzern 68<br />
Bilanz 68<br />
Gewinn- und Verlustrechnung 70<br />
Kapitalflussrechnung 71<br />
Segmentberichterstattung 72<br />
Eigenkapitalspiegel 74<br />
Anhang 76<br />
Entwicklung des Anlagevermögens 118<br />
Bilanzen nicht-fortzuführender Aktivitäten 120<br />
Bestätigungsvermerk 122<br />
Konsolidierungskreis 124<br />
Jahresabschluss <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> 126<br />
Bilanz 126<br />
Gewinn- und Verlustrechnung 127<br />
Entwicklung des Anlagevermögens 128<br />
Anhang 130<br />
Bestätigungsvermerk 145<br />
Auf einen Blick<br />
Glossar 146<br />
Stichwortverzeichnis 148<br />
Mehrjahresübersicht 150<br />
Finanztermine und Kontakte 153
68 fokussieren: besser sein<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Konzernbilanz zum 31. Dezember 2002<br />
Aktiva Anhang 31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Liquide Mittel (1) 58.242 55.753<br />
Wertpapiere des Umlaufvermögens 13 11<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (2) 146.312 201.314<br />
Vorräte (4) 114.397 132.681<br />
Latente Steuern 8.702 7.023<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungen 2.231 2.321<br />
Aktiva aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten 35.045 345.183<br />
Kurzfristige Vermögensgegenstände 364.942 744.286<br />
Sachanlagevermögen (5) 381.546 417.576<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände (6) 102.435 107.515<br />
Finanzanlagen (7) 2.072 9.583<br />
Latente Steuern 33.638 44.693<br />
Sonstige Vermögensgegenstände (8) 2.802 880<br />
Langfristige Vermögensgegenstände 522.493 580.247<br />
Aktiva, gesamt 887.435 1.324.533
konzernabschluss bilanz pfleiderer ag 69<br />
Passiva Anhang 31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten (9) 143.328 149.295<br />
Finanzverbindlichkeiten (10) 42.885 124.860<br />
Sonstige kurzfristige Rückstellungen (11) 31.534 33.371<br />
Latente Steuern 3.063 2.756<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen 1.953 2.758<br />
Passiva aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten 23.314 207.735<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 246.077 520.775<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten (13) 322.603 397.384<br />
Pensionsrückstellungen (21) 61.263 59.818<br />
Latente Steuern 39.314 54.649<br />
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 252 246<br />
Sonstige langfristige Rückstellungen (14) 9.772 8.614<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen (15) 6.888 7.779<br />
Ausgleichsposten Anteile Dritter 45.478 46.815<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 485.570 575.305<br />
Eigenkapital (17) 155.788 228.453<br />
Passiva, gesamt 887.435 1.324.533<br />
Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des Konzernjahresabschlusses.
70 fokussieren: besser sein<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung 2002<br />
1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Umsatzerlöse 1.028.432 1.041.995<br />
Herstellungskosten – 755.347 – 736.600<br />
Bruttoergebnis vom Umsatz 273.085 305.395<br />
Vertriebskosten – 117.376 – 115.801<br />
Verwaltungskosten – 106.336 – 104.860<br />
Forschungs- und Entwicklungskosten – 1.159 – 1.689<br />
Sonstige Erträge und Aufwendungen 1.966 4.872<br />
Abschreibungen auf Firmenwerte 0 – 9.652<br />
Betriebsergebnis 50.180 78.265<br />
Zinserträge/-aufwendungen – 15.391 – 22.783<br />
Erträge/Aufwendungen aus Beteiligungen 589 112<br />
Sonstige Erlöse/Aufwendungen – 1.749 – 370<br />
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor Steuern vom<br />
Einkommen und Ertrag und Minderheitsanteilen 33.629 55.224<br />
Steuern vom Einkommen und Ertrag – 13.200 – 9.180<br />
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor<br />
Minderheitsanteilen 20.429 46.044<br />
Verlust aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten – 52.452 – 14.243<br />
Steuern vom Einkommen und Ertrag auf<br />
nicht-fortzuführende Aktivitäten – 3.000 – 4.237<br />
Ergebnis vor Minderheitsanteilen – 35.023 27.564<br />
Minderheitsanteile am Ergebnis – 4.641 – 3.345<br />
Ergebnis nach Minderheitsanteilen – 39.664 24.219<br />
Ergebnis je Aktie – 0,93 0,57<br />
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten je Aktie 0,37 1,00<br />
Durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Aktien 42.673.784 42.685.000<br />
Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des Konzernjahresabschlusses.
<strong>Pfleiderer</strong> Konzern-Kapitalflussrechnung 2002<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
konzernabschluss gewinn- und verlustrechnung/kapitalflussrechnung pfleiderer ag 71<br />
1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor Minderheitsanteilen 20.429 46.044<br />
Veränderungen:<br />
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 60.566 63.013<br />
Veränderungen der Pensionsrückstellungen 2.282 2.113<br />
Operativer Cashflow 83.277 111.170<br />
Veränderungen kurzfristiger Aktiva 75.325 31.261<br />
Veränderung übriger langfristiger Vermögensgegenstände 9.133 – 13.986<br />
Veränderungen kurzfristiger Passiva ausschließlich Finanzschulden – 13.146 11.297<br />
Veränderung langfristiger Passiva ausschließlich Finanzschulden – 15.062 8.886<br />
Veränderung des Ausgleichspostens für Minderheitsgesellschafter – 5.978 1.365<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 133.549 149.993<br />
Cashflow aus Investitionstätigkeit<br />
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen – 5.694 – 9.566<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen – 38.258 – 36.099<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen – 792 – 701<br />
Auszahlungen für den Erwerb von erstkonsolidierten Gesellschaften 0 – 14.756<br />
Abgänge von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens 261 4<br />
Abgänge von Gegenständen des Sachanlagevermögens 7.177 10.590<br />
Abgänge von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 6.480 6.761<br />
Cashflow aus Investitionstätigkeit – 30.826 – 43.767<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nach Investitionstätigkeit 102.723 106.226<br />
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit<br />
Veränderung der Finanzverbindlichkeiten – 163.254 – 16.236<br />
Ausschüttung an Minderheitsgesellschafter 0 – 825<br />
Dividendenausschüttung der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> – 8.537 – 8.537<br />
Erwerb eigener Anteile – 8 0<br />
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – 171.799 – 25.598<br />
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds – 69.076 80.628<br />
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 95 2.312<br />
Veränderung des Finanzmittelfonds aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten 70.265 – 50.546<br />
Veränderung des Finanzmittelfonds aus der erstmaligen Einbeziehung<br />
in den Konsolidierungskreis 1.207 0<br />
Zahlungsmittelbestand 1. Januar 55.764 23.370<br />
Zahlungsmittelbestand 31. Dezember 58.255 55.764<br />
Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des Konzernjahresabschlusses.
72 fokussieren: besser sein<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Konzern-Segmentberichterstattung 2002<br />
Holzwerkstoffe<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Konzernaußenumsätze 693.543 721.403<br />
Konzerninnenumsätze 3.957 2.060<br />
Umsatzerlöse 697.500 723.463<br />
davon Inland 331.267 360.090<br />
davon Ausland 366.233 363.373<br />
Auslandsanteil in % 52,5 50,2<br />
Herstellungskosten – 527.745 – 533.253<br />
in % vom Umsatz – 75,7 – 73,7<br />
Bruttoergebnis vom Umsatz 169.755 190.210<br />
in % 24,3 26,3<br />
Vertriebskosten – 92.829 – 89.939<br />
in % vom Umsatz – 13,3 – 12,4<br />
Verwaltungskosten – 53.322 – 54.772<br />
in % vom Umsatz – 7,6 – 7,6<br />
Forschungs- und Entwicklungskosten – 1.058 – 1.193<br />
in % vom Umsatz – 0,2 – 0,2<br />
Sonstige Erträge und Aufwendungen 10.413 24.177<br />
Abschreibungen auf den Firmenwert 0 – 4.158<br />
Betriebsergebnis 32.959 64.325<br />
EBIT 31.859 64.325<br />
in % vom Umsatz 4,6 8,9<br />
EBITDA 70.586 106.306<br />
in % vom Umsatz 10,1 14,7<br />
Investitionen 19.026 20.965<br />
Mitarbeiter im Durchschnitt ohne Auszubildende 3.452 3.543<br />
Segmentvermögen in Mio. Euro 403,4 478,4<br />
ROCE in % 7,9 13,4
konzernabschluss segmentberichterstattung pfleiderer ag 73<br />
Infrastrukturtechnik Konsolidierung/Sonstiges <strong>Pfleiderer</strong> Konzern<br />
31.12.2002 31.12.2001 31.12.2002 31.12.2001 31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
334.665 310.583<br />
864 12.552<br />
335.529 323.135 – 4.597 – 4.603 1.028.432 1.041.995<br />
202.152 185.966 530.508 540.618<br />
133.377 137.169 497.924 501.377<br />
39,8 42,4 48,4 48,1<br />
– 238.985 – 221.739 – 755.347 – 736.600<br />
– 71,2 – 68,6 – 73,4 – 70,7<br />
96.544 101.396 6.786 13.789 273.085 305.395<br />
28,8 31,4 26,6 29,3<br />
– 27.259 – 26.582 – 117.376 – 115.801<br />
– 8,1 – 8,2 – 11,4 – 11,1<br />
– 33.193 – 39.142 – 106.336 – 104.860<br />
– 9,9 – 12,1 – 10,3 – 10,1<br />
– 120 – 495 – 1.159 – 1.689<br />
0,0 – 0,2 – 0,1 – 0,2<br />
752 3.895 1.966 4.872<br />
0 – 5.493 0 – 9.652<br />
36.724 33.579 – 19.503 – 19.639 50.180 78.265<br />
35.973 33.104 – 18.938 – 19.532 48.894 77.897<br />
10,7 10,2 4,8 7,5<br />
45.633 47.942 – 6.759 – 13.338 109.460 140.910<br />
13,6 14,8 10,6 13,5<br />
18.027 33.309 7.692 6.848 44.745 61.122<br />
1.931 1.943 308 294 5.691 5.780<br />
127,3 173,6 32,0 11,7 562,7 663,7<br />
28,3 19,1 8,7 11,7
74 fokussieren: besser sein<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Konzern-Eigenkapitalspiegel<br />
Geschäftsjahr 2002<br />
Gezeichnetes Kapital- Sonderposten<br />
Kapital rücklage US-GAAP-<br />
Umstellung<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Stand 1.1.2002 109.274 137.919 91.116<br />
Dividende der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
Eigene Anteile<br />
Veränderung des Ausgleichspostens aus der Währungsumrechnung<br />
Umgliederung von Fremdwährungsposten entkonsolidierter Gesellschaften<br />
Veränderung des Ausgleichspostens aus der Bewertung von Finanzderivaten<br />
Veränderung des Ausgleichspostens aus der Bewertung von Pensionen<br />
Umgliederung von Ausgleichsposten aus der Bewertung von Finanzderivaten<br />
entkonsolidierter Gesellschaften<br />
Ergebnis nach Minderheitsanteilen<br />
Verwendung von Rücklagen – 126.992<br />
Stand 31.12.2002 109.274 10.927 91.116<br />
Geschäftsjahr 2001<br />
Gezeichnetes Kapital- Sonderposten<br />
Kapital rücklage US-GAAP-<br />
Umstellung<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Stand 1.1.2001 109.274 137.919 91.116<br />
Dividende der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
Veränderung des Ausgleichspostens aus der Währungsumrechnung<br />
Veränderung des Ausgleichspostens aus der Bewertung von Finanzderivaten<br />
Veränderung des Ausgleichspostens aus der Bewertung von Pensionen<br />
Ergebnis nach Minderheitsanteilen<br />
Stand 31.12.2001 109.274 137.919 91.116
konzernabschluss eigenkapitalspiegel pfleiderer ag 75<br />
Kumuliertes Gesamtergebnis<br />
Gewinn- Eigene Konzern-<br />
Sonstiges Gesamtergebnis<br />
Summe<br />
rücklagen Anteile bilanzgewinn Fremd- Bewertung Bewertung<br />
währungs- Finanz- Pensionen<br />
umrechnung derivate<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
67.746 0 – 187.004 13.740 – 2.303 – 2.035 228.453<br />
– 8.537 – 8.537<br />
– 8 – 8<br />
– 18.543 – 18.543<br />
– 8.860 8.860 0<br />
– 6.460 – 6.460<br />
547 547<br />
– 360 360 0<br />
– 39.664 – 39.664<br />
126.992 0<br />
67.746 – 8 – 117.433 4.057 – 8.403 – 1.488 155.788<br />
Kumuliertes Gesamtergebnis<br />
Gewinn- Eigene Konzern-<br />
Sonstiges Gesamtergebnis<br />
Summe<br />
rücklagen Anteile bilanzgewinn Fremd- Bewertung Bewertung<br />
währungs- Finanz- Pensionen<br />
umrechnung derivate<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
67.746 0 – 202.686 2.430 2.797 0 208.596<br />
– 8.537 – 8.537<br />
11.310 11.310<br />
– 5.100 – 5.100<br />
– 2.035 – 2.035<br />
24.219 24.219<br />
67.746 0 – 187.004 13.740 – 2.303 – 2.035 228.453
76 fokussieren: besser sein<br />
Konzernanhang zum Konzernjahresabschluss 2002<br />
I. Geschäftsfelder und Grundlagen des Unternehmens<br />
II. Befreiungsregelung gemäß § 264b HGB<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> (nachfolgend als „<strong>Pfleiderer</strong>“ oder „Gesellschaft“ bezeichnet) ist nach der im<br />
Berichtsjahr vollzogenen Veräußerung des Dämmstoff- sowie Türen-und-Fenster-Bereiches ausgerichtet<br />
auf die Kernkompetenzen Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik mit den Schwerpunkten<br />
Verkehrstechnik sowie Beton-Maste und -Türme.<br />
Die im Rahmen der Veräußerung der Bereiche Dämmstofftechnik und Türen und Fenster<br />
verbliebenen Aktiv- und Passiv-Posten werden zusammen mit dem Bereich Windkraftanlagen<br />
unter den nicht-fortzuführenden Aktivitäten in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
ausgewiesen. Hier werden ebenfalls die Aktivitäten zweier Business Units aus dem Bereich<br />
Holzwerkstoffe ausgewiesen, die nicht weiter zum definierten Zielmarkt der <strong>Pfleiderer</strong><br />
Gruppe gehören. Zur Verbesserung der Vergleichbarkeit wurden gemäß US-GAAP auch die Vorjahre<br />
bezüglich nicht-fortzuführender Aktivitäten angepasst. Entsprechend dieser Vorgehensweise<br />
sind auch die im Berichtsjahr bereits veräußerten und entkonsolidierten Aktivitäten in<br />
den Vergleichszahlen des Vorjahres unter nicht-fortzuführenden Aktivitäten ausgewiesen.<br />
Der Konzernabschluss der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ist in den Konzernabschluss der <strong>Pfleiderer</strong><br />
Unternehmensverwaltung GmbH, Nürnberg, einbezogen. Der Konzernabschluss der <strong>Pfleiderer</strong><br />
Unternehmensverwaltung GmbH, Nürnberg, zum 31. Dezember 2002 wird erstmalig im Einklang<br />
mit den in den USA allgemein anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen („United States<br />
Generally Accepted Accounting Principles“ oder „US-GAAP“) aufgestellt. Gemäß § 292a HGB<br />
ist die <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH, Nürnberg, von der Pflicht zur Aufstellung<br />
eines Konzernabschlusses nach HGB befreit. Der Konzernabschluss wird beim Handelsregister<br />
des Amtsgerichts Nürnberg hinterlegt.<br />
Die Gesellschaften, die von den Befreiungsregelungen Gebrauch gemacht haben, sind in der<br />
Aufstellung des Konsolidierungskreises kenntlich gemacht.<br />
III. Zusammenfassung der wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />
Präsentationsbasis<br />
Der Konzernabschluss der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ist erstmalig im Einklang mit den in den USA allgemein<br />
anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen („United States Generally Accepted Accounting<br />
Principles“ oder „US-GAAP“) aufgestellt worden. Gemäß § 292a HGB ist die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
damit von der Pflicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach HGB befreit. Alle Beträge<br />
des Konzernabschlusses werden in Euro angegeben.
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 77<br />
Konsolidierungskreis<br />
Der Konzernabschluss enthält die Jahresabschlüsse der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> und ihrer mehrheitlich<br />
gehaltenen und beherrschten Tochtergesellschaften. Alle wesentlichen Tochterunternehmen,<br />
an denen die Gesellschaft mittelbar bzw. unmittelbar Kontrolle ausübt, sind in den Konzernabschluss<br />
einbezogen. In den Konzernabschluss werden neben der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> 26 inländische<br />
und 20 ausländische Tochterunternehmen im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogen.<br />
Erstmals konsolidiert werden im Berichtsjahr 3 Tochterunternehmen, während 16 Tochterunternehmen<br />
aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden sind.<br />
Aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
des Konzerns werden 8 (Vorjahr: 12) Tochtergesellschaften nicht konsolidiert.<br />
Anzahl der vollkonsolidierten Gesellschaften:<br />
2002 2001<br />
Inland 26 32<br />
Ausland 20 27<br />
Gesamt 46 59<br />
Anzahl der vollkonsolidierten Gesellschaften, die als fortzuführende Aktivitäten bilanziert<br />
werden:<br />
Erstmalig in den Konzernabschluss einbezogene Tochtergesellschaften:<br />
Gründungen<br />
– Fideris Spanplatten <strong>AG</strong>, St. Gallen/Schweiz<br />
– Duropal S.A.S., Reims/Frankreich,<br />
Sonstige<br />
– Travertec S.R.L., Brasov/Rumänien<br />
2002 2001<br />
Inland 18 18<br />
Ausland 19 16<br />
Gesamt 37 34<br />
Die Travertec S.R.L., Brasov/Rumänien, wurde bereits im Vorjahr gegründet, aber aus Wesentlichkeitsgründen<br />
nicht im Vorjahr in den Konzernabschluss einbezogen.
78 fokussieren: besser sein<br />
Auswirkung aus den Zugängen zum Konsolidierungskreis auf die als fortzuführende<br />
Aktivitäten bilanzierten wesentlichen Bilanzposten:<br />
Aktiva<br />
Tsd. Euro<br />
Anlagevermögen 62<br />
Vorräte 1.116<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.415<br />
Passiva<br />
Rückstellungen 83<br />
Übrige Verbindlichkeiten 1.415<br />
Durch die Zugänge zum Konsolidierungskreis erhöhten sich die Umsatzerlöse der fortzuführenden<br />
Aktivitäten um 10,2 Mio. Euro.<br />
Konsolidierungsgrundsätze<br />
Die Kapitalkonsolidierung wird nach der Erwerbsmethode durchgeführt (sog. „purchase<br />
accounting“). Dabei werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem auf das<br />
Mutterunternehmen entfallenden Anteil am Eigenkapital zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Eine<br />
Differenz wird entsprechend der Beteiligungsquote den Vermögensgegenständen und Schulden<br />
des Tochterunternehmens bis zur Höhe der anteiligen Zeitwerte zugeordnet (proportionale<br />
Neubewertungsmethode). Ein verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Firmenwert<br />
aktiviert und entsprechend den Regelungen des SFAS No. 142 einem Impairment Test (Werthaltigkeitstest)<br />
unterzogen.<br />
Anteile an nicht vollkonsolidierten verbundenen Unternehmen wurden zu Anschaffungskosten<br />
bewertet. Anteile an assoziierten Unternehmen waren aufgrund der Wesentlichkeit nicht<br />
nach der Equity-Methode zu bilanzieren.<br />
Alle Forderungen und Verbindlichkeiten, Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie<br />
Zwischenergebnisse innerhalb des Konsolidierungskreises werden im Rahmen der Konsolidierung<br />
eliminiert.<br />
Anteile konzernfremder Gesellschafter werden ausgehend von dem jeweils am Bilanzstichtag<br />
vorhandenen Eigenkapital ermittelt und zusammen mit Gewinn- und Verlustanteilen als<br />
Ausgleichsposten Anteile Dritter in der Konzernbilanz ausgewiesen.<br />
Wesentliche Erwerbe und Veräußerungen/nicht-fortzuführende Aktivitäten<br />
Im Geschäftsjahr 2002 sind die Tochtergesellschaften Fideris Spanplatten <strong>AG</strong>, St. Gallen/<br />
Schweiz, und Duropal S.A.S., Reims/Frankreich, gegründet worden. Die Erstkonsolidierung erfolgte<br />
auf den Zeitpunkt der Gründung dieser Gesellschaften. Dementsprechend berücksichtigt<br />
die Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung die Ergebnisse dieser Gesellschaften ab dem Zeitpunkt<br />
der Gründung.<br />
Im Geschäftsjahr 2002 wurden die Geschäftsbereiche Dämmstofftechnik sowie Türen<br />
und Fenster veräußert. Die Auswirkungen aus dem Verkauf und der Entkonsolidierung dieser<br />
Bereiche auf die Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung werden im Folgenden<br />
unter Abschnitt IV., Ziffer 16, nicht-fortzuführende Aktivitäten erläutert.
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 79<br />
Auch die Bilanzposten der Business Unit Wind sowie zwei weiterer Business Units des Bereiches<br />
Holzwerkstoffe werden als nicht-fortzuführende Aktivitäten in der Bilanz ausgewiesen.<br />
Verwendung von Schätzungen<br />
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert Einschätzungen und Annahmen des Vorstandes,<br />
die sich auf die ausgewiesene Höhe des Vermögens, der Verbindlichkeiten, der Erträge<br />
und Aufwendungen im Konzernabschluss und den Ausweis der Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten<br />
auswirken. Die tatsächlichen Ergebnisse können von diesen Schätzungen<br />
abweichen.<br />
Fremdwährungsumrechnung<br />
Die Jahresabschlüsse der Tochtergesellschaften der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> wurden in ihrer funktionalen<br />
Währung erstellt, die der Landeswährung entspricht. Die Bilanzkonten werden zu den am Ende<br />
des Berichtszeitraums gültigen Kursen in die Berichtswährung (Euro) umgerechnet, mit Ausnahme<br />
des Eigenkapitals, das zu den am Stichtag einer Transaktion jeweils geltenden Kursen<br />
umgerechnet wurde. Die Erlös- und Aufwandskonten wurden zu den gewichteten Durchschnittskursen<br />
während des Geschäftsjahres umgerechnet. Die sich aus der Währungsumrechnung ergebenden<br />
Differenzen werden in einer gesonderten Position innerhalb des Eigenkapitals erfasst<br />
(sonstiges Gesamtergebnis/Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung) bis die<br />
Konzerngesellschaft verkauft oder anderweitig liquidiert wird.<br />
Die für den Konzern wesentlichen Fremdwährungen entwickelten sich wie folgt:<br />
Mittelkurs zum Stichtag 31.12.2002 31.12.2001<br />
1 Euro = 1 Euro =<br />
Großbritannien (GBP) 0,6505 0,6088<br />
Polen (PLN) 4,0329 3,5068<br />
Rumänien (ROL) 34.084,2000 27.770,0000<br />
Russland (RUB) 33,4800 26,9100<br />
Schweiz (CHF) 1,4527 1,4805<br />
Slowenien (SIT) 228,4860 214,2060<br />
Tschechien (CZK) 31,5200 31,9900<br />
Ungarn (HUF) 236,0650 245,9550<br />
USA (USD) 1,0477 0,8820<br />
Ukraine (UAH) 5,4063 4,7267<br />
Umsatzrealisierung<br />
Umsätze werden im Wesentlichen erzielt aus Produktlieferungen und Dienstleistungen. Diese<br />
Umsätze werden unter Abzug von Erlösschmälerungen wie Boni, Skonti oder Rabatte zu dem<br />
Zeitpunkt bilanziert, zu dem sie nach US-GAAP als entstanden anzusehen sind (realized or<br />
realizable and earned). Dies ist im Allgemeinen der Fall, sofern ein eindeutiger Nachweis einer<br />
Vereinbarung besteht, die Lieferung erfolgt ist bzw. die Leistung erbracht wurde, der Preis fest<br />
vereinbart bzw. eindeutig bestimmbar ist sowie die tatsächliche Zahlung angemessen sichergestellt<br />
ist.
80 fokussieren: besser sein<br />
Umsatzerlöse aus Langfristfertigung werden als realisiert berücksichtigt, soweit hinreichend<br />
verlässlich eine Ermittlung von Gesamterlösen, Gesamtkosten und Fertigstellungsgrad<br />
möglich ist (percentage of completion method, hauptsächlich geregelt in SOP 81-1 und<br />
ARB 45). Der Konzern hatte im Rahmen der percentage of completion method Umsatzerlöse in<br />
Höhe von 1.342 Tsd. Euro (Vj. 1.512 Tsd. Euro) zu berücksichtigen.<br />
Flüssige Mittel<br />
Flüssige Mittel sind Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten sowie sofort verfügbare<br />
Bankguthaben, deren ursprüngliche Laufzeit bis zu drei Monate beträgt.<br />
Konzentration von Kreditrisiken<br />
Der Konzern verkauft eine breite Produktpalette und Dienstleistungen an einen großen Kreis<br />
von industriellen und kommerziellen Kunden im In- und Ausland. Im Ausland ist die <strong>Pfleiderer</strong><br />
Unternehmensgruppe im Wesentlichen in Europa, Asien, Australien, Nordamerika sowie in Südafrika<br />
vertreten. Konzentrationen von Kreditrisiken in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen sind allein schon durch die große Kundenanzahl begrenzt. Ein Teil der Forderungen<br />
ist außerdem gesichert durch eine Kreditversicherung.<br />
Im Berichtszeitraum gab es einen Kunden, mit dem ein Umsatzvolumen von rund<br />
6 Prozent des Gesamtumsatzes erreicht wurde. Die Gesellschaft sieht hinsichtlich dieses Großkunden<br />
keine Bonitätsrisiken.<br />
Die Gesellschaft investiert Bargeldreserven über laufende Guthaben bei Kreditinstituten<br />
und andere hochwertige, kurzfristig liquidierbare Geldanlagen. Die Gesellschaft überwacht<br />
ihr Kreditrisiko durch eine regelmäßige Überprüfung der Bonität der Investitionen. Außerdem<br />
werden diese Investitionen ausschließlich als Einlagen oder liquide Geldanlagen gehalten.<br />
Forderungen<br />
Forderungen sind zum Nennwert abzüglich Einzel- und Pauschalwertberichtigungen bilanziert<br />
(net realizable value). Einzelwertberichtigungen werden vorgenommen, wenn Forderungen ganz<br />
oder teilweise uneinbringlich sind oder die Uneinbringlichkeit wahrscheinlich ist, wobei der<br />
Betrag der Wertberichtigung hinreichend genau ermittelbar sein muss. Zur Deckung des allgemeinen<br />
Ausfallrisikos von Forderungen wird auf Basis der Forderungsausfälle der Vergangenheit<br />
ein geschätzter Betrag als Pauschalwertberichtigung angesetzt. Für Boni und Skonti werden<br />
Rückstellungen in ausreichender Höhe gebildet.<br />
Im Konzern werden Forderungsverkäufe entsprechend den Vorschriften des Statement<br />
of Financial Accounting Standards No. 140 (SFAS No. 140 Accounting for Transfers and Servicing<br />
of Financial Assets and Extinguishments of Liabilities), behandelt. Gemäß SFAS No. 140<br />
hat ein Unternehmen die kontrollierten Finanzaktiven, die Bedienung von verkauften Forderungen<br />
sowie die eingegangenen Verbindlichkeiten zu erfassen und diejenigen Finanzaktiven<br />
auszubuchen, die sich gemäß den in SFAS No. 140 aufgeführten Kriterien nicht mehr in der<br />
Kontrolle des Unternehmens befinden.<br />
Der Konzern behandelt seine im Rahmen eines Asset Backed Securities-Programms<br />
übertragenen Forderungen als Forderungsverkauf. Dabei wird der Transfer erst dann als<br />
Verkauf bilanziert, wenn sich die Forderungen außerhalb der „Reichweite“ der Gesellschaft und<br />
ihrer Gläubiger befinden. Dies gilt auch im Falle eines Konkurses oder anderer Vermögensverwaltung<br />
des Gläubigers. Außerdem muss das Verpfändungs- oder Tauschrecht der transferierten
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 81<br />
Forderungen aufgegeben und die Möglichkeit oder Verpflichtung zum Rückkauf ausgeschlossen<br />
worden sein.<br />
Vorräte<br />
Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder zu dem niedrigeren<br />
durchschnittlichen Einkaufspreis bzw. Marktpreis (lower of cost or market) auf Basis<br />
von Einzelwerten oder der gewichteten Durchschnittsmethode. In begründeten Einzelfällen wird<br />
auch die FiFo-Methode (first in – first out) angewandt. Zur Ermittlung des Marktwertes wird<br />
grundsätzlich auf die Wiederbeschaffungskosten abgestellt. Wertobergrenze bei der Ermittlung<br />
des Marktwertes (ceiling) ist der geschätzte Verkaufspreis im Rahmen der gewöhnlichen<br />
Geschäftstätigkeit abzüglich der zu erwartenden Kosten der Fertigstellung und des Verkaufs<br />
(net realizable value). Wertuntergrenze bei der Ermittlung des Marktwertes (floor) ist der net<br />
realizable value abzüglich einer normalen Gewinnmarge.<br />
Die Herstellungskosten umfassen neben den Material- und Fertigungseinzelkosten auch<br />
die angemessenen Teile der durch den Produktionsprozess veranlassten Material- und Fertigungsgemeinkosten.<br />
Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus geminderter Verwendbarkeit<br />
oder Überalterung ergeben haben, wurden durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.<br />
Für nicht mehr gängige Artikel wurden Abschläge vorgenommen.<br />
Einsatz von Finanzinstrumenten<br />
Der Konzern schließt weltweit in zahlreichen internationalen Währungen Geschäfte ab, wodurch<br />
er grundsätzlich Wechselkursschwankungen ausgesetzt ist. Durch den Einsatz derivativer<br />
Finanzinstrumente reduziert <strong>Pfleiderer</strong> verschiedenartige Marktrisiken.<br />
Marktwerte von Finanzinstrumenten<br />
Der Marktwert eines Finanzinstruments ist der Preis, zu dem eine Partei die Rechte und/oder<br />
Pflichten aus diesem Finanzinstrument von einer anderen Partei übernehmen würde. Die<br />
Gesellschaft lässt die Bewertung von Finanzinstrumenten von den jeweilig kontrahierenden<br />
Partnern, das sind in der Regel Kreditinstitute, vornehmen.<br />
Der Buchwert von Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing entspricht unter Zugrundelegung<br />
des Marktpreises für ähnliche Finanzierungen in etwa dem Zeitwert. Gleiches gilt auch<br />
für die Finanzanlagen.<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten<br />
aktiviert und planmäßig über ihre Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Bei identifizierbaren<br />
selbst erstellten immateriellen Vermögensgegenständen (außer Software) werden lediglich<br />
die direkten externen Kosten zur Erlangung dieser Vermögensgegenstände aktiviert und über<br />
deren Nutzungsdauer planmäßig linear über drei bis fünf Jahre abgeschrieben.<br />
Aufwendungen im Zusammenhang mit dem entgeltlichen Erwerb und der Eigenentwicklung<br />
selbst genutzter Computer-Software einschließlich der Aufwendungen, diese Software in<br />
einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen, werden aktiviert und über die voraussichtliche<br />
Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben.
82 fokussieren: besser sein<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte werden aktiviert und gemäß den Bestimmungen des SFAS No. 142<br />
in regelmäßigen Abständen (mindestens einmal jährlich) einem „Impairment Test“ (Werthaltigkeitstest)<br />
unterzogen. SFAS No. 142 verlangt, dass Firmenwerte und unbegrenzt nutzbare<br />
immaterielle Vermögensgegenstände nicht länger planmäßig abgeschrieben werden, sondern<br />
bezüglich der Erfordernis einer außerplanmäßigen Abschreibung überprüft werden, wenn hierfür<br />
Anzeichen bestehen, mindestens jedoch regelmäßig einmal im Jahr. Die Abschreibungsvorschriften<br />
von SFAS No. 142 sind auf alle Firmenwerte und immateriellen Vermögensgegenstände<br />
anzuwenden, die nach dem 30. Juni 2001 im Wege eines Unternehmenskaufs erworben<br />
worden sind. Für alle übrigen Geschäfts- oder Firmenwerte, die vor dem 30. Juni 2001 erworben<br />
wurden, ist gemäß SFAS No. 142 ab dem Geschäftsjahr 2002 die planmäßige Abschreibung<br />
auszusetzen.<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer werden planmäßig<br />
über die voraussichtliche Zeit ihrer Nutzung abgeschrieben.<br />
Sachanlagen<br />
Die Sachanlagen sind zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich der<br />
aufgelaufenen Abschreibungen ausgewiesen. Die Abschreibungen erfolgen linear über die betriebsgewöhnliche<br />
Nutzungsdauer der Anlagengegenstände. Die Herstellungskosten für selbst<br />
erstellte Anlagen enthalten neben den Material- und Fertigungseinzelkosten auch angemessene<br />
Teile der zurechenbaren Material- und Fertigungsgemeinkosten und – soweit sich die Herstellung<br />
über einen längeren Zeitraum erstreckt – Fremdkapitalzinsen während der Bauzeit. Verwaltungskosten<br />
werden nur aktiviert, sofern ein direkter Herstellungsbezug vorliegt. Instandhaltungs-<br />
und Reparaturaufwendungen werden als Aufwand erfasst.<br />
Abnutzbare Gegenstände werden planmäßig zeitanteilig linear abgeschrieben. Geringwertige<br />
Vermögensgegenstände des Anlagevermögens mit Anschaffungskosten unter 410 Euro<br />
werden im Jahr der Anschaffung aus Wesentlichkeitsgründen analog der deutschen Bilanzierungspraxis<br />
voll abgeschrieben. Bei Verkauf oder Verschrottung scheiden die Anlagengegenstände<br />
aus dem Anlagevermögen aus; dabei entstehende Gewinne oder Verluste werden<br />
ergebniswirksam berücksichtigt.<br />
Für die planmäßigen Abschreibungen werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:<br />
Gebäude<br />
Jahre<br />
20 – 25<br />
Technische Anlagen und Maschinen 8 – 16<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 – 11<br />
Einbauten in Mieträume und geleaste Sachanlagen werden über die betriebsgewöhnliche<br />
Nutzungsdauer oder, wenn kürzer, über die Miet- bzw. Leasingdauer abgeschrieben.<br />
Staatliche Beihilfen und Zuschüsse<br />
Staatliche Beihilfen und Zuschüsse werden bei Zahlungseingang aktivisch von den Anschaffungs-<br />
und Herstellungskosten der begünstigten Investitionen unter der Voraussetzung abgesetzt,<br />
dass die entsprechenden Investitionsbedingungen erfüllt wurden.
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 83<br />
Wertminderung langlebiger und immaterieller Vermögensgegenstände mit<br />
begrenzter Nutzungsdauer<br />
Langlebige und immaterielle Vermögensgegenstände werden auf Wertminderungen untersucht,<br />
wenn Ereignisse oder Änderungen eingetreten sind, die darauf hindeuten, dass der Buchwert<br />
eines Vermögensgegenstandes nicht mehr realisiert werden kann. Falls Tatsachen und Umstände<br />
darauf schließen lassen, dass eine Wertminderung vorliegt, wird der Buchwert des Vermögensgegenstandes<br />
mit den zukünftigen geschätzten, nicht abgezinsten Einnahmen verglichen.<br />
Gegebenenfalls wird eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen.<br />
Der Zeitwert wird basierend auf den über die Nutzungsdauer des Vermögensgegenstandes<br />
abgezinsten Einnahmeüberschüssen berechnet.<br />
Im Geschäftsjahr 2002 wurde im Konzern eine Sachanlageninventur durchgeführt. Aufgrund<br />
von Inventurdifferenzen und mangelnder Verwertbarkeit von Vermögensgegenständen<br />
wurden Aufwendungen für Anlagenabgänge und Verschrottungen von 1.358 Tsd. Euro berücksichtigt.<br />
Leasing<br />
Leasing-Transaktionen sind entweder als „capital lease“ oder als „operate lease“ zu klassifizieren.<br />
Transaktionen, bei denen eines der Kriterien des SFAS No. 13 zutrifft, werden im Konzern<br />
als „capital lease“ behandelt. Dementsprechend ist das Leasingobjekt einschließlich der<br />
korrespondierenden Verbindlichkeit im Konzern (Leasingnehmer) zu bilanzieren.<br />
SFAS No. 13 beinhaltet folgende Kriterien:<br />
– Der Leasingvertrag beinhaltet die Übertragung des Leasingobjektes am Ende der Laufzeit<br />
auf den Leasingnehmer.<br />
– Das Bestehen einer günstigen Kaufpreisoption zum Erwerb des Leasinggutes liegt deutlich<br />
unterhalb des Verkehrswertes.<br />
– Die Laufzeit des Leasingvertrages entspricht mindestens 75 Prozent der geschätzten,<br />
gewöhnlichen Nutzungsdauer des Leasingobjektes.<br />
– Der Barwert der künftigen Mindestleasingraten bei Abschluss des Vertrages entspricht<br />
mindestens 90 Prozent des Verkehrswertes des Leasingobjektes.<br />
Alle übrigen Leasingvereinbarungen, bei denen der Konzern als Leasingnehmer auftritt, sind als<br />
„operate lease“ zu behandeln mit der Folge, dass die Leasingzahlungen bei Anfall aufwandswirksam<br />
werden.<br />
Vergütung in Aktienoptionen<br />
Die Gesellschaft bilanziert ihre gewährten Aktienoptionen nach der „intrinsic value based<br />
method“ (Bewertung zum inneren Wert) entsprechend Accounting Principles Board Opinion<br />
No. 25 „Accounting for Stock Issued to Employees“ (Bilanzierung von an Mitarbeiter ausgegebenen<br />
Aktien), (APB No. 25) und einschlägigen Auslegungen. Gemäß APB No. 25 wird der<br />
Personalaufwand in Höhe des Unterschiedsbetrages zwischen dem Börsenkurs der Aktien der<br />
Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausgabe der Option und dem Ausübungspreis des gewährten<br />
Bezugsrechtes ausgewiesen. Zu den Proforma-Offenlegungen gemäß Statement of Financial<br />
Accounting Standards 121 (SFAS No. 123 Accounting for Stock Based Compensation (Bilanzierung<br />
von Vergütung auf Aktienbasis)) verweisen wir auf Abschnitt IV, Ziffer 18.
84 fokussieren: besser sein<br />
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen sind nach dem versicherungsmathematischen<br />
Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method) bewertet. Es wird teilweise<br />
eine Mindestverpflichtung angesetzt, d.h. ein Verpflichtungsumfang, der über die in der<br />
Vergangenheit ergebniswirksam berücksichtigten Pensionsverpflichtungen hinausgeht. Wenn<br />
kein immaterieller Vermögensgegenstand anzusetzen ist oder soweit über den Betrag des immateriellen<br />
Vermögensgegenstandes hinaus zusätzliche Verpflichtungen bestehen, wird der<br />
Betrag mit dem Eigenkapital verrechnet. Nicht realisierte versicherungsmathematische Gewinne<br />
und Verluste werden nach den individuellen Gegebenheiten des Versorgungsplans in der<br />
Regel längstens über die restliche Dienstzeit oder die Lebenserwartung der Versorgungsberechtigten<br />
amortisiert.<br />
Sonstige Rückstellungen<br />
Rückstellungen einschließlich Umweltschutzrückstellungen, die sich aus rechtlichen Ansprüchen,<br />
behördlichen Auflagen oder auf anderer Basis ergeben, werden zu dem Zeitpunkt gebildet,<br />
zu dem es wahrscheinlich ist, dass sie entstanden sind und ihr Betrag vernünftig einschätzbar<br />
ist, d.h. eine rechtliche Verpflichtung besteht.<br />
Die Gesellschaft bildet Rückstellungen im Zusammenhang mit Umweltschutzmaßnahmen,<br />
wenn eine Inanspruchnahme wahrscheinlich erscheint und entsprechend auch geschätzt werden<br />
kann. Änderungen dieser Schätzungen werden in der Periode gebucht, in der die Änderung<br />
eintritt. Zwar kann die Gesellschaft die Auswirkung von zukünftigen Gesetzen nicht schätzen,<br />
jedoch geht der Konzern davon aus, dass die endgültige Regelung dieser Angelegenheiten<br />
keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss haben wird.<br />
Kosten für künftige Ausgaben für Umweltschutzmaßnahmen werden nicht auf ihren Barwert<br />
abgezinst. Die Gesellschaft weist eine Forderung bezüglich geschätzter Ansprüche gegenüber<br />
Versicherungsgesellschaften oder anderen fremden Dritten aus, wenn der Erhalt dieser<br />
Forderungen wahrscheinlich erscheint.<br />
Werbekosten<br />
Aufwendungen für Werbung und Absatzförderung werden bei ihrer Entstehung als Aufwand<br />
gebucht. Im Berichtsjahr betrugen die Aufwendungen für Werbung und Absatzförderung<br />
6.229 Tsd. Euro verglichen mit 1.755 Tsd. Euro im Vorjahr. Die signifikante Erhöhung dieser<br />
Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf die Aufwendungen zurückzuführen,<br />
die im Zusammenhang mit der Ausarbeitung einer neuen Markenstrategie im Bereich<br />
Holzwerkstoffe entstanden sind.<br />
Forschungs- und Entwicklungskosten<br />
Aufwendungen für Forschungs- und Entwicklungskosten werden bei ihrer Entstehung als Aufwand<br />
gebucht.
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 85<br />
Latente Steuern<br />
Aktive und passive latente Steuern werden für sämtliche temporären Differenzen zwischen den<br />
Wertansätzen der Steuerbilanz und der Konzernbilanz sowie für steuerliche Verlustvorträge gebildet<br />
(temporary-Konzept). Dabei sind die Steuersätze anzuwenden, die nach der derzeitigen<br />
Rechtslage künftig gelten werden, wenn sich die nur vorübergehenden Differenzen wahrscheinlich<br />
wieder ausgleichen werden. Die Auswirkungen von Steuergesetzesänderungen auf die<br />
aktiven und passiven latenten Steuern werden in der Periode ihres In-Kraft-Tretens ergebniswirksam<br />
berücksichtigt. Aktive latente Steuern werden nur insoweit berücksichtigt, als es<br />
wahrscheinlich ist, dass die damit zusammenhängenden Steuervorteile realisiert werden.<br />
Bei der Einschätzung der Realisierbarkeit der aktiven latenten Steuern zieht die Gesellschaft<br />
in Betracht, ob die Wahrscheinlichkeit der Realisierbarkeit mehr als 50 Prozent beträgt.<br />
Gesamtergebnis (Comprehensive Income)<br />
SFAS No. 130 „Reporting Comprehensive Income“ verpflichtet die anwendenden Firmen, im<br />
Jahresabschluss eine getrennte Darstellung über das Gesamtergebnis (Comprehensive Income)<br />
und seine Bestandteile, dem Konzernergebnis nach Minderheitsanteilen (Net Income) und dem<br />
kumulierten sonstigen Gesamtergebnis (Other Comprehensive Income), zu zeigen.<br />
Das kumulierte sonstige Gesamtergebnis beinhaltet Umsätze, Aufwendungen, Gewinne<br />
und Verluste, die nicht im Konzernergebnis enthalten sind. Sowohl das kumulierte sonstige Gesamtergebnis<br />
als auch das Gesamtergebnis werden in der Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />
dargestellt.<br />
Gewinn (Verlust) und verwässerter Gewinn (Verlust) je Stammaktie<br />
(Earnings per Share)<br />
Der Gewinn je Stammaktie wurde gemäß SFAS No. 128 „Earnings per Share“ berechnet. SFAS<br />
No. 128 schreibt die Darstellung von Gewinn je Aktie (Earnings per Share oder EPS) für alle<br />
Gesellschaften vor, die Stammaktien ausgegeben haben. Der gewöhnliche EPS ist der Nettogewinn<br />
geteilt durch den gewichteten Durchschnitt der ausstehenden Stammaktien. Aktiengleiche<br />
Wertpapiere für eine Vergütung in Aktienoptionen können zu einer so genannten Verwässerung<br />
führen. Soweit ein verwässernder Effekt eintritt, ist das Ergebnis je Aktie differenziert darzustellen.<br />
Neue Rechnungslegungsvorschriften<br />
Im Juni 2001 hat das FASB SFAS No. 143 „Accounting for Asset Retirement Obligations“ veröffentlicht.<br />
Dieser neue Standard regelt die Bilanzierung und Berichterstattung von Verpflichtungen<br />
aus der Stilllegung oder Veräußerung von Gegenständen des Sachanlagevermögens und<br />
den damit verbundenen Stilllegungskosten. Er findet auf rechtliche Verpflichtungen aus der Stilllegung<br />
oder Veräußerung von Sachanlagen Anwendung, die durch Erwerb, Erstellung, Entwicklung<br />
und/oder die gewöhnliche Nutzung des Anlagegutes entstanden sind. Die Verbindlichkeiten<br />
sind in der Periode, in der die betreffenden Zahlungsverpflichtungen entstehen, zu ihrem<br />
Marktwert zu passivieren, sofern ein solcher adäquat geschätzt werden kann. Zugleich ist<br />
der Buchwert des zugehörigen Sachanlagevermögens um den gleichen Betrag zu erhöhen. Der<br />
zugeschriebene Betrag wird über die Restnutzungsdauer der Sachanlagegegenstände wieder<br />
abgeschrieben. Die Verbindlichkeit wird am Ende jedes Berichtszeitraums erfolgswirksam an<br />
ihren aktuellen Barwert angepasst. Ein bei Ablösung der Verpflichtung entstehender positiver
86 fokussieren: besser sein<br />
oder negativer Differenzbetrag zum Buchwert wird erfolgswirksam erfasst. SFAS No. 143 ist<br />
zwingend auf nach dem 15. Juni 2002 beginnende Geschäftsjahre anzuwenden, wobei eine<br />
vorzeitige Anwendung möglich ist. Die Gesellschaft wird SFAS No. 143 ab dem 1. Januar 2003<br />
anwenden. Die eventuellen Auswirkungen der Anwendung von SFAS No. 143 konnten noch<br />
nicht abschließend berechnet werden.<br />
Im April 2002 hat das FASB SFAS No. 145 „Rescission of FASB Statements No. 4, 44,<br />
and 64, Amendment of FASB Statement No. 13, and Technical Corrections“ veröffentlicht.<br />
Dieser Standard regelt den Ausweis von Gewinn oder Verlust aus der vorzeitigen Rückzahlung<br />
von Verbindlichkeiten neu sowie die Behandlung von Transaktionen aus Finanzierungsleasing,<br />
die aufgrund von Vertragsänderungen zukünftig als Mietverhältnisse behandelt werden. Diese<br />
Transaktionen müssen als Sale-Leaseback gemäß des SFAS No. 98 behandelt werden. Weiterhin<br />
enthält SFAS No. 145 diverse technische Änderungen. SFAS No. 145 ist zwingend auf nach<br />
dem 15. Mai 2002 beginnende Geschäftsjahre anzuwenden, wobei eine vorzeitige Anwendung<br />
möglich ist. Die Gesellschaft wird SFAS No. 145 ab dem 1. Januar 2003 anwenden. Die Gesellschaft<br />
erwartet aus der Anwendung von SFAS No. 145 keine wesentlichen Auswirkungen auf<br />
den Konzernabschluss.<br />
Im Juli 2002 hat das FASB SFAS No. 146, „Accounting for Costs Associated with Exit or<br />
Disposal Activities“ veröffentlicht, der Emerging Issues Task Force (EITF) Issue 94-3, „Liability<br />
Recognition for Certain Employee Termination Benefits and Other Costs to Exit an Activity<br />
(including Certain Costs Incurred in a Restructuring)“, aufhebt. SFAS No. 146 schreibt vor,<br />
dass Aufwendungen, die aus der Stilllegung oder Veräußerung von Aktivitäten resultieren, erst<br />
bei Vorliegen einer Verpflichtung gegenüber Dritten erfolgswirksam erfasst werden und nicht<br />
bereits bei Verständigung der Unternehmensleitung auf einen konkreten Stilllegungs- oder Veräußerungsplan.<br />
Zu den hierunter fallenden Aufwendungen zählen bestimmte Abfindungszahlungen<br />
an Mitarbeiter, Kosten der vorzeitigen Beendigung von Verträgen und Kosten im Zusammenhang<br />
mit der Zusammenlegung oder Schließung von Betriebsanlagen oder dem Standortwechsel<br />
von Mitarbeitern. SFAS No. 146 legt zudem fest, dass die Verpflichtung mit dem<br />
Marktwert zu bewerten und bei Änderungen der geschätzten Zahlungsströme entsprechend<br />
anzupassen ist. Die Vorschriften des neuen Standards sind prospektiv auf Stilllegungs- oder<br />
Veräußerungsaktivitäten anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2002 initiiert werden; eine<br />
frühere Anwendung ist möglich. Etwaige Auswirkungen aus der Anwendung von SFAS No. 146<br />
auf den Konzernabschluss konnten noch nicht abschließend berechnet werden. Die Gesellschaft<br />
wird den Standard ab 1. Januar 2003 anwenden.<br />
Im Oktober 2002 hat das FASB SFAS No. 147 „Acquisitions of Certain Financial Institutions<br />
– an Amendment of FASB Statement No. 72 and 144 and FASB Interpretation No. 9“ veröffentlicht.<br />
Zum einen behandelt dieser Standard die bilanzielle Behandlung des Erwerbs von<br />
Finanzinstituten. Zum anderen ändert er die bilanzielle Behandlung von langjährigen Kundenbeziehungen<br />
als immaterieller Vermögensgegenstand im Zusammenhang mit SFAS No. 144<br />
„Accounting for the Impairment or Disposal of Long-Lived Assets“. SFAS No. 147 ist auf nach<br />
dem 1. Oktober 2002 beginnende Geschäftsjahre anzuwenden. Die Gesellschaft wird SFAS<br />
No. 147 ab dem 1. Januar 2003 anwenden. <strong>Pfleiderer</strong> erwartet aus der Anwendung von SFAS<br />
No. 147 keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 87<br />
Im Dezember 2002 hat das FASB SFAS No. 148 „Accounting for Stock-Based Compensation<br />
– Transition and Disclosure“ veröffentlicht. SFAS No. 148 ändert FASB Statement No. 123<br />
„Accounting for Stock-Based Compensation“ und bietet Alternativen an zum Wechsel zu der<br />
Fair Value-Methode nach SFAS No. 123. Des Weiteren ändert SFAS No. 148 die erforderlichen<br />
Anhangsangaben von SFAS No. 123 und APB Opinion No. 28 „Interim Financial Reporting“.<br />
Demnach müssen in der Zusammenfassung der wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />
die Auswirkungen der gewählten Bilanzierung (nach APB No. 25 oder SFAS<br />
No. 123) in Bezug auf Mitarbeiter-Bezugsrechte auf das Ergebnis und Ergebnis pro Aktie sowohl<br />
in Jahres- als auch in Quartalsberichten angegeben werden. SFAS No. 148 verpflichtet die<br />
Unternehmen nicht dazu, nach der Fair Value-Methode gemäß SFAS No. 123 zu bilanzieren.<br />
Allerdings sind die Anhangsangaben gemäß SFAS No. 148 von allen Unternehmen zu machen,<br />
unabhängig davon, ob die Gesellschaft nach APB No. 25 oder SFAS No. 123 bilanziert. SFAS<br />
No. 148 ist auf nach dem 15. Dezember 2002 endende Geschäftsjahre anzuwenden. Die<br />
Gesellschaft bilanziert weiterhin nach APB No. 25, die in SFAS No. 148 geforderten Anhangsangaben<br />
wurden im vorliegenden Konzernabschluss abgebildet.<br />
Im November 2002 hat das FASB Interpretation No. 45 „Guarantor’s Accounting and<br />
Disclosure Requirements for Guarantees, Including Indirect Guarantees of Indebtedness of<br />
Others“ veröffentlicht. Die Interpretation wird die momentan gängige Praxis der Bilanzierung<br />
und Anhangsangaben für Bürgschaften und Garantien wesentlich verändern. Bürgschaften und<br />
Garantien, die die in der Interpretation beschriebenen Charakteristiken aufweisen und nicht<br />
unter eine der aufgeführten Ausnahmen fallen, müssen zum Zeitwert bilanziert werden. Bisher<br />
muss eine Verbindlichkeit nur dann bilanziert werden, wenn ein Verlust wahrscheinlich erscheint<br />
und geschätzt werden kann (entsprechend FASB Statement No. 5 „Accounting for<br />
Contingencies“). Außerdem verlangt die Interpretation wesentliche Anhangsangaben für praktisch<br />
alle Bürgschaften und Garantien, selbst wenn die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme<br />
als gering einzustufen ist. Die Bilanzierungsvorschriften der Interpretation No. 45 sind<br />
prospektiv auf Garantien und Bürgschaften anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2002<br />
gegeben oder geändert werden, unabhängig vom Geschäftsjahr des Ausstellers der Bürgschaft<br />
oder Garantie. Die Vorschriften für Anhangsangaben müssen auf nach dem 15. Dezember<br />
2002 endende Geschäftsjahre angewandt werden. <strong>Pfleiderer</strong> hat die entsprechenden Anhangsangaben<br />
gemacht (siehe Abschnitt VII, Ziffer 1). Die eventuellen Auswirkungen der Bilanzierungsvorschriften<br />
von Garantien gemäß FASB Interpretation No. 45 konnten noch nicht abschließend<br />
berechnet werden.
88 fokussieren: besser sein<br />
IV. Erläuterungen zur Konzernbilanz<br />
1. Liquide Mittel<br />
2. Sonstige Forderungen und<br />
Vermögensgegenstände<br />
3. Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
Zum 31. Dezember 2002 wurden liquide Mittel in Höhe von 58.242 Tsd. Euro ausgewiesen<br />
(Vj. 55.753 Tsd. Euro). Die liquiden Mittel beinhalten Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbestände<br />
sowie sofort verfügbare Bankguthaben, deren ursprüngliche Laufzeit bis zu drei<br />
Monate beträgt.<br />
Der Rückgang der Forderungen gegen verbundene Unternehmen betrifft insbesondere die<br />
Rückzahlung von kurzfristigen, verzinslichen Forderungen gegenüber der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung<br />
GmbH & Co. KG.<br />
Die übrigen sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Restforderungen<br />
aus dem Verkauf nicht-fortzuführender Aktivitäten.<br />
Die Forderungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 94.828 147.098<br />
Steuererstattungsansprüche 25.594 20.101<br />
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 245 18.789<br />
Übrige 25.645 15.326<br />
Gesamt 146.312 201.314<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 108.760 163.199<br />
abzüglich Einzelwertberichtigung 13.226 15.220<br />
abzüglich Pauschalwertberichtigung 706 881<br />
Forderungen, netto 94.828 147.098<br />
Sämtliche Forderungen haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.<br />
Zur Abdeckung des allgemeinen Kreditrisikos werden angemessene pauschale Wertberichtigungen<br />
nach den Erfahrungen der Vergangenheit vorgenommen.<br />
Per 31. Dezember 2002 wurden Forderungen in Höhe von 43.889 Tsd. Euro (Vj. 11.085<br />
Tsd. Euro) verkauft. Im Rahmen dieser Verkäufe behält der Konzern Rechte und Pflichten<br />
zurück (retained interest); hierzu zählt die Erbringung von Abwicklungsdienstleistungen. Der<br />
Konzern verkauft nur Forderungen, die durch eine Kreditversicherung abgedeckt sind. Im<br />
Zusammenhang mit dem Forderungsverkauf entstanden Aufwendungen von 2.449 Tsd. Euro<br />
(Vj. 1.058 Tsd. Euro). Der überwiegende Teil dieser Aufwendungen betrifft Zinsen, die im<br />
Finanzergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen werden.
4. Vorräte<br />
5. Sachanlagen<br />
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 89<br />
Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 50.050 59.716<br />
Unfertige Erzeugnisse und Leistungen 15.695 26.694<br />
Fertige Erzeugnisse und Waren 48.052 46.212<br />
Geleistete Anzahlungen 600 59<br />
Gesamt 114.397 132.681<br />
Zur Veränderung der Sachanlagen verweisen wir auf die Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens<br />
(Anlagespiegel).<br />
Die Sachanlagen setzen sich wie folgt zusammen:<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 178.821 186.577<br />
Technische Anlagen und Maschinen 172.972 199.686<br />
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 13.075 13.064<br />
Anlagen im Bau 16.678 18.249<br />
Gesamt 381.546 417.576<br />
Die Abschreibungen auf Sachanlagen beliefen sich im Geschäftsjahr 2002 auf 48.769 Tsd. Euro<br />
(Vj. 47.276 Tsd. Euro). Davon betreffen im Berichtsjahr 1.642 Tsd. Euro außerplanmäßige Abschreibungen<br />
zur vollständigen Abwertung einer Spanplattenpresse und einer Imprägnieranlage<br />
des polnischen Produktionsstandortes, da diese Maschinen nicht weiter im Produktionsprozess<br />
eingesetzt werden. Des Weiteren wurde ein zum Verkauf stehendes Grundstück mit Gebäude<br />
verlustfrei bewertet und in Höhe von 1.665 Tsd. Euro abgeschrieben.<br />
Im Geschäftsjahr 2002 wurden im Konzern Bauzinsen in Höhe von 161 Tsd. Euro für<br />
qualifizierende Sachanlagen aktiviert. Im Vorjahr waren keine Bauzinsen für qualifizierende<br />
Sachanlagen zu aktivieren.<br />
Im Jahr 2002 wurden 2.120 Tsd. Euro an staatlichen Zuschüssen für einen Standort des<br />
Bereiches Infrastrukturtechnik in Leipzig vereinnahmt. Die Voraussetzung für die Zuwendung,<br />
die eine Mindestanzahl an Beschäftigten betraf, wurde erfüllt. Die mit dieser Voraussetzung<br />
verbundene Mittelbindungsfrist besteht bis Ende November 2007. Darüber hinaus wurden<br />
465 Tsd. Euro für den Holzwerkstoff-Standort in Gütersloh vereinnahmt.<br />
Weitere Zuschüsse wurden Business Units gewährt, die als nicht-fortzuführende Aktivitäten<br />
bilanziert werden oder bereits veräußert wurden. Diese betreffen im Einzelnen einen Zuschuss<br />
für die Entwicklung einer 5 Megawatt-Windkraftanlage der Business Unit Wind in Höhe<br />
von 1.300 Tsd. Euro sowie einen Investitionszuschuss von 1.535 Tsd. Euro für die Errichtung<br />
des Produktionsstandortes Delitzsch. Der Zuschuss für die Investition in Delitzsch ist an eine
90 fokussieren: besser sein<br />
6. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Mindestanzahl an Beschäftigten gebunden. Etwaige Haftungen aus dem gewährten Zuschuss<br />
sind mit der Veräußerung des Bereiches Dämmstofftechnik auf den Erwerber übergegangen.<br />
Der Zuschuss für die Windkraftanlage wurde erfolgswirksam vereinnahmt, da die Ausgaben für<br />
die Entwicklung dieser Anlage im Geschäftsjahr 2002 unter den Aufwendungen für Forschung<br />
und Entwicklung ausgewiesen werden.<br />
Im Rahmen von Finanzierungsleasing-Vereinbarungen (capital leases) wurden Vermögensgegenstände<br />
des Sachanlagevermögens in Höhe von 3.088 Tsd. Euro abzgl. kumulierter Abschreibungen<br />
von 954 Tsd. Euro aktiviert (Restbuchwert: 2.134 Tsd. Euro).<br />
Sicherungsübereignungen individueller Vermögensgegenstände liegen lediglich an dem<br />
US-amerikanischen Standort vor. Dabei handelt es sich um eine Sicherungsübereignung in<br />
Höhe von 1.132 Tsd. Euro, die im Rahmen einer Akquisition in Vorjahren übernommen wurde<br />
und fortzuführen ist.<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Lizenzen, Software und Patente 8.965 13.614<br />
Geschäfts- oder Firmenwert 89.412 90.083<br />
Geleistete Anzahlungen 4.058 3.818<br />
Gesamt 102.435 107.515<br />
Die Abschreibungen auf sonstige immaterielle Vermögensgegenstände beliefen sich im Geschäftsjahr<br />
2002 auf 9.978 Tsd. Euro (Vj. 15.385 Tsd. Euro). Die Zugänge zu den immateriellen<br />
Vermögensgegenständen betragen insgesamt 5.694 Tsd. Euro, nach Abschreibungen verbleibt<br />
ein Restbuchwert zum 31. Dezember 2002 von 4.610 Tsd. Euro.<br />
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände im Geschäftsjahr 2002<br />
betreffen neben den planmäßigen Abschreibungen auch erhöhte Abschreibungen in Höhe von<br />
5.000 Tsd. Euro durch Verminderung der geschätzten Nutzungsdauer von Software des Service-Bereiches,<br />
die unter den Verwaltungsaufwendungen ausgewiesen werden.<br />
Die Gesellschaft wendet seit dem 1. Januar 2002 die neue Rechnungslegungsvorschrift<br />
SFAS No. 142 (Goodwill and Other Intangible Assets) zur bilanziellen Behandlung von Unternehmenskäufen,<br />
insbesondere der Behandlung eines Firmenwertes an, welche das Financial<br />
Accounting Standard Board im Juli 2001 verabschiedet hat. Nach SFAS No. 142 darf ein erworbener<br />
Firmenwert nicht mehr planmäßig abgeschrieben werden. Dafür hat die Gesellschaft<br />
eine jährliche Werthaltigkeitsprüfung (Impairment Test) durchzuführen.<br />
Die Gesellschaft hat die Werthaltigkeit der im Konzernabschluss ausgewiesenen Geschäfts-<br />
und Firmenwerte beurteilt. Im Geschäftsjahr 2001 wurden planmäßige Abschreibungen<br />
von Geschäfts- und Firmenwerten in Höhe von 8.040 Tsd. Euro sowie eine außerplanmäßige<br />
Abschreibung (Impairment) von 1.612 Tsd. Euro vorgenommen.<br />
Das Ergebnis fortzuführender Aktivitäten nach Steuern des Geschäftsjahres 2001<br />
ohne planmäßige Abschreibung des Geschäfts- und Firmenwerts sowie der immateriellen Vermögensgegenstände,<br />
die gemäß SFAS No. 142 nicht mehr abgeschrieben werden, betrug<br />
53.526 Tsd. Euro nach Berücksichtigung des Steuereffektes auf Geschäfts- und Firmenwert.<br />
Dementsprechend betrug der Proforma-Gewinn fortzuführender Aktivitäten je Aktie 1,18 Euro<br />
(gerechnet nach Minderheitsanteilen).
7. Finanzanlagen<br />
8. Sonstige langfristige<br />
Vermögensgegenstände<br />
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 91<br />
Die geschätzten zukünftigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände, die<br />
weiterhin planmäßig abgeschrieben werden, betragen:<br />
Tsd. Euro<br />
2003 2.844<br />
2004 2.506<br />
2005 1.609<br />
2006 1.023<br />
2007 429<br />
Danach 554<br />
8.965<br />
Die Zusammensetzung und Entwicklung der Finanzanlagen ist in der Entwicklung des Konzern-<br />
Anlagevermögens dargestellt.<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 1.606 2.233<br />
Beteiligungen 60 181<br />
Sonstige Ausleihungen 406 7.169<br />
Gesamt 2.072 9.583<br />
In den sonstigen Ausleihungen ist zum 31. Dezember 2001 mit 6.250 Tsd. Euro eine Ausleihung<br />
an ein ehemals verbundenes Unternehmen enthalten. Die Ausleihung wurde im Geschäftsjahr<br />
2002 komplett zurückgezahlt.<br />
Im Geschäftsjahr 2002 wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen<br />
auf den niedrigeren beizulegenden Wert in Höhe von 1.819 Tsd. Euro (Vj. 480 Tsd. Euro) vorgenommen.<br />
Dies betrifft im Wesentlichen die Beteiligung an einem nicht konsolidierten, verbundenen<br />
Unternehmen. Diese Abschreibung in Höhe von 1.000 Tsd. Euro wurde auf der Basis<br />
diskontierter, künftiger Cashflows ermittelt.<br />
Die sonstigen langfristigen Vermögensgegenstände betragen im Berichtsjahr 2.802 Tsd. Euro<br />
(Vj. 880 Tsd. Euro).
92 fokussieren: besser sein<br />
9. Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
10. Finanzverbindlichkeiten<br />
Die übrigen sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Die kurzfristigen Darlehen der Gesellschaft setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Der durchschnittliche Zinssatz beträgt 6 Prozent p.a.<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Erhaltene Anzahlungen 3.102 3.174<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 75.226 60.544<br />
Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen 1.995 545<br />
Übrige 63.005 85.032<br />
143.328 149.295<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Finanzderivate 13.146 7.268<br />
Bonusverpflichtungen gegen Kunden 8.650 5.787<br />
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 6.897 6.045<br />
Körperschaftsteuerverbindlichkeiten 6.121 7.040<br />
Verbindlichkeiten aus Lohn und Gehalt 6.097 5.364<br />
Einbehaltene Sozialversicherungsbeiträge 5.461 5.050<br />
Abzuführende Lohn- und Kirchensteuer 4.308 3.640<br />
Zahlungseingänge auf verkaufte Forderungen 1.436 27.201<br />
Umsatzsteuerverbindlichkeiten 1.064 1.478<br />
Sonstige Personalverbindlichkeiten 918 1.251<br />
Zinsabgrenzungen 27 290<br />
Übrige 8.880 14.618<br />
Gesamt 63.005 85.032<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten und<br />
kurzfristiger Anteil von längerfristigen Darlehen 43.321 124.333<br />
Finanzierungsleasing 564 527<br />
Gesamt 42.885 124.860
11. Sonstige kurzfristige<br />
Rückstellungen<br />
12. Finanzierungsleasing<br />
13. Langfristige<br />
Verbindlichkeiten<br />
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 93<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Rückstellungen für Personal-Verpflichtungen 17.180 20.514<br />
Rückstellungen für den Produktionsbereich 3.913 5.112<br />
Rückstellungen für Verkauf und Marketing 3.130 4.160<br />
Übrige Rückstellungen 7.311 3.585<br />
31.534 33.371<br />
Die Gesellschaft hat 1998 und 1999 Leasingverträge für Maschinen zur Holzbearbeitung für<br />
den polnischen Standort sowie für technische Einrichtungen an einem der US-amerikanischen<br />
Standorte geschlossen, die als Finanzierungsleasing behandelt werden. Die künftigen Mindestleasingraten<br />
aus Leasingverpflichtungen per 31. Dezember 2002 betragen:<br />
Tsd. Euro<br />
2003 668<br />
2004 657<br />
2005 454<br />
Mindestleasingraten, gesamt 1.779<br />
abzüglich rechnerischer Zinsbeträge 216<br />
Barwert der Mindestleasingraten 1.563<br />
abzüglich kurzfristigen Anteils 564<br />
Langfristiger Anteil der Leasingverpflichtungen 999<br />
Die Gesellschaft finanziert sich zum Teil durch langfristige Darlehen. Diese Darlehen werden in<br />
der Regel auf der Basis variabler EURIBOR bzw. LIBOR vereinbart. Der durchschnittliche Zinssatz<br />
für diese Darlehen lag im Geschäftsjahr 2002 bei ca. 6 Prozent (Vj. unter 6 Prozent). Die<br />
variablen Zinszahlungen wurden ausreichend durch Zinsswaps gesichert.
94 fokussieren: besser sein<br />
14. Sonstige langfristige<br />
Rückstellungen<br />
Der Konzern hatte am Stichtag Festzinsdarlehen mit einem Volumen von 20.452 Tsd. Euro<br />
und einer Durchschnittsverzinsung von 5,9 Prozent. Diese Darlehen wurden zum Stichtag<br />
31. Dezember 2002 mit 22.395 Tsd. Euro bewertet.<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Langfristig Kurzfristiger Langfristiger<br />
abgeschlos- Teil Teil<br />
sene Beträge (< 1 Jahr) (> 1 Jahr)<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten<br />
ohne<br />
Finanzierungsleasing 330.329 8.725 321.604 395.762<br />
Am 31. Dezember 2002 stellten sich die Tilgungen für langfristige Verbindlichkeiten für die<br />
nächsten fünf Geschäftsjahre und danach wie folgt dar:<br />
Tsd. Euro<br />
2003 8.725<br />
2004 29.424<br />
2005 33.490<br />
2006 35.911<br />
2007 47.724<br />
Danach 175.055<br />
330.329<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Restrukturierungsmaßnahmen 2.339 794<br />
Rückstellungen für Umweltrisiken 311 311<br />
Jubiläumszuwendungen 4.959 5.777<br />
Altersteilzeit 2.138 1.731<br />
Übrige 25 1<br />
9.772 8.614<br />
Die Rückstellungen für Umweltrisiken betreffen Rekultivierungsverpflichtungen und Umweltschäden.<br />
Die Rückstellungen für Restrukturierung wurden gebildet, um wahrscheinliche, quantifizierbare<br />
Verpflichtungen bilanziell zu berücksichtigen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei<br />
um Abfindungen für 12 Lohnempfänger sowie 16 Gehaltsempfänger im Bereich Infrastrukturtechnik.<br />
Des Weiteren werden in diesem Bereich drohende Verluste aus laufenden Mietverträgen<br />
berücksichtigt, die nicht zeitnah zu kündigen sind, und Leasingraten für nicht genutzte
15. Langfristige passive<br />
Rechnungsabgrenzungen<br />
16. Nicht-fortzuführende<br />
Aktivitäten<br />
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 95<br />
Pkw im ersten Quartal 2003. Darüber hinaus sind Rückstellungen gebildet worden für ausstehende<br />
Abfindungszahlungen für 34 gewerbliche und 7 angestellte Mitarbeiter eines bereits<br />
geschlossenen Werkes im Bereich Holzwerkstoffe.<br />
Unter den langfristigen passiven Rechnungsabgrenzungsposten wird der Ertrag aus dem<br />
Verkauf erst in den Folgejahren fällig werdender Zahlungseingänge (Forfaitierung) aus einem<br />
Leasingvertrag ausgewiesen. Der Rechnungsabgrenzungsposten wird ratierlich, korrespondierend<br />
zu den tatsächlichen Fälligkeitsterminen der Leasingraten erfolgswirksam aufgelöst.<br />
Der geschuldete Restwert aus dem Forfaitierungsvertrag beläuft sich zum 31. Dezember 2002<br />
auf 10.432 Tsd. Euro. Die Verzinsung erfolgt zu marktüblichen Konditionen. Die Restlaufzeit<br />
des Vertrages endet zum 1. Mai 2007.<br />
Im Geschäftsjahr 2002 veräußerte die Gesellschaft die Geschäftsbereiche Dämmstoffe sowie<br />
Türen und Fenster. Der Verkauf der Business Unit Fenster erfolgte im Juni 2002 im Rahmen<br />
eines Management-Buy-outs der <strong>Pfleiderer</strong> Fenster GmbH & Co. KG an Mitarbeiter dieses<br />
Unternehmens. Die Business Unit Türen wurde durch Veräußerung der <strong>Pfleiderer</strong> Bauelemente<br />
GmbH & Co. KG und deren Tochtergesellschaften an den dänischen Türenhersteller Vest-Wood<br />
A/S, Logstor/Dänemark, mit wirtschaftlicher Wirkung zum 31. Oktober 2002 vollzogen.<br />
Das operative Geschäft des Bereiches Dämmstofftechnik wurde an die spanische Gesellschaft,<br />
Uralita S.A., Madrid/Spanien, mit Wirkung zum 30. November 2002 veräußert. Im<br />
Rahmen dieses Verkaufs wurden die Beteiligungen an 11 Tochtergesellschaften sowie im Wege<br />
eines so genannten Asset Deals sämtliche immateriellen Vermögensgegenstände, das Sachanlagevermögen<br />
mit unwesentlichen Ausnahmen sowie sämtliches Vorratsvermögen der <strong>Pfleiderer</strong><br />
Dämmstofftechnik GmbH & Co. KG übertragen. Die verbliebenen Vermögensgegenstände und<br />
Schulden der nicht veräußerten Gesellschaften werden in der Bilanz des Konzerns unter den<br />
nicht-fortzuführenden Aktivitäten ausgewiesen.<br />
Aus dem Verkauf der nicht-fortzuführenden Aktivitäten resultiert bei einem Liquiditätszufluss<br />
von 170.112 Tsd. Euro ein Verlust von 36.209 Tsd. Euro. Folgende Darstellung zeigt die<br />
Herleitung des Ergebnisses aus dem Verkauf:<br />
Tsd. Euro<br />
Vereinbarter zusammengefasster Verkaufspreis 225.000<br />
zuzüglich liquider Mittel abzgl. verzinslicher Verbindlichkeiten<br />
(davon Bankverbindlichkeiten 29.450 Tsd. Euro) – 54.888<br />
Liquiditätszufluss aus dem Verkauf nicht-fortzuführender Aktivitäten 170.112<br />
Abgang Vermögensgegenstände und Schulden der veräußerten Aktivitäten – 189.448<br />
Verkaufsnebenkosten und Folgekosten aus Verkauf – 18.021<br />
– 37.357<br />
zuzüglich Erträge aus latenten Steuern 1.148<br />
Verlust aus dem Verkauf nicht-fortzuführender Aktivitäten – 36.209
96 fokussieren: besser sein<br />
Ohne Berücksichtigung der nach US-GAAP erforderlichen Aussetzung der Abschreibungen zu<br />
Gunsten des operativen Ergebnisses hätte der Verlust aus dem Verkauf nicht-fortzuführender<br />
Aktivitäten 27.995 Tsd. Euro betragen.<br />
Das operative Geschäft der verkauften Aktivitäten hat sich wie folgt entwickelt:<br />
2002 2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Umsatzerlöse 322.436 347.235<br />
Übrige Aufwendungen 304.223 – 341.143<br />
Effekt aus Aussetzung Abschreibung 11.750 0<br />
EBIT 29.963 6.092<br />
Zinsergebnis – 13.794 – 13.645<br />
EBT 16.169 – 7.553<br />
Steuern 915 – 3.336<br />
Steuern aus Aussetzung Abschreibung – 3.536 0<br />
Ergebnis nach Steuern 13.548 – 10.889<br />
Das operative Geschäft der übrigen nicht-fortzuführenden Aktivitäten zeigt folgende<br />
Entwicklung:<br />
2002 2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Umsatzerlöse 33.713 40.806<br />
Übrige Aufwendungen 63.688 – 43.237<br />
EBIT – 29.975 – 2.431<br />
Zinsergebnis – 1.289 – 963<br />
EBT – 31.264 – 3.394<br />
Steuern – 1.527 – 901<br />
Ergebnis nach Steuern – 32.791 – 4.295<br />
In den Verlusten der übrigen nicht-fortzuführenden Aktivitäten sind Aufwendungen aus außerordentlichen<br />
Abschreibungen von Geschäfts- und Firmenwerten sowie Lizenzen in Höhe<br />
von insgesamt 9.598 Tsd. Euro enthalten. Des Weiteren wurden im Zuge der verlustfreien<br />
Bewertung auf der Basis von Impairment Tests Abwertungen in Höhe von 7.703 Tsd. Euro<br />
vorgenommen.<br />
Im Ergebnis der übrigen nicht-fortzuführenden Aktivitäten sind Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen<br />
von 8.015 Tsd. Euro sowie der Ertrag aus einem Zuschuss in Höhe von<br />
1.300 Tsd. Euro enthalten.
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 97<br />
Folgende Darstellung zeigt die unter den als nicht-fortzuführende Aktiva und Passiva<br />
zusammengefasst ausgewiesenen Bilanzposten:<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Liquide Mittel und Wertpapiere des Umlaufvermögens 173 6.143<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 15.411 70.326<br />
Vorräte 14.651 66.174<br />
Übrige kurzfristige Vermögensgegenstände 151 869<br />
Kurzfristige Vermögensgegenstände 30.386 143.512<br />
Sachanlagevermögen 4.638 169.949<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 11 25.110<br />
Finanzanlagen 10 252<br />
Latente Steuern 0 6.328<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 0 32<br />
Langfristige Vermögensgegenstände 4.659 201.671<br />
Aktiva nicht-fortzuführender Aktivitäten 35.045 345.183<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Verbindlichkeiten 16.862 138.723<br />
Finanzverbindlichkeiten 0 27.294<br />
Rückstellungen 1.060 9.860<br />
Übrige kurzfristige Passiva 0 374<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 17.922 176.251<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 1.821 9.991<br />
Pensionsrückstellungen 2.213 6.048<br />
Latente Steuern 305 8.526<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 139 1.153<br />
Sonstige langfristige Rückstellungen 914 2.419<br />
Ausgleichsposten Anteile Dritter 0 3.347<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 5.392 31.484<br />
Passiva nicht-fortzuführender Aktivitäten 23.314 207.735<br />
Die Darstellung der Bilanzen der jeweiligen nicht-fortzuführenden Aktivität (vor Konsolidierung)<br />
ist diesem Anhang als Anlage beigefügt.
98 fokussieren: besser sein<br />
17. Eigenkapital<br />
Die Entwicklung des Eigenkapitals ist in der Darstellung der Eigenkapitalentwicklung des<br />
Konzerns dem Anhang vorangestellt.<br />
Gezeichnetes Kapital<br />
Das Grundkapital beträgt unverändert zum Bilanzstichtag 109.273.600 Euro und ist in<br />
42.685.000 Stückaktien eingeteilt.<br />
Genehmigtes Kapital<br />
Gemäß den Beschlüssen der Hauptversammlung vom 10. Juli 2001 ist der Vorstand ermächtigt,<br />
das Grundkapital bis zum 30. Juni 2006 mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch Ausgabe<br />
neuer Aktien gegen Geldeinlage einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 51.200 Tsd. Euro<br />
zu erhöhen.<br />
Bedingtes Kapital<br />
Ferner besteht ein bedingtes Kapital in Höhe von 20.480 Tsd. Euro, das ebenfalls bis zum<br />
30. Juni 2006 begeben werden kann.<br />
Im Zusammenhang mit dem Aktienoptionsplan der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> wurde darüber hinaus<br />
ein weiteres bedingtes Kapital von 10.927 Tsd. Euro geschaffen.<br />
Kapitalrücklage<br />
Die Kapitalrücklage des Konzerns wurde korrespondierend an den Betrag der Kapitalrücklage<br />
der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> von 10.927 Tsd. Euro angepasst.<br />
Dividenden<br />
In der Hauptversammlung am 2. Juli 2002 wurde beschlossen, für 2001 eine Dividende in Höhe<br />
von 0,20 Euro je Aktie auszuschütten und den Restbetrag von 6.679 Tsd. Euro auf neue Rechnung<br />
vorzutragen.<br />
Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat den Vorschlag vorzulegen, den er der Hauptversammlung<br />
für die Verwendung des Bilanzgewinns machen will. Der Bilanzgewinn wird an die Aktionäre<br />
verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt.<br />
Die Gewinnanteile der Aktionäre werden stets im Verhältnis der auf ihren Anteil am<br />
Grundbetrag geleisteten Einzahlungen und im Verhältnis der Zeit, die seit dem für die Leistung<br />
bestimmten Zeitpunkt verstrichen ist, verteilt.<br />
Bei Ausgabe neuer Aktien kann für diese eine andere Gewinnberechtigung festgesetzt<br />
werden.<br />
Zur Vermeidung eines Bilanzverlustes in Höhe von 191.084 Tsd. Euro zum Ablauf des<br />
Geschäftsjahres 2002 hat der Vorstand dem Aufsichtsrat vorgeschlagen zum Verlustausgleich<br />
Teile der Kapitalrücklage und anderer Rücklagen zu verwenden und eine Dividendenausschüttung<br />
nicht vorzunehmen, da eine Ausschüttung aus der Gewinnrücklage bei Verwendung der<br />
Kapitalrücklage zum Ausgleich eines Bilanzverlustes gemäß § 150 AktG nicht zulässig ist. Der<br />
Aufsichtsrat hat dem Vorschlag des Vorstandes zugestimmt.
18. Stock Appreciation Rights<br />
und Stock Option Programs<br />
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 99<br />
Kumuliertes Gesamtergebnis<br />
Infolge des Verkaufs des Dämmstofftechnik- und Türen und Fenster-Bereiches waren unter dem<br />
Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung und dem Ausgleichsposten aus der Bewertung<br />
von Finanzderivaten ausgewiesene erfolgsneutrale Buchungsposten in Höhe von insgesamt<br />
9.220 Tsd. Euro in den Verlustvortrag umzugliedern.<br />
Die Gesellschaft entscheidet jährlich nach freiem Ermessen, ob es ein Aktienoptionsprogramm<br />
gibt, wer an diesem teilnimmt und wie viele Aktienoptionen die einzelnen Berechtigten erhalten.<br />
Die Gewährung der Aktienoptionen gegenüber den Berechtigten erfolgt unter der Bedingung,<br />
dass die Berechtigten ein Eigeninvestment erbringen. Die Laufzeit der Aktienoptionen<br />
beträgt sechs Jahre. Die Aktienoptionen können erstmals drei Jahre nach Gewährung ausgeübt<br />
werden. Die Anzahl der Aktienoptionen ergibt sich für die Berechtigten aus dem Betrag des<br />
Eigeninvestments dividiert durch den Basiskurs und multipliziert mit dem Faktor 12. Der Basiskurs<br />
bestimmt sich nach dem Durchschnitt der Aktie der Gesellschaft in den Monaten September<br />
bis November. Die Aktienoptionen können zu einem Bezugspreis zwischen 110 bis 125 Prozent<br />
des Basiskurses ausgeübt werden.<br />
Stock Appreciation Rights 2000<br />
Nach einem Wertsteigerungsprogramm, das die Gesellschaft am 14. November 2000 beschlossen<br />
hat (Stock Appreciation Rights), und das durch die Hauptversammlungsbeschlüsse vom<br />
5. Dezember 2000 genehmigt wurde, ist der Vorstand der Gesellschaft bis zum 30. Juni 2006<br />
ermächtigt, den Teilnehmern bis zu 1.270.608 Stock Appreciation Rights der Gesellschaft zu<br />
gewähren. Der Basiskurs beträgt 9,73 Euro. Die Ausübungspreise liegen zwischen 10,70 Euro<br />
und 12,16 Euro bei einem gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreis von 11,43 Euro.<br />
2002 2001<br />
Aktien- Aktienoptionen<br />
optionen<br />
Tsd. Stück Tsd. Stück<br />
Zum Jahresbeginn ausstehend 1.123 0<br />
Gewährt 0 1.271<br />
Ausgeübt 0 0<br />
Verfallen 204 148<br />
Zum Jahresende ausstehend 919 1.123<br />
Zum Jahresende ausübbar 0 0
100 fokussieren: besser sein<br />
Stock Option Program 2001<br />
Nach einem Stock Option-Plan, den die Gesellschaft am 10. Juli 2001 beschlossen hat (Stock<br />
Option Program 2001), und der durch den Aufsichtsrat am 25. Oktober 2001 genehmigt wurde,<br />
ist der Vorstand der Gesellschaft bis zum 30. Juni 2006 ermächtigt, den berechtigten Teilnehmern<br />
bis zu 4.268.500 nicht übertragbare Optionen auf Aktien der Gesellschaft zu gewähren.<br />
Von den seinerzeit potenziell berechtigten 116 Teilnehmern haben 65 Vorstände/Führungskräfte<br />
mit 1.257.456 Optionen an dem SOP 2001 teilgenommen. Der Basiskurs beträgt 7,45 Euro.<br />
Die Ausübungspreise liegen zwischen 8,20 Euro und 9,31 Euro bei einem gewichteten durchschnittlichen<br />
Ausübungspreis von 8,76 Euro.<br />
2002 2001<br />
Aktien- Aktienoptionen<br />
optionen<br />
Tsd. Stück Tsd. Stück<br />
Zum Jahresbeginn ausstehend 1.257 0<br />
Gewährt 0 1.257<br />
Ausgeübt 0 0<br />
Verfallen 177 0<br />
Zum Jahresende ausstehend 1.080 1.257<br />
Zum Jahresende ausübbar 0 0<br />
Stock Option Program 2002 (Fortsetzung des SOP 2001)<br />
Auf der Basis des in 2001 verabschiedeten Stock Options-Plans, den die Gesellschaft am<br />
10. Juli 2001 beschlossen hat (Stock Option Program 2002), haben der Vorstand am 10. September<br />
2002 und der Arbeitsausschuss des Aufsichtrates am 20. September 2002 das Stock<br />
Option Program 2002 bestätigt. Danach ist der Vorstand der Gesellschaft bis zum 30. Juni<br />
2006 ermächtigt, den berechtigten Teilnehmern die verbleibenden nicht übertragbaren Optionen<br />
auf Aktien der Gesellschaft zu gewähren. Der Basiskurs beträgt 4,67 Euro. Die Ausübungspreise<br />
liegen zwischen 5,14 Euro und 5,84 Euro bei einem gewichteten durchschnittlichen<br />
Ausübungspreis von 5,49 Euro. In 2002 wurden aus dem SOP 2002 noch keine Optionen gewährt,<br />
da zum Bilanzstichtag die Teilnahmefrist noch nicht abgelaufen war.<br />
Das Unternehmen erfasst die Bezugsrechte, wie gemäß Statement of Financial Accounting<br />
Standards No. 123, Accounting for Stock Based Compensation, (SFAS No. 123) zulässig,<br />
mit der Substanzwertmethode aus APB Opinion No. 25, Accounting for Stock Issued to<br />
Employees (APB No. 25). Alle Bezugsrechte wurden zu einem Ausübungspreis ausgegeben, der<br />
über dem Marktpreis des Ausstellungsdatums lag. So wies das Unternehmen im Zusammenhang<br />
mit diesen Bezugsrechten keinen Personalaufwand aus.<br />
Die bereinigte Proforma-Information zu dem Konzernjahresüberschuss ist nach SFAS<br />
No. 123 erforderlich und so darzustellen, als ob die Gesellschaft die Mitarbeiter-Bezugsrechte<br />
nach der Fair Value-Methode bilanziert hätte. Der beizulegende Zeitwert dieser Bezugsrechte<br />
für die Geschäftsjahre 2001 und 2002 wurde zum Zeitpunkt der Gewährung mit Hilfe der<br />
„Black Scholes“-Methode zur Bewertung von Bezugsrechten mit den folgenden Annahmen aus<br />
gewichteten Durchschnitten geschätzt: risikofreier Zinssatz von 4,7 Prozent für 2001, Volatilität<br />
von 42 Prozent für 2001, erwartete Dividendenrendite zum Bewertungszeitpunkt 2001 von
19. Derivative Finanzinstrumente<br />
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 101<br />
2 Prozent sowie eine gewichtete durchschnittliche zu erwartende Lebensdauer des Bezugsrechts<br />
von drei Jahren. Aufgrund der zum Bilanzstichtag offenen Teilnahmefrist des SOP 2002<br />
wurde dieses nicht in die Bewertung einbezogen.<br />
Die bereinigte Proforma-Information der Gesellschaft lautet wie folgt (in Tsd. Euro, außer<br />
Information je Aktie):<br />
Es gibt keine Aktienoptionspläne, denen nicht von der Hauptversammlung zugestimmt wurde.<br />
Derivative Finanzinstrumente werden zur Sicherung von Zins- und Währungspositionen mit<br />
der Zielsetzung eingesetzt, durch Wechselkurs- bzw. Marktzinsschwankungen bedingte Risiken<br />
auszuschließen bzw. zu minimieren. Die Richtlinien der Gesellschaft schreiben vor, dass derartige<br />
Risiken grundsätzlich abzusichern sind. Hierzu werden nur marktgängige Zinsderivate<br />
sowie Devisentermingeschäfte genutzt, die mit Instituten zweifelsfreier Bonität abgeschlossen<br />
werden. Die derivativen Finanzgeschäfte beschränken sich auf die Absicherung des operativen<br />
Geschäfts und damit verbundener Finanzierungen. Die Gesellschaft schließt keine derivativen<br />
Finanzgeschäfte zu Spekulationszwecken ab.<br />
Zur Absicherung von Zinsrisiken werden Zinsswaps und Zinscaps gehalten. Die Instrumente<br />
dienen zur Absicherung von variablen Verbindlichkeiten in Euro und in USD.<br />
Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Zinsderivate:<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Bereinigter Proforma-(Verlust)/Gewinn (Tsd. Euro) – 40.020 24.091<br />
Bereinigter unverwässerter Proforma-(Verlust)/Gewinn je Aktie – 0,93 0,56<br />
Nominalvolumen<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Zinsswaps 257.919 370.022<br />
Zinscaps 8.150 –<br />
266.069 370.022<br />
Abgeschlossene Devisentermingeschäfte dienen der Absicherung von Währungskursschwankungen<br />
des USD, CHF und GBP zum EUR. Die Absicherung betrifft dabei sowohl bilanzierte<br />
Geschäfte als auch zukünftige Transaktionen, deren Eintritt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit<br />
erwartet wird.
102 fokussieren: besser sein<br />
Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Devisentermingeschäfte:<br />
Nominalvolumen<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Kurssicherung laufender bzw. bilanzierter Geschäfte 5.725 –<br />
Kurssicherung erwarteter Zahlungsströme 7.114 1.125<br />
12.839 1.125<br />
Das Nominalvolumen sind die Basisbeträge der Zinsswaps sowie die mit den Terminkursen am<br />
Bilanzstichtag bewerteten Kauf- und Verkaufsbeträge der Devisentermingeschäfte.<br />
Die Bewertung der Zinsderivate erfolgt durch die Vertragspartner auf Basis des diskontierten<br />
Kapitalflusses, der sich aus der Differenz zur Marktzinsentwicklung ergibt (marked to<br />
market-Bewertung). Die Bewertung der Devisentermingeschäfte entspricht den Aufwendungen<br />
bzw. Erträgen, die bei einer Glattstellung dieser Geschäfte am Bilanzstichtag entstehen würden.<br />
Zum Bilanzstichtag bestanden insgesamt folgende Positionen an derivativen Finanzgeschäften:<br />
Nominal- Marktwert Nominal- Marktwert<br />
volumen volumen<br />
31.12.2002 31.12.2002 31.12.2001 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Zinsderivate 266.069 – 14.876 370.022 – 4.609<br />
Devisentermingeschäfte 12.839 – 65 1.125 – 31<br />
Summe 278.908 – 14.941 371.147 – 4.640<br />
Die derivativen Finanzinstrumente werden in der Bilanz zu Marktwerten unter den sonstigen<br />
Forderungen, sonstigen Vermögensgegenständen bzw. unter den sonstigen Verbindlichkeiten<br />
ausgewiesen.<br />
Unter den Voraussetzungen des SFAS No. 133 (Accounting for Derivative Instruments<br />
and Hedging Activities) werden die derivativen Finanzgeschäfte wie folgt bilanziert:<br />
Bei Sicherung des beizulegenden Wertes (fair value) mittels Devisentermingeschäften<br />
werden sowohl die Wertveränderungen des Derivates als auch die gegenläufigen Veränderungen<br />
des Grundgeschäftes erfolgswirksam verbucht. Bei Absicherung von Währungskursrisiken<br />
für künftige Zahlungen (cash flow hedge) werden die Zeitwertänderungen erfolgswirksam bis<br />
zur Glattstellung des Geschäftes erfasst.<br />
Im Falle der Sicherung von zukünftigen Zahlungsflüssen (cash flow hedge) mittels Zinsswaps<br />
bzw. Zinscaps wird die Entwicklung des Marktwertes als erfolgsneutrale Veränderung<br />
des Eigenkapitals behandelt und unter dem Bilanzposten Gesamtergebnis (Bestandteil des<br />
Eigenkapitals) ausgewiesen. Bei Zinsderivaten, die sich entsprechend SFAS No. 133 zur Sicherung<br />
des „cashflow“ als nicht genügend effektiv erweisen, wird die Wertentwicklung erfolgswirksam<br />
in der Gewinn- und Verlustrechnung als Zinsaufwand bzw. Zinsertrag erfasst.
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 103<br />
Zum Bilanzstichtag wurden die Finanzderivate gemäß SFAS No. 133 wie folgt bewertet:<br />
Nominal- Bewertung Nominal- Bewertung<br />
volumen volumen<br />
31.12.2002 31.12.2002 31.12.2001 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Erfolgsneutral 219.178 – 12.912 341.204 – 3.783<br />
Erfolgswirksam 59.730 – 2.029 29.943 – 857<br />
Summe 278.908 – 14.941 371.147 – 4.640<br />
Der Bestand der erfolgswirksam erfassten Derivate resultiert aus der aufgrund von Desinvestitionen<br />
bedingten Rückführung von Finanzierungen.<br />
Die Restlaufzeit der Zinsderivate entspricht im Wesentlichen der Laufzeit der zugrunde<br />
liegenden Finanzierungsgeschäfte und beträgt zwischen einem und sieben Jahren. Im Durchschnitt<br />
beträgt die Laufzeit fünf Jahre. Die Restlaufzeit der abgeschlossenen Devisentermingeschäfte<br />
beträgt zwischen einem und zwölf Monaten.<br />
Marktvolumen Marktvolumen Gesamt<br />
Restlaufzeit Restlaufzeit 31.12.2002<br />
bis zu 1 Jahr über 1 Jahr<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Zinsderivate 5.177 260.892 266.069<br />
Devisentermingeschäfte 12.839 – 12.839<br />
Summe 18.016 260.892 278.908<br />
Das Risiko des Konzerns in Bezug auf derivative Finanzinstrumente beschränkt sich auf das<br />
Risiko, dass die Gegenpartei ihre Verpflichtungen nicht erfüllen wird. Ein Ausfallrisiko besteht<br />
für den Konzern maximal in Höhe der positiven Marktwerte der Derivate. Bei Devisentermingeschäften<br />
entspricht das maximale Risiko den Wechselkursänderungen der abgesicherten<br />
Beträge.
104 fokussieren: besser sein<br />
20. Latente Steuern<br />
Aktive und passive latente Steuern werden im Einklang mit SFAS No. 109, Accounting for<br />
Income Taxes, angesetzt, wenn künftige steuerliche Auswirkungen zu erwarten sind, die auf<br />
zeitlich begrenzte Differenzen zwischen den Buchwerten bestehender Aktiva und Passiva und<br />
ihren Steuerbilanzwerten einerseits und auf Verlustvorträge andererseits zurückzuführen sind.<br />
Die Ertragssteuern des Konzerns teilen sich wie folgt auf:<br />
Laufende Steuern<br />
2002 2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Deutschland 3.561 2.033<br />
Ausland 12.134 10.182<br />
Latente Steuern<br />
Deutschland – 3.024 – 6.972<br />
Ausland 529 3.937<br />
Gesamt 13.200 9.180<br />
Langfristige latente Steuern wurden auf Basis eines Gesamtsteuersatzes von 37,5 Prozent<br />
(Vj. 38,0 Prozent) angesetzt. Dabei wurde mit einer Körperschaftsteuerbelastung inklusive Solidaritätszuschlag<br />
von 26,4 Prozent (Vj. 26,4 Prozent) gerechnet und einer durchschnittlichen<br />
Gewerbesteuerbelastung der deutschen Gesellschaften von 11,1 Prozent (Vj. 11,6 Prozent).<br />
Kurzfristige latente Steuern, die sich im nächsten Jahr voraussichtlich auflösen, sind aufgrund<br />
des Flutopfersolidaritätsgesetzes mit 38,8 Prozent (Vj. 38,0 Prozent) bewertet. Dieser Satz ergibt<br />
sich aus einer Körperschaftsteuerbelastung inklusive Solidaritätszuschlag von 28,0 Prozent<br />
(Vj. 26,4 Prozent) und einer durchschnittlichen Gewerbesteuerbelastung von 10,8 Prozent<br />
(Vj. 11,6 Prozent). Die durchschnittliche Gewerbesteuerbelastung für kurzfristige latente Steuern<br />
weicht von der Belastung für langfristige latente Steuern ab, da der Effekt aus der Abziehbarkeit<br />
der Gewerbesteuer bei der Körperschaftsteuer bei höheren Körperschaftsteuersätzen<br />
entsprechend größer ist. Aus den Steuersatzänderungen entstand im Geschäftsjahr 2002 ein<br />
latenter Steuerertrag von 630 Tsd. Euro (Vj. 0 Tsd. Euro).<br />
Für ausländische Gesellschaften werden die jeweiligen landesspezifischen Steuersätze<br />
zugrunde gelegt.
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 105<br />
In nachfolgender Tabelle wird die Überleitung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand<br />
vorgenommen. Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wird das Ergebnis vor<br />
Steuern mit dem im Geschäftsjahr gültigen Gesamtsteuersatz multipliziert:<br />
2002 2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Konzernergebnis vor Steuern 33.629 55.224<br />
Erwarteter Steueraufwand bei Steuersatz 37,5% (2001: 38,0%) 12.611 20.985<br />
Erhöhung/Verminderung des Steueraufwands<br />
aufgrund von:<br />
Steuersatzdifferenzen Ausland – 2.086 – 2.831<br />
Änderungen des Steuersatzes – 630 0<br />
Nicht abzugsfähige Betriebsausgaben 265 810<br />
Nicht abzugsfähige Abschreibungen auf Beteiligungen 1.969 0<br />
Steuerfreie Einnahmen – 984 – 790<br />
Vorjahressteuern – 351 677<br />
Erhöhung der Wertberichtigung auf latente Steuern 10.375 0<br />
Sondereffekte aus Abgrenzung fortzuführender und<br />
nicht-fortzuführender Aktivitäten – 6.533 – 7.145<br />
Sondereffekt latente Steuern Polen – 1.578 0<br />
Sonstiges 142 – 2.526<br />
Tatsächlicher Steueraufwand 13.200 9.180<br />
Zum 31. Dezember 2002 bestehen im Konzern inländische körperschaftsteuerliche Verlustvorträge<br />
von 188.062 Tsd. Euro (Vj. 45.826 Tsd. Euro) und inländische gewerbesteuerliche<br />
Verlustvorträge von 80.813 Tsd. Euro (Vj. 37.610 Tsd. Euro) sowie ausländische Verlustvorträge<br />
von 2.937 Tsd. Euro (Vj. 3.450 Tsd. Euro). Inländische Verluste sind nach den am Bilanzstichtag<br />
bestehenden gesetzlichen Regelungen zeitlich und der Höhe nach unbegrenzt vortragsfähig.<br />
Von den ausländischen Verlustvorträgen sind 2.937 Tsd. Euro bis ins Jahr 2007 nutzbar.<br />
Wertberichtigungen aktiver latenter Steuern wurden in Höhe von 43.420 Tsd. Euro<br />
(Vj. 0 Tsd. Euro) vorgenommen, im Wesentlichen für steuerliche Verlustvorträge, wenn hinsichtlich<br />
der Realisierbarkeit in einem überschaubaren Zeitraum aufgrund der Sach- und<br />
Rechtslage sowie der verfügbaren Informationen Unsicherheit besteht. Die heutige Einschätzung<br />
bezüglich der Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern kann sich in Abhängigkeit von<br />
der Ertragslage zukünftiger Jahre ändern und höhere oder niedrigere Wertberichtigungen<br />
erforderlich machen.
106 fokussieren: besser sein<br />
Die aktiven und passiven latenten Steuern aus den Bewertungsunterschieden in den Bilanzposten<br />
setzen sich wie folgt zusammen:<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 10.512 12.535<br />
Sachanlagen 8.883 10.744<br />
Finanzanlagen 1.557 1.345<br />
Vorräte 1.210 1.953<br />
Forderungen 1.782 1.021<br />
Übrige Aktiva 123 8<br />
Pensionsrückstellungen 4.371 2.729<br />
Sonstige Rückstellungen 3.040 1.607<br />
Verbindlichkeiten 5.095 6.832<br />
36.573 38.774<br />
steuerliche Verlustvorträge 63.595 18.308<br />
100.168 57.082<br />
Wertberichtigungen – 43.420 0<br />
Aktive latente Steuern 56.748 57.082<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 12.032 16.745<br />
Sachanlagen 40.918 39.254<br />
Finanzanlagen 379 0<br />
Vorräte 797 0<br />
Übrige Aktiva 101 1.693<br />
Pensionsrückstellungen 762 762<br />
Sonstige Rückstellungen 1.381 3.791<br />
Verbindlichkeiten 55 62<br />
Übrige Passiva 360 464<br />
Passive latente Steuern 56.785 62.771<br />
Nettobetrag der passiven latenten Steuern 37 5.689
21. Pensionen und ähnliche<br />
Verpflichtungen<br />
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 107<br />
Die aktiven und passiven latenten Steuern werden saldiert wie folgt ausgewiesen:<br />
Aktive latente Steuern<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Kurzfristig 8.702 7.023<br />
Langfristig 33.638 44.693<br />
Passive latente Steuern<br />
Kurzfristig 3.063 2.756<br />
Langfristig 39.314 54.649<br />
Nettobetrag der passiven latenten Steuern 37 5.689<br />
Der Gesamtbetrag der latenten Steuern, die auf Sachverhalte zurückzuführen sind, die im<br />
Geschäftsjahr erfolgsneutral erfasst wurden, beträgt 5.513 Tsd. Euro (Vj. 4.455 Tsd. Euro). Auf<br />
die erfolgsneutral erfassten Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Konsolidierung ausländischer<br />
Tochtergesellschaften wurden keine latenten Steuern gebildet.<br />
Aufgrund werterhellender Erkenntnisse wurden Abstockungen bei Vermögensgegenständen<br />
von nicht-fortzuführenden Aktivitäten für das Geschäftsjahr 2000 vorgenommen. Die hieraus<br />
entstandenen aktiven latenten Steuern waren aufgrund mangelnder Werthaltigkeit gleichzeitig<br />
in voller Höhe wertzuberichtigen.<br />
Für erfolgsneutrale Veränderungen aus Finanzderivaten wurden latente Steuern in Höhe<br />
von 4.525 Tsd. Euro aktiviert.<br />
Latente Steuern aus der Passivierung des Ausgleichspostens aus der Pensionsbewertung<br />
betragen im Berichtsjahr 988 Tsd. Euro (Vj. 1.195 Tsd. Euro).<br />
<strong>Pfleiderer</strong> gewährt Mitarbeitern fallweise leistungsorientierte Pensionszusagen. Darüber hinaus<br />
bestehen noch Altzusagen aus verschiedenen Rentenordnungen, deren Leistungen Alters-,<br />
Invaliden- und Hinterbliebenenrenten umfassen. Die Versorgungswerke wurden spätestens zum<br />
31. Mai 1986 für Neueintritte geschlossen. In einzelnen ausländischen Gesellschaften bestehen<br />
pensionsähnliche Verpflichtungen mit Einmalzahlungsansprüchen, die ebenfalls in den Pensionsrückstellungen<br />
ausgewiesen sind.<br />
Für die am 31. Dezember 2002 und 2001 endenden Geschäftsjahre setzen sich die<br />
Pensionsrückstellungen wie folgt zusammen:<br />
2002 2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Passivisch abgegrenzte Pensionsaufwendungen 60.876 59.597<br />
Übrige pensionsähnliche Verpflichtungen 387 221<br />
Pensionsrückstellungen 61.263 59.818
108 fokussieren: besser sein<br />
Die Leistungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen sind in erster Linie abhängig von der<br />
Anzahl der Arbeitsjahre, Lebensalter und Gehalt. Die Kosten und Verpflichtungen aus leistungsorientierten<br />
Pensionsplänen werden auf Basis von versicherungsmathematischen Gutachten<br />
unter Zugrundelegung der Projected Unit Credit-Methode ermittelt. Diese Methode setzt die<br />
Dienste, die von den Angestellten schon geleistet wurden, in Relation zu dem Bewertungszeitpunkt<br />
und beinhaltet auch Schätzungen bezüglich der zukünftigen Gehaltsentwicklungen.<br />
Für die am 31. Dezember 2002 und 2001 endenden Geschäftsjahre setzen sich die Pensionsaufwendungen<br />
wie folgt zusammen:<br />
2002 2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Dienstzeitaufwand 1.119 1.060<br />
Zinsaufwand 3.407 3.303<br />
Amortisation von versicherungsmathematischen Gewinnen/<br />
(Verlusten) 14 0<br />
Gesamt 4.540 4.363<br />
Die folgende Tabelle erläutert die Veränderung der Leistungsverpflichtungen, wie sie im<br />
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2002 und 2001 ausgewiesen wurde:<br />
2002 2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Leistungsverpflichtung zum Jahresbeginn 62.205 55.229<br />
Servicekosten 1.119 1.060<br />
Zinskosten 3.407 3.303<br />
Pensionszahlungen (3.307) (3.312)<br />
Versicherungsmathematische (Gewinne)/Verluste (1.107) 5.827<br />
Rückwirkende Planänderungen 358 0<br />
Veräußerungen und Übertragungen 670 98<br />
Leistungsverpflichtung zum Jahresende 63.345 62.205<br />
Noch unberücksichtigter versicherungsmathematischer<br />
Gewinn/(Verlust) (4.718) (5.838)<br />
Noch unberücksichtigter Aufwand aus durchgeführten<br />
Zusageerhöhungen (341) 0<br />
Bilanzierter Betrag 58.286 56.367<br />
Der angesetzte Abzinsungsfaktor entspricht etwa dem Zinssatz, der am Bewertungsstichtag<br />
der Leistungsverpflichtung für hochqualitative festverzinsliche Wertpapiere mit entsprechender<br />
Laufzeit erzielt werden kann. Er beträgt konzerneinheitlich 5,5 Prozent (Vj. 5,5 Prozent).<br />
Für die Berechnung der Pensionsansprüche wurde eine jährliche Gehaltssteigerungsrate<br />
von 3 Prozent p.a. (Vj. 2,8 Prozent) zugrunde gelegt.
V. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
1. Sonstige Erträge/sonstige<br />
Aufwendungen<br />
2. Zinsergebnis<br />
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 109<br />
Die folgenden Beträge sind in der Konzernbilanz der Gesellschaft zum 31. Dezember 2002 und<br />
2001 ausgewiesen:<br />
2002 2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 114 0<br />
Passivisch abgegrenzte Pensionsaufwendungen 60.876 59.597<br />
Kumulierte ergebnisneutrale Eigenkapitalveränderung 2.476 3.230<br />
Nettobetrag Pensionskosten 58.286 56.367<br />
1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Sonstige Erträge 20.450 20.314<br />
Sonstige Aufwendungen 18.484 15.442<br />
1.966 4.872<br />
Unter den sonstigen Erträgen/sonstigen Aufwendungen werden auch Erträge aus Versicherungsentschädigungen<br />
(6.177 Tsd. Euro/Vj. 2.993 Tsd. Euro) ausgewiesen. Diese betreffen im<br />
Wesentlichen Entschädigungen des Bereiches Holzwerkstoffe in Höhe von 5,3 Mio. Euro, die<br />
insbesondere auf Brandschäden mit Produktionsstillstand an den Standorten Arnsberg und<br />
Neumarkt zurückzuführen sind. Des Weiteren werden hier insbesondere Erträge aus Versicherungsentschädigungen<br />
für Forderungsausfälle von 874 Tsd. Euro (Vj. 389 Tsd. Euro) sowie<br />
Aufwendungen aus der Zuführung zur Rückstellung für Restrukturierung von 1.613 Tsd. Euro<br />
ausgewiesen.<br />
1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen<br />
des Finanzanlagevermögens 126 110<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.868 5.539<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 18.259 28.322<br />
– 15.265 – 22.673
110 fokussieren: besser sein<br />
VI. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung<br />
VII. Sonstige Angaben<br />
1. Haftungsverhältnisse<br />
Der in der Kapitalflussrechnung betrachtete Zahlungsmittelfonds entspricht der Summe der<br />
Bilanzposten „Liquide Mittel einschließlich Wertpapiere des Umlaufvermögens“.<br />
Die Zinszahlungen im Geschäftsjahr 2002 haben 29.637 Tsd. Euro betragen. Auszahlungen<br />
für Ertragssteuern beliefen sich auf 16.608 Tsd. Euro.<br />
Der Ansatz der nachfolgend dargestellten Haftungsverhältnisse erfolgt zu Nominalwerten:<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Mio. Euro Mio. Euro<br />
Bürgschaften und Patronatserklärungen 13,1 13,6<br />
Gewährleistungsverpflichtungen 4,5 0,6<br />
Wechselobligo 1,9 0,4<br />
Des Weiteren wurden von Kreditinstituten zu Gunsten von Kunden, Lieferanten und anderen<br />
Vertragspartnern des Konzerns Bürgschaften (Avale) in Höhe von 41.800 Tsd. Euro begeben,<br />
entsprechende Avallinien sind vorhanden. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Bürgschaften<br />
aus Gewährleistung und Bürgschaften im Zusammenhang mit den aus Desinvestitionen<br />
resultierenden Eventualverbindlichkeiten.<br />
Für die vorstehenden Eventualverbindlichkeiten wurden keine Rückstellungen gebildet,<br />
weil der Eintritt des Risikos als wenig wahrscheinlich eingeschätzt wird.<br />
Der Konzern gibt für bestimmte Produkte (insbesondere Maste) Gewährleistungserklärungen<br />
ab. Die Höhe der wahrscheinlichen Gewährleistungsansprüche wird auf Basis der verkauften<br />
Produkte und der Aufzeichungen der bisherigen Inanspruchnahmen dieser Leistungen<br />
ermittelt.<br />
Im Berichtsjahr entwickelten sich die Rückstellungen für Gewährleistungsverpflichtungen<br />
wie folgt:<br />
Tsd. Euro<br />
Anfangsbestand am 1. Januar 2002 4.190<br />
Gewährleistungserklärungen erteilt in der Berichtsperiode 93<br />
Inanspruchnahmen im Berichtsjahr 645<br />
Stand am 31. Dezember 2002 3.638
2. Sonstige finanzielle<br />
Verpflichtungen<br />
3. Schwebende Rechtsstreitigkeiten<br />
und Schadensersatzansprüche<br />
4. Transaktionen mit nahe<br />
stehenden Unternehmen<br />
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 111<br />
Im Rahmen von Miet-, Pacht- und Leasingverträgen, die gemäß US-GAAP nicht als „capital lease“<br />
zu qualifizieren sind (operate lease), least der Konzern Sachanlagen. Darüber hinaus werden im<br />
Konzern Verträge für Wartung von Sachanlagen und für diverse Dienstleistungen abgeschlossen.<br />
Aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen entstanden in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Aufwendungen mit einem Betrag von 30.398 Tsd. Euro (Vj.25.366 Tsd. Euro).<br />
Die künftigen (nicht abgezinsten) Mindestmietzahlungen aus solchen unkündbaren Verträgen,<br />
die zum 31. Dezember 2002 eine anfängliche oder verbleibende Restlaufzeit von mehr<br />
als einem Jahr haben, betragen:<br />
Tsd. Euro<br />
2003 28.459<br />
2004 22.175<br />
2005 19.448<br />
2006 28.392<br />
2007 4.826<br />
Nach 2007 30.997<br />
Gesamt 134.297<br />
Der Konzern führte im Geschäftsjahr 2001 Sale & Lease Back-Transaktionen durch, bei denen<br />
im Wesentlichen Kraft-Wärme-Kopplungs- und Produktionsanlagen verkauft und im Rahmen<br />
eines „operate lease“ „zurückgeleast“ wurden. Das Gesamtvolumen dieser Transaktionen betrug<br />
65.509 Tsd. Euro.<br />
Zum 31. Dezember 2002 bestehen Verpflichtungen aus Bestellungen in Höhe von<br />
57.952 Tsd. Euro.<br />
Die Gesellschaft ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit gelegentlich in Rechtsstreitigkeiten<br />
verwickelt. Der Gesellschaft sind keine Vorgänge bekannt, die eine erhebliche, nachteilige Auswirkung<br />
auf die Ertrags-, Liquiditäts- oder Finanzlage haben würden.<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG ist wesentlich beteiligt an der<br />
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> (Tochtergesellschaft) und somit ein nahe stehendes Unternehmen des Konzerns.<br />
Mit diesem Unternehmen und deren Tochtergesellschaft <strong>Pfleiderer</strong> Leasing GmbH & Co. KG,<br />
Delitzsch, bestanden sowohl im aktuellen als auch im vorherigen Geschäftsjahr Geschäftsbeziehungen.<br />
Für 2002 lassen sich die Geschäftsbeziehungen wie folgt darstellen:<br />
Tsd. Euro<br />
Zinserträge 1.365<br />
Zinsaufwendungen 991<br />
Erträge aus Leistungsverrechnungen 218<br />
Aufwendungen aus Leistungsverrechnungen 27<br />
Mietaufwendungen 1.182<br />
Dividendenausschüttung 6.012
112 fokussieren: besser sein<br />
VIII. Segmentberichterstattung<br />
Im Berichtsjahr wurden Einrichtungsgegenstände des Verwaltungsgebäudes in Neumarkt von<br />
der <strong>Pfleiderer</strong> Leasing GmbH & Co. KG, Delitzsch, an die <strong>Pfleiderer</strong> Leasing GmbH & Co.,<br />
Neumarkt, zu einem Verkaufspreis von 2.300 Tsd. Euro veräußert.<br />
Die Aufwendungen für Strombezüge von der <strong>Pfleiderer</strong> Energietechnik Verwaltungs-<br />
GmbH, Neumarkt, haben im Geschäftsjahr 2002 19.132 Tsd. Euro betragen.<br />
Im Sinne der Segmentberichterstattung nach SFAS No. 131 (siehe Konzernsegmentbericht-<br />
erstattung, dem Konzernanhang vorangestellt) ist der Konzern in zwei Geschäftsbereichen tätig,<br />
den Geschäftsbereichen Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik. Nicht berücksichtigt sind die<br />
im laufenden Geschäftsjahr veräußerten und im Vorjahr unter nicht-fortzuführenden Aktivitäten<br />
ausgewiesenen Geschäftsbereiche Dämmstofftechnik und Türen und Fenster. Des Weiteren<br />
sind die unter nicht-fortzuführenden Aktivitäten aufgeführten Business Unit Wind sowie zwei<br />
weitere Business Units des Geschäftsbereiches Holzwerkstoffe nicht in der Segmentberichterstattung<br />
dargestellt.<br />
Geografische Informationen<br />
Umsatzerlöse nach Regionen<br />
Die Umsatzerlöse gliedern sich in folgende Regionen:<br />
Segmentvermögen nach Regionen<br />
Das Segmentvermögen gliedert sich wie folgt nach Regionen:<br />
1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Deutschland 530.508 540.618<br />
Andere EU-Länder 219.601 241.471<br />
Übriges Europa 187.493 171.316<br />
Übrige Länder 90.830 88.590<br />
1.028.432 1.041.995<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Deutschland 361.576 411.909<br />
Andere EU-Länder 1.535 5.255<br />
Übriges Europa 159.965 194.773<br />
Übrige Länder 39.624 51.764<br />
562.700 663.701
IX. Gewinn je Stammaktie<br />
X. Vergütung der Organe/Aktienbesitz der Organe<br />
1. Vorstand<br />
2. Aufsichtsrat<br />
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 113<br />
Die folgende Tabelle zeigt das Ergebnis je Aktie:<br />
Die Vorstandsmitgliedern und Mitarbeitern gewährten Aktienoptionen wirken nicht<br />
verwässernd.<br />
Geschäftsjahr<br />
zum 31. Dezember<br />
2002 2001<br />
Ergebnis nach Minderheitsanteilen Tsd. Euro – 39.664 24.219<br />
Durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Aktien Stück 42.673.784 42.685.000<br />
Gewinn je Aktie Euro – 0,93 0,57<br />
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten je Aktie Euro 0,37 1,00<br />
Ergebnis nicht-fortzuführender Aktivitäten je Aktie Euro – 1,30 – 0,43<br />
Die Bezüge der Vorstände beliefen sich im Geschäftsjahr 2002 auf insgesamt 3.597 Tsd. Euro<br />
(Vj. 6.090 Tsd. Euro). In den Bezügen des Berichtsjahres ist ein variabler Bestandteil von<br />
585 Tsd. Euro enthalten.<br />
Die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und ihren<br />
Hinterbliebenen belaufen sich auf 2.966 Tsd. Euro (Vj. 2.952 Tsd. Euro). Die Gesamtbezüge<br />
früherer Mitglieder des Vorstandes betrugen in 2002 127 Tsd. Euro.<br />
Im Rahmen des Stock Option-Programmes der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> wurden den Mitgliedern<br />
des Vorstandes bereinigt um Optionen an frühere Vorstandsmitglieder 603.000 Optionen zum<br />
Bezug von Aktien gegen Erbringung eines Eigeninvestments gewährt. Auf Basis der für den<br />
Stock Option-Plan 2002 vorliegenden Eigeninvestments ist die Gewährung weiterer 466.092<br />
Optionen an Mitglieder des Vorstandes vorgesehen. Von Mitgliedern des Vorstandes werden<br />
54.060 Aktien (Vj. 45.885) gehalten.<br />
Die Bezüge der Aufsichtsräte beliefen sich im Geschäftsjahr 2002 auf insgesamt 151 Tsd. Euro<br />
(Vj. 150 Tsd. Euro).<br />
Von Mitgliedern des Aufsichtsrates werden insgesamt 77.224 Aktien (Vj. 168.933 Aktien)<br />
gehalten.
114 fokussieren: besser sein<br />
XI. Abweichende Bilanzierungs-, Bewertungs- und Angabepflichten nach § 292a HGB<br />
1. Leasing<br />
2. Vorratsbewertung<br />
Der Konzernabschluss der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ist unter Anwendung von § 292a HGB mit befreiender<br />
Wirkung für einen HGB-Abschluss in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen<br />
US-amerikanischen Rechnungslegungsgrundsätzen, den US Generally Accepted Accounting<br />
Principles (US-GAAP) erstellt.<br />
Die angewandten Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden gemäß<br />
US-GAAP unterscheiden sich im Wesentlichen in folgenden Punkten von den deutschen HGB-<br />
Vorschriften:<br />
Im HGB ist die Behandlung von Leasinggeschäften nicht explizit geregelt. Für die bilanzielle<br />
Beurteilung wird daher im Allgemeinen auf die Leasingerlasse der Finanzverwaltung zurückgegriffen.<br />
Unter Anwendung der steuerlichen Kriterien sind die Leasingverträge in der Regel so<br />
gestaltet, dass die Bilanzierung der Leasingobjekte beim Leasinggeber zu erfolgen hat.<br />
Nach US-GAAP gibt es für die Bilanzierung von Leasingtransaktionen umfangreiche Regelungen<br />
(insbesondere SFAS No. 13). Grundsätzlich wird dabei in Abhängigkeit davon, wer die<br />
wesentlichen Chancen und Risiken aus der Nutzung des Leasinggegenstandes trägt und somit<br />
als wirtschaftlicher Eigentümer zu betrachten ist, zwischen „capital lease“ und „operate lease“<br />
unterschieden. Wenn der Leasingnehmer als wirtschaftlicher Eigentümer anzusehen ist, hat er<br />
die Aktivierung des Leasinggegenstandes vorzunehmen, bei einem „operate lease“ der Leasinggeber.<br />
Nach HGB erfolgt die Bewertung der Vorräte am Bilanzstichtag gemäß dem strengen Niederstwertprinzip<br />
zu Anschaffungs- und Herstellungskosten oder zu dem niedrigeren Marktwert bzw.<br />
einem niedrigeren beizulegenden Wert. Die Ermittlung des beizulegenden Wertes wird für die<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe in der Regel durch die Wiederbeschaffungskosten am Beschaffungsmarkt<br />
konkretisiert und für die unfertigen und fertigen Erzeugnisse durch den retrograd<br />
vom Absatzmarkt ermittelten Nettoveräußerungserlös.<br />
Nach US-GAAP ist gemäß ARB No. 43 bei der Vorratsbewertung ebenfalls das strenge<br />
Niederstwertprinzip (lower of cost or market) anzuwenden, wobei im Unterschied zum HGB für<br />
alle Vorrätegruppen außer Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe bei der Ermittlung des Wertansatzes<br />
sowohl der Beschaffungs- als auch der Absatzmarkt berücksichtigt werden. Unterschreiten die<br />
Wiederbeschaffungskosten die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, so sind die Vorräte mit<br />
dem mittleren Wert von Wiederbeschaffungskosten, realisierbarem Netto-Veräußerungswert<br />
und realisierbarem Netto-Veräußerungswert abzüglich der normalen Gewinnspanne anzusetzen.<br />
Dabei ist der realisierbare Veräußerungswert abzüglich der üblichen Gewinnmarge die Wertuntergrenze,<br />
selbst wenn die Wiederbeschaffungskosten diesen Wert unterschreiten. Bei den<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen wird der niedrigere Wert aus Wiederbeschaffungskosten und<br />
Anschaffungskosten angesetzt. Der Absatzmarkt wird nicht berücksichtigt.
3. Wertpapiere des Anlage- und<br />
Umlaufvermögens<br />
4. Derivative Finanzinstrumente<br />
5. Kosten der Kapitalbeschaffung<br />
6. Aktienoptionen<br />
(Stock Options)<br />
7. Währungsumrechnung<br />
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 115<br />
Wertpapiere sind nach HGB zu fortgeführten Anschaffungskosten oder einem niedrigeren beizulegenden<br />
Wert am Bilanzstichtag anzusetzen. Nach US-GAAP erfolgt die Wertpapierbewertung<br />
gemäß SFAS No. 115 in Abhängigkeit von der Zuordnung auf bestimmte Kategorien. Jederzeit<br />
veräußerbare Wertpapiere (available for sale), d.h. Wertpapiere, die weder den zu Handelszwecken<br />
gehaltenen Investitionen angehören noch bis zur Endfälligkeit gehalten werden,<br />
werden zum Marktwert am Bilanzstichtag bewertet. Unrealisierte Gewinne und Verluste werden<br />
dabei grundsätzlich unmittelbar in das Eigenkapital eingestellt. Falls unrealisierte Verluste nicht<br />
nur vorübergehend vorliegen, findet eine Abschreibung statt, die in der Folge auch nicht durch<br />
eine erfolgswirksame Zuschreibung rückgängig gemacht werden darf.<br />
Nach HGB gibt es keine verbindliche Vorgehensweise zur Bilanzierung und Bewertung derivativer<br />
Finanzinstrumente, so dass die Bewertung unter Berücksichtigung des Anschaffungskosten-,<br />
Realisations- und Imparitätsprinzips erfolgt.<br />
Im Gegensatz dazu sind nach US-GAAP alle originären und derivativen Finanzinstrumente<br />
stets mit dem Marktwert anzusetzen. Unter bestimmten restriktiven Bedingungen liegt nach<br />
US-GAAP ein bilanziell zu berücksichtigender Sicherungszusammenhang vor, der dazu führt, dass<br />
Marktwertschwankungen von zu Sicherungszwecken eingesetzten Finanzinstrumenten nicht unmittelbar<br />
zu Aufwand bzw. Ertrag werden, sondern zeitweilig im Eigenkapital abgegrenzt werden.<br />
Die Kriterien für einen bilanziellen Sicherungszusammenhang hängen von der Art der gesicherten<br />
Position und der zur Sicherung verwendeten Finanzinstrumente ab. Sofern die Voraussetzungen<br />
für einen bilanziellen Sicherungszusammenhang nicht erfüllt sind, werden Wertschwankungen<br />
von Derivaten in der Periode ihres Anfalls als Aufwand bzw. Ertrag berücksichtigt.<br />
Kosten der Kapitalbeschaffung sind nach deutschem Recht als Aufwand zu verrechnen und<br />
dürfen nicht mit dem Mittelzufluss aus Kapitalerhöhungen verrechnet werden. Nach US-GAAP<br />
werden Kosten der Beschaffung von Eigenkapital, z.B. Emissionskosten im Rahmen eines<br />
Börsengangs, abzüglich der Wirkung ihrer steuerlichen Abzugsfähigkeit, vom Bruttobetrag der<br />
aufgenommenen Mittel abgezogen und mindern damit die Kapitalrücklage.<br />
Für die bilanzielle Behandlung der Ausgabe von Aktienoptionen an Mitarbeiter hat sich in<br />
Deutschland bislang noch keine vorherrschende Meinung gebildet. Nach US-GAAP werden Stock<br />
Options im Wesentlichen in APB No. 25 und SFAS No. 123 behandelt. In APB No. 25 wird die<br />
Behandlung der Stock Options nach dem inneren Wert (intrinsic value) und in SFAS No. 123<br />
nach dem beizulegenden Wert (fair value) vorgenommen. Die Gesellschaft wendet bei der Bilanzierung<br />
der Stock Options APB No. 25 an, wonach sich der zu bilanzierende innere Wert aus dem<br />
Unterschied zwischen dem Ausübungspreis und dem höheren aktuellen Aktienkurs ermittelt.<br />
Während nach HGB nicht kursgesicherte Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten<br />
zum Anschaffungskurs oder zum jeweiligen ungünstigeren Kurs am Bilanzstichtag bewertet<br />
werden, sind nach US-GAAP gemäß SFAS No. 52 alle Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten<br />
zum Bilanzstichtagskurs umzurechnen mit der Konsequenz, dass auch unrealisierte<br />
Kursgewinne ergebniswirksam werden.
116 fokussieren: besser sein<br />
8. Latente Steuern<br />
9. Bilanzierung und Abschreibung<br />
des Firmenwertes<br />
10. Nicht-fortzuführende<br />
Aktivitäten<br />
Nach HGB sind auf alle zeitlich begrenzten Ergebnisunterschiede zwischen dem Steuerergebnis<br />
und dem Konzernergebnis latente Steuern zu ermitteln (sog. Timing-Konzept), wobei die Berechnung<br />
unter Anwendung des aktuellen Steuersatzes erfolgt. Hierbei müssen lediglich passive<br />
latente Steuern bilanziert werden, für aktive latente Steuern besteht – mit bestimmten<br />
Ausnahmen – grundsätzlich ein Aktivierungswahlrecht. Für quasi-permanente Unterschiede, die<br />
sich erst über einen sehr langen Zeitraum oder durch Verkauf bzw. Liquidation auflösen, und<br />
für Verlustvorträge dürfen keine latenten Steuern angesetzt werden.<br />
Nach US-GAAP, SFAS No. 109, werden latente Steuern auf Bewertungsunterschiede zwischen<br />
dem Ansatz von Vermögensgegenständen und Schulden in Steuerbilanz und Konzernbilanz,<br />
basierend auf dem auf gesetzlicher Grundlage zum Ende des Berichtszeitraums gültigen<br />
und dem zu erwartenden Steuersatz für den Zeitpunkt der Umkehrung der Unterschiede ermittelt.<br />
Es besteht hier eine Ansatzpflicht für latente Steuern auf alle temporären Unterschiede<br />
zwischen den steuerlichen Wertansätzen und den Wertansätzen in der Konzernbilanz, wobei<br />
auch quasi-permanente Unterschiede als temporär einzustufen sind (sog. Temporary-Konzept).<br />
Daneben sind latente Steuern auch auf steuerliche Verlustvorträge zu berechnen. Zu jedem<br />
Stichtag sind die bilanzierten aktiven latenten Steuern bezüglich der Realisierbarkeit zu prüfen<br />
und gegebenenfalls wertzuberichtigen (valuation allowance).<br />
Erworbene Firmenwerte sind nach deutschen handelsrechtlichen Vorschriften zu aktivieren<br />
und grundsätzlich über die voraussichtliche Nutzungsdauer abzuschreiben oder, soweit es sich<br />
um Firmenwerte aus der Erstkonsolidierung handelt, im Jahr der Entstehung in voller Höhe mit<br />
dem Eigenkapital erfolgsneutral zu verrechnen. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist wertzuberichtigen,<br />
soweit beispielsweise die künftige Ertragslage keine positiven Ergebnisse erwarten<br />
lässt. Unter dem Gesichtspunkt des Vorsichtsprinzips wird eine außerplanmäßige Abschreibung<br />
als gerechtfertigt angesehen.<br />
Nach US-GAAP werden Firmenwerte ebenfalls aktiviert, eine planmäßige Abschreibung<br />
ist nicht mehr vorgesehen. Stattdessen ist nach SFAS No. 142 mindestens jährlich der Geschäfts-<br />
oder Firmenwert auf seine Werthaltigkeit im Hinblick auf das Vorhandensein eventueller<br />
außerplanmäßiger Wertminderungen zu überprüfen (sog. Impairment Test).<br />
Nach § 246 Abs. 2 HGB dürfen Aufwendungen und Erträge bzw. Vermögensgegenstände und<br />
Schulden nicht saldiert werden. Dies führt dazu, dass auch ein separater Ausweis der den nicht-<br />
fortzuführenden Aktivitäten zuzuordnenden Posten (discontinued operations) nicht erlaubt ist.<br />
Nach US-GAAP sind hingegen gemäß SFAS No. 144 die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
sowie der Bilanz um die auf nicht-fortzuführende Aktivitäten entfallenden Effekte<br />
zu bereinigen. Die bereinigten Beträge sind in saldierter Form jeweils separat in einem Posten<br />
als Ergebnis bzw. Aktiva und Passiva aus nicht-fortgeführten Aktivitäten in der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung bzw. in der Bilanz auszuweisen.
11. Umsatzerlöse<br />
XII. Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens<br />
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 117<br />
Grundsätzlich erlauben das deutsche HGB bzw. die deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung auch bei langfristiger Auftragsfertigung eine Gewinnrealisierung erst nach Lieferung<br />
und Abnahme des Gesamtauftrages, d.h. frühestens, wenn die vertraglich vereinbarte<br />
Leistung weitgehend erbracht und die verbleibenden Risiken unwesentlich sind (completed<br />
contract method).<br />
Gemäß US-GAAP ist demgegenüber für diese Aufträge eine Gewinnrealisierung nach<br />
dem Leistungsfortschritt geboten, wenn eine hinreichend verlässliche Ermittlung von Gesamterlösen,<br />
Gesamtkosten und Fertigstellungsgrad möglich ist (percentage of completion method).<br />
Die Bilanzierung ist hauptsächlich in SOP 81-1 und in ARB 45 geregelt.<br />
Die Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens ergibt sich aus dem in der Anlage zum Anhang<br />
beigefügten Anlagespiegel.<br />
Neumarkt, im März 2003<br />
Prof. Dr. Ralf H. Bufe<br />
Michael Ernst Dr. Jürgen Koch Hans H. Overdiek
118 fokussieren: besser sein<br />
Entwicklung des Konzernanlagevermögens<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
1.1. 2002 Währungs- Veränderung Zugänge Abgänge Umbu- 31.12.2002<br />
umrechnung des Konsolidierungskreises<br />
chungen<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
1. Konzessionen, gewerbliche<br />
Schutzrechte und ähnliche Rechte<br />
und Werte sowie Lizenzen an<br />
solchen Rechten und Werten 31.176 – 278 0 2.746 3.214 2.683 33.113<br />
2. Geschäfts- oder Firmenwert 111.643 – 653 0 0 430 0 110.560<br />
3. Geleistete Anzahlungen 3.818 0 0 2.948 0 – 2.708 4.058<br />
146.637 – 931 0 5.694 3.644 – 25 147.731<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />
Rechte und Bauten einschließlich<br />
der Bauten auf fremden<br />
Grundstücken 289.439 – 9.747 0 6.408 6.265 4.062 283.897<br />
2. Technische Anlagen und Maschinen<br />
3. Andere Anlagen, Betriebs- und<br />
717.038 – 31.402 56 8.727 59.880 12.828 647.367<br />
Geschäftsausstattung<br />
4. Geleistete Anzahlungen und<br />
74.511 – 1.682 2 5.625 14.209 539 64.786<br />
Anlagen im Bau 19.104 – 491 0 17.498 1.285 – 17.404 17.422<br />
1.100.092 – 43.322 58 38.258 81.639 25 1.013.472<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen 2.711 0 – 4 553 0 0 3.260<br />
2. Beteiligungen 181 0 0 4 125 0 60<br />
3. Sonstige Ausleihungen 7.169 0 0 235 6.355 0 1.049<br />
10.061 0 – 4 792 6.480 0 4.369<br />
1.256.790 – 44.253 54 44.744 91.763 0 1.165.572
konzernabschluss entwicklung anlagevermögen pfleiderer ag 119<br />
Kumulierte Abschreibungen Buchwert<br />
1.1. 2002 Währungs- Veränderung Zugänge Abgänge Umbu- 31.12.2002 31.12.2002 31.12.2001<br />
umrechnung des Konsolidierungskreises<br />
chungen<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
17.562 -266 0 9.978 3.127 1 24.148 8.965 13.614<br />
21.560 – 156 0 0 256 0 21.148 89.412 90.083<br />
0 0 0 0 0 0 0 4.058 3.818<br />
39.122 – 422 0 9.978 3.383 1 45.296 102.435 107.515<br />
102.862 – 3.150 0 9.446 4.503 421 105.076 178.821 186.577<br />
517.352 – 20.316 3 34.248 56.253 – 639 474.395 172.972 199.686<br />
61.447 – 1.322 0 5.075 13.706 217 51.711 13.075 13.064<br />
855 – 111 0 0 0 0 744 16.678 18.249<br />
682.516 – 24.899 3 48.769 74.462 – 1 631.926 381.546 417.576<br />
478 0 0 1.176 0 0 1.654 1.606 2.233<br />
0 0 0 0 0 0 0 60 181<br />
0 0 0 643 0 0 643 406 7.169<br />
478 0 0 1.819 0 0 2.297 2.072 9.583<br />
722.116 – 25.321 3 60.566 77.845 0 679.519 486.053 534.674
120 fokussieren: besser sein<br />
Bilanzen nicht-fortzuführender Aktivitäten zum 31. Dezember 2002 (vor Konsolidierung)<br />
Aktiva Zur Abwicklung Übrige<br />
verbliebene Aktiva Bereiche<br />
Dämmstofftechnik summiert<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Liquide Mittel 36 137<br />
Wertpapiere des Umlaufvermögens 0 0<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 87.486 16.350<br />
Vorräte 336 14.315<br />
Latente Steuern 0 84<br />
aktive Rechnungsabgrenzungen, kurzfristig 65 2<br />
Kurzfristige Vermögensgegenstände 87.923 30.888<br />
Sachanlagevermögen 2.009 785<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 11 0<br />
Finanzanlagen 0 10<br />
Latente Steuern 0 0<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 0 0<br />
Langfristige Vermögensgegenstände 2.020 795<br />
Aktiva, gesamt 89.943 31.683<br />
Passiva Zur Abwicklung Übrige<br />
verbliebene Passiva Bereiche<br />
Dämmstofftechnik summiert<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Verbindlichkeiten 11.796 5.222<br />
Finanzverbindlichkeiten 45.442 27.829<br />
Rückstellungen 449 592<br />
Latente Steuern 0 1<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen, kurzfristig 0 10<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 57.687 33.654<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 0 1.821<br />
Pensionsrückstellungen 0 2.213<br />
Latente Steuern 276 29<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 0 139<br />
Sonstige langfristige Rückstellungen 812 102<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen, langfristig 0 0<br />
Ausgleichsposten Anteile Dritter 0 0<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 1.088 4.304<br />
Eigenkapital 31.168 – 6.275<br />
Passiva, gesamt 89.943 31.683<br />
Diese Anlage ist integraler Bestandteil des Konzernjahresabschlusses.
konzernabschluss bilanzen nicht-fortzuführender aktivitäten pfleiderer ag 121<br />
Bilanzen nicht-fortzuführender Aktivitäten zum 31. Dezember 2001 (vor Konsolidierung)<br />
Aktiva Business Center Business Center Übrige<br />
Dämmstoff- Türen und Bereiche<br />
technik Fenster summiert<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Liquide Mittel 4.906 558 172<br />
Wertpapiere des Umlaufvermögens 507 0 0<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 51.175 84.236 9.614<br />
Vorräte 28.787 22.052 15.335<br />
Latente Steuern 382 96 0<br />
aktive Rechnungsabgrenzungen, kurzfristig 372 17 2<br />
Kurzfristige Vermögensgegenstände 86.129 106.959 25.123<br />
Sachanlagevermögen 129.561 32.708 5.484<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 10.697 4.704 9.709<br />
Finanzanlagen 197 51 4<br />
Latente Steuern 1.564 2.377 2.387<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 32 0 0<br />
Langfristige Vermögensgegenstände 142.051 39.840 17.584<br />
Aktiva, gesamt 228.180 146.799 42.707<br />
Passiva Business Center Business Center Übrige<br />
Dämmstoff- Türen und Bereiche<br />
technik Fenster summiert<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Verbindlichkeiten 33.799 106.227 8.738<br />
Finanzverbindlichkeiten 172.501 69.654 14.732<br />
Rückstellungen 4.424 3.606 1.539<br />
Latente Steuern 0 322 0<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen, kurzfristig 333 0 10<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 211.057 179.809 25.019<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 0 8.000 1.991<br />
Pensionsrückstellungen 718 2.496 2.834<br />
Latente Steuern 8.084 119 323<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 240 913 0<br />
Sonstige langfristige Rückstellungen 1.524 883 12<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen, langfristig 0 0<br />
Ausgleichsposten Anteile Dritter 3.676 – 329 0<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 14.242 12.082 5.160<br />
Eigenkapital 2.881 – 45.092 12.528<br />
Passiva, gesamt 228.180 146.799 42.707<br />
Diese Anlage ist integraler Bestandteil des Konzernjahresabschlusses.
122 fokussieren: besser sein<br />
Bestätigungsvermerk<br />
Wir haben den von der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>, Neumarkt, aufgestellten Konzernabschluss, bestehend<br />
aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung<br />
und Anhang, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2002 geprüft.<br />
Aufstellung und Inhalt des Konzernabschlusses liegen in der Verantwortung des Vorstandes<br />
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung<br />
zu beurteilen, ob der Konzernabschluss den US Generally Accepted Accounting Principles<br />
(US-GAAP) entspricht.<br />
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach den deutschen Prüfungsvorschriften<br />
und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen<br />
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu<br />
planen und durchzuführen, dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob der<br />
Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehlaussagen ist. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />
werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />
und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />
Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen<br />
Kontrollsystems sowie Nachweise für die Wertansätze und Angaben im Konzernabschluss auf<br />
der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung beinhaltet die Beurteilung der angewandten<br />
Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie<br />
die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass<br />
unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den<br />
US-GAAP ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund<br />
Ertragslage des Konzerns sowie der Zahlungsströme des Geschäftsjahres.
konzernabschluss bestätigungsvermerk pfleiderer ag 123<br />
Unsere Prüfung, die sich auch auf den von dem Vorstand für das Geschäftsjahr vom<br />
1. Januar bis 31. Dezember 2002 aufgestellten zusammengefassten Bericht über die Lage der<br />
Gesellschaft und des Konzerns (Konzernlagebericht) erstreckt hat, hat zu keinen Einwendungen<br />
geführt. Nach unserer Überzeugung gibt der Konzernlagebericht zusammen mit den übrigen<br />
Angaben des Konzernabschlusses insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage des<br />
Konzerns und stellt die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar. Außerdem bestätigen<br />
wir, dass der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar<br />
bis 31. Dezember 2002 die Voraussetzungen für eine Befreiung der Gesellschaft von der Aufstellung<br />
eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichts nach deutschem Recht erfüllen.<br />
Stuttgart, 11. März 2003<br />
Ernst & Young<br />
Deutsche Allgemeine Treuhand <strong>AG</strong><br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Graf von Treuberg Th. Müller<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
124 fokussieren: besser sein<br />
Konsolidierungskreis zum 31. Dezember 2002<br />
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> Neumarkt<br />
Geschäftsbereich Holzwerkstoffe<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG Neumarkt *) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />
Eltec Elemente-Technik für Möbel- und Innnenausbau GmbH Arnsberg 100,00%<br />
Fols Sp. z.o.o. Warschau (PL) 100,00%<br />
Interwood GmbH Regensburg 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> B.V. Deventer (NL) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe GmbH Peiting 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Industry Limited Gerrads Cross (GB) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Industrie Schweiz <strong>AG</strong> St. Gallen (CH) 100,00%<br />
Thermopal Dekorplatten GmbH & Co. KG Leutkirch *) 100,00%<br />
Thermopal GmbH Leutkirch 100,00%<br />
Wirus-Werke W. Ruhenstroth GmbH & Co. KG Gütersloh *) 100,00%<br />
Zaklady Plyt Wiorowych Prospan S.A. Wieruszow (PL) 48,61%<br />
Zaklady Plyt Wiorowych S.A. w. Grajewie Grajewo (PL) 85,65%<br />
Fideris Spanplatten <strong>AG</strong> St. Gallen (CH) 100,00%<br />
Duropal S.A.S. Reims (F) 100,00%<br />
Nicht einbezogene Unternehmen:<br />
Duropal GmbH Neumarkt 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe Vertriebs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />
Wodego GmbH Neumarkt 100,00%<br />
Moralt Tischlerplatten Verwaltungs-GmbH Bad Tölz 100,00%<br />
Moralt Tischlerplatten GmbH & Co. KG Bad Tölz 100,00%<br />
Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik GmbH & Co. KG Neumarkt *) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Infrastrukturtechnik Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />
Betonschwellenwerk Coswig GmbH & Co. KG Coswig *) 100,00%<br />
Betonschwellenwerk Coswig Verwaltungs-GmbH Coswig 100,00%<br />
MULTIBRID Entwicklungsgesellschaft mbH Neumarkt 100,00%<br />
Newmark International Inc. Birmingham (USA) 100,00%<br />
PESA Telecom S.A. Constanti (Esp) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Consulting GmbH Neumarkt 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Energietechnik Verwaltungs-GmbH Dinkelsbühl 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> España S.A. Constanti (Esp) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Lábatlani Vasbetonipari Rt. Lábatlan (H) 86,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Technika Infrastrukturalna Polska Sp. z.o.o. Warschau (PL) 100,00%
konzernabschluss konsolidierungskreis pfleiderer ag 125<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Windenergy GmbH Neumarkt 100,00%<br />
Travipos S.A. Constanti (Esp) 51,00%<br />
WINDTEC Anlagenerrichtungs- und Consulting GmbH Völkermarkt (A) 100,00%<br />
Travertec S.R.L. Brasov (RUM) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Leasing USA, Inc.<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Infrastructure S.A.R.L.<br />
Wilmington (USA) 100,00%<br />
(vormals: Pannotrans S.A.R.L., Rambervillers) Lille (F) 100,00%<br />
Nicht einbezogene Unternehmen:<br />
Wayss & Freytag Gesellschaft für Unternehmensbeteiligungen<br />
mbH Frankfurt a. M. 100,00%<br />
German Track Systems GmbH Berlin 100,00%<br />
Sonstige<br />
Jura Belgium BVBA Hoogstraaten (B) 100,00%<br />
JURA-Spedition GmbH & Co. KG Neumarkt *) 100,00%<br />
JURA-Spedition Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Finance B.V. Deventer (NL) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Leasing GmbH & Co. Neumarkt *) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Leasing Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Service GmbH Neumarkt 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Fenster Verwaltungs-GmbH Gütersloh 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Dämmstofftechnik International GmbH & Co. KG Neumarkt *) 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Dämmstofftechnik Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Dämmstofftechnik GmbH Neumarkt 100,00%<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Insulation Holding GmbH Neumarkt 100,00%<br />
Nicht einbezogene Unternehmen:<br />
Jura Polska Sp. z.o.o. Dabrowa Gornicza (PL) 100,00%<br />
*) Gesellschaften, die von der Befreiungsregelung des<br />
§264b HGB per 31. Dezember 2002 Gebrauch gemacht haben.
126 fokussieren: besser sein<br />
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> Bilanz zum 31. Dezember 2002<br />
Aktiva Anhang 31.12.2002 31.12.2001<br />
Anlagevermögen<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Sachanlagen 79 71<br />
Finanzanlagen 298.518 375.795<br />
Umlaufvermögen<br />
(1) 298.597 375.866<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 76.758 111.440<br />
Eigene Anteile 8 0<br />
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 51.967 52.774<br />
(2) 128.733 164.214<br />
Aktiva, gesamt 427.330 540.080<br />
Passiva Anhang 31.12.2002 31.12.2001<br />
Eigenkapital<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Gezeichnetes Kapital 109.274 109.274<br />
Kapitalrücklage 10.927 201.503<br />
Gewinnrücklage 50.621 51.129<br />
Bilanzgewinn 0 15.215<br />
Rückstellungen<br />
(3) 170.822 377.121<br />
Rückstellungen für Pensionen 6.201 6.152<br />
Übrige Rückstellungen 14.289 16.149<br />
Verbindlichkeiten<br />
(4) 20.490 22.301<br />
Finanzschulden 20.839 64.415<br />
Übrige Verbindlichkeiten 215.179 76.243<br />
(5) 236.018 140.658<br />
Passiva, gesamt 427.330 540.080
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> Gewinn- und Verlustrechnung 2002<br />
jahresabschluss der pfleiderer ag pfleiderer ag 127<br />
Anhang 1.1.–31.12.02 1.1.–31.12.01<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Erträge aus Beteiligungen (9) 8.872 72.266<br />
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen (9) 0 139<br />
Aufwendungen aus Verlustübernahme (9) – 15.025 0<br />
-6.153 72.405<br />
Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens (10) 206 206<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (10) 11.367 14.058<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen (10) – 12.625 – 13.656<br />
– 1.052 608<br />
Holdingleistung – 7.205 73.013<br />
Sonstige betriebliche Erträge (11) 25.413 24.447<br />
Personalaufwand (12) – 8.495 – 10.435<br />
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen – 19 – 15<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen (13) – 33.140 – 29.740<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit – 23.446 57.270<br />
Außerordentliche Aufwendungen (14) – 178.317 – 55.000<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (15) 4.000 3.085<br />
Jahresergebnis – 197.763 5.355<br />
Gewinnvortrag 6.679 9.860<br />
Entnahme aus der Kapitalrücklage 190.576 0<br />
Entnahme aus der Gewinnrücklage 508 0<br />
Bilanzgewinn 0 15.215
128 fokussieren: besser sein<br />
Entwicklung des Anlagevermögens der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> vom 1. Januar 2002 bis 31. Dezember 2002<br />
I. Sachanlagen<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
1.1. 2002 Übertragung Zugänge Abgänge 31.12.2002<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 78 0 27 3 102<br />
78 0 27 3 102<br />
II. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 355.444 0 0 6.263 349.181<br />
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 20.286 0 0 0 20.286<br />
3. Beteiligungen 55 0 0 4 51<br />
4. Sonstige Ausleihungen 10 0 0 10 0<br />
375.795 0 0 6.277 369.518<br />
375.873 0 27 6.280 369.620
jahresabschluss der pfleiderer ag pfleiderer ag 129<br />
Kumulierte Abschreibungen Buchwert<br />
1.1. 2002 Übertragung Zugänge Abgänge 31.12.2002 31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
7 0 19 3 23 79 71<br />
7 0 19 3 23 79 71<br />
0 0 71.000 0 71.000 278.181 355.444<br />
0 0 0 0 0 20.286 20.286<br />
0 0 0 0 0 51 55<br />
0 0 0 0 0 0 10<br />
0 0 71.000 0 71.000 298.518 375.795<br />
7 0 71.019 3 71.023 298.597 375.866
130 fokussieren: besser sein<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Aktiengesellschaft, Anhang Geschäftsjahr 2002<br />
I. Allgemeine Angaben und Erläuterungen<br />
II. Währungsumrechnung<br />
Der Jahresabschluss der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches<br />
(HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt.<br />
Der Jahresabschluss der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ist in Tsd. Euro aufgestellt. Die Vorjahreszahlen<br />
wurden dem Jahresabschluss der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> zum 31. Dezember 2001 entnommen.<br />
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. In der<br />
Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung vermerkpflichtige Angaben einschließlich solcher,<br />
die wahlweise im Anhang vorzunehmen sind, wurden in den Anhang übernommen. Zur Verbesserung<br />
der Klarheit und Übersichtlichkeit werden einzelne Posten der Bilanz und der Gewinnund<br />
Verlustrechnung zusammengefasst und im Anhang erläutert.<br />
Aufgrund der Holdingfunktion der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> erfolgt die Gliederung des Jahresabschlusses<br />
abweichend vom Gliederungsschema des § 275 Abs. 2 HGB.<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ist zur Aufstellung eines Konzernjahresabschlusses verpflichtet. Die<br />
Gesellschaft macht von der Befreiungsregelung gemäß § 292a HGB Gebrauch und erstellt<br />
einen Konzernjahresabschluss, der im Einklang mit den in den USA allgemein anerkannten<br />
Rechnungslegungsgrundsätzen („United States Generally Accepted Accounting Principles“ oder<br />
„US-GAAP“) erstellt wird. Der Konzernjahresabschluss der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> ist in den Konzernjahresabschluss<br />
der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH, Nürnberg, einbezogen. Die<br />
Konzernabschlüsse werden beim Handelsregister des Amtsgerichts Nürnberg hinterlegt.<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG hält weiterhin eine Mehrheitsbeteiligung<br />
an der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>.<br />
Nicht kursgesicherte Währungsposten werden zum Stichtagskurs unter Beachtung des<br />
Niederstwertprinzips bei Forderungen (Höchstwertprinzips bei Verbindlichkeiten) und des Wertaufholungsgebotes<br />
angesetzt. Die für die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> wesentlichen Fremdwährungen entwickelten<br />
sich wie folgt:<br />
Mittelkurs zum Stichtag 31.12.2002 31.12.2001<br />
1 Euro = 1 Euro =<br />
Großbritannien (GBP) 0,6505 0,6088<br />
Polen (PLN) 4,0329 3,5068<br />
Schweiz (CHF) 1,4527 1,4805<br />
Tschechische Republik (CZK) 31,5200 31,9900<br />
USA (USD) 1,0477 0,8820
III. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />
jahresabschluss der pfleiderer ag anhang pfleiderer ag 131<br />
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um<br />
planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen und erhaltene Investitionszuschüsse angesetzt.<br />
In 2002 wurden keine Investitionszuschüsse abgesetzt.<br />
Die planmäßigen Abschreibungen des Sachanlagevermögens werden überwiegend nach<br />
der degressiven Methode vorgenommen und errechnen sich auf der Grundlage von steuerlich<br />
zulässigen Nutzungsdauern. Bei der Festlegung der Nutzungsdauer von Zugängen zum Sachanlagevermögen<br />
werden die steuerlich zulässigen Nutzungsdauern aufgrund der seit dem<br />
1. Januar 2001 gültigen AfA-Tabellen des Bundesministeriums für Finanzen berücksichtigt. Die<br />
Zugänge zum beweglichen Sachanlagevermögen werden in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres<br />
mit den vollen, die Zugänge in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres mit den halben<br />
Jahresbeträgen abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben<br />
und als Abgang gezeigt. Abschreibungen nach § 254 HGB wurden im Berichtsjahr<br />
nicht vorgenommen.<br />
Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren beizulegenden<br />
Werten angesetzt.<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind grundsätzlich zum Nennwert<br />
bilanziert. Erkennbare Einzelrisiken werden grundsätzlich durch Einzelwertberichtigungen, das<br />
allgemeine Kreditrisiko durch eine Pauschalwertberichtigung ausreichend berücksichtigt.<br />
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden zum versicherungsmathematischen<br />
Teilwert gemäß § 6a EStG unter Berücksichtigung eines Zinsfußes<br />
von 6 Prozent gebildet. Den Berechnungen werden die Sterbetafeln 1998 von Dr. Klaus<br />
Heubeck zugrunde gelegt.<br />
Bei der Bemessung der Steuerrückstellungen und der sonstigen Rückstellungen ist<br />
allen erkennbaren Risiken in Höhe der erwarteten Inanspruchnahme angemessen und ausreichend<br />
Rechnung getragen.<br />
Verbindlichkeiten sind zum Rückzahlungsbetrag angesetzt.
132 fokussieren: besser sein<br />
IV. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz<br />
(1) Anlagevermögen 31.12.2002 31.12.2001<br />
Sachanlagen<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 79 71<br />
79 71<br />
Finanzanlagen<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 278.181 355.444<br />
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 20.286 20.286<br />
Beteiligungen 51 55<br />
Sonstige Ausleihungen 0 10<br />
298.518 375.795<br />
Gesamt 298.597 375.866<br />
Die Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2002 ist aus dem beigefügten Anlagespiegel<br />
ersichtlich.<br />
Finanzanlagen<br />
Die Beteiligung an der <strong>Pfleiderer</strong> Dämmstofftechnik International GmbH & Co. KG wurde wegen<br />
des Verkaufs des operativen Geschäftsbetriebs an die Uralita S.A., Madrid, Spanien, in Höhe<br />
von 71 Mio. Euro wertberichtigt. Die Beteiligung an der <strong>Pfleiderer</strong> Bauelemente GmbH & Co.<br />
KG einschließlich ihrer Tochtergesellschaften wurde im Laufe des Geschäftsjahres 2002 an<br />
die Vest-Wood A/S, Logstor, Dänemark, veräußert.<br />
Die Angabe des Anteilsbesitzes erfolgt in einer gesonderten Aufstellung, die beim Handelsregister<br />
des Amtsgerichts Nürnberg hinterlegt wird.
(2) Umlaufvermögen<br />
(3) Eigenkapital<br />
jahresabschluss der pfleiderer ag anhang pfleiderer ag 133<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
Eigene Anteile<br />
Im Rahmen des Aktienoptionsplans wurden zum 31. Dezember 2002 2.655 eigene Aktien<br />
gehalten. Dies entspricht 6.796,80 Euro oder 0,006 Prozent Anteil am Grundkapital. Die Aktien<br />
wurden am 22. Januar 2002 erworben.<br />
Sonstige Vermögensgegenstände<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 156 172<br />
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 37.765 93.621<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 38.837 17.647<br />
76.758 111.440<br />
Eigene Anteile 8 0<br />
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 51.967 52.774<br />
128.733 164.214<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Körperschaftsteuer und andere Steuerguthaben 18.359 17.003<br />
Sonstiges 20.478 664<br />
38.837 17.667<br />
Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben im Abschluss der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
525 Tsd. Euro eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Darüber hinaus ist eine Forderung aus<br />
dem Verkauf des Anlage- und Umlaufvermögens der <strong>Pfleiderer</strong> Dämmstofftechnik International<br />
GmbH & Co. KG und ihrer Beteiligungen (Bereich Dämmstofftechnik) an die Uralita S.A.,<br />
Madrid, Spanien, enthalten.<br />
Gezeichnetes Kapital<br />
Das Grundkapital beträgt unverändert 109.273.600,00 Euro und ist in 42.685.000 Stückaktien<br />
eingeteilt. Gemäß den Beschlüssen der Hauptversammlung vom 10. Juli 2001 ist der Vorstand<br />
ermächtigt, das Grundkapital bis zum 30. Juni 2006 mit Zustimmung des Aufsichtsrates<br />
durch Ausgabe neuer Aktien gegen Geldeinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt<br />
51.200 Tsd. Euro zu erhöhen (genehmigtes Kapital).<br />
Ferner besteht ein bedingtes Kapital im Betrag von 20.480 Tsd. Euro, das ebenfalls bis<br />
zum 30. Juni 2006 begeben werden kann.<br />
Im Zusammenhang mit dem Aktienoptionsplan der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> wurde darüber hinaus<br />
ein weiteres bedingtes Kapital von 10.927 Tsd. Euro geschaffen.
134 fokussieren: besser sein<br />
Kapitalrücklage<br />
Aus der Kapitalrücklage wurden 190.575.717,34 Euro zum Ausgleich des Bilanzergebnisses entnommen.<br />
Gewinnrücklagen<br />
Zum Ausgleich des Bilanzergebnisses wurden 508.163,64 Euro aus der Gewinnrücklage<br />
entnommen. Für im Rahmen des Aktienoptionsplans gehaltene eigene Aktien wurde in den<br />
Gewinnrücklagen eine Rücklage für eigene Anteile von 7.566,75 Euro gebildet.<br />
Dividende<br />
In der Hauptversammlung vom 2. Juli 2002 wurde beschlossen, für 2001 eine Dividende in<br />
Höhe von 0,20 Euro je Aktie auszuschütten und den Restbetrag in Höhe von 6.679 Tsd. Euro<br />
auf neue Rechnung vorzutragen.<br />
Zur Vermeidung eines Bilanzverlustes hat der Vorstand dem Aufsichtsrat vorgeschlagen,<br />
Teile der Kapitalrücklage und Teile der Gewinnrücklage zu entnehmen und eine Dividendenausschüttung<br />
nicht vorzunehmen, da eine Ausschüttung aus der Gewinnrücklage bei Verwendung<br />
der Kapitalrücklage zum Ausgleich eines Bilanzverlustes gemäß § 150 AktG nicht zulässig ist.<br />
Der Aufsichtsrat hat dem Vorschlag des Vorstandes zugestimmt.<br />
Entwicklung des Eigenkapitals<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
1. Gesetzliche Rücklagen 0 0<br />
2. Rücklage für eigene Anteile 8 0<br />
3. Andere Gewinnrücklagen 50.613 51.129<br />
50.621 51.129<br />
Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Bilanz- Summe<br />
Kapital rücklage rücklagen gewinn<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Stand 1.1.2002 109.274 201.503 51.129 15.215 377.121<br />
Dividende – 8.537 – 8.537<br />
Jahresfehlbetrag – 197.762 – 197.762<br />
Verwendung der Rücklagen zum Ausgleich<br />
des Bilanzverlustes – 190.576 – 508 191.084 0<br />
Stand 31.12.2002 109.274 10.927 50.621 0 170.822
(4) Rückstellungen<br />
jahresabschluss der pfleiderer ag anhang pfleiderer ag 135<br />
Die Rückstellungen berücksichtigen alle zum Bilanzstichtag erkennbaren Risiken.<br />
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen enthalten überwiegend Verpflichtungen<br />
für Einzelzusagen und aufgrund von Betriebsvereinbarungen.<br />
Steuerrückstellungen<br />
Die Steuerrückstellungen enthalten Rückstellungen für Ertragssteuern wie Körperschaftsteuer,<br />
einschließlich Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer.<br />
Der Vorjahresausweis enthält passive latente Steuern in Höhe von 4.000 Tsd. Euro. Diese<br />
waren in 2002 aufzulösen.<br />
Sonstige Rückstellungen<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Rückstellungen für Pensionen 6.201 6.152<br />
Steuerrückstellungen 5.697 9.697<br />
Sonstige Rückstellungen 8.592 6.452<br />
20.490 22.301<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Bürgschaften 4.400 0<br />
Personal 1.419 4.270<br />
Übrige 2.773 2.182<br />
8.592 6.452<br />
Zur Deckung des Risikos aus einer möglichen Inanspruchnahme aus einer Bürgschaft, die zu<br />
Gunsten einer Tochtergesellschaft begeben worden ist, wurde eine Rückstellung in Höhe von<br />
4.400 Tsd. Euro gebildet.<br />
Die Personalrückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Tantiemen.<br />
Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen diverse Einzelrisiken (Jahresabschlusskosten,<br />
Devisentermingeschäfte), Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen (Beratungsleistungen,<br />
nicht abgerechnete Dienstleistungen), sowie Rückstellungen für ungeklärte Rechtsverhältnisse<br />
und Drittverpflichtungen.
136 fokussieren: besser sein<br />
(5) Verbindlichkeiten 31.12.2002 31.12.2001<br />
(6) Haftungsverhältnisse<br />
(7) Sonstige finanzielle<br />
Verpflichtungen<br />
(8) Derivative Finanzinstrumente<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 20.839 64.415<br />
Finanzschulden 20.839 64.415<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.610 511<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 208.238 71.451<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen<br />
ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 3.985<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 331 296<br />
davon aus Steuern (150) (101)<br />
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (39) (41)<br />
Übrige Verbindlichkeiten 215.179 76.243<br />
236.018 140.658<br />
Die Restlaufzeit der Verbindlichkeiten beträgt maximal bis zu einem Jahr.<br />
Die signifikante Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />
resultiert aus dem Refinanzierungsbedarf infolge der im Zusammenhang mit dem Verkauf der<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Bauelemente GmbH & Co. KG und dem operativen Geschäft der <strong>Pfleiderer</strong> Dämmstofftechnik<br />
International GmbH & Co. KG entstandenen Verluste. Zum 31. Dezember 2002 waren<br />
in den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 208,1 Mio. Euro aus<br />
Finanzierungen enthalten (Vj. 71,3 Mio. Euro).<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> haftet für Wechsel in Höhe von 119 Tsd. Euro.<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> hat insgesamt Bürgschaften und Patronatserklärungen in Höhe von<br />
370,6 Mio. Euro übernommen.<br />
Die <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> haftet für von Tochtergesellschaften abgeschlossene Zinsswaps. Die<br />
den Zinsswaps zugrunde liegenden Sicherungsbeträge belaufen sich auf 107,9 Mio. Euro.<br />
Die Verbindlichkeiten aus Gewährleistungen betragen in der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> 6,4 Mio. Euro.<br />
Die Verpflichtungen aus Leasing-, Pacht- und Mietverbindlichkeiten der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> betragen<br />
zum Stichtag 0,3 Mio. Euro (Jahresbetrag).<br />
Innerhalb der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> werden derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur Absicherung<br />
von Risiken aus Währungs- oder Zinspositionen des operativen Geschäfts auf Basis der jeweiligen<br />
Grundgeschäfte eingesetzt. Es wurden Rückstellungen von 128 Tsd. Euro für erwartete<br />
Kursverluste aus dem Kauf von 6 Mio. US$ (5,7 Mio. Euro zum Stichtag) gebildet. Noch nicht<br />
realisierte Gewinne aus dem Verkauf von GBP und CHF wurden nicht abgegrenzt (7,1 Mio. Euro<br />
zum Stichtag/Gewinn 63 Tsd. Euro).
V. Angaben und Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
jahresabschluss der pfleiderer ag anhang pfleiderer ag 137<br />
(9) Beteiligungsergebnis 1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Erträge aus Beteiligungen an verbundenen Unternehmen 8.872 72.266<br />
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 0 139<br />
8.872 72.405<br />
Aufwendungen aus Verlustübernahmen<br />
von verbundenen Unternehmen 15.025 0<br />
15.025 0<br />
Beteiligungsergebnis – 6.153 72.405<br />
(10) Zinsergebnis 1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des<br />
Finanzanlagevermögens 206 206<br />
davon aus verbundenen Unternehmen (206) (206)<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 11.367 14.058<br />
davon aus verbundenen Unternehmen (9.493) (11.613)<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 12.625 13.656<br />
davon an verbundene Unternehmen (9.334) (9.053)<br />
Zinsergebnis – 1.052 608
138 fokussieren: besser sein<br />
(11) Sonstige betriebliche<br />
Erträge<br />
Die periodenfremden Erträge betreffen insbesondere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen<br />
und aus der Vergütung von Schadensfällen.<br />
Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> beinhalten im Wesentlichen<br />
Erträge aus Konzernverrechnungen. Für bei der <strong>Pfleiderer</strong> Energietechnik Verwaltungs GmbH<br />
eingekauften Strom wurden insgesamt 19.152 Tsd. Euro (Vj. 12.812 Tsd. Euro) an verbundene<br />
Unternehmen weiterberechnet.<br />
(12) Personalaufwand Personalaufwand 1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Löhne und Gehälter 7.285 9.141<br />
Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersversorgung und für Unterstützung 1.210 1.294<br />
davon für Altersversorgung (918) (916)<br />
8.495 10.435<br />
Anzahl der im Jahresdurchschnitt 1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01<br />
beschäftigten Mitarbeiter<br />
1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Verwaltung 0 4<br />
Periodenfremde Erträge 407 516<br />
Kursgewinne 808 1.376<br />
Übrige 24.198 22.551<br />
25.413 24.447<br />
Gehaltsempfänger 32 37<br />
davon Teilzeitbeschäftigte 0 2<br />
32 37<br />
Anzahl der zum Stichtag beschäftigten Mitarbeiter 1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01<br />
Gehaltsempfänger 34 37<br />
davon Teilzeitbeschäftigte 0 2<br />
34 37
(13) Sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
(14) Außerordentliche<br />
Aufwendungen<br />
(15) Steuern vom Einkommen<br />
und vom Ertrag<br />
jahresabschluss der pfleiderer ag anhang pfleiderer ag 139<br />
1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Instandhaltung 12 151<br />
Verwaltung 5.233 10.522<br />
Personal 550 1.229<br />
Vertrieb 185 189<br />
Sonstige Steuern 2 411<br />
Übrige 27.158 17.238<br />
33.140 29.740<br />
Die übrigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Aufwendungen in Höhe von<br />
19.132 Tsd. Euro (Vj. 12.812 Tsd. Euro) für den bei der <strong>Pfleiderer</strong> Energietechnik Verwaltungs<br />
GmbH eingekauften und an die verbundenen Unternehmen weiterberechneten Strom.<br />
Das außerordentliche Ergebnis von –178.317 Tsd. Euro betrifft Aufwendungen aus dem Verkauf<br />
des operativen Geschäfts des Bereichs Dämmstofftechnik und dem Verkauf der <strong>Pfleiderer</strong><br />
Bauelemente GmbH & Co. KG. Im Einzelnen sind dies 71 Mio. Euro Aufwendungen aus dem<br />
Bereich Dämmstofftechnik (Abschreibungen auf Finanzanlagen) und 90,1 Mio. Euro direkte Aufwendungen<br />
aus dem Verkauf der <strong>Pfleiderer</strong> Bauelemente GmbH & Co. KG, sowie im Wesentlichen<br />
Aufwendungen für Beratungsleistungen und Vorfälligkeitsentgelte.<br />
1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Laufende Ertragssteuer<br />
Inländische Körperschaftsteuer/SolZ 0 – 3.085<br />
Auflösung Rückstellung für latente Steuern – 4.000 0<br />
– 4.000 – 3.085<br />
Die Körperschaftsteuererstattung der P<strong>AG</strong> in 2001 betrifft vorangegangene Veranlagungszeiträume.
140 fokussieren: besser sein<br />
VI. Sonstige Angaben<br />
VII. Angaben zu den Organen<br />
1. Bezüge der Organe und ehemaliger Organe<br />
Die im Geschäftsjahr gewährten Aufsichtsratsvergütungen betrugen 151 Tsd. Euro. Die Bezüge<br />
der Vorstände betrugen im Geschäftsjahr 3.597 Tsd. Euro inklusive der Bezüge der im Laufe<br />
des Geschäftsjahres ausgeschiedenen Vorstände. In diesem Betrag ist ein variabler Anteil von<br />
585 Tsd. Euro enthalten.<br />
Die Pensionsrückstellungen für ehemalige Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen<br />
sind in voller Höhe gebildet und belaufen sich zum 31. Dezember 2002 auf<br />
2.419 Tsd. Euro (Vj. 2.406 Tsd. Euro). Die Gesamtbezüge der früheren Mitglieder des Vorstandes<br />
betragen in 2002 127 Tsd. Euro.<br />
Im Rahmen des Stock Option-Programmes der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> wurden den Mitgliedern des<br />
Vorstandes bereinigt um Optionen an frühere Vorstandsmitglieder 603.000 Optionen zum Bezug<br />
von Aktien gegen Erbringung eines Eigeninvestments gewährt. Auf Basis der für den Stock<br />
Option-Plan 2002 vorliegenden Eigeninvestments ist die Gewährung weiterer 466.092 Optionen<br />
an Mitglieder des Vorstandes vorgesehen. Von Mitgliedern des Vorstandes werden 54.060 Aktien<br />
(Vj. 45.885) gehalten. Die Mitglieder des Aufsichtsrates halten 77.224 Aktien (Vj. 168.933<br />
Aktien).<br />
2. Corporate Governance<br />
Vorstand und Aufsichtsrat der <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> haben die nach § 161 Aktiengesetz geforderte Entsprechenserklärung<br />
zu den Empfehlungen des Corporate Governance-Kodex für Unternehmensführung<br />
und -überwachung fristgerecht im Dezember 2002 veröffentlicht.<br />
1. Angaben zu zusätzlichen Mandaten von <strong>Pfleiderer</strong> Aufsichtsratsmitgliedern<br />
Ernst-Herbert <strong>Pfleiderer</strong><br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
Mitglied in folgendem, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />
Kontrollgremium:<br />
Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG, Neumarkt<br />
(Vorsitzender)<br />
Wolfgang Rhode*<br />
Erster stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall
jahresabschluss der pfleiderer ag anhang pfleiderer ag 141<br />
Dr. Manfred Scholz<br />
Zweiter stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
Geschäftsführer der Haindl Papier GmbH, Augsburg, bis 30. November 2001<br />
Geschäftsführer Augsburg Airways GmbH & Co. KG, Augsburg, seit April 2002<br />
Aufsichtsratsmitglied in folgenden Gesellschaften, die gesetzlich einen Aufsichtsrat<br />
zu bilden haben:<br />
ASSTEL Lebensversicherung <strong>AG</strong>, Köln (Vorsitzender)<br />
Württembergische Hypothekenbank <strong>AG</strong>, Stuttgart<br />
Drei Mohren <strong>AG</strong>, Augsburg<br />
Gothaer Lebensversicherung <strong>AG</strong>, Göttingen (Vorsitzender)<br />
Gothaer Versicherungsbank VvaG, Köln<br />
Gothaer Finanzholding <strong>AG</strong>, Köln<br />
DIC Deutsche Investor’s Capital Holding<br />
Westfalenbank <strong>AG</strong>, Bochum (Vorsitzender)<br />
Mitglied in folgendem, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />
Kontrollgremium:<br />
Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG, Neumarkt<br />
(stellv. Vorsitzender)<br />
N. Erich Gerlach<br />
Unternehmensberater<br />
Mitglied in folgendem, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />
Kontrollgremium:<br />
Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG, Neumarkt<br />
Reinhard Hahn* (seit 2. Juli 2002)<br />
Gewerkschaftssekretär des Vorstandes der IG Metall in Frankfurt am Main<br />
Gregor Haupeltshofer* (bis 2. Juli 2002)<br />
Ausbildungsmeister, gewerblich<br />
Frank Kratzsch*<br />
Betriebsratsvorsitzender <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG, Business Unit Duropal<br />
Hans Theodor <strong>Pfleiderer</strong><br />
Mitglied des Vorstandes der P&V Holding Aktiengesellschaft, Wien<br />
Mitglied in folgendem, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />
Kontrollgremium:<br />
Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG, Neumarkt<br />
Siegfried Pirzer* (bis 2. Juli 2002)<br />
Bauleiter Service<br />
* Vertreter der Arbeitnehmer
142 fokussieren: besser sein<br />
Johann Schredl* (bis 2. Juli 2002)<br />
Bezirkssekretär, IG Metall, Bezirk Bayern<br />
Hanno C. Fiedler (seit 2. Juli 2002)<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung der Ball Packaging Europe GmbH, Ratingen, vormals<br />
Schmalbach-Lubeca <strong>AG</strong>, Ratingen<br />
Vorstandsmitglied der Impress Metal Packaging Holdings B.V., Amsterdam<br />
Executive Vice President der Ball Corporation, Bromfield, Colorado, USA, seit Dezember 2002<br />
Mitglied in folgendem, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />
Kontrollgremium:<br />
Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG, Neumarkt<br />
(seit 2. Juli 2002)<br />
Aufsichtsratsmitglied in folgenden Gesellschaften, die gesetzlich einen Aufsichtsrat<br />
zu bilden haben:<br />
Thyssen Krupp Stahl <strong>AG</strong>, Duisburg<br />
Duales System Deutschland <strong>AG</strong>, Köln<br />
Howaldtswerke-Deutsche Werft <strong>AG</strong>, Kiel<br />
Dr. Hanns-Helge Stechl (bis 2. Juli 2002)<br />
Aufsichtsratsmitglied in folgender Gesellschaft, die gesetzlich einen Aufsichtsrat<br />
zu bilden hat:<br />
MAN <strong>AG</strong>, München<br />
Mitglied in folgendem, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />
Kontrollgremium:<br />
Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG, Neumarkt<br />
(bis 2. Juli 2002)<br />
Robert J. Koehler (seit 2. Juli 2002)<br />
Vorstandsvorsitzender der SGL Carbon <strong>AG</strong>, Wiesbaden<br />
Aufsichtsratsmitglied in folgenden Gesellschaften, die gesetzlich einen Aufsichtsrat<br />
zu bilden haben:<br />
Benteler <strong>AG</strong>, Paderborn (Vorsitzender)<br />
Wacker Chemie GmbH, München<br />
Mitglied in folgenden, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />
Kontrollgremien:<br />
Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG, Neumarkt<br />
(seit 2. Juli 2002)<br />
Moeller Holding GmbH & Co. KG, Bonn, Mitglied des Gesellschafterausschusses<br />
New Russia Fund, ING-Barings, Großbritannien, Mitglied des Aufsichtsrates<br />
Rainer Stracke*<br />
Werkleiter<br />
Manfred Schmidt* (seit 2. Juli 2002)<br />
BR-Vorsitzender <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG, Neumarkt
jahresabschluss der pfleiderer ag anhang pfleiderer ag 143<br />
Josef Rugge-Fechtelpeter* (seit 2. Juli 2002)<br />
BR-Vorsitzender <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG, Standort Rheda<br />
Gesamtbetriebsratsvorsitzender Holzwerkstoffe<br />
Horst Weitzmann (bis 2. Juli 2002)<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung der Südweststahl GmbH, Kehl am Rhein<br />
Aufsichtsratsmitglied in folgenden Gesellschaften, die gesetzlich einen Aufsichtsrat<br />
zu bilden haben:<br />
PHB Weserhütte Aktiengesellschaft, Eberach (Vorsitzender)<br />
BCT Technology <strong>AG</strong>, Willstätt (Vorsitzender)<br />
Mitglied in folgendem, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />
Kontrollgremium:<br />
Verwaltungsrat der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG, Neumarkt<br />
(bis 2. Juli 2002)<br />
2. Angaben zu Mandaten von Vorstandsmitgliedern<br />
Prof. Dr. Ralf H. Bufe<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
Türen/Fenster (bis 31. Oktober 2002)<br />
Infrastrukturtechnik (ab 7. Mai 2002)<br />
Mitglied der Geschäftsführung der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG<br />
Mitglied in folgenden, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren ausländischen<br />
Kontrollgremien:<br />
Windtec Anlagenerrichtungs- und Consulting GmbH, Völkermarkt, Österreich<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Finance B.V., Deventer, Niederlande<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Industry Ltd., Gerrads Cross/Buckinghamshire, Großbritannien<br />
Zaklady Plyt Wiorowych S.A.w. Grajewie, Grajewo, Polen<br />
Zaklady Plyt Wiorowych Prospan S.A., Wieruszow, Polen<br />
Michael Ernst<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
Personal, Recht, Risikomanagement<br />
Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, München (Mitglied des Vorstandes)<br />
Aufsichtsratsmitglied in folgenden Gesellschaften, die gesetzlich einen Aufsichtsrat<br />
zu bilden haben:<br />
Incon <strong>AG</strong>, Taunusstein (seit 11. Oktober 2002)<br />
Mitglied in folgenden, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren ausländischen<br />
Kontrollgremien:<br />
Windtec Anlagenerrichtungs- und Consulting GmbH, Völkermarkt, Österreich<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Finance B.V., Deventer, Niederlande<br />
* Vertreter der Arbeitnehmer
144 fokussieren: besser sein<br />
Dr. Jürgen Koch<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
Finanzen<br />
Mitglied der Geschäftsführung der <strong>Pfleiderer</strong> Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG<br />
Mitglied in folgenden, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren ausländischen<br />
Kontrollgremien:<br />
Windtec Anlagenerrichtungs- und Consulting GmbH, Völkermarkt, Österreich<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Finance B.V., Deventer, Niederlande<br />
Zaklady Plyt Wiorowych S.A.w. Grajewie, Grajewo, Polen<br />
Hans H. Overdiek<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
Holzwerkstoffe<br />
Mitglied der Geschäftsführung der <strong>Pfleiderer</strong> Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG<br />
Mitglied in folgenden, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren ausländischen<br />
Kontrollgremien:<br />
Windtec Anlagenerrichtungs- und Consulting GmbH, Völkermarkt, Österreich<br />
<strong>Pfleiderer</strong> B.V., Deventer, Niederlande<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Industry Ltd., Gerrads Cross/Buckinghamshire, Großbritannien<br />
Dr. Wolfgang Pinegger<br />
Mitglied des Vorstandes (bis 7. Mai 2002)<br />
Infrastrukturtechnik<br />
Dämmstofftechnik<br />
Mitglied in folgenden, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen<br />
Kontrollgremien:<br />
Verwaltungsrat der Dachser GmbH & Co. KG, München<br />
Windtec Anlagenerrichtungs- und Consulting GmbH, Völkermarkt, Österreich (bis 7. Mai 2002)<br />
<strong>Pfleiderer</strong> Finance B.V., Deventer, Niederlande (bis 7. Mai 2002)<br />
Neumarkt, 24. Februar 2003<br />
Prof. Dr. Ralf H. Bufe<br />
Michael Ernst Dr. Jürgen Koch Hans H. Overdiek
Bestätigungsvermerk<br />
jahresabschluss der pfleiderer ag anhang/bestätigungsvermerk pfleiderer ag 145<br />
Wir haben den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und den Bericht über<br />
die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (Lagebericht) der <strong>Pfleiderer</strong> Aktiengesellschaft,<br />
Neumarkt, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2002 geprüft. Die Buchführung<br />
und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />
Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft.<br />
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine<br />
Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht<br />
abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom<br />
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass<br />
Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter<br />
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten<br />
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft<br />
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung<br />
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie<br />
Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf<br />
der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten<br />
Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie<br />
die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind<br />
der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung<br />
bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild<br />
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht gibt insgesamt eine<br />
zutreffende Vorstellung von der Lage der Gesellschaft und des Konzerns und stellt die Risiken<br />
der künftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
Stuttgart, 11. März 2003<br />
Ernst & Young<br />
Deutsche Allgemeine Treuhand <strong>AG</strong><br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Graf von Treuberg Th. Müller<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
146 fokussieren: besser sein<br />
glossar<br />
technische begriffe<br />
■ betonmaste<br />
Sehr hoch belastbare Maste, die bevorzugt<br />
als Träger von Mobilfunkantennen sowie als<br />
Beleuchtungs-, Stromleitungs- und Fahrleitungsmaste<br />
sowie für Fernkennzeichnungen<br />
eingesetzt werden. <strong>Pfleiderer</strong> produziert<br />
Betonmaste nach dem Schleuderbetonverfahren,<br />
bei dem der Beton mit bis zu 600<br />
Umdrehungen pro Minute in einer radialsymmetrischen<br />
Stahlform geschleudert wird.<br />
■ contipresse<br />
Doppelbandpresse zur kontinuierlichen<br />
Fertigung von Spanplatten, MDF oder<br />
Schichtstoff.<br />
■ dbs<br />
Direktbeschichtung – Oberflächenveredelung<br />
für Holzwerkstoffe.<br />
■ eeg<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetz – von der<br />
Bundesregierung zur Förderung der alternativen<br />
Energiegewinnung eingesetzt. Die Einspeisung<br />
von Strom aus Wind, Solarenergie<br />
und Biomasse ins öffentliche Netz wird<br />
durch das EEG mit Vergütungen in unterschiedlicher<br />
Höhe gefördert.<br />
■ feste fahrbahn<br />
Gleiskonstruktion mit Tragschicht aus<br />
Asphalt oder Beton und direkt aufgelagerten<br />
Betonschwellen anstelle des Schotterbetts.<br />
Hohe Gleisstabilität und geringer Wartungsaufwand,<br />
bevorzugter Einsatz im Hochgeschwindigkeitsverkehr.<br />
Die Schwellen nach<br />
dem heutigen System Rheda 2000 ® sind die<br />
Weiterentwicklung einer Konstruktion, die<br />
<strong>Pfleiderer</strong> erstmals 1972 für Bahnhofsgleise<br />
im ostwestfälischen Rheda eingesetzt hat.<br />
■ gfk-maste<br />
Mast aus glasfaserverstärktem Kunststoff, der<br />
geringes Gewicht mit hoher Biegesteifigkeit<br />
verbindet. Bevorzugter Einsatz als Beleuchtungs-,<br />
Ampel- und Fahnenmaste sowie für<br />
Sonderlösungen in der Telekommunikation.<br />
■ gsm<br />
Global System for Mobile Communication –<br />
aktueller weltweit genutzter Standard in der<br />
Mobilfunktechnologie.<br />
■ hpl<br />
High Pressure Laminates/Hochdrucklaminate<br />
– Oberfläche für Holzwerkstoffe aus Kunststoff.<br />
■ iso<br />
International Standardization Organization –<br />
freiwilliger internationaler Verbund nationaler<br />
Normungsausschüsse mit dem Ziel, weltweit<br />
einheitliche und geltende Normungen zu<br />
entwickeln. Vorreiter in Deuschland war der<br />
Bereich Qualitätsmanagement.<br />
■ kwk<br />
Kraft-Wärme-Kopplungsanlage – dezentrale<br />
Anlage zur Energieerzeugung, die bei<br />
<strong>Pfleiderer</strong> zur Versorgung insbesondere der<br />
Holzwerkstoffproduktion mit Strom und Prozesswärme<br />
dient (<strong>Pfleiderer</strong> Energiezentrale).<br />
■ mdf<br />
Medium Density Fiberboard/Mitteldichte<br />
Faserplatte – Holzwerkstoffplatte, die aus<br />
mit Leim getränkten und unter Druck und<br />
Hitze verpressten Holzfasern besteht und<br />
z.B. in dreidimensional gestalteten Möbelfronten<br />
einsetzt wird.<br />
■ oberflächenveredelte platten<br />
Holzwerkstoffplatten mit dekorativer Oberfläche.<br />
Diese Oberfläche kann aus unterschiedlichen<br />
Materialien bestehen, z.B. aus<br />
Kunststoff, der aus verpressten Dekorpapierschichten<br />
hergestellt wird.<br />
■ onshore/offshore-anlagen<br />
Windkraftanlagen für Standorte auf dem<br />
Land (Onshore) bzw. auf dem Meer<br />
(Offshore). <strong>Pfleiderer</strong> entwickelt Offshore-<br />
Anlagen nach der Multibrid-Technologie.<br />
■ regenerative energien<br />
Nutzung von natürlichen Energiequellen,<br />
die sich erneuern und daher unbeschränkt<br />
zur Verfügung stehen, z.B. Sonne, Wind,<br />
Erdwärme.<br />
■ thermohydrolytisches<br />
aufschlussverfahren<br />
Technisch anspruchsvolles, umweltschonendes<br />
Verfahren zum Recycling von Gebrauchtholz<br />
durch den Einsatz von Feuchtigkeit und<br />
Wärme. Ziel ist die Aufspaltung des Gebrauchtholzes<br />
in stofflich wiederverwertbare<br />
Fraktionen.<br />
■ trägerwerkstoffe<br />
Holzwerkstoffe, die als Träger von dekorativem<br />
Oberflächenmaterial (HPL, DBS) fungieren.<br />
Bevorzugte Werkstoffe: Rohspanplatten,<br />
MDF.<br />
■ turn key-leistung<br />
Komplettlieferung eines gebrauchsfertigen<br />
Systems. Zum Beispiel: <strong>Pfleiderer</strong> baut nicht<br />
nur den Sendemast, sondern sorgt auch<br />
für die Akquisition des Grundstücks, für die<br />
Bereitstellung und Montage der Mobilfunktechnologie<br />
sowie für die anschließende<br />
Wartung der Station. <strong>Pfleiderer</strong> wird damit<br />
zum Komplettlieferanten.<br />
■ umts<br />
Universal Mobile Telecommunications<br />
System – das Datenfunksystem der dritten<br />
Generation. Als UMTS-Standard wurden<br />
2 <strong>MB</strong>it/s Datenraten definiert. Dem Nutzer<br />
werden aufgrund dieser hohen Datenraten<br />
neue Nutzungsmöglichkeiten wie E-Commerce<br />
oder mobile Multimedia-Anwendungen<br />
eröffnet.
glossar<br />
wirtschaftliche begriffe<br />
■ capital employed<br />
Das gesamte im Unternehmen eingesetzte<br />
Kapital – Anlagevermögen plus Umlaufvermögen<br />
abzüglich Rückstellungen (ohne Pensionsrückstellungen),<br />
sowie Verbindlichkeiten<br />
(ohne Finanzverbindlichkeiten).<br />
■ cashflow<br />
In der Bilanz-, Unternehmens- und Aktienanalyse<br />
verwendete Kennzahl zur Beurteilung<br />
der Finanz- und Ertragskraft eines Unternehmens.<br />
Der Cashflow (Umsatz- oder Finanzüberschuss)<br />
bezeichnet den Zugang an<br />
liquiden Mitteln eines Unternehmens aus<br />
dem Umsatzprozess und anderen Quellen<br />
innerhalb eines bestimmten Zeitraums.<br />
■ ebit<br />
Earnings Before Interest and Taxes – Gewinn<br />
vor Zinsen und Ertragssteuern.<br />
■ ebitda<br />
Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation<br />
and Amortisation – Gewinn vor Zinsen,<br />
Ertragssteuern und Abschreibungen.<br />
■ ebt<br />
Earnings Before Taxes – Gewinn vor Ertragssteuern.<br />
■ eps<br />
Earnings per Share – Gewinn je Aktie,<br />
Konzernergebnis dividiert durch die durchschnittliche<br />
Anzahl der Aktien.<br />
auf einen blick glossar pfleiderer ag 147<br />
■ eva<br />
Economic Value Added – Differenz zwischen<br />
der vom Unternehmen erzielten Verzinsung<br />
des eingesetzten Vermögens und den<br />
Kapitalkosten, Capital Employed x WACC.<br />
■ kontrag<br />
Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im<br />
Unternehmensbereich – das KonTraG wurde<br />
am 27. März 1998 vom Bundesrat verabschiedet<br />
und hat zum Ziel, die Unternehmenskontrolle<br />
zu verbessern.<br />
■ long-term incentive program<br />
Langfristig ausgerichtetes Motivationsprogramm<br />
zur Mitarbeiterbindung, bestehend<br />
u.a. aus Beteiligungsmodellen am Unternehmenserfolg.<br />
■ nicht-fortzuführende<br />
aktivitäten<br />
Gemäß US-GAAP werden Unternehmensbereiche,<br />
die zum Verkauf oder zur Ausgliederung<br />
vorgesehen sind, in der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung und in der Bilanz als „nichtfortzuführende<br />
Aktivitäten“/„discontinued<br />
operations“ ausgewiesen.<br />
■ roce<br />
Return On Capital Employed – Rendite auf<br />
das eingesetzte Kapital.<br />
■ rumpfgeschäftsjahr<br />
<strong>Pfleiderer</strong> hat das Geschäftsjahr auf das<br />
Kalenderjahr umgestellt. Aus diesem Grunde<br />
umfasst das Geschäftsjahr 2000 nur die<br />
sieben Monate vom 1. Juni 2000 bis zum<br />
31. Dezember 2000.<br />
■ stock appreciation rights<br />
Das Recht, an zukünftigen Wertsteigerungen<br />
einer Aktie zu partizipieren. Bei der<br />
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong> hatten die Führungskräfte zum<br />
Ende des Jahres 2000 die Möglichkeit,<br />
sich durch den Erwerb derartiger Rechte am<br />
Unternehmenserfolg zu beteiligen.<br />
■ stock options<br />
Entlohnungsform, bei der Bezugsrechte<br />
an das Management und Mitarbeiter ausgegeben<br />
werden, die das Recht einräumen,<br />
Aktien des eigenen Unternehmens bei<br />
Erreichen bestimmter Ziele zu bestimmten<br />
Konditionen zu erwerben.<br />
■ wacc<br />
Weighted Average Cost of Capital – durchschnittliche<br />
Kapitalkosten, die das Unternehmen<br />
für sein Fremd- und Eigenkapital auf<br />
den Finanzmärkten zahlen muss.
148 fokussieren: besser sein<br />
stichwortverzeichnis<br />
■ a<br />
Abschreibungen 18, 23, 64, 70ff,<br />
82, 89ff, 116<br />
Aktie 59, 85, 98ff, 113, 134, 28ff<br />
Anlagevermögen 82, 118, 128, 132,<br />
Aufsichtsrat 6ff, 10ff, 113, 140ff<br />
Ausbildung 47ff, 14ff<br />
Ausblick 61ff<br />
Auslastung 27, 38, 32, 34<br />
■ b<br />
Bahnnetz 32ff<br />
Bahnschwellen 4, 37, 44, 33ff, 32ff, 36ff<br />
Bericht des Aufsichtsrates 6ff<br />
Beschäftigte 47, 25, 31, 37, 39<br />
Beschaffung 30, 37, 54, 62, 115<br />
Bestätigungsvermerk 122, 145<br />
Beteiligungen 91, 132, 24f<br />
Betonmaste 32f, 36f, 42, 19ff<br />
Bilanz 20f, 68f, 88ff, 114, 120f, 126<br />
Biomasse-Kraftwerke 30, 44f, 62, 64<br />
Branchen/-entwicklung 15f, 27, 34, 52f, 62<br />
Bruttoinlandsprodukt 14, 61<br />
Business Campus 48, 63, 15<br />
■ c<br />
Cashflow 57, 60, 71, 110, 3<br />
Corporate Governance 6, 10ff, 140<br />
■ d<br />
Dämmstofftechnik 3, 17, 37f, 41f, 47, 52<br />
DBS Direktbeschichtung 26ff, 29<br />
Deregulierung 32<br />
Desinvestitionen 21, 3, 6, 4, 30<br />
Dividende 60, 66, 98, 134<br />
DUROPAL ® 26, 46, 77f<br />
■ e<br />
Eigenkapital 17, 21, 24, 74f, 98ff, 133f, 30<br />
Energieversorgung 31f, 16, 44ff<br />
Energiezentrale<br />
Erneuerbare Energien-<br />
26<br />
Gesetz EEG 16, 30, 35, 45ff<br />
Ertragslage, -kraft 17ff, 24, 27f, 30,<br />
53, 62, 65<br />
EVA Economic Value Added 11, 24ff<br />
Export 4, 16, 19, 22, 26ff, 65, 11<br />
■ f<br />
Fenster 17, 39, 43<br />
Feste Fahrbahn 33, 59, 37, 39<br />
Finanzkalender 153<br />
Finanzlage 20<br />
Forschung & Entwicklung 40ff, 54, 64, 84, 4<br />
Fremdkapital 21, 24<br />
Führung 6ff, 10ff, 48ff, 5, 14ff<br />
■ g<br />
Gebrauchtholz<br />
Gewinn- und<br />
30, 62, 45<br />
Verlustrechnung 70, 127, 109ff, 137ff<br />
Gesamtwirtschaftliche Lage 14, 52, 61<br />
GfK-Maste 33f, 65<br />
■ h<br />
Haftung 53, 110, 136<br />
Handel 27, 30, 63, 9ff<br />
Hauptversammlung 7f, 11f, 58ff, 98,<br />
134, 153<br />
Holzwerkstoffe 15f, 25ff, 40, 42, 46f, 52ff,<br />
58, 62ff, 6, 7, 8ff, 18ff, 36ff<br />
■ i<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
68, 81ff, 90, 97, 128<br />
Infrastrukturtechnik 16ff, 31ff, 40, 42, 46f,<br />
INNOTEC<br />
52ff, 58, 62ff, 6, 7, 18ff, 36ff<br />
® 26, 37<br />
Internationalisierung 5, 9ff, 31, 40f<br />
Interwood 30, 62, 44ff<br />
Investitionen 42f, 45, 52, 64, 71, 10<br />
Investor Relations 58ff, 153, 31<br />
■ j<br />
Jahresabschluss 67ff, 127ff, 145<br />
Jugend forscht 51, 15<br />
Junior Consultant 49, 5, 15ff<br />
■ k<br />
Kapitalflussrechnung 71, 110<br />
Kennzahlen 21, 150ff, 25ff<br />
Kraft-Wärme-Kopplung 30, 45, 64, 44ff<br />
KontraG 57, 26<br />
Konsolidierungskreis 124, 77f<br />
Kostenmanagement, -senkung 28, 3f<br />
Kunststoffmast 31ff, 52, 38<br />
Kursentwicklung 5, 59<br />
Kulturelles und gesellschaftliches<br />
Engagement 51<br />
■ l<br />
Lagebericht 14ff<br />
Leitbild 48ff<br />
Lieferzeiten 37, 63<br />
Liquidität 37, 55, 88<br />
Lizenzen 34, 90, 118, 128<br />
Logistik 5, 27, 53, 62f, 13<br />
■ m<br />
Marktführerschaft 65, 3<br />
Maste 31ff, 65, 19ff, 36ff, 43<br />
Materialaufwand 19, 12, 37<br />
MDF 15, 26, 40, 42<br />
Mehrjahresübersicht 150<br />
Mitarbeiter 47ff, 55, 58, 63, 138, 14ff, 40ff<br />
Möbelindustrie 16, 27f, 53, 58, 9ff, 18ff<br />
Mobilfunk 32, 34, 52f, 23, 38<br />
MULTIBRID ® 35, 41, 63f, 48<br />
■ n<br />
Nachtragsbericht 61ff<br />
Namensaktie 11, 60<br />
Newmark International<br />
Nicht-fortzuführende<br />
16, 32, 43<br />
Bereiche 17, 63, 76ff, 95, 116, 120
■ o<br />
Offshore-/Onshore-<br />
Anlagen 35, 41, 53, 64, 38, 47f<br />
Organisation 43, 46ff, 62ff<br />
OSB 15, 26, 12<br />
Ökoprofit 44<br />
■ p<br />
Personal 46ff, 63, 4, 14ff, 41ff<br />
Personalaufwand 19, 127, 138<br />
Personalentwicklung 4, 14ff, 41ff<br />
Preis 18, 28, 33, 35, 38<br />
Produktion, Produktivität 26f, 31ff, 45,<br />
54, 12f<br />
Prognose 61ff<br />
■ q<br />
Qualitätskontrolle, -management,<br />
-sicherung 27, 33, 35f, 57<br />
■ r<br />
Regenerative Energien 16, 44ff<br />
Restrukturierung 15, 39, 47, 94, 9<br />
Rheda 2000 ® 4, 30<br />
Risikomanagement 12, 57, 25ff<br />
ROCE 21, 25, 28, 36<br />
Rohspan, -platte 15f, 25ff, 9ff<br />
Rückstellungen 20, 56, 84, 93f, 135<br />
■ s<br />
Sachanlagen 82, 89, 118, 126, 128, 132<br />
Schienenverkehr 16, 32ff<br />
Schwellenproduktion 37<br />
SDAX 4, 59f<br />
Segmentberichterstattung 25ff, 72, 112<br />
Spanplatten, -Recycling 15f, 25ff, 30,<br />
40, 44ff, 37, 45ff<br />
Stahlmaste 33f, 65, 38<br />
Steuern 85, 104ff, 116, 135, 139<br />
Stock-Option-Programm 48, 83, 99ff, 115<br />
Supply chain 9<br />
auf einen blick stichwortverzeichnis pfleiderer ag 149<br />
■ t<br />
Termine 153<br />
Telekommunikation 34ff, 46, 59<br />
Thermische Verwertung 30, 62<br />
Thermohydrolyse 40<br />
Tischlerplatte 26<br />
Tochterunternehmen 43<br />
Türen und Fenster 17, 39ff, 43, 95<br />
■ u<br />
Umlaufvermögen 21, 126, 133<br />
Umsatzentwicklung 34<br />
Umsatzerlöse 18, 70, 112ff, 117<br />
UMTS 32, 34<br />
Umweltbericht 43ff<br />
Umweltschutz 44ff<br />
Unternehmensentwicklung 4, 66, 36ff<br />
US-GAAP 8, 17ff, 76<br />
■ v<br />
Variables Vergütungssystem 12, 48, 113, 140<br />
Verbindlichkeiten 20ff, 92ff, 136<br />
Verkehr 33ff, 40, 32ff<br />
Vermögenslage 24, 20<br />
Vorstand 3ff, 10ff, 143<br />
■ w<br />
Währungsumrechnung 53, 74, 79, 101,<br />
115, 130<br />
Weiterbildung 48ff, 23, 14ff<br />
Wertschöpfung, -srechnung<br />
Wind, -energie,<br />
4f, 12<br />
-kraft 17f, 31ff, 35, 53, 38, 47ff<br />
■ z<br />
Zinsergebnis 18, 96, 109, 137<br />
Seitenangaben aus dem Geschäftsbericht<br />
Seitenangaben aus dem Magazin
150 fokussieren: besser sein<br />
mehrjahresübersicht 2002 2001 RG 2000 1999/2000 1998/1999 1997/1998 1996/1997<br />
US-GAAP US-GAAP HGB HGB HGB HGB HGB<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
BILANZKENNZAHLEN<br />
Aktiva<br />
Umlaufvermögen<br />
Flüssige Mittel und Wertpapiere d. UV 58.255 55.764 34.424 36.939 16.646 21.273 3.482<br />
Vorräte (bis RG 2000 netto) 114.397 132.681 171.067 175.842 143.015 136.310 122.700<br />
Übriges Umlaufvermögen einschließlich<br />
Rechnungsabgrenzungen 157.245 210.658 290.050 285.366 229.006 208.558 206.157<br />
Zum Verkauf gehaltene Aktiva 35.045 345.183<br />
Anlagevermögen<br />
Sachanlagen 381.546 417.576 594.632 656.819 501.460 453.953 384.414<br />
Immaterielle VG 102.435 107.515 89.929 52.072 34.016 11.761 9.491<br />
Finanzanlagen 2.072 9.583 5.480 42.860 43.568 32.711 41.801<br />
Übrige langfristige Vermögensgegenstände 36.440 45.573<br />
Passiva<br />
Rückstellungen<br />
Rückstellungen für Pensionen 61.263 59.818 55.247 58.154 56.009 51.978 47.766<br />
Übrige Rückstellungen (bis RG 2000 inkl. etwaiger<br />
nach HGB zu bildender latenter Steuern) 41.306 41.985 121.907 137.329 82.675 80.727 67.266<br />
Finanzschulden 365.488 522.244 573.082 646.294 431.645 300.230 320.238<br />
Übrige Verbindlichkeiten 194.798 217.483 211.944 163.441 129.893 93.209 121.584<br />
Zum Verkauf gehaltene Passiva 23.314 207.735<br />
Eigenkapital inkl. Ausgleichsposten<br />
für Anteile Dritter 201.266 275.268 223.402 244.680 267.446 337.444 210.225<br />
Sonderposten mit Rücklageanteil – – 0 0 42 979 965<br />
Bilanzsumme 887.435 1.324.533 1.185.582 1.249.898 967.711 864.567 768.045<br />
Anteil an der Bilanzsumme<br />
Anlagevermögen (Anlagenintensität) 58,9% 43,8% 58,2% 60,1% 59,8% 57,7% 56,7%<br />
Umlaufvermögen einschließlich<br />
Rechnungsabgrenzungen 41,1% 56,2% 41,8% 39,9% 40,2% 42,3% 43,3%<br />
Eigenkapital einschließlich Ausgleichsposten<br />
für Anteile Dritter 22,7% 20,8% 18,8% 19,6% 27,6% 39,0% 27,4%<br />
Finanzschulden 41,2% 39,4% 48,3% 51,7% 44,6% 34,7% 41,7%<br />
Deckungsgrade<br />
Anlagendeckung (Sachanlagevermögen<br />
finanziert durch Eigenkapital) 52,8% 65,9% 37,6% 37,3% 53,3% 74,3% 54,7%<br />
Anlagevermögen finanziert durch Eigenkapital<br />
Anlagevermögen und Vorräte finanziert<br />
38,5% 47,4% 32,4% 32,5% 46,2% 67,7% 48,2%<br />
durch Eigenkapital 31,6% 38,6% 25,9% 26,4% 37,0% 53,2% 37,6%
G&V-KENNZAHLEN<br />
auf einen blick mehrjahresübersicht pfleiderer ag 151<br />
2002 2001 RG 2000 1999/2000 1998/1999 1997/1998 1996/1997<br />
US-GAAP US-GAAP HGB HGB HGB HGB HGB<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Umsatz 1.028.432 1.041.995 830.350 1.437.800 1.224.060 1.118.041 1.008.529<br />
Auslandsanteil in Prozent 48,4 48,1 43,7 40,8 30,2 28,0 22,1<br />
EBITDA 109.460 140.910 106.970 167.628 149.316 145.671 131.360<br />
Abschreibungen – 60.566 – 63.013 – 51.715 – 95.489 – 79.914 – 67.714 – 64.493<br />
EBIT 48.894 77.897 55.255 72.139 69.402 77.957 66.866<br />
Zinsergebnis – 15.265 – 22.673 – 24.047 – 34.700 – 18.016 – 17.670 – 15.260<br />
EBT fortzuführender Aktivitäten 33.629 55.224 38.268 2.989 51.386 60.287 51.607<br />
Steuern vom Einkommen und Ertrag – 13.200 – 9.180 – 14.787 – 11.573 – 16.582 – 6.759 – 14.958<br />
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten<br />
vor Minderheitsanteilen 20.429 46.044 23.481 – 8.584 34.804 53.528 36.648<br />
Verlust aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten – 52.452 – 14.243<br />
Steuern auf nicht-fortzuführende Aktivitäten – 3.000 – 4.237<br />
Ergebnis vor Minderheitsanteilen – 35.023 27.564<br />
Minderheitsanteile am Ergebnis – 4.641 – 3.345<br />
Ergebnis nach Minderheitsanteilen – 39.664 24.219<br />
Ergebniskennzahlen<br />
EBITDA in Prozent vom Umsatz 10,6% 13,5% 12,9% 11,7% 12,2% 13,0% 13,0%<br />
EBIT in Prozent vom Umsatz 4,8% 7,5% 6,7% 5,0% 5,7% 7,0% 6,6%<br />
EBT fortzuführender Aktivitäten in Prozent<br />
vom Umsatz 3,3% 5,3% 4,6% 0,2% 4,2% 5,4% 5,1%<br />
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor<br />
Minderheitsanteilen in Prozent vom Umsatz 2,0% 4,4% 2,8% – 0,6% 2,8% 4,8% 3,6%<br />
Kennzahlen je Aktie<br />
Durchschnittliche Anzahl im Umlauf<br />
befindlicher Aktien<br />
Ergebnis je Aktie (bis RG 2000 Ergebnis<br />
42.673.784 42.685.000 42.685.000 42.685.000 42.685.000 42.685.000 35.570.634<br />
je Aktie nach DVFA/SG)<br />
Cashflow je Aktie (bis RG 2000 Ergebnis<br />
– 0,93 0,57 0,34 0,37 0,72 1,10 1,08<br />
je Aktie nach DVFA/SG) 1,84 2,53 1,63 2,85 2,73 2,66 2,92
152 fokussieren: besser sein<br />
Finanzlage<br />
2002 2001 RG 2000 1999/2000 1998/1999 1997/1998 1996/1997<br />
US-GAAP US-GAAP HGB HGB HGB HGB HGB<br />
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />
Verhältnis EBIT zu Umsatz 0,05 0,07 0,07 0,05 0,06 0,07 0,07<br />
Capital Employed in Mio. Euro 2 562,7 663,7 806,9 906,6 725,3 633,8 479,7<br />
Operativer Cashflow in Mio. Euro 3 83,3 111,2 88,4 91,2 117,9 122,6 98,5<br />
Umschlagshäufigkeiten<br />
Umschlagshäufigkeit Vorräte 9,0 7,9 8,3 1 8,2 8,6 8,2 8,2<br />
Umschlagshäufigkeit Forderungen 10,8 7,1 6,8 1 6,6 7,1 7,4 8,1<br />
Umschlagshäufigkeit Capital Employed 1,8 1,6 1,8 1 1,6 1,7 1,8 2,1<br />
Rentabilitäten nach EE-Steuern<br />
Eigenkapitalrentabilität<br />
(Basis: Ergebnis fortzuführender Aktivitäten<br />
vor Minderheitsanteilen) 10,2% 16,7% 18,0% 1 – 3,5% 13,0% 15,9% 17,4%<br />
Gesamtkapitalrentabilität<br />
(Basis: Ergebnis fortzuführender Aktivitäten<br />
vor Minderheitsanteilen) 7,0% 9,2% 10,7% 1 3,1% 7,7% 11,6% 9,9%<br />
Umsatzrendite<br />
(Basis: Ergebnis fortzuführender Aktivitäten<br />
vor Minderheitsanteilen) 2,0% 4,4% 2,8% 1 – 0,6% 2,8% 4,8% 3,6%<br />
Rentabilitäten vor EE-Steuern<br />
ROCE 8,7% 11,7% 11,7% 1 8,0% 9,6% 12,3% 13,9%<br />
CFROCE 14,8% 16,8% 18,8% 1 10,1% 16,3% 37,8% 40,1%<br />
Anzahl Mitarbeiter zum Stichtag<br />
(ab 2001 ohne Auszubildende) 5.647 5.785 9.708 10.238 8.721 8.132 7.579<br />
Mitarbeiter im Durchschnitt<br />
(ab 2001 ohne Auszubildende) 5.691 5.780 9.883 10.115 8.658 8.179 7.579<br />
1 hochgerechnet auf 12 Monate<br />
2 Die Darstellung des Capital Employed erfolgt ohne Einbeziehung des in nicht-fortzuführende Aktivitäten gebundenen Kapitals.<br />
3 Ergebnis fortzuführender Aktivitäten zzgl. Abschreibungen und Veränderung der Pensionsrückstellungen<br />
(bis RG 2000: Jahresergebnis zzgl. Abschreibungen und Veränderungen der Pensionsrückstellungen und Veränderung des Sonderposten mit Rücklageanteil).
finanzkalender<br />
kontakte<br />
impressum<br />
auf einen blick mehrjahresübersicht/finanztermine/kontakte pfleiderer ag 153<br />
3. april 2003 Bilanzpressekonferenz, München<br />
Veröffentlichung Geschäftsbericht 2002<br />
4. april 2003 DVFA-Analystenkonferenz, Frankfurt<br />
15. mai 2003 Veröffentlichung Drei-Monats-Bericht 2003<br />
17. juni 2003 Hauptversammlung in Neumarkt/Opf.<br />
7. august 2003 Veröffentlichung Sechs-Monats-Bericht 2003<br />
10. november 2003 Veröffentlichung Neun-Monats-Bericht 2003<br />
<strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong><br />
Ingolstädter Straße 51<br />
92318 Neumarkt<br />
E-Mail: info@pfleiderer.com<br />
Internet: www.pfleiderer.com<br />
corporate communication Tel.: 0 9181/28-84 91<br />
Fax: 0 9181/28-606<br />
investor relations Tel.: 0 9181/28-80 44<br />
Fax: 0 9181/28-80 46<br />
herausgeber <strong>Pfleiderer</strong> <strong>AG</strong>, Neumarkt<br />
Verantwortlich: Corporate Communication<br />
konzeption und Kuhn, Kammann & Kuhn <strong>AG</strong>,<br />
gestaltung Köln/München<br />
fotografie Michael Wiegmann, Köln<br />
satz Zerres GmbH, Leverkusen<br />
lithografie purpur, Köln<br />
druck Druckerei Lonnemann, Selm