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pdf-Dateien - Nationales Genomforschungsnetz - NGFN

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17 ForschungLiteratur• Elbashir, S.M. et al. (2001) RNA interference ismediated by 21- and 22-. nucleotide RNAs.Genes Dev 15, 188-200• Fire, A. et al. (1998) Potent and specific geneticinterference by double-stranded RNA in Caenorhabditiselegans. Nature 391, 806-811• Hammond, S. M. et al. (2000) An RNA-directednuclease mediates post-transcriptional genesilencing in Drosophila cells. Nature 404, 293-296• Kawasaki, H. et al. (2003) siRNAs generated byrecombinant human Dicer induce specific andsignificant but target site-independent genesilencing in human cells. NAR 31, 981-987• Yang, D. et al. (2002) Short RNA duplexes producedby hydrolysis with Escherichia coli RNase III mediateeffective RNA interference in mammalian cells. PNAS99, 9942-9947• Zhang, H. et al. (2002) Human Dicer preferentiallycleaves dsRNAs at their termini without a requirementfor ATP. EMBO J. 21, 5875-5885InformationEffi ReesRZPD Deutsches Ressourcenzentrumfür GenomforschungIm Neuenheimer Feld 580 · 69120 HeidelbergE-Mail: rees@rzpd.deDiagnostische Gentests bei TumorpatientenGregor Weißflog und Reinhold Schwarz, Universität LeipzigHintergrundDie derzeitige Humangenomforschungstellt einen enormen Umfang an neuem Grundlagenwissenbereit. Die Schwierigkeit in diesemZusammenhang besteht darin, dieses Wissenaus der Forschung in den Bereich der klinischenAnwendung zu überführen. Auf den Punktbringt den Sachverhalt das Zitat eines Arztes:„Es ist ungefähr das Gleiche, einem 10jährigendie gesamte Enzyklopädie Britannica einzutrichtern.Wir sind in der Lage, sie zu lesen, esexistieren eine Menge an Informationen... Diegrößte Herausforderung wird es sein, die Bedeutungdieses Wissens zu erkennen und zuentscheiden,wie wir es nutzen...“(Mountcastle-Shah, Holtzmann, 2000).Aus diesem Grund werdenvom BMBF Projekte gefördert, die sich mitethischen, rechtlichen und sozialen Aspektender Molekularen Medizin befassen.VorgehenDas von uns durchgeführte vom BMBFgeförderte Projekt „Molekulargenetische Unter-und Überdiagnostik, eine Studie zum Prozessder Risikoidentifikation bei Krebserkrankungen”untersucht daher die aktuelle Praxisder humangenetischen Beratung und Testungvon Tumorpatienten. Dabei wird untersucht: (a)nach welchem Modus ein genetisches Risikoidentifiziert wird und (b) wie häufig genetischeBeratungen und Testungen bei Tumorpatientenstattfinden. Zur Beantwortung dieser Fragestellungenwird ein prospektives Längsschnittdesignmit drei Messzeitpunkten verwendet.Zunächst soll der Anteil an Tumorpatienten mitgenetischer Disposition (f. Risikopersonen) anhandklinisch-epidemiologischer Kriterien ineiner konsekutiven Stichprobe eines Akutkrankenhausesermittelt werden. Nachfolgend wirduntersucht, welche dieser Risikopersonen nacheinem Zeitraum von zehn Wochen eine genetischeBeratung und Testung zur Abklärung dergenetischen Disposition aufgesucht haben.ErgebnisseNach etwa einem halben Jahr Projektlaufzeit(Stand 23.7.03) können erste Ergebnisseberichtet werden. Bisher wurden bei 248Patienten (52% weiblich; Alter: Ø 61 +/-9Jahre) Stammbäume zur Erfassung der krebsspezifischenFamilienanamnese erhoben. DieIdentifikation eines genetischen Risikos erfolgteanschließend in einem mehrstufigen Verfahren.Zuerst wurde bei allen Stammbäumen eineStammbaumanalyse unter Zuhilfenahme familienanamnestischer(klinisch-epidemiologischer)Kriterien durchgeführt. Hierbei konnten22 Risikopersonen (8.9% der Gesamtstichprobe)ermittelt werden. Anschließend wurdenweitere „auffällige“ Stammbäume, d.h. solchebei denen die o.g. Kriterien nicht zutreffend waren,die aber mindestens zwei weitere Krebserkrankungenin der Familie aufwiesen bzw. beidenen unklare klinisch-epidemiologische Kriteriender betreffenden Tumorlokalisation vorlagen,einer humangenetischen Expertin vorgelegt.Dadurch konnte bei weiteren 49 Patienten(19.8%) ein erhöhtes genetisches Risiko identifiziertwerden. Somit wurden insgesamt 71(28.7%) Risikopersonen mit einer genetischenDisposition für Krebserkrankungen ermittelt.Bei 39 der 71 zum ersten Befragungszeitpunktermittelten Risikopersonen konnte inzwischeneine telefonische Nachbefragung durchgeführtwerden. Von diesen Risikopersonen war lediglicheine (!) Patientin bisher bei einer Beratungbeim genetischen Experten (Facharzt für Humangenetikbzw. Facharzt mit ZusatzbezeichnungMedizinische Genetik). Drei weitere Patientenplanten, einen genetischen Expertenaufzusuchen. Bezüglich des Zuweisungsmodusgaben zwei Patienten an, den genetischen Expertenselbständig aufgesucht zu haben. Diezwei anderen Patienten hatten eine Überweisungerhalten.Die erste Fragestellung nach dem Modus derFallidentifikation eines erhöhten genetischenRisikos, z.B. wie und in welchem Umfang diekrebsspezifische Familienanamnese bei Tumorpatientenerhoben wird, kann zum jetzigenZeitpunkt noch nicht beantwortet werden.Zur zweiten Fragestellung nach der Häufigkeitder Durchführung genetischer Beratung undTestung bei Tumorpatienten lässt sich feststellen,dass der Anteil an Risikopersonen, die zurAbklärung über das Vorliegen einer genetischenDisposition den genetischen Expertenaufsuchen, sehr gering ist (10 Wochen nachAkutbehandlung: 2.6%). Fügt man der einentatsächlich bereits durchgeführten genetischenBeratung die drei geplanten Beratungen hinzu,ergibt sich ein Anteil von 10.3% der nachbefragtenRisikopersonen (n=39), die zur Abklärungeiner genetischen Disposition dengenetischen Experten aufsuchen.DiskussionDer Anteil an Risikopersonen, derengenetisches Risiko erstens von den Ärzten derPrimärversorgung identifiziert wird und diezweitens zur Abklärung des genetischen Risi-

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