Seelenhackerdurch etwas gerettet, was ihm wie eine zweite Geburt erscheint, durch einetiefere Art bewussten Lebens, als er es vorher genoss.[. . .]An diesem Punkte können wir nun erkennen, wie groß der natürliche Gegensatzist zwischen der heilsbewussten Lebensanschauung und der Sichtweise,die all diese schlechten Erfahrungen für etwas Wesentliches hält. Derletzten Sichtweise, wir können sie die Haltung des kränklichen Geistes nennen,erscheint die pure Heilsgewissheit unsagbar blind und hohl. Der heilsbewusstenLebensanschauung erscheint andersherum die Sichtweise der leidendenSeele unmännlich und krankhaft. Mit der Art, in Rattenlöchern zuwühlen statt im Lichte zu leben, Ängste zu produzieren und sich mit denungesündesten Formen von Elend zu beschäftigen, haben diese Kinder desZorns, die nach einer zweiten Geburt lechzen, fast etwas Obszönes an sich.Würden religiöse Intoleranz, Henkerstod und Scheiterhaufen wieder zurTagesordnung werden, besteht wenig Zweifel darüber, dass – wie immeres in der Vergangenheit gewesen sein mag – die Heilsgesinnung sich gegenwärtigals die weniger duldsame Partei von beiden erweisen würde.[. . .] Die Methode, seine Aufmerksamkeit vom Bösen abzuwenden undeinfach im Licht des Guten zu leben, ist glänzend, solange sie wirkt. [. . .][Diese Geisteshaltung] ist als philosophische Lehre zweifellos unzulänglich,weil die Tatsachen des Bösen, denen sie die Anerkennung verweigert, nuneinmal ein echter Bestandteil der Wirklichkeit sind, und diese Tatsachenkönnten es sein, die uns den Sinn des Lebens letztlich am Besten erschließen,und möglicherweise öffnen allein sie uns die Augen für die tiefsten Schichtender Wahrheit.[. . .] Die Schreckensvisionen des Wahnsinns entnehmen ihren Stoff alleder alltäglichen Wirklichkeit. Unsere Zivilisation ist auf Schlachtfeldern errichtet,und jede individuelle Existenz läuft auf einen einsamen und hilflosenTodeskampf hinaus. [. . .] Die fleischfressenden Reptilien der geologischenVorzeit übersteigen fast unsere Vorstellungskraft – sie scheinen bloße Museumsstückezu sein. Dennoch gibt es keinen Zahn in einem dieser Museumsschädel,der sich in den langen Jahren der Vorzeit nicht täglich in denverzweifelt kämpfenden Körper eines lebendigen Opfers verbissen hat. DieselbenFormen des Schreckens, die – wenn sie sich auch auf kleinerem Raumabspielen – für die Opfer ebenso furchtbar sind, erfüllen unsere Welt bis heute.Am heimischen Herd und in unseren Gärten spielt die teuflische Katzemit der keuchenden Maus oder hält den warmen, flatternden Vogel in ihrenKlauen. Krokodile, Klapperschlangen und Pythons sind in diesem Augen-44
Wohin du auch siehst, ist das Gesicht Gottesblick ebenso reale Gefäße wie wir; [. . .] und wann immer sie oder anderewilde Tiere ihr lebendiges Opfer schlagen, ist der tödliche Schrecken, denein aufgewühlter Melancholiker fühlt, eine der Situation durchaus angemesseneReaktion.[. . .] [Es] sollte angesichts der Tatsache, dass die bösen Fakten ein ebensoechter Teil der Natur sind, wie die guten, die philosophische Annahme gelten,dass sie irgendeinen vernünftigen Sinn haben und dass das System desgesunden Geistes, der Kummer, Schmerz und Tod überhaupt keine Aufmerksamkeitund Zuwendung schenkt, weniger vollständig ist als Systeme, diediese Elemente wenigstens zur Kenntnis zu nehmen versuchen.Wir bemerken besonders, dass der Unterschied zwischen James’ „gesunden“ und„kranken“ Seelen dasselbe beschreibt wie der Unterschied zwischen den zwei verschiedenenSichtweisen auf das Universum: subjektiv und objektiv.[Für die] Einmalgeborenen ist die Welt eine geradlinige bzw. einstöckige Angelegenheit,[. . .] deren Teile genau den Wert haben, den sie von Natur auszeigen, und deren Gesamtwert sich aus einer einfachen algebraischen Summierungihres Soll und Habens ergibt. [. . .] Für die Zweimalgeborenen ist dieWelt ein Mysterium mit doppeltem Boden. [. . .] Das natürliche Gute ist nichtbloß quantitativ unzulänglich und vorübergehend, in seinem Sein selbst lauertbereits etwas Trügerisches. [. . .] Vielmehr hält es uns von dem, was wirklichfür uns gut ist, fern; und Entsagung und Verzweiflung an ihm sind unsererster Schritt in Richtung Wahrheit. Es gibt zwei Leben, das natürliche unddas spirituelle, und wir müssen das eine erst verlieren, bevor wir am anderenteilhaben können. 6Die Frage ist nun die: Sah ich plötzlich die Welt der 3. Dichte so, wie sie wirklichist? Sah ich die objektive Realität?Ich befragte die Cassiopaeaner darüber. Dies fand kurz vor der Sitzung über die„Gravitationswellen“ statt:1996-06-09F: (L) Dieses neuliche ‚Erwachen‘, oder die Phase, in der ich die Dinge miteiner solchen Klarheit gesehen habe, als ob es wirklich so wäre, und das6 William JAMES, Die Vielfalt religiöser Erfahrung, Vorlesung VIII45
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