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PDF-Datei - Les Editions Pilule Rouge

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Seelenhackerdass er sie in seinen Überlegungen nicht berücksichtigt; oder auch ihre Existenzschlichtweg bestreitet. Das Böse ist eine Krankheit; und das Sichsorgenum Krankheiten ist eine zusätzliche Form von Krankheit, die die eigentlichenBeschwerden nur vermehrt. Selbst Schuld- und Reuegefühle, wie siebei Menschen vorkommen, die im Dienste des Guten stehen, sind nur einZeichen des Kränkelns und unkontrollierter Triebe. [. . .][Wenden wir uns nun den Menschen zu], die den lästigen Eindruck desBösen nicht so leicht abschütteln können, sondern von Geburt an dazu bestimmtsind, unter seiner Gegenwart zu leiden. [. . .] [Es gibt] verschiedeneEbenen krankhaften Geistes [. . .] Da gibt es Menschen, für die das Böse nureine mangelhafte Anpassung an die Dinge ist, eine gestörte Beziehung deseigenen Lebens zur Umwelt. Ein solches Übel ist auf natürliche Weise heilbar,[. . .] durch eine bloße Veränderung entweder des eigenen Selbst oder derDinge oder beider zugleich [. . .] Aber da gibt es andere, für die das Bösenicht bloß ein Missverhältnis des Subjekts zu bestimmten äußeren Dingenist, sondern etwas Radikaleres und Allgemeineres, ein grundsätzlicher Fehleroder Mangel im Wesen ihrer Natur, den keine Veränderung der Umweltoder irgendeine oberflächliche Korrektur ihres Innenlebens beheben kann,der vielmehr ein übernatürliches Heilmittel erfordert. Die romanischen Völkerhaben eher dazu geneigt, das Böse in der ersten Weise zu betrachten,als Schlechtigkeiten und Sünden im Plural, die einzeln beseitigt werden können;während die germanischen Rassen mehr dazu tendierten, die Sünde imSingular zu denken, großgeschrieben, als etwas, das mit unserer natürlichenSubjektivität unausrottbar verwurzelt ist und durch stückwerkhafte oberflächlicheOperationen niemals beseitigt werden kann.[. . .] So sprechen wir im Allgemeinen von der Bewusstseinsschwelle einesMenschen, um damit die Menge des Lärms, Drucks oder eines anderenäußeren Reizes anzugeben, die erforderlich ist, um seine Aufmerksamkeit zuerregen. Ein Mensch mit einer hohen Schwelle wird bei einem Krach, dereinen anderen Menschen mit einer niedrigeren Schwelle sofort wecken würde,ruhig weiterschlafen. Ähnlich sagen wir von einem Menschen, der einEmpfinden für kleine Differenzen in einem bestimmten Sinnesbereich hat, erhabe eine niedrige ‚Differenzschwelle‘ – sein Geist überschreitet sie leichtund nimmt eine entsprechende Differenz wahr. Und ebenso können wir voneiner ‚Schmerzschwelle‘, einer ‚Angstschwelle‘, einer ‚Elendschwelle‘ sprechen,die in der Wahrnehmung mancher Menschen leicht überschritten wird,während sie bei anderen zu hoch liegt, als dass sie von ihrer Wahrnehmunghäufig erreicht wird. [. . .]40

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