PDF, 1 MB - Pfleiderer AG

januar februar märz
april fokussieren: besser sein juni
geschäftsbericht 2002
juli august
september
oktober dezember

januar februar märz
■ kostenvorteile durch intelligente ■ innovationen: Auf der Branchenmesse ■ wachstum – aber nicht um jeden
einkaufslogistik: Die Pfleiderer Holz- ZOW 2003 stellen die Pfleiderer Holzwerk- preis: Die Pfleiderer AG bekundet ihr Intewerkstoffe
bündeln ihre Holzbeschaffung in stoffe neue Dekorkreationen auf der Basis resse an einer Übernahme des insolventen
einer eigenen Tochtergesellschaft, der
aktueller Gestaltungstrends vor.
Holzwerkstoff-Wettbewerbers HORNITEX.
Interwood GmbH. Sie sichert langfristig die Im Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ Als die Kaufpreisvorstellungen mit den
Rohstoffversorgung für die Holzwerkstoff- Oberpfalz, für den die Pfleiderer AG seit wirtschaftlichen Realitäten immer weniger
Produktion und die Biomasse-Kraftwerke an 1996 die Patenschaft innehat, siegt ein vereinbar werden, zieht sich die Pfleiderer
den Standorten.
Team von Pfleiderer Auszubildenden und
erringt auf Bundesebene einen Ehrenpreis.
AG aus dem Bieterverfahren zurück.
■ marktauftritt stärken, neue märkte ■ strategische neuausrichtung: Der ■ wirus
erschliessen: Die Pfleiderer Holzwerk- Pfleiderer Konzern beschließt, sein Portstoffe
übernehmen Marken und Vertrieb folio auf die Bereiche Holzwerkstoffe und
der Schweizer Fideris AG und stärken so Infrastrukturtechnik zu fokussieren und
ihre Marktpräsenz in Westeuropa.
die baunahen Bereiche Türen und Fenster
Mit innovativen Produkten für effektives
Wassermanagement erschließt die
Pfleiderer water systems neue lukrative
Nischenmärkte für Umwelttechnologie.
sowie Dämmstofftechnik zu veräußern.
®-fenster
april mai juni
eigenständig im
markt: Im Rahmen eines Management-
Buy-outs veräußert die Pfleiderer AG ihre
Fensteraktivitäten an ein Team um die
bisherige Geschäftsführung. Alle Mitarbeiter
werden übernommen.
■ auf „fester fahrbahn“ in die zukunft: ■ standortbestimmung: Die Sechs-
■ ursa
Zwischen Köln und Frankfurt/Main wird Monats-Zahlen für das erste Halbjahr 2002
die neue ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke verdeutlichen die Folgen der schwachen
der Deutschen Bundesbahn eingeweiht. Konjunkturentwicklung. Trotz rückläufiger
Die Pfleiderer track systems hat für die Ergebniszahlen kann sich die Pfleiderer AG
Strecke mehr als 180.000 Betonschwellen in einem schwierigen Marktumfeld zufrieden
produziert und geliefert.
stellend behaupten.
®-dämmstoffe mit neuer zukunft
in europa: Die spanische Uralita S.A.
erwirbt die Pfleiderer Dämmstofftechnik mit
ihren sieben Standorten in Deutschland,
Belgien und Osteuropa. URSA ® juli august september
Dämmstoffe
ergänzen künftig das Portfolio eines der
führenden europäischen Baumaterialienproduzenten.
■ moralt ®- und wirus ®-türen finden ■ deutlicher abbau der konzernver- ■ tischlerplatten mit eigener
eine neue heimat: Der erfolgreiche Verschuldung: Mit den Neun-Monats-Zahlen markenidentität: Für die Tischlerplatten
kauf der Türenaktivitäten an die dänische 2002 zieht die Pfleiderer AG eine erste
der Pfleiderer Holzwerkstoffe wird der
Vest-Wood Gruppe markiert, früher als
Zwischenbilanz der strategischen Neuaus- traditionsreiche Markenname MORALT
geplant, den Abschluss der strategischen richtung: Abbau der Konzernverschuldung
Desinvestitionen. Die Produktion an den durch Verkaufserlöse, Buchverluste als
Standorten Oettingen, Mittweida und Lenti negative Einmaleffekte, Lösung von der
wird fortgeführt.
inländischen Baukonjunktur, Verbesserung
der Eigenkapitalquote.
®
oktober november dezember
wieder eingeführt. Der Vertrieb wird künftig
eigenständig von Bad Tölz aus gesteuert.

Konzernkennzahlen 1.1. – 1.1. –
31.12.2002 31.12.2001
Umsatz Mio. Euro 1.028,4 1.042,0
Auslandsanteil % 48,4 48,1
EBITDA Mio. Euro 109,5 140,9
EBIT Mio. Euro 48,9 77,9
EBT fortzuführender Aktivitäten Mio. Euro 33,6 55,2
Ergebnis aus nicht-fortzuführenden Bereichen Mio. Euro – 52,5 – 14,2
EBT Mio. Euro – 18,8 41,0
Ergebnis nach Minderheitsanteilen Mio. Euro – 39,7 24,2
Operativer Cashflow Mio. Euro 83,3 111,2
Cashflow nach Investitionstätigkeit Mio. Euro 102,7 106,2
Eigenkapitalquote % 22,7 20,8
ROCE % 8,7 11,7
ROS % 2,0 4,4
Investitionen Mio. Euro 44,7 61,1
Umsatz je Mitarbeiter Mio. Euro 0,165 0,164
Mitarbeiter (inkl. Auszubildende) Bilanzstichtag 6.228 6.360
davon im Ausland Bilanzstichtag 1.931 1.988
Kennzahlen je Aktie 1.1. – 1.1. –
31.12.2002 31.12.2001
Ergebnis je Aktie 1 Euro – 0,93 0,57
Cashflow je Aktie 1 Euro 1,84 2,53
Dividende Euro – 0,20
1 bezogen auf die Aktienanzahl von 42.685.000
Geschäftsbereiche 1.1.–31.12.2002 Holz- Infrastruktur-
werkstoffe technik
Umsatz Mio. Euro 697,5 335,5
Auslandsanteil % 52,5 39,8
EBITDA Mio. Euro 70,6 45,6
EBIT Mio. Euro 31,9 36,0
Investitionen Mio. Euro 19,0 18,0
Mitarbeiter (ohne Auszubildende) Durchschnitt 3.452 1.931

pfleiderer ag – führend in qualität und technologie
deutschland
Holzwerkstoffe
Gütersloh
Neumarkt
Rheda-Wiedenbrück
Bad Tölz
Spexard
Leutkirch
Arnsberg
track systems
Coswig
Gernsbach
Langen
Neumarkt
Poles & Towers
Coswig
Dinkelsbühl
Leipzig
Neumarkt
Regensburg
Wind Energy
Coswig
water systems
Neumarkt
polen
Holzwerkstoffe
Grajewo
Wieruszow
ungarn
track systems
Lábatlan
rumänien
track systems
Brasov
spanien
track systems
Constanti
Nach der Fokussierung auf die Geschäftsbereiche Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik
zählt die im SDAX notierte Pfleiderer AG zu den führenden
europäischen Systemanbietern für Holzwerkstoffe und Oberflächenveredelung,
für Bahnschwellen-Technologie sowie für Mastenkonstruktionen vielfältigster
Art. Mit den Produkten und Dienstleistungen ihrer Business Center „Engineered
Wood“, „track systems“ und „Poles & Towers“ ist sie bevorzugter Partner für
Möbelindustrie und Fachhandel, beim weltweiten Auf- und Ausbau der Schienenverkehrsnetze
sowie für Kommunikations-Infrastruktur und Energieversorgung.
Mit rund 6.200 Mitarbeitern und 28 Standorten in sechs Ländern erzielt der
Pfleiderer Konzern einen Jahresumsatz von über 1 Mrd. Euro und will durch eine
weitere Internationalisierung seiner Aktivitäten den Auslandsanteil am Umsatz
von derzeit rund 48 Prozent konsequent ausbauen. In der Balance zweier
leistungsstarker Bereiche wird die Pfleiderer AG den Weg ertragsorientierten
Wachstums und optimierter Wertschöpfung zur kontinuierlichen Steigerung des
Unternehmenswertes fortsetzen.

usa
Poles & Towers
Barstow, California
Bartow, Florida
Bay Minette, Alabama
Bellville, Texas
Birmingham, Alabama
Claxton, Georgia
Early Branch, South Carolina
Estill, South Carolina
Mansfield, Texas
Tuscaloosa, Alabama

2 fokussieren: besser sein
fokussieren: besser sein
Vorwort des Vorstandes 3
Bericht des Aufsichtsrates 6
Corporate Governance 10
Lagebericht Konzern und AG 14
Konjunkturbericht 14
Unternehmensbericht 17
Segmentberichterstattung 25
Forschung und Entwicklung 40
Investitionen 42
Umweltbericht 43
Organisation und Personal 46
Personalbericht 47
Risikobericht 52
Marketing und Kommunikation 58
Investor Relations 59
Nachtrags-/Prognosebericht 61
Jahresabschluss Pfleiderer Konzern 68
Jahresabschluss Pfleiderer AG 126
Auf einen Blick
Glossar 146
Stichwortverzeichnis 148
Mehrjahresübersicht 150
Finanztermine und Kontakte 153
stärken: besser sein. Welche Stärken, Weichenstellungen und Innovationen hinter den Zahlen und Fakten
stehen, beleuchten sechs freie Wirtschaftsjournalisten in unserem Magazin, das als eigenständige Publikation
Bestandteil des Geschäftsberichtes 2002 ist.

wir arbeiten dafür, dass der wandel den
unternehmenserfolg in der zukunft sichert.
Dr. Jürgen Koch
Vorstand Finanzen
vorwort des vorstandes pfleiderer ag 3
Hans H. Overdiek
Vorstand Holzwerkstoffe
Michael Ernst
Vorstand Personal
Prof. Dr. Ralf H. Bufe
Vorsitzender des Vorstandes,
Infrastrukturtechnik
im Geschäftsjahr 2002 hat die Pfleiderer AG den ersten großen Schritt zur strategischen Neuausrichtung
erfolgreich abgeschlossen. Die im Mai angekündigte Veräußerung der baunahen Bereiche Türen
und Fenster sowie Dämmstofftechnik konnten wir bis Ende des Jahres, schneller als geplant, vollziehen.
Die Transaktionen sind alle abgeschlossen. Im Ergebnis können wir feststellen: Wir haben die Risikostruktur
unseres Unternehmens entscheidend verbessert.
■ Wir haben uns rechtzeitig von der inländischen Baubranche mit ihren schwierigen Wettbewerbsbedingungen
gelöst. Angesichts der anhaltend schlechten Konjunkturlage wäre dieser Erfolg heute
wohl nicht mehr so schnell zu verwirklichen.
■ Nach der Fokussierung auf die beiden Bereiche Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik gewinnen
wir ein deutlicheres Profil als klar strukturierter Industriezulieferer mit traditionellen Stärken und zukunftsträchtigen
Kompetenzen.
■ Mit den Verkaufserlösen aus den Desinvestitionen haben wir die Konzernverschuldung nahezu
halbiert und unsere Eigenkapitalquote auf 22,7 Prozent verbessert. Zugleich haben wir unsere Verwaltungsstrukturen
gestrafft sowie unsere Personalkosten den neuen Gegebenheiten angepasst.

4 fokussieren: besser sein
Viele Gespräche mit Kapitalmarktteilnehmern geben uns die Bestätigung, wie wichtig und richtig
diese strategische Neuausrichtung war. Die Pfleiderer AG wandelt sich vom viel zitierten „Oberpfälzer
Bauzulieferer“ zu einem international agierenden Systemanbieter für Holzwerkstoffe und Oberflächenveredelung,
für Bahnschwellen-Technologie sowie für Mastenkonstruktionen vielfältigster Art. Nach der
Neuordnung der Bösenindizes ist die Pfleiderer AG im „Prime Standard“ zugelassen, im neuen SDAX
notiert und wird jetzt in der Gruppe „Industrial Products & Services“ geführt.
Das operative Jahresergebnis in Höhe von 33,6 Mio. Euro ist angesichts der schwierigen Wettbewerbsbedingungen
zufrieden stellend und zeigt, dass wir auch unter widrigen Marktbedingungen profitabel
arbeiten. Wir konnten die rückläufige Nachfrage in Deutschland zumindest teilweise durch verstärkte
Exportanstrengungen ausgleichen. Dem deutlichen Ergebnisrückgang im Bereich Holzwerkstoffe
steht eine positive Ertragsentwicklung unserer Infrastruktur-Aktivitäten gegenüber.
Die bilanziellen Negativeffekte durch Buchverluste und Wertberichtigungen sind der Preis für
unsere Weichenstellungen, mit denen wir eine stabile Unternehmensentwicklung für die kommenden
Jahre gesichert haben.
Denn Stabilität hat in Zeiten wie diesen Vorrang. Auch wenn unser Unternehmen mit einer
wesentlich verbesserten Verfassung in das neue Jahr gestartet ist, dürfen wir in unseren Bemühungen
nicht nachlassen. Die aktuelle Wirtschaftslage und die Entwicklung an den Kapitalmärkten fordern
von uns weitere Anstrengungen. Und die politischen wie volkswirtschaftlichen Unwägbarkeiten sind
unverändert groß.
Wir werden deshalb unser Tun weiterhin konsequent darauf ausrichten,
■ die strategischen Marktpositionen in den jeweiligen Geschäftsfeldern auszubauen,
■ den internationalen Anteil an unseren Geschäftsaktivitäten weiter zu steigern,
■ die gesamte Wertschöpfung durch Margenverbesserungen und Kostenreduzierungen zu erhöhen.
Wir werden – gezielt und mit Bedacht – dort investieren, wo wir Erfolg versprechende Wachstumsmärkte
sehen: Regional, so wollen wir zum Beispiel ein neues Holzwerkstoff-Werk in Russland
errichten, wie sektoral, indem wir mit neuen Produktionskapazitäten für Bahnschwellen-Systeme neue
Aufträge und Projekte beliefern.
Wo erforderlich, werden wir in den operativen Bereichen auch noch Arrondierungen im Produkt-
und Sortimentsangebot vornehmen. Dabei suchen wir stets nach der jeweils sachgerecht besten Lösung
mit langfristigen Erfolgsaussichten, sei es ein Management-Buy-out, wie im Fall der Eltec Elemente-

Technik für Möbel und Innenausbau GmbH, oder die Suche nach einem strategischen Partner für eine
weltweite Marktpräsenz unserer Offshore-Technologie für Windenergieanlagen.
Auch in den Bereichen Logistik, Produktion und Vertrieb werden wir neue Konzepte erarbeiten
und umsetzen, um unsere Prozesse zu optimieren, die Kostenstrukturen zu verbessern und die Ertragskraft
zu stärken.
Die strategischen Ziele sind klar definiert. In der Balance zweier leistungsstarker Bereiche
werden wir
■ unsere Kostenführerschaft bei Commodity-Produkten im Bereich Holzwerkstoffe sichern,
■ die Qualitätsführerschaft bei Produkten mit hoher Wertschöpfung stärken,
■ unsere Technologieführerschaft in der Infrastrukturtechnik ausbauen
■ und den Anteil unserer internationalen Aktivitäten weiter erhöhen.
Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr herzlich für ihre Loyalität und ihre Einsatzbereitschaft,
den Arbeitnehmervertretern für die faire und konstruktive Zusammenarbeit und Ihnen,
sehr geehrte Aktionäre, für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung.
Die Richtung, die wir mit der strategischen Neuausrichtung eingeschlagen haben, stimmt. Die
erste Etappe auf dem Weg zu mehr Ertragskraft und Wertschöpfung haben wir erreicht. Leider kommen
unsere Erfolge in der aktuellen Börsenkursentwicklung der Pfleiderer Aktie nicht angemessen zum
Ausdruck. Die Unsicherheiten und Schwächen der Kapitalmärkte treffen mittlere und kleinere Substanzwerte
besonders hart. Die Fundamentaldaten sprechen eine andere Sprache.
Auch wenn wir derzeit von den Märkten wenig Rückenwind erhalten, machen wir uns mit Geduld
und Ausdauer, mit Mut und Tatkraft auf den weiteren Weg. Gehen wir ihn gemeinsam. Wir glauben an
den Erfolg.
Neumarkt, 11. März 2003
Prof. Dr. Ralf H. Bufe
Vorsitzender des Vorstandes der Pfleiderer AG

6 fokussieren: besser sein
die weichenstellungen des jahres 2002
sind der richtige ausgangspunkt für eine
langfristig erfolgreiche wertentwicklung.
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Aktionäre, Freunde und Partner der Pfleiderer AG,
das Geschäftsjahr 2002 war für unser Unternehmen geprägt von wesentlichen Weichenstellungen für
eine langfristig erfolgreiche Wertentwicklung. Deshalb hat der Aufsichtsrat der Pfleiderer Aktiengesellschaft
im Berichtszeitraum die ihm nach Gesetz und Satzung zukommenden Aufgaben mit besonderer
Intensität wahrgenommen, die Geschäftsführung kontinuierlich überwacht und beratend begleitet.
Der Aufsichtsrat wurde über grundsätzliche Fragen der strategischen Neuausrichtung sowie über den
Fortgang und die Auswirkungen der Desinvestitionsmaßnahmen ebenso informiert wie über die allgemeine
Geschäftsentwicklung in einem insgesamt schwierigen Umfeld. Wenn für Entscheidungen und
Maßnahmen des Vorstandes – insbesondere in den Bereichen Finanz-, Investitions- und Personalplanung
– die Zustimmung des Aufsichtsrates erforderlich war, haben die Mitglieder des Gremiums die
entsprechenden Vorlagen in den Sitzungen sorgfältig geprüft und auf der Basis schriftlicher und
mündlicher Informationen Beschluss gefasst.
Der Rahmen hierfür waren vier ordentliche Sitzungen des Aufsichtsrates – jeweils eine Sitzung
im Januar, Mai, Juli und November des Jahres 2002, in denen der Vorstand umfassend über die Lage
des Unternehmens und die aktuelle Geschäftsentwicklung berichtet hat. Der Arbeitsausschuss des Auf

ericht des aufsichtsrates pfleiderer ag 7
sichtsrates tagte im Berichtsjahr viermal – im Januar, April, September und November 2002. Neben
diesen Besprechungen gab es einen regelmäßigen Gedankenaustausch zwischen dem Vorsitzenden
des Aufsichtsrates und dem Vorsitzenden des Vorstandes. Der Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3
Mitbestimmungsgesetz trat im vergangenen Geschäftsjahr nicht zusammen. Neu eingerichtet wurde gemäß
den Vorgaben des deutschen Corporate Governance-Kodex ein Prüfungsausschuss, der unter Vorsitz
von Herrn Dr. Manfred Scholz erstmals zur Prüfung des Jahresabschlusses 2002 am 20. März 2003
zusammentrat.
Auf der Grundlage des von der Bundesregierung Anfang 2002 verabschiedeten Deutschen Corporate
Governance-Kodex haben Aufsichtsrat und Vorstand der Pfleiderer AG einen eigenen Corporate
Governance-Kodex für unser Unternehmen erarbeitet, der die allgemeinen Rahmenbedingungen um
nationale und internationale Wohlverhaltensregeln und um marktmäßige Usancen ergänzt. Wir sehen
die Pfleiderer Corporate Governance-Grundsätze als wichtigen Faktor in einer vertrauensvollen Kommunikation
mit unseren Anlegern, Mitarbeitern und Partnern. Die Selbstverpflichtung zu einer transparenten,
verantwortlichen und auf Wertsteigerung ausgerichteten Führung und Kontrolle des Unternehmens
soll das Vertrauen in die Leitung und Überwachung der Pfleiderer AG stärken.
Im Rahmen der turnusmäßigen Neuwahlen des Aufsichtsrates hat die Hauptversammlung am
2. Juli 2002 Herrn Hanno Fiedler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ball Packaging Europe GmbH,
ehemals Schmalbach-Lubeca AG, Ratingen, sowie Herrn Robert J. Koehler, Vorsitzender des Vorstandes
der SGL Carbon AG, Wiesbaden, neu als Vertreter der Arbeitgeberseite in das Gremium gewählt. Herr
Dr. Hanns-Helge Stechl und Herr Horst Weitzmann hatten sich nicht zur Wiederwahl gestellt.
Für die Arbeitnehmerseite wurden in der Anfang Juni 2002 nach dem Mitbestimmungsgesetz
abgeschlossenen Aufsichtsratswahl Herr Reinhard Hahn, IG Metall, Frankfurt, Herr Josef Rugge-
Fechtelpeter, Betriebsratsvorsitzender der Pfleiderer Holzwerkstoffe Rheda, sowie Herr Manfred Schmidt,
Betriebsratsvorsitzender der Pfleiderer Holzwerkstoffe Neumarkt, neu in das Gremium gewählt.
Außerdem hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 7. Mai 2002 dem Wunsch von Herrn Dr.
Wolfgang Pinegger, seit Oktober 1999 im Vorstand der Pfleiderer AG für Infrastrukturtechnik und ab
Frühjahr 2000 auch für Dämmstofftechnik verantwortlich, entsprochen, vorzeitig aus dem Vorstand
auszuscheiden. Damit waren die Voraussetzungen erfüllt, dass Herr Dr. Pinegger hinsichtlich der Veräußerung
des Geschäftsbereiches Dämmstofftechnik der Pfleiderer AG selbst als Bieter auftreten
oder mit Bietern zusammenarbeiten konnte. Die Führungsverantwortung der im Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik
zusammengefassten Business Units Verkehrssysteme, Maste, Energie/USA und Telekommunikation
übernahm in der Folge Herr Prof. Dr. Ralf H. Bufe. Die Windkraftaktivitäten unterstehen
seitdem Herrn Dr. Jürgen Koch.
Ich danke allen ausgeschiedenen Mitgliedern des Aufsichtsrates und Vorstandes persönlich sowie
im Namen aller Aktionäre und Mitarbeiter des Unternehmens für ihre jahrelange, engagierte Arbeit in
den Gremien.

8 fokussieren: besser sein
Den Auftrag zur Prüfung des Jahresabschlusses 2002 unter Einbeziehung der Buchführung und
des Lageberichts der Pfleiderer AG sowie des Konzernabschlusses und Konzernlageberichts habe ich
als Vorsitzender des Aufsichtsrates, gemäß dem Beschluss der Hauptversammlung vom 2. Juli 2002,
der Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, erteilt.
Im Rahmen der Prüfung der Abschlüsse, die für den Konzern erstmals nach US-GAAP erstellt wurden,
lagen die Schwerpunkte auf der Bewertung der fortzuführenden und nicht-fortzuführenden Geschäftsbereiche,
der Werthaltigkeit der Firmenwerte und Beteiligungen sowie der Vorräte, Forderungen und
Pensionsrückstellungen.
Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2002 sowie der mit dem
Lagebericht der Pfleiderer Aktiengesellschaft zusammengefasste Konzernlagebericht wurden von der
Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft und jeweils
mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand
aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht und
Konzernlagebericht ebenfalls geprüft. Dabei lag der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers allen Mitgliedern
des Aufsichtsrates rechtzeitig vor. Der Abschlussprüfer hat an den Beratungen des Prüfungsausschusses
teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet.
Die Prüfung des Jahresabschlusses der Pfleiderer AG, des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten
Lageberichts und Konzernlageberichts durch den Aufsichtsrat hat keinen Anlass zu
Beanstandungen gegeben. Der Aufsichtsrat stimmt dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers
zu. Er billigt den Konzernabschluss und den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2002. Der Jahresabschluss
ist damit gemäß § 172 Aktiengesetz festgestellt.
Die Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart,
prüfte auch den vom Vorstand nach § 312 Aktiengesetz erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen
Unternehmen („Abhängigkeitsbericht“). Der Abschlussprüfer hat über das Ergebnis folgenden
Bestätigungsvermerk erteilt.
„Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
1. die tatsächlichen Angaben des Berichtes richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen
hoch war.“
Der Aufsichtsrat hat den Bericht des Vorstandes über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
ebenfalls geprüft. Er hat gegen die im Bericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstandes und
das Ergebnis der Prüfung durch die Abschlussprüfer keine Einwände.

ericht des aufsichtsrates pfleiderer ag 9
In Anbetracht der positiven Effekte aus der erfolgreichen Veräußerung der baunahen Bereiche
Türen und Fenster sowie Dämmstofftechnik wurden Buchverluste im Jahresabschluss 2002 bewusst in
Kauf genommen. Zum Ausgleich wurde auf die Kapitalrücklage der Pfleiderer AG zurückgegriffen. Gemäß
§150 Abs. 4 Aktiengesetz kann deshalb für das Geschäftsjahr 2002 keine Gewinnausschüttung
erfolgen.
Produktmärkte und Kapitalmärkte bieten in diesen unsicheren Zeiten ein äußerst schwieriges
Umfeld für erfolgreiche Unternehmensführung. Die Früchte der strategischen Neuausrichtung des
Pfleiderer Konzerns werden alle Stakeholder deshalb wohl erst mittelfristig ernten können. Nichtsdestotrotz
sehen wir die vorgenommenen Weichenstellungen als den richtigen Ausgangspunkt für die weitere
Unternehmenswicklung.
Im Namen aller Mitglieder des Aufsichtsrates danke ich dem Vorstand, den Arbeitnehmervertretern
sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Unternehmens für ihr fachliches und
persönliches Engagement in den letzten zwölf Monaten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den
veräußerten Geschäftsbereichen begleiten unsere besten Wünsche für weiteren persönlichen und beruflichen
Erfolg in ihrer neuen unternehmerischen Heimat.
Neumarkt, 25. März 2003
Ernst-Herbert Pfleiderer
Vorsitzender des Aufsichtsrates der Pfleiderer AG

10 fokussieren: besser sein
corporate governance
Die deutsche Bundesregierung hat Anfang 2002 den Deutschen Corporate Governance-Kodex
verabschiedet. Ziel des Kodex ist, die in Deutschland geltenden Regeln für Unternehmensführung
und -überwachung für nationale wie internationale Investoren transparent zu machen,
um so das Vertrauen in die Unternehmensleitung deutscher Gesellschaften zu stärken. Über
§161 Aktiengesetz sind börsennotierte Unternehmen verpflichtet, jährlich zu erklären, ob sie
dem Kodex entsprochen haben und entsprechen werden oder welche Empfehlungen des Kodex
nicht angewendet werden.
Aufsichtsrat und Vorstand der Pfleiderer AG haben im Dezember 2002 die erste Entsprechenserklärung
abgegeben und auf der Website veröffentlicht. Darüber hinaus haben der
Aufsichtsrat und Vorstand der Pfleiderer AG einen eigenen Corporate Governance-Kodex
erarbeitet, der die allgemeinen Rahmenbedingungen um nationale und internationale Wohlverhaltensregeln
und um marktmäßige Usancen ergänzt.
Wir sehen die Pfleiderer Corporate Governance-Grundsätze als wichtigen Faktor in einer
transparenten und vertrauensvollen Kommunikation mit unseren Anlegern, Mitarbeitern und
Partnern. Die Selbstverpflichtung zu einer transparenten, verantwortlichen und auf Wertsteigerung
ausgerichteten Führung und Kontrolle des Unternehmens soll das Vertrauen in die Leitung
und Überwachung der Pfleiderer AG stärken.
Der Kodex ist ein gelebter Unternehmensgrundsatz, der in einem fortlaufenden Prozess
überprüft und ggf. an neue gesetzliche Bestimmungen oder andere Erkenntnisse angepasst
wird.
Erklärung des Aufsichtsrates und des Vorstandes der Pfleiderer AG zu den
Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance-Kodex“
gemäß §161 Aktiengesetz
Die Pfleiderer AG wird den verbindlichen Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher
Corporate Governance-Kodex mit den folgenden Ausnahmen entsprechen:
– Die Vergütung der Aufsichtsräte besteht zurzeit nur aus festen Bezügen.
– Es ist keine Altersgrenze für die Aufsichtsratsmitglieder in der Satzung der Gesellschaft fixiert.
Neumarkt, im Dezember 2002
Für den Aufsichtsrat Für den Vorstand
Ernst-Herbert Pfleiderer Prof. Dr. Ralf H. Bufe

1. Vorbemerkung
2. Aktionäre und
Hauptversammlung
3. Vorstand
corporate governance pfleiderer ag 11
corporate governance-grundsätze der
pfleiderer aktiengesellschaft
Die Pfleiderer Aktiengesellschaft verpflichtet sich zur Corporate Governance, den Grundsätzen
einer transparenten, verantwortlichen und auf Wertsteigerung ausgerichteten Führung und
Kontrolle des Unternehmens. Aufsichtsrat und Vorstand sowie alle Führungskräfte und Mitarbeiter
des Pfleiderer Konzerns sind dieser Zielsetzung verpflichtet. Der Aufsichtsrat hat diese
Verpflichtung in seiner Sitzung am 21. November 2002 voll inhaltlich bestätigt. Der Vorstand
verantwortet die konzernweite Beachtung der Corporate Governance-Grundsätze.
Ziel der Pfleiderer Corporate Governance-Grundsätze ist u.a. die Steigerung des
Vertrauens der nationalen und internationalen Anleger, der Kunden, der Mitarbeiter und der
Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung des Unternehmens.
Die Pfleiderer Corporate Governance-Grundsätze berücksichtigen die durch Recht und
Gesetz gegebenen Rahmenbedingungen und werden durch anerkannte nationale und internationale
Wohlverhaltensregeln und durch marktmäßige Usancen ergänzt.
Die Pfleiderer Corporate Governance-Grundsätze sind keine für alle Zeiten festgelegten
Verhaltensleitlinien, sondern ein fortlaufender Prozess. Sie werden unter Berücksichtigung neuer
gesetzlicher Bedingungen und sonstiger Erkenntnisse und Notwendigkeiten sowie nationaler und
internationaler Standards überprüft und ggf. angepasst. Die Pfleiderer Corporate Governance-
Grundsätze werden im Internet auf der Website der Pfleiderer AG und im jährlichen Geschäftsbericht
der Gesellschaft veröffentlicht.
Die Pfleiderer AG hat nennwertlose Namensaktien ausgegeben, die je Aktie eine Stimme
gewähren. Es gibt keine „Golden Shares“.
Die Hauptversammlung der Gesellschaft entscheidet über die Verwendung des Gewinns,
über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat, wählt den Abschlussprüfer und nimmt alle
ihr vom Gesetz zugewiesenen Rechte wahr.
Von einer Ermächtigung zur Kapitalerhöhung mit Bezugsrechtsausschluss wird der
Vorstand nur Gebrauch machen, wenn die Kapitalerhöhung 10 Prozent des jeweiligen Grundkapitals
nicht übersteigt. Von der Gesellschaft werden für die Hauptversammlung alle geforderten
Unterlagen und Berichte unter Einsatz der elektronischen Medien auf der Website der
Gesellschaft zusammen mit der Tagesordnung veröffentlicht. Zur Erleichterung der Wahrnehmung
der Aktionärsrechte, vor allem der Stimmrechtsausübung, unterstützt die Gesellschaft
die Aktionäre, indem sie ihnen die Stimmabgabe und die Vollmachtserteilung per Internet
ermöglicht. Die Gesellschaft stellt den Aktionären bei Bedarf einen Stimmrechtsvertreter für
die weisungsgebundene Ausübung des Stimmrechts zur Verfügung.
Der Vorstand ist bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften
an das Unternehmensinteresse und die Grundsätze ordnungsgemäßer Unternehmensführung
gebunden. Wesentliches Ziel der Unternehmensführung ist die nachhaltige Steigerung des
Unternehmenswertes. Wesentliche Kenngröße ist der EVA (Economic Value Added).

12 fokussieren: besser sein
4. Aufsichtsrat
Der Vorstand stimmt die strategische Ausrichtung des Unternehmens mit dem Aufsichtsrat
ab und ist für die Strategieumsetzung verantwortlich. Er achtet darauf, dass die im Unternehmen
eingesetzten Instrumente effektiv und effizient sind. Hierzu bedient er sich entsprechender
Planungs-, Kontroll- und Risikomanagement-Systeme. Der Vorstand ist der Legalität
verpflichtet und sorgt im Pfleiderer Konzern für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen.
Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig über alle relevanten Fragen der Planung,
Geschäftsentwicklung und Risikosituation. Abweichungen von den aufgestellten Plänen
und Zielen werden berichtet und erläutert. Der Vorstand nimmt die soziale Verantwortung im
Pfleiderer Konzern wahr.
Der Vorstand führt das Unternehmen unter Beachtung von § 77 AktG gesamtheitlich.
Die Verantwortungsbereiche der einzelnen Vorstandsmitglieder ergeben sich aus der Geschäftsverteilung.
Die Zusammenarbeit des Vorstandes regelt eine Geschäftsordnung, die auch
bestimmt, dass Entscheidungen von grundlegender Bedeutung dem Gesamtvorstand obliegen
bzw. ab bestimmten Auswirkungen und Wertgrenzen dem Aufsichtsrat zur vorherigen Zustimmung
vorzulegen sind.
Die Mitglieder des Vorstandes widmen ihre gesamte Arbeitskraft dem Pfleiderer Konzern.
Bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben sind sie ausschließlich dem Unternehmensinteresse
verpflichtet und verfolgen keine den Gesellschaftsinteressen widersprechenden persönlichen
Interessen. Die Mitglieder des Vorstandes nehmen in Ausübung ihrer Tätigkeit weder für sich
noch für Dritte Zuwendungen oder sonstige Vorteile entgegen, die geeignet sind, das Interesse
der Gesellschaft oder Kundeninteressen zu beeinträchtigen.
Der Vorstand beachtet die einschlägigen Insider-Vorschriften und verpflichtet insbesondere
die Führungskräfte durch entsprechende Insider-Richtlinien ebenfalls zur Beachtung
dieser Grundsätze.
Die Vergütung der Mitglieder des Vorstandes erfolgt auf der Grundlage von § 87 AktG.
Die Vergütung umfasst fixe und variable Bestandteile. Die variablen Bestandteile berücksichtigen
neben der wirtschaftlichen Lage des Pfleiderer Konzerns sowie Erfolg und Zukunftsaussichten
der Unternehmensgruppe auch leistungsbezogene Elemente. Als variable Vergütungskomponente
mit langfristiger Anreizwirkung werden Stock Options nach einem von der Hauptversammlung
sowie dem Aufsichtsrat genehmigten Plan ausgegeben. Über die Vergütung und
den Aktienbesitz wird im jährlichen Geschäftsbericht der Gesellschaft berichtet. Rechte aus
Aktienoptionen können frühestens nach einer Sperrfrist von drei Jahren ab Ausgabezeitpunkt
ausgeübt werden. Durch die Festlegung von Blockperioden ist gesichert, dass die Bestimmungen
des Insider-Rechtes beachtet werden.
Der Vorstand der Pfleiderer AG hat durch entsprechende Regelungen für die ebenfalls
Stock-Option-berechtigten Führungskräfte des Konzerns dafür Sorge getragen, dass vorgenannte
Grundsätze auch bei der Vergütung von oberen Führungskräften des Pfleiderer Konzerns
Anwendung finden.
Dem Aufsichtsrat der Pfleiderer AG gehören Persönlichkeiten an, die die erforderlichen
Kenntnisse, Erfahrungen und persönlichen Voraussetzungen mitbringen, um die geforderten Beratungs-
und Kontrollaufgaben zur Erreichung der Unternehmensziele wahrnehmen zu können.
Bei den Aufsichtsrats-Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung wird darauf geachtet, dass
die vorgenannten Maßstäbe beachtet werden. Die Mitglieder des Aufsichtsrates üben ihre
Tätigkeiten sorgfältig und gewissenhaft unter Einbringung einer ausreichenden zeitlichen Verfügbarkeit
aus.

5. Kommunikation und
Information
corporate governance pfleiderer ag 13
Der Aufsichtsrat nimmt seine Aufgaben unter Wahrung einer Geschäftsordnung wahr.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrates steht in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorsitzenden des
Vorstandes und den Vorstandsmitgliedern und wird über wichtige Ereignisse unverzüglich
und umfassend unterrichtet. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates wird seinerseits die Mitglieder
des Aufsichtsrates ebenfalls im Bedarfsfall unverzüglich unterrichten.
Zur Steigerung seiner Effizienz hat der Aufsichtsrat einen Arbeitsausschuss und einen
Prüfungsausschuss gebildet. Unter Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen sowie den Festlegungen
in der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat kann der Arbeitsausschuss im Auftrag
des Aufsichtsrates entscheiden. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates ist nicht zugleich Vorsitzender
des Prüfungsausschusses.
Die Aufsichtsratsmitglieder wahren über ihre Tätigkeit Stillschweigen. Jedes Mitglied des
Aufsichtsrates ist dem Unternehmensinteresse verpflichtet. Interessenkonflikte, die aufgrund
einer Beratung oder Organfunktion bei Kunden, Lieferanten, Wettbewerbern, Kreditgebern oder
sonstigen Geschäftspartnern entstehen könnten, werden dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich
offen gelegt. Sofern Mitglieder des Aufsichtsrates Beratungs- oder sonstige Dienstleistungen
für den Pfleiderer Konzern ausüben sollten, entscheidet hierüber zuvor der Aufsichtsrat.
Die Vergütung des Aufsichtsrates sowie der Aktienbesitz der Mitglieder des Aufsichtsrates
werden im jährlichen Geschäftsbericht der Gesellschaft angegeben. Die Zusammenarbeit
im Aufsichtsrat zwischen den Vertretern der Anteilseigner und den Vertretern der Arbeitnehmer
ist auf Konsens ausgerichtet.
Die Vorbereitung der Auswahl des Abschlussprüfers sowie der Prüfungsschwerpunkte
und die Vereinbarung des Prüfungshonorares ist Aufgabe des Prüfungsausschusses. Ebenso ist
der Prüfungsausschuss verantwortlich für die Vorbereitung der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses
einschließlich der Lageberichte auf der Grundlage der Prüfungsergebnisse.
Bei der Kommunikation mit Aktionären sowie der Öffentlichkeit beachtet der Vorstand die
Grundsätze der Transparenz, Zeitnähe, Offenheit, Verständlichkeit und Gleichbehandlung. Er
veröffentlicht unverzüglich Tatsachen, die im Tätigkeitsbereich der Gesellschaft eintreten und
nicht öffentlich bekannt sind, insbesondere, wenn sie wegen der Auswirkungen auf die Vermögens-
und Finanzlage oder auf den allgemeinen Geschäftsverlauf geeignet sind, den Börsenpreis
der Wertpapiere der Gesellschaft erheblich zu beeinflussen. Ebenso werden die wesentlichen
wiederkehrenden Veröffentlichungen (Finanztermine) mit zeitlichem Vorlauf publiziert,
auch über die Website.
Bei der Information der Öffentlichkeit werden elektronische Medien, insbesondere auch
das Internet, genutzt. Alle Informationen sind auch in englischer Sprache verfügbar.
Sofern Organmitglieder der Gesellschaft bzw. Familienangehörige der Organmitglieder
Wertpapiere der Gesellschaft erwerben oder veräußern sollten, veröffentlicht die Gesellschaft
diese Informationen unter Beachtung der Richtlinien zum „Directors’ Dealing“ im Internet auf
der Website der Gesellschaft.
Neumarkt, 15. Januar 2003
Pfleiderer AG
Der Vorstand

14 fokussieren: besser sein
lagebericht konzern und ag
konjunkturbericht
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Die Weltwirtschaft hat sich zu Beginn des Jahres 2002 leicht erholt und die Folgewirkungen
des 11. September 2001 verarbeitet. Im Sommer zeigte sie jedoch wieder eine erneute Schwächephase.
Im Dezember 2002 lag das ifo-Weltwirtschaftsklima nahezu wieder auf dem tiefen
Stand vom Herbst 2001. Ein drohender Irak-Krieg, steigende Rohölpreise und außergewöhnlich
starke Kursverluste an den internationalen Kapitalmärkten verstärken die Schwäche der Weltwirtschaft.
In den USA nahm das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2002 um rund 2,5 Prozent zu.
Obwohl sich die Befürchtungen eines „Double-Dip“ im Sommer 2002 nicht bestätigten, verlor
die Konjunktur im vierten Quartal 2002 wieder an Schwung. Der private Konsum war wie schon
im Vorjahr die wichtigste Stütze der Konjunktur. Doch die Arbeitslosenquote stieg im Durchschnitt
auf 5,75 Prozent und die Verschuldung der privaten Haushalte stieg erheblich an. Aufgrund
verschiedener fiskalpolitischer Maßnahmen konnte jedoch der Konsum angeregt und
sogar der private Wohnungsbau, konträr zum gewerblichen Wohnungsbau, belebt werden.
In den Mitgliedsländern der Europäischen Währungsunion (EWU) hat sich die Konjunktur
nach ihrem Tief Ende 2001 wieder etwas erholt, die Produktion stieg aber mit 0,8 Prozent
sehr langsam. Die im Frühjahr gehegten Erwartungen eines Aufschwungs blieben aus. Der Euro
notierte im Jahresdurchschnitt 2002 gegenüber dem Dollar 5 Prozent höher und konnte im
Jahresverlauf rund 13 Prozent zulegen. Gegenüber den mittel- und osteuropäischen Währungen
musste der Euro allerdings an Wert einbüßen. Die private Konsumnachfrage wurde zwar gestützt,
die Nachfrage nach Investitionsgütern war dagegen rückläufig.
Die deutsche Wirtschaft hat sich in 2002 nach dem Tief Ende 2001 zwar stabilisiert, ein
Aufschwung ist aber ausgeblieben. Das reale Bruttoinlandsprodukt wird laut der Prognose des
ifo-Institutes voraussichtlich nur um rund 0,2 Prozent zunehmen, obwohl die Ausgangsbasis
2001 schon sehr niedrig war. Vor allem die schwache Binnennachfrage, die um rund 1,3 Prozent
im Jahresdurchschnitt zurückgegangen war, ist für die unbefriedigende Wirtschaftsleistung
ausschlaggebend. Die Bauinvestitionen waren wie im Jahr 2001 um 5,7 Prozent rückläufig. Vor
dem Hintergrund sinkender Realeinkommen basierend auf einer geringeren Beschäftigung und
einer leicht erhöhten Sparquote ging die Konsumnachfrage der Verbraucher, Motor für viele
produzierende Gewerbe, in 2002 um 0,5 Prozent zurück.

lagebericht konjunkturbericht pfleiderer ag 15
Holzverarbeitende Industrie
Die Holzwerkstoffindustrie in Mitteleuropa ist geprägt von mehreren großen Privatunternehmen,
die länderübergreifend tätig sind, und einer Vielzahl kleinerer Anbieter. Seit einigen Jahren
hält in der Branche ein Konsolidierungsprozess an, dem insbesondere kleinere, nur regional
operierende Unternehmen zum Opfer fallen. Durch das europäische Zusammenwachsen vor
allem der Absatzmärkte hat sich in den letzten Jahren dieser Konsolidierungsprozess beschleunigt.
Kostenführerschaft, Internationalität und ein umfassendes Produktsortiment sind Determinanten
für die Wettbewerbsfähigkeit von Marktteilnehmern.
Die Spanplattenkapazität wuchs in 2001 in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Holzwerkstoffverbands
um 0,5 Mio. Kubikmeter auf 36,5 Mio. Kubikmeter, nachdem das Geschäftsjahr
2000 für die Holzwerkstoffindustrie noch außerordentlich gut verlief. Hinter dem Zuwachs
in 2001 steht allerdings ein Restrukturierungsprozess der Branche mit Schließungen, Wiederinbetriebnahmen,
Produktionserweiterungen und „greenfield investments“. Nach Angaben der
European Panel Federation (EPF) wurden Deutschland und Italien mit je drei Produktionsschließungen
am stärksten von den Entwicklungen getroffen. Nur vier von 19 Ländern (Österreich,
Tschechische Republik, Frankreich und Spanien) konnten einen Kapazitätszuwachs
verzeichnen.
Der Konzentrationsprozess in der Holzwerkstoffindustrie zeigt sich an folgenden Zahlen:
Während in 2000 noch 177 Produktionsanlagen für Rohspan mit einer durchschnittlichen
Kapazität von 210.000 Kubikmetern am Markt waren, so sind es in 2002 nur noch 158 Anlagen
mit einer durchschnittlichen Kapazität von 250.000 Kubikmetern. Bei den Anbietern von Mitteldichten
Faserplatten (MDF) schlägt sich dagegen das Marktwachstum auch in den Produktionskapazitäten
nieder: Die Zahl der Produktionsanlagen in Europa wuchs von 48 mit einer durchschnittlichen
Kapazität von 185.000 Kubikmetern auf 54 Anlagen mit durchschnittlich 210.000
Kubikmetern in 2002. Allerdings muss man bei diesen Zahlen berücksichtigen, dass in den
Kernländern der Holzwerkstoffbranche (Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Belgien und
Großbritannien) Produktionsanlagen mit wesentlich höheren Kapazitäten stehen, als in den
kleineren Märkten.
Nach einem kontinuierlichen Marktwachstum mit entsprechender Ausweitung der Produktionskapazitäten
rechnet die European Panel Federation (EPF) für das Jahr 2002 zum ersten
Mal mit einem Rückgang der Produktionskapazität um 1,5 Prozent auf insgesamt 36,0 Mio.
Kubikmeter.
Die Rohspanplatte ist mit rund 72 Prozent Anteil an den europäischen Produktionskapazitäten
der wichtigste Trägerstoff, gefolgt von der Mitteldichten Faserplatte (MDF) mit 22 Prozent
Anteil und Oriented Strand Board (OSB)/Sperrholz mit 6 Prozent. Aufgrund der vielfältigeren
Verarbeitungsmöglichkeiten der MDF-Platten konnte dieser Trägerwerkstoff in den vergangenen
zwei Jahren seine Marktakzeptanz in der holzverarbeitenden Industrie gegenüber der
Rohspanplatte deutlich ausbauen: Der Verbrauch stieg von 2000 bis 2002 um 10 Prozent,
während die Spanplatte im gleichen Zeitraum 4 Prozentpunkte verloren hat.

16 fokussieren: besser sein
Deutschland
Während im Geschäftsjahr 2001 der europäische Markt noch zulegen konnte, ging die Spanplattenkapazität
in Deutschland 2002 gegenüber 2000 um 7 Prozent auf 9,4 Mio. Kubikmeter
zurück. Dieser Einbruch spiegelt die anhaltende Schwäche der Bauwirtschaft und der Möbelindustrie
wider. Drei Produktionsanlagen mit einer Gesamtkapazität von 0,9 Mio. Kubikmetern
wurden in 2001 geschlossen, fünf Anlagen unter Insolvenzbedingungen weiter betrieben. Überkapazitäten
von rund 900.000 Kubikmetern Rohspan belasten auch weiterhin den Absatzmarkt.
Für 2002 sieht der Europäische Holzwerkstoffverband eine anhaltende Abwärtsbewegung und
rechnet erst für 2003 mit einer Markterholung.
Polen
Der polnische Markt wies in 2001 ein anhaltendes Wachstum auf 2,8 Mio. Kubikmeter auf
und konnte somit um rund 6 Prozent zulegen. Während die inländische Nachfrage bei
2,6 Mio. Kubikmetern weitestgehend konstant blieb, konnte der Export vor allem in osteuropäische
Märkte weiter gesteigert werden.
Vor dem Hintergrund der schwachen Marktentwicklung in Deutschland gewinnen die
europäischen Nachbarmärkte für die Pfleiderer Holzwerkstoffe zusehends an Bedeutung. Anhaltendes
Marktwachstum, stabilere Preise und steigende Exporttätigkeit in angrenzende
Staaten kennzeichnen bereits heute den polnischen Markt. In den westeuropäischen Nachbarmärkten
bieten sich durch verstärkte Exporttätigkeit Wachstumschancen. Unser Ziel ist es,
durch den Ausbau der bestehenden Marktpräsenz mit eigenen Produktionen oder durch verstärkte
Exporte eine größere Unabhängigkeit von der deutschen Konjunktur zu gewinnen.
Infrastrukturtechnik
Ausschlaggebend für die Marktentwicklung der Produkte des Business Centers Infrastrukturtechnik
sind die Investitionstätigkeiten der Industrie und der öffentlichen Hand im Bereich des
Schienenverkehrs, der Energieversorgung, des Städtebaus und der Telekommunikation.
Das Hochwasser im August in Ostdeutschland hat einen Schaden am Schienennetz der
Deutsche Bahn AG in Höhe von mehreren Millionen Euro verursacht. Zur Sicherstellung der
Finanzierung des Aufbaus der zerstörten Teilabschnitte wurden verschiedene andere Projekte
in Deutschland aufgeschoben. Der Markt für Betonschwellen konnte aus diesem Grund im
Herbst 2002 eine leicht erhöhte Nachfrage verzeichnen. Die Investitionsplanungen der Deutsche
Bahn AG zum Ausbau des deutschen Schienennetzes laufen ansonsten wie geplant.
Die Privatisierung verschiedener Strommärkte, vor allem in den USA, bedeutet einen
wachsenden Markt für die Pfleiderer Maste. Schon in 2001 konnte die Pfleiderer Tochtergesellschaft
Newmark, Inc., eine erhöhte Nachfrage nach Stromverteilungsmasten aus Schleuderbeton
verzeichnen. Dieser Trend setzte sich in 2002 unverändert fort.
Die gesetzliche Grundlage zur Förderung der alternativen Energien in Deutschland, das
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), wurde schon in 2001 verabschiedet. Hierdurch wird für
die Erzeugung von regenerativen Energien ein Mindestabnahmepreis garantiert. Sowohl für die
Pfleiderer Wind Energy als auch für die Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen der Pfleiderer Holzwerkstoffe
ist diese Gesetzgebung von wesentlicher Bedeutung.

lagebericht konjunkturbericht/unternehmensbericht pfleiderer ag 17
unternehmensbericht
Fokussierung als strategische Antwort auf die Herausforderungen der Märkte
Die Entwicklung des Pfleiderer Konzerns war im Geschäftsjahr 2002 geprägt von der Entscheidung
zur strategischen Neuausrichtung. Die Konzentration auf die Geschäftsbereiche
Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik sowie die Abgabe der baunahen Bereiche Türen und
Fenster und Dämmstofftechnik hat zum Ziel, in den nächsten Jahren die Ertragskraft des
Pfleiderer Konzerns nachhaltig zu steigern und den Unternehmenswert konsequent zu erhöhen.
Die erfolgreiche Veräußerung der baunahen Bereiche in 2002 markiert den Abschluss
der ersten Phase der strategischen Neuausrichtung des Konzerns. Dabei wurden die angestrebten
Ziele erreicht:
■ Lösung von der inländischen Baukonjunktur mit ihren schwierigen Marktbedingungen,
■ Abbau der Konzernverschuldung und Erhöhung der Eigenkapitalquote,
■ Schaffung neuer unternehmerischer Handlungsspielräume für Wachstum.
Durch die Verkaufserlöse hat der Pfleiderer Konzern finanzielle Handlungsspielräume
zum Abbau der Konzernverschuldung genutzt. Die Verschuldung wurde, wie angekündigt, auf
307,2 Mio. Euro gesenkt.
Darstellung der „nicht-fortzuführenden Aktivitäten“
In dem Posten „Verlust aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten“ der Gewinn- und Verlustrechnung
werden die laufenden operativen Ergebnisse der Geschäftsbereiche Türen und Fenster, Dämmstofftechnik
und der Business Units Wind, Tipla und Eltec sowie die Gewinne und Verluste
aus den Verkäufen der nicht-fortzuführenden Aktivitäten ausgewiesen. Die Gewinn- und Verlustrechnung
des Vorjahres ist entsprechend den US-GAAP-Anforderungen mit dem Ziel der besseren
Vergleichbarkeit angepasst worden.
Entsprechend den Veräußerungszeitpunkten wurden die operativen Ergebnisse des
Geschäftsbereichs Fenster bis zum 30. Juni 2002 berücksichtigt, des Bereiches Türen bis zum
31. Oktober und der Dämmstoffaktivitäten bis zum 30. November 2002.
Korrespondierend dazu werden in der Bilanz bereits zum 31. Dezember 2001 die Aktivund
Passivposten der nicht-fortzuführenden Aktivitäten summarisch als „Aktiva bzw. Passiva
aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten“ ausgewiesen.

18 fokussieren: besser sein
Ertragslage
2002 2001
Mio. Euro % vom Mio. Euro % vom
Umsatz Umsatz
Umsatzerlöse 1.028,4 100,0 1.042,0 100,0
Auslandsanteil in Prozent 48,4 48,1
Herstellungskosten – 755,3 – 73,4 – 736,6 – 70,7
Bruttoergebnis 273,1 26,6 305,4 29,3
Übrige operative Aufwendungen – 164,2 – 16,0 – 164,6 – 15,8
Beteiligungsergebnis 0,6 0,1 0,1 0,0
EBITDA 109,5 10,6 140,9 13,5
Abschreibungen auf Anlagevermögen/Finanzanlagen – 60,6 – 5,9 – 63,0 – 6,0
EBIT 48,9 4,8 77,9 7,5
Zinsergebnis – 15,3 – 1,5 – 22,7 – 2,2
EBT fortzuführender Aktivitäten 33,6 3,3 55,2 5,3
Steuern vom Einkommen und Ertrag – 13,2 – 1,3 – 9,2 – 0,9
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor Minderheitsanteilen 20,4 2,0 46,0 4,4
Verlust aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten – 52,5 – 5,1 – 14,2 – 1,4
Steuern auf nicht-fortzuführende Aktivitäten – 3,0 – 0,3 – 4,2 – 0,4
Ergebnis vor Minderheitsanteilen – 35,1 – 3,4 27,6 2,6
Minderheitsanteile am Ergebnis – 4,6 – 0,5 – 3,4 – 0,3
Ergebnis nach Minderheitsanteilen – 39,7 – 3,9 24,2 2,3
Mit den fortzuführenden Aktivitäten der Geschäftsbereiche Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik
erzielte der Pfleiderer Konzern im Geschäftsjahr 2002 Umsatzerlöse in Höhe von
1.028,4 Mio. Euro und liegt damit nur leicht unter dem Niveau des Vorjahres (1.042,0 Mio. Euro).
Der Auslandsanteil des Konzernumsatzes beträgt bereits 48 Prozent. Auch wenn die Pfleiderer
Holzwerkstoffe das niedrige Preisniveau in Deutschland durch höhere Verkaufsvolumen und

lagebericht unternehmensbericht pfleiderer ag 19
verstärkte Exporterfolge teilweise ausgleichen konnten, war die Situation weiterhin schwierig.
Der anhaltende Druck auf das Preisgefüge im Inland wirkte sich nachhaltig auf die Ertragslage
dieses Geschäftsbereiches aus. Die Geschäftsentwicklung im Business Center Infrastrukturtechnik
jedoch verlief in 2002 dank der guten Marktstellung und der Marktstabilität erfreulich.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging um 22,3 Prozent auf
109,5 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 140,9 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
der fortzuführenden Bereiche beläuft sich für den Pfleiderer Konzern auf 48,9 Mio. Euro
(Vorjahr: 77,9 Mio. Euro). Hierin spiegeln sich im Wesentlichen die marktbedingt rückläufigen
Margen im deutschen Holzwerkstoffgeschäft wider. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) der fortzuführenden
Bereiche liegt bei 33,6 Mio. Euro und damit um 39,1 Prozent unter dem Vorjahr
(55,2 Mio. Euro).
Einmalige Sondereffekte, die aus der Entkonsolidierung, bzw. aus dem Ausweis als
nicht-fortzuführende Aktivitäten resultieren, werden in Höhe von 52,5 Mio. Euro in der Position
„Verluste aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten“ ausgewiesen. Darin enthalten sind Aufwendungen
für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Höhe von 8,0 Mio. Euro abzüglich eines Zuschusses
von 1,3 Mio. Euro der Business Unit Wind, so dass in 2002 ein Ergebnis nach Minderheitsanteilen
von –39,7 Mio. Euro (Vorjahr: 24,2 Mio. Euro) verbucht werden muss.
Die Materialaufwandsquote einschließlich Bestandsveränderungen ist mit 48,5 Prozent
vom Umsatz im Jahr 2002 signifikant gegenüber dem Vorjahr (43,6 Prozent) gestiegen. Hier
wirken sich einerseits preisbedingte Effekte aus Bestandsveränderungen aus. Andererseits
konnte der Margenrückgang nicht in der Geschwindigkeit durch verstärkte Aktivitäten im Beschaffungsbereich
aufgefangen werden, wie er sich auf der Absatzseite realisierte.
Der Personalaufwand wurde trotz des Umsatzrückganges im Verhältnis zum Umsatz mit
einem Anteil von 23,6 Prozent um rund 15 Mio. Euro leicht reduziert (Vorjahr: 24,7 Prozent).
Verstärkte Kostensparmaßnahmen im Personalbereich konnten somit auch eine 3-prozentige
Lohn- und Gehaltserhöhung überkompensieren und dem Effekt aus dem Margenrückgang auf
das Ergebnis entgegenwirken.
Mit 5,9 Prozent vom Umsatz blieb die Abschreibungsquote weitgehend konstant (Vorjahr:
6,0 Prozent).
Das Zinsergebnis verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozentpunkte vom
Umsatz. Durch die laufende Tilgung von Krediten, deren Verzinsung über dem durchschnittlichen
Konzernzinssatz lag, konnte die Zinsbelastung gesenkt werden.

20 fokussieren: besser sein
Vermögens- und Finanzlage/Bilanzstruktur
31.12.2002 31.12.2001
Mio. Euro % von Mio. Euro % von
Bilanzsumme Bilanzsumme
Liquide Mittel 58,2 6,6 55,8 4,2
Übriges Umlaufvermögen
Aktiva aus nicht-
271,7 30,6 343,3 25,9
fortzuführenden Aktivitäten 35,0 3,9 345,2 26,1
Kurzfristige
Vermögensgegenstände 364,9 41,1 744,3 56,2
Sachanlagevermögen 381,5 43,0 417,6 31,5
Immaterielle Vermögensgegenstände
102,4 11,5 107,5 8,1
Übrige langfristige
Vermögensgegenstände 38,6 4,3 55,2 4,2
Langfristige
Vermögensgegenstände 522,5 58,9 580,2 43,8
Aktiva 887,4 100,0 1.324,5 100,0
31.12.2002 31.12.2001
Mio. Euro % von Mio. Euro % von
Bilanzsumme Bilanzsumme
Verbindlichkeiten und übrige
kurzfristige Verbindlichkeiten 179,9 20,3 188,1 14,2
Finanzverbindlichkeiten 42,9 4,8 124,9 9,4
Passiva aus nicht-
fortzuführenden Aktivitäten 23,3 2,6 207,7 15,7
Kurzfristige Verbindlichkeiten 246,1 27,7 520,7 39,3
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
322,6 36,4 397,4 30,0
Pensionsrückstellungen 61,3 6,9 59,8 4,5
Übrige langfristige
Verbindlichkeiten 56,1 6,3 71,3 5,4
Ausgleichsposten Anteile Dritter 45,5 5,1 46,8 3,5
Langfristige Verbindlichkeiten 485,5 54,7 575,3 43,4
Eigenkapital 155,8 17,6 228,5 17,3
Passiva 887,4 100,0 1.324,5 100,0

22,7
Eigenkapitalquote
in %
20,8
02 01
lagebericht unternehmensbericht pfleiderer ag 21
Die zum Verkauf stehenden Aktivitäten des Konzerns werden nach US-GAAP-Erfordernissen
summarisch in den kurzfristigen Vermögensgegenständen bzw. Verbindlichkeiten in den Positionen
„Aktiva bzw. Passiva aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten“ ausgewiesen. Durch diese
Zuordnung auch langfristiger Vermögensgegenstände, bzw. Verbindlichkeiten zu den kurzfristigen
Positionen wird ein Bilanzstrukturvergleich gegenüber dem Vorjahr bezüglich der fortzuführenden
Aktivitäten erleichtert. Nicht erkennbar ist hingegen die wesentliche Auswirkung des
Verkaufs der Geschäftsbereiche Dämmstofftechnik und Türen und Fenster auf die signifikante
Verringerung der Mittelbindung in langfristige Aktiva und die Reduzierung des Finanzierungsbedarfs.
Die Darstellung der Effekte aus dem Verkauf der Aktivitäten erfolgt im Konzernanhang
unter Abschnitt IV, Ziffer 16.
Ziel der Desinvestitionsmaßnahmen in 2002 war unter anderem die Verbesserung der
Bilanzstruktur, was anhand verschiedener Kennzahlen sichtbar wird. Die Eigenkapitalquote einschließlich
Ausgleichsposten Dritter konnte im Vergleich zum 31. Dezember 2001 um 1,9 Prozentpunkte
auf 22,7 Prozent gesteigert werden. Mittelfristig wird eine Eigenkapitalquote von
25 Prozent angestrebt. Das Verhältnis von Eigenkapital zu langfristigem Anlagevermögen wurde
um 2 Prozentpunkte auf 38 Prozent gesteigert und somit die Risikostruktur im Anlagevermögen
verbessert.
Formel 2002 2001
Anlagenintensität Anlagevermögen : Umlaufvermögen 146% 144%
Gearing Netto-Verschuldung : Eigenkapital 153% 179%
Deckungsgrad 1 Eigenkapital : Anlagevermögen 38% 36%
Deckungsgrad 2 EK + langfr. Fremdkapital : Anlagevermögen 99% 88%
Deckungsgrad 3 EK + langfr. Fremdkapital : AV + Vorräte 80% 70%
Eigenkapitalquote Eigenkapital : Bilanzsumme 22,7% 21,0%
(Berechnung einschließlich unter nicht-fortzuführenden
Aktivitäten ausgewiesener Aktiva und Passiva)
Durch die Veräußerungserlöse aus den Verkäufen der Geschäftsbereiche Dämmstofftechnik
sowie Türen und Fenster wurde die Nettoverschuldung (kurzfristige und langfristige Finanzverbindlichkeiten
abzüglich der liquiden Mittel) auf 307,2 Mio. Euro reduziert. Dabei ist zu
berücksichtigen, dass im Rahmen der Veräußerung der Aktivitäten 29,5 Mio. Euro Finanzverbindlichkeiten
von den Erwerbern übernommen worden sind.
Auf die Eigenkapitalverminderung wirkten sich auch wechselkursbedingte Effekte aus der
Einbeziehung ausländischer Tochtergesellschaften in den USA und Polen aus.
Der Return on Capital Employed (ROCE) ist aufgrund der schwächeren Ertragslage mit
8,7 Prozent unter dem Vorjahr von 11,7 Prozent. In 2002 ging der ROCE des Business Centers
Holzwerkstoffe bedingt durch die schwache Ertragslage von 13,4 in 2001 auf 7,9 Prozent zurück.
Im Business Center Infrastruktur konnte der Wert von 19,1 in 2001 durch eine Reduktion
des Capital Employed um 46 Mio. Euro auf 28,3 Prozent verbessert werden. Als Zielgröße wird
für den Konzern mittelfristig ein ROCE in Höhe von 15 Prozent gesehen.

22 fokussieren: besser sein
Finanzierung
Die Refinanzierung des Pfleiderer Konzerns ist auf eine langfristige Absicherung des Unternehmens
ausgerichtet. Die langfristigen Kreditverbindlichkeiten haben Laufzeiten bis 2008 und
sind mit einem durchschnittlichen Zinssatz von unter 6 Prozent zu verzinsen.
Das Rating der Agentur Fitch Ratings Ltd. wurde im Mai und September 2002 überprüft.
Während im Mai das erste Rating von BBB– für Senior Unsecured Debt bestätigt wurde, wurde
es im Dezember auf BB+ zurückgenommen. Hauptgrund für das Downgrade war das anhaltend
schwierige Marktumfeld im Bereich der Holzwerkstoffe. Da dem Unternehmen aber noch unausgeschöpfte
Kreditlinien in dreistelliger Millionenhöhe zur Verfügung stehen und keine
nennenswerte Kreditaufnahme in nächster Zeit geplant ist, sehen wir durch die Herabstufung
keine Beeinträchtigung der Finanzierungslage.
Durch Kurssicherungsmaßnahmen zur Absicherung des Wechselkursrisikos aus Geschäften
außerhalb des Euroraumes werden hieraus resultierende Ergebnisschwankungen begrenzt.
Das internationale Geschäft wird überwiegend über eigene Produktionsstätten im Ausland abgewickelt,
so dass nur eine geringe Exporttätigkeit vorliegt. Aufgrund dieser geringen Exportquote
und einer annähernd stabilen Parität der Wechselkurse sehen wir keine nennenswerten
Kurs- und Zinsrisiken.
Derivative Finanzinstrumente
Innerhalb des Pfleiderer Konzerns werden derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur Absicherung
von Risiken aus Währungs- und Zinspositionen des operativen Geschäfts auf Basis
der jeweiligen Grundgeschäfte eingesetzt. Diese Aufgaben werden weitgehend zentral von
der Pfleiderer AG und der Pfleiderer Finance B.V. für die Konzerngesellschaften durchgeführt.
Nähere Angaben werden im Konzernanhang ausgewiesen.

lagebericht unternehmensbericht pfleiderer ag 23
Wertschöpfungsrechnung
Die Wertschöpfung stellt die Differenz zwischen der vom Unternehmen erbrachten Leistung
und dem wertmäßigen Verbrauch der von extern bezogenen Produkte und Leistungen dar.
Mit der Verteilungsrechnung werden die Anteile der am Wertschöpfungsprozess Beteiligten
ausgewiesen: Mitarbeiter, öffentliche Hand, Darlehensgeber, Unternehmen/Aktionäre.
Entstehung
2002 2001
Mio. Euro in % Mio. Euro in %
Umsatzerlöse 1.028,4 1.042,0
Übrige Erträge 20,5 20,3
Unternehmensleistung 1.048,9 100,0 1.062,3 100,0
Vorleistungen (Material/
Bestandsveränderung) – 499,0 – 47,6 – 454,3 – 42,8
Übrige Vorleistungen – 197,1 – 18,8 – 209,0 – 19,7
Abschreibungen – 60,6 – 5,8 – 63,0 – 5,9
Netto-Wertschöpfung 292,2 27,9 336,0 31,6
Verteilung
Mitarbeiter (Personalaufwand) 243,3 83,3 258,1 76,8
Öffentliche Hand (Steuern) 13,2 4,5 9,2 2,7
Darlehensgeber (Zinsen) 15,3 5,2 22,7 6,7
Unternehmen, Aktionäre 20,4 7,0 46,0 13,7
292,2 100,0 336,0 100,0
Die Unternehmensleistung sank gegenüber dem Geschäftsjahr 2001 um rund 1 Prozent.
Der Anstieg der Vorleistungen resultiert weitestgehend aus der Bestandsveränderung. In den
übrigen Vorleistungen konnte durch Kosteneinsparungen in den Herstellungs- und den Verwaltungskosten
eine beachtliche Reduktion um 12 Mio. Euro erreicht werden.
Der größte Teil der Netto-Wertschöpfung kommt den Mitarbeitern des Konzerns mittels
Lohn- und Gehaltszahlungen mit 83,3 Prozent zugute. Die Quote für Steuern verzeichnete im
Vorjahresvergleich einen leichten Anstieg. Das Unternehmen und die Aktionäre erreichen einen
Anteil von 7 Prozent. Für die Zinsen konnte die Quote von 7 auf 5 Prozent deutlich reduziert
werden.

24 fokussieren: besser sein
Vermögenslage und Ertragslage der Pfleiderer AG
Die Pfleiderer AG nimmt als Holdinggesellschaft ausschließlich strategische Aufgaben wahr
und verantwortet die Steuerung des Konzerns. Die Ertragslage der Pfleiderer AG ist somit eng
verbunden mit dem Erfolg des Pfleiderer Konzerns.
Das Geschäftsjahr 2002 der Pfleiderer AG ist gekennzeichnet von der strategischen
Neuausrichtung des Pfleiderer Konzerns und damit in Verbindung stehenden Auswirkungen aus
dem Verkauf von mittelbaren und unmittelbaren Beteiligungen. Dabei ist insbesondere hervorzuheben,
dass im Einzelabschluss der Pfleiderer AG Verluste realisiert worden sind, die im Konzernabschluss
bereits in Vorjahren entstanden sind. Darüber hinaus wurden einmalig Verluste
von Tochtergesellschaften übernommen, die unter anderem bedingt waren durch Werthaltigkeitsabschläge
aufgrund mangelnder Verwertbarkeit von Vorräten oder einer verlustfreien
Bewertung von Beteiligungen. Die realisierten Verluste betragen einschließlich der Beratungsaufwendungen
und Folgekosten aus dem Verkauf insgesamt 178.317 Tsd. Euro und sind im
Außerordentlichen Ergebnis ausgewiesen.
Das Beteiligungsergebnis 2002 war geprägt durch Aufwendungen aus der Übernahme
von Verlusten verbundener Unternehmen, während die Beteiligungserträge des Vorjahres
aufgrund der Umstellung des Geschäftsjahres einen Zeitraum von mehr als zwölf Monaten
betrafen.
Der Jahresfehlbetrag von insgesamt 197.763 Tsd. Euro führte unter Berücksichtigung eines
Gewinnvortrages aus dem Vorjahr zu einem vorläufigen Bilanzverlust von 191.084 Tsd. Euro.
Zur Vermeidung dieses Bilanzverlustes hat der Vorstand dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, Teile
der Kapitalrücklage und andere Rücklagen zum Verlustausgleich zu verwenden. Der Aufsichtsrat
hat dem Vorschlag des Vorstandes zugestimmt. Das Bilanzergebnis der Pfleiderer AG zum
31. Dezember 2002 ist somit ausgeglichen.
Die Veräußerung der Dämmstoff- und Türen-und-Fenster-Aktivitäten führt zu einer signifikanten
Verringerung der Kapitalbindung der Pfleiderer AG. Dies kommt in der Verringerung
der Bilanzsumme um 112.750 Tsd. Euro auf 427.330 Tsd. Euro deutlich zum Ausdruck. Im Einzelnen
verminderten sich die Finanzanlagen um 77.277 Tsd. Euro auf 298.518 Tsd. Euro und
die Forderungen gegen verbundene Unternehmen um 55.856 Tsd. Euro auf 37.765 Tsd. Euro.
Infolge der Einmaleffekte aus Wertanpassungen und Verkäufen reduzierte sich das
Eigenkapital der Pfleiderer AG, liegt aber immer noch bei rund 40 Prozent der Bilanzsumme.
Gegenläufig entwickelte sich der Fremdkapitalbedarf mit einem Anstieg von 93.218 Tsd. Euro.
Dabei wurden die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten vermindert um 43.576 Tsd. Euro
auf 20.839 Tsd. Euro bei einem Anstieg der verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen um 136.794 Tsd. Euro auf 208.158 Tsd. Euro. Die verzinslichen Verbindlichkeiten
gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen insbesondere die niederländische
Finanzierungsgesellschaft, Pfleiderer Finance BV, Deventer/Niederlande. Die niederländische
Finanzierungsgesellschaft refinanziert sich wiederum über den Kapitalmarkt.
Ausschüttung
In Anbetracht der positiven Effekte aus der Veräußerung der baunahen Bereiche Dämmstofftechnik
und Türen und Fenster wurde für 2002 bewusst in Kauf genommen, dass es zu Buchverlusten
im Konzernabschluss gekommen ist. Im Einzelabschluss der Pfleiderer AG verstärken

Arnsberg
Bad Tölz
Gütersloh
Neumarkt
Leutkirch
Rheda-Wiedenbrück
Spexard
Grajewo
Wieruszow
lagebericht unternehmensbericht/segmentberichterstattung pfleiderer ag 25
sich die negativen Einmaleffekte, so dass zu deren Ausgleich auf die Kapitalrücklage der
Gesellschaft zurückgegriffen wird. Gemäß § 150 Abs. 4 Aktiengesetz kann deshalb für das
Geschäftsjahr 2002 keine Gewinnausschüttung erfolgen.
Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
In dem Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen hat die Pfleiderer AG für
das Geschäftsjahr 2002 folgende Erklärung abgegeben:
„Unsere Gesellschaft hat nach den Umständen, die uns zu dem Zeitpunkt bekannt waren,
in dem die im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft
eine angemessene Gegenleistung erhalten. Maßnahmen auf Veranlassung oder im
Interesse der Pfleiderer Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG oder der mit der Pfleiderer
Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG verbundenen Unternehmen wurden nicht getroffen
oder unterlassen.“
segmentberichterstattung
holzwerkstoffe
Pfleiderer produzierte mit 3.452 Mitarbeitern an neun Standorten in Deutschland und Polen
Rohspanplatten und Veredelungsprodukte. Der Umsatz in Höhe von 697,5 Mio. Euro wurde zu
52,5 Prozent im Ausland erzielt. Mit führenden Marktpositionen in Osteuropa und Deutschland
und einem ROCE von 7,9 Prozent zählt Pfleiderer Holzwerkstoffe zu den profitabelsten Anbietern
in Europa.
Standorte Holzwerkstoffe
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26 fokussieren: besser sein
27,3%
6,9%
■ Direktbeschichtete Platten
■ Hochdruckschichtstoffe
■ Postforming-Elemente und
Tischlerplatten
65,8%
Jahresproduktion Beschichtung
Deutschland
Produkte, Produktion
Pfleiderer ist im Markt für Holzwerkstoffe mit Produktionen für den Trägerwerkstoff Rohspanplatte
und den Veredelungsprodukten Direktbeschichtete Spanplatte (DBS) - eine Beschichtung
mit Melaminharz-getränkten, dekorativen Oberflächenmaterialien –, Hochdruckschichtstoffe
(HPL) und Postforming-Elemente vertreten. Aufsetzend auf den Trägerwerkstoffen Rohspanplatte
– aus eigener Produktion –, MDF und OSB bietet Pfleiderer mit den Marken DUROPAL ® ,
Thermopal ® , INNOTEC ® und ELTEC ® verschiedene Oberflächen im Produkt- und Farbverbund.
Allein DUROPAL ® bietet einen Dekorkatalog mit 284 Designs in drei Formaten. Zahlreiche
Oberflächenstrukturen auf verschiedenen Trägermaterialien und unterschiedlichen Plattenstärken
mit den zugehörigen Melamin- und ABS-Kanten bieten Architekten, Planungsbüros, Ladenbauern
und Möbelproduzenten immer neue Kombinationsmöglichkeiten.
Mit sechs Produktionsstandorten in Deutschland (Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Arnsberg,
Leutkirch, Bad Tölz und Neumarkt) produziert Pfleiderer rund 2,1 Mio. Kubikmeter Rohspanplatten
und 61,7 Mio. Quadratmeter Direktbeschichtete Platten, 25,6 Mio. Quadratmeter
Hochdruckschichtstoffe und 6,5 Mio. Quadratmeter Postforming-Elemente und Tischlerplatten.
Mit einem Marktanteil von 24 Prozent ist Pfleiderer im Segment der Direktbeschichteten
Spanplatten Marktführer in Deutschland.
In Polen ist Pfleiderer Holzwerkstoffe mit zwei Produktionsstandorten vertreten. In
Grajewo und Wieruszow werden sowohl Rohspanplatten und Direktbeschichtete Spanplatten
hergestellt, als auch Filme und Folien zur Beschichtung von Trägerwerkstoffen. Der Marktanteil
von Pfleiderer für Direktbeschichtete Spanplatten in Polen wird auf rund 30 Prozent geschätzt.
Im Dezember 2002 wurde die Produktion von Postforming-Elementen mit einer Jahreskapazität
von rund 675.000 Quadratmetern bei unserer polnischen Tochtergesellschaft Prospan S.A. aufgenommen.
Die Produktionsanlagen unserer Rohspan- und Nut- & Federplatten waren über das ganze
Jahr 2002 gut ausgelastet, wobei die Schwäche im Inlandsmarkt durch gesteigerte Exporte kompensiert
wurde. Nachfragebedingt wurden in anderen Produktbereichen Kapazitäten zurückgenommen.
Im Bereich der High Pressure Laminates (HPL) und Postforming-Elemente verlief
die Preis- und Absatzentwicklung im Geschäftsjahr 2002 wie schon in den Vorjahren zufrieden
stellend. Vor diesem Hintergrund wurde die Produktionskapazität am Standort Arnsberg durch
eine weitere kontinuierliche Presse erweitert. Hierdurch sind wir auch in Arnsberg in der Lage,
formatvariable Laminate zu produzieren und somit weitere Marktsegmente zu erschließen.
Nennenswerte Produktionsausfälle aufgrund von besonderen Ereignissen waren in 2002
nicht zu verzeichnen. Bei zwei kleineren Störungen am Standort Neumarkt – einer Verpuffung
im Nassspanbereich und vorgezogenen Wartungsarbeiten am Kessel der Energiezentrale –
konnte auf die bestehenden Lagerbestände zurückgegriffen bzw. durch Zulieferungen von anderen
Standorten innerhalb der Pfleiderer Gruppe alle Lieferverpflichtungen eingehalten werden.
Planmäßige Stillstandszeiten für Überholung und turnusmäßige Reparaturen wurden überwiegend
in Urlaubs- und Feiertagsmonate gelegt, um die unterjährigen zyklischen Auftragsschwankungen
abzufedern.

17 %
19 % 35%
29%
■ Industrie
■ Export
■ Holzfachhandel
■ Innenausbau/Thermopal
Kundengruppen Deutschland
lagebericht segmentberichterstattung pfleiderer ag 27
Grundsätzlich werden die Produktionsabläufe laufend auf Verbesserungs- und Rationalisierungspotenziale
überprüft. Größere Rationalisierungsmaßnahmen wurden aufgrund des bereits
realisierten hohen Automatisierungsgrades des Produktionsprozesses bei der Produktion
von Holzwerkstoffen nicht vorgenommen. Einzelne Maßnahmen werden im laufenden Betrieb
durch die Optimierung der Ressourcen angestrebt: Der Einsatz neuer, leichterer Materialien,
z.B. Kernpapiere, der wirtschaftlichere Einsatz des Rohstoffes Holz und auch die Erhöhung der
Verarbeitungsgeschwindigkeit wurden permanent überprüft und optimiert.
Die Einführung eines Produktions- und Logistikverbundes im Jahr 2003 führte bereits in
2002 zu einer Verlagerung von Produktion, Beschichtung und Zuschnitt vor allem am Standort
Gütersloh. Ziel ist die optimale Auslastung aller Anlagen unter Berücksichtigung der jeweiligen
Produktionskosten und der Einhaltung eines gleich bleibenden Qualitätsstandards. Durch die
Einrichtung von Zentrallagern in Deutschland ist die kurzfristige Belieferung von Kunden mit
allen Produktvarianten über den kürzesten Transportweg möglich.
Qualitätsmanagement
Der Betrieb der Pfleiderer Holzwerkstoffe ist nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert. Die jährlichen
Überwachungsaudits finden regelmäßig in den Bereichen aller Standorte statt und haben in
2002 keine gravierenden Abweichungen festgestellt. An unseren polnischen Standorten wurde
ein Produktursprung-Werkskontrollsystem eingeführt, das die Produktherkunft überwacht und
somit den Kunden einen Indikator für den Qualitätsstandard gibt.
Die technische Reklamationsquote liegt bei rund 0,20 Prozent bei Rohspan und bei rund
0,24 Prozent bei DBS und liegt somit in beiden Produktsparten auf niedrigem Niveau im langjährigen
Mittel.
Absatz/Auftragslage
Größte Kundengruppe der Pfleiderer Holzwerkstoffe in Deutschland ist mit rund 35 Prozent
Umsatzanteil die Industrie, hier vor allem die Möbelindustrie. Mit rund 19,4 Mrd. Euro Umsatz
ist Deutschland in Westeuropa der größte Möbelmarkt, gefolgt von Italien (11,6 Mrd. Euro) und
Großbritannien (9,6 Mrd. Euro). Die schwache Möbel- und Baukonjunktur dämpfen allerdings
vor allem die deutsche Spanplattennachfrage. Geprägt von Konzentrationsprozessen und
Ertragsproblemen leidet die Branche zusätzlich unter dem zurückhaltenden Konsumverhalten
der Verbraucher. Bedingt hierdurch musste die deutsche Möbelindustrie schon in 2001 einen
Umsatzrückgang um rund 2,7 Prozent hinnehmen. In den ersten zehn Monaten 2002 sank
der Umsatz wiederum um rund 10 Prozent auf rund 16,9 Mrd. Euro (VdDK). Für das Gesamtjahr
2002 erwartet der Verband einen Minderumsatz von rund 8 Prozent.
Die Küchenmöbelhersteller als wichtigste Kundengruppe für Pfleiderer Produkte innerhalb
der Möbelindustrie verzeichneten in den ersten elf Monaten 2002 einen Umsatzrückgang um
7,2 Prozent (VdDK) auf 3,2 Mrd. Euro. Vor allem der Rückgang der Anzahl von Betrieben um
11,7 Prozent gibt Aufschluss über die Situation der Küchenmöbelindustrie.
29 Prozent des Holzwerkstoffumsatzes erzielt Pfleiderer durch den Export, vor allem in
die Länder Benelux, Großbritannien, Frankreich, Dänemark und Österreich. Der Holzfachhandel,
mit rund 17 Prozent der zweitgrößte Abnehmer der Pfleiderer Holzwerkstoffe, musste
ebenfalls Umsatzeinbußen um 6 Prozent auf 9,4 Mrd. Euro hinnehmen.

28 fokussieren: besser sein
Preisentwicklung
Die geringere Konsumbereitschaft in Deutschland spiegelt sich in der schwachen Nachfrage
nach Möbeln und Innenausbauprodukten wider. Die Rückkopplung auf die Zulieferindustrien
hatte in 2002 zur Folge, dass ein erhöhter Auslastungsdruck auf den produzierenden Betrieben
lastete. Dieser Druck wurde durch eine Erhöhung der Fertigungskosten, die primär auf die rund
3-prozentige Tariferhöhung in den Personalkosten zurückzuführen ist, noch erhöht. Die hieraus
resultierenden Überkapazitäten und Preisanpassungen wurden noch durch die Insolvenz eines
wichtigen Marktteilnehmers in Deutschland verstärkt.
Insgesamt ist eine Schwächung des Absatzpreises für Standardprodukte in Deutschland
im Bereich Rohspan um bis zu 21 Prozent gegenüber dem Jahr 2000 zu verzeichnen. Im
Ausland sind diese Entwicklungen nicht derart signifikant zum Tragen gekommen, so dass
Pfleiderer hier Preisrückgänge um rund 6 Prozent bei Rohspan und rund 0,5 Prozent bei DBS
verzeichnen musste.
Der direkte Einfluss des Preisniveaus auf das Ergebnis ist in 2002 offensichtlich zu Tage
getreten. Allerdings konnte ein weiteres Absinken des Ergebnisses durch ein schon in den
Vorjahren umgesetztes striktes Kostenmanagement aufgefangen werden.
Umsatz/Ergebnis
2002 2001
Mio. Euro Mio. Euro
Umsatz 697,5 723,5
EBITDA 70,6 106,3
EBIT 31,9 64,3
Im Geschäftsjahr 2002 erzielte das Business Center Holzwerkstoffe Umsätze in Höhe von
697,5 Mio. Euro. Dies bedeutet einen Rückgang um rund –3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr
(723,5 Mio. Euro). Trotz der rückläufigen Nachfrage und des gesunkenen Preisniveaus konnte
Pfleiderer den Umsatzrückgang in diesem Geschäftsbereich dank verstärkter Exporttätigkeit
wesentlich abfedern. Auch ein striktes Kostenmanagement konnte die negativen Effekte teilweise
kompensieren. 52,5 Prozent des Umsatzes wurde im Ausland generiert.
Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragssteuern und Abschreibungen (EBITDA) ging jedoch um
–33,6 Prozent auf 70,6 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 106,3 Mio. Euro). Der Ertragsrückgang
spiegelt die deutschen Marktkonditionen wider: Anhaltende Nachfrageschwäche in der Möbelindustrie,
ein unter Insolvenzbedingungen produzierender Wettbewerber und Überkapazitäten
im Markt ließen das Preisniveau in 2002 kontinuierlich nachgeben. Das Ergebnis vor Zinsen und
Ertragssteuern (EBIT) gab um –50,4 Prozent auf 31,9 Mio. Euro nach (Vorjahr: 64,3 Mio. Euro).
Mit einem ROCE von 7,9 Prozent zählt Pfleiderer Holzwerkstoffe in einem stark unter
Druck stehenden Markt dennoch zu den profitabelsten Anbietern.

16 %
20%
11 %
3%
■ DBS
■ Rohspanplatte
■ Postforming-Elemente
■ HPL
■ Nut- & Federplatten
Umsatzanteile Produktgruppen
Holzwerkstoffe
lagebericht segmentberichterstattung pfleiderer ag 29
50%
Umsatz nach Produkten
Die umsatzstärkste Produktgruppe der Pfleiderer Holzwerkstoffe in Deutschland ist die Direktbeschichtete
Spanplatte (DBS) mit einem Anteil von rund 50 Prozent am Umsatz, gefolgt von
der Rohspanplatte (rund 20 Prozent) und den Postforming-Elementen (rund 16 Prozent). High
Pressure Laminates (11 Prozent) und Nut- & Federplatten (3 Prozent) sind weitere Produkte, die
das Vollsortiment abrunden.
Umsatz nach Regionen
In 2002 erzielte Pfleiderer Holzwerkstoffe 47,5 Prozent des Umsatzes in Deutschland. Somit
ist der Heimatmarkt mengen- als auch umsatzbezogen der wichtigste Markt. Gegenüber 2001
bedeutet das einen Rückgang um rund 2 Prozent. Vor dem Hintergrund der Fokussierung
auf die Stärkung der Unabhängigkeit von der deutschen Konjunktur ist die erreichte Auslandsumsatzsteigerung
um 2 Prozentpunkte erfreulich.
Insgesamt wurden rund 29 Prozent des deutschen Holzwerkstoffumsatzes im Export generiert.
Die wichtigsten Exportländer für die Pfleiderer Holzwerkstoffe sind die Beneluxstaaten,
Frankreich, Großbritannien, Dänemark und Österreich. Die Exportquote konnte in Großbritannien
um 3 Prozentpunkte von 14 auf 17 Prozent gesteigert werden, während der Beneluxmarkt
stark umkämpft um 2 Prozentpunkte auf 24 Prozent nachgegeben hat. In Frankreich wurde ein
eigenes Vertriebsnetz aufgebaut, so dass auch hier die Exportquote von 6 auf 7 Prozent verbessert
werden konnte.
Auf dem polnischen Markt ist Pfleiderer mit zwei eigenen Produktionen in Grajewo und
Wieruszow vertreten. Mit rund 19 Prozent ist der Anteil am Holzwerkstoffumsatz des Pfleiderer
Konzerns konstant zum Vorjahr. Auch hier konnte vor einem nachlassenden Preisniveau die
Absatzmenge gesteigert werden. Vor allem bei den Folien, die Pfleiderer für die Beschichtung
von Trägerwerkstoffen herstellt, ist ein deutlicher Mengenrückgang zu verzeichnen. Filme, als
weiteres Dekorprodukt, konnten dagegen erheblich zulegen. In den Kernprodukten Rohspan
und Direktbeschichtung konnten gesteigerte Absatzmengen die Preisrückgänge fast vollständig
kompensieren, wobei insbesondere die Exporte in die Russische Föderation deutlich gesteigert
werden konnten. Allerdings ist auf dem polnischen Markt weder der Preisrückgang noch die
Umsatzschwäche so gravierend wie im deutschen Markt aufgetreten.
Schweiz
Mit Wirkung zum 1. Mai 2002 hat die Pfleiderer Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG die Vertriebsorganisation
der Spanplattenwerke Fideris AG (Schweiz) übernommen. Pfleiderer Holzwerkstoffe
baut damit seine quantitative und qualitative Position im schweizerischen Markt deutlich
aus. Mit der Eingliederung des Vertriebs der Spanplattenwerke Fideris AG übernahm Pfleiderer
neben der Kundenbetreuung auch die in der Schweiz etablierten Markennamen Homoplax und
Novopan sowie die Mitarbeiter der Vertriebsorganisation.

30 fokussieren: besser sein
Die nachgefragten Mengen an
Rohholz erfordern einen hohen logistischen
Aufwand: Der wöchentliche
Bedarf einer Spanplattenproduktion
und eines angeschlossenen Biomasse-
Kraftwerkes entspricht der vier Meter
hoch aufgeschütteten Spielfläche des
Münchner Olympiastadions oder
einer täglichen Belieferung von rund
200 Lkw.
Beschaffung
Die Versorgungssicherheit des Betriebes unter Berücksichtigung einer möglichst geringen Bindung
von liquiden Mitteln ist die Prämisse der Beschaffungsstrategie des Pfleiderer Konzerns.
Die Einführung eines konzernweiten und standortübergreifenden Supply Chain Managements
sichert die Grundlagen hinsichtlich geforderter Menge und Qualität einer Just-in-Time-Belieferung
durch unsere Lieferanten und auch an unsere Kunden. Somit werden sowohl für den Kunden
als auch für Pfleiderer Kosten und Lagerbestände nachhaltig reduziert. Vor diesem Hintergrund
gibt es für jeden Standort und für jedes Material alternative, qualifizierte Lieferanten.
Mittelfristige Rahmenvereinbarungen mit strategischen Lieferanten ermöglichen eine konstante
Planung der Beschaffungsmengen und Einstandspreise.
Dank der strategischen Zusammenarbeit mit ausgewählten Lieferanten konnten in 2002
trotz steigender Kosten bei den Vorprodukten die Pfleiderer Einstandspreise in verschiedenen
Beschaffungsbereichen stabil gehalten werden. Die Versorgung mit chemischen Rohstoffen
kann auf Basis einer oligopolistischen Anbieterstruktur als gesichert bezeichnet werden. Die
Kostensteigerungen der an den Weltmärkten gehandelten chemischen Vorprodukte, wie Methanol,
konnten zwar nicht vollständig aufgefangen werden. Deren negativer Einfluss auf das Geschäftsergebnis
wurde jedoch durch mittelfristige Vereinbarungen mit strategischen Geschäftspartnern
reduziert. Weitere Rohstoffe wie Harnstoff, Phenol, Tränkharze und Paraffin lagen in
2002 preislich stabil. Auch die Preissituation bei Dekor- und Weißpapieren ist konstant.
Interwood GmbH
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen basierend vor allem auf dem Erneuerbare-Energien-Gesetz
(EEG) und der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASI) haben die Wiederverwertung
von Gebrauchtholz signifikant gefördert. Um die Materialbeschaffung für unsere Spanplattenproduktionen
und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit Frisch- und Gebrauchtholz langfristig zu
sichern, wurde Anfang 2002 die Interwood GmbH gegründet. Sie handelt mit Waldholz, Sägerestholz
und Gebrauchtholz von rund 2.000 Lieferanten. Neben der Deckung des Holzbedarfes
von Pfleiderer werden auch weitere Abnehmer beliefert und die Gesamtnachfrage gebündelt.
Zur Verwendung kommt das Holz sowohl bei der thermischen Verwertung als Brennstoff in Biomasse-Kraftwerken
als auch bei der stofflichen Verwertung als Rohstoff der Spanplattenproduktion.
Das jährliche Handelsvolumen umfasste in 2002 rund 10 Mio. Tonnen.
Neben den Pfleiderer Werken beliefert die Interwood GmbH auch sechs Kraftwerke von
Energieerzeugern, z.B. E.ON oder RWE. Mehrjährige Laufzeiten für die Abnehmerverträge sowie
Kooperationsvereinbarungen mit Holzeinschlagsunternehmen und Holzhändlern garantieren
eine stabile Geschäftsgrundlage.

Barstow, California
Bartow, Florida
Bay Minette, Alabama
Bellville, Texas
Claxton, Georgia
Early Branch, South Carolina
Estill, South Carolina
Mansfield, Texas
Tuscaloosa, Alabama
Über alle Bereiche gesehen ist
Pfleiderer Europas führender Hersteller
von Masten und Türmen und
weltweit die Nummer zwei für diese
Infrastrukturprodukte.
lagebericht segmentberichterstattung pfleiderer ag 31
infrastrukturtechnik
Das Business Center Infrastrukturtechnik umfasst die Business Units Verkehrssysteme, Maste,
Telekommunikation und Wind. Mit 1.931 Mitarbeitern erzielte Pfleiderer in diesem Bereich an
17 Standorten in 2002 Umsätze in Höhe von 335,5 Mio. Euro und nimmt in den verschiedenen
Märkten führende Marktpositionen ein.
Standorte Infrastrukturtechnik USA
Maste/USA
Produktion, Produkte
Die Business Unit Maste ist mit Masten und Türmen aus Schleuderbeton, Stahl und glasfaserverstärktem
Kunststoff in Europa und den USA führend. Mit Produkten wie Freileitungs-, Beleuchtungs-
und Werbemasten sowie Windkrafttürmen beliefert Pfleiderer Kunden der Energieversorgung,
des Städtebaus und Kommunikationsprovider. Unsere Rundstützen kommen zum
Einsatz in der Architektur, z.B. in der Pinakothek der Moderne (München) oder im Bundesgerichtshof
(Karlsruhe), als Fahnen- und Werbemaste für Hotel- und Restaurantketten, Tankstellen
und Parkplätze, als Flutlichtmaste in Sportstadien oder im Flughafenvorfeld, als Freileitungsmaste
für Stromleitungen oder als kompakte Windtürme von Windenergieanlagen. In allen
Anwendungsbereichen zählen namhafte Kunden zu unseren Abnehmern: DEA, Aral, Ikea,
McDonalds, Burger King, Vodafone, MobilCom, O2, E Plus, Rundfunkanstalten, Bahnfunk, RWE,
E.ON und GE. Vor allem mit der Schleuderbetontechnik, bei der eine extrem hohe Festigkeit
und Glätte der Oberfläche erzielt wird, ist Pfleiderer technologisch führend.

32 fokussieren: besser sein
171,7
161,7
02 01
Umsatz BU Maste/USA
in Mio. Euro
Insgesamt verkaufte Pfleiderer im
vergangenen Jahr in Deutschland
und den angrenzenden Staaten rund
9.000 Tonnen Betonmaste, rund
150.000 Stahlmaste, 7.500 GFK-
Maste und 29.000 Tonnen Stahltürme.
In den USA hat Pfleiderer rund
140.000 Tonnen Betonmaste, rund
8.800 Tonnen Stahlmaste und rund
25.000 GFK-Maste abgesetzt.
In den Marktsegmenten Beleuchtungs- und Freileitungsmaste konnten wir in einem stabilen
Markt unsere jeweils führende Marktposition in Deutschland ausbauen. Bei Türmen für
Windkraftanlagen aus unserem Leipziger Werk nutzten wir die sehr dynamische Marktentwicklung
zur Stärkung unserer Position als führender unabhängiger Hersteller.
In den USA ist Pfleiderer mit der Tochtergesellschaft Newmark International, Inc., vertreten.
Hier werden an acht Standorten Schleuderbeton-, Stahl- und Kunststoffmaste für Energieversorger,
Mobilfunkprovider und Sportstadien produziert. Das neueste Werk wurde im Oktober
2002 in Barstow, Kalifornien, eröffnet und trägt der erhöhten Nachfrage im Südwesten der USA
nach Schleuderbetonmasten als Substitut für die weit verbreiteten Holzmaste Rechnung.
Im Rahmen der Privatisierung des Strommarktes in den USA fördert die Regulierungsbehörde
den Aufbau regionaler Netze durch unabhängige Stromversorger. Der so entstandene
verstärkte Wettbewerb soll zu höheren Stromkapazitäten und niedrigeren Stromkosten für den
Konsumenten führen. Newmark International, Inc., profitiert von der gestiegenen Zahl von
Energieversorgern und dem gestiegenen Anspruch an die Unternehmen. Aufgrund der hervorragenden
Produkteigenschaften von Schleuderbetonmasten (günstiger als Stahlmaste, höhere
Lebensdauer als Holzmaste) kann Newmark International, Inc., vor allem im Süden und Südosten
der USA eine anhaltend hohe Nachfrage verzeichnen. Unsere Werke sind bis auf das neu
angelaufene Werk in Barstow weiterhin nahezu vollständig ausgelastet.
Die Stahlmastenwerke in Dinkelsbühl und Regensburg waren in 2002 gut ausgelastet. Die
Betonmastenwerke in Neumarkt und Coswig profitierten von einer erhöhten Nachfrage nach
kurzfristig benötigten Werbemasten. Die Stahlturmproduktion in Leipzig beliefert primär Windanlagenproduzenten
mit Windtürmen. Hier lief die Produktion in 2002 auf Vollauslastung.
Der anhaltenden Zurückhaltung der Telekommunikationsprovider beim Aufbau der UMTS-
Netze sind wir mit einer Kapazitätsanpassung in unseren Betonmastenwerken begegnet. Vor
allem frei stehende Antennenträger wurden in geringerer Zahl abgerufen als noch zu Beginn
2002 geplant.
In Frankreich steigerten wir im sonst so umkämpften Markt der Kommunikationsmaste
aufgrund der überlegenen Schleuderbetontechnologie von Pfleiderer den Absatz um fast
50 Prozent. Auch in Polen konnten wir unseren Anteil an Telekommunikationsmasten halten.
Absatz/Auftragslage
Der Absatzmarkt der Pfleiderer Beton-, Stahl- und Kunststoffmaste in Deutschland ist einerseits
geprägt von der verstärkten Nachfrage nach Windenergieanlagen und somit den Windtürmen
von Pfleiderer und andererseits von der relativ konjunkturunabhängigen Auftragsvergabe
von Kommunen und Städten z.B. für Beleuchtungsmaste.
Aufgrund hoher Auftragseingänge bei Freileitungs- und Beleuchtungsmasten sowie Windkrafttürmen
ist die Auftragsreichweite kontinuierlich größer als drei Monate. Mehrere Großprojekte
an Flughäfen, bei Hochspannungsleitungen und im öffentlichen Personennahverkehr
sichern bereits zum Jahresende eine gute Geschäftsentwicklung in den ersten Monaten 2003.
In den USA erwarten wir eine ähnliche Auftragssituation wie im Vorjahr.
Preisentwicklung
Die Fertigungskosten waren in 2002 teilweise beeinflusst durch höhere Stahlpreise, die sonstigen
Herstellungskosten waren weitestgehend konstant. Trotz des erhöhten Wettbewerbsdrucks
konnten die erzielten Absatzpreise auf einem auskömmlichen Niveau gehalten werden.

Coswig
Dinkelsbühl
Gernsbach
Langen
Leipzig
Neumarkt
Regensburg
Constanti, Spanien
Lábatlan, Ungarn
Brasov, Rumänien
Derzeit liefert Pfleiderer in Deutschland
aus sechs Werken an den Standorten
Neumarkt, Coswig, Langen und
Gernsbach jährlich rund eine Million
Betongleisschwellen. Drei internationale
Werke in Spanien (Travipos),
Ungarn (Lábatlan) und Rumänien
(Travertec) produzieren unter Berücksichtigung
der jeweils nationalen
Anforderungen an Standards und
Sicherheit bis zu einer halben Million
Schwellen pro Jahr. Die Produktion
von Weichenschwellen liegt bei bis zu
500.000 laufenden Metern pro Jahr.
lagebericht segmentberichterstattung pfleiderer ag 33
Standorte Infrastrukturtechnik Europa
Verkehrssysteme
Produktion, Produkte
Seit 1954 produziert Pfleiderer Gleis- und Weichenschwellen aus Beton für den Einsatz im
Fern- und Nahverkehr europäischer Bahninfrastrukturmärkte. Im Bereich der schotterlosen
Fahrbahnsysteme hat Pfleiderer vor allem die „Feste Fahrbahn Rheda“ entwickelt, die auf
Hochgeschwindigkeitstrassen von Fernbahnen mit Geschwindigkeiten von bis zu 300 km/h eingesetzt
wird. Sie wurde z.B. auf den Strecken Erfurt – Halle/Leipzig oder Köln – Rhein/Main
verarbeitet. Über 180.000 patentierte Spezialschwellen hat Pfleiderer für mehr als 130 Kilometer
der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke Köln – Rhein/Main geliefert. Produziert wurde
im sächsischen Coswig nahe Dresden und in Neumarkt, transportiert wurde just-in-time an die
jeweiligen Baustellenabschnitte. Weitere Projekte für die kommenden Jahre sind z.B. die Trassen
Nürnberg – Ingolstadt und Amsterdam – Brüssel (HSL-Zuid), bei denen Pfleiderer im kommenden
Jahr in einer umfangreichen Engineering-Phase die technischen Grundlagen für den
anschließenden Bauablauf schafft. Im öffentlichen Nahverkehr finden Pfleiderer Fahrwegsysteme
ebenfalls ihren Einsatz bei Straßen-, U- und S-Bahnen, so z.B. bei Gleiserneuerungen in
Berlin, Hannover, Braunschweig, Bremen, Dresden und Köln. Besonders im innerstädtischen
Bereich wird das System „ATD-G“ verwendet, welches dank der Begrünung mit Rasen oder
Sedum-Pflanzen einen vorteilhaften optischen Gesamteindruck für das Straßenbild schafft.
Dresden, Berlin, Hannover und Zwickau haben bereits dem gestiegenen Anspruch von Stadtplanern
Rechnung getragen und die Gleisbegrünung eingesetzt.
Um eine zuverlässige und qualitätsgerechte Bedienung der Baustellen sicherzustellen,
erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit den Weichenherstellern. Der Service für große Projekte
erfordert über die Lieferung der reinen Betonschwelle hinaus die Bedienung der kompletten

34 fokussieren: besser sein
107,7
Umsatz BU Verkehr
in Mio. Euro
95,9
02 01
Prozesskette: von der Planung über Produktion, Lieferung und Logistik bis hin zum Qualitätsmanagement.
Wenn es unter logistischen oder kostentechnischen Gesichtspunkten ratsam ist,
Schwellenwerke direkt an Großbaustellen zu errichten, so vergibt Pfleiderer auch Lizenzen an
örtliche Partnerunternehmen und koordiniert und überwacht die Lieferqualität und -zuverlässigkeit.
Die Pfleiderer Produkte genießen international durch den hohen Qualitätsstandard und
das fundierte Know-how einen hervorragenden Ruf.
Absatz/Auftragslage
Die Kapazitätsauslastung der Werke in Deutschland ist sehr gut. Die Werke im Ausland sind
ebenfalls gut ausgelastet. Dank der eher langfristig orientierten Planung der Auftraggeber beim
Aufbau von Hochgeschwindigkeitsstrecken in Europa ist das Geschäft der Business Unit Verkehrssysteme
konstant und weitgehend konjunkturunabhängig. Günstige politische Rahmenbedingungen
unterstützen die Erschließung neuer Bahnstrecken zur Verbindung von Ballungszentren,
so genannte „Korridorprojekte“.
Sondereffekte wie die Flutkatastrophe im Sommer führten in 2002 zu einer gesteigerten
Nachfrage. Die geforderten Betonschwellen konnten dank vorsorglich erhöhter Bestände
jedoch zeitgerecht geliefert werden. Einige Aufträge sind von Auftraggebern auf 2003 verschoben
worden, was für eine gute Auftragslage über den Jahreswechsel hinaus sorgt. Darüber
hinaus konnten zwei internationale Weichenschwellenaufträge für Serbien und Singapur unterzeichnet
werden.
Telekommunikation
Produktion, Produkte
Im Jahr 2002 hat die Business Unit Telekommunikation ihre Dienstleistungen weiter den aktuellen
Marktbedürfnissen angepasst. Da Mobilfunkstandorte, Funk- und Festnetzplanungen nicht
mehr im gewohnten Maße nachgefragt wurden, wurde dem Bereich technischer Innovationen
für den Aufbau von Mobilfunkdachstationen und Sendemasten mehr Augenmerk gewidmet. Die
Produktpalette wurde um ein universelles, filigranes und leichteres Basisstationsuntergestell erweitert
und mehr Wert auf umfangreiche Camouflagelösungen aus GFK-Material für die städtebauliche
Akzeptanz von Mobilfunkstandorten gelegt. Zudem wurden Sondermastlösungen wie
ein „Baummast“ und „Lampenmast“ aus Schleuderbeton entwickelt.
Sollte die Zurückhaltung der verbleibenden Netzbetreiber beim Aufbau der UMTS-Netze
weiterhin anhalten, wird dies zu einer weiteren Konsolidierung des Wettbewerbes beitragen. Auf
diesen Konsolidierungsdruck haben wir uns im Rahmen der Planung 2003 bezüglich der notwendigen
Ressourcen und Kapazitäten eingestellt. Ziel ist es, durch eine verkleinerte Organisation
mit Projektbüros vor Ort bundesweit präsent zu sein, um weiterhin eine optimale Qualität
und Kundenbetreuung sicherzustellen und um bei einem Anziehen des Geschäftes wieder
flächendeckend agieren zu können.
Absatz/Auftragslage
Aufgrund der aktuellen Marktsituation der Telekommunikationsbranche hat sich der Auftragsbestand
und die Auftragsreichweite deutlich verringert. Da derzeit Erfolg versprechende Verhandlungen
mit größeren Mobilfunkbetreibern in Deutschland laufen, wird dennoch ein positiver
Start in das neue Geschäftsjahr, auf allerdings reduziertem Niveau, erwartet.

lagebericht segmentberichterstattung pfleiderer ag 35
Preisentwicklung
Die zu erzielenden Absatzpreise in der Telekommunikation stehen unverändert unter Wettbewerbsdruck
und machen eine weitere Kostenoptimierung erforderlich. Die bundesweite Präsenz
der Business Unit Telekommunikation und die damit verbundene Kundennähe sichert die Voraussetzungen
für einen steigenden Marktanteil und bessere Kapazitätsauslastungen.
Der Auftragsbestand der BU Telekommunikation ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich
abgeschmolzen. Die Reichweite liegt bei unter zwei Monaten.
Wind
Der Markt für Windkraftanlagen profitiert von der deutschen Gesetzgebung, vor allem vom
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Garantierte Einspeisetarife sichern den Betrieb von Windkraftanlagen
für die nächsten acht Jahre. Die Zahl der in Deutschland installierten Windkraftanlagen
nahm allein in den ersten neun Monaten 2002 um 12 Prozent auf 12.810 Anlagen zu.
Die Leistung der installierten Anlagen stieg sogar um 20 Prozent auf 10.639 Megawatt. Doch
vor allem der Einsatz von Windkraftanlagen auf dem offenen Meer gilt als zukunftsweisend:
Hier will die Bundesregierung bis 2006 eine Leistung von bis zu 500 Megawatt installiert
haben. Bis 2010 sind es sogar 3.000 Megawatt.
Die Business Unit Wind des Pfleiderer Konzerns entwickelt und vertreibt komplette Windenergieanlagen.
Bereits in 2001 wurden einige Onshore-Anlagen mit Kapazitäten von 600 Kilowatt
bis 1,5 Megawatt installiert. Am Standort Coswig werden die Montagekapazitäten der
Mast- und Turmproduktion genutzt, um die einzelnen Komponenten der Windkraftanlagen vorzumontieren.
In 2002 erhielt die Pfleiderer Wind Energy GmbH den Auftrag zum Aufbau des
Windparks Altenheerse mit 14 kleineren 600 Kilowatt-Windenergieanlagen. Pfleiderer stellt bei
diesem Projekt sowohl seine Kompetenz im Aufbau von Windkraftanlagen unter Beweis, als
auch im gesamten Projektmanagement, angefangen beim Wegebau über die Fundamente bis
hin zur Verkabelung des gesamten Windparks.
Aufbauend auf unserer Erfahrung und anerkannten Kompetenz im Bau von Windtürmen
und dem Entwicklungs-Know-how unserer Gesellschaften Windtec GmbH und Multibrid GmbH
wird am Standort Rendsburg zusammen mit der Ingenieurgesellschaft aerodyn die Offshore-
Technologie MULTIBRID ® als erste Systemlösung für Windenergieanlagen auf dem offenen
Meer entwickelt. Der erste Prototyp dieser Anlage soll im Herbst 2003 installiert werden. Für
die Windaktivitäten vor allem im Offshore-Bereich wird mittelfristig ein Partner gesucht, der
die Aktivitäten fortführt und ein angemessenes Entwicklungsumfeld bieten kann.
Qualitätsmanagement
Das seit mittlerweile vielen Jahren etablierte und ständig verbesserte Qualitätsmanagementsystem
der Pfleiderer Infrastrukturtechnik wurde im Laufe des vergangenen Jahres nochmals
grundlegend überarbeitet und den aktuellen Strukturen angepasst. Es wurde ein System
eingerichtet, das einheitlich für alle Business Units des Business Centers Infrastrukturtechnik
angewendet werden kann, vor allem auch für die technisch und prüftechnisch aufwändigen
Aggregate der Business Unit Wind. Im so genannten „Orderbuch“ unseres integrierten Betriebssystems
SAP R3 stehen für den Einkaufsprozess nur geprüfte und fundiert getestete Materialien
von selektierten Produzenten zur Bestellung zur Verfügung.

36 fokussieren: besser sein
Alle Betonwerke der Pfleiderer AG sind gemäß DIN EN ISO 9001 zertifiziert. Die Produktion
unterliegt einer ständigen Werkskontrolle, einer laufenden Güteüberwachung durch eigene
Betonprüfstellen nach einschlägigen Normen, Richtlinien und Zulassungen sowie der Zulassung
für vorgespannte Schleuderbetonmaste aus hochfestem Beton und einer unabhängigen Kontrolle
durch eine akkreditierte und fremdüberwachte Stelle. Alle inländischen Schwellenwerke
von Pfleiderer wurden als Q1-Lieferanten der Deutsche Bahn AG eingestuft.
Im Bereich der Qualitätssicherung der Business Unit Telekommunikation konnten erhebliche
Fortschritte erzielt und die Kundenzufriedenheit deutlich gesteigert werden. Sanierungsarbeiten
aus früheren Jahren wurden zwischenzeitlich erfolgreich abgeschlossen. Der erreichte
Qualitätsstandard der ausgelieferten Schleuderbetonmaste hat ein neues Niveau erreicht und
ist auch im Ausland (Polen, Frankreich) ein wichtiges Kaufkriterium für die Pfleiderer Produkte.
Umsatz/Ergebnis
2002 2001
Mio. Euro Mio. Euro
Umsatz 335,5 323,1
EBITDA 45,6 47,9
EBIT 36,0 33,1
Im Geschäftsjahr 2002 konnte das Business Center Infrastrukturtechnik seinen Umsatz
um 3,8 Prozent auf 335,5 Mio. Euro steigern (Vorjahr: 323,1 Mio. Euro). Rund 40 Prozent des
Umsatzes wurde im Ausland generiert. Hauptumsatzträger in diesem Geschäftsbereich ist
die Business Unit Maste/USA mit 171,7 Mio. Euro und die Business Unit Verkehrssysteme mit
107,7 Mio. Euro.
Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragssteuern und Abschreibungen (EBITDA) ging jedoch um
–4,8 Prozent auf 45,6 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 47,9 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und
Ertragssteuern (EBIT) konnte mit einem Wachstum um 8,8 Prozent auf 36,0 Mio. Euro deutlich
gesteigert werden (Vorjahr: 33,1 Mio. Euro).
Das Business Center Infrastrukturtechnik leistet einen ROCE von 28,3 Prozent.
Die Business Unit Maste/USA konnte mit einer Steigerung von 6 Prozent Umsätze in
Höhe von 171,7 Mio. Euro erzielen. Vor allem die Geschäftsausweitung mit Schleuderbetonmasten
in den USA schlägt sich hierin nieder.
Die Geschäftsentwicklung der Business Unit Verkehrssysteme verlief in 2002 sehr erfreulich.
Der Umsatz konnte um 12 Prozent auf 107,7 Mio. Euro gesteigert werden.
Die Business Unit Telekommunikation leidet unter der allgemeinen Marktschwäche.
Unsicherheiten bezüglich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung bestimmter Großkunden
haben zu einer zögerlichen Auftragsannahme geführt, um Ausfallrisiken zu vermeiden.

lagebericht segmentberichterstattung pfleiderer ag 37
Beschaffung
Die Beschaffungsstrategie der Pfleiderer Infrastrukturtechnik verfolgt die zentrale Bedarfsbündelung
von Rohstoffen, um trotz der breiten internationalen Präsenz der Werke Größenvorteile
zu nutzen. Wenn möglich, wurden mit Lieferanten mittel- bis langfristige Vereinbarungen geschlossen,
um eine Versorgungssicherheit für die Produktion herzustellen und unnötige Lagerdispositionen
und somit Liquiditätsbindung zu vermeiden.
Für die serienmäßige Schwellenproduktion wurde auf eine systemgesteuerte Disposition
umgestellt. Dies ermöglicht eine bedarfsnahe Versorgung der Kunden mit Lagerzeiten von nur
wenigen Tagen. Bei der Rohstoffversorgung für die Betonproduktionen ist die Disposition
vollständig in den Verantwortungsbereich der Lieferanten outgesourct worden, so dass bei
Pfleiderer eine Lagerdauer von weniger als einem Werktag erzielt wird.
Die Rohstoffversorgung für alle Produkte des Business Centers Infrastrukturtechnik ist
außer bei Stahl-Warmbreitband für die Produktion von Stahlmasten gesichert. Im Stahlmarkt
wird allerdings seit Mitte 2002 eine restriktive Preis- und Mengenpolitik verfolgt, was zu deutlich
höheren Preisen und längeren Lieferzeiten führt. Dank mittelfristiger Rahmenvereinbarungen
traten bisher aber keine Lieferengpässe für Pfleiderer auf. Eine ähnliche Entwicklung ist
auch bei Stahlblechen und Spannstahldrähten zu beobachten. Hier verursacht die Fusion internationaler
Konzerne eine nachhaltige Preispolitik.
Bei den Betonprodukten Bahnschwellen und Schleuderbetonmaste kann in Deutschland
zumindest mittelfristig ein Ausgleich durch reduzierte Zementpreise als Folge der Baukrise
erreicht werden.
dämmstofftechnik
Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung des Pfleiderer Konzerns wurden die Dämmstoff-
Aktivitäten an den spanischen Baustoffe-Hersteller Uralita S.A., Madrid, Spanien, mit Wirkung
zum 30. November 2002 veräußert. Übernommen wurden sämtliche Werke der Pfleiderer
Dämmstofftechnik, alle Mitarbeiter sowie die im Neubau befindliche Produktionsstätte Serpuchov
im Großraum Moskau. Außerdem geht die Pfleiderer Tochtergesellschaft Mehr+Held GmbH,
eine Entwicklungs- und Konstruktionsfirma für den Bau von Produktionsanlagen, in das Eigentum
der Uralita S.A. über. Die Geschäftsaktivitäten der ehemaligen Pfleiderer Dämmstofftechnik
werden zukünftig von der URSA Deutschland GmbH fortgesetzt.
Mit den Dämmstoff-Aktivitäten hatte die Pfleiderer AG im Geschäftsjahr 2001 einen
Umsatz von 197,8 Mio. Euro und ein Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) von
17,6 Mio. Euro erzielt. Im europäischen Markt produzierte Pfleiderer mit zuletzt 1.474 Mitarbeitern
an sieben Standorten in Delitzsch, Wesel, Desselgem (Belgien), Dabrowa Gornicza (Polen),
Novo Mesto (Slowenien), Salgótarján (Ungarn) und Tschudowo (Russische Föderation) rund
11 Mio. Kubikmeter Glaswolledämmstoffe der Marke URSA ® .

38 fokussieren: besser sein
Absatz
Der gesamte europäische Absatzmarkt, in dem Pfleiderer mit der Dämmstoffmarke URSA ® in
2002 tätig war, umfasste ein Marktvolumen von rund 70 Mio. Kubikmetern Dämmstoffe pro
Jahr. Mit einem eigenen Absatzvolumen von rund 11,7 Mio. Kubikmetern hält die Marke URSA ®
in diesen Ländern einen Marktanteil von 17 Prozent. Den größten Marktanteil hält URSA ® in
Osteuropa mit rund 20 Prozent, dies entspricht einer Steigerung gegenüber 2001 um rund
1 Prozent. Im deutschen Heimatmarkt konnte Pfleiderer Dämmstofftechnik den Marktanteil mit
fast 16 Prozent weitgehend stabil halten.
Für die Business Unit Mitte (Schweiz, Deutschland, Dänemark) ist Deutschland mit einem
URSA ® -Absatz in Höhe von 2,7 Mio. Kubikmetern der wichtigste Markt. Hier liegt der Absatz
aufgrund der rückläufigen Entwicklung der Bauindustrie rund 10 Prozent unter dem Vorjahr.
Der Geschäftsverlauf der Business Unit West (Frankreich, Benelux, Niederlande) weist
eine erfreuliche Entwicklung auf. Im größten westeuropäischen URSA ® -Markt Frankreich liegt
der Absatz im Jahr 2002 um rund 13 Prozent über den Vorjahreswerten.
In den Märkten der Business Unit Ost (Russland, Polen, Ungarn, Rumänien, Slowenien,
Österreich, Italien u.a.) wuchs der Absatz 2002 in Vergleich zum Vorjahr um rund 24 Prozent.
Die Produktionskapazitäten der Pfleiderer Dämmstofftechnik liefen in 2002 unter guter
Auslastung und im Plan. Im ersten Halbjahr 2002 wurden in den Werken Tschudowo (Russland)
und Salgótarján (Ungarn) die alle vier bis fünf Jahre erforderlichen Großreparaturen der Glasschmelzwannen
durchgeführt. Die Produktionsstillstandszeiten wurden in beiden Dämmstoffwerken
zum Ausbau der Kapazitäten genutzt.
Preisentwicklung
Die Durchschnittspreise pro Kubikmeter Dämmstoffe schwanken innerhalb Europas sehr stark.
Ursache ist vor allem die unterschiedliche Produktzusammensetzung des Verkaufsprogramms:
Werden in Westeuropa durchschnittlich 16,24 Euro pro Kubikmeter erzielt, so sind es in Mitteleuropa
25,73 Euro. In Osteuropa liegen die Absatzpreise bei durchschnittlich 16,21 Euro je
Kubikmeter.
Umsatz/Ergebnis
Aufgrund der Veräußerung des Geschäftsbereiches Dämmstofftechnik mit Wirkung zum
30. November 2002 ist im vorliegenden Konzernabschluss das Ergebnis dieses Geschäftsbereichs
bis zum 30. November 2002 berücksichtigt und wird unter „nicht-fortzuführende
Aktivitäten“ ausgewiesen. Bis zu diesem Stichtag erzielte das Business Center Dämmstofftechnik
einen Umsatz in Höhe von 207,5 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
(EBITDA) lag in den ersten elf Monaten des Jahres 2002 bei 30,2 Mio. Euro,
das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei 19,6 Mio. Euro (ohne Berücksichtigung der
nach US-GAAP erforderlichen Aussetzung der Abschreibungen).

lagebericht segmentberichterstattung pfleiderer ag 39
türen und fenster
Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung wurden die Aktivitäten des Business Centers
Türen und Fenster im Geschäftsjahr 2002 veräußert. Die Business Unit Fenster wurde im Juni
2002 im Rahmen eines Management-Buy-outs veräußert. Die Aktivitäten am westfälischen
Standort Rietberg-Mastholte, die bisher als Pfleiderer Fenster GmbH & Co. KG geführt wurden,
wurden von einem Management-Team übernommen.
Die Aktivitäten der Business Unit Türen wurden zum 31. Oktober 2002 an die dänische
Vest-Wood A/S veräußert. Sie übernahm die Pfleiderer Türen GmbH & Co. KG mit ihren deutschen
Standorten in Oettingen (Bayern) und Mittweida (Sachsen), die Produktion im ungarischen
Lenti sowie die Wirus Servicegesellschaft mbH mit Sitz im westfälischen Gütersloh.
Mit den Aktivitäten im Business Center Türen und Fenster und rund 1.442 Mitarbeitern
(Stand: 31. Dezember 2001) hatte Pfleiderer in 2001 einen Umsatz von 149,4 Mio. Euro und
ein Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) von –11,5 Mio. Euro erzielt. Im deutschen
Markt produzierte Pfleiderer an den Standorten in Oettingen, Mittweida und Lenti Innentüren
der Marken MORALT ® , SVEDEX ® und WIRUS ® . In Gütersloh stellte Pfleiderer Kunststofffenster
und Haustüren aus Kunststoff und Aluminium der Marke WIRUS ® -Fenster her.
Absatz
Die Absatzentwicklung im Business Center Türen und Fenster war wie schon in den Vorjahren
geprägt von der rückläufigen Marktentwicklung im Bereich des Bauhauptgewerbes und sämtlicher
Bauzulieferindustrien.
Ein geringerer, saisonal bedingter Auftragseingang gerade in den Sommermonaten des
Jahres 2002 war dafür verantwortlich, dass in Teilbereichen des Zargenwerkes Mittweida in
den Monaten August bis Oktober kurzgearbeitet wurde. In den Produktionswerken in Oettingen
und Lenti, Ungarn, konnte die marktbedingte Unterauslastung durch eine flexible Disposition
der Produktionsschichten aufgefangen werden.
Im Kostenbereich waren in den ersten Monaten noch deutlich die anfallenden Restrukturierungskosten
sowie die Integration der SVEDEX ® -Aktivitäten zu spüren. Kompensiert werden
die negativen Einflüsse teilweise durch die eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen in den
Bereichen Material, Fertigung und Logistik.
Umsatz/Ergebnis
Aufgrund der Veräußerung des Business Centers Türen zum 31. Oktober 2002 ist im vorliegenden
Konzernabschluss das Ergebnis dieses Geschäftsbereiches bis zum 31. Oktober 2002
berücksichtigt und wird unter „nicht-fortzuführende Aktivitäten“ ausgewiesen. Bis zu diesem
Stichtag erzielte das Business Center Türen einen Umsatz in Höhe von 115,0 Mio. Euro. Das
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug in den ersten zehn Monaten
des Jahres 2002 1,4 Mio. Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) –4,1 Mio. Euro
(ohne Berücksichtigung der nach US-GAAP erforderlichen Aussetzung der Abschreibungen).

40 fokussieren: besser sein
1,2
1,7
02 01
Forschungs- und Entwicklungskosten
fortzuführender Aktivitäten
in Mio. Euro
forschung und entwicklung
Die Aktivitäten des Pfleiderer Konzerns im Bereich Forschung und Entwicklung orientieren sich
vor allem an der Weiterentwicklung von eingeführten Produkten, der Optimierung von Produktionsverfahren
sowie der Kostenoptimierung. Insgesamt waren in 2002 im Bereich Forschung
und Entwicklung in den einzelnen Business Centern Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik
96 Qualitätsmanager, Labortechniker, Produktdesigner und Anwendungstechniker beschäftigt.
Die Aufwendungen für Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten des Konzerns beliefen sich in
2002 auf rund 1,2 Mio. Euro (Vorjahr: 1,7 Mio. Euro).
Holzwerkstoffe
Im Bereich der Holzwerkstoffe sind bei Pfleiderer 53 Mitarbeiter mit Aufgaben wie der Sicherung
des Recyclingholz-Einsatzes, der Optimierung der Wertschöpfungskette, Entwicklung
neuartiger Oberflächen oder Thermohydrolyse befasst. Vor dem Hintergrund, dass in der
Küchenmöbelindustrie immer neue Dekore und Anwendungen nachgefragt werden, kommt den
Beschichtungen von Trägerstoffen eine größere Bedeutung zu. Die Entwicklung besonders
feiner Aluminium-Metalloberflächen, dreidimensional wirkender Dekor-Hologramme oder auch
besonders rutschfester Oberflächen ergänzt nach einer eingehenden Prüfung hinsichtlich
Produkteigenschaften und Beständigkeit regelmäßig das Produktportfolio der Pfleiderer Holzwerkstoffe.
Zurzeit läuft die Neuentwicklung einer so genannten „Bio-MDF“, d.h. die Verleimung von
MDF auf Basis eines reinen Enzymprozesses. Hierbei wird die herkömmliche Verleimung mittels
synthetischer Harze auf Basis von Harnstoff und Formaldehyd durch rein biologische Verklebungsprozesse
ersetzt. Auch hierbei müssen technische Normen eingehalten werden, die verschiedene
Produkteigenschaften hinsichtlich Farbe, Stabilität, Beständigkeit gegen Feuchtigkeitseinwirkung
etc. charakterisieren. Das so genannte „Thermohydrolytische Aufschlussverfahren“
für den Recyclingprozess von Spanplatten befindet sich noch in der Erprobungsphase.
Der Aufschluss und die Trennung von Altspanplatten in Späne und Chemikalien würde die
Spanplatte als umweltfreundliches Produkt noch attraktiver machen.
Infrastrukturtechnik
Das Business Center Infrastrukturtechnik ist aufgrund der hohen technologischen Anforderungen
an die einzelnen Produkte der forschungsintensivste Bereich im Pfleiderer Konzern. Die
Produkte der Business Units sind mit 72 Patenten und Gebrauchsmustern sowie 136 Patentanmeldungen
geschützt.
Im Geschäftsbereich Verkehrssysteme befasst sich die Forschungs- und Entwicklungsabteilung
mit der Optimierung vor allem der „Festen Fahrbahn“ auf Beton- und Asphaltbasis für
Hochgeschwindigkeitszüge. Die kontinuierliche technologische Weiterentwicklung der Züge
erfordert eine korrespondierende Weiterentwicklung der Fahrwegsysteme, vor allem der Unter-

lagebericht forschung und entwicklung pfleiderer ag 41
bauten. Hier leistet Pfleiderer maßgebliche Entwicklungsarbeit, die europaweit Verwendung
findet. Des Weiteren wird die „Grüne Fahrbahn“, die im innerstädtischen Umfeld für Straßenbahntrassen
zum Einsatz kommt, weiterentwickelt, um Verbesserungspotenzial z.B. hinsichtlich
der Geräuschbelastung zu nutzen und den Ansprüchen städtebaulicher Planung entgegenzukommen.
Der Entwicklungsschwerpunkt der Business Unit Maste/USA lag in 2002 auf der Entwicklung
von so genannten Hybridmasten für die Windkraft. Die zunehmende Nachfrage nach
immer höheren Türmen kann in der bewährten Stahlkonstruktion nicht mehr befriedigt werden.
Die Business Unit Maste kombiniert die Vorteile der Betonfertigteilbauweise mit der Stahlbauweise
und ist somit in der Lage, auch Betonhochtürme über 100 Meter herzustellen. Auch in
den USA setzen wir die Hybridbauweise erfolgreich bei Freileitungsmasten ein. Weitere Entwicklungen
finden im Bereich des Flughafeneinsatzes von Kunststoffmasten statt, da hier besondere
Ansprüche an Bruchverhalten und Strahlenablenkung gestellt werden.
Eine wichtige Entwicklungsaktivität des Business Centers Infrastrukturtechnik leistet die
Business Unit Wind mit der Entwicklung der Offshore-Technologie MULTIBRID ® . Insgesamt
wurden im Geschäftsjahr 2002 rund 6,7 Mio. Euro in die Entwicklung der ersten Systemlösung
für eine komplette Windenergieanlage zum Einsatz auf dem offenen Meer investiert. Da für
die weitere Entwicklung der Windaktivitäten des Pfleiderer Konzerns vor allem im Offshore-
Bereich mittelfristig ein Partner gesucht wird, werden die hier angefallenen Entwicklungsaufwendungen
unter „nicht-fortzuführende Aktivitäten“ ausgewiesen.
Dämmstofftechnik
Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten des Business Centers Dämmstofftechnik waren
in 2002 vor allem auf die Weiterentwicklung der bestehenden Produkte und die Optimierung
der jeweiligen Produkteigenschaften ausgerichtet. In einem Gemeinschaftsprojekt mit der
Fraunhofer Gesellschaft wurde der Glaszerfaserungsprozess analysiert, um über eine Verringerung
der Rohdichte der Fasergelege das Einsparpotenzial des Materialeinsatzes aufzudecken.
Weiterer Forschungsschwerpunkt war das virtuelle Design von offenporigen Werkstoffen und
die Entwicklung geruchs- und emissionsfreier anorganischer Bindemittel zur Herstellung von
recyclefähigen und langlebigeren Dämmstoffmaterialien.

42 fokussieren: besser sein
44,7
61,1
02 01
Investitionen fortzuführender
Aktivitäten
in Mio. Euro
investitionen
Die Investitionstätigkeit des Pfleiderer Konzerns richtet sich neben den Ersatzinvestitionen
zum Erhalt der Anlagen auch auf den Aufbau neuer Produktionsstandorte oder die Einführung
neuer Produkte. Eine interne Rendite-Richtlinie legt die Rahmenbedingungen für Neuinvestitionen
fest, um eine angemessene Kapitalverzinsung zu erzielen. Insgesamt wurden im Pfleiderer
Konzern in 2002 Investitionen in Höhe von 44,7 Mio. Euro (Vorjahr: 61,1 Mio. Euro) getätigt.
Holzwerkstoffe
Insgesamt wurden im Jahr 2002 19,0 Mio. Euro in den Geschäftsbereich Holzwerkstoffe investiert.
Neben der Durchführung von notwendigen Ersatzinvestitionen wurden kleinere Rationalisierungsmaßnahmen
zur Erhaltung der Kostenführerschaft im deutschen Markt umgesetzt.
An unserem polnischen Produktionsstandort Wieruszow wurde zur Vervollständigung des
Produktportfolios im Dezember die Produktion von Postforming-Elementen aufgenommen. Des
Weiteren wurde in eine neue formatvariable Kontaktpresse zur Beschichtung von Span- und
MDF-Platten investiert, um in diesem profitablen Marktsegment weiter zu wachsen.
Infrastrukturtechnik
Insgesamt wurden im Business Center Infrastrukturtechnik in 2002 rund 18,0 Mio. Euro an
Investitionen getätigt. Die Investitionen konzentrierten sich vor allem auf die Entwicklung eines
neuen Betonmastenwerks in Bartow, Kalifornien (rund 7,4 Mio. Euro). Des Weiteren wurde am
Standort Travipos, Spanien, die Produktion für Weichenschwellen und Gleisschwellen erweitert.
Dämmstofftechnik
Insgesamt hat Pfleiderer im Dämmstoffbereich im Jahr 2002 rund 17,2 Mio. Euro investiert. Davon
entfiel der größte Teil auf den Ausbau der Produktionskapazitäten in Russland. Zur Ausweitung
der Marktpräsenz in Russland und im osteuropäischen Raum wurde bereits in 2001 ein
Werksneubau in Serpuchov bei Moskau begonnen. Der Aufbau des Werkes wird von dem neuen
Eigentümer Uralita S.A. vollständig weitergeführt. Die Fertigstellung dieses Dämmstoffwerkes
ist in der ersten Jahreshälfte 2003 vorgesehen.

lagebericht investitionen/umweltbericht pfleiderer ag 43
Türen und Fenster
Das Business Center Türen und Fenster investierte im Geschäftsjahr 2002 überwiegend in
Ersatzinvestitionen zum Erhalt der Produktionsanlagen sowie in die Übernahme der Marke
SVEDEX ® . Das Investitionsvolumen des Business Centers im Geschäftsjahr 2002 belief sich
auf 5,6 Mio. Euro.
umweltbericht
Umweltschutzpolitik und Organisation
Die Produktionsstätten des Pfleiderer Konzerns werden im Rahmen des Bundesimmissionsgesetzes
hinsichtlich Luftreinhaltung und Schallschutz kontrolliert und überwacht. Im Rahmen
einer umfassenden Standortkommunikation fühlt sich das Unternehmen in besonderem Maße
dem Schutze der Umwelt und dem Dialog mit der Öffentlichkeit verpflichtet.
Der Vorstand der Pfleiderer AG hat aus diesem Grunde eine Umweltschutzpolitik verabschiedet
und eine Umweltorganisation installiert, die deutlich über das gesetzlich vorgeschriebene
Maß hinausgeht. So gibt es an allen Standorten Umweltverantwortliche bzw. -beauftragte,
unabhängig von der gesetzlichen Notwendigkeit.
Der Pfleiderer Konzern ist der Auffassung, dass alle Umweltmedien, wie Luft und Wasser,
gleich bedeutsam sind, so dass sich an den einzelnen Standorten die Immissionsschutzbeauftragten
auch in gleicher Weise um den Schutz von Wasser, Boden und Luft kümmern. Zudem
haben wir eine Zentralstelle für Umweltschutz installiert, die direkt an den Vorstand berichtet,
die Arbeit der einzelnen Umweltbeauftragten koordiniert, sowie diese berät und überwacht.
Hierzu werden mehrmals im Jahr Umweltmeetings abgehalten, in denen aktuelle Gesetzesänderungen
besprochen werden und die einzelnen Umweltbeauftragten aus ihren Standorten
berichten. Ziel der Umweltmeetings ist, Synergien herauszuarbeiten, die sowohl von ökologischem
als auch ökonomischem Nutzen sind.
Umweltschutzaktivitäten
Dem Dialog mit der Öffentlichkeit kommt auch bei den Umweltschutzaktivitäten bei Pfleiderer
ein hoher Stellenwert zu. So werden an allen Standorten regelmäßig Treffen mit der Öffentlichkeit
organisiert, in denen ein gegenseitiger Informationsaustausch zum besseren Verständnis
beiträgt. Dies führt beispielsweise dazu, dass die Festlegung der Randparameter für Ausbreitungsrechnungen
gemeinsam mit der Öffentlichkeit festgelegt werden. In Neumarkt dient ein
solches Gutachten als Grundlage für den vorgesehenen Genehmigungsantrag zur Kapazitätserhöhung
des Kraftwerks. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Öffentlichkeit alle relevanten
Details nicht erst bei der Auslegung der Antragsunterlagen, sondern bereits weit im Vorfeld
erfährt und hinterfragen kann.

44 fokussieren: besser sein
Im Werk Gütersloh wurde im Rahmen von Öffentlichkeitsveranstaltungen über die Ergebnisse
der erfolgten Sanierung des Spanplattenwerkes berichtet, in Rheda über die im Rahmen
der Kapazitätserweiterung vorgesehene Errichtung eines Heizkraftwerkes. Im Werk Thermopal
in Leutkirch wurden mehrere Informationsveranstaltungen für die Öffentlichkeit durchgeführt,
um sie ebenfalls bereits weit im Vorfeld über die geplante Investition in ein Heizkraftwerk zu
informieren.
Das Projekt „Öko-Profit“, mit dem sich der Pfleiderer Konzern an einem Gemeinschaftsprojekt
von Gütersloher Unternehmen und der Stadt beteiligt hat, hat sich zum Ziel gesetzt,
Maßnahmen zu erarbeiten, um die Umwelt zu entlasten und gleichzeitig Kosten zu sparen. Die
Unternehmen, die in Gütersloh an diesem Projekt teilnehmen, sind daran interessiert, neben
ökologischem und ökonomischem Nutzen auch das Umweltengagement in der Öffentlichkeit
deutlich darzustellen und die Einhaltung von Rechtsvorschriften offen zu dokumentieren.
Die Erstellung eines Gefahrstoffkatasters und einer Abfallbilanz halfen ebenso wie eine
Befragung von Mitarbeitern, die Umweltsituation zu Projektbeginn einzuschätzen. Alle Mitarbeiter
hatten die Möglichkeit, sich über das dazu eingerichtete „Öko-Telefon“ mit Verbesserungsvorschlägen
aktiv einzubringen.
Durch das Projekt Öko-Profit wurden Einsparmaßnahmen bei Energie- und Stoffströmen
in sechsstelliger Höhe erzielt. So soll durch die Umstellung auf Hochdruckbeleimung der Leimund
Energieverbrauch gesenkt werden. Die Optimierung des Druckluftnetzes bewirkt eine zusätzliche
Reduktion des Energieverbrauchs. Durch Umgestaltung des Ascheplatzes können
Wasserverbrauch und Entsorgungskosten vermindert werden. Von der Anschaffung zusätzlicher
Sammelcontainer erwartet man eine erhöhte Wiederverwertungsquote beim Restmüll.
Ein weiteres wichtiges Umweltengagement des Pfleiderer Konzerns stellt die aktive Mitwirkung
bei der aktuellen Umweltgesetzgebung auf nationaler und europäischer Ebene dar. Ziel
ist es, den hohen Umweltstandard der Produktionsstätten innerhalb des Pfleiderer Konzerns
auch an den relevanten umweltpolitischen Stellen darzulegen und damit aktiv zur Weiterentwicklung
des Standes der Technik beizutragen. Auch die Umsetzbarkeit der Gesetzgebung für
die Industrie bei gleichzeitigem Beibehalten des hohen Niveaus versuchen wir auf diesem Wege
positiv zu beeinflussen. Konkrete Beispiele sind die aktive Mitarbeit bei der Gestaltung der
Biomasse-Verordnung und der zurzeit stattfindenden Diskussion über eine etwaige Novellierung,
die Novellierung der Technischen Anleitung Luft sowie die Verabschiedung der Altholz-
Verordnung.
Beseitigung von Altlasten, Demontage von Altanlagen
An den Standorten, an denen in früheren Jahren Holzimprägnierung z.B. von Bahnschwellen
stattfand, kann mit Altlasten gerechnet werden. Alle diese Standorte sind genauestens untersucht
worden und werden kontinuierlich beobachtet, z.B. durch Analysen des Grundwassers.
Wo notwendig, wird von uns eine Sanierung des Grundwassers vorgenommen. So wurde auch
im abgelaufenen Geschäftsjahr die Grundwassersanierung am Standort Neumarkt wie in den
Jahren zuvor weitergeführt. In 2002 wurde zudem mit der Demontage des in 2001 geschlossenen
Spanplattenwerks Peiting begonnen.

lagebericht umweltbericht pfleiderer ag 45
Produktbezogener Umweltschutz, umweltschonende Produktion
Allein schon die Produktion von Spanplatten bedeutet praktizierten Umweltschutz. Sonst nicht
verwertbare Schwachhölzer und Produktionsreste anderer Industriezweige werden zu Holzwerkstoffen
weiterverarbeitet, die einen aktiven Kohlendioxidspeicher darstellen.
Gemäß der gesetzlichen Vorgabe setzt Pfleiderer an fast allen Standorten kaum noch
fossile Energieträger ein und hat sie durch Biomasse ersetzt. In den Werken Neumarkt,
Gütersloh und Rheda werden bereits Verbrennungsanlagen nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-
Kopplung betrieben. In Rheda liegt zudem die Genehmigung für ein neues Kraftwerk vor, in
Leutkirch wird Anfang 2003 der Genehmigungsantrag gestellt.
In allen Werken hat sich das Unternehmen gegenüber der Öffentlichkeit zu Emissionswerten
verpflichtet, die das gesetzlich vorgeschriebene Maß (17. BimSchV) deutlich unterschreiten.
Eine kontinuierliche Messung der Dioxinemissionen sowie die Darstellung der Emissionswerte
im Internet verdeutlichen den hohen Transparenzstandard.
Aufwand für Umweltschutzaktivitäten, Investitionen
Eine wichtige Investition im Bereich Umweltschutz kann für das abgelaufene Geschäftsjahr in
der Errichtung eines neuen 98 Meter hohen Abluftkamins in Rheda gesehen werden. Für das
Investitionsvolumen von rund 1,0 Mio. Euro wurde ein neuer Kamin errichtet, der für eine weitere
deutliche Reduktion der Geruchsimmissionen in der Umgebung des Werkes sorgen wird.
Über diesen neuen Kamin sollen Trocknerabluft, die Kraftwerksabluft und die Pressenabluft
abgeleitet werden.
Art und Umfang von Umweltrisiken
Umweltrisiken im Bereich Altlasten sind nicht zu erwarten, da an allen Standorten die Situation
genau untersucht und bewertet worden ist. Auch die Einführung der novellierten Technischen
Anleitung (TA) Luft birgt keine neuen Risiken mit schwer kalkulierbaren Nachinvestitionen. Bereits
jetzt entsprechen die Standorte der neuen TA Luft bzw. es sind bereits Sanierungsmaßnahmen
geplant, nach deren Durchführung die neue TA Luft eingehalten wird (z.B. Wegfall der
Freilagerung von Sägespänen im Werk Leutkirch durch die Errichtung von Silos).

46 fokussieren: besser sein
organisation und personal
Organisation
Die Organisationsstruktur des Pfleiderer Konzerns hat im Jahr 2002 durch die Neuausrichtung
des Konzerns eine grundlegende Änderung erfahren. Im Rahmen der Fokussierung auf die zwei
Kernbereiche Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik wurden die baunahen Bereiche Dämmstofftechnik
und Türen und Fenster verkauft. Die verbleibende Grundstruktur des Konzerns mit
der Aufteilung in eine Holding und zwei Geschäftsbereiche/Business Center wird künftig
stärker an funktionalen Leitungsstrukturen ausgerichtet. Zentrale Dienstleistungstätigkeiten für
interne und externe Kunden sind derzeit in der Pfleiderer Service GmbH gebündelt.
Business Center
Holzwerkstoffe
BU Engineered
Wood West
BU Engineered
Wood East
BU Duropal
BU Eltec
BU Thermopal
BU Tipla
pfleiderer ag
Business Center
Infrastrukturtechnik
BU USA
BU
Telekommunikation
BU Verkehr
BU Maste
BU
Wasser/Extrusion
BU Windkraft
Pfleiderer
Service GmbH
Stand: 31.12.2002
Die strategische Neuausrichtung hat auch zu einer Veränderung der gesellschaftsrechtlichen
Struktur des Pfleiderer Konzerns geführt. Bei der Veräußerung des Geschäftsbereiches
Türen und Fenster wurden bis auf eine Verwaltungsgesellschaft sämtliche Gesellschaften
des Bereiches Türen und Fenster veräußert. Die Veräußerung der Dämmstoffaktivitäten führte
zu einer Abgabe sämtlicher Anteile an den ausländischen Dämmstoff-Gesellschaften sowie
der Veräußerung der Assets der inländischen Gesellschaften (einschließlich der Anteile einer
deutschen Tochtergesellschaft). Eine genaue Auflistung der verbundenen Unternehmen kann
dem Konsolidierungskreis entnommen werden.

Bereich
lagebericht organisation und personal/personalbericht – zahlen und fakten pfleiderer ag 47
personalbericht – zahlen und fakten
2002 2001
Inland Ausland Gesamt Inland Ausland Gesamt
AG/Corporate Units 38 1) 0 38 1) 42 1) 0 42 1)
Service Units/Speditionen 258 8 266 258 10 268
BC Holzwerkstoffe 2.938 970 3.908 2.990 1.052 4.042
BC Infrastrukturtechnik 1.063 953 2.016 1.082 926 2.008
Summe Kerngeschäft 4.297 1.931 6.228 4.372 1.988 6.360
Veräußerte nicht-fortzuführende
Aktivitäten
BC Türen&Fenster 1.110 2) 217 2) 1.327 1.203 239 1.442
BC Dämmstofftechnik 396 3) 1.078 3) 1.474 417 1.013 1.430
Summe 1.506 1.295 2.801 1.620 1.252 2.872
Gesamtsumme zum 31.12. 4.297 1.931 6.228 5.992 3.240 9.232
3.908
2.016
02 01
■ AG/Corporate Units
■ Service Units/Speditionen
■ BC Holzwerkstoffe
■ BC Infrastrukturtechnik
Mitarbeiter
266
38
6.228
6.360
42
268
4.042
2.008
Angaben einschließlich der Organe und Auszubildenden zum 31.12.2002;
1) jeweils einschließlich 14 (2002), bzw. 4 (2001) Trainees 2) zum 31.10.2002 3) zum 30.11.2002
Der Pfleiderer Konzern zählte zum 31. Dezember 2002 einschließlich Organmitgliedern 6.228
Mitarbeiter (2001: 9.232). Davon waren 1.853 Mitarbeiter Angestellte (einschließlich Organmitgliedern)
und 4.120 gewerbliche Mitarbeiter. Die Maßnahmen zur Neuausrichtung des Konzerns,
hier insbesondere die Desinvestments der Geschäftsbereiche Türen und Fenster und
Dämmstofftechnik haben zu einer Verringerung des Personalbestandes in Höhe von ca. 2.800
Stellen geführt.
An insgesamt 12 Ausbildungsstandorten bietet Pfleiderer 24 kaufmännische und gewerbliche
Lehrberufe an. Zum 31. Dezember 2002 beschäftigte Pfleiderer konzernweit 255 Auszubildende,
davon 146 in kaufmännischen und 109 in gewerblichen Berufen.
Zurzeit befinden sich 80 Mitarbeiter in Altersteilzeitmodellen. 113 Mitarbeiter haben ihr
25-jähriges Firmenjubiläum und 12 Mitarbeiter die 40-jährige Firmenzugehörigkeit begangen.
Nach einer einschneidenden Restrukturierung des Konzerns in den vergangenen Jahren
konnte die Neuausrichtung insbesondere in Form einer zukunftsweisenden Personalarbeit
weiter vorangetrieben werden.

48 fokussieren: besser sein
1,04
0,9
02 01
Personalentwicklungskosten
in Mio. Euro
Stock Option-Programm
In Fortführung des im Jahre 2000 mit dem Stock Appreciation Rights-Programm ins Leben gerufenen
Long Term Incentive-Plans des Pfleiderer Konzerns wurde nach 2001 auch für das Jahr
2002 wieder ein Stock Option-Programm für einen Kreis von Führungskräften angeboten.
Die Planbedingungen sehen wie bereits in den Jahren 2000 und 2001 ein nicht unerhebliches
Eigeninvestment in Pfleiderer Aktien als Einstiegs-Commitment vor. Der Ausübungspreis
beträgt nach dem Premium Price Option-Modell mindestens 110 Prozent des jeweiligen Basispreises.
Die Beteiligungsquote ist trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds höchst erfreulich
und zeugt von dem Vertrauen der Führungskräfte in den Konzern.
Wie bereits im Jahre 2001 angekündigt, konnte das zunächst nur für die obersten Führungskräfte
geltende variable Vergütungssystem im Jahre 2002 auch erfolgreich auf den Bereich
der außertariflichen Angestellten ausgeweitet werden. Mit dem Einsatz der Pfleiderer
Balanced Scorecard sind auch für diese Mitarbeiter die Voraussetzungen geschaffen, sie nach
persönlicher Leistung und ihrem Beitrag zur Wertsteigerung des verantworteten Bereiches zu
vergüten.
Das jährlich stattfindende Zielvereinbarungsgespräch zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten
dient darüber hinaus der Intensivierung des Dialogs und ist damit integraler Bestandteil
des Führungsleitbilds der Pfleiderer AG.
Personalentwicklung im Business Campus
Der Pfleiderer Business Campus bündelt alle Personalentwicklungsaktivitäten und -programme
des Pfleiderer Konzerns. Neben Ausbildungsprogrammen z.B. für neue Mitarbeiter und Trainees
werden auch Weiterbildungsseminare angeboten. Als Lernstatt und Entwicklungsstelle für Organisationsveränderungen,
aber auch als Treiber einer Unternehmens- und Kulturveränderung
spricht der Business Campus alle Mitarbeiter des Pfleiderer Konzerns an. Die Personalentwicklungsaktivitäten
umfassten in 2002 ein Budget in Höhe von rund 1 Mio. Euro (Vorjahr:
0,9 Mio. Euro).
Führungsleitbild
Im Zentrum der Personalentwicklung steht das Führungsleitbild, mit dem wir die idealtypischen
Anforderungen, die unser Unternehmen an die Persönlichkeit und die Befähigungen (competencies)
seiner Führungskräfte stellt, formuliert und in einen Zusammenhang gestellt haben. Es
ist prägender Bestandteil der Führungskonzeption und Ausdruck der angestrebten Führungskultur
unseres Unternehmens.
Das Führungsleitbild bietet der Pfleiderer AG und ihren Führungskräften vielfältigen Nutzen.
Es dient der Erfassung von Führungskräften mit Entwicklungspotenzial, ist Maßstab für
erfolgreiche Führungskräfteförderung, dient als Auswahlinstrument bei der Besetzung von Führungspositionen
und bietet allen Führungskräften Orientierung für ihre persönliche Ausrichtung.
Und nicht zuletzt dient es als Instrument zur ständigen Weiterentwicklung der Führungskultur
unseres Unternehmens.

PEPP-Potenzial-
Erkennung
lagebericht personalbericht – zahlen und fakten pfleiderer ag 49
leitbild
Junior Consultants Mitarbeiter-
Fördergespräch
Einschätzung Auswahl Einschätzung
Leistung
Competencies
Motivation
Förderung
Abgleich mit
Befähigungen
Leitbild
Persönlichkeit
Fördermaßnahmen
Abgleich Leitbild
Potenzialgespräch
Förderkreis
Fördermaßnahmen
Beratung
Selbstmanagement
Beratung
Coaching Book
PE-Datenbank
Qualifizierungsprogramme
Stellenbesetzung
Führungskolleg Intern
Förderkreis
General
Management
offenes
Bildungsprogramm
Management Development
Program
Förderkreis
Coaching Book
Obere
Führungskräfte
Extern
Passony Leitbild
1. Internal Junior Consulting
Die 14 Teilnehmer am Pfleiderer Junior Consultant-Programm wurden 2002 orientiert am
Leitbild ausgewählt und werden anhand der Anforderungen des Leitbildes durch verschiedene
Fördermaßnahmen entwickelt.
2. Mitarbeiter-Fördergespräch
Im Mitarbeiter-Fördergespräch wurden erstmalig Ende 2001 und Anfang 2002 die Befähigungen
der Führungskräfte der Job Level 1 und 2 im Dialog mit ihren Vorgesetzten eingeschätzt.
Ziel war die Feststellung, inwieweit die Fähigkeiten der Führungskräfte bereits den Anforderungen
des Leitbildes entsprachen. Die Ergebnisse boten die Grundlage für das Selbstmanagement
der eingeschätzten Führungskräfte, für Beratungsgespräche und für bedarfsorientierte
Förderangebote/-maßnahmen.
3. Potenzial-Erkennungs-Programm bei Pfleiderer
Im Rahmen des Potenzial-Erkennungs-Programms (PEPP) wurden in Anlehnung an das Führungsleitbild
die Fähigkeiten und die Persönlichkeit von ausgewählten Führungskräften des Job
Level 3 eingeschätzt. Ausgangspunkt war der personalpolitische Grundsatz, den „Aufstieg
vor Einstieg“ zu fördern. Ziel des Programms ist die Sichtung und Gewinnung von Führungskräften
mit Potenzial für anspruchsvolle und weiterführende Aufgaben im Unternehmen.

50 fokussieren: besser sein
In Personalentwicklungs-Seminaren (PE-Seminar) wurde das Ausmaß der Eignung für
weiter reichende Aufgabenstellungen durch besonders qualifizierte Experten überprüft. Nach
Abschluss aller Einschätzungen wurde den teilnehmenden Führungskräften im Potenzialgespräch
Rückmeldung über die Ergebnisse der Einschätzung gegeben. Je nach Ergebnis wurden
die Führungskräfte in den Kreis der Förderkandidaten aufgenommen. Für alle eingeschätzten
Führungskräfte wurden außerdem weiterführende Fördermaßnahmen vereinbart.
4. Besetzung von Führungspositionen
Bei der Besetzung von Führungspositionen im oberen Management werden Interessenten
anhand des Leitbildes und des speziellen Anforderungsprofils ausgewählt. Führungskräfte aus
dem Kreis der Förderkandidaten werden, Eignung für die spezielle Stelle vorausgesetzt,
bevorzugt.
5. Qualifizierungsprogramme
Seit Herbst 2000 werden, basierend auf den Anforderungen des Leitbildes, mehrstufige Qualifizierungsprogramme
durchgeführt. Dazu gehören das Pfleiderer Führungskolleg mit Themen
der Personalführung oder auch das Pfleiderer General Management-Programm mit Themen der
„Betriebswirtschaftlichen Führung von Business Units und Geschäftsprozessen“. An diesen
Seminaren nahmen 2002 über 250 Führungskräfte teil.
6. PRIMA: Projekte intelligent managen
Mit der Umsetzung der im Jahr 2002 angestoßenen Qualifizierungsoffensive „Projektmanagement“
wollen wir erreichen, dass unsere Führungskräfte und Mitarbeiter befähigt werden, noch
effektiver in Projekten arbeiten zu können. Wir beabsichtigen darüber hinaus, eine Gruppe
hoch qualifizierter Projektleiter für die verschiedensten Arten von Projekten aufzubauen und
weiterzuentwickeln, sowie geeignete Instrumente für die verschiedensten Arten von Projekten
zu entwickeln, einzuführen und zu nutzen.
Aber Projektmanagement ist mehr als nur eine Arbeitsmethode. Es ist eine spezifische
Führungsform und damit auch Bestandteil der künftigen Führungskultur, flexibel auf Problemlösungen
zu reagieren.
Gut ausgebildete Projektmanager können bereichsübergreifende Aufgaben noch effektiver
und intelligenter managen. Termin- und Kostenziele können wesentlich besser eingehalten
werden, nicht zuletzt auch durch den intelligenten Einsatz interner Leistungsträger. Wir reduzieren
externe Beratungsleistungen und werden künftig wesentlich besser das im Unternehmen
vorhandene Know-how nutzen können. Wir fördern damit den Weg von Pfleiderer in die
„Wissensgesellschaft“.
Im Berichtszeitraum führten wir Informationsveranstaltungen für Führungskräfte und
Projektmitarbeiter durch, analysierten das derzeitige Projektmanagement und konzipierten
Trainings und Beratungsangebote.

lagebericht personalbericht – zahlen und fakten pfleiderer ag 51
Kulturelles und gesellschaftliches Engagement
Mit seinen Produktionsstandorten in Deutschland ist Pfleiderer überwiegend in den Regionen
in das gesellschaftliche und kulturelle Leben der Städte eingebunden. Die Förderung von Stadtmarketing,
kleineren Festivals oder Sportereignissen steigert die Attraktivität des jeweiligen
Standortes und kommt somit auch Pfleiderer als Arbeitgeber in der Region zugute. Gerade
wenn kleinere Städte und Gemeinden nicht im Einzugsgebiet von Großstädten mit einem umfangreichen
Ausbildungs- und Kulturprogramm liegen, ist die Förderung durch die Industrieunternehmen
wichtig. So unterstützte Pfleiderer in 2002 beispielsweise ein Kinderheim in der
Region oder in Neumarkt auch das seit 23 Jahren stattfindende Radrennen „Bayern Rundfahrt“.
In nun schon siebenjähriger Tradition übernahm Pfleiderer auch in 2002 die Patenschaft
für den Oberpfälzer Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“. Pionierarbeit leistete Pfleiderer
schon in den vergangenen Jahren bei der Öffnung des Wettbewerbs auch für die Auszubildenden
des Unternehmens. Bei „Azubi forscht“ haben 2002 insgesamt vier Pfleiderer Auszubildenden-Teams
teilgenommen, von denen zwei ausgezeichnet wurden. Einem Team wurde im Bundeswettbewerb
sogar vom Bundespräsidenten der Sonderpreis des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall
überreicht. Die Förderung des Forschungswettbewerbs finanziert Pfleiderer jährlich
mit rund 35.000 Euro. Die jeweils jüngsten Gewinner des „Jugend forscht“-Wettbewerbs erhalten
von uns die Möglichkeit zur Teilnahme am Pfleiderer Weiterbildungscamp, wo sich die
Jugendlichen mit dem künftigen Berufsleben auseinandersetzen und ihre Forschungsideen in
die Praxis umsetzen können. Darüber hinaus werden in Kooperation mit ortsansässigen Schulen
Jugendliche generell beim Einstieg in das Berufsleben begleitet.
Des Weiteren engagiert sich Pfleiderer im Kampf gegen den Drogenmissbrauch. Die Gestaltung
und Unterstützung von Arbeitskreisen wird ergänzt durch Informationstage zum Thema
„Suchtgefahren“ für junge Pfleiderer Mitarbeiter.

52 fokussieren: besser sein
risikobericht
Durch den Verkauf der Geschäftsbereiche Dämmstofftechnik und Türen und Fenster hat sich
die Risikolandschaft des Pfleiderer Konzerns deutlich geändert. Durch die Verkaufserlöse hat
der Pfleiderer Konzern erhebliche finanzielle Handlungsspielräume zum Abbau der Konzernverschuldung
und für weitere Investitionen gewonnen. In Anbetracht dieser positiven Effekte
wurde bewusst in Kauf genommen, dass durch die Veräußerung der Geschäftsbereiche Buchverluste
entstehen. Für den langfristigen Erfolg des Pfleiderer Konzerns ist es aber wichtiger,
sich von der inländischen Baukonjunktur zu lösen, die Kostenvorteile im Geschäftsbereich Holzwerkstoffe
weiter auszubauen, die internationalen Aktivitäten auszuweiten und neue Marktpotenziale
zu erschließen. Mit der Konzentration auf die beiden Bereiche Holzwerkstoffe und
Infrastrukturtechnik, die in unterschiedlichen Märkten operieren, sowie dem geplanten weiteren
Ausbau des Auslandsgeschäftes ist nunmehr schon ein weitgehender Risikoausgleich im
Konzern geschaffen.
Risiko-Situation und Einzelrisiken
Gesamtwirtschaftliche und Branchenrisiken
Der Konzern wird auch im Planungszeitraum sein Geschäftsvolumen überwiegend noch im
Inland erwirtschaften und ist damit auch abhängig von der nach allen Wirtschaftsprognosen
weiterhin schwachen Binnenkonjunktur. Dies ist in der Geschäftsplanung ausreichend berücksichtigt
und stellt kein spezifisches Risiko dar. Konjunkturelle Risiken für die Absatzmärkte im
Ausland, mit nennenswerten Auswirkungen auf das Ergebnis, werden nicht gesehen.
Durch die neue Organisation und eine weitere Verschlankung der Overhead-Strukturen
hat Pfleiderer darüber hinaus die Voraussetzungen geschaffen, flexibel und effizient auch zukünftig
nicht auszuschließenden Beschäftigungsrisiken begegnen zu können.
Der Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik/Verkehrssysteme partizipiert weiterhin an
Neubau- und Modernisierungsprojekten der Deutsche Bahn AG. Darüber hinaus beteiligt sich
Pfleiderer an internationalen Großprojekten zum Ausbau der Hochgeschwindigkeitsstrecken.
Nach Auslaufen des noch bis Ende 2003 geltenden Rahmenvertrages rechnet die Branche damit,
dass mittelfristig Druck auf Preise und Konditionen entstehen könnte. Mit weiteren Rationalisierungen
sowie der Errichtung von bedarfsnahen Produktionsstätten soll einer möglichen
Verschlechterung der Ergebnisse entgegengewirkt werden. Insbesondere international wandelt
sich das Geschäft in diesem Bereich zunehmend vom Liefergeschäft zum Projektgeschäft. Dies
eröffnet einerseits höhere Ergebnischancen, stellt aber auch zusätzliche Ansprüche an die Auftragnehmer
hinsichtlich technischer Planung, Auftragsabwicklung und Logistik. Darauf bereitet
sich Pfleiderer mit organisatorischen und personellen Maßnahmen vor. Einem Einstieg von
Großunternehmen der Bauindustrie in das Geschäftsfeld schienengebundene Verkehrswege,
mit dem schon vor Jahren gerechnet wurde, hätten die derzeitigen Anbieter unter anderem ihre
jahrzehntelangen Erfahrungen und die Flexibilität ihrer mittelständisch organisierten, effizienten
Strukturen entgegenzusetzen.
Im Mastengeschäft hat sich Pfleiderer auf ein im Vergleich zu früheren Jahren niedrigeres
Auftragsvolumen seitens der Mobilfunkanbieter eingerichtet. Zusätzliche Risiken werden hier
nicht gesehen. Für die Werke in den USA, in denen Beton- und Kunststoffmaste gefertigt wer-

lagebericht risikobericht pfleiderer ag 53
den, stehen derzeit keine gravierenden Risiken, insbesondere keine Auslastungsprobleme an.
Einer in weiterer Zukunft denkbaren Marktsättigung im Bereich der Freileitungsmaste kann mit
Produkten für andere Anwendungszwecke begegnet werden. Mit der Fertigung in den USA
sieht sich Pfleiderer auch keinen politischen oder Währungsrisiken ausgesetzt. Das für die Vereinigten
Staaten immer zu beachtende Risiko auf dem Gebiet Produkthaftung wird aufgrund
des Qualitätssicherungsprogramms als sehr gering angesehen.
In der Business Unit Wind ist Pfleiderer mit der Entwicklung und Produktion von Onshoreund
Offshore-Anlagen tätig. Als Risiko, das ein Erreichen der Umsatzziele gefährden könnte,
wird im Bereich der Onshore-Anlagen die Verfügbarkeit von für Windparks in Frage kommenden
Standorten gesehen. Einzelanlagen sind ertragsmäßig auf Sicht nicht mehr interessant. Im
Bereich der Offshore-Anlagen sind für 2003 noch keine Umsätze geplant; hier haben alle Wettbewerber
ihre Entwicklungsprojekte noch nicht abgeschlossen. Das für diese Branche wichtige
Stromeinspeisungsgesetz wird auch weiteren Bestand haben.
Im Bereich der Holzwerkstoffe sind auch für 2003 Planabweichungen in Umsatz und Ergebnis
insbesondere aufgrund der unbefriedigenden Auftragslage der Möbelindustrie – hier besteht
selbst bei größeren und bekannten Herstellern die Gefahr eines Ausscheidens aus dem
Markt – und der erheblichen, das Preisniveau belastenden Überkapazitäten in der Spanplattenindustrie
nicht auszuschließen. Ziel des neuen Marketing- und Logistikkonzepts sind sowohl
Erlösverbesserungen als auch Kostensenkungen.
Risiken aus Änderungen der Währungsparitäten, mit jedoch nur geringen Auswirkungen
auf Umsatz und Ertrag des Bereiches, bestehen nur für die beiden Spanplattenwerke in Polen.
Mit einem steigenden Zinsniveau, das sich nachteilig auf die Auftragsvergabe auswirken
könnte, ist weder im Inland noch im Ausland zu rechnen.
Änderungen von Gesetzen, Verordnungen und steuerlichen Regelungen, die nennenswerten
Einfluss auf die Situation oder Entwicklung der Gesellschaft, der jeweiligen Branchen und
ihrer Märkte haben können, sind weder in Kraft getreten noch in Vorbereitung. Grundlegende
technologische Veränderungen bezüglich Einsatz oder Herstellung der im Konzern produzierten
Erzeugnisse sind nicht bekannt. Für die Standorte im In- und Ausland wird gleichfalls kein
Risiko aus Naturkatastrophen oder aufgrund politischer Veränderungen, noch eine besondere
Gefährdung im Zusammenhang mit Unruhen oder gezielter Sabotage gesehen.
Risiken aus den betrieblichen Aufgabenbereichen
Absatzrisiken
Der Markteintritt eines neuen starken Wettbewerbers wird vorläufig, und nur mit geringer Wahrscheinlichkeit,
lediglich für den Bereich Verkehrssysteme befürchtet. Auf Seiten der Kunden
sieht Pfleiderer für Konzentrationsprozesse, wie sie in der Vergangenheit zu verzeichnen waren,
keine Anzeichen und dementsprechend auch keine hieraus resultierenden Risiken.
Dagegen ist die Gefahr eines Konkurses auch bisher potenter Kunden in keinem der Bereiche
auszuschließen. Das Risiko von Forderungsausfällen ist entsprechend der erlassenen
Konzernrichtlinie durch Kreditversicherungen abgedeckt, wobei die vom Versicherer festgelegten
Selbstbehalte zu beachten sind. Das im Vorjahr festgestellte hohe Ausfallrisiko bei einem
Mobilfunkanbieter ist aufgrund entsprechender Zahlungseingänge entfallen.

54 fokussieren: besser sein
Obwohl mit einigen Kunden ein erfreulich hohes Geschäftsvolumen abgewickelt wird, ist
kein Bereich von einem Kunden in einem kritischen, existenzbedrohenden Maße abhängig; die
Abhängigkeit der in Polen produzierenden Betriebe von Möbelherstellern mit starkem Umsatz
in der Bundesrepublik soll in Zukunft durch den Ausbau des Exportes in die angrenzenden osteuropäischen
Staaten weiter zurückgefahren werden.
Mit den verstärkten Aktivitäten im Bereich der Windkraftanlagen, insbesondere für die
Ausrüstung von Windparks, ergibt sich die Notwendigkeit, Komponenten in größeren Stückzahlen
teilweise auch vorzufertigen. Daraus resultiert zwangsläufig ein entsprechendes Bestandsrisiko.
Forschungs- und Entwicklungsrisiken
Risiken aus einer möglichen Verletzung fremder Schutzrechte, die im Vorjahr im Bereich der
Dämmstofftechnik zu einem Patentstreit geführt hatten, werden nicht mehr gesehen. Das vorgenannte
Gerichtsverfahren ist durch Abschluss eines Vergleichs abgeschlossen. Belastungen
für die Zukunft sind damit ausgeschlossen.
Risiken im Bereich Technologie oder Fertigungstechnik werden nicht gesehen, da
Pfleiderer mindestens auf dem aktuellen Stand der Technik ist.
Produktions- und Beschaffungsrisiken
Die Erzeugnisse der Gesellschaft werden mit kontinuierlich arbeitenden Anlagen oder in mehrschichtig
arbeitenden Betrieben gefertigt. Damit sind die Bereiche in hohem Maße von der
Einsatzbereitschaft der Anlagen und der Verfügbarkeit des Materials abhängig. Störungen und
Ausfällen wird durch ein aktiv vorbeugendes Instandhaltungsmanagement begegnet, wobei das
Ausfallrisiko durch zusätzliche Beschaffung von Reserveaggregaten und -teilen reduziert wurde.
Bei der Be- und Verarbeitung von Holz, wenn insbesondere mit Leim beaufschlagte Holzspäne
und -stäube unter hoher Temperatur getrocknet werden, sind Brand- und Explosionsfälle
nicht auszuschließen. Hierfür existieren, abgestimmt mit den Sachversicherern, die erforderlichen,
technischen und organisatorischen Vorkehrungen sowie für einen möglichen Schadensfall
festgelegte Einsatz- und Katastrophenpläne. Der Einsatz der eigenen Werksfeuerwehr in
Koordination mit den örtlichen Feuerwehren wird regelmäßig geprobt. Der Gefahr von Kundenabwanderungen
bei möglicherweise längeren Anlagenausfällen kann Pfleiderer überwiegend mit
Lieferungen aus anderen Betrieben des Konzerns entgegenwirken.
Großschäden, Maschinen- und Anlagen(bruch)schäden sind durch entsprechende
Versicherungen gedeckt, was neben den direkten Feuerschäden auch mögliche Verluste durch
Betriebsstillstand abdeckt. Dem Risiko zukünftig deutlich angehobener Selbstbehalte in der
Sachversicherung wird mit erhöhten Anstrengungen im Bereich Brandverhütung und Schadensbegrenzung
begegnet.
Aufgrund der zum Teil mengenmäßig nahezu unbeschränkten Beschaffungsmöglichkeiten
der benötigten Einsatzstoffe (Rohholz, Sand, Kies, Zement) und einer Einkaufspolitik, die auf
ein konsequentes Single-Sourcing verzichtet, ist der Pfleiderer Konzern nicht von einzelnen
Lieferanten abhängig. Die termingerechte Verfügbarkeit der Rohstoffe wird durch eine entsprechende
Einkaufslogistik und ergänzend durch Lagerhaltung abgesichert. Risiken in massiven
Preiserhöhungen der Rohstoffe werden derzeit nicht gesehen. Durch Errichtung von Kraft-
Wärme-Kopplungsanlagen (KWK), bei denen im Bereich Holzwerkstoffe Restholz als Brennstoff
eingesetzt wird, senkt Pfleiderer gezielt die Abhängigkeit von der Energiekostenentwicklung.

lagebericht risikobericht pfleiderer ag 55
Personelle Risiken
Bei einer ausgeglichenen Altersstruktur im Bereich Fach- und Führungskräfte, mit einem attraktiven
Vergütungssystem und flankierenden Programmen zur Bindung qualifizierter Mitarbeiter
sieht Pfleiderer keine Risiken, die benötigten Fach- und Führungskräfte im Hause zu halten
oder zu beschaffen.
Risiken aus der Finanzierung
Mit den hohen Investitionen und der Ausweitung des Geschäftsvolumens hat sich in den vergangenen
Jahren das Risiko, Kredite nur noch zu höheren Zinssätzen und ungünstigeren Konditionen
zu erhalten, erhöht.
Dem Unternehmen stehen derzeit unausgeschöpfte Kreditlinien im kurz- und langfristigen
Bereich in einem dreistelligen Millionenbetrag zur Verfügung. Positiv ausgewirkt hat sich auch
die Reduzierung der Konzernverschuldung mittels der Veräußerungserlöse. Somit stellt das verfügbare
Kreditvolumen aus heutiger Sicht eine auch für das geplante Wachstum des Konzerns
ausreichende Finanzierungs- und Liquiditätsversorgung sicher. Eine nennenswerte neue Kreditaufnahme
ist in nächster Zeit nicht geplant.
Angesichts eines vergleichsweise geringen Geschäftsvolumens außerhalb des Euro- und
Dollarraumes und einer gezielten Kurssicherung werden nennenswerte Kursrisiken nicht gesehen.
Dieselbe Aussage gilt für den Planungszeitraum angesichts bestehender Kreditlinien
und der damit fixierten Konditionen auch für das Zinsrisiko.
Die Zentralisierung der Finanzierungsaufgaben in der Holding ist Gewähr für eine professionelle
Durchführung und sichert die Planung und laufende Kontrolle der Konzernfinanzen. Das
in der Verantwortung der operativen Bereiche liegende Debitorenmanagement wird von dieser
Stelle überwacht, wobei der Kontrolle der von der Kreditversicherung gesetzten Limite angesichts
zunehmender Insolvenzfälle eine immer größere Bedeutung zukommt. Derivative Finanzinstrumente
dürfen nur zentral und nur zu Sicherungszwecken eingesetzt werden.
Rechtliche Risiken
Prozesse und Rechtsstreitigkeiten, die einen erheblichen Einfluss auf das Ergebnis oder die
Geschäftstätigkeit des Konzerns oder seiner operativen Bereiche haben können, sind nicht anhängig
oder angekündigt. Eine eigene Rechtsabteilung in der Konzernholding stellt die formal
und inhaltlich korrekte Handhabung rechtlich relevanter Sachverhalte, insbesondere bei der Abfassung
von Verträgen und bei der Prozessführung, im gesamten Konzern sicher.
Sonstige Risiken und IT-Risiken
Wesentliche Risiken im Bereich Informatik/EDV konnten durch Übergabe der Hardware,
insbesondere der Mainframes und der Datennetze sowie des Betriebes der Systeme auf spezialisierte
Fachunternehmen verlagert bzw. abgebaut werden.

56 fokussieren: besser sein
Mit der Umstellung der letzten Beteiligungsgesellschaft sowie zweier weiterer wichtiger
Funktionen in einem Teilbereich auf SAP R/3 werden in 2003 nicht unerhebliche Risiken beseitigt,
die stets mit dem Einsatz von eigenentwickelten Programmen oder von kleineren Herstellern
verbunden sind.
Das IT-Sicherheitskonzept wird laufend überprüft und verbessert, insbesondere im Hinblick
auf das Eindringen Dritter, den unberechtigten Zugriff von internen Stellen auf die Daten
des Unternehmens, die Sicherheit der externen Datenübermittlung und die Abwehr von Viren.
Bereits in 2002 hat der Sachversicherer eine Prämienerhöhung durchgesetzt. Neben
einer weiteren erheblichen Prämiensteigerung rechnet Pfleiderer, ebenso wie die gesamte inländische
Spanplattenindustrie, für 2003 mit einer deutlichen Heraufsetzung der Selbstbehalte.
Pfleiderer überprüft deshalb zusammen mit dem Versicherungsmakler das gesamte Sachversicherungskonzept
im Konzern und untersucht entsprechende Alternativen, auch bezüglich der
Versicherer.
Zentral für den Konzern und in den Geschäftsbereichen wird ein Umweltbeauftragter
bestellt, der entsprechende Richtlinien, insbesondere für Produktion und Lagerhaltung erlässt
und die Verfahren mit dem Ziel der Schwachstellenbeseitigung überprüft. Angesichts seiner
Produkte und der eingesetzten Rohstoffe sieht sich Pfleiderer keinen besonderen Risiken ausgesetzt.
Umweltbelastungen aus den vor mehr als einem Jahrzehnt stillgelegten Holzmastenund
-schwellenbetrieben sind von eigenen Mitarbeitern und externen Fachstellen untersucht
worden. Die dabei ermittelten Sanierungsaufgaben werden laufend erfüllt; die daraus resultierenden
Kosten sind überschaubar. Rückstellungen wurden gebildet.
Gesamtrisiko
Im Pfleiderer Konzern werden keine Risiken gesehen, die einzeln erkennbar nach Schadenshöhe
und Eintrittswahrscheinlichkeit das Fortbestehen der Gesellschaft gefährden. Es werden
ebenfalls keine Risiken gesehen, die bezüglich eines möglichen Schadeneintritts eine hohe
Korrelation zum Eintritt anderer Risiken aufweisen und dadurch den Bestand des Pfleiderer
Konzerns gefährden könnten. Es wurden auch keine Risiken ausgemacht, die erkennbar in einer
überschaubaren Zeit nach 2003 zu einer Bestandsgefährdung führen werden. Die Anzahl der
in den Konzern-Risikobericht aufgenommenen Risiken hat sich, mit jetzt 45, gegenüber dem
Vorjahr (68) entsprechend der Veräußerung der beiden Geschäftsfelder Dämmstoffe und Türen
und Fenster deutlich verringert; die Zahl der Risiken für die verbliebenen Bereiche hat sich
gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Rund die Hälfte der im Vorjahr ermittelten Risiken
wurde als nicht mehr existent oder nicht mehr relevant nicht mehr in das Risikoportfolio 2003
aufgenommen. Das Schadenspotenzial der für die verbliebenen Geschäftsbereiche ermittelten
Risiken hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund 15 Prozent vermindert; dabei liegt dieses in
mehr als einem Drittel der Einzelrisiken unter 1 Mio. Euro. Das Schadenspotenzial des höchsten
Risikos im Portfolio 2003 liegt um 50 Prozent unter dem für 2002 höchsten Risiko, wobei
diesem nur eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit beigemessen wird. Die Anzahl der hohen
Einzelrisiken hat sich im gleichen Zeitraum für den Gesamtkonzern um 75 Prozent vermindert.
Die internationale Rating Agentur Fitch Ratings hat im Dezember 2002 das Rating für
Senior Unsecured Debt der Pfleiderer AG von BBB- auf BB+ gesenkt, obwohl die Veräußerung
der zwei Geschäftsbereiche Dämmstofftechnik und Türen und Fenster erfolgreich abgeschlos-

lagebericht risikobericht pfleiderer ag 57
sen werden konnte und ein stabiler Cashflow des Business Centers Infrastrukturtechnik den
Konzern unterstützt. Die Rating Agentur rechnet allerdings weiterhin mit einem anhaltend
schwierigen Marktumfeld im Bereich der Holzwerkstoffe. Durch die Herabstufung können sich
künftige Neufinanzierungen kostenintensiver gestalten.
Risikomanagement und Früherkennungssystem
Das gemäß KonTraG für den gesamten Konzern eingerichtete Risiko-Früherkennungssystem
basiert zunächst auf einer klaren und den Belangen eines diversifizierten Konzerns entsprechenden
Organisation und einer fixierten Geschäftsstrategie und -planung. Entsprechende Planungs-
und Controllingsysteme sind bei Pfleiderer eingerichtet. Ein laufendes Berichtswesen
und ein monatliches Monitoring der Bereiche, an dem die Mitglieder des Konzernvorstandes
teilnehmen, stellen eine schnelle und umfassende Information des Konzernvorstandes sicher.
Organisationsrichtlinien werden, koordiniert durch eine entsprechende Stelle in der Holding,
laufend aktualisiert und verfeinert. Die Konzernrevision der Pfleiderer AG führt plangemäß Wirtschaftlichkeits-,
Organisations- und Ordnungsmäßigkeitsprüfungen durch und überwacht die
Einhaltung von Gesetzen und internen Richtlinien. Durch ein Qualitätsmanagement in allen Geschäftsbereichen,
eine zentrale Rechtsabteilung, Umweltschutzbeauftragte auf Bereichs- und
Konzernebene, eine zentralisierte Konzernfinanzierung und institutionalisierte Zusammenarbeit
mit einem der größten Industrieversicherungsmakler sollen entsprechende Risiken im Konzern,
soweit als möglich, ausgeschlossen werden.
Das gemäß KonTraG eingerichtete Risikomanagement der Gesellschaft umfasst
■ Risiko-Ermittlung und Risiko-Beurteilung
■ Feststellung der derzeitigen Risiko-Behandlung
■ Festlegung neuer, ergänzender Maßnahmen zur Risiko-Behandlung
■ Verfolgung der Risiko-Entwicklung und der Maßnahmen.
Die in der Holding eingerichtete Stelle Risikomanagement hat das Risikomanagementsystem
weiterzuentwickeln, die Arbeiten zu koordinieren und zu überwachen, die Konzernberichte
zu erstellen und Informationen über Risiken schnell und gesichert an den Vorstand
weiterzuleiten, sowie die Bereiche in der Durchführung des Risikomanagements zu unterstützen.
Für das rechtzeitige Erkennen und die sachgerechte Behandlung der Risiken sind die operativen
Bereiche verantwortlich. Sämtliche Risiken wurden mit ihrer möglichen Schadenhöhe
und ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit beurteilt, wobei einer Quantifizierung der Risiko-Potenziale
der Vorrang vor verbalen Beschreibungen gegeben wird. In bereichsbezogenen Workshops,
an denen neben den Bereichsleitungen auch Mitarbeiter aus den Standorten der Gesellschaft
teilnehmen, werden die Risiko-Inventare der Bereiche ermittelt.
Die Ergebnisse der Erhebungen werden in einem Risikobericht detailliert dem Gesamtvorstand
zur Kenntnis gebracht, von ihm diskutiert und dem Aufsichtsrat und Abschlussprüfer
vorgelegt. Der jeweils zum Jahresende erstellte Risikobericht sowie die Risiko-Inventare der
Bereiche werden unterjährig regelmäßig aktualisiert, wobei Änderungen und Maßnahmen erläutert
und dokumentiert werden.

58 fokussieren: besser sein
43%
■ IR
■ PR
■ Sonstige
4%
Aufteilung CC-Ausgaben
53%
marketing und kommunikation
Die Marketing- und Kommunikationsaktivitäten des Pfleiderer Konzerns sind nach ihrer Funktionalität
und Zielgruppenansprache gegliedert. Die Kundenansprache erfolgt primär aus den
Business Centern heraus, da hier der direkte Kundenkontakt stattfindet und die jeweiligen
Marketingkonzepte optimal ausgerichtet werden können. In der zentralen Funktion Corporate
Communication werden ergänzend die interne Mitarbeiterkommunikation, die Public und
Investor Relations zusammengefasst. Rund 82 Prozent der gesamten Marketingaufwendungen
in Höhe von 8,5 Mio. Euro wurden in den Business Centern Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik
für die Kundenkommunikation verwendet. Das Budget der Corporate Communication
verteilte sich folgendermaßen: 53 Prozent für Investor Relations, 43 Prozent für Public Relations
und Mitarbeiterkommunikation und 4 Prozent für sonstige Aktivitäten der Kommunikation,
z.B. den Internetauftritt.
Als zentrale Kommunikationsmedien nutzt Pfleiderer neben dem Geschäftsbericht und
der Hauptversammlung vor allem auch die Kunden- und Mitarbeiterzeitschriften „Imagine“.
Sowohl aktuelle Themen der operativen Geschäftsentwicklung, Projektvorstellungen als auch
die Vorstellung internationale Standorte, Jubiläen und Auszeichnungen werden den internen
und externen Lesern vorgestellt. Über unsere Website www.pfleiderer.com kann das jeweils
aktuelle Exemplar bestellt werden.
Holzwerkstoffe
Im Jahr 2002 waren die Marketingaktivitäten des Business Centers Holzwerkstoffe vollständig
auf die Kundenansprache ausgerichtet. Vor allem für die Verkaufsförderung und zur Ansprache
neuer Kunden wurde ein breiter Marketingmix eingesetzt. Rund die Hälfte des Marketingbudgets
der Pfleiderer Holzwerkstoffe wurde für Messen und Fachausstellungen in 2002 verwendet.
So präsentierte Pfleiderer Holzwerkstoffe im Februar 2002 auf der international führenden
Möbelzuliefermesse „Zuliefermesse Ost-Westfalen“ (ZOW) neben dem vollständigen Produktportfolio
auch den neuesten Designreport. Dieses Trendbarometer setzt die aktuellen Gestaltungstrends
in neue Dekorkreationen für die Möbelindustrie um und schafft die Verbindung von
neuesten Farbtrends und aktuellem Möbeldesign.
Vor dem Hintergrund der strategischen Neupositionierung der Pfleiderer AG hat der Bereich
Pfleiderer Holzwerkstoffe ein neues Vertriebs- und Marketingkonzept entwickelt, um künftig
das Produktportfolio zielgruppenspezifischer zu gestalten und die Kunden individueller zu
betreuen. Die Einführung und Umsetzung erfolgt sukzessive im laufenden Jahr.
Infrastrukturtechnik
Die Marketingaktivitäten des Business Centers Infrastrukturtechnik orientierten sich im Jahr
2002 vor allem an der Kundenansprache. Ziel der Bemühungen ist, die Marktpotenziale durch
Cross Selling-Maßnahmen zu erschließen und in bestehenden Märkten die Marktanteile
auszubauen. Rund die Hälfte des Marketingbudgets der Pfleiderer Infrastrukturtechnik wurde

lagebericht marketing und kommunikation/investor relations pfleiderer ag 59
für Messen und Fachausstellungen in 2002 verwendet. Die Pfleiderer Wind Energy war auf der
Hannover Messe im April 2002 vertreten, wo sie neben der Systemlösung für den Offshore-Einsatz
– die MULTIBRID ® -Technologie – auch das Regelprinzip für Rotorblätter, die Fernüberwachung
für den Anlagenbetrieb sowie die maximale Ausnutzung des Standorts mittels kranloser
Montage darstellte. Die Pfleiderer Verkehrssysteme präsentierte im September auf der InnoTrans
in Berlin, einer Fachausstellung für Verkehrstechnik, neue Varianten des Systems
„Feste Fahrbahn“ für den Fern- und Nahverkehr. Mit eigenen Symposien in Nürnberg und Berlin
hat der Geschäftsbereich Telekommunikation gemeinsam mit 15 Partnerfirmen die zurzeit dominierenden
Herausforderungen der Mobilkommunikation diskutiert und die eigene Kompetenz
als Turnkey-Anbieter dargestellt.
investor relations
Das Börsenjahr 2002 war nach dem bereits schwierigen Jahr 2001 ebenfalls von rückläufigen
Kursen geprägt. Skandale um Bilanzerstellungen und Kursmanipulationen trugen dazu bei, dass
das Vertrauen in die Aktie als Kapitalanlage weiter zurückgegangen ist. Vor diesem Hintergrund
litten gerade die Aktien von Small und Mid Caps unter ausgeprägten Kursverlusten. In zahlreichen
Einzelgesprächen und Investorenkonferenzen hat der Vorstand in 2002 die Neupositionierung
des Konzerns vermittelt und die Geschäftslage erläutert. Doch im allgemein schwachen
Kapitalmarkt musste auch die Pfleiderer Aktie auf Jahresfrist einen Kursverlust um 4,53 Euro
oder rund 60 Prozent hinnehmen.
Kursverhältnis der Pfleiderer Aktie im Verhältnis zum SDAX
(Bezugsbasis: 1.1.2002)
30
15
0
–15
–30
–45
–60
–75
2.1. 2 3 4 5 6 7
2002
8 9 10 11 30.12.
Performance der Pfleiderer Aktie in Prozent Performance SDAX-Index

60 fokussieren: besser sein
29,57% 70,43%
■ Pfleiderer UV
■ Free Float
Aktionärsstruktur
Die Aktivitäten des Bereichs Investor Relations waren in 2002 neben der persönlichen
Kommunikation mit institutionellen und privaten Anlegern vor allem von der Erstellung des Geschäftsberichts
2001 und der jährlichen Hauptversammlung am 2. Juli 2002 geprägt. Dank der
Umstellung auf Namensaktien im Oktober 2001 konnten die Aktionäre direkt von Pfleiderer zur
Hauptversammlung eingeladen werden. Darüber hinaus versendet Pfleiderer an die Aktionäre
bei Bedarf aktuelle Pressemitteilungen und Quartalsberichte. Der Geschäftsbericht dient neben
den Quartalsberichten der Pfleiderer AG als wesentliches Kommunikationsmedium zwischen
dem Konzern und der Financial Community. Im Bemühen um eine transparente Darstellung der
Aktivitäten und Finanzlage des Konzerns haben wir den Geschäftsbericht 2001 inhaltlich noch
detaillierter auf die Informationsbedürfnisse unserer Investoren abgestimmt. Im Rahmen des
Geschäftsberichts-Wettbewerbs 2001 des Manager Magazin wurde Pfleiderer für die ausführliche
Berichterstattung mit dem dritten Platz der SDAX-Unternehmen belohnt.
Die Hauptversammlung ist vor allem für unsere Privatanleger das wichtigste Ereignis
im Jahr. Am 2. Juli 2002 kamen rund 1.500 Besucher an den Stammsitz der Pfleiderer AG in
die Jurahallen in Neumarkt und informierten sich aus erster Hand über die im Mai bekannt
gegebene Neupositionierung des Konzerns. U.a. wählte die Hauptversammlung Herrn Koehler,
Vorstandsvorsitzender der SGL Carbon AG, und Herrn Fiedler, Executive Vice President der
Ball Corporation, vormals Schmalbach-Lubeca AG, neu in den Aufsichtsrat.
Dividendenpolitik
Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung des Pfleiderer Konzerns wurden die Geschäftsbereiche
Dämmstofftechnik und Türen und Fenster im Geschäftsjahr 2002 veräußert. Obwohl
Verkaufserlöse in Höhe von rund 225 Mio. Euro erzielt werden konnten, wurden kumulierte
Buchverluste wirksam, die zu einer Schmälerung der Kapitalrücklage führten. Da Kapitalrücklagen
aufgelöst wurden, darf gemäß §150 Abs. 4 Aktiengesetz für das Geschäftsjahr 2002
keine Gewinnausschüttung erfolgen.
Für das Geschäftsjahr 2003 werden wir uns bei der Ausschüttung der Dividende am
erwirtschafteten Ertrag und freien Cashflow orientieren.
2002 2001
Aktienkurs am 31.12. 2,75 Euro 7,28 Euro
Höchst-/Tiefstkurse 9,00/2,55 9,00/6,55
Durchschnittlicher Tagesumsatz 11.271 Stück 12.723 Stück
Anzahl Aktien 42,685 Mio. 42,685 Mio.
Grundkapital 109.274.000 Euro 109.274.000 Euro
Marktkapitalisierung am 31.12. 121,65 Mio. Euro 310,75 Mio. Euro
Gewichtung im SDAX 2,23% 3,29%
Wertpapierkennummer 676 474 676 474
Börsenkürzel PFD4 PFD4
ISIN DE0006764749 DE0006764749
Ergebnis/Aktie –0,93 Euro 0,57 Euro

lagebericht investor relations/nachtrags-/prognosebericht pfleiderer ag 61
nachtrags-/prognosebericht
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Zum Jahresbeginn 2003 weist die Weltwirtschaft wesentliche Unsicherheitsfaktoren auf, die
den führenden Marktforschungsinstituten eine zuverlässige Prognose erschweren. Der drohende
Irak-Konflikt, steigende Rohölpreise und die mangelnden Perspektiven an den internationalen
Kapitalmärkten sorgen für Verunsicherung über den Jahreswechsel hinaus. Ausschlaggebend
für die Entwicklung in 2003 ist auch die US-Wirtschaft.
Die Abwertung des Dollars dürfte sich nach den Prognosen des ifo-Instituts im Jahr 2003
fortsetzen. Die Gründe hierfür liegen vor allem in den anhaltenden Terrorismusängsten, dem
weiter steigenden Leistungsbilanzdefizit der USA, anhaltenden Kapitalmarktschwankungen und
niedrigen Zinsen – die US-Zentralbank hat im November 2002 die Zinsen auf 1,25 Prozent
gesenkt. Für 2003 kann aber mit einer leichten konjunkturellen Aufwärtsbewegung gerechnet
werden, wenn sich der private Konsum und Wohnungsbau normalisiert. Basierend auf dem
niedrigen Dollar ist mit einer Ausweitung des Exports der USA zu rechnen. Das reale Bruttoinlandsprodukt
wird in 2003 vermutlich um etwa 2,5 Prozent zunehmen.
Im Euroraum wird das Jahr 2003 mit nur geringfügig gesteigerter Nachfrage und Produktion
beginnen. Die Steuer- und Abgabeerhöhungen sowie die im Herbst 2002 vorgezogene
Bauproduktion wirken retardierend. Das reale Bruttoinlandsprodukt im Euroraum wird um etwa
1,5 Prozent zunehmen. Im Verlauf des Jahres 2003 werden die Bauinvestitionen ihren Tiefpunkt
erreichen.
Die Ankündigung und teilweise Umsetzung der Erhöhung von Steuern und Sozialabgaben
durch die Bundesregierung zum Jahresende 2002 hat zu einer weiteren Verschlechterung des
Wirtschaftsklimas in Deutschland geführt. Bei einem gedämpften privaten Konsum dürfte sich
im weiteren Jahresverlauf allerdings die Unsicherheit legen und zu einer leichten Belebung führen.
Im Zuge einer allmählichen Erholung der Weltkonjunktur werden auch die deutschen Exporte
in 2003 wieder zunehmen. Basierend auf dem Euro-Dollar-Verhältnis wird sich auch die
preisliche Wettbewerbssituation weniger verschlechtern als noch in 2002. Vor allem aus den
Ländern Mittel- und Osteuropas, die sich im Aufbau befinden, ist mit einer verstärkten Nachfrage
nach Investitionsgütern zu rechnen (ifo-Konjunkturprognose 2003).
Das Hamburger Welt-Wirtschafts-Archiv HWWA geht dagegen von einer Steigerung des
realen Bruttoinlandsprodukts in Deutschland von nur 0,7 Prozent aus. Des Weiteren rechnet
das Marktforschungsinstitut mit erhöhten Arbeitslosenzahlen sowie der Gefahr, dass die
Bundesregierung in 2003 erneut das europäische Defizitkriterium von einer maximalen Neuverschuldung
um 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes nicht wird einhalten können.

62 fokussieren: besser sein
Künftige Beschaffung
Die künftige Entwicklung der Beschaffungs- und Absatzkonditionen ist wesentlich abhängig von
den konjunkturellen und Branchenentwicklungen der jeweiligen Märkte, in denen Pfleiderer
tätig ist. Aufgrund der anhaltend schwierigen konjunkturellen Lage vor allem in Deutschland
wird die künftige Entwicklung des Konsumverhaltens der Verbraucher für die Möbelindustrie als
Kunden der Pfleiderer Holzwerkstoffe maßgeblich sein. Wir gehen für 2003 von einem anhaltenden
Preis- und Konditionenwettbewerb in diesem Geschäftsbereich aus.
Die gültigen Prämissen für Lieferantenbeziehungen sind auch künftig durch lang- und
mittelfristige Rahmenverträge abgesichert. Beschaffungsmengen und Lieferfristen für Rohstoffe
zur Herstellung unserer Produkte sind so kalkuliert, dass jederzeit die notwendige Verfügbarkeit
unter Berücksichtigung der optimalen Lagerkonditionen eingehalten wird. Obwohl Rahmenpreise
für die Rohstoffe in Rahmenvereinbarungen festgelegt wurden, muss davon ausgegangen
werden, dass korrespondierend zu der jeweiligen Marktentwicklung Nachverhandlungen durchgeführt
werden. Positive Auswirkungen auf Lagerzeiten durch Lagervereinbarungen vor allem
mit Papierlieferanten und somit auch auf die Liquidität konnten bereits in 2002 durch die Einführung
der Just-in-Time-Belieferung im Business Center Holzwerkstoffe erzielt werden. Aufsetzend
auf diesen Strukturen erwarten wir für das kommende Jahr keine nennenswerte zusätzliche
Belastung der Liquidität durch Materialbeschaffungsmaßnahmen.
Aufgrund der bestehenden internationalen Konfliktsituationen und den bereits in 2002
gestiegenen Rohölpreisen ist für das Jahr 2003 mit einer volatilen Preissituation bei auf Rohöl
und Gas basierenden Rohstoffen zu rechnen. Die Rahmenvereinbarungen mit unseren Lieferanten
sind jedoch überwiegend langfristig ausgelegt, so dass nicht von einer signifikanten Beeinflussung
der Fertigungskosten für das Geschäftsjahr 2003 auszugehen ist.
Die Beschaffungssituation von Frisch- und Gebrauchtholz zur thermischen und stofflichen
Verwertung in unseren Biomasse-Kraftwerken bzw. Spanplattenproduktionen ist durch die
Tochtergesellschaft Interwood GmbH langfristig abgesichert und birgt keine außergewöhnlichen
Preisrisiken.
Künftige rechtliche Unternehmensstruktur
Die Organisationsstruktur des Pfleiderer Konzerns wird kontinuierlich auf ihre Kosteneffizienz
hin angepasst. Eine Umorganisation und Änderung der rechtlichen Subeinheiten des Konzerns
wird laufend vor dem Hintergrund der ertragsorientierten Wachstumsstrategie des Konzerns
überprüft.
Die inländischen Holzwerkstoff-Produktionsstandorte sowie die Logistik und kaufmännischen
Steuerungsfunktionen werden künftig unter dem Dach der Pfleiderer Holzwerkstoffe
GmbH & Co. KG zusammengeführt. Als eigenständige Tochtergesellschaften werden die
Business Units Tipla, Interwood und Eltec geführt. Die Leitungsstrukturen sind bereits funktional
ausgerichtet worden. Mit der Konzentration auf die Holzwerkstoffe, Maste (künftig:
Poles & Towers) und Verkehrssysteme (künftig: track systems) werden sich auch die Konzernleitungsstrukturen
verändern. Insbesondere wird der Vorstand der Pfleiderer AG verstärkt
operative Führungsaufgaben in den Geschäftsfeldern übernehmen.

lagebericht nachtrags-/prognosebericht pfleiderer ag 63
Die Trennung von den Bereichen Eltec und Tipla ist in 2003 vorgesehen und bereits in
den Zahlen zum Jahresende unter „nicht-fortzuführende Aktivitäten“ ausgewiesen. Für die
Windaktivitäten des Pfleiderer Konzerns wird mittelfristig ein Partner gesucht, der die Aktivitäten
fortführt und ein angemessenes Entwicklungsumfeld bieten kann. Vor diesem Hintergrund wird
im Konzernabschluss dieser Bereich ebenfalls unter „nicht-fortzuführende Aktivitäten“ ausgewiesen.
Die Entwicklung der Offshore-Technologie MULTIBRID ® ist bereits erfreulich weit
fortgeschritten und verspricht in einem adäquaten Unternehmensumfeld ein erfolgreiches
Geschäft zu werden.
Künftige Organisation
Das Business Center Holzwerkstoffe wird im laufenden Jahr 2003 die Kundenansprache stärker
auf die Zielgruppen ausrichten und mit einem überarbeiteten Markenkonzept neu fokussieren.
Hierauf aufbauend werden die Vertriebs-, Marketing- und Produktionsfunktionen neu organisiert.
In einer umfassenden Kunden- und Marktbefragung wurden die Bedarfe der wichtigsten
Kundengruppen Industrie und Handel analysiert und im künftigen Markenkonzept der Pfleiderer
Holzwerkstoffprodukte berücksichtigt.
Mit einem neuen, flexibleren Produktions- und Logistikverbund werden die Pfleiderer
Holzwerkstoffe dem Kerntreiber des Holzwerkstoffgeschäfts Rechnung tragen: der kurzfristigen
Warenverfügbarkeit. Durch die Zusammenfassung der verschiedenen Produktionsstandorte in
Deutschland werden kürzere Lieferzeiten auch für Kleinmengenbestellungen erzielt, so dass ein
großer Teil des Sortiments innerhalb von 48 Stunden verfügbar sein wird. Die Sicherstellung,
dass alle Produktionsanlagen gleiche Produktqualitäten und -varianten liefern können, garantiert
dem Kunden eine gleich bleibende Qualität bei verkürzten Lieferzeiten und vollständigem
Lieferumfang verschiedener Produkte.
Die Fokussierung auf die Geschäftsbereiche Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik unter
Abgabe der Bereiche Dämmstofftechnik und Türen und Fenster wurde zum 1. Januar 2003
in einer Straffung der Overheadstrukturen des Pfleiderer Konzerns fortgeführt, um hier eine
erhöhte Führungsintensität zu erzielen. Dies spiegelt sich in veränderten Leitungsstrukturen
wider. Kürzere Entscheidungswege, erhöhte Effizienz und die stärkere Verzahnung von strategischen
und operativen Aufgaben sind die positiven Effekte, die wir hiervon erwarten.
Änderungen im Personal- und Sozialbereich
Die Personalpolitik des Pfleiderer Konzerns wird künftig weitergeführt werden. Die Produktivität
des Konzerns wird laufend auch vor dem Hintergrund der Effizienz des Einsatzes von Mitarbeitern
und Strukturen überprüft.
Das Personalentwicklungsprogramm, das unter dem Dach des Business Campus zusammengefasst
ist, wird gemäß dem langfristig angelegten Entwicklungsplan in 2003 fortgesetzt.
Es ist vor allem vorgesehen, die verschiedenen Programme und Maßnahmen in die weitere
Organisation zu tragen und auf weitere Mitarbeiterbereiche auszudehnen. Im Rahmen des
allgemeinen Kostensparprogramms werden auch die Aufwendungen für den Bereich Personalentwicklung
angepasst.

64 fokussieren: besser sein
Künftige Investitionen
Die schlechte Konjunkturentwicklung lässt uns bei künftigen Investitionsvorhaben sorgfältig
und zurückhaltend vorgehen. Wir werden aus der Vielzahl an Projekten diejenigen auswählen,
die besondere Entwicklungs- und Ertragspotenziale versprechen. In der Summe wird das Investitionsbudget
zunächst auf Höhe der Abschreibungen von rund 50 Mio. Euro liegen.
Zur nachhaltigen Senkung der Energiekosten bei der Spanplattenproduktion wird auch für
die Standorte Leutkirch und Rheda-Wiedenbrück die Errichtung eines Biomasse-Heizkraftwerkes
als Kraft-Wärme-Kopplung geplant.
Für 2003 ist die Ausweitung der Produktionsanlage in Wieruszow, Polen, auf großformatige
Spanplatten vorgesehen, um eine breitere Kundenschicht in der Möbelindustrie beliefern zu
können und somit weitere Marktanteile hinzuzugewinnen. Vor allem die Konkurrenzfähigkeit in
den baltischen Staaten, Russland und Skandinavien wird hierdurch nachhaltig verbessert. Die
mittelfristige Planung des Pfleiderer Konzerns sieht des Weiteren die Aufnahme eigener Holzwerkstoffproduktionen
in Russland vor. Wir sehen hier einen viel versprechenden und wachstumsträchtigen
Markt, der zur Vorbereitung des Markteintritts schon in 2002 von unseren polnischen
Standorten beliefert wurde.
Darüber hinaus hat die Ergänzung des eigenen Produktportfolios um Produktionsanlagen
für Mitteldichte Faserplatten eine hohe Priorität bei den Pfleiderer Holzwerkstoffen.
Der Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik wird in 2003 vor allem in die Stärkung des
Bereichs track systems investieren. Der hohe Qualitätsstandard und das fundierte Know-how
führte zu einer erhöhten Nachfrage nach Pfleiderer Fahrwegsystemen. Vor diesem Hintergrund
werden wir in 2003 besonders im Bereich der „Festen Fahrbahn Rheda“ für Hochgeschwindigkeitsstrecken
von Fernbahnen mit Geschwindigkeiten von mehr als 300 km/h investieren.
Im Rahmen des Projekts „HSL-Zuid“, bei dem die Städte Amsterdam und Brüssel durch eine
Hochgeschwindigkeitstrasse miteinander verbunden werden, wird Pfleiderer ein Schwellenwerk
in den Niederlanden errichten. Des Weiteren ist ein Schwellenwerk in Rumänien sowie eines
in Brandenburg geplant.
Künftige Forschung und Entwicklung
Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit der Pfleiderer AG findet vor allem in der Produktweiterentwicklung
der Bereiche Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik statt. Es ist nicht mit
einer signifikanten Änderung der Entwicklungstätigkeit oder des hier beschäftigten Mitarbeiterstamms
zu rechnen, so dass wir für 2003 von Aufwendungen und Investitionen in Höhe der
Ausgaben in 2002 ausgehen.
Neben den kontinuierlichen Verbesserungs- und Weiterentwicklungsaktivitäten in allen
Produktbereichen werden auch die laufenden Forschungsprojekte weitergeführt, z.B. die
Weiterentwicklung der Offshore-Technologie MULTIBRID ® . Die Entwicklung ist so weit fortgeschritten,
dass wie geplant im Herbst 2003 der erste Prototyp der 5 Megawatt-Anlage für
Testzwecke in der Nähe von Bremerhaven aufgestellt werden kann.

lagebericht nachtrags-/prognosebericht pfleiderer ag 65
Ergebnisbereich der Zukunft
Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2003 ist abhängig von der Entwicklung
in den einzelnen Geschäftsbereichen des Konzerns. Sollten sich die markttechnischen und
politischen Rahmenbedingungen für unsere Geschäftstätigkeit stabil entwickeln, so gehen wir
von einer stabilen Umsatz- und Ertragsentwicklung für den Pfleiderer Konzern aus. Dabei kann
die Entwicklung in den Business Centern jedoch unterschiedlich verlaufen. Vor dem Hintergrund,
dass die deutsche Konjunktur auch in den kommenden Jahren nur geringe Wachstumsraten
aufweisen wird, sieht Pfleiderer sein zukünftiges Wachstum vor allem im Ausland, insbesondere
in Osteuropa. Die Stärkung der Marktführerschaft unserer Holzwerkstoffaktivitäten
in Polen und die Gewinnung weiterer Kunden bzw. Marktanteile ist für Pfleiderer von grundlegender
Bedeutung.
Das Business Center Holzwerkstoffe wird im kommenden Jahr auch weiterhin mit den
schwierigen Rahmenbedingungen kämpfen. Unsere Umsatz- und Ergebniserwartungen sind
dementsprechend für den deutschen Markt sehr gedämpft. Deshalb sind wir insgesamt bestrebt,
den internationalen Anteil am Umsatz von heute rund 52,5 Prozent auszuweiten. Um die
Unabhängigkeit vom deutschen Markt voranzutreiben, wird der Export ins europäische Ausland
in den Fokus gerückt. In Märkten, in denen Pfleiderer bisher zwar eingeführt, aber nur mit
geringen Marktanteilen vertreten war, z.B. Großbritannien oder Frankreich, können wir so ein
Wachstum erzielen, ohne dass das Marktvolumen steigen muss. Die Aktivitäten der polnischen
Tochtergesellschaften konnten sich in der Vergangenheit bereits erfreulich entwickeln. Nicht
zuletzt der Export in den russischen Markt ist ein wichtiger Faktor. Hierauf werden wir in 2003
aufbauen können, so dass wir im Auslandsgeschäft der Holzwerkstoffe mit stabilen Umsatzund
Ergebnisbeiträgen rechnen.
Für das kommende Jahr 2003 erwarten wir dank der Planungssicherheit in der Kundenstruktur
des Geschäftsbereiches track systems eine kontinuierliche Geschäftsentwicklung. Umsatz
und Ergebnis des Bereiches Telekommunikation wird sich in 2003 aufgrund der marktbedingten
Schwächung eher verhalten entwickeln. Die Unterschreitung wird jedoch voraussichtlich
durch eine Überschreitung in den Bereichen Poles & Towers und track systems kompensiert
werden können. Ein Wachstum wird vordringlich aus dem Systemgeschäft mit der Festen
Fahrbahn generiert. Hier sind neben dem Projekt „HSL-Zuid“ einige weitere internationale Projekte
in der Planung, mit deren Auftragsvergabe wir im kommenden Jahr rechnen. Pfleiderer
setzt hierbei vor allem auf die Kompetenz im Projekt-Engineering, wenn es um den Aufbau von
Hochgeschwindigkeitsstrecken geht.
In Deutschland ist Pfleiderer mit dem bestehenden Produktportfolio an Beton-, Stahl- und
GFK-Masten bereits Marktführer. Große Chancen liegen jedoch noch im europäischen Ausland
sowie in den USA. Durch eine konzentrierte Internationalisierungsstrategie in Europa und einen
kontinuierlichen Aufbau der Fertigungskapazitäten in den USA streben wir für die nächsten
Jahre eine margenorientierte Ausweitung unseres Geschäftes an. Cross Selling-Potenziale in be-
stehenden Vertriebsstrukturen werden gezielt gehoben und somit weitere Märkte erschlossen.
Durch die Weiterbildung unserer Mitarbeiter und die Eröffnung von Auslandsniederlassungen
werden wir auch künftig ein Wachstum erzielen, das über dem Wachstum des Marktes liegt.

66 fokussieren: besser sein
Künftige Dividende
Nachdem für das Jahr 2002 keine Dividendenausschüttung erfolgt, wird die grundsätzliche
Dividendenpolitik in 2003 weitergeführt. Demnach orientiert sich die Pfleiderer AG hinsichtlich
einer Dividendenausschüttung im Wesentlichen an dem im jeweiligen Jahr erwirtschafteten
Ergebnis und freien Cashflow.
Die allgemeinen politischen und wirtschaftlichen Erwartungen für die kommenden Jahre unterstreichen
die Richtigkeit und Notwendigkeit der Strategie des Pfleiderer Konzerns, sich auf
die Kernkompetenzen zu fokussieren. In beiden Geschäftsbereichen Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik
stellt die weitere Internationalisierung einen wesentlichen Erfolgsfaktor für eine
ertragsorientierte Gestaltung der künftigen Unternehmensentwicklung dar. Deshalb ist es das
erklärte Ziel des Pfleiderer Konzerns, das Exportgeschäft und die internationalen Aktivitäten
weiter zu stärken und neue Märkte zu erschließen. Die internationale Präsenz, insbesondere in
den osteuropäischen Wachstumsmärkten, wird weiter ausgebaut und somit die Abhängigkeit
von der deutschen Konjunktur verringert.
Nach der strategischen Neuausrichtung geht Pfleiderer mit wesentlich verbesserten
Voraussetzungen in das neue Geschäftsjahr. Damit gewinnen wir neue finanzielle Freiräume für
eine stabile und langfristig positive Unternehmensentwicklung, die sich in der Balance zweier
leistungsstarker Geschäftsbereiche an den Zielen zur Steigerung der Ertragskraft und des
Unternehmenswertes orientiert.

pfleiderer ag 67
Jahresabschluss Pfleiderer Konzern 68
Bilanz 68
Gewinn- und Verlustrechnung 70
Kapitalflussrechnung 71
Segmentberichterstattung 72
Eigenkapitalspiegel 74
Anhang 76
Entwicklung des Anlagevermögens 118
Bilanzen nicht-fortzuführender Aktivitäten 120
Bestätigungsvermerk 122
Konsolidierungskreis 124
Jahresabschluss Pfleiderer AG 126
Bilanz 126
Gewinn- und Verlustrechnung 127
Entwicklung des Anlagevermögens 128
Anhang 130
Bestätigungsvermerk 145
Auf einen Blick
Glossar 146
Stichwortverzeichnis 148
Mehrjahresübersicht 150
Finanztermine und Kontakte 153

68 fokussieren: besser sein
Pfleiderer Konzernbilanz zum 31. Dezember 2002
Aktiva Anhang 31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Liquide Mittel (1) 58.242 55.753
Wertpapiere des Umlaufvermögens 13 11
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (2) 146.312 201.314
Vorräte (4) 114.397 132.681
Latente Steuern 8.702 7.023
Aktive Rechnungsabgrenzungen 2.231 2.321
Aktiva aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten 35.045 345.183
Kurzfristige Vermögensgegenstände 364.942 744.286
Sachanlagevermögen (5) 381.546 417.576
Immaterielle Vermögensgegenstände (6) 102.435 107.515
Finanzanlagen (7) 2.072 9.583
Latente Steuern 33.638 44.693
Sonstige Vermögensgegenstände (8) 2.802 880
Langfristige Vermögensgegenstände 522.493 580.247
Aktiva, gesamt 887.435 1.324.533

konzernabschluss bilanz pfleiderer ag 69
Passiva Anhang 31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Kurzfristige Verbindlichkeiten (9) 143.328 149.295
Finanzverbindlichkeiten (10) 42.885 124.860
Sonstige kurzfristige Rückstellungen (11) 31.534 33.371
Latente Steuern 3.063 2.756
Passive Rechnungsabgrenzungen 1.953 2.758
Passiva aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten 23.314 207.735
Kurzfristige Verbindlichkeiten 246.077 520.775
Langfristige Finanzverbindlichkeiten (13) 322.603 397.384
Pensionsrückstellungen (21) 61.263 59.818
Latente Steuern 39.314 54.649
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 252 246
Sonstige langfristige Rückstellungen (14) 9.772 8.614
Passive Rechnungsabgrenzungen (15) 6.888 7.779
Ausgleichsposten Anteile Dritter 45.478 46.815
Langfristige Verbindlichkeiten 485.570 575.305
Eigenkapital (17) 155.788 228.453
Passiva, gesamt 887.435 1.324.533
Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des Konzernjahresabschlusses.

70 fokussieren: besser sein
Pfleiderer Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung 2002
1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01
Tsd. Euro Tsd. Euro
Umsatzerlöse 1.028.432 1.041.995
Herstellungskosten – 755.347 – 736.600
Bruttoergebnis vom Umsatz 273.085 305.395
Vertriebskosten – 117.376 – 115.801
Verwaltungskosten – 106.336 – 104.860
Forschungs- und Entwicklungskosten – 1.159 – 1.689
Sonstige Erträge und Aufwendungen 1.966 4.872
Abschreibungen auf Firmenwerte 0 – 9.652
Betriebsergebnis 50.180 78.265
Zinserträge/-aufwendungen – 15.391 – 22.783
Erträge/Aufwendungen aus Beteiligungen 589 112
Sonstige Erlöse/Aufwendungen – 1.749 – 370
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor Steuern vom
Einkommen und Ertrag und Minderheitsanteilen 33.629 55.224
Steuern vom Einkommen und Ertrag – 13.200 – 9.180
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor
Minderheitsanteilen 20.429 46.044
Verlust aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten – 52.452 – 14.243
Steuern vom Einkommen und Ertrag auf
nicht-fortzuführende Aktivitäten – 3.000 – 4.237
Ergebnis vor Minderheitsanteilen – 35.023 27.564
Minderheitsanteile am Ergebnis – 4.641 – 3.345
Ergebnis nach Minderheitsanteilen – 39.664 24.219
Ergebnis je Aktie – 0,93 0,57
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten je Aktie 0,37 1,00
Durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Aktien 42.673.784 42.685.000
Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des Konzernjahresabschlusses.

Pfleiderer Konzern-Kapitalflussrechnung 2002
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
konzernabschluss gewinn- und verlustrechnung/kapitalflussrechnung pfleiderer ag 71
1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01
Tsd. Euro Tsd. Euro
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor Minderheitsanteilen 20.429 46.044
Veränderungen:
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 60.566 63.013
Veränderungen der Pensionsrückstellungen 2.282 2.113
Operativer Cashflow 83.277 111.170
Veränderungen kurzfristiger Aktiva 75.325 31.261
Veränderung übriger langfristiger Vermögensgegenstände 9.133 – 13.986
Veränderungen kurzfristiger Passiva ausschließlich Finanzschulden – 13.146 11.297
Veränderung langfristiger Passiva ausschließlich Finanzschulden – 15.062 8.886
Veränderung des Ausgleichspostens für Minderheitsgesellschafter – 5.978 1.365
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 133.549 149.993
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen – 5.694 – 9.566
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen – 38.258 – 36.099
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen – 792 – 701
Auszahlungen für den Erwerb von erstkonsolidierten Gesellschaften 0 – 14.756
Abgänge von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens 261 4
Abgänge von Gegenständen des Sachanlagevermögens 7.177 10.590
Abgänge von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 6.480 6.761
Cashflow aus Investitionstätigkeit – 30.826 – 43.767
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nach Investitionstätigkeit 102.723 106.226
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Veränderung der Finanzverbindlichkeiten – 163.254 – 16.236
Ausschüttung an Minderheitsgesellschafter 0 – 825
Dividendenausschüttung der Pfleiderer AG – 8.537 – 8.537
Erwerb eigener Anteile – 8 0
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – 171.799 – 25.598
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds – 69.076 80.628
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 95 2.312
Veränderung des Finanzmittelfonds aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten 70.265 – 50.546
Veränderung des Finanzmittelfonds aus der erstmaligen Einbeziehung
in den Konsolidierungskreis 1.207 0
Zahlungsmittelbestand 1. Januar 55.764 23.370
Zahlungsmittelbestand 31. Dezember 58.255 55.764
Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des Konzernjahresabschlusses.

72 fokussieren: besser sein
Pfleiderer Konzern-Segmentberichterstattung 2002
Holzwerkstoffe
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Konzernaußenumsätze 693.543 721.403
Konzerninnenumsätze 3.957 2.060
Umsatzerlöse 697.500 723.463
davon Inland 331.267 360.090
davon Ausland 366.233 363.373
Auslandsanteil in % 52,5 50,2
Herstellungskosten – 527.745 – 533.253
in % vom Umsatz – 75,7 – 73,7
Bruttoergebnis vom Umsatz 169.755 190.210
in % 24,3 26,3
Vertriebskosten – 92.829 – 89.939
in % vom Umsatz – 13,3 – 12,4
Verwaltungskosten – 53.322 – 54.772
in % vom Umsatz – 7,6 – 7,6
Forschungs- und Entwicklungskosten – 1.058 – 1.193
in % vom Umsatz – 0,2 – 0,2
Sonstige Erträge und Aufwendungen 10.413 24.177
Abschreibungen auf den Firmenwert 0 – 4.158
Betriebsergebnis 32.959 64.325
EBIT 31.859 64.325
in % vom Umsatz 4,6 8,9
EBITDA 70.586 106.306
in % vom Umsatz 10,1 14,7
Investitionen 19.026 20.965
Mitarbeiter im Durchschnitt ohne Auszubildende 3.452 3.543
Segmentvermögen in Mio. Euro 403,4 478,4
ROCE in % 7,9 13,4

konzernabschluss segmentberichterstattung pfleiderer ag 73
Infrastrukturtechnik Konsolidierung/Sonstiges Pfleiderer Konzern
31.12.2002 31.12.2001 31.12.2002 31.12.2001 31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
334.665 310.583
864 12.552
335.529 323.135 – 4.597 – 4.603 1.028.432 1.041.995
202.152 185.966 530.508 540.618
133.377 137.169 497.924 501.377
39,8 42,4 48,4 48,1
– 238.985 – 221.739 – 755.347 – 736.600
– 71,2 – 68,6 – 73,4 – 70,7
96.544 101.396 6.786 13.789 273.085 305.395
28,8 31,4 26,6 29,3
– 27.259 – 26.582 – 117.376 – 115.801
– 8,1 – 8,2 – 11,4 – 11,1
– 33.193 – 39.142 – 106.336 – 104.860
– 9,9 – 12,1 – 10,3 – 10,1
– 120 – 495 – 1.159 – 1.689
0,0 – 0,2 – 0,1 – 0,2
752 3.895 1.966 4.872
0 – 5.493 0 – 9.652
36.724 33.579 – 19.503 – 19.639 50.180 78.265
35.973 33.104 – 18.938 – 19.532 48.894 77.897
10,7 10,2 4,8 7,5
45.633 47.942 – 6.759 – 13.338 109.460 140.910
13,6 14,8 10,6 13,5
18.027 33.309 7.692 6.848 44.745 61.122
1.931 1.943 308 294 5.691 5.780
127,3 173,6 32,0 11,7 562,7 663,7
28,3 19,1 8,7 11,7

74 fokussieren: besser sein
Pfleiderer Konzern-Eigenkapitalspiegel
Geschäftsjahr 2002
Gezeichnetes Kapital- Sonderposten
Kapital rücklage US-GAAP-
Umstellung
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
Stand 1.1.2002 109.274 137.919 91.116
Dividende der Pfleiderer AG
Eigene Anteile
Veränderung des Ausgleichspostens aus der Währungsumrechnung
Umgliederung von Fremdwährungsposten entkonsolidierter Gesellschaften
Veränderung des Ausgleichspostens aus der Bewertung von Finanzderivaten
Veränderung des Ausgleichspostens aus der Bewertung von Pensionen
Umgliederung von Ausgleichsposten aus der Bewertung von Finanzderivaten
entkonsolidierter Gesellschaften
Ergebnis nach Minderheitsanteilen
Verwendung von Rücklagen – 126.992
Stand 31.12.2002 109.274 10.927 91.116
Geschäftsjahr 2001
Gezeichnetes Kapital- Sonderposten
Kapital rücklage US-GAAP-
Umstellung
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
Stand 1.1.2001 109.274 137.919 91.116
Dividende der Pfleiderer AG
Veränderung des Ausgleichspostens aus der Währungsumrechnung
Veränderung des Ausgleichspostens aus der Bewertung von Finanzderivaten
Veränderung des Ausgleichspostens aus der Bewertung von Pensionen
Ergebnis nach Minderheitsanteilen
Stand 31.12.2001 109.274 137.919 91.116

konzernabschluss eigenkapitalspiegel pfleiderer ag 75
Kumuliertes Gesamtergebnis
Gewinn- Eigene Konzern-
Sonstiges Gesamtergebnis
Summe
rücklagen Anteile bilanzgewinn Fremd- Bewertung Bewertung
währungs- Finanz- Pensionen
umrechnung derivate
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
67.746 0 – 187.004 13.740 – 2.303 – 2.035 228.453
– 8.537 – 8.537
– 8 – 8
– 18.543 – 18.543
– 8.860 8.860 0
– 6.460 – 6.460
547 547
– 360 360 0
– 39.664 – 39.664
126.992 0
67.746 – 8 – 117.433 4.057 – 8.403 – 1.488 155.788
Kumuliertes Gesamtergebnis
Gewinn- Eigene Konzern-
Sonstiges Gesamtergebnis
Summe
rücklagen Anteile bilanzgewinn Fremd- Bewertung Bewertung
währungs- Finanz- Pensionen
umrechnung derivate
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
67.746 0 – 202.686 2.430 2.797 0 208.596
– 8.537 – 8.537
11.310 11.310
– 5.100 – 5.100
– 2.035 – 2.035
24.219 24.219
67.746 0 – 187.004 13.740 – 2.303 – 2.035 228.453

76 fokussieren: besser sein
Konzernanhang zum Konzernjahresabschluss 2002
I. Geschäftsfelder und Grundlagen des Unternehmens
II. Befreiungsregelung gemäß § 264b HGB
Die Pfleiderer AG (nachfolgend als „Pfleiderer“ oder „Gesellschaft“ bezeichnet) ist nach der im
Berichtsjahr vollzogenen Veräußerung des Dämmstoff- sowie Türen-und-Fenster-Bereiches ausgerichtet
auf die Kernkompetenzen Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik mit den Schwerpunkten
Verkehrstechnik sowie Beton-Maste und -Türme.
Die im Rahmen der Veräußerung der Bereiche Dämmstofftechnik und Türen und Fenster
verbliebenen Aktiv- und Passiv-Posten werden zusammen mit dem Bereich Windkraftanlagen
unter den nicht-fortzuführenden Aktivitäten in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung
ausgewiesen. Hier werden ebenfalls die Aktivitäten zweier Business Units aus dem Bereich
Holzwerkstoffe ausgewiesen, die nicht weiter zum definierten Zielmarkt der Pfleiderer
Gruppe gehören. Zur Verbesserung der Vergleichbarkeit wurden gemäß US-GAAP auch die Vorjahre
bezüglich nicht-fortzuführender Aktivitäten angepasst. Entsprechend dieser Vorgehensweise
sind auch die im Berichtsjahr bereits veräußerten und entkonsolidierten Aktivitäten in
den Vergleichszahlen des Vorjahres unter nicht-fortzuführenden Aktivitäten ausgewiesen.
Der Konzernabschluss der Pfleiderer AG ist in den Konzernabschluss der Pfleiderer
Unternehmensverwaltung GmbH, Nürnberg, einbezogen. Der Konzernabschluss der Pfleiderer
Unternehmensverwaltung GmbH, Nürnberg, zum 31. Dezember 2002 wird erstmalig im Einklang
mit den in den USA allgemein anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen („United States
Generally Accepted Accounting Principles“ oder „US-GAAP“) aufgestellt. Gemäß § 292a HGB
ist die Pfleiderer Unternehmensverwaltung GmbH, Nürnberg, von der Pflicht zur Aufstellung
eines Konzernabschlusses nach HGB befreit. Der Konzernabschluss wird beim Handelsregister
des Amtsgerichts Nürnberg hinterlegt.
Die Gesellschaften, die von den Befreiungsregelungen Gebrauch gemacht haben, sind in der
Aufstellung des Konsolidierungskreises kenntlich gemacht.
III. Zusammenfassung der wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Präsentationsbasis
Der Konzernabschluss der Pfleiderer AG ist erstmalig im Einklang mit den in den USA allgemein
anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen („United States Generally Accepted Accounting
Principles“ oder „US-GAAP“) aufgestellt worden. Gemäß § 292a HGB ist die Pfleiderer AG
damit von der Pflicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach HGB befreit. Alle Beträge
des Konzernabschlusses werden in Euro angegeben.

konzernabschluss anhang pfleiderer ag 77
Konsolidierungskreis
Der Konzernabschluss enthält die Jahresabschlüsse der Pfleiderer AG und ihrer mehrheitlich
gehaltenen und beherrschten Tochtergesellschaften. Alle wesentlichen Tochterunternehmen,
an denen die Gesellschaft mittelbar bzw. unmittelbar Kontrolle ausübt, sind in den Konzernabschluss
einbezogen. In den Konzernabschluss werden neben der Pfleiderer AG 26 inländische
und 20 ausländische Tochterunternehmen im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogen.
Erstmals konsolidiert werden im Berichtsjahr 3 Tochterunternehmen, während 16 Tochterunternehmen
aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden sind.
Aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
des Konzerns werden 8 (Vorjahr: 12) Tochtergesellschaften nicht konsolidiert.
Anzahl der vollkonsolidierten Gesellschaften:
2002 2001
Inland 26 32
Ausland 20 27
Gesamt 46 59
Anzahl der vollkonsolidierten Gesellschaften, die als fortzuführende Aktivitäten bilanziert
werden:
Erstmalig in den Konzernabschluss einbezogene Tochtergesellschaften:
Gründungen
– Fideris Spanplatten AG, St. Gallen/Schweiz
– Duropal S.A.S., Reims/Frankreich,
Sonstige
– Travertec S.R.L., Brasov/Rumänien
2002 2001
Inland 18 18
Ausland 19 16
Gesamt 37 34
Die Travertec S.R.L., Brasov/Rumänien, wurde bereits im Vorjahr gegründet, aber aus Wesentlichkeitsgründen
nicht im Vorjahr in den Konzernabschluss einbezogen.

78 fokussieren: besser sein
Auswirkung aus den Zugängen zum Konsolidierungskreis auf die als fortzuführende
Aktivitäten bilanzierten wesentlichen Bilanzposten:
Aktiva
Tsd. Euro
Anlagevermögen 62
Vorräte 1.116
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.415
Passiva
Rückstellungen 83
Übrige Verbindlichkeiten 1.415
Durch die Zugänge zum Konsolidierungskreis erhöhten sich die Umsatzerlöse der fortzuführenden
Aktivitäten um 10,2 Mio. Euro.
Konsolidierungsgrundsätze
Die Kapitalkonsolidierung wird nach der Erwerbsmethode durchgeführt (sog. „purchase
accounting“). Dabei werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem auf das
Mutterunternehmen entfallenden Anteil am Eigenkapital zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Eine
Differenz wird entsprechend der Beteiligungsquote den Vermögensgegenständen und Schulden
des Tochterunternehmens bis zur Höhe der anteiligen Zeitwerte zugeordnet (proportionale
Neubewertungsmethode). Ein verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Firmenwert
aktiviert und entsprechend den Regelungen des SFAS No. 142 einem Impairment Test (Werthaltigkeitstest)
unterzogen.
Anteile an nicht vollkonsolidierten verbundenen Unternehmen wurden zu Anschaffungskosten
bewertet. Anteile an assoziierten Unternehmen waren aufgrund der Wesentlichkeit nicht
nach der Equity-Methode zu bilanzieren.
Alle Forderungen und Verbindlichkeiten, Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie
Zwischenergebnisse innerhalb des Konsolidierungskreises werden im Rahmen der Konsolidierung
eliminiert.
Anteile konzernfremder Gesellschafter werden ausgehend von dem jeweils am Bilanzstichtag
vorhandenen Eigenkapital ermittelt und zusammen mit Gewinn- und Verlustanteilen als
Ausgleichsposten Anteile Dritter in der Konzernbilanz ausgewiesen.
Wesentliche Erwerbe und Veräußerungen/nicht-fortzuführende Aktivitäten
Im Geschäftsjahr 2002 sind die Tochtergesellschaften Fideris Spanplatten AG, St. Gallen/
Schweiz, und Duropal S.A.S., Reims/Frankreich, gegründet worden. Die Erstkonsolidierung erfolgte
auf den Zeitpunkt der Gründung dieser Gesellschaften. Dementsprechend berücksichtigt
die Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung die Ergebnisse dieser Gesellschaften ab dem Zeitpunkt
der Gründung.
Im Geschäftsjahr 2002 wurden die Geschäftsbereiche Dämmstofftechnik sowie Türen
und Fenster veräußert. Die Auswirkungen aus dem Verkauf und der Entkonsolidierung dieser
Bereiche auf die Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung werden im Folgenden
unter Abschnitt IV., Ziffer 16, nicht-fortzuführende Aktivitäten erläutert.

konzernabschluss anhang pfleiderer ag 79
Auch die Bilanzposten der Business Unit Wind sowie zwei weiterer Business Units des Bereiches
Holzwerkstoffe werden als nicht-fortzuführende Aktivitäten in der Bilanz ausgewiesen.
Verwendung von Schätzungen
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert Einschätzungen und Annahmen des Vorstandes,
die sich auf die ausgewiesene Höhe des Vermögens, der Verbindlichkeiten, der Erträge
und Aufwendungen im Konzernabschluss und den Ausweis der Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten
auswirken. Die tatsächlichen Ergebnisse können von diesen Schätzungen
abweichen.
Fremdwährungsumrechnung
Die Jahresabschlüsse der Tochtergesellschaften der Pfleiderer AG wurden in ihrer funktionalen
Währung erstellt, die der Landeswährung entspricht. Die Bilanzkonten werden zu den am Ende
des Berichtszeitraums gültigen Kursen in die Berichtswährung (Euro) umgerechnet, mit Ausnahme
des Eigenkapitals, das zu den am Stichtag einer Transaktion jeweils geltenden Kursen
umgerechnet wurde. Die Erlös- und Aufwandskonten wurden zu den gewichteten Durchschnittskursen
während des Geschäftsjahres umgerechnet. Die sich aus der Währungsumrechnung ergebenden
Differenzen werden in einer gesonderten Position innerhalb des Eigenkapitals erfasst
(sonstiges Gesamtergebnis/Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung) bis die
Konzerngesellschaft verkauft oder anderweitig liquidiert wird.
Die für den Konzern wesentlichen Fremdwährungen entwickelten sich wie folgt:
Mittelkurs zum Stichtag 31.12.2002 31.12.2001
1 Euro = 1 Euro =
Großbritannien (GBP) 0,6505 0,6088
Polen (PLN) 4,0329 3,5068
Rumänien (ROL) 34.084,2000 27.770,0000
Russland (RUB) 33,4800 26,9100
Schweiz (CHF) 1,4527 1,4805
Slowenien (SIT) 228,4860 214,2060
Tschechien (CZK) 31,5200 31,9900
Ungarn (HUF) 236,0650 245,9550
USA (USD) 1,0477 0,8820
Ukraine (UAH) 5,4063 4,7267
Umsatzrealisierung
Umsätze werden im Wesentlichen erzielt aus Produktlieferungen und Dienstleistungen. Diese
Umsätze werden unter Abzug von Erlösschmälerungen wie Boni, Skonti oder Rabatte zu dem
Zeitpunkt bilanziert, zu dem sie nach US-GAAP als entstanden anzusehen sind (realized or
realizable and earned). Dies ist im Allgemeinen der Fall, sofern ein eindeutiger Nachweis einer
Vereinbarung besteht, die Lieferung erfolgt ist bzw. die Leistung erbracht wurde, der Preis fest
vereinbart bzw. eindeutig bestimmbar ist sowie die tatsächliche Zahlung angemessen sichergestellt
ist.

80 fokussieren: besser sein
Umsatzerlöse aus Langfristfertigung werden als realisiert berücksichtigt, soweit hinreichend
verlässlich eine Ermittlung von Gesamterlösen, Gesamtkosten und Fertigstellungsgrad
möglich ist (percentage of completion method, hauptsächlich geregelt in SOP 81-1 und
ARB 45). Der Konzern hatte im Rahmen der percentage of completion method Umsatzerlöse in
Höhe von 1.342 Tsd. Euro (Vj. 1.512 Tsd. Euro) zu berücksichtigen.
Flüssige Mittel
Flüssige Mittel sind Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten sowie sofort verfügbare
Bankguthaben, deren ursprüngliche Laufzeit bis zu drei Monate beträgt.
Konzentration von Kreditrisiken
Der Konzern verkauft eine breite Produktpalette und Dienstleistungen an einen großen Kreis
von industriellen und kommerziellen Kunden im In- und Ausland. Im Ausland ist die Pfleiderer
Unternehmensgruppe im Wesentlichen in Europa, Asien, Australien, Nordamerika sowie in Südafrika
vertreten. Konzentrationen von Kreditrisiken in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen sind allein schon durch die große Kundenanzahl begrenzt. Ein Teil der Forderungen
ist außerdem gesichert durch eine Kreditversicherung.
Im Berichtszeitraum gab es einen Kunden, mit dem ein Umsatzvolumen von rund
6 Prozent des Gesamtumsatzes erreicht wurde. Die Gesellschaft sieht hinsichtlich dieses Großkunden
keine Bonitätsrisiken.
Die Gesellschaft investiert Bargeldreserven über laufende Guthaben bei Kreditinstituten
und andere hochwertige, kurzfristig liquidierbare Geldanlagen. Die Gesellschaft überwacht
ihr Kreditrisiko durch eine regelmäßige Überprüfung der Bonität der Investitionen. Außerdem
werden diese Investitionen ausschließlich als Einlagen oder liquide Geldanlagen gehalten.
Forderungen
Forderungen sind zum Nennwert abzüglich Einzel- und Pauschalwertberichtigungen bilanziert
(net realizable value). Einzelwertberichtigungen werden vorgenommen, wenn Forderungen ganz
oder teilweise uneinbringlich sind oder die Uneinbringlichkeit wahrscheinlich ist, wobei der
Betrag der Wertberichtigung hinreichend genau ermittelbar sein muss. Zur Deckung des allgemeinen
Ausfallrisikos von Forderungen wird auf Basis der Forderungsausfälle der Vergangenheit
ein geschätzter Betrag als Pauschalwertberichtigung angesetzt. Für Boni und Skonti werden
Rückstellungen in ausreichender Höhe gebildet.
Im Konzern werden Forderungsverkäufe entsprechend den Vorschriften des Statement
of Financial Accounting Standards No. 140 (SFAS No. 140 Accounting for Transfers and Servicing
of Financial Assets and Extinguishments of Liabilities), behandelt. Gemäß SFAS No. 140
hat ein Unternehmen die kontrollierten Finanzaktiven, die Bedienung von verkauften Forderungen
sowie die eingegangenen Verbindlichkeiten zu erfassen und diejenigen Finanzaktiven
auszubuchen, die sich gemäß den in SFAS No. 140 aufgeführten Kriterien nicht mehr in der
Kontrolle des Unternehmens befinden.
Der Konzern behandelt seine im Rahmen eines Asset Backed Securities-Programms
übertragenen Forderungen als Forderungsverkauf. Dabei wird der Transfer erst dann als
Verkauf bilanziert, wenn sich die Forderungen außerhalb der „Reichweite“ der Gesellschaft und
ihrer Gläubiger befinden. Dies gilt auch im Falle eines Konkurses oder anderer Vermögensverwaltung
des Gläubigers. Außerdem muss das Verpfändungs- oder Tauschrecht der transferierten

konzernabschluss anhang pfleiderer ag 81
Forderungen aufgegeben und die Möglichkeit oder Verpflichtung zum Rückkauf ausgeschlossen
worden sein.
Vorräte
Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder zu dem niedrigeren
durchschnittlichen Einkaufspreis bzw. Marktpreis (lower of cost or market) auf Basis
von Einzelwerten oder der gewichteten Durchschnittsmethode. In begründeten Einzelfällen wird
auch die FiFo-Methode (first in – first out) angewandt. Zur Ermittlung des Marktwertes wird
grundsätzlich auf die Wiederbeschaffungskosten abgestellt. Wertobergrenze bei der Ermittlung
des Marktwertes (ceiling) ist der geschätzte Verkaufspreis im Rahmen der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit abzüglich der zu erwartenden Kosten der Fertigstellung und des Verkaufs
(net realizable value). Wertuntergrenze bei der Ermittlung des Marktwertes (floor) ist der net
realizable value abzüglich einer normalen Gewinnmarge.
Die Herstellungskosten umfassen neben den Material- und Fertigungseinzelkosten auch
die angemessenen Teile der durch den Produktionsprozess veranlassten Material- und Fertigungsgemeinkosten.
Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus geminderter Verwendbarkeit
oder Überalterung ergeben haben, wurden durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.
Für nicht mehr gängige Artikel wurden Abschläge vorgenommen.
Einsatz von Finanzinstrumenten
Der Konzern schließt weltweit in zahlreichen internationalen Währungen Geschäfte ab, wodurch
er grundsätzlich Wechselkursschwankungen ausgesetzt ist. Durch den Einsatz derivativer
Finanzinstrumente reduziert Pfleiderer verschiedenartige Marktrisiken.
Marktwerte von Finanzinstrumenten
Der Marktwert eines Finanzinstruments ist der Preis, zu dem eine Partei die Rechte und/oder
Pflichten aus diesem Finanzinstrument von einer anderen Partei übernehmen würde. Die
Gesellschaft lässt die Bewertung von Finanzinstrumenten von den jeweilig kontrahierenden
Partnern, das sind in der Regel Kreditinstitute, vornehmen.
Der Buchwert von Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing entspricht unter Zugrundelegung
des Marktpreises für ähnliche Finanzierungen in etwa dem Zeitwert. Gleiches gilt auch
für die Finanzanlagen.
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten
aktiviert und planmäßig über ihre Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Bei identifizierbaren
selbst erstellten immateriellen Vermögensgegenständen (außer Software) werden lediglich
die direkten externen Kosten zur Erlangung dieser Vermögensgegenstände aktiviert und über
deren Nutzungsdauer planmäßig linear über drei bis fünf Jahre abgeschrieben.
Aufwendungen im Zusammenhang mit dem entgeltlichen Erwerb und der Eigenentwicklung
selbst genutzter Computer-Software einschließlich der Aufwendungen, diese Software in
einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen, werden aktiviert und über die voraussichtliche
Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben.

82 fokussieren: besser sein
Geschäfts- oder Firmenwerte
Geschäfts- oder Firmenwerte werden aktiviert und gemäß den Bestimmungen des SFAS No. 142
in regelmäßigen Abständen (mindestens einmal jährlich) einem „Impairment Test“ (Werthaltigkeitstest)
unterzogen. SFAS No. 142 verlangt, dass Firmenwerte und unbegrenzt nutzbare
immaterielle Vermögensgegenstände nicht länger planmäßig abgeschrieben werden, sondern
bezüglich der Erfordernis einer außerplanmäßigen Abschreibung überprüft werden, wenn hierfür
Anzeichen bestehen, mindestens jedoch regelmäßig einmal im Jahr. Die Abschreibungsvorschriften
von SFAS No. 142 sind auf alle Firmenwerte und immateriellen Vermögensgegenstände
anzuwenden, die nach dem 30. Juni 2001 im Wege eines Unternehmenskaufs erworben
worden sind. Für alle übrigen Geschäfts- oder Firmenwerte, die vor dem 30. Juni 2001 erworben
wurden, ist gemäß SFAS No. 142 ab dem Geschäftsjahr 2002 die planmäßige Abschreibung
auszusetzen.
Geschäfts- oder Firmenwerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer werden planmäßig
über die voraussichtliche Zeit ihrer Nutzung abgeschrieben.
Sachanlagen
Die Sachanlagen sind zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich der
aufgelaufenen Abschreibungen ausgewiesen. Die Abschreibungen erfolgen linear über die betriebsgewöhnliche
Nutzungsdauer der Anlagengegenstände. Die Herstellungskosten für selbst
erstellte Anlagen enthalten neben den Material- und Fertigungseinzelkosten auch angemessene
Teile der zurechenbaren Material- und Fertigungsgemeinkosten und – soweit sich die Herstellung
über einen längeren Zeitraum erstreckt – Fremdkapitalzinsen während der Bauzeit. Verwaltungskosten
werden nur aktiviert, sofern ein direkter Herstellungsbezug vorliegt. Instandhaltungs-
und Reparaturaufwendungen werden als Aufwand erfasst.
Abnutzbare Gegenstände werden planmäßig zeitanteilig linear abgeschrieben. Geringwertige
Vermögensgegenstände des Anlagevermögens mit Anschaffungskosten unter 410 Euro
werden im Jahr der Anschaffung aus Wesentlichkeitsgründen analog der deutschen Bilanzierungspraxis
voll abgeschrieben. Bei Verkauf oder Verschrottung scheiden die Anlagengegenstände
aus dem Anlagevermögen aus; dabei entstehende Gewinne oder Verluste werden
ergebniswirksam berücksichtigt.
Für die planmäßigen Abschreibungen werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:
Gebäude
Jahre
20 – 25
Technische Anlagen und Maschinen 8 – 16
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 – 11
Einbauten in Mieträume und geleaste Sachanlagen werden über die betriebsgewöhnliche
Nutzungsdauer oder, wenn kürzer, über die Miet- bzw. Leasingdauer abgeschrieben.
Staatliche Beihilfen und Zuschüsse
Staatliche Beihilfen und Zuschüsse werden bei Zahlungseingang aktivisch von den Anschaffungs-
und Herstellungskosten der begünstigten Investitionen unter der Voraussetzung abgesetzt,
dass die entsprechenden Investitionsbedingungen erfüllt wurden.

konzernabschluss anhang pfleiderer ag 83
Wertminderung langlebiger und immaterieller Vermögensgegenstände mit
begrenzter Nutzungsdauer
Langlebige und immaterielle Vermögensgegenstände werden auf Wertminderungen untersucht,
wenn Ereignisse oder Änderungen eingetreten sind, die darauf hindeuten, dass der Buchwert
eines Vermögensgegenstandes nicht mehr realisiert werden kann. Falls Tatsachen und Umstände
darauf schließen lassen, dass eine Wertminderung vorliegt, wird der Buchwert des Vermögensgegenstandes
mit den zukünftigen geschätzten, nicht abgezinsten Einnahmen verglichen.
Gegebenenfalls wird eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen.
Der Zeitwert wird basierend auf den über die Nutzungsdauer des Vermögensgegenstandes
abgezinsten Einnahmeüberschüssen berechnet.
Im Geschäftsjahr 2002 wurde im Konzern eine Sachanlageninventur durchgeführt. Aufgrund
von Inventurdifferenzen und mangelnder Verwertbarkeit von Vermögensgegenständen
wurden Aufwendungen für Anlagenabgänge und Verschrottungen von 1.358 Tsd. Euro berücksichtigt.
Leasing
Leasing-Transaktionen sind entweder als „capital lease“ oder als „operate lease“ zu klassifizieren.
Transaktionen, bei denen eines der Kriterien des SFAS No. 13 zutrifft, werden im Konzern
als „capital lease“ behandelt. Dementsprechend ist das Leasingobjekt einschließlich der
korrespondierenden Verbindlichkeit im Konzern (Leasingnehmer) zu bilanzieren.
SFAS No. 13 beinhaltet folgende Kriterien:
– Der Leasingvertrag beinhaltet die Übertragung des Leasingobjektes am Ende der Laufzeit
auf den Leasingnehmer.
– Das Bestehen einer günstigen Kaufpreisoption zum Erwerb des Leasinggutes liegt deutlich
unterhalb des Verkehrswertes.
– Die Laufzeit des Leasingvertrages entspricht mindestens 75 Prozent der geschätzten,
gewöhnlichen Nutzungsdauer des Leasingobjektes.
– Der Barwert der künftigen Mindestleasingraten bei Abschluss des Vertrages entspricht
mindestens 90 Prozent des Verkehrswertes des Leasingobjektes.
Alle übrigen Leasingvereinbarungen, bei denen der Konzern als Leasingnehmer auftritt, sind als
„operate lease“ zu behandeln mit der Folge, dass die Leasingzahlungen bei Anfall aufwandswirksam
werden.
Vergütung in Aktienoptionen
Die Gesellschaft bilanziert ihre gewährten Aktienoptionen nach der „intrinsic value based
method“ (Bewertung zum inneren Wert) entsprechend Accounting Principles Board Opinion
No. 25 „Accounting for Stock Issued to Employees“ (Bilanzierung von an Mitarbeiter ausgegebenen
Aktien), (APB No. 25) und einschlägigen Auslegungen. Gemäß APB No. 25 wird der
Personalaufwand in Höhe des Unterschiedsbetrages zwischen dem Börsenkurs der Aktien der
Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausgabe der Option und dem Ausübungspreis des gewährten
Bezugsrechtes ausgewiesen. Zu den Proforma-Offenlegungen gemäß Statement of Financial
Accounting Standards 121 (SFAS No. 123 Accounting for Stock Based Compensation (Bilanzierung
von Vergütung auf Aktienbasis)) verweisen wir auf Abschnitt IV, Ziffer 18.

84 fokussieren: besser sein
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen sind nach dem versicherungsmathematischen
Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method) bewertet. Es wird teilweise
eine Mindestverpflichtung angesetzt, d.h. ein Verpflichtungsumfang, der über die in der
Vergangenheit ergebniswirksam berücksichtigten Pensionsverpflichtungen hinausgeht. Wenn
kein immaterieller Vermögensgegenstand anzusetzen ist oder soweit über den Betrag des immateriellen
Vermögensgegenstandes hinaus zusätzliche Verpflichtungen bestehen, wird der
Betrag mit dem Eigenkapital verrechnet. Nicht realisierte versicherungsmathematische Gewinne
und Verluste werden nach den individuellen Gegebenheiten des Versorgungsplans in der
Regel längstens über die restliche Dienstzeit oder die Lebenserwartung der Versorgungsberechtigten
amortisiert.
Sonstige Rückstellungen
Rückstellungen einschließlich Umweltschutzrückstellungen, die sich aus rechtlichen Ansprüchen,
behördlichen Auflagen oder auf anderer Basis ergeben, werden zu dem Zeitpunkt gebildet,
zu dem es wahrscheinlich ist, dass sie entstanden sind und ihr Betrag vernünftig einschätzbar
ist, d.h. eine rechtliche Verpflichtung besteht.
Die Gesellschaft bildet Rückstellungen im Zusammenhang mit Umweltschutzmaßnahmen,
wenn eine Inanspruchnahme wahrscheinlich erscheint und entsprechend auch geschätzt werden
kann. Änderungen dieser Schätzungen werden in der Periode gebucht, in der die Änderung
eintritt. Zwar kann die Gesellschaft die Auswirkung von zukünftigen Gesetzen nicht schätzen,
jedoch geht der Konzern davon aus, dass die endgültige Regelung dieser Angelegenheiten
keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss haben wird.
Kosten für künftige Ausgaben für Umweltschutzmaßnahmen werden nicht auf ihren Barwert
abgezinst. Die Gesellschaft weist eine Forderung bezüglich geschätzter Ansprüche gegenüber
Versicherungsgesellschaften oder anderen fremden Dritten aus, wenn der Erhalt dieser
Forderungen wahrscheinlich erscheint.
Werbekosten
Aufwendungen für Werbung und Absatzförderung werden bei ihrer Entstehung als Aufwand
gebucht. Im Berichtsjahr betrugen die Aufwendungen für Werbung und Absatzförderung
6.229 Tsd. Euro verglichen mit 1.755 Tsd. Euro im Vorjahr. Die signifikante Erhöhung dieser
Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf die Aufwendungen zurückzuführen,
die im Zusammenhang mit der Ausarbeitung einer neuen Markenstrategie im Bereich
Holzwerkstoffe entstanden sind.
Forschungs- und Entwicklungskosten
Aufwendungen für Forschungs- und Entwicklungskosten werden bei ihrer Entstehung als Aufwand
gebucht.

konzernabschluss anhang pfleiderer ag 85
Latente Steuern
Aktive und passive latente Steuern werden für sämtliche temporären Differenzen zwischen den
Wertansätzen der Steuerbilanz und der Konzernbilanz sowie für steuerliche Verlustvorträge gebildet
(temporary-Konzept). Dabei sind die Steuersätze anzuwenden, die nach der derzeitigen
Rechtslage künftig gelten werden, wenn sich die nur vorübergehenden Differenzen wahrscheinlich
wieder ausgleichen werden. Die Auswirkungen von Steuergesetzesänderungen auf die
aktiven und passiven latenten Steuern werden in der Periode ihres In-Kraft-Tretens ergebniswirksam
berücksichtigt. Aktive latente Steuern werden nur insoweit berücksichtigt, als es
wahrscheinlich ist, dass die damit zusammenhängenden Steuervorteile realisiert werden.
Bei der Einschätzung der Realisierbarkeit der aktiven latenten Steuern zieht die Gesellschaft
in Betracht, ob die Wahrscheinlichkeit der Realisierbarkeit mehr als 50 Prozent beträgt.
Gesamtergebnis (Comprehensive Income)
SFAS No. 130 „Reporting Comprehensive Income“ verpflichtet die anwendenden Firmen, im
Jahresabschluss eine getrennte Darstellung über das Gesamtergebnis (Comprehensive Income)
und seine Bestandteile, dem Konzernergebnis nach Minderheitsanteilen (Net Income) und dem
kumulierten sonstigen Gesamtergebnis (Other Comprehensive Income), zu zeigen.
Das kumulierte sonstige Gesamtergebnis beinhaltet Umsätze, Aufwendungen, Gewinne
und Verluste, die nicht im Konzernergebnis enthalten sind. Sowohl das kumulierte sonstige Gesamtergebnis
als auch das Gesamtergebnis werden in der Eigenkapitalveränderungsrechnung
dargestellt.
Gewinn (Verlust) und verwässerter Gewinn (Verlust) je Stammaktie
(Earnings per Share)
Der Gewinn je Stammaktie wurde gemäß SFAS No. 128 „Earnings per Share“ berechnet. SFAS
No. 128 schreibt die Darstellung von Gewinn je Aktie (Earnings per Share oder EPS) für alle
Gesellschaften vor, die Stammaktien ausgegeben haben. Der gewöhnliche EPS ist der Nettogewinn
geteilt durch den gewichteten Durchschnitt der ausstehenden Stammaktien. Aktiengleiche
Wertpapiere für eine Vergütung in Aktienoptionen können zu einer so genannten Verwässerung
führen. Soweit ein verwässernder Effekt eintritt, ist das Ergebnis je Aktie differenziert darzustellen.
Neue Rechnungslegungsvorschriften
Im Juni 2001 hat das FASB SFAS No. 143 „Accounting for Asset Retirement Obligations“ veröffentlicht.
Dieser neue Standard regelt die Bilanzierung und Berichterstattung von Verpflichtungen
aus der Stilllegung oder Veräußerung von Gegenständen des Sachanlagevermögens und
den damit verbundenen Stilllegungskosten. Er findet auf rechtliche Verpflichtungen aus der Stilllegung
oder Veräußerung von Sachanlagen Anwendung, die durch Erwerb, Erstellung, Entwicklung
und/oder die gewöhnliche Nutzung des Anlagegutes entstanden sind. Die Verbindlichkeiten
sind in der Periode, in der die betreffenden Zahlungsverpflichtungen entstehen, zu ihrem
Marktwert zu passivieren, sofern ein solcher adäquat geschätzt werden kann. Zugleich ist
der Buchwert des zugehörigen Sachanlagevermögens um den gleichen Betrag zu erhöhen. Der
zugeschriebene Betrag wird über die Restnutzungsdauer der Sachanlagegegenstände wieder
abgeschrieben. Die Verbindlichkeit wird am Ende jedes Berichtszeitraums erfolgswirksam an
ihren aktuellen Barwert angepasst. Ein bei Ablösung der Verpflichtung entstehender positiver

86 fokussieren: besser sein
oder negativer Differenzbetrag zum Buchwert wird erfolgswirksam erfasst. SFAS No. 143 ist
zwingend auf nach dem 15. Juni 2002 beginnende Geschäftsjahre anzuwenden, wobei eine
vorzeitige Anwendung möglich ist. Die Gesellschaft wird SFAS No. 143 ab dem 1. Januar 2003
anwenden. Die eventuellen Auswirkungen der Anwendung von SFAS No. 143 konnten noch
nicht abschließend berechnet werden.
Im April 2002 hat das FASB SFAS No. 145 „Rescission of FASB Statements No. 4, 44,
and 64, Amendment of FASB Statement No. 13, and Technical Corrections“ veröffentlicht.
Dieser Standard regelt den Ausweis von Gewinn oder Verlust aus der vorzeitigen Rückzahlung
von Verbindlichkeiten neu sowie die Behandlung von Transaktionen aus Finanzierungsleasing,
die aufgrund von Vertragsänderungen zukünftig als Mietverhältnisse behandelt werden. Diese
Transaktionen müssen als Sale-Leaseback gemäß des SFAS No. 98 behandelt werden. Weiterhin
enthält SFAS No. 145 diverse technische Änderungen. SFAS No. 145 ist zwingend auf nach
dem 15. Mai 2002 beginnende Geschäftsjahre anzuwenden, wobei eine vorzeitige Anwendung
möglich ist. Die Gesellschaft wird SFAS No. 145 ab dem 1. Januar 2003 anwenden. Die Gesellschaft
erwartet aus der Anwendung von SFAS No. 145 keine wesentlichen Auswirkungen auf
den Konzernabschluss.
Im Juli 2002 hat das FASB SFAS No. 146, „Accounting for Costs Associated with Exit or
Disposal Activities“ veröffentlicht, der Emerging Issues Task Force (EITF) Issue 94-3, „Liability
Recognition for Certain Employee Termination Benefits and Other Costs to Exit an Activity
(including Certain Costs Incurred in a Restructuring)“, aufhebt. SFAS No. 146 schreibt vor,
dass Aufwendungen, die aus der Stilllegung oder Veräußerung von Aktivitäten resultieren, erst
bei Vorliegen einer Verpflichtung gegenüber Dritten erfolgswirksam erfasst werden und nicht
bereits bei Verständigung der Unternehmensleitung auf einen konkreten Stilllegungs- oder Veräußerungsplan.
Zu den hierunter fallenden Aufwendungen zählen bestimmte Abfindungszahlungen
an Mitarbeiter, Kosten der vorzeitigen Beendigung von Verträgen und Kosten im Zusammenhang
mit der Zusammenlegung oder Schließung von Betriebsanlagen oder dem Standortwechsel
von Mitarbeitern. SFAS No. 146 legt zudem fest, dass die Verpflichtung mit dem
Marktwert zu bewerten und bei Änderungen der geschätzten Zahlungsströme entsprechend
anzupassen ist. Die Vorschriften des neuen Standards sind prospektiv auf Stilllegungs- oder
Veräußerungsaktivitäten anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2002 initiiert werden; eine
frühere Anwendung ist möglich. Etwaige Auswirkungen aus der Anwendung von SFAS No. 146
auf den Konzernabschluss konnten noch nicht abschließend berechnet werden. Die Gesellschaft
wird den Standard ab 1. Januar 2003 anwenden.
Im Oktober 2002 hat das FASB SFAS No. 147 „Acquisitions of Certain Financial Institutions
– an Amendment of FASB Statement No. 72 and 144 and FASB Interpretation No. 9“ veröffentlicht.
Zum einen behandelt dieser Standard die bilanzielle Behandlung des Erwerbs von
Finanzinstituten. Zum anderen ändert er die bilanzielle Behandlung von langjährigen Kundenbeziehungen
als immaterieller Vermögensgegenstand im Zusammenhang mit SFAS No. 144
„Accounting for the Impairment or Disposal of Long-Lived Assets“. SFAS No. 147 ist auf nach
dem 1. Oktober 2002 beginnende Geschäftsjahre anzuwenden. Die Gesellschaft wird SFAS
No. 147 ab dem 1. Januar 2003 anwenden. Pfleiderer erwartet aus der Anwendung von SFAS
No. 147 keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

konzernabschluss anhang pfleiderer ag 87
Im Dezember 2002 hat das FASB SFAS No. 148 „Accounting for Stock-Based Compensation
– Transition and Disclosure“ veröffentlicht. SFAS No. 148 ändert FASB Statement No. 123
„Accounting for Stock-Based Compensation“ und bietet Alternativen an zum Wechsel zu der
Fair Value-Methode nach SFAS No. 123. Des Weiteren ändert SFAS No. 148 die erforderlichen
Anhangsangaben von SFAS No. 123 und APB Opinion No. 28 „Interim Financial Reporting“.
Demnach müssen in der Zusammenfassung der wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
die Auswirkungen der gewählten Bilanzierung (nach APB No. 25 oder SFAS
No. 123) in Bezug auf Mitarbeiter-Bezugsrechte auf das Ergebnis und Ergebnis pro Aktie sowohl
in Jahres- als auch in Quartalsberichten angegeben werden. SFAS No. 148 verpflichtet die
Unternehmen nicht dazu, nach der Fair Value-Methode gemäß SFAS No. 123 zu bilanzieren.
Allerdings sind die Anhangsangaben gemäß SFAS No. 148 von allen Unternehmen zu machen,
unabhängig davon, ob die Gesellschaft nach APB No. 25 oder SFAS No. 123 bilanziert. SFAS
No. 148 ist auf nach dem 15. Dezember 2002 endende Geschäftsjahre anzuwenden. Die
Gesellschaft bilanziert weiterhin nach APB No. 25, die in SFAS No. 148 geforderten Anhangsangaben
wurden im vorliegenden Konzernabschluss abgebildet.
Im November 2002 hat das FASB Interpretation No. 45 „Guarantor’s Accounting and
Disclosure Requirements for Guarantees, Including Indirect Guarantees of Indebtedness of
Others“ veröffentlicht. Die Interpretation wird die momentan gängige Praxis der Bilanzierung
und Anhangsangaben für Bürgschaften und Garantien wesentlich verändern. Bürgschaften und
Garantien, die die in der Interpretation beschriebenen Charakteristiken aufweisen und nicht
unter eine der aufgeführten Ausnahmen fallen, müssen zum Zeitwert bilanziert werden. Bisher
muss eine Verbindlichkeit nur dann bilanziert werden, wenn ein Verlust wahrscheinlich erscheint
und geschätzt werden kann (entsprechend FASB Statement No. 5 „Accounting for
Contingencies“). Außerdem verlangt die Interpretation wesentliche Anhangsangaben für praktisch
alle Bürgschaften und Garantien, selbst wenn die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme
als gering einzustufen ist. Die Bilanzierungsvorschriften der Interpretation No. 45 sind
prospektiv auf Garantien und Bürgschaften anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2002
gegeben oder geändert werden, unabhängig vom Geschäftsjahr des Ausstellers der Bürgschaft
oder Garantie. Die Vorschriften für Anhangsangaben müssen auf nach dem 15. Dezember
2002 endende Geschäftsjahre angewandt werden. Pfleiderer hat die entsprechenden Anhangsangaben
gemacht (siehe Abschnitt VII, Ziffer 1). Die eventuellen Auswirkungen der Bilanzierungsvorschriften
von Garantien gemäß FASB Interpretation No. 45 konnten noch nicht abschließend
berechnet werden.

88 fokussieren: besser sein
IV. Erläuterungen zur Konzernbilanz
1. Liquide Mittel
2. Sonstige Forderungen und
Vermögensgegenstände
3. Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
Zum 31. Dezember 2002 wurden liquide Mittel in Höhe von 58.242 Tsd. Euro ausgewiesen
(Vj. 55.753 Tsd. Euro). Die liquiden Mittel beinhalten Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbestände
sowie sofort verfügbare Bankguthaben, deren ursprüngliche Laufzeit bis zu drei
Monate beträgt.
Der Rückgang der Forderungen gegen verbundene Unternehmen betrifft insbesondere die
Rückzahlung von kurzfristigen, verzinslichen Forderungen gegenüber der Pfleiderer Unternehmensverwaltung
GmbH & Co. KG.
Die übrigen sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Restforderungen
aus dem Verkauf nicht-fortzuführender Aktivitäten.
Die Forderungen setzen sich wie folgt zusammen:
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 94.828 147.098
Steuererstattungsansprüche 25.594 20.101
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 245 18.789
Übrige 25.645 15.326
Gesamt 146.312 201.314
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 108.760 163.199
abzüglich Einzelwertberichtigung 13.226 15.220
abzüglich Pauschalwertberichtigung 706 881
Forderungen, netto 94.828 147.098
Sämtliche Forderungen haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Zur Abdeckung des allgemeinen Kreditrisikos werden angemessene pauschale Wertberichtigungen
nach den Erfahrungen der Vergangenheit vorgenommen.
Per 31. Dezember 2002 wurden Forderungen in Höhe von 43.889 Tsd. Euro (Vj. 11.085
Tsd. Euro) verkauft. Im Rahmen dieser Verkäufe behält der Konzern Rechte und Pflichten
zurück (retained interest); hierzu zählt die Erbringung von Abwicklungsdienstleistungen. Der
Konzern verkauft nur Forderungen, die durch eine Kreditversicherung abgedeckt sind. Im
Zusammenhang mit dem Forderungsverkauf entstanden Aufwendungen von 2.449 Tsd. Euro
(Vj. 1.058 Tsd. Euro). Der überwiegende Teil dieser Aufwendungen betrifft Zinsen, die im
Finanzergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen werden.

4. Vorräte
5. Sachanlagen
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 89
Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 50.050 59.716
Unfertige Erzeugnisse und Leistungen 15.695 26.694
Fertige Erzeugnisse und Waren 48.052 46.212
Geleistete Anzahlungen 600 59
Gesamt 114.397 132.681
Zur Veränderung der Sachanlagen verweisen wir auf die Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
(Anlagespiegel).
Die Sachanlagen setzen sich wie folgt zusammen:
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 178.821 186.577
Technische Anlagen und Maschinen 172.972 199.686
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 13.075 13.064
Anlagen im Bau 16.678 18.249
Gesamt 381.546 417.576
Die Abschreibungen auf Sachanlagen beliefen sich im Geschäftsjahr 2002 auf 48.769 Tsd. Euro
(Vj. 47.276 Tsd. Euro). Davon betreffen im Berichtsjahr 1.642 Tsd. Euro außerplanmäßige Abschreibungen
zur vollständigen Abwertung einer Spanplattenpresse und einer Imprägnieranlage
des polnischen Produktionsstandortes, da diese Maschinen nicht weiter im Produktionsprozess
eingesetzt werden. Des Weiteren wurde ein zum Verkauf stehendes Grundstück mit Gebäude
verlustfrei bewertet und in Höhe von 1.665 Tsd. Euro abgeschrieben.
Im Geschäftsjahr 2002 wurden im Konzern Bauzinsen in Höhe von 161 Tsd. Euro für
qualifizierende Sachanlagen aktiviert. Im Vorjahr waren keine Bauzinsen für qualifizierende
Sachanlagen zu aktivieren.
Im Jahr 2002 wurden 2.120 Tsd. Euro an staatlichen Zuschüssen für einen Standort des
Bereiches Infrastrukturtechnik in Leipzig vereinnahmt. Die Voraussetzung für die Zuwendung,
die eine Mindestanzahl an Beschäftigten betraf, wurde erfüllt. Die mit dieser Voraussetzung
verbundene Mittelbindungsfrist besteht bis Ende November 2007. Darüber hinaus wurden
465 Tsd. Euro für den Holzwerkstoff-Standort in Gütersloh vereinnahmt.
Weitere Zuschüsse wurden Business Units gewährt, die als nicht-fortzuführende Aktivitäten
bilanziert werden oder bereits veräußert wurden. Diese betreffen im Einzelnen einen Zuschuss
für die Entwicklung einer 5 Megawatt-Windkraftanlage der Business Unit Wind in Höhe
von 1.300 Tsd. Euro sowie einen Investitionszuschuss von 1.535 Tsd. Euro für die Errichtung
des Produktionsstandortes Delitzsch. Der Zuschuss für die Investition in Delitzsch ist an eine

90 fokussieren: besser sein
6. Immaterielle Vermögensgegenstände
Mindestanzahl an Beschäftigten gebunden. Etwaige Haftungen aus dem gewährten Zuschuss
sind mit der Veräußerung des Bereiches Dämmstofftechnik auf den Erwerber übergegangen.
Der Zuschuss für die Windkraftanlage wurde erfolgswirksam vereinnahmt, da die Ausgaben für
die Entwicklung dieser Anlage im Geschäftsjahr 2002 unter den Aufwendungen für Forschung
und Entwicklung ausgewiesen werden.
Im Rahmen von Finanzierungsleasing-Vereinbarungen (capital leases) wurden Vermögensgegenstände
des Sachanlagevermögens in Höhe von 3.088 Tsd. Euro abzgl. kumulierter Abschreibungen
von 954 Tsd. Euro aktiviert (Restbuchwert: 2.134 Tsd. Euro).
Sicherungsübereignungen individueller Vermögensgegenstände liegen lediglich an dem
US-amerikanischen Standort vor. Dabei handelt es sich um eine Sicherungsübereignung in
Höhe von 1.132 Tsd. Euro, die im Rahmen einer Akquisition in Vorjahren übernommen wurde
und fortzuführen ist.
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Lizenzen, Software und Patente 8.965 13.614
Geschäfts- oder Firmenwert 89.412 90.083
Geleistete Anzahlungen 4.058 3.818
Gesamt 102.435 107.515
Die Abschreibungen auf sonstige immaterielle Vermögensgegenstände beliefen sich im Geschäftsjahr
2002 auf 9.978 Tsd. Euro (Vj. 15.385 Tsd. Euro). Die Zugänge zu den immateriellen
Vermögensgegenständen betragen insgesamt 5.694 Tsd. Euro, nach Abschreibungen verbleibt
ein Restbuchwert zum 31. Dezember 2002 von 4.610 Tsd. Euro.
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände im Geschäftsjahr 2002
betreffen neben den planmäßigen Abschreibungen auch erhöhte Abschreibungen in Höhe von
5.000 Tsd. Euro durch Verminderung der geschätzten Nutzungsdauer von Software des Service-Bereiches,
die unter den Verwaltungsaufwendungen ausgewiesen werden.
Die Gesellschaft wendet seit dem 1. Januar 2002 die neue Rechnungslegungsvorschrift
SFAS No. 142 (Goodwill and Other Intangible Assets) zur bilanziellen Behandlung von Unternehmenskäufen,
insbesondere der Behandlung eines Firmenwertes an, welche das Financial
Accounting Standard Board im Juli 2001 verabschiedet hat. Nach SFAS No. 142 darf ein erworbener
Firmenwert nicht mehr planmäßig abgeschrieben werden. Dafür hat die Gesellschaft
eine jährliche Werthaltigkeitsprüfung (Impairment Test) durchzuführen.
Die Gesellschaft hat die Werthaltigkeit der im Konzernabschluss ausgewiesenen Geschäfts-
und Firmenwerte beurteilt. Im Geschäftsjahr 2001 wurden planmäßige Abschreibungen
von Geschäfts- und Firmenwerten in Höhe von 8.040 Tsd. Euro sowie eine außerplanmäßige
Abschreibung (Impairment) von 1.612 Tsd. Euro vorgenommen.
Das Ergebnis fortzuführender Aktivitäten nach Steuern des Geschäftsjahres 2001
ohne planmäßige Abschreibung des Geschäfts- und Firmenwerts sowie der immateriellen Vermögensgegenstände,
die gemäß SFAS No. 142 nicht mehr abgeschrieben werden, betrug
53.526 Tsd. Euro nach Berücksichtigung des Steuereffektes auf Geschäfts- und Firmenwert.
Dementsprechend betrug der Proforma-Gewinn fortzuführender Aktivitäten je Aktie 1,18 Euro
(gerechnet nach Minderheitsanteilen).

7. Finanzanlagen
8. Sonstige langfristige
Vermögensgegenstände
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 91
Die geschätzten zukünftigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände, die
weiterhin planmäßig abgeschrieben werden, betragen:
Tsd. Euro
2003 2.844
2004 2.506
2005 1.609
2006 1.023
2007 429
Danach 554
8.965
Die Zusammensetzung und Entwicklung der Finanzanlagen ist in der Entwicklung des Konzern-
Anlagevermögens dargestellt.
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Anteile an verbundenen Unternehmen 1.606 2.233
Beteiligungen 60 181
Sonstige Ausleihungen 406 7.169
Gesamt 2.072 9.583
In den sonstigen Ausleihungen ist zum 31. Dezember 2001 mit 6.250 Tsd. Euro eine Ausleihung
an ein ehemals verbundenes Unternehmen enthalten. Die Ausleihung wurde im Geschäftsjahr
2002 komplett zurückgezahlt.
Im Geschäftsjahr 2002 wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen
auf den niedrigeren beizulegenden Wert in Höhe von 1.819 Tsd. Euro (Vj. 480 Tsd. Euro) vorgenommen.
Dies betrifft im Wesentlichen die Beteiligung an einem nicht konsolidierten, verbundenen
Unternehmen. Diese Abschreibung in Höhe von 1.000 Tsd. Euro wurde auf der Basis
diskontierter, künftiger Cashflows ermittelt.
Die sonstigen langfristigen Vermögensgegenstände betragen im Berichtsjahr 2.802 Tsd. Euro
(Vj. 880 Tsd. Euro).

92 fokussieren: besser sein
9. Kurzfristige Verbindlichkeiten
10. Finanzverbindlichkeiten
Die übrigen sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
Die kurzfristigen Darlehen der Gesellschaft setzen sich wie folgt zusammen:
Der durchschnittliche Zinssatz beträgt 6 Prozent p.a.
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Erhaltene Anzahlungen 3.102 3.174
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 75.226 60.544
Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen 1.995 545
Übrige 63.005 85.032
143.328 149.295
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Finanzderivate 13.146 7.268
Bonusverpflichtungen gegen Kunden 8.650 5.787
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 6.897 6.045
Körperschaftsteuerverbindlichkeiten 6.121 7.040
Verbindlichkeiten aus Lohn und Gehalt 6.097 5.364
Einbehaltene Sozialversicherungsbeiträge 5.461 5.050
Abzuführende Lohn- und Kirchensteuer 4.308 3.640
Zahlungseingänge auf verkaufte Forderungen 1.436 27.201
Umsatzsteuerverbindlichkeiten 1.064 1.478
Sonstige Personalverbindlichkeiten 918 1.251
Zinsabgrenzungen 27 290
Übrige 8.880 14.618
Gesamt 63.005 85.032
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten und
kurzfristiger Anteil von längerfristigen Darlehen 43.321 124.333
Finanzierungsleasing 564 527
Gesamt 42.885 124.860

11. Sonstige kurzfristige
Rückstellungen
12. Finanzierungsleasing
13. Langfristige
Verbindlichkeiten
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 93
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Rückstellungen für Personal-Verpflichtungen 17.180 20.514
Rückstellungen für den Produktionsbereich 3.913 5.112
Rückstellungen für Verkauf und Marketing 3.130 4.160
Übrige Rückstellungen 7.311 3.585
31.534 33.371
Die Gesellschaft hat 1998 und 1999 Leasingverträge für Maschinen zur Holzbearbeitung für
den polnischen Standort sowie für technische Einrichtungen an einem der US-amerikanischen
Standorte geschlossen, die als Finanzierungsleasing behandelt werden. Die künftigen Mindestleasingraten
aus Leasingverpflichtungen per 31. Dezember 2002 betragen:
Tsd. Euro
2003 668
2004 657
2005 454
Mindestleasingraten, gesamt 1.779
abzüglich rechnerischer Zinsbeträge 216
Barwert der Mindestleasingraten 1.563
abzüglich kurzfristigen Anteils 564
Langfristiger Anteil der Leasingverpflichtungen 999
Die Gesellschaft finanziert sich zum Teil durch langfristige Darlehen. Diese Darlehen werden in
der Regel auf der Basis variabler EURIBOR bzw. LIBOR vereinbart. Der durchschnittliche Zinssatz
für diese Darlehen lag im Geschäftsjahr 2002 bei ca. 6 Prozent (Vj. unter 6 Prozent). Die
variablen Zinszahlungen wurden ausreichend durch Zinsswaps gesichert.

94 fokussieren: besser sein
14. Sonstige langfristige
Rückstellungen
Der Konzern hatte am Stichtag Festzinsdarlehen mit einem Volumen von 20.452 Tsd. Euro
und einer Durchschnittsverzinsung von 5,9 Prozent. Diese Darlehen wurden zum Stichtag
31. Dezember 2002 mit 22.395 Tsd. Euro bewertet.
31.12.2002 31.12.2001
Langfristig Kurzfristiger Langfristiger
abgeschlos- Teil Teil
sene Beträge (< 1 Jahr) (> 1 Jahr)
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
ohne
Finanzierungsleasing 330.329 8.725 321.604 395.762
Am 31. Dezember 2002 stellten sich die Tilgungen für langfristige Verbindlichkeiten für die
nächsten fünf Geschäftsjahre und danach wie folgt dar:
Tsd. Euro
2003 8.725
2004 29.424
2005 33.490
2006 35.911
2007 47.724
Danach 175.055
330.329
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Restrukturierungsmaßnahmen 2.339 794
Rückstellungen für Umweltrisiken 311 311
Jubiläumszuwendungen 4.959 5.777
Altersteilzeit 2.138 1.731
Übrige 25 1
9.772 8.614
Die Rückstellungen für Umweltrisiken betreffen Rekultivierungsverpflichtungen und Umweltschäden.
Die Rückstellungen für Restrukturierung wurden gebildet, um wahrscheinliche, quantifizierbare
Verpflichtungen bilanziell zu berücksichtigen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei
um Abfindungen für 12 Lohnempfänger sowie 16 Gehaltsempfänger im Bereich Infrastrukturtechnik.
Des Weiteren werden in diesem Bereich drohende Verluste aus laufenden Mietverträgen
berücksichtigt, die nicht zeitnah zu kündigen sind, und Leasingraten für nicht genutzte

15. Langfristige passive
Rechnungsabgrenzungen
16. Nicht-fortzuführende
Aktivitäten
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 95
Pkw im ersten Quartal 2003. Darüber hinaus sind Rückstellungen gebildet worden für ausstehende
Abfindungszahlungen für 34 gewerbliche und 7 angestellte Mitarbeiter eines bereits
geschlossenen Werkes im Bereich Holzwerkstoffe.
Unter den langfristigen passiven Rechnungsabgrenzungsposten wird der Ertrag aus dem
Verkauf erst in den Folgejahren fällig werdender Zahlungseingänge (Forfaitierung) aus einem
Leasingvertrag ausgewiesen. Der Rechnungsabgrenzungsposten wird ratierlich, korrespondierend
zu den tatsächlichen Fälligkeitsterminen der Leasingraten erfolgswirksam aufgelöst.
Der geschuldete Restwert aus dem Forfaitierungsvertrag beläuft sich zum 31. Dezember 2002
auf 10.432 Tsd. Euro. Die Verzinsung erfolgt zu marktüblichen Konditionen. Die Restlaufzeit
des Vertrages endet zum 1. Mai 2007.
Im Geschäftsjahr 2002 veräußerte die Gesellschaft die Geschäftsbereiche Dämmstoffe sowie
Türen und Fenster. Der Verkauf der Business Unit Fenster erfolgte im Juni 2002 im Rahmen
eines Management-Buy-outs der Pfleiderer Fenster GmbH & Co. KG an Mitarbeiter dieses
Unternehmens. Die Business Unit Türen wurde durch Veräußerung der Pfleiderer Bauelemente
GmbH & Co. KG und deren Tochtergesellschaften an den dänischen Türenhersteller Vest-Wood
A/S, Logstor/Dänemark, mit wirtschaftlicher Wirkung zum 31. Oktober 2002 vollzogen.
Das operative Geschäft des Bereiches Dämmstofftechnik wurde an die spanische Gesellschaft,
Uralita S.A., Madrid/Spanien, mit Wirkung zum 30. November 2002 veräußert. Im
Rahmen dieses Verkaufs wurden die Beteiligungen an 11 Tochtergesellschaften sowie im Wege
eines so genannten Asset Deals sämtliche immateriellen Vermögensgegenstände, das Sachanlagevermögen
mit unwesentlichen Ausnahmen sowie sämtliches Vorratsvermögen der Pfleiderer
Dämmstofftechnik GmbH & Co. KG übertragen. Die verbliebenen Vermögensgegenstände und
Schulden der nicht veräußerten Gesellschaften werden in der Bilanz des Konzerns unter den
nicht-fortzuführenden Aktivitäten ausgewiesen.
Aus dem Verkauf der nicht-fortzuführenden Aktivitäten resultiert bei einem Liquiditätszufluss
von 170.112 Tsd. Euro ein Verlust von 36.209 Tsd. Euro. Folgende Darstellung zeigt die
Herleitung des Ergebnisses aus dem Verkauf:
Tsd. Euro
Vereinbarter zusammengefasster Verkaufspreis 225.000
zuzüglich liquider Mittel abzgl. verzinslicher Verbindlichkeiten
(davon Bankverbindlichkeiten 29.450 Tsd. Euro) – 54.888
Liquiditätszufluss aus dem Verkauf nicht-fortzuführender Aktivitäten 170.112
Abgang Vermögensgegenstände und Schulden der veräußerten Aktivitäten – 189.448
Verkaufsnebenkosten und Folgekosten aus Verkauf – 18.021
– 37.357
zuzüglich Erträge aus latenten Steuern 1.148
Verlust aus dem Verkauf nicht-fortzuführender Aktivitäten – 36.209

96 fokussieren: besser sein
Ohne Berücksichtigung der nach US-GAAP erforderlichen Aussetzung der Abschreibungen zu
Gunsten des operativen Ergebnisses hätte der Verlust aus dem Verkauf nicht-fortzuführender
Aktivitäten 27.995 Tsd. Euro betragen.
Das operative Geschäft der verkauften Aktivitäten hat sich wie folgt entwickelt:
2002 2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Umsatzerlöse 322.436 347.235
Übrige Aufwendungen 304.223 – 341.143
Effekt aus Aussetzung Abschreibung 11.750 0
EBIT 29.963 6.092
Zinsergebnis – 13.794 – 13.645
EBT 16.169 – 7.553
Steuern 915 – 3.336
Steuern aus Aussetzung Abschreibung – 3.536 0
Ergebnis nach Steuern 13.548 – 10.889
Das operative Geschäft der übrigen nicht-fortzuführenden Aktivitäten zeigt folgende
Entwicklung:
2002 2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Umsatzerlöse 33.713 40.806
Übrige Aufwendungen 63.688 – 43.237
EBIT – 29.975 – 2.431
Zinsergebnis – 1.289 – 963
EBT – 31.264 – 3.394
Steuern – 1.527 – 901
Ergebnis nach Steuern – 32.791 – 4.295
In den Verlusten der übrigen nicht-fortzuführenden Aktivitäten sind Aufwendungen aus außerordentlichen
Abschreibungen von Geschäfts- und Firmenwerten sowie Lizenzen in Höhe
von insgesamt 9.598 Tsd. Euro enthalten. Des Weiteren wurden im Zuge der verlustfreien
Bewertung auf der Basis von Impairment Tests Abwertungen in Höhe von 7.703 Tsd. Euro
vorgenommen.
Im Ergebnis der übrigen nicht-fortzuführenden Aktivitäten sind Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen
von 8.015 Tsd. Euro sowie der Ertrag aus einem Zuschuss in Höhe von
1.300 Tsd. Euro enthalten.

konzernabschluss anhang pfleiderer ag 97
Folgende Darstellung zeigt die unter den als nicht-fortzuführende Aktiva und Passiva
zusammengefasst ausgewiesenen Bilanzposten:
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Liquide Mittel und Wertpapiere des Umlaufvermögens 173 6.143
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 15.411 70.326
Vorräte 14.651 66.174
Übrige kurzfristige Vermögensgegenstände 151 869
Kurzfristige Vermögensgegenstände 30.386 143.512
Sachanlagevermögen 4.638 169.949
Immaterielle Vermögensgegenstände 11 25.110
Finanzanlagen 10 252
Latente Steuern 0 6.328
Sonstige Vermögensgegenstände 0 32
Langfristige Vermögensgegenstände 4.659 201.671
Aktiva nicht-fortzuführender Aktivitäten 35.045 345.183
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Verbindlichkeiten 16.862 138.723
Finanzverbindlichkeiten 0 27.294
Rückstellungen 1.060 9.860
Übrige kurzfristige Passiva 0 374
Kurzfristige Verbindlichkeiten 17.922 176.251
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 1.821 9.991
Pensionsrückstellungen 2.213 6.048
Latente Steuern 305 8.526
Sonstige Verbindlichkeiten 139 1.153
Sonstige langfristige Rückstellungen 914 2.419
Ausgleichsposten Anteile Dritter 0 3.347
Langfristige Verbindlichkeiten 5.392 31.484
Passiva nicht-fortzuführender Aktivitäten 23.314 207.735
Die Darstellung der Bilanzen der jeweiligen nicht-fortzuführenden Aktivität (vor Konsolidierung)
ist diesem Anhang als Anlage beigefügt.

98 fokussieren: besser sein
17. Eigenkapital
Die Entwicklung des Eigenkapitals ist in der Darstellung der Eigenkapitalentwicklung des
Konzerns dem Anhang vorangestellt.
Gezeichnetes Kapital
Das Grundkapital beträgt unverändert zum Bilanzstichtag 109.273.600 Euro und ist in
42.685.000 Stückaktien eingeteilt.
Genehmigtes Kapital
Gemäß den Beschlüssen der Hauptversammlung vom 10. Juli 2001 ist der Vorstand ermächtigt,
das Grundkapital bis zum 30. Juni 2006 mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch Ausgabe
neuer Aktien gegen Geldeinlage einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 51.200 Tsd. Euro
zu erhöhen.
Bedingtes Kapital
Ferner besteht ein bedingtes Kapital in Höhe von 20.480 Tsd. Euro, das ebenfalls bis zum
30. Juni 2006 begeben werden kann.
Im Zusammenhang mit dem Aktienoptionsplan der Pfleiderer AG wurde darüber hinaus
ein weiteres bedingtes Kapital von 10.927 Tsd. Euro geschaffen.
Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage des Konzerns wurde korrespondierend an den Betrag der Kapitalrücklage
der Pfleiderer AG von 10.927 Tsd. Euro angepasst.
Dividenden
In der Hauptversammlung am 2. Juli 2002 wurde beschlossen, für 2001 eine Dividende in Höhe
von 0,20 Euro je Aktie auszuschütten und den Restbetrag von 6.679 Tsd. Euro auf neue Rechnung
vorzutragen.
Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat den Vorschlag vorzulegen, den er der Hauptversammlung
für die Verwendung des Bilanzgewinns machen will. Der Bilanzgewinn wird an die Aktionäre
verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt.
Die Gewinnanteile der Aktionäre werden stets im Verhältnis der auf ihren Anteil am
Grundbetrag geleisteten Einzahlungen und im Verhältnis der Zeit, die seit dem für die Leistung
bestimmten Zeitpunkt verstrichen ist, verteilt.
Bei Ausgabe neuer Aktien kann für diese eine andere Gewinnberechtigung festgesetzt
werden.
Zur Vermeidung eines Bilanzverlustes in Höhe von 191.084 Tsd. Euro zum Ablauf des
Geschäftsjahres 2002 hat der Vorstand dem Aufsichtsrat vorgeschlagen zum Verlustausgleich
Teile der Kapitalrücklage und anderer Rücklagen zu verwenden und eine Dividendenausschüttung
nicht vorzunehmen, da eine Ausschüttung aus der Gewinnrücklage bei Verwendung der
Kapitalrücklage zum Ausgleich eines Bilanzverlustes gemäß § 150 AktG nicht zulässig ist. Der
Aufsichtsrat hat dem Vorschlag des Vorstandes zugestimmt.

18. Stock Appreciation Rights
und Stock Option Programs
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 99
Kumuliertes Gesamtergebnis
Infolge des Verkaufs des Dämmstofftechnik- und Türen und Fenster-Bereiches waren unter dem
Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung und dem Ausgleichsposten aus der Bewertung
von Finanzderivaten ausgewiesene erfolgsneutrale Buchungsposten in Höhe von insgesamt
9.220 Tsd. Euro in den Verlustvortrag umzugliedern.
Die Gesellschaft entscheidet jährlich nach freiem Ermessen, ob es ein Aktienoptionsprogramm
gibt, wer an diesem teilnimmt und wie viele Aktienoptionen die einzelnen Berechtigten erhalten.
Die Gewährung der Aktienoptionen gegenüber den Berechtigten erfolgt unter der Bedingung,
dass die Berechtigten ein Eigeninvestment erbringen. Die Laufzeit der Aktienoptionen
beträgt sechs Jahre. Die Aktienoptionen können erstmals drei Jahre nach Gewährung ausgeübt
werden. Die Anzahl der Aktienoptionen ergibt sich für die Berechtigten aus dem Betrag des
Eigeninvestments dividiert durch den Basiskurs und multipliziert mit dem Faktor 12. Der Basiskurs
bestimmt sich nach dem Durchschnitt der Aktie der Gesellschaft in den Monaten September
bis November. Die Aktienoptionen können zu einem Bezugspreis zwischen 110 bis 125 Prozent
des Basiskurses ausgeübt werden.
Stock Appreciation Rights 2000
Nach einem Wertsteigerungsprogramm, das die Gesellschaft am 14. November 2000 beschlossen
hat (Stock Appreciation Rights), und das durch die Hauptversammlungsbeschlüsse vom
5. Dezember 2000 genehmigt wurde, ist der Vorstand der Gesellschaft bis zum 30. Juni 2006
ermächtigt, den Teilnehmern bis zu 1.270.608 Stock Appreciation Rights der Gesellschaft zu
gewähren. Der Basiskurs beträgt 9,73 Euro. Die Ausübungspreise liegen zwischen 10,70 Euro
und 12,16 Euro bei einem gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreis von 11,43 Euro.
2002 2001
Aktien- Aktienoptionen
optionen
Tsd. Stück Tsd. Stück
Zum Jahresbeginn ausstehend 1.123 0
Gewährt 0 1.271
Ausgeübt 0 0
Verfallen 204 148
Zum Jahresende ausstehend 919 1.123
Zum Jahresende ausübbar 0 0

100 fokussieren: besser sein
Stock Option Program 2001
Nach einem Stock Option-Plan, den die Gesellschaft am 10. Juli 2001 beschlossen hat (Stock
Option Program 2001), und der durch den Aufsichtsrat am 25. Oktober 2001 genehmigt wurde,
ist der Vorstand der Gesellschaft bis zum 30. Juni 2006 ermächtigt, den berechtigten Teilnehmern
bis zu 4.268.500 nicht übertragbare Optionen auf Aktien der Gesellschaft zu gewähren.
Von den seinerzeit potenziell berechtigten 116 Teilnehmern haben 65 Vorstände/Führungskräfte
mit 1.257.456 Optionen an dem SOP 2001 teilgenommen. Der Basiskurs beträgt 7,45 Euro.
Die Ausübungspreise liegen zwischen 8,20 Euro und 9,31 Euro bei einem gewichteten durchschnittlichen
Ausübungspreis von 8,76 Euro.
2002 2001
Aktien- Aktienoptionen
optionen
Tsd. Stück Tsd. Stück
Zum Jahresbeginn ausstehend 1.257 0
Gewährt 0 1.257
Ausgeübt 0 0
Verfallen 177 0
Zum Jahresende ausstehend 1.080 1.257
Zum Jahresende ausübbar 0 0
Stock Option Program 2002 (Fortsetzung des SOP 2001)
Auf der Basis des in 2001 verabschiedeten Stock Options-Plans, den die Gesellschaft am
10. Juli 2001 beschlossen hat (Stock Option Program 2002), haben der Vorstand am 10. September
2002 und der Arbeitsausschuss des Aufsichtrates am 20. September 2002 das Stock
Option Program 2002 bestätigt. Danach ist der Vorstand der Gesellschaft bis zum 30. Juni
2006 ermächtigt, den berechtigten Teilnehmern die verbleibenden nicht übertragbaren Optionen
auf Aktien der Gesellschaft zu gewähren. Der Basiskurs beträgt 4,67 Euro. Die Ausübungspreise
liegen zwischen 5,14 Euro und 5,84 Euro bei einem gewichteten durchschnittlichen
Ausübungspreis von 5,49 Euro. In 2002 wurden aus dem SOP 2002 noch keine Optionen gewährt,
da zum Bilanzstichtag die Teilnahmefrist noch nicht abgelaufen war.
Das Unternehmen erfasst die Bezugsrechte, wie gemäß Statement of Financial Accounting
Standards No. 123, Accounting for Stock Based Compensation, (SFAS No. 123) zulässig,
mit der Substanzwertmethode aus APB Opinion No. 25, Accounting for Stock Issued to
Employees (APB No. 25). Alle Bezugsrechte wurden zu einem Ausübungspreis ausgegeben, der
über dem Marktpreis des Ausstellungsdatums lag. So wies das Unternehmen im Zusammenhang
mit diesen Bezugsrechten keinen Personalaufwand aus.
Die bereinigte Proforma-Information zu dem Konzernjahresüberschuss ist nach SFAS
No. 123 erforderlich und so darzustellen, als ob die Gesellschaft die Mitarbeiter-Bezugsrechte
nach der Fair Value-Methode bilanziert hätte. Der beizulegende Zeitwert dieser Bezugsrechte
für die Geschäftsjahre 2001 und 2002 wurde zum Zeitpunkt der Gewährung mit Hilfe der
„Black Scholes“-Methode zur Bewertung von Bezugsrechten mit den folgenden Annahmen aus
gewichteten Durchschnitten geschätzt: risikofreier Zinssatz von 4,7 Prozent für 2001, Volatilität
von 42 Prozent für 2001, erwartete Dividendenrendite zum Bewertungszeitpunkt 2001 von

19. Derivative Finanzinstrumente
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 101
2 Prozent sowie eine gewichtete durchschnittliche zu erwartende Lebensdauer des Bezugsrechts
von drei Jahren. Aufgrund der zum Bilanzstichtag offenen Teilnahmefrist des SOP 2002
wurde dieses nicht in die Bewertung einbezogen.
Die bereinigte Proforma-Information der Gesellschaft lautet wie folgt (in Tsd. Euro, außer
Information je Aktie):
Es gibt keine Aktienoptionspläne, denen nicht von der Hauptversammlung zugestimmt wurde.
Derivative Finanzinstrumente werden zur Sicherung von Zins- und Währungspositionen mit
der Zielsetzung eingesetzt, durch Wechselkurs- bzw. Marktzinsschwankungen bedingte Risiken
auszuschließen bzw. zu minimieren. Die Richtlinien der Gesellschaft schreiben vor, dass derartige
Risiken grundsätzlich abzusichern sind. Hierzu werden nur marktgängige Zinsderivate
sowie Devisentermingeschäfte genutzt, die mit Instituten zweifelsfreier Bonität abgeschlossen
werden. Die derivativen Finanzgeschäfte beschränken sich auf die Absicherung des operativen
Geschäfts und damit verbundener Finanzierungen. Die Gesellschaft schließt keine derivativen
Finanzgeschäfte zu Spekulationszwecken ab.
Zur Absicherung von Zinsrisiken werden Zinsswaps und Zinscaps gehalten. Die Instrumente
dienen zur Absicherung von variablen Verbindlichkeiten in Euro und in USD.
Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Zinsderivate:
31.12.2002 31.12.2001
Bereinigter Proforma-(Verlust)/Gewinn (Tsd. Euro) – 40.020 24.091
Bereinigter unverwässerter Proforma-(Verlust)/Gewinn je Aktie – 0,93 0,56
Nominalvolumen
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Zinsswaps 257.919 370.022
Zinscaps 8.150 –
266.069 370.022
Abgeschlossene Devisentermingeschäfte dienen der Absicherung von Währungskursschwankungen
des USD, CHF und GBP zum EUR. Die Absicherung betrifft dabei sowohl bilanzierte
Geschäfte als auch zukünftige Transaktionen, deren Eintritt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit
erwartet wird.

102 fokussieren: besser sein
Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Devisentermingeschäfte:
Nominalvolumen
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Kurssicherung laufender bzw. bilanzierter Geschäfte 5.725 –
Kurssicherung erwarteter Zahlungsströme 7.114 1.125
12.839 1.125
Das Nominalvolumen sind die Basisbeträge der Zinsswaps sowie die mit den Terminkursen am
Bilanzstichtag bewerteten Kauf- und Verkaufsbeträge der Devisentermingeschäfte.
Die Bewertung der Zinsderivate erfolgt durch die Vertragspartner auf Basis des diskontierten
Kapitalflusses, der sich aus der Differenz zur Marktzinsentwicklung ergibt (marked to
market-Bewertung). Die Bewertung der Devisentermingeschäfte entspricht den Aufwendungen
bzw. Erträgen, die bei einer Glattstellung dieser Geschäfte am Bilanzstichtag entstehen würden.
Zum Bilanzstichtag bestanden insgesamt folgende Positionen an derivativen Finanzgeschäften:
Nominal- Marktwert Nominal- Marktwert
volumen volumen
31.12.2002 31.12.2002 31.12.2001 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
Zinsderivate 266.069 – 14.876 370.022 – 4.609
Devisentermingeschäfte 12.839 – 65 1.125 – 31
Summe 278.908 – 14.941 371.147 – 4.640
Die derivativen Finanzinstrumente werden in der Bilanz zu Marktwerten unter den sonstigen
Forderungen, sonstigen Vermögensgegenständen bzw. unter den sonstigen Verbindlichkeiten
ausgewiesen.
Unter den Voraussetzungen des SFAS No. 133 (Accounting for Derivative Instruments
and Hedging Activities) werden die derivativen Finanzgeschäfte wie folgt bilanziert:
Bei Sicherung des beizulegenden Wertes (fair value) mittels Devisentermingeschäften
werden sowohl die Wertveränderungen des Derivates als auch die gegenläufigen Veränderungen
des Grundgeschäftes erfolgswirksam verbucht. Bei Absicherung von Währungskursrisiken
für künftige Zahlungen (cash flow hedge) werden die Zeitwertänderungen erfolgswirksam bis
zur Glattstellung des Geschäftes erfasst.
Im Falle der Sicherung von zukünftigen Zahlungsflüssen (cash flow hedge) mittels Zinsswaps
bzw. Zinscaps wird die Entwicklung des Marktwertes als erfolgsneutrale Veränderung
des Eigenkapitals behandelt und unter dem Bilanzposten Gesamtergebnis (Bestandteil des
Eigenkapitals) ausgewiesen. Bei Zinsderivaten, die sich entsprechend SFAS No. 133 zur Sicherung
des „cashflow“ als nicht genügend effektiv erweisen, wird die Wertentwicklung erfolgswirksam
in der Gewinn- und Verlustrechnung als Zinsaufwand bzw. Zinsertrag erfasst.

konzernabschluss anhang pfleiderer ag 103
Zum Bilanzstichtag wurden die Finanzderivate gemäß SFAS No. 133 wie folgt bewertet:
Nominal- Bewertung Nominal- Bewertung
volumen volumen
31.12.2002 31.12.2002 31.12.2001 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
Erfolgsneutral 219.178 – 12.912 341.204 – 3.783
Erfolgswirksam 59.730 – 2.029 29.943 – 857
Summe 278.908 – 14.941 371.147 – 4.640
Der Bestand der erfolgswirksam erfassten Derivate resultiert aus der aufgrund von Desinvestitionen
bedingten Rückführung von Finanzierungen.
Die Restlaufzeit der Zinsderivate entspricht im Wesentlichen der Laufzeit der zugrunde
liegenden Finanzierungsgeschäfte und beträgt zwischen einem und sieben Jahren. Im Durchschnitt
beträgt die Laufzeit fünf Jahre. Die Restlaufzeit der abgeschlossenen Devisentermingeschäfte
beträgt zwischen einem und zwölf Monaten.
Marktvolumen Marktvolumen Gesamt
Restlaufzeit Restlaufzeit 31.12.2002
bis zu 1 Jahr über 1 Jahr
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
Zinsderivate 5.177 260.892 266.069
Devisentermingeschäfte 12.839 – 12.839
Summe 18.016 260.892 278.908
Das Risiko des Konzerns in Bezug auf derivative Finanzinstrumente beschränkt sich auf das
Risiko, dass die Gegenpartei ihre Verpflichtungen nicht erfüllen wird. Ein Ausfallrisiko besteht
für den Konzern maximal in Höhe der positiven Marktwerte der Derivate. Bei Devisentermingeschäften
entspricht das maximale Risiko den Wechselkursänderungen der abgesicherten
Beträge.

104 fokussieren: besser sein
20. Latente Steuern
Aktive und passive latente Steuern werden im Einklang mit SFAS No. 109, Accounting for
Income Taxes, angesetzt, wenn künftige steuerliche Auswirkungen zu erwarten sind, die auf
zeitlich begrenzte Differenzen zwischen den Buchwerten bestehender Aktiva und Passiva und
ihren Steuerbilanzwerten einerseits und auf Verlustvorträge andererseits zurückzuführen sind.
Die Ertragssteuern des Konzerns teilen sich wie folgt auf:
Laufende Steuern
2002 2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Deutschland 3.561 2.033
Ausland 12.134 10.182
Latente Steuern
Deutschland – 3.024 – 6.972
Ausland 529 3.937
Gesamt 13.200 9.180
Langfristige latente Steuern wurden auf Basis eines Gesamtsteuersatzes von 37,5 Prozent
(Vj. 38,0 Prozent) angesetzt. Dabei wurde mit einer Körperschaftsteuerbelastung inklusive Solidaritätszuschlag
von 26,4 Prozent (Vj. 26,4 Prozent) gerechnet und einer durchschnittlichen
Gewerbesteuerbelastung der deutschen Gesellschaften von 11,1 Prozent (Vj. 11,6 Prozent).
Kurzfristige latente Steuern, die sich im nächsten Jahr voraussichtlich auflösen, sind aufgrund
des Flutopfersolidaritätsgesetzes mit 38,8 Prozent (Vj. 38,0 Prozent) bewertet. Dieser Satz ergibt
sich aus einer Körperschaftsteuerbelastung inklusive Solidaritätszuschlag von 28,0 Prozent
(Vj. 26,4 Prozent) und einer durchschnittlichen Gewerbesteuerbelastung von 10,8 Prozent
(Vj. 11,6 Prozent). Die durchschnittliche Gewerbesteuerbelastung für kurzfristige latente Steuern
weicht von der Belastung für langfristige latente Steuern ab, da der Effekt aus der Abziehbarkeit
der Gewerbesteuer bei der Körperschaftsteuer bei höheren Körperschaftsteuersätzen
entsprechend größer ist. Aus den Steuersatzänderungen entstand im Geschäftsjahr 2002 ein
latenter Steuerertrag von 630 Tsd. Euro (Vj. 0 Tsd. Euro).
Für ausländische Gesellschaften werden die jeweiligen landesspezifischen Steuersätze
zugrunde gelegt.

konzernabschluss anhang pfleiderer ag 105
In nachfolgender Tabelle wird die Überleitung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand
vorgenommen. Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wird das Ergebnis vor
Steuern mit dem im Geschäftsjahr gültigen Gesamtsteuersatz multipliziert:
2002 2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Konzernergebnis vor Steuern 33.629 55.224
Erwarteter Steueraufwand bei Steuersatz 37,5% (2001: 38,0%) 12.611 20.985
Erhöhung/Verminderung des Steueraufwands
aufgrund von:
Steuersatzdifferenzen Ausland – 2.086 – 2.831
Änderungen des Steuersatzes – 630 0
Nicht abzugsfähige Betriebsausgaben 265 810
Nicht abzugsfähige Abschreibungen auf Beteiligungen 1.969 0
Steuerfreie Einnahmen – 984 – 790
Vorjahressteuern – 351 677
Erhöhung der Wertberichtigung auf latente Steuern 10.375 0
Sondereffekte aus Abgrenzung fortzuführender und
nicht-fortzuführender Aktivitäten – 6.533 – 7.145
Sondereffekt latente Steuern Polen – 1.578 0
Sonstiges 142 – 2.526
Tatsächlicher Steueraufwand 13.200 9.180
Zum 31. Dezember 2002 bestehen im Konzern inländische körperschaftsteuerliche Verlustvorträge
von 188.062 Tsd. Euro (Vj. 45.826 Tsd. Euro) und inländische gewerbesteuerliche
Verlustvorträge von 80.813 Tsd. Euro (Vj. 37.610 Tsd. Euro) sowie ausländische Verlustvorträge
von 2.937 Tsd. Euro (Vj. 3.450 Tsd. Euro). Inländische Verluste sind nach den am Bilanzstichtag
bestehenden gesetzlichen Regelungen zeitlich und der Höhe nach unbegrenzt vortragsfähig.
Von den ausländischen Verlustvorträgen sind 2.937 Tsd. Euro bis ins Jahr 2007 nutzbar.
Wertberichtigungen aktiver latenter Steuern wurden in Höhe von 43.420 Tsd. Euro
(Vj. 0 Tsd. Euro) vorgenommen, im Wesentlichen für steuerliche Verlustvorträge, wenn hinsichtlich
der Realisierbarkeit in einem überschaubaren Zeitraum aufgrund der Sach- und
Rechtslage sowie der verfügbaren Informationen Unsicherheit besteht. Die heutige Einschätzung
bezüglich der Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern kann sich in Abhängigkeit von
der Ertragslage zukünftiger Jahre ändern und höhere oder niedrigere Wertberichtigungen
erforderlich machen.

106 fokussieren: besser sein
Die aktiven und passiven latenten Steuern aus den Bewertungsunterschieden in den Bilanzposten
setzen sich wie folgt zusammen:
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Immaterielle Vermögensgegenstände 10.512 12.535
Sachanlagen 8.883 10.744
Finanzanlagen 1.557 1.345
Vorräte 1.210 1.953
Forderungen 1.782 1.021
Übrige Aktiva 123 8
Pensionsrückstellungen 4.371 2.729
Sonstige Rückstellungen 3.040 1.607
Verbindlichkeiten 5.095 6.832
36.573 38.774
steuerliche Verlustvorträge 63.595 18.308
100.168 57.082
Wertberichtigungen – 43.420 0
Aktive latente Steuern 56.748 57.082
Immaterielle Vermögensgegenstände 12.032 16.745
Sachanlagen 40.918 39.254
Finanzanlagen 379 0
Vorräte 797 0
Übrige Aktiva 101 1.693
Pensionsrückstellungen 762 762
Sonstige Rückstellungen 1.381 3.791
Verbindlichkeiten 55 62
Übrige Passiva 360 464
Passive latente Steuern 56.785 62.771
Nettobetrag der passiven latenten Steuern 37 5.689

21. Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 107
Die aktiven und passiven latenten Steuern werden saldiert wie folgt ausgewiesen:
Aktive latente Steuern
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Kurzfristig 8.702 7.023
Langfristig 33.638 44.693
Passive latente Steuern
Kurzfristig 3.063 2.756
Langfristig 39.314 54.649
Nettobetrag der passiven latenten Steuern 37 5.689
Der Gesamtbetrag der latenten Steuern, die auf Sachverhalte zurückzuführen sind, die im
Geschäftsjahr erfolgsneutral erfasst wurden, beträgt 5.513 Tsd. Euro (Vj. 4.455 Tsd. Euro). Auf
die erfolgsneutral erfassten Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Konsolidierung ausländischer
Tochtergesellschaften wurden keine latenten Steuern gebildet.
Aufgrund werterhellender Erkenntnisse wurden Abstockungen bei Vermögensgegenständen
von nicht-fortzuführenden Aktivitäten für das Geschäftsjahr 2000 vorgenommen. Die hieraus
entstandenen aktiven latenten Steuern waren aufgrund mangelnder Werthaltigkeit gleichzeitig
in voller Höhe wertzuberichtigen.
Für erfolgsneutrale Veränderungen aus Finanzderivaten wurden latente Steuern in Höhe
von 4.525 Tsd. Euro aktiviert.
Latente Steuern aus der Passivierung des Ausgleichspostens aus der Pensionsbewertung
betragen im Berichtsjahr 988 Tsd. Euro (Vj. 1.195 Tsd. Euro).
Pfleiderer gewährt Mitarbeitern fallweise leistungsorientierte Pensionszusagen. Darüber hinaus
bestehen noch Altzusagen aus verschiedenen Rentenordnungen, deren Leistungen Alters-,
Invaliden- und Hinterbliebenenrenten umfassen. Die Versorgungswerke wurden spätestens zum
31. Mai 1986 für Neueintritte geschlossen. In einzelnen ausländischen Gesellschaften bestehen
pensionsähnliche Verpflichtungen mit Einmalzahlungsansprüchen, die ebenfalls in den Pensionsrückstellungen
ausgewiesen sind.
Für die am 31. Dezember 2002 und 2001 endenden Geschäftsjahre setzen sich die
Pensionsrückstellungen wie folgt zusammen:
2002 2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Passivisch abgegrenzte Pensionsaufwendungen 60.876 59.597
Übrige pensionsähnliche Verpflichtungen 387 221
Pensionsrückstellungen 61.263 59.818

108 fokussieren: besser sein
Die Leistungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen sind in erster Linie abhängig von der
Anzahl der Arbeitsjahre, Lebensalter und Gehalt. Die Kosten und Verpflichtungen aus leistungsorientierten
Pensionsplänen werden auf Basis von versicherungsmathematischen Gutachten
unter Zugrundelegung der Projected Unit Credit-Methode ermittelt. Diese Methode setzt die
Dienste, die von den Angestellten schon geleistet wurden, in Relation zu dem Bewertungszeitpunkt
und beinhaltet auch Schätzungen bezüglich der zukünftigen Gehaltsentwicklungen.
Für die am 31. Dezember 2002 und 2001 endenden Geschäftsjahre setzen sich die Pensionsaufwendungen
wie folgt zusammen:
2002 2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Dienstzeitaufwand 1.119 1.060
Zinsaufwand 3.407 3.303
Amortisation von versicherungsmathematischen Gewinnen/
(Verlusten) 14 0
Gesamt 4.540 4.363
Die folgende Tabelle erläutert die Veränderung der Leistungsverpflichtungen, wie sie im
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2002 und 2001 ausgewiesen wurde:
2002 2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Leistungsverpflichtung zum Jahresbeginn 62.205 55.229
Servicekosten 1.119 1.060
Zinskosten 3.407 3.303
Pensionszahlungen (3.307) (3.312)
Versicherungsmathematische (Gewinne)/Verluste (1.107) 5.827
Rückwirkende Planänderungen 358 0
Veräußerungen und Übertragungen 670 98
Leistungsverpflichtung zum Jahresende 63.345 62.205
Noch unberücksichtigter versicherungsmathematischer
Gewinn/(Verlust) (4.718) (5.838)
Noch unberücksichtigter Aufwand aus durchgeführten
Zusageerhöhungen (341) 0
Bilanzierter Betrag 58.286 56.367
Der angesetzte Abzinsungsfaktor entspricht etwa dem Zinssatz, der am Bewertungsstichtag
der Leistungsverpflichtung für hochqualitative festverzinsliche Wertpapiere mit entsprechender
Laufzeit erzielt werden kann. Er beträgt konzerneinheitlich 5,5 Prozent (Vj. 5,5 Prozent).
Für die Berechnung der Pensionsansprüche wurde eine jährliche Gehaltssteigerungsrate
von 3 Prozent p.a. (Vj. 2,8 Prozent) zugrunde gelegt.

V. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
1. Sonstige Erträge/sonstige
Aufwendungen
2. Zinsergebnis
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 109
Die folgenden Beträge sind in der Konzernbilanz der Gesellschaft zum 31. Dezember 2002 und
2001 ausgewiesen:
2002 2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Immaterielle Vermögensgegenstände 114 0
Passivisch abgegrenzte Pensionsaufwendungen 60.876 59.597
Kumulierte ergebnisneutrale Eigenkapitalveränderung 2.476 3.230
Nettobetrag Pensionskosten 58.286 56.367
1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01
Tsd. Euro Tsd. Euro
Sonstige Erträge 20.450 20.314
Sonstige Aufwendungen 18.484 15.442
1.966 4.872
Unter den sonstigen Erträgen/sonstigen Aufwendungen werden auch Erträge aus Versicherungsentschädigungen
(6.177 Tsd. Euro/Vj. 2.993 Tsd. Euro) ausgewiesen. Diese betreffen im
Wesentlichen Entschädigungen des Bereiches Holzwerkstoffe in Höhe von 5,3 Mio. Euro, die
insbesondere auf Brandschäden mit Produktionsstillstand an den Standorten Arnsberg und
Neumarkt zurückzuführen sind. Des Weiteren werden hier insbesondere Erträge aus Versicherungsentschädigungen
für Forderungsausfälle von 874 Tsd. Euro (Vj. 389 Tsd. Euro) sowie
Aufwendungen aus der Zuführung zur Rückstellung für Restrukturierung von 1.613 Tsd. Euro
ausgewiesen.
1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01
Tsd. Euro Tsd. Euro
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen
des Finanzanlagevermögens 126 110
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.868 5.539
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 18.259 28.322
– 15.265 – 22.673

110 fokussieren: besser sein
VI. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung
VII. Sonstige Angaben
1. Haftungsverhältnisse
Der in der Kapitalflussrechnung betrachtete Zahlungsmittelfonds entspricht der Summe der
Bilanzposten „Liquide Mittel einschließlich Wertpapiere des Umlaufvermögens“.
Die Zinszahlungen im Geschäftsjahr 2002 haben 29.637 Tsd. Euro betragen. Auszahlungen
für Ertragssteuern beliefen sich auf 16.608 Tsd. Euro.
Der Ansatz der nachfolgend dargestellten Haftungsverhältnisse erfolgt zu Nominalwerten:
31.12.2002 31.12.2001
Mio. Euro Mio. Euro
Bürgschaften und Patronatserklärungen 13,1 13,6
Gewährleistungsverpflichtungen 4,5 0,6
Wechselobligo 1,9 0,4
Des Weiteren wurden von Kreditinstituten zu Gunsten von Kunden, Lieferanten und anderen
Vertragspartnern des Konzerns Bürgschaften (Avale) in Höhe von 41.800 Tsd. Euro begeben,
entsprechende Avallinien sind vorhanden. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Bürgschaften
aus Gewährleistung und Bürgschaften im Zusammenhang mit den aus Desinvestitionen
resultierenden Eventualverbindlichkeiten.
Für die vorstehenden Eventualverbindlichkeiten wurden keine Rückstellungen gebildet,
weil der Eintritt des Risikos als wenig wahrscheinlich eingeschätzt wird.
Der Konzern gibt für bestimmte Produkte (insbesondere Maste) Gewährleistungserklärungen
ab. Die Höhe der wahrscheinlichen Gewährleistungsansprüche wird auf Basis der verkauften
Produkte und der Aufzeichungen der bisherigen Inanspruchnahmen dieser Leistungen
ermittelt.
Im Berichtsjahr entwickelten sich die Rückstellungen für Gewährleistungsverpflichtungen
wie folgt:
Tsd. Euro
Anfangsbestand am 1. Januar 2002 4.190
Gewährleistungserklärungen erteilt in der Berichtsperiode 93
Inanspruchnahmen im Berichtsjahr 645
Stand am 31. Dezember 2002 3.638

2. Sonstige finanzielle
Verpflichtungen
3. Schwebende Rechtsstreitigkeiten
und Schadensersatzansprüche
4. Transaktionen mit nahe
stehenden Unternehmen
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 111
Im Rahmen von Miet-, Pacht- und Leasingverträgen, die gemäß US-GAAP nicht als „capital lease“
zu qualifizieren sind (operate lease), least der Konzern Sachanlagen. Darüber hinaus werden im
Konzern Verträge für Wartung von Sachanlagen und für diverse Dienstleistungen abgeschlossen.
Aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen entstanden in der Gewinn- und Verlustrechnung
Aufwendungen mit einem Betrag von 30.398 Tsd. Euro (Vj.25.366 Tsd. Euro).
Die künftigen (nicht abgezinsten) Mindestmietzahlungen aus solchen unkündbaren Verträgen,
die zum 31. Dezember 2002 eine anfängliche oder verbleibende Restlaufzeit von mehr
als einem Jahr haben, betragen:
Tsd. Euro
2003 28.459
2004 22.175
2005 19.448
2006 28.392
2007 4.826
Nach 2007 30.997
Gesamt 134.297
Der Konzern führte im Geschäftsjahr 2001 Sale & Lease Back-Transaktionen durch, bei denen
im Wesentlichen Kraft-Wärme-Kopplungs- und Produktionsanlagen verkauft und im Rahmen
eines „operate lease“ „zurückgeleast“ wurden. Das Gesamtvolumen dieser Transaktionen betrug
65.509 Tsd. Euro.
Zum 31. Dezember 2002 bestehen Verpflichtungen aus Bestellungen in Höhe von
57.952 Tsd. Euro.
Die Gesellschaft ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit gelegentlich in Rechtsstreitigkeiten
verwickelt. Der Gesellschaft sind keine Vorgänge bekannt, die eine erhebliche, nachteilige Auswirkung
auf die Ertrags-, Liquiditäts- oder Finanzlage haben würden.
Die Pfleiderer Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG ist wesentlich beteiligt an der
Pfleiderer AG (Tochtergesellschaft) und somit ein nahe stehendes Unternehmen des Konzerns.
Mit diesem Unternehmen und deren Tochtergesellschaft Pfleiderer Leasing GmbH & Co. KG,
Delitzsch, bestanden sowohl im aktuellen als auch im vorherigen Geschäftsjahr Geschäftsbeziehungen.
Für 2002 lassen sich die Geschäftsbeziehungen wie folgt darstellen:
Tsd. Euro
Zinserträge 1.365
Zinsaufwendungen 991
Erträge aus Leistungsverrechnungen 218
Aufwendungen aus Leistungsverrechnungen 27
Mietaufwendungen 1.182
Dividendenausschüttung 6.012

112 fokussieren: besser sein
VIII. Segmentberichterstattung
Im Berichtsjahr wurden Einrichtungsgegenstände des Verwaltungsgebäudes in Neumarkt von
der Pfleiderer Leasing GmbH & Co. KG, Delitzsch, an die Pfleiderer Leasing GmbH & Co.,
Neumarkt, zu einem Verkaufspreis von 2.300 Tsd. Euro veräußert.
Die Aufwendungen für Strombezüge von der Pfleiderer Energietechnik Verwaltungs-
GmbH, Neumarkt, haben im Geschäftsjahr 2002 19.132 Tsd. Euro betragen.
Im Sinne der Segmentberichterstattung nach SFAS No. 131 (siehe Konzernsegmentbericht-
erstattung, dem Konzernanhang vorangestellt) ist der Konzern in zwei Geschäftsbereichen tätig,
den Geschäftsbereichen Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik. Nicht berücksichtigt sind die
im laufenden Geschäftsjahr veräußerten und im Vorjahr unter nicht-fortzuführenden Aktivitäten
ausgewiesenen Geschäftsbereiche Dämmstofftechnik und Türen und Fenster. Des Weiteren
sind die unter nicht-fortzuführenden Aktivitäten aufgeführten Business Unit Wind sowie zwei
weitere Business Units des Geschäftsbereiches Holzwerkstoffe nicht in der Segmentberichterstattung
dargestellt.
Geografische Informationen
Umsatzerlöse nach Regionen
Die Umsatzerlöse gliedern sich in folgende Regionen:
Segmentvermögen nach Regionen
Das Segmentvermögen gliedert sich wie folgt nach Regionen:
1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01
Tsd. Euro Tsd. Euro
Deutschland 530.508 540.618
Andere EU-Länder 219.601 241.471
Übriges Europa 187.493 171.316
Übrige Länder 90.830 88.590
1.028.432 1.041.995
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Deutschland 361.576 411.909
Andere EU-Länder 1.535 5.255
Übriges Europa 159.965 194.773
Übrige Länder 39.624 51.764
562.700 663.701

IX. Gewinn je Stammaktie
X. Vergütung der Organe/Aktienbesitz der Organe
1. Vorstand
2. Aufsichtsrat
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 113
Die folgende Tabelle zeigt das Ergebnis je Aktie:
Die Vorstandsmitgliedern und Mitarbeitern gewährten Aktienoptionen wirken nicht
verwässernd.
Geschäftsjahr
zum 31. Dezember
2002 2001
Ergebnis nach Minderheitsanteilen Tsd. Euro – 39.664 24.219
Durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Aktien Stück 42.673.784 42.685.000
Gewinn je Aktie Euro – 0,93 0,57
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten je Aktie Euro 0,37 1,00
Ergebnis nicht-fortzuführender Aktivitäten je Aktie Euro – 1,30 – 0,43
Die Bezüge der Vorstände beliefen sich im Geschäftsjahr 2002 auf insgesamt 3.597 Tsd. Euro
(Vj. 6.090 Tsd. Euro). In den Bezügen des Berichtsjahres ist ein variabler Bestandteil von
585 Tsd. Euro enthalten.
Die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und ihren
Hinterbliebenen belaufen sich auf 2.966 Tsd. Euro (Vj. 2.952 Tsd. Euro). Die Gesamtbezüge
früherer Mitglieder des Vorstandes betrugen in 2002 127 Tsd. Euro.
Im Rahmen des Stock Option-Programmes der Pfleiderer AG wurden den Mitgliedern
des Vorstandes bereinigt um Optionen an frühere Vorstandsmitglieder 603.000 Optionen zum
Bezug von Aktien gegen Erbringung eines Eigeninvestments gewährt. Auf Basis der für den
Stock Option-Plan 2002 vorliegenden Eigeninvestments ist die Gewährung weiterer 466.092
Optionen an Mitglieder des Vorstandes vorgesehen. Von Mitgliedern des Vorstandes werden
54.060 Aktien (Vj. 45.885) gehalten.
Die Bezüge der Aufsichtsräte beliefen sich im Geschäftsjahr 2002 auf insgesamt 151 Tsd. Euro
(Vj. 150 Tsd. Euro).
Von Mitgliedern des Aufsichtsrates werden insgesamt 77.224 Aktien (Vj. 168.933 Aktien)
gehalten.

114 fokussieren: besser sein
XI. Abweichende Bilanzierungs-, Bewertungs- und Angabepflichten nach § 292a HGB
1. Leasing
2. Vorratsbewertung
Der Konzernabschluss der Pfleiderer AG ist unter Anwendung von § 292a HGB mit befreiender
Wirkung für einen HGB-Abschluss in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen
US-amerikanischen Rechnungslegungsgrundsätzen, den US Generally Accepted Accounting
Principles (US-GAAP) erstellt.
Die angewandten Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden gemäß
US-GAAP unterscheiden sich im Wesentlichen in folgenden Punkten von den deutschen HGB-
Vorschriften:
Im HGB ist die Behandlung von Leasinggeschäften nicht explizit geregelt. Für die bilanzielle
Beurteilung wird daher im Allgemeinen auf die Leasingerlasse der Finanzverwaltung zurückgegriffen.
Unter Anwendung der steuerlichen Kriterien sind die Leasingverträge in der Regel so
gestaltet, dass die Bilanzierung der Leasingobjekte beim Leasinggeber zu erfolgen hat.
Nach US-GAAP gibt es für die Bilanzierung von Leasingtransaktionen umfangreiche Regelungen
(insbesondere SFAS No. 13). Grundsätzlich wird dabei in Abhängigkeit davon, wer die
wesentlichen Chancen und Risiken aus der Nutzung des Leasinggegenstandes trägt und somit
als wirtschaftlicher Eigentümer zu betrachten ist, zwischen „capital lease“ und „operate lease“
unterschieden. Wenn der Leasingnehmer als wirtschaftlicher Eigentümer anzusehen ist, hat er
die Aktivierung des Leasinggegenstandes vorzunehmen, bei einem „operate lease“ der Leasinggeber.
Nach HGB erfolgt die Bewertung der Vorräte am Bilanzstichtag gemäß dem strengen Niederstwertprinzip
zu Anschaffungs- und Herstellungskosten oder zu dem niedrigeren Marktwert bzw.
einem niedrigeren beizulegenden Wert. Die Ermittlung des beizulegenden Wertes wird für die
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe in der Regel durch die Wiederbeschaffungskosten am Beschaffungsmarkt
konkretisiert und für die unfertigen und fertigen Erzeugnisse durch den retrograd
vom Absatzmarkt ermittelten Nettoveräußerungserlös.
Nach US-GAAP ist gemäß ARB No. 43 bei der Vorratsbewertung ebenfalls das strenge
Niederstwertprinzip (lower of cost or market) anzuwenden, wobei im Unterschied zum HGB für
alle Vorrätegruppen außer Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe bei der Ermittlung des Wertansatzes
sowohl der Beschaffungs- als auch der Absatzmarkt berücksichtigt werden. Unterschreiten die
Wiederbeschaffungskosten die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, so sind die Vorräte mit
dem mittleren Wert von Wiederbeschaffungskosten, realisierbarem Netto-Veräußerungswert
und realisierbarem Netto-Veräußerungswert abzüglich der normalen Gewinnspanne anzusetzen.
Dabei ist der realisierbare Veräußerungswert abzüglich der üblichen Gewinnmarge die Wertuntergrenze,
selbst wenn die Wiederbeschaffungskosten diesen Wert unterschreiten. Bei den
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen wird der niedrigere Wert aus Wiederbeschaffungskosten und
Anschaffungskosten angesetzt. Der Absatzmarkt wird nicht berücksichtigt.

3. Wertpapiere des Anlage- und
Umlaufvermögens
4. Derivative Finanzinstrumente
5. Kosten der Kapitalbeschaffung
6. Aktienoptionen
(Stock Options)
7. Währungsumrechnung
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 115
Wertpapiere sind nach HGB zu fortgeführten Anschaffungskosten oder einem niedrigeren beizulegenden
Wert am Bilanzstichtag anzusetzen. Nach US-GAAP erfolgt die Wertpapierbewertung
gemäß SFAS No. 115 in Abhängigkeit von der Zuordnung auf bestimmte Kategorien. Jederzeit
veräußerbare Wertpapiere (available for sale), d.h. Wertpapiere, die weder den zu Handelszwecken
gehaltenen Investitionen angehören noch bis zur Endfälligkeit gehalten werden,
werden zum Marktwert am Bilanzstichtag bewertet. Unrealisierte Gewinne und Verluste werden
dabei grundsätzlich unmittelbar in das Eigenkapital eingestellt. Falls unrealisierte Verluste nicht
nur vorübergehend vorliegen, findet eine Abschreibung statt, die in der Folge auch nicht durch
eine erfolgswirksame Zuschreibung rückgängig gemacht werden darf.
Nach HGB gibt es keine verbindliche Vorgehensweise zur Bilanzierung und Bewertung derivativer
Finanzinstrumente, so dass die Bewertung unter Berücksichtigung des Anschaffungskosten-,
Realisations- und Imparitätsprinzips erfolgt.
Im Gegensatz dazu sind nach US-GAAP alle originären und derivativen Finanzinstrumente
stets mit dem Marktwert anzusetzen. Unter bestimmten restriktiven Bedingungen liegt nach
US-GAAP ein bilanziell zu berücksichtigender Sicherungszusammenhang vor, der dazu führt, dass
Marktwertschwankungen von zu Sicherungszwecken eingesetzten Finanzinstrumenten nicht unmittelbar
zu Aufwand bzw. Ertrag werden, sondern zeitweilig im Eigenkapital abgegrenzt werden.
Die Kriterien für einen bilanziellen Sicherungszusammenhang hängen von der Art der gesicherten
Position und der zur Sicherung verwendeten Finanzinstrumente ab. Sofern die Voraussetzungen
für einen bilanziellen Sicherungszusammenhang nicht erfüllt sind, werden Wertschwankungen
von Derivaten in der Periode ihres Anfalls als Aufwand bzw. Ertrag berücksichtigt.
Kosten der Kapitalbeschaffung sind nach deutschem Recht als Aufwand zu verrechnen und
dürfen nicht mit dem Mittelzufluss aus Kapitalerhöhungen verrechnet werden. Nach US-GAAP
werden Kosten der Beschaffung von Eigenkapital, z.B. Emissionskosten im Rahmen eines
Börsengangs, abzüglich der Wirkung ihrer steuerlichen Abzugsfähigkeit, vom Bruttobetrag der
aufgenommenen Mittel abgezogen und mindern damit die Kapitalrücklage.
Für die bilanzielle Behandlung der Ausgabe von Aktienoptionen an Mitarbeiter hat sich in
Deutschland bislang noch keine vorherrschende Meinung gebildet. Nach US-GAAP werden Stock
Options im Wesentlichen in APB No. 25 und SFAS No. 123 behandelt. In APB No. 25 wird die
Behandlung der Stock Options nach dem inneren Wert (intrinsic value) und in SFAS No. 123
nach dem beizulegenden Wert (fair value) vorgenommen. Die Gesellschaft wendet bei der Bilanzierung
der Stock Options APB No. 25 an, wonach sich der zu bilanzierende innere Wert aus dem
Unterschied zwischen dem Ausübungspreis und dem höheren aktuellen Aktienkurs ermittelt.
Während nach HGB nicht kursgesicherte Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten
zum Anschaffungskurs oder zum jeweiligen ungünstigeren Kurs am Bilanzstichtag bewertet
werden, sind nach US-GAAP gemäß SFAS No. 52 alle Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten
zum Bilanzstichtagskurs umzurechnen mit der Konsequenz, dass auch unrealisierte
Kursgewinne ergebniswirksam werden.

116 fokussieren: besser sein
8. Latente Steuern
9. Bilanzierung und Abschreibung
des Firmenwertes
10. Nicht-fortzuführende
Aktivitäten
Nach HGB sind auf alle zeitlich begrenzten Ergebnisunterschiede zwischen dem Steuerergebnis
und dem Konzernergebnis latente Steuern zu ermitteln (sog. Timing-Konzept), wobei die Berechnung
unter Anwendung des aktuellen Steuersatzes erfolgt. Hierbei müssen lediglich passive
latente Steuern bilanziert werden, für aktive latente Steuern besteht – mit bestimmten
Ausnahmen – grundsätzlich ein Aktivierungswahlrecht. Für quasi-permanente Unterschiede, die
sich erst über einen sehr langen Zeitraum oder durch Verkauf bzw. Liquidation auflösen, und
für Verlustvorträge dürfen keine latenten Steuern angesetzt werden.
Nach US-GAAP, SFAS No. 109, werden latente Steuern auf Bewertungsunterschiede zwischen
dem Ansatz von Vermögensgegenständen und Schulden in Steuerbilanz und Konzernbilanz,
basierend auf dem auf gesetzlicher Grundlage zum Ende des Berichtszeitraums gültigen
und dem zu erwartenden Steuersatz für den Zeitpunkt der Umkehrung der Unterschiede ermittelt.
Es besteht hier eine Ansatzpflicht für latente Steuern auf alle temporären Unterschiede
zwischen den steuerlichen Wertansätzen und den Wertansätzen in der Konzernbilanz, wobei
auch quasi-permanente Unterschiede als temporär einzustufen sind (sog. Temporary-Konzept).
Daneben sind latente Steuern auch auf steuerliche Verlustvorträge zu berechnen. Zu jedem
Stichtag sind die bilanzierten aktiven latenten Steuern bezüglich der Realisierbarkeit zu prüfen
und gegebenenfalls wertzuberichtigen (valuation allowance).
Erworbene Firmenwerte sind nach deutschen handelsrechtlichen Vorschriften zu aktivieren
und grundsätzlich über die voraussichtliche Nutzungsdauer abzuschreiben oder, soweit es sich
um Firmenwerte aus der Erstkonsolidierung handelt, im Jahr der Entstehung in voller Höhe mit
dem Eigenkapital erfolgsneutral zu verrechnen. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist wertzuberichtigen,
soweit beispielsweise die künftige Ertragslage keine positiven Ergebnisse erwarten
lässt. Unter dem Gesichtspunkt des Vorsichtsprinzips wird eine außerplanmäßige Abschreibung
als gerechtfertigt angesehen.
Nach US-GAAP werden Firmenwerte ebenfalls aktiviert, eine planmäßige Abschreibung
ist nicht mehr vorgesehen. Stattdessen ist nach SFAS No. 142 mindestens jährlich der Geschäfts-
oder Firmenwert auf seine Werthaltigkeit im Hinblick auf das Vorhandensein eventueller
außerplanmäßiger Wertminderungen zu überprüfen (sog. Impairment Test).
Nach § 246 Abs. 2 HGB dürfen Aufwendungen und Erträge bzw. Vermögensgegenstände und
Schulden nicht saldiert werden. Dies führt dazu, dass auch ein separater Ausweis der den nicht-
fortzuführenden Aktivitäten zuzuordnenden Posten (discontinued operations) nicht erlaubt ist.
Nach US-GAAP sind hingegen gemäß SFAS No. 144 die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung
sowie der Bilanz um die auf nicht-fortzuführende Aktivitäten entfallenden Effekte
zu bereinigen. Die bereinigten Beträge sind in saldierter Form jeweils separat in einem Posten
als Ergebnis bzw. Aktiva und Passiva aus nicht-fortgeführten Aktivitäten in der Gewinn- und
Verlustrechnung bzw. in der Bilanz auszuweisen.

11. Umsatzerlöse
XII. Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
konzernabschluss anhang pfleiderer ag 117
Grundsätzlich erlauben das deutsche HGB bzw. die deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger
Buchführung auch bei langfristiger Auftragsfertigung eine Gewinnrealisierung erst nach Lieferung
und Abnahme des Gesamtauftrages, d.h. frühestens, wenn die vertraglich vereinbarte
Leistung weitgehend erbracht und die verbleibenden Risiken unwesentlich sind (completed
contract method).
Gemäß US-GAAP ist demgegenüber für diese Aufträge eine Gewinnrealisierung nach
dem Leistungsfortschritt geboten, wenn eine hinreichend verlässliche Ermittlung von Gesamterlösen,
Gesamtkosten und Fertigstellungsgrad möglich ist (percentage of completion method).
Die Bilanzierung ist hauptsächlich in SOP 81-1 und in ARB 45 geregelt.
Die Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens ergibt sich aus dem in der Anlage zum Anhang
beigefügten Anlagespiegel.
Neumarkt, im März 2003
Prof. Dr. Ralf H. Bufe
Michael Ernst Dr. Jürgen Koch Hans H. Overdiek

118 fokussieren: besser sein
Entwicklung des Konzernanlagevermögens
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Anschaffungs- und Herstellungskosten
1.1. 2002 Währungs- Veränderung Zugänge Abgänge Umbu- 31.12.2002
umrechnung des Konsolidierungskreises
chungen
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
1. Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte sowie Lizenzen an
solchen Rechten und Werten 31.176 – 278 0 2.746 3.214 2.683 33.113
2. Geschäfts- oder Firmenwert 111.643 – 653 0 0 430 0 110.560
3. Geleistete Anzahlungen 3.818 0 0 2.948 0 – 2.708 4.058
146.637 – 931 0 5.694 3.644 – 25 147.731
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten einschließlich
der Bauten auf fremden
Grundstücken 289.439 – 9.747 0 6.408 6.265 4.062 283.897
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs- und
717.038 – 31.402 56 8.727 59.880 12.828 647.367
Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und
74.511 – 1.682 2 5.625 14.209 539 64.786
Anlagen im Bau 19.104 – 491 0 17.498 1.285 – 17.404 17.422
1.100.092 – 43.322 58 38.258 81.639 25 1.013.472
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen
Unternehmen 2.711 0 – 4 553 0 0 3.260
2. Beteiligungen 181 0 0 4 125 0 60
3. Sonstige Ausleihungen 7.169 0 0 235 6.355 0 1.049
10.061 0 – 4 792 6.480 0 4.369
1.256.790 – 44.253 54 44.744 91.763 0 1.165.572

konzernabschluss entwicklung anlagevermögen pfleiderer ag 119
Kumulierte Abschreibungen Buchwert
1.1. 2002 Währungs- Veränderung Zugänge Abgänge Umbu- 31.12.2002 31.12.2002 31.12.2001
umrechnung des Konsolidierungskreises
chungen
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
17.562 -266 0 9.978 3.127 1 24.148 8.965 13.614
21.560 – 156 0 0 256 0 21.148 89.412 90.083
0 0 0 0 0 0 0 4.058 3.818
39.122 – 422 0 9.978 3.383 1 45.296 102.435 107.515
102.862 – 3.150 0 9.446 4.503 421 105.076 178.821 186.577
517.352 – 20.316 3 34.248 56.253 – 639 474.395 172.972 199.686
61.447 – 1.322 0 5.075 13.706 217 51.711 13.075 13.064
855 – 111 0 0 0 0 744 16.678 18.249
682.516 – 24.899 3 48.769 74.462 – 1 631.926 381.546 417.576
478 0 0 1.176 0 0 1.654 1.606 2.233
0 0 0 0 0 0 0 60 181
0 0 0 643 0 0 643 406 7.169
478 0 0 1.819 0 0 2.297 2.072 9.583
722.116 – 25.321 3 60.566 77.845 0 679.519 486.053 534.674

120 fokussieren: besser sein
Bilanzen nicht-fortzuführender Aktivitäten zum 31. Dezember 2002 (vor Konsolidierung)
Aktiva Zur Abwicklung Übrige
verbliebene Aktiva Bereiche
Dämmstofftechnik summiert
Tsd. Euro Tsd. Euro
Liquide Mittel 36 137
Wertpapiere des Umlaufvermögens 0 0
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 87.486 16.350
Vorräte 336 14.315
Latente Steuern 0 84
aktive Rechnungsabgrenzungen, kurzfristig 65 2
Kurzfristige Vermögensgegenstände 87.923 30.888
Sachanlagevermögen 2.009 785
Immaterielle Vermögensgegenstände 11 0
Finanzanlagen 0 10
Latente Steuern 0 0
Sonstige Vermögensgegenstände 0 0
Langfristige Vermögensgegenstände 2.020 795
Aktiva, gesamt 89.943 31.683
Passiva Zur Abwicklung Übrige
verbliebene Passiva Bereiche
Dämmstofftechnik summiert
Tsd. Euro Tsd. Euro
Verbindlichkeiten 11.796 5.222
Finanzverbindlichkeiten 45.442 27.829
Rückstellungen 449 592
Latente Steuern 0 1
Passive Rechnungsabgrenzungen, kurzfristig 0 10
Kurzfristige Verbindlichkeiten 57.687 33.654
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 0 1.821
Pensionsrückstellungen 0 2.213
Latente Steuern 276 29
Sonstige Verbindlichkeiten 0 139
Sonstige langfristige Rückstellungen 812 102
Passive Rechnungsabgrenzungen, langfristig 0 0
Ausgleichsposten Anteile Dritter 0 0
Langfristige Verbindlichkeiten 1.088 4.304
Eigenkapital 31.168 – 6.275
Passiva, gesamt 89.943 31.683
Diese Anlage ist integraler Bestandteil des Konzernjahresabschlusses.

konzernabschluss bilanzen nicht-fortzuführender aktivitäten pfleiderer ag 121
Bilanzen nicht-fortzuführender Aktivitäten zum 31. Dezember 2001 (vor Konsolidierung)
Aktiva Business Center Business Center Übrige
Dämmstoff- Türen und Bereiche
technik Fenster summiert
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
Liquide Mittel 4.906 558 172
Wertpapiere des Umlaufvermögens 507 0 0
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 51.175 84.236 9.614
Vorräte 28.787 22.052 15.335
Latente Steuern 382 96 0
aktive Rechnungsabgrenzungen, kurzfristig 372 17 2
Kurzfristige Vermögensgegenstände 86.129 106.959 25.123
Sachanlagevermögen 129.561 32.708 5.484
Immaterielle Vermögensgegenstände 10.697 4.704 9.709
Finanzanlagen 197 51 4
Latente Steuern 1.564 2.377 2.387
Sonstige Vermögensgegenstände 32 0 0
Langfristige Vermögensgegenstände 142.051 39.840 17.584
Aktiva, gesamt 228.180 146.799 42.707
Passiva Business Center Business Center Übrige
Dämmstoff- Türen und Bereiche
technik Fenster summiert
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
Verbindlichkeiten 33.799 106.227 8.738
Finanzverbindlichkeiten 172.501 69.654 14.732
Rückstellungen 4.424 3.606 1.539
Latente Steuern 0 322 0
Passive Rechnungsabgrenzungen, kurzfristig 333 0 10
Kurzfristige Verbindlichkeiten 211.057 179.809 25.019
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 0 8.000 1.991
Pensionsrückstellungen 718 2.496 2.834
Latente Steuern 8.084 119 323
Sonstige Verbindlichkeiten 240 913 0
Sonstige langfristige Rückstellungen 1.524 883 12
Passive Rechnungsabgrenzungen, langfristig 0 0
Ausgleichsposten Anteile Dritter 3.676 – 329 0
Langfristige Verbindlichkeiten 14.242 12.082 5.160
Eigenkapital 2.881 – 45.092 12.528
Passiva, gesamt 228.180 146.799 42.707
Diese Anlage ist integraler Bestandteil des Konzernjahresabschlusses.

122 fokussieren: besser sein
Bestätigungsvermerk
Wir haben den von der Pfleiderer AG, Neumarkt, aufgestellten Konzernabschluss, bestehend
aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung
und Anhang, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2002 geprüft.
Aufstellung und Inhalt des Konzernabschlusses liegen in der Verantwortung des Vorstandes
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung
zu beurteilen, ob der Konzernabschluss den US Generally Accepted Accounting Principles
(US-GAAP) entspricht.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach den deutschen Prüfungsvorschriften
und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu
planen und durchzuführen, dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob der
Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehlaussagen ist. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen
werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche
und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.
Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen
Kontrollsystems sowie Nachweise für die Wertansätze und Angaben im Konzernabschluss auf
der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung beinhaltet die Beurteilung der angewandten
Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie
die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass
unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den
US-GAAP ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund
Ertragslage des Konzerns sowie der Zahlungsströme des Geschäftsjahres.

konzernabschluss bestätigungsvermerk pfleiderer ag 123
Unsere Prüfung, die sich auch auf den von dem Vorstand für das Geschäftsjahr vom
1. Januar bis 31. Dezember 2002 aufgestellten zusammengefassten Bericht über die Lage der
Gesellschaft und des Konzerns (Konzernlagebericht) erstreckt hat, hat zu keinen Einwendungen
geführt. Nach unserer Überzeugung gibt der Konzernlagebericht zusammen mit den übrigen
Angaben des Konzernabschlusses insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage des
Konzerns und stellt die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar. Außerdem bestätigen
wir, dass der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar
bis 31. Dezember 2002 die Voraussetzungen für eine Befreiung der Gesellschaft von der Aufstellung
eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichts nach deutschem Recht erfüllen.
Stuttgart, 11. März 2003
Ernst & Young
Deutsche Allgemeine Treuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Graf von Treuberg Th. Müller
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

124 fokussieren: besser sein
Konsolidierungskreis zum 31. Dezember 2002
Pfleiderer AG Neumarkt
Geschäftsbereich Holzwerkstoffe
Pfleiderer Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG Neumarkt *) 100,00%
Pfleiderer Holzwerkstoffe Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%
Eltec Elemente-Technik für Möbel- und Innnenausbau GmbH Arnsberg 100,00%
Fols Sp. z.o.o. Warschau (PL) 100,00%
Interwood GmbH Regensburg 100,00%
Pfleiderer B.V. Deventer (NL) 100,00%
Pfleiderer Holzwerkstoffe GmbH Peiting 100,00%
Pfleiderer Industry Limited Gerrads Cross (GB) 100,00%
Pfleiderer Industrie Schweiz AG St. Gallen (CH) 100,00%
Thermopal Dekorplatten GmbH & Co. KG Leutkirch *) 100,00%
Thermopal GmbH Leutkirch 100,00%
Wirus-Werke W. Ruhenstroth GmbH & Co. KG Gütersloh *) 100,00%
Zaklady Plyt Wiorowych Prospan S.A. Wieruszow (PL) 48,61%
Zaklady Plyt Wiorowych S.A. w. Grajewie Grajewo (PL) 85,65%
Fideris Spanplatten AG St. Gallen (CH) 100,00%
Duropal S.A.S. Reims (F) 100,00%
Nicht einbezogene Unternehmen:
Duropal GmbH Neumarkt 100,00%
Pfleiderer Holzwerkstoffe Vertriebs-GmbH Neumarkt 100,00%
Wodego GmbH Neumarkt 100,00%
Moralt Tischlerplatten Verwaltungs-GmbH Bad Tölz 100,00%
Moralt Tischlerplatten GmbH & Co. KG Bad Tölz 100,00%
Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik
Pfleiderer Infrastrukturtechnik GmbH & Co. KG Neumarkt *) 100,00%
Pfleiderer Infrastrukturtechnik Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%
Betonschwellenwerk Coswig GmbH & Co. KG Coswig *) 100,00%
Betonschwellenwerk Coswig Verwaltungs-GmbH Coswig 100,00%
MULTIBRID Entwicklungsgesellschaft mbH Neumarkt 100,00%
Newmark International Inc. Birmingham (USA) 100,00%
PESA Telecom S.A. Constanti (Esp) 100,00%
Pfleiderer Consulting GmbH Neumarkt 100,00%
Pfleiderer Energietechnik Verwaltungs-GmbH Dinkelsbühl 100,00%
Pfleiderer España S.A. Constanti (Esp) 100,00%
Pfleiderer Lábatlani Vasbetonipari Rt. Lábatlan (H) 86,00%
Pfleiderer Technika Infrastrukturalna Polska Sp. z.o.o. Warschau (PL) 100,00%

konzernabschluss konsolidierungskreis pfleiderer ag 125
Pfleiderer Windenergy GmbH Neumarkt 100,00%
Travipos S.A. Constanti (Esp) 51,00%
WINDTEC Anlagenerrichtungs- und Consulting GmbH Völkermarkt (A) 100,00%
Travertec S.R.L. Brasov (RUM) 100,00%
Pfleiderer Leasing USA, Inc.
Pfleiderer Infrastructure S.A.R.L.
Wilmington (USA) 100,00%
(vormals: Pannotrans S.A.R.L., Rambervillers) Lille (F) 100,00%
Nicht einbezogene Unternehmen:
Wayss & Freytag Gesellschaft für Unternehmensbeteiligungen
mbH Frankfurt a. M. 100,00%
German Track Systems GmbH Berlin 100,00%
Sonstige
Jura Belgium BVBA Hoogstraaten (B) 100,00%
JURA-Spedition GmbH & Co. KG Neumarkt *) 100,00%
JURA-Spedition Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%
Pfleiderer Finance B.V. Deventer (NL) 100,00%
Pfleiderer Leasing GmbH & Co. Neumarkt *) 100,00%
Pfleiderer Leasing Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%
Pfleiderer Service GmbH Neumarkt 100,00%
Pfleiderer Fenster Verwaltungs-GmbH Gütersloh 100,00%
Pfleiderer Dämmstofftechnik International GmbH & Co. KG Neumarkt *) 100,00%
Pfleiderer Dämmstofftechnik Verwaltungs-GmbH Neumarkt 100,00%
Pfleiderer Dämmstofftechnik GmbH Neumarkt 100,00%
Pfleiderer Insulation Holding GmbH Neumarkt 100,00%
Nicht einbezogene Unternehmen:
Jura Polska Sp. z.o.o. Dabrowa Gornicza (PL) 100,00%
*) Gesellschaften, die von der Befreiungsregelung des
§264b HGB per 31. Dezember 2002 Gebrauch gemacht haben.

126 fokussieren: besser sein
Pfleiderer AG Bilanz zum 31. Dezember 2002
Aktiva Anhang 31.12.2002 31.12.2001
Anlagevermögen
Tsd. Euro Tsd. Euro
Sachanlagen 79 71
Finanzanlagen 298.518 375.795
Umlaufvermögen
(1) 298.597 375.866
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 76.758 111.440
Eigene Anteile 8 0
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 51.967 52.774
(2) 128.733 164.214
Aktiva, gesamt 427.330 540.080
Passiva Anhang 31.12.2002 31.12.2001
Eigenkapital
Tsd. Euro Tsd. Euro
Gezeichnetes Kapital 109.274 109.274
Kapitalrücklage 10.927 201.503
Gewinnrücklage 50.621 51.129
Bilanzgewinn 0 15.215
Rückstellungen
(3) 170.822 377.121
Rückstellungen für Pensionen 6.201 6.152
Übrige Rückstellungen 14.289 16.149
Verbindlichkeiten
(4) 20.490 22.301
Finanzschulden 20.839 64.415
Übrige Verbindlichkeiten 215.179 76.243
(5) 236.018 140.658
Passiva, gesamt 427.330 540.080

Pfleiderer AG Gewinn- und Verlustrechnung 2002
jahresabschluss der pfleiderer ag pfleiderer ag 127
Anhang 1.1.–31.12.02 1.1.–31.12.01
Tsd. Euro Tsd. Euro
Erträge aus Beteiligungen (9) 8.872 72.266
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen (9) 0 139
Aufwendungen aus Verlustübernahme (9) – 15.025 0
-6.153 72.405
Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens (10) 206 206
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (10) 11.367 14.058
Zinsen und ähnliche Aufwendungen (10) – 12.625 – 13.656
– 1.052 608
Holdingleistung – 7.205 73.013
Sonstige betriebliche Erträge (11) 25.413 24.447
Personalaufwand (12) – 8.495 – 10.435
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen – 19 – 15
Sonstige betriebliche Aufwendungen (13) – 33.140 – 29.740
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit – 23.446 57.270
Außerordentliche Aufwendungen (14) – 178.317 – 55.000
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (15) 4.000 3.085
Jahresergebnis – 197.763 5.355
Gewinnvortrag 6.679 9.860
Entnahme aus der Kapitalrücklage 190.576 0
Entnahme aus der Gewinnrücklage 508 0
Bilanzgewinn 0 15.215

128 fokussieren: besser sein
Entwicklung des Anlagevermögens der Pfleiderer AG vom 1. Januar 2002 bis 31. Dezember 2002
I. Sachanlagen
Anschaffungs- und Herstellungskosten
1.1. 2002 Übertragung Zugänge Abgänge 31.12.2002
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 78 0 27 3 102
78 0 27 3 102
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 355.444 0 0 6.263 349.181
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 20.286 0 0 0 20.286
3. Beteiligungen 55 0 0 4 51
4. Sonstige Ausleihungen 10 0 0 10 0
375.795 0 0 6.277 369.518
375.873 0 27 6.280 369.620

jahresabschluss der pfleiderer ag pfleiderer ag 129
Kumulierte Abschreibungen Buchwert
1.1. 2002 Übertragung Zugänge Abgänge 31.12.2002 31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
7 0 19 3 23 79 71
7 0 19 3 23 79 71
0 0 71.000 0 71.000 278.181 355.444
0 0 0 0 0 20.286 20.286
0 0 0 0 0 51 55
0 0 0 0 0 0 10
0 0 71.000 0 71.000 298.518 375.795
7 0 71.019 3 71.023 298.597 375.866

130 fokussieren: besser sein
Pfleiderer Aktiengesellschaft, Anhang Geschäftsjahr 2002
I. Allgemeine Angaben und Erläuterungen
II. Währungsumrechnung
Der Jahresabschluss der Pfleiderer AG wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches
(HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt.
Der Jahresabschluss der Pfleiderer AG ist in Tsd. Euro aufgestellt. Die Vorjahreszahlen
wurden dem Jahresabschluss der Pfleiderer AG zum 31. Dezember 2001 entnommen.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. In der
Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung vermerkpflichtige Angaben einschließlich solcher,
die wahlweise im Anhang vorzunehmen sind, wurden in den Anhang übernommen. Zur Verbesserung
der Klarheit und Übersichtlichkeit werden einzelne Posten der Bilanz und der Gewinnund
Verlustrechnung zusammengefasst und im Anhang erläutert.
Aufgrund der Holdingfunktion der Pfleiderer AG erfolgt die Gliederung des Jahresabschlusses
abweichend vom Gliederungsschema des § 275 Abs. 2 HGB.
Die Pfleiderer AG ist zur Aufstellung eines Konzernjahresabschlusses verpflichtet. Die
Gesellschaft macht von der Befreiungsregelung gemäß § 292a HGB Gebrauch und erstellt
einen Konzernjahresabschluss, der im Einklang mit den in den USA allgemein anerkannten
Rechnungslegungsgrundsätzen („United States Generally Accepted Accounting Principles“ oder
„US-GAAP“) erstellt wird. Der Konzernjahresabschluss der Pfleiderer AG ist in den Konzernjahresabschluss
der Pfleiderer Unternehmensverwaltung GmbH, Nürnberg, einbezogen. Die
Konzernabschlüsse werden beim Handelsregister des Amtsgerichts Nürnberg hinterlegt.
Die Pfleiderer Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG hält weiterhin eine Mehrheitsbeteiligung
an der Pfleiderer AG.
Nicht kursgesicherte Währungsposten werden zum Stichtagskurs unter Beachtung des
Niederstwertprinzips bei Forderungen (Höchstwertprinzips bei Verbindlichkeiten) und des Wertaufholungsgebotes
angesetzt. Die für die Pfleiderer AG wesentlichen Fremdwährungen entwickelten
sich wie folgt:
Mittelkurs zum Stichtag 31.12.2002 31.12.2001
1 Euro = 1 Euro =
Großbritannien (GBP) 0,6505 0,6088
Polen (PLN) 4,0329 3,5068
Schweiz (CHF) 1,4527 1,4805
Tschechische Republik (CZK) 31,5200 31,9900
USA (USD) 1,0477 0,8820

III. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
jahresabschluss der pfleiderer ag anhang pfleiderer ag 131
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um
planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen und erhaltene Investitionszuschüsse angesetzt.
In 2002 wurden keine Investitionszuschüsse abgesetzt.
Die planmäßigen Abschreibungen des Sachanlagevermögens werden überwiegend nach
der degressiven Methode vorgenommen und errechnen sich auf der Grundlage von steuerlich
zulässigen Nutzungsdauern. Bei der Festlegung der Nutzungsdauer von Zugängen zum Sachanlagevermögen
werden die steuerlich zulässigen Nutzungsdauern aufgrund der seit dem
1. Januar 2001 gültigen AfA-Tabellen des Bundesministeriums für Finanzen berücksichtigt. Die
Zugänge zum beweglichen Sachanlagevermögen werden in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres
mit den vollen, die Zugänge in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres mit den halben
Jahresbeträgen abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben
und als Abgang gezeigt. Abschreibungen nach § 254 HGB wurden im Berichtsjahr
nicht vorgenommen.
Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren beizulegenden
Werten angesetzt.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind grundsätzlich zum Nennwert
bilanziert. Erkennbare Einzelrisiken werden grundsätzlich durch Einzelwertberichtigungen, das
allgemeine Kreditrisiko durch eine Pauschalwertberichtigung ausreichend berücksichtigt.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden zum versicherungsmathematischen
Teilwert gemäß § 6a EStG unter Berücksichtigung eines Zinsfußes
von 6 Prozent gebildet. Den Berechnungen werden die Sterbetafeln 1998 von Dr. Klaus
Heubeck zugrunde gelegt.
Bei der Bemessung der Steuerrückstellungen und der sonstigen Rückstellungen ist
allen erkennbaren Risiken in Höhe der erwarteten Inanspruchnahme angemessen und ausreichend
Rechnung getragen.
Verbindlichkeiten sind zum Rückzahlungsbetrag angesetzt.

132 fokussieren: besser sein
IV. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz
(1) Anlagevermögen 31.12.2002 31.12.2001
Sachanlagen
Tsd. Euro Tsd. Euro
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 79 71
79 71
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 278.181 355.444
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 20.286 20.286
Beteiligungen 51 55
Sonstige Ausleihungen 0 10
298.518 375.795
Gesamt 298.597 375.866
Die Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2002 ist aus dem beigefügten Anlagespiegel
ersichtlich.
Finanzanlagen
Die Beteiligung an der Pfleiderer Dämmstofftechnik International GmbH & Co. KG wurde wegen
des Verkaufs des operativen Geschäftsbetriebs an die Uralita S.A., Madrid, Spanien, in Höhe
von 71 Mio. Euro wertberichtigt. Die Beteiligung an der Pfleiderer Bauelemente GmbH & Co.
KG einschließlich ihrer Tochtergesellschaften wurde im Laufe des Geschäftsjahres 2002 an
die Vest-Wood A/S, Logstor, Dänemark, veräußert.
Die Angabe des Anteilsbesitzes erfolgt in einer gesonderten Aufstellung, die beim Handelsregister
des Amtsgerichts Nürnberg hinterlegt wird.

(2) Umlaufvermögen
(3) Eigenkapital
jahresabschluss der pfleiderer ag anhang pfleiderer ag 133
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Eigene Anteile
Im Rahmen des Aktienoptionsplans wurden zum 31. Dezember 2002 2.655 eigene Aktien
gehalten. Dies entspricht 6.796,80 Euro oder 0,006 Prozent Anteil am Grundkapital. Die Aktien
wurden am 22. Januar 2002 erworben.
Sonstige Vermögensgegenstände
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 156 172
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 37.765 93.621
Sonstige Vermögensgegenstände 38.837 17.647
76.758 111.440
Eigene Anteile 8 0
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 51.967 52.774
128.733 164.214
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Körperschaftsteuer und andere Steuerguthaben 18.359 17.003
Sonstiges 20.478 664
38.837 17.667
Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben im Abschluss der Pfleiderer AG
525 Tsd. Euro eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Darüber hinaus ist eine Forderung aus
dem Verkauf des Anlage- und Umlaufvermögens der Pfleiderer Dämmstofftechnik International
GmbH & Co. KG und ihrer Beteiligungen (Bereich Dämmstofftechnik) an die Uralita S.A.,
Madrid, Spanien, enthalten.
Gezeichnetes Kapital
Das Grundkapital beträgt unverändert 109.273.600,00 Euro und ist in 42.685.000 Stückaktien
eingeteilt. Gemäß den Beschlüssen der Hauptversammlung vom 10. Juli 2001 ist der Vorstand
ermächtigt, das Grundkapital bis zum 30. Juni 2006 mit Zustimmung des Aufsichtsrates
durch Ausgabe neuer Aktien gegen Geldeinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt
51.200 Tsd. Euro zu erhöhen (genehmigtes Kapital).
Ferner besteht ein bedingtes Kapital im Betrag von 20.480 Tsd. Euro, das ebenfalls bis
zum 30. Juni 2006 begeben werden kann.
Im Zusammenhang mit dem Aktienoptionsplan der Pfleiderer AG wurde darüber hinaus
ein weiteres bedingtes Kapital von 10.927 Tsd. Euro geschaffen.

134 fokussieren: besser sein
Kapitalrücklage
Aus der Kapitalrücklage wurden 190.575.717,34 Euro zum Ausgleich des Bilanzergebnisses entnommen.
Gewinnrücklagen
Zum Ausgleich des Bilanzergebnisses wurden 508.163,64 Euro aus der Gewinnrücklage
entnommen. Für im Rahmen des Aktienoptionsplans gehaltene eigene Aktien wurde in den
Gewinnrücklagen eine Rücklage für eigene Anteile von 7.566,75 Euro gebildet.
Dividende
In der Hauptversammlung vom 2. Juli 2002 wurde beschlossen, für 2001 eine Dividende in
Höhe von 0,20 Euro je Aktie auszuschütten und den Restbetrag in Höhe von 6.679 Tsd. Euro
auf neue Rechnung vorzutragen.
Zur Vermeidung eines Bilanzverlustes hat der Vorstand dem Aufsichtsrat vorgeschlagen,
Teile der Kapitalrücklage und Teile der Gewinnrücklage zu entnehmen und eine Dividendenausschüttung
nicht vorzunehmen, da eine Ausschüttung aus der Gewinnrücklage bei Verwendung
der Kapitalrücklage zum Ausgleich eines Bilanzverlustes gemäß § 150 AktG nicht zulässig ist.
Der Aufsichtsrat hat dem Vorschlag des Vorstandes zugestimmt.
Entwicklung des Eigenkapitals
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
1. Gesetzliche Rücklagen 0 0
2. Rücklage für eigene Anteile 8 0
3. Andere Gewinnrücklagen 50.613 51.129
50.621 51.129
Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Bilanz- Summe
Kapital rücklage rücklagen gewinn
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
Stand 1.1.2002 109.274 201.503 51.129 15.215 377.121
Dividende – 8.537 – 8.537
Jahresfehlbetrag – 197.762 – 197.762
Verwendung der Rücklagen zum Ausgleich
des Bilanzverlustes – 190.576 – 508 191.084 0
Stand 31.12.2002 109.274 10.927 50.621 0 170.822

(4) Rückstellungen
jahresabschluss der pfleiderer ag anhang pfleiderer ag 135
Die Rückstellungen berücksichtigen alle zum Bilanzstichtag erkennbaren Risiken.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen enthalten überwiegend Verpflichtungen
für Einzelzusagen und aufgrund von Betriebsvereinbarungen.
Steuerrückstellungen
Die Steuerrückstellungen enthalten Rückstellungen für Ertragssteuern wie Körperschaftsteuer,
einschließlich Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer.
Der Vorjahresausweis enthält passive latente Steuern in Höhe von 4.000 Tsd. Euro. Diese
waren in 2002 aufzulösen.
Sonstige Rückstellungen
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Rückstellungen für Pensionen 6.201 6.152
Steuerrückstellungen 5.697 9.697
Sonstige Rückstellungen 8.592 6.452
20.490 22.301
31.12.2002 31.12.2001
Tsd. Euro Tsd. Euro
Bürgschaften 4.400 0
Personal 1.419 4.270
Übrige 2.773 2.182
8.592 6.452
Zur Deckung des Risikos aus einer möglichen Inanspruchnahme aus einer Bürgschaft, die zu
Gunsten einer Tochtergesellschaft begeben worden ist, wurde eine Rückstellung in Höhe von
4.400 Tsd. Euro gebildet.
Die Personalrückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Tantiemen.
Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen diverse Einzelrisiken (Jahresabschlusskosten,
Devisentermingeschäfte), Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen (Beratungsleistungen,
nicht abgerechnete Dienstleistungen), sowie Rückstellungen für ungeklärte Rechtsverhältnisse
und Drittverpflichtungen.

136 fokussieren: besser sein
(5) Verbindlichkeiten 31.12.2002 31.12.2001
(6) Haftungsverhältnisse
(7) Sonstige finanzielle
Verpflichtungen
(8) Derivative Finanzinstrumente
Tsd. Euro Tsd. Euro
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 20.839 64.415
Finanzschulden 20.839 64.415
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.610 511
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 208.238 71.451
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 3.985
Sonstige Verbindlichkeiten 331 296
davon aus Steuern (150) (101)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (39) (41)
Übrige Verbindlichkeiten 215.179 76.243
236.018 140.658
Die Restlaufzeit der Verbindlichkeiten beträgt maximal bis zu einem Jahr.
Die signifikante Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
resultiert aus dem Refinanzierungsbedarf infolge der im Zusammenhang mit dem Verkauf der
Pfleiderer Bauelemente GmbH & Co. KG und dem operativen Geschäft der Pfleiderer Dämmstofftechnik
International GmbH & Co. KG entstandenen Verluste. Zum 31. Dezember 2002 waren
in den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 208,1 Mio. Euro aus
Finanzierungen enthalten (Vj. 71,3 Mio. Euro).
Die Pfleiderer AG haftet für Wechsel in Höhe von 119 Tsd. Euro.
Die Pfleiderer AG hat insgesamt Bürgschaften und Patronatserklärungen in Höhe von
370,6 Mio. Euro übernommen.
Die Pfleiderer AG haftet für von Tochtergesellschaften abgeschlossene Zinsswaps. Die
den Zinsswaps zugrunde liegenden Sicherungsbeträge belaufen sich auf 107,9 Mio. Euro.
Die Verbindlichkeiten aus Gewährleistungen betragen in der Pfleiderer AG 6,4 Mio. Euro.
Die Verpflichtungen aus Leasing-, Pacht- und Mietverbindlichkeiten der Pfleiderer AG betragen
zum Stichtag 0,3 Mio. Euro (Jahresbetrag).
Innerhalb der Pfleiderer AG werden derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur Absicherung
von Risiken aus Währungs- oder Zinspositionen des operativen Geschäfts auf Basis der jeweiligen
Grundgeschäfte eingesetzt. Es wurden Rückstellungen von 128 Tsd. Euro für erwartete
Kursverluste aus dem Kauf von 6 Mio. US$ (5,7 Mio. Euro zum Stichtag) gebildet. Noch nicht
realisierte Gewinne aus dem Verkauf von GBP und CHF wurden nicht abgegrenzt (7,1 Mio. Euro
zum Stichtag/Gewinn 63 Tsd. Euro).

V. Angaben und Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
jahresabschluss der pfleiderer ag anhang pfleiderer ag 137
(9) Beteiligungsergebnis 1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01
Tsd. Euro Tsd. Euro
Erträge aus Beteiligungen an verbundenen Unternehmen 8.872 72.266
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 0 139
8.872 72.405
Aufwendungen aus Verlustübernahmen
von verbundenen Unternehmen 15.025 0
15.025 0
Beteiligungsergebnis – 6.153 72.405
(10) Zinsergebnis 1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01
Tsd. Euro Tsd. Euro
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des
Finanzanlagevermögens 206 206
davon aus verbundenen Unternehmen (206) (206)
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 11.367 14.058
davon aus verbundenen Unternehmen (9.493) (11.613)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 12.625 13.656
davon an verbundene Unternehmen (9.334) (9.053)
Zinsergebnis – 1.052 608

138 fokussieren: besser sein
(11) Sonstige betriebliche
Erträge
Die periodenfremden Erträge betreffen insbesondere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
und aus der Vergütung von Schadensfällen.
Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge der Pfleiderer AG beinhalten im Wesentlichen
Erträge aus Konzernverrechnungen. Für bei der Pfleiderer Energietechnik Verwaltungs GmbH
eingekauften Strom wurden insgesamt 19.152 Tsd. Euro (Vj. 12.812 Tsd. Euro) an verbundene
Unternehmen weiterberechnet.
(12) Personalaufwand Personalaufwand 1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01
Tsd. Euro Tsd. Euro
Löhne und Gehälter 7.285 9.141
Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung 1.210 1.294
davon für Altersversorgung (918) (916)
8.495 10.435
Anzahl der im Jahresdurchschnitt 1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01
beschäftigten Mitarbeiter
1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01
Tsd. Euro Tsd. Euro
Verwaltung 0 4
Periodenfremde Erträge 407 516
Kursgewinne 808 1.376
Übrige 24.198 22.551
25.413 24.447
Gehaltsempfänger 32 37
davon Teilzeitbeschäftigte 0 2
32 37
Anzahl der zum Stichtag beschäftigten Mitarbeiter 1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01
Gehaltsempfänger 34 37
davon Teilzeitbeschäftigte 0 2
34 37

(13) Sonstige betriebliche
Aufwendungen
(14) Außerordentliche
Aufwendungen
(15) Steuern vom Einkommen
und vom Ertrag
jahresabschluss der pfleiderer ag anhang pfleiderer ag 139
1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01
Tsd. Euro Tsd. Euro
Instandhaltung 12 151
Verwaltung 5.233 10.522
Personal 550 1.229
Vertrieb 185 189
Sonstige Steuern 2 411
Übrige 27.158 17.238
33.140 29.740
Die übrigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Aufwendungen in Höhe von
19.132 Tsd. Euro (Vj. 12.812 Tsd. Euro) für den bei der Pfleiderer Energietechnik Verwaltungs
GmbH eingekauften und an die verbundenen Unternehmen weiterberechneten Strom.
Das außerordentliche Ergebnis von –178.317 Tsd. Euro betrifft Aufwendungen aus dem Verkauf
des operativen Geschäfts des Bereichs Dämmstofftechnik und dem Verkauf der Pfleiderer
Bauelemente GmbH & Co. KG. Im Einzelnen sind dies 71 Mio. Euro Aufwendungen aus dem
Bereich Dämmstofftechnik (Abschreibungen auf Finanzanlagen) und 90,1 Mio. Euro direkte Aufwendungen
aus dem Verkauf der Pfleiderer Bauelemente GmbH & Co. KG, sowie im Wesentlichen
Aufwendungen für Beratungsleistungen und Vorfälligkeitsentgelte.
1.1.– 31.12.02 1.1.– 31.12.01
Tsd. Euro Tsd. Euro
Laufende Ertragssteuer
Inländische Körperschaftsteuer/SolZ 0 – 3.085
Auflösung Rückstellung für latente Steuern – 4.000 0
– 4.000 – 3.085
Die Körperschaftsteuererstattung der PAG in 2001 betrifft vorangegangene Veranlagungszeiträume.

140 fokussieren: besser sein
VI. Sonstige Angaben
VII. Angaben zu den Organen
1. Bezüge der Organe und ehemaliger Organe
Die im Geschäftsjahr gewährten Aufsichtsratsvergütungen betrugen 151 Tsd. Euro. Die Bezüge
der Vorstände betrugen im Geschäftsjahr 3.597 Tsd. Euro inklusive der Bezüge der im Laufe
des Geschäftsjahres ausgeschiedenen Vorstände. In diesem Betrag ist ein variabler Anteil von
585 Tsd. Euro enthalten.
Die Pensionsrückstellungen für ehemalige Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen
sind in voller Höhe gebildet und belaufen sich zum 31. Dezember 2002 auf
2.419 Tsd. Euro (Vj. 2.406 Tsd. Euro). Die Gesamtbezüge der früheren Mitglieder des Vorstandes
betragen in 2002 127 Tsd. Euro.
Im Rahmen des Stock Option-Programmes der Pfleiderer AG wurden den Mitgliedern des
Vorstandes bereinigt um Optionen an frühere Vorstandsmitglieder 603.000 Optionen zum Bezug
von Aktien gegen Erbringung eines Eigeninvestments gewährt. Auf Basis der für den Stock
Option-Plan 2002 vorliegenden Eigeninvestments ist die Gewährung weiterer 466.092 Optionen
an Mitglieder des Vorstandes vorgesehen. Von Mitgliedern des Vorstandes werden 54.060 Aktien
(Vj. 45.885) gehalten. Die Mitglieder des Aufsichtsrates halten 77.224 Aktien (Vj. 168.933
Aktien).
2. Corporate Governance
Vorstand und Aufsichtsrat der Pfleiderer AG haben die nach § 161 Aktiengesetz geforderte Entsprechenserklärung
zu den Empfehlungen des Corporate Governance-Kodex für Unternehmensführung
und -überwachung fristgerecht im Dezember 2002 veröffentlicht.
1. Angaben zu zusätzlichen Mandaten von Pfleiderer Aufsichtsratsmitgliedern
Ernst-Herbert Pfleiderer
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Mitglied in folgendem, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen
Kontrollgremium:
Verwaltungsrat der Pfleiderer Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG, Neumarkt
(Vorsitzender)
Wolfgang Rhode*
Erster stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall

jahresabschluss der pfleiderer ag anhang pfleiderer ag 141
Dr. Manfred Scholz
Zweiter stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates
Geschäftsführer der Haindl Papier GmbH, Augsburg, bis 30. November 2001
Geschäftsführer Augsburg Airways GmbH & Co. KG, Augsburg, seit April 2002
Aufsichtsratsmitglied in folgenden Gesellschaften, die gesetzlich einen Aufsichtsrat
zu bilden haben:
ASSTEL Lebensversicherung AG, Köln (Vorsitzender)
Württembergische Hypothekenbank AG, Stuttgart
Drei Mohren AG, Augsburg
Gothaer Lebensversicherung AG, Göttingen (Vorsitzender)
Gothaer Versicherungsbank VvaG, Köln
Gothaer Finanzholding AG, Köln
DIC Deutsche Investor’s Capital Holding
Westfalenbank AG, Bochum (Vorsitzender)
Mitglied in folgendem, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen
Kontrollgremium:
Verwaltungsrat der Pfleiderer Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG, Neumarkt
(stellv. Vorsitzender)
N. Erich Gerlach
Unternehmensberater
Mitglied in folgendem, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen
Kontrollgremium:
Verwaltungsrat der Pfleiderer Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG, Neumarkt
Reinhard Hahn* (seit 2. Juli 2002)
Gewerkschaftssekretär des Vorstandes der IG Metall in Frankfurt am Main
Gregor Haupeltshofer* (bis 2. Juli 2002)
Ausbildungsmeister, gewerblich
Frank Kratzsch*
Betriebsratsvorsitzender Pfleiderer Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG, Business Unit Duropal
Hans Theodor Pfleiderer
Mitglied des Vorstandes der P&V Holding Aktiengesellschaft, Wien
Mitglied in folgendem, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen
Kontrollgremium:
Verwaltungsrat der Pfleiderer Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG, Neumarkt
Siegfried Pirzer* (bis 2. Juli 2002)
Bauleiter Service
* Vertreter der Arbeitnehmer

142 fokussieren: besser sein
Johann Schredl* (bis 2. Juli 2002)
Bezirkssekretär, IG Metall, Bezirk Bayern
Hanno C. Fiedler (seit 2. Juli 2002)
Vorsitzender der Geschäftsführung der Ball Packaging Europe GmbH, Ratingen, vormals
Schmalbach-Lubeca AG, Ratingen
Vorstandsmitglied der Impress Metal Packaging Holdings B.V., Amsterdam
Executive Vice President der Ball Corporation, Bromfield, Colorado, USA, seit Dezember 2002
Mitglied in folgendem, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen
Kontrollgremium:
Verwaltungsrat der Pfleiderer Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG, Neumarkt
(seit 2. Juli 2002)
Aufsichtsratsmitglied in folgenden Gesellschaften, die gesetzlich einen Aufsichtsrat
zu bilden haben:
Thyssen Krupp Stahl AG, Duisburg
Duales System Deutschland AG, Köln
Howaldtswerke-Deutsche Werft AG, Kiel
Dr. Hanns-Helge Stechl (bis 2. Juli 2002)
Aufsichtsratsmitglied in folgender Gesellschaft, die gesetzlich einen Aufsichtsrat
zu bilden hat:
MAN AG, München
Mitglied in folgendem, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen
Kontrollgremium:
Verwaltungsrat der Pfleiderer Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG, Neumarkt
(bis 2. Juli 2002)
Robert J. Koehler (seit 2. Juli 2002)
Vorstandsvorsitzender der SGL Carbon AG, Wiesbaden
Aufsichtsratsmitglied in folgenden Gesellschaften, die gesetzlich einen Aufsichtsrat
zu bilden haben:
Benteler AG, Paderborn (Vorsitzender)
Wacker Chemie GmbH, München
Mitglied in folgenden, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen
Kontrollgremien:
Verwaltungsrat der Pfleiderer Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG, Neumarkt
(seit 2. Juli 2002)
Moeller Holding GmbH & Co. KG, Bonn, Mitglied des Gesellschafterausschusses
New Russia Fund, ING-Barings, Großbritannien, Mitglied des Aufsichtsrates
Rainer Stracke*
Werkleiter
Manfred Schmidt* (seit 2. Juli 2002)
BR-Vorsitzender Pfleiderer Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG, Neumarkt

jahresabschluss der pfleiderer ag anhang pfleiderer ag 143
Josef Rugge-Fechtelpeter* (seit 2. Juli 2002)
BR-Vorsitzender Pfleiderer Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG, Standort Rheda
Gesamtbetriebsratsvorsitzender Holzwerkstoffe
Horst Weitzmann (bis 2. Juli 2002)
Vorsitzender der Geschäftsführung der Südweststahl GmbH, Kehl am Rhein
Aufsichtsratsmitglied in folgenden Gesellschaften, die gesetzlich einen Aufsichtsrat
zu bilden haben:
PHB Weserhütte Aktiengesellschaft, Eberach (Vorsitzender)
BCT Technology AG, Willstätt (Vorsitzender)
Mitglied in folgendem, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen
Kontrollgremium:
Verwaltungsrat der Pfleiderer Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG, Neumarkt
(bis 2. Juli 2002)
2. Angaben zu Mandaten von Vorstandsmitgliedern
Prof. Dr. Ralf H. Bufe
Vorsitzender des Vorstandes
Türen/Fenster (bis 31. Oktober 2002)
Infrastrukturtechnik (ab 7. Mai 2002)
Mitglied der Geschäftsführung der Pfleiderer Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG
Mitglied in folgenden, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren ausländischen
Kontrollgremien:
Windtec Anlagenerrichtungs- und Consulting GmbH, Völkermarkt, Österreich
Pfleiderer Finance B.V., Deventer, Niederlande
Pfleiderer Industry Ltd., Gerrads Cross/Buckinghamshire, Großbritannien
Zaklady Plyt Wiorowych S.A.w. Grajewie, Grajewo, Polen
Zaklady Plyt Wiorowych Prospan S.A., Wieruszow, Polen
Michael Ernst
Mitglied des Vorstandes
Personal, Recht, Risikomanagement
Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, München (Mitglied des Vorstandes)
Aufsichtsratsmitglied in folgenden Gesellschaften, die gesetzlich einen Aufsichtsrat
zu bilden haben:
Incon AG, Taunusstein (seit 11. Oktober 2002)
Mitglied in folgenden, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren ausländischen
Kontrollgremien:
Windtec Anlagenerrichtungs- und Consulting GmbH, Völkermarkt, Österreich
Pfleiderer Finance B.V., Deventer, Niederlande
* Vertreter der Arbeitnehmer

144 fokussieren: besser sein
Dr. Jürgen Koch
Mitglied des Vorstandes
Finanzen
Mitglied der Geschäftsführung der Pfleiderer Unternehmensverwaltung GmbH & Co. KG
Mitglied in folgenden, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren ausländischen
Kontrollgremien:
Windtec Anlagenerrichtungs- und Consulting GmbH, Völkermarkt, Österreich
Pfleiderer Finance B.V., Deventer, Niederlande
Zaklady Plyt Wiorowych S.A.w. Grajewie, Grajewo, Polen
Hans H. Overdiek
Mitglied des Vorstandes
Holzwerkstoffe
Mitglied der Geschäftsführung der Pfleiderer Holzwerkstoffe GmbH & Co. KG
Mitglied in folgenden, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren ausländischen
Kontrollgremien:
Windtec Anlagenerrichtungs- und Consulting GmbH, Völkermarkt, Österreich
Pfleiderer B.V., Deventer, Niederlande
Pfleiderer Industry Ltd., Gerrads Cross/Buckinghamshire, Großbritannien
Dr. Wolfgang Pinegger
Mitglied des Vorstandes (bis 7. Mai 2002)
Infrastrukturtechnik
Dämmstofftechnik
Mitglied in folgenden, dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbaren inländischen
Kontrollgremien:
Verwaltungsrat der Dachser GmbH & Co. KG, München
Windtec Anlagenerrichtungs- und Consulting GmbH, Völkermarkt, Österreich (bis 7. Mai 2002)
Pfleiderer Finance B.V., Deventer, Niederlande (bis 7. Mai 2002)
Neumarkt, 24. Februar 2003
Prof. Dr. Ralf H. Bufe
Michael Ernst Dr. Jürgen Koch Hans H. Overdiek

Bestätigungsvermerk
jahresabschluss der pfleiderer ag anhang/bestätigungsvermerk pfleiderer ag 145
Wir haben den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und den Bericht über
die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (Lagebericht) der Pfleiderer Aktiengesellschaft,
Neumarkt, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2002 geprüft. Die Buchführung
und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen
Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft.
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine
Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht
abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass
Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie
Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf
der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten
Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie
die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind
der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung
bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht gibt insgesamt eine
zutreffende Vorstellung von der Lage der Gesellschaft und des Konzerns und stellt die Risiken
der künftigen Entwicklung zutreffend dar.
Stuttgart, 11. März 2003
Ernst & Young
Deutsche Allgemeine Treuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Graf von Treuberg Th. Müller
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

146 fokussieren: besser sein
glossar
technische begriffe
■ betonmaste
Sehr hoch belastbare Maste, die bevorzugt
als Träger von Mobilfunkantennen sowie als
Beleuchtungs-, Stromleitungs- und Fahrleitungsmaste
sowie für Fernkennzeichnungen
eingesetzt werden. Pfleiderer produziert
Betonmaste nach dem Schleuderbetonverfahren,
bei dem der Beton mit bis zu 600
Umdrehungen pro Minute in einer radialsymmetrischen
Stahlform geschleudert wird.
■ contipresse
Doppelbandpresse zur kontinuierlichen
Fertigung von Spanplatten, MDF oder
Schichtstoff.
■ dbs
Direktbeschichtung – Oberflächenveredelung
für Holzwerkstoffe.
■ eeg
Erneuerbare-Energien-Gesetz – von der
Bundesregierung zur Förderung der alternativen
Energiegewinnung eingesetzt. Die Einspeisung
von Strom aus Wind, Solarenergie
und Biomasse ins öffentliche Netz wird
durch das EEG mit Vergütungen in unterschiedlicher
Höhe gefördert.
■ feste fahrbahn
Gleiskonstruktion mit Tragschicht aus
Asphalt oder Beton und direkt aufgelagerten
Betonschwellen anstelle des Schotterbetts.
Hohe Gleisstabilität und geringer Wartungsaufwand,
bevorzugter Einsatz im Hochgeschwindigkeitsverkehr.
Die Schwellen nach
dem heutigen System Rheda 2000 ® sind die
Weiterentwicklung einer Konstruktion, die
Pfleiderer erstmals 1972 für Bahnhofsgleise
im ostwestfälischen Rheda eingesetzt hat.
■ gfk-maste
Mast aus glasfaserverstärktem Kunststoff, der
geringes Gewicht mit hoher Biegesteifigkeit
verbindet. Bevorzugter Einsatz als Beleuchtungs-,
Ampel- und Fahnenmaste sowie für
Sonderlösungen in der Telekommunikation.
■ gsm
Global System for Mobile Communication –
aktueller weltweit genutzter Standard in der
Mobilfunktechnologie.
■ hpl
High Pressure Laminates/Hochdrucklaminate
– Oberfläche für Holzwerkstoffe aus Kunststoff.
■ iso
International Standardization Organization –
freiwilliger internationaler Verbund nationaler
Normungsausschüsse mit dem Ziel, weltweit
einheitliche und geltende Normungen zu
entwickeln. Vorreiter in Deuschland war der
Bereich Qualitätsmanagement.
■ kwk
Kraft-Wärme-Kopplungsanlage – dezentrale
Anlage zur Energieerzeugung, die bei
Pfleiderer zur Versorgung insbesondere der
Holzwerkstoffproduktion mit Strom und Prozesswärme
dient (Pfleiderer Energiezentrale).
■ mdf
Medium Density Fiberboard/Mitteldichte
Faserplatte – Holzwerkstoffplatte, die aus
mit Leim getränkten und unter Druck und
Hitze verpressten Holzfasern besteht und
z.B. in dreidimensional gestalteten Möbelfronten
einsetzt wird.
■ oberflächenveredelte platten
Holzwerkstoffplatten mit dekorativer Oberfläche.
Diese Oberfläche kann aus unterschiedlichen
Materialien bestehen, z.B. aus
Kunststoff, der aus verpressten Dekorpapierschichten
hergestellt wird.
■ onshore/offshore-anlagen
Windkraftanlagen für Standorte auf dem
Land (Onshore) bzw. auf dem Meer
(Offshore). Pfleiderer entwickelt Offshore-
Anlagen nach der Multibrid-Technologie.
■ regenerative energien
Nutzung von natürlichen Energiequellen,
die sich erneuern und daher unbeschränkt
zur Verfügung stehen, z.B. Sonne, Wind,
Erdwärme.
■ thermohydrolytisches
aufschlussverfahren
Technisch anspruchsvolles, umweltschonendes
Verfahren zum Recycling von Gebrauchtholz
durch den Einsatz von Feuchtigkeit und
Wärme. Ziel ist die Aufspaltung des Gebrauchtholzes
in stofflich wiederverwertbare
Fraktionen.
■ trägerwerkstoffe
Holzwerkstoffe, die als Träger von dekorativem
Oberflächenmaterial (HPL, DBS) fungieren.
Bevorzugte Werkstoffe: Rohspanplatten,
MDF.
■ turn key-leistung
Komplettlieferung eines gebrauchsfertigen
Systems. Zum Beispiel: Pfleiderer baut nicht
nur den Sendemast, sondern sorgt auch
für die Akquisition des Grundstücks, für die
Bereitstellung und Montage der Mobilfunktechnologie
sowie für die anschließende
Wartung der Station. Pfleiderer wird damit
zum Komplettlieferanten.
■ umts
Universal Mobile Telecommunications
System – das Datenfunksystem der dritten
Generation. Als UMTS-Standard wurden
2 MBit/s Datenraten definiert. Dem Nutzer
werden aufgrund dieser hohen Datenraten
neue Nutzungsmöglichkeiten wie E-Commerce
oder mobile Multimedia-Anwendungen
eröffnet.

glossar
wirtschaftliche begriffe
■ capital employed
Das gesamte im Unternehmen eingesetzte
Kapital – Anlagevermögen plus Umlaufvermögen
abzüglich Rückstellungen (ohne Pensionsrückstellungen),
sowie Verbindlichkeiten
(ohne Finanzverbindlichkeiten).
■ cashflow
In der Bilanz-, Unternehmens- und Aktienanalyse
verwendete Kennzahl zur Beurteilung
der Finanz- und Ertragskraft eines Unternehmens.
Der Cashflow (Umsatz- oder Finanzüberschuss)
bezeichnet den Zugang an
liquiden Mitteln eines Unternehmens aus
dem Umsatzprozess und anderen Quellen
innerhalb eines bestimmten Zeitraums.
■ ebit
Earnings Before Interest and Taxes – Gewinn
vor Zinsen und Ertragssteuern.
■ ebitda
Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation
and Amortisation – Gewinn vor Zinsen,
Ertragssteuern und Abschreibungen.
■ ebt
Earnings Before Taxes – Gewinn vor Ertragssteuern.
■ eps
Earnings per Share – Gewinn je Aktie,
Konzernergebnis dividiert durch die durchschnittliche
Anzahl der Aktien.
auf einen blick glossar pfleiderer ag 147
■ eva
Economic Value Added – Differenz zwischen
der vom Unternehmen erzielten Verzinsung
des eingesetzten Vermögens und den
Kapitalkosten, Capital Employed x WACC.
■ kontrag
Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im
Unternehmensbereich – das KonTraG wurde
am 27. März 1998 vom Bundesrat verabschiedet
und hat zum Ziel, die Unternehmenskontrolle
zu verbessern.
■ long-term incentive program
Langfristig ausgerichtetes Motivationsprogramm
zur Mitarbeiterbindung, bestehend
u.a. aus Beteiligungsmodellen am Unternehmenserfolg.
■ nicht-fortzuführende
aktivitäten
Gemäß US-GAAP werden Unternehmensbereiche,
die zum Verkauf oder zur Ausgliederung
vorgesehen sind, in der Gewinn- und
Verlustrechnung und in der Bilanz als „nichtfortzuführende
Aktivitäten“/„discontinued
operations“ ausgewiesen.
■ roce
Return On Capital Employed – Rendite auf
das eingesetzte Kapital.
■ rumpfgeschäftsjahr
Pfleiderer hat das Geschäftsjahr auf das
Kalenderjahr umgestellt. Aus diesem Grunde
umfasst das Geschäftsjahr 2000 nur die
sieben Monate vom 1. Juni 2000 bis zum
31. Dezember 2000.
■ stock appreciation rights
Das Recht, an zukünftigen Wertsteigerungen
einer Aktie zu partizipieren. Bei der
Pfleiderer AG hatten die Führungskräfte zum
Ende des Jahres 2000 die Möglichkeit,
sich durch den Erwerb derartiger Rechte am
Unternehmenserfolg zu beteiligen.
■ stock options
Entlohnungsform, bei der Bezugsrechte
an das Management und Mitarbeiter ausgegeben
werden, die das Recht einräumen,
Aktien des eigenen Unternehmens bei
Erreichen bestimmter Ziele zu bestimmten
Konditionen zu erwerben.
■ wacc
Weighted Average Cost of Capital – durchschnittliche
Kapitalkosten, die das Unternehmen
für sein Fremd- und Eigenkapital auf
den Finanzmärkten zahlen muss.

148 fokussieren: besser sein
stichwortverzeichnis
■ a
Abschreibungen 18, 23, 64, 70ff,
82, 89ff, 116
Aktie 59, 85, 98ff, 113, 134, 28ff
Anlagevermögen 82, 118, 128, 132,
Aufsichtsrat 6ff, 10ff, 113, 140ff
Ausbildung 47ff, 14ff
Ausblick 61ff
Auslastung 27, 38, 32, 34
■ b
Bahnnetz 32ff
Bahnschwellen 4, 37, 44, 33ff, 32ff, 36ff
Bericht des Aufsichtsrates 6ff
Beschäftigte 47, 25, 31, 37, 39
Beschaffung 30, 37, 54, 62, 115
Bestätigungsvermerk 122, 145
Beteiligungen 91, 132, 24f
Betonmaste 32f, 36f, 42, 19ff
Bilanz 20f, 68f, 88ff, 114, 120f, 126
Biomasse-Kraftwerke 30, 44f, 62, 64
Branchen/-entwicklung 15f, 27, 34, 52f, 62
Bruttoinlandsprodukt 14, 61
Business Campus 48, 63, 15
■ c
Cashflow 57, 60, 71, 110, 3
Corporate Governance 6, 10ff, 140
■ d
Dämmstofftechnik 3, 17, 37f, 41f, 47, 52
DBS Direktbeschichtung 26ff, 29
Deregulierung 32
Desinvestitionen 21, 3, 6, 4, 30
Dividende 60, 66, 98, 134
DUROPAL ® 26, 46, 77f
■ e
Eigenkapital 17, 21, 24, 74f, 98ff, 133f, 30
Energieversorgung 31f, 16, 44ff
Energiezentrale
Erneuerbare Energien-
26
Gesetz EEG 16, 30, 35, 45ff
Ertragslage, -kraft 17ff, 24, 27f, 30,
53, 62, 65
EVA Economic Value Added 11, 24ff
Export 4, 16, 19, 22, 26ff, 65, 11
■ f
Fenster 17, 39, 43
Feste Fahrbahn 33, 59, 37, 39
Finanzkalender 153
Finanzlage 20
Forschung & Entwicklung 40ff, 54, 64, 84, 4
Fremdkapital 21, 24
Führung 6ff, 10ff, 48ff, 5, 14ff
■ g
Gebrauchtholz
Gewinn- und
30, 62, 45
Verlustrechnung 70, 127, 109ff, 137ff
Gesamtwirtschaftliche Lage 14, 52, 61
GfK-Maste 33f, 65
■ h
Haftung 53, 110, 136
Handel 27, 30, 63, 9ff
Hauptversammlung 7f, 11f, 58ff, 98,
134, 153
Holzwerkstoffe 15f, 25ff, 40, 42, 46f, 52ff,
58, 62ff, 6, 7, 8ff, 18ff, 36ff
■ i
Immaterielle Vermögensgegenstände
68, 81ff, 90, 97, 128
Infrastrukturtechnik 16ff, 31ff, 40, 42, 46f,
INNOTEC
52ff, 58, 62ff, 6, 7, 18ff, 36ff
® 26, 37
Internationalisierung 5, 9ff, 31, 40f
Interwood 30, 62, 44ff
Investitionen 42f, 45, 52, 64, 71, 10
Investor Relations 58ff, 153, 31
■ j
Jahresabschluss 67ff, 127ff, 145
Jugend forscht 51, 15
Junior Consultant 49, 5, 15ff
■ k
Kapitalflussrechnung 71, 110
Kennzahlen 21, 150ff, 25ff
Kraft-Wärme-Kopplung 30, 45, 64, 44ff
KontraG 57, 26
Konsolidierungskreis 124, 77f
Kostenmanagement, -senkung 28, 3f
Kunststoffmast 31ff, 52, 38
Kursentwicklung 5, 59
Kulturelles und gesellschaftliches
Engagement 51
■ l
Lagebericht 14ff
Leitbild 48ff
Lieferzeiten 37, 63
Liquidität 37, 55, 88
Lizenzen 34, 90, 118, 128
Logistik 5, 27, 53, 62f, 13
■ m
Marktführerschaft 65, 3
Maste 31ff, 65, 19ff, 36ff, 43
Materialaufwand 19, 12, 37
MDF 15, 26, 40, 42
Mehrjahresübersicht 150
Mitarbeiter 47ff, 55, 58, 63, 138, 14ff, 40ff
Möbelindustrie 16, 27f, 53, 58, 9ff, 18ff
Mobilfunk 32, 34, 52f, 23, 38
MULTIBRID ® 35, 41, 63f, 48
■ n
Nachtragsbericht 61ff
Namensaktie 11, 60
Newmark International
Nicht-fortzuführende
16, 32, 43
Bereiche 17, 63, 76ff, 95, 116, 120

■ o
Offshore-/Onshore-
Anlagen 35, 41, 53, 64, 38, 47f
Organisation 43, 46ff, 62ff
OSB 15, 26, 12
Ökoprofit 44
■ p
Personal 46ff, 63, 4, 14ff, 41ff
Personalaufwand 19, 127, 138
Personalentwicklung 4, 14ff, 41ff
Preis 18, 28, 33, 35, 38
Produktion, Produktivität 26f, 31ff, 45,
54, 12f
Prognose 61ff
■ q
Qualitätskontrolle, -management,
-sicherung 27, 33, 35f, 57
■ r
Regenerative Energien 16, 44ff
Restrukturierung 15, 39, 47, 94, 9
Rheda 2000 ® 4, 30
Risikomanagement 12, 57, 25ff
ROCE 21, 25, 28, 36
Rohspan, -platte 15f, 25ff, 9ff
Rückstellungen 20, 56, 84, 93f, 135
■ s
Sachanlagen 82, 89, 118, 126, 128, 132
Schienenverkehr 16, 32ff
Schwellenproduktion 37
SDAX 4, 59f
Segmentberichterstattung 25ff, 72, 112
Spanplatten, -Recycling 15f, 25ff, 30,
40, 44ff, 37, 45ff
Stahlmaste 33f, 65, 38
Steuern 85, 104ff, 116, 135, 139
Stock-Option-Programm 48, 83, 99ff, 115
Supply chain 9
auf einen blick stichwortverzeichnis pfleiderer ag 149
■ t
Termine 153
Telekommunikation 34ff, 46, 59
Thermische Verwertung 30, 62
Thermohydrolyse 40
Tischlerplatte 26
Tochterunternehmen 43
Türen und Fenster 17, 39ff, 43, 95
■ u
Umlaufvermögen 21, 126, 133
Umsatzentwicklung 34
Umsatzerlöse 18, 70, 112ff, 117
UMTS 32, 34
Umweltbericht 43ff
Umweltschutz 44ff
Unternehmensentwicklung 4, 66, 36ff
US-GAAP 8, 17ff, 76
■ v
Variables Vergütungssystem 12, 48, 113, 140
Verbindlichkeiten 20ff, 92ff, 136
Verkehr 33ff, 40, 32ff
Vermögenslage 24, 20
Vorstand 3ff, 10ff, 143
■ w
Währungsumrechnung 53, 74, 79, 101,
115, 130
Weiterbildung 48ff, 23, 14ff
Wertschöpfung, -srechnung
Wind, -energie,
4f, 12
-kraft 17f, 31ff, 35, 53, 38, 47ff
■ z
Zinsergebnis 18, 96, 109, 137
Seitenangaben aus dem Geschäftsbericht
Seitenangaben aus dem Magazin

150 fokussieren: besser sein
mehrjahresübersicht 2002 2001 RG 2000 1999/2000 1998/1999 1997/1998 1996/1997
US-GAAP US-GAAP HGB HGB HGB HGB HGB
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
BILANZKENNZAHLEN
Aktiva
Umlaufvermögen
Flüssige Mittel und Wertpapiere d. UV 58.255 55.764 34.424 36.939 16.646 21.273 3.482
Vorräte (bis RG 2000 netto) 114.397 132.681 171.067 175.842 143.015 136.310 122.700
Übriges Umlaufvermögen einschließlich
Rechnungsabgrenzungen 157.245 210.658 290.050 285.366 229.006 208.558 206.157
Zum Verkauf gehaltene Aktiva 35.045 345.183
Anlagevermögen
Sachanlagen 381.546 417.576 594.632 656.819 501.460 453.953 384.414
Immaterielle VG 102.435 107.515 89.929 52.072 34.016 11.761 9.491
Finanzanlagen 2.072 9.583 5.480 42.860 43.568 32.711 41.801
Übrige langfristige Vermögensgegenstände 36.440 45.573
Passiva
Rückstellungen
Rückstellungen für Pensionen 61.263 59.818 55.247 58.154 56.009 51.978 47.766
Übrige Rückstellungen (bis RG 2000 inkl. etwaiger
nach HGB zu bildender latenter Steuern) 41.306 41.985 121.907 137.329 82.675 80.727 67.266
Finanzschulden 365.488 522.244 573.082 646.294 431.645 300.230 320.238
Übrige Verbindlichkeiten 194.798 217.483 211.944 163.441 129.893 93.209 121.584
Zum Verkauf gehaltene Passiva 23.314 207.735
Eigenkapital inkl. Ausgleichsposten
für Anteile Dritter 201.266 275.268 223.402 244.680 267.446 337.444 210.225
Sonderposten mit Rücklageanteil – – 0 0 42 979 965
Bilanzsumme 887.435 1.324.533 1.185.582 1.249.898 967.711 864.567 768.045
Anteil an der Bilanzsumme
Anlagevermögen (Anlagenintensität) 58,9% 43,8% 58,2% 60,1% 59,8% 57,7% 56,7%
Umlaufvermögen einschließlich
Rechnungsabgrenzungen 41,1% 56,2% 41,8% 39,9% 40,2% 42,3% 43,3%
Eigenkapital einschließlich Ausgleichsposten
für Anteile Dritter 22,7% 20,8% 18,8% 19,6% 27,6% 39,0% 27,4%
Finanzschulden 41,2% 39,4% 48,3% 51,7% 44,6% 34,7% 41,7%
Deckungsgrade
Anlagendeckung (Sachanlagevermögen
finanziert durch Eigenkapital) 52,8% 65,9% 37,6% 37,3% 53,3% 74,3% 54,7%
Anlagevermögen finanziert durch Eigenkapital
Anlagevermögen und Vorräte finanziert
38,5% 47,4% 32,4% 32,5% 46,2% 67,7% 48,2%
durch Eigenkapital 31,6% 38,6% 25,9% 26,4% 37,0% 53,2% 37,6%

G&V-KENNZAHLEN
auf einen blick mehrjahresübersicht pfleiderer ag 151
2002 2001 RG 2000 1999/2000 1998/1999 1997/1998 1996/1997
US-GAAP US-GAAP HGB HGB HGB HGB HGB
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
Umsatz 1.028.432 1.041.995 830.350 1.437.800 1.224.060 1.118.041 1.008.529
Auslandsanteil in Prozent 48,4 48,1 43,7 40,8 30,2 28,0 22,1
EBITDA 109.460 140.910 106.970 167.628 149.316 145.671 131.360
Abschreibungen – 60.566 – 63.013 – 51.715 – 95.489 – 79.914 – 67.714 – 64.493
EBIT 48.894 77.897 55.255 72.139 69.402 77.957 66.866
Zinsergebnis – 15.265 – 22.673 – 24.047 – 34.700 – 18.016 – 17.670 – 15.260
EBT fortzuführender Aktivitäten 33.629 55.224 38.268 2.989 51.386 60.287 51.607
Steuern vom Einkommen und Ertrag – 13.200 – 9.180 – 14.787 – 11.573 – 16.582 – 6.759 – 14.958
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten
vor Minderheitsanteilen 20.429 46.044 23.481 – 8.584 34.804 53.528 36.648
Verlust aus nicht-fortzuführenden Aktivitäten – 52.452 – 14.243
Steuern auf nicht-fortzuführende Aktivitäten – 3.000 – 4.237
Ergebnis vor Minderheitsanteilen – 35.023 27.564
Minderheitsanteile am Ergebnis – 4.641 – 3.345
Ergebnis nach Minderheitsanteilen – 39.664 24.219
Ergebniskennzahlen
EBITDA in Prozent vom Umsatz 10,6% 13,5% 12,9% 11,7% 12,2% 13,0% 13,0%
EBIT in Prozent vom Umsatz 4,8% 7,5% 6,7% 5,0% 5,7% 7,0% 6,6%
EBT fortzuführender Aktivitäten in Prozent
vom Umsatz 3,3% 5,3% 4,6% 0,2% 4,2% 5,4% 5,1%
Ergebnis fortzuführender Aktivitäten vor
Minderheitsanteilen in Prozent vom Umsatz 2,0% 4,4% 2,8% – 0,6% 2,8% 4,8% 3,6%
Kennzahlen je Aktie
Durchschnittliche Anzahl im Umlauf
befindlicher Aktien
Ergebnis je Aktie (bis RG 2000 Ergebnis
42.673.784 42.685.000 42.685.000 42.685.000 42.685.000 42.685.000 35.570.634
je Aktie nach DVFA/SG)
Cashflow je Aktie (bis RG 2000 Ergebnis
– 0,93 0,57 0,34 0,37 0,72 1,10 1,08
je Aktie nach DVFA/SG) 1,84 2,53 1,63 2,85 2,73 2,66 2,92

152 fokussieren: besser sein
Finanzlage
2002 2001 RG 2000 1999/2000 1998/1999 1997/1998 1996/1997
US-GAAP US-GAAP HGB HGB HGB HGB HGB
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
Verhältnis EBIT zu Umsatz 0,05 0,07 0,07 0,05 0,06 0,07 0,07
Capital Employed in Mio. Euro 2 562,7 663,7 806,9 906,6 725,3 633,8 479,7
Operativer Cashflow in Mio. Euro 3 83,3 111,2 88,4 91,2 117,9 122,6 98,5
Umschlagshäufigkeiten
Umschlagshäufigkeit Vorräte 9,0 7,9 8,3 1 8,2 8,6 8,2 8,2
Umschlagshäufigkeit Forderungen 10,8 7,1 6,8 1 6,6 7,1 7,4 8,1
Umschlagshäufigkeit Capital Employed 1,8 1,6 1,8 1 1,6 1,7 1,8 2,1
Rentabilitäten nach EE-Steuern
Eigenkapitalrentabilität
(Basis: Ergebnis fortzuführender Aktivitäten
vor Minderheitsanteilen) 10,2% 16,7% 18,0% 1 – 3,5% 13,0% 15,9% 17,4%
Gesamtkapitalrentabilität
(Basis: Ergebnis fortzuführender Aktivitäten
vor Minderheitsanteilen) 7,0% 9,2% 10,7% 1 3,1% 7,7% 11,6% 9,9%
Umsatzrendite
(Basis: Ergebnis fortzuführender Aktivitäten
vor Minderheitsanteilen) 2,0% 4,4% 2,8% 1 – 0,6% 2,8% 4,8% 3,6%
Rentabilitäten vor EE-Steuern
ROCE 8,7% 11,7% 11,7% 1 8,0% 9,6% 12,3% 13,9%
CFROCE 14,8% 16,8% 18,8% 1 10,1% 16,3% 37,8% 40,1%
Anzahl Mitarbeiter zum Stichtag
(ab 2001 ohne Auszubildende) 5.647 5.785 9.708 10.238 8.721 8.132 7.579
Mitarbeiter im Durchschnitt
(ab 2001 ohne Auszubildende) 5.691 5.780 9.883 10.115 8.658 8.179 7.579
1 hochgerechnet auf 12 Monate
2 Die Darstellung des Capital Employed erfolgt ohne Einbeziehung des in nicht-fortzuführende Aktivitäten gebundenen Kapitals.
3 Ergebnis fortzuführender Aktivitäten zzgl. Abschreibungen und Veränderung der Pensionsrückstellungen
(bis RG 2000: Jahresergebnis zzgl. Abschreibungen und Veränderungen der Pensionsrückstellungen und Veränderung des Sonderposten mit Rücklageanteil).

finanzkalender
kontakte
impressum
auf einen blick mehrjahresübersicht/finanztermine/kontakte pfleiderer ag 153
3. april 2003 Bilanzpressekonferenz, München
Veröffentlichung Geschäftsbericht 2002
4. april 2003 DVFA-Analystenkonferenz, Frankfurt
15. mai 2003 Veröffentlichung Drei-Monats-Bericht 2003
17. juni 2003 Hauptversammlung in Neumarkt/Opf.
7. august 2003 Veröffentlichung Sechs-Monats-Bericht 2003
10. november 2003 Veröffentlichung Neun-Monats-Bericht 2003
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