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pdf-Dateien - Nationales Genomforschungsnetz - NGFN

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39 Science Digestschaftler haben genetisch veränderte Pflanzenentwickelt, die vermehrt so genannte Tocotrienoleproduzieren – die Form von Vitamin E, diein Getreide vorliegt. Edgar Cahoon vomDonald-Danforth-Zentrum für Pflanzenkundein Saint Louis (USA) und seine Kollegen konntenein Enzym namens HGGT isolieren, das entscheidendan der Synthese der Tocotrienolebeteiligt ist. Die Forscher brachten das dazugehörigeHGGT-Gen in das Erbgut des WaldundWiesenkrautes Ackerschmalwand ein. DiePflanze produzierte danach erheblich mehrHGGT und damit 10- bis 15mal mehr VitaminE. Getreidesamen enthielten sechsmal mehrVitamin E, nachdem die entsprechenden Pflanzengenetisch verändert worden waren. Dasfettlösliche Vitamin E wirkt im Körper als Antioxidansund schützt die Zellmembranen. EinMangel an dem Vitamin kann unter anderem zuHerzerkrankungen führen. Getreidesamen mitmehr Vitamin E könnten einem derartigenMangel entgegenwirken. Auch auf pflanzlicheÖle – hergestellt aus den Samen genetisch veränderterPflanzen – hoffen die Forscher. DaVitamin E auch im Öl antioxidativ wirkt, könnteeine erhöhte Vitaminmenge die Lagerfähigkeitund Hitzebeständigkeit der Öle deutlichverbessern.Quelle: Nature Biotechnology (OnlineDOI:10.1038/nbt853) 04.08.2003Ein Protein machtalte Mäuse dümmerEin Eiweiß im Gehirn von Mäusen, dasNervenimpulse weiterleitet, ist mitverantwortlichfür das Nachlassen von Lernfähigkeit undGedächtnis im Alter. Wird seine Konzentrationim Gehirn der Mäuse herabgesetzt, können siegenauso schnell Zusammenhänge erfassen undbehalten wie ihre jüngeren Artgenossen.Mäuse sind auch nur Menschen:Auch bei ihnenlassen im Alter Lernleistung und Gedächtnisnach. So können sich jüngere Mäuse einen Zusammenhangzwischen einem Ton und einemspäter erfolgenden unangenehmen Erlebnisdeutlich besser merken als ihre betagteren Artgenossen.Auch das Gehirn der älteren Nagerist lange nicht mehr so anpassungsfähig wiedas der jüngeren Tiere. Göttinger Wissenschaftlerhaben bei der Suche nach den biologischenGründen dafür einen der Übeltäter aufspürenund dingfest machen können: Thomas Blankund seine Kollegen vom Max-Planck-Institut fürexperimentelle Medizin entdeckten, dass imGehirn der älteren Mäuse ein bestimmtes Eiweißmolekülsehr viel häufiger zu finden warals bei den jüngeren Tieren. Verhinderten dieForscher die vermehrte Bildung dieses Proteins,blieb die Lernfähigkeit der Mäuse bis ins hoheAlter erhalten. Eigentlich gehen die Wissenschaftlerdavon aus, dass für alle Alterungsprozesseeine Vielzahl von Genen verantwortlichist. Die Entdeckung des klaren Zusammenhangeszwischen einem einzelnen Protein und demNachlassen von Lern- und Gedächtnisleistungermögliche aber neue Ansätze für medikamentöseTherapien, sagt Thomas Blank. Gelänge es,die Vermehrung des Proteins durch Medikamentezu unterdrücken, könnten altersbedingteGedächtnisdefizite sehr wirksam bekämpftwerden. Allerdings müsse der Zusammenhangim Menschen noch bestätigt werden.Quelle: Nature Neuroscience (OnlineDOI:10.1038/nn1101) 04.08. 2003Gentest soll Wirksamkeitvon Medikamenten beiBrustkrebs vorhersagenEin Gentest könnte in Zukunft Ärztenhelfen, die medikamentöse Behandlung vonBrustkrebspatientinnen effizienter zu machen.Ein so genanntes Genprofil könnte den Medizinernbereits vor dem Beginn der Behandlungzeigen, ob eine bestimmte Chemotherapie beieiner Patientin wirkt oder nicht. Für Frauen mitBrustkrebs ist eine Chemotherapie nach derEntfernung des eigentlichen Tumors überlebenswichtig.Bei einigen Patientinnen schlagenjedoch die gebräuchlichen Medikamente nichtan, und sie müssen dann mehrere langwierigeBehandlungszyklen über sich ergehen lassen.Die Forscher um Jenny Chang vom Baylor Collegefür Medizin in Houston könnten nun eineMöglichkeit gefunden haben, diese Resistenzvorherzusagen. Sie fanden einen Zusammenhangzwischen der Widerstandsfähigkeit vonTumoren gegen ein bestimmtes Medikamentund der Aktivität einiger Gene im Tumorgewebe.Die Mediziner entnahmen bei 24 BrustkrebspatientinnenGewebeproben aus den Tumoren.Daraus erstellten sie genetische Profile,die zeigten, welche Genabschnitte dort aktivund welche ausgeschaltet waren. Beim Vergleichdieser Genprofile fanden die Forscherdeutliche Unterschiede: Bei Frauen, denen dieBehandlung mit einem gebräuchlichen Medikamentzur Chemotherapie nicht geholfen hatte,waren völlig andere Gene aktiv als bei solchen,die erfolgreich therapiert worden waren. Solltesich dieser Zusammenhang in weiteren Studienbestätigen, stehe der Entwicklung eines Gentestsnichts mehr im Wege, schreiben die Wissenschaftler.Ein Arzt könnte dann anhand desGenprofils für jede Patientin eine individuelleTherapie entwickeln und so erfolglose Behandlungenvermeiden.Quelle: The Lancet; Bd. 362, S. 362Proteinschutz vordegenerativer Hirnerkrankung?Ein Protein kann möglicherweise dieEntstehung einiger degenerativer Hirnleidenwie der Alzheimer-Krankheit verhindern. Eineaktuelle Veröffentlichung zeigt, wie alterndeMäuse, denen das Pin1-Gen fehlt, einige klassischeMerkmale degenerativer Hirnerkrankungenentwickeln. Vielleicht könnte das Genproduktdie Basis zukünftiger Therapieansätzewerden.Kun Ping Lu und Kollegen von der HarvardMedical School, USA, untersuchten das Verhaltenund die Gehirne von Pin1-Mangelmutanten.Als diese Mäuse älter wurden, traten beiihnen Koordinations- und Gleichgewichtsstörungenauf. Anomale Proteinknäuel fandensich in empfindlichen Hirnzellen, und im Laufeder Zeit starben Neuronen ab.Die Gehirne von Patienten mit Alzheimer-Krankheit, Down-Syndrom oder Morbus Pickweisen ähnliche Merkmale auf. Somit könntensich die Pin1-Mangelmutanten als wertvollesInstrument für die Erforschung dieser Erkrankungenerweisen. Es handelt sich zudem umdas erste Tierversuchsmodell für die Alzheimer-Krankheit, bei der Proteinknäuel infolge desAusschaltens eines Gens erzeugt wurden. Inanderen etablierten Maus-Modelle wird diesdagegen durch Konzentrationserhöhungenunterschiedlicher anomaler Proteine erreicht.Quelle: Nature; 31.07. 2003 S. 556-561Futter schwangerer Mäusebeeinflusst Fellfarbe desNachwuchsesNahrungsergänzungsmittel wie Folsäurekönnen möglicherweise die Erbsubstanzungeborener Kinder verändern. Das legen Versuchean Mäusen nahe:Amerikanische Wissenschaftlerbeeinflussten die Fellfarbe neugeborenerMäuse, indem sie die Nahrung der Mütterwährend der Schwangerschaft umstellten.Verantwortlich dafür sind bestimmte im Futterenthaltene Stoffe, die Gene in den ungeborenenMäusen abschalten. Nahrungszusätze wieVitamin B12, Folsäure, Cholin und Betain werdenvor allem schwangeren Frauen oft zurErgänzung ihrer Ernährung empfohlen. Welcheweitreichenden Folgen solche Zusätze für die

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