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C H O M E R B Ä R A P R I L 2 0 0 9 K U R Z & G U T<br />
S E I T E 37 V O N 40<br />
SCHNEESCHMELZE – DROHT NUN EINE<br />
HOCHWASSERGEFAHR IN DER SCHWEIZ?<br />
UND DER UMBAU DER ZUGERBERGBAHN<br />
WINTER OHNE ENDE...<br />
Droht nun eine Hochwassergefahr?<br />
Langer Winter und viel Schnee: Drohen in<br />
der Schweiz nun Überschwemmungen?<br />
Die grossen Schneemengen in den Bergen<br />
liessen mancherorts Erinnerungen an den<br />
schneereichen Winter 1999 aufkommen:<br />
Folgen auf den langen Winter 2008/09<br />
wiederum verheerende Überschwemmungen<br />
im Frühling? Die Frage kann heute<br />
nicht beantwortet werden. Schneehöhen<br />
und Wassergehalt des Schnees betragen<br />
jedoch Ende Februar 2009 nur rund die<br />
Hälfte der Werte von 19<strong>99.</strong><br />
Ein genauer Blick auf die aktuelle Lage<br />
zeigt, dass die Voraussetzungen dieses Jahr<br />
ganz andere sind als vor 10 Jahren:<br />
• Das Gefühl, dass der Winter 2008/09<br />
ausserordentlich lange und schneereich<br />
war, trügt. Wie Analysen von Meteo<br />
Schweiz zeigen, liegt die Anzahl «Schneedeckentage»<br />
im Schweizer Mittelland im<br />
Rahmen des langjährigen Durchschnitts.<br />
• Auch die Schneehöhen sind zurzeit nur<br />
leicht höher als im Mittel der langen<br />
Messreihen. Lediglich auf der Alpensüdseite<br />
(Tessin und Engadin) gab es etwa<br />
einhalb Mal so viel Schnee wie in einem<br />
durchschnittlichen Winter.<br />
Auch der Vergleich der Schneehöhe ergibt<br />
wesentliche Unterschiede zwischen der<br />
Situation von 2009 zu 1999: Die Schneehöhen<br />
von Ende Februar 2009 betrugen nur<br />
rund die Hälfte derjenigen von 19<strong>99.</strong> So<br />
lagen zum Beispiel im Berner Oberland Ende<br />
Februar auf 2000 Metern Höhe 1.2 bis 2.2<br />
Meter Schnee. Zehn Jahre zuvor wurden<br />
Schneehöhen von 2.5 bis 3.5 Metern gemessen,<br />
also viel mehr als in diesem Winter.<br />
Für die Abschätzung einer Hochwassergefahr<br />
ist jedoch weniger die Schneehöhe als vielmehr<br />
der Wassergehalt der Schneedecke<br />
(Schneewasseräquivalent) massgebend.<br />
Auch dieser betrug Ende Februar nur etwa<br />
die Hälfte der Werte von 1999: Im Berner<br />
Oberland betrug das Schneewasseräquivalent<br />
am 26. Februar 2009 400 bis 700 mm, im<br />
Jahre 1999 800 bis 1400 mm.<br />
Schneeschmelze alleine führt nicht zu<br />
Überschwemmungen<br />
Die Voraussetzungen für Frühlingshochwasser<br />
sind allein bezüglich Schneemengen also<br />
nicht gegeben. Damit es unter diesen Um -<br />
ständen zu einem Frühlingshochwasser kommen<br />
könnte, müssten mehrere der folgenden<br />
Faktoren zusammenkommen – so wie dies<br />
auch im Frühling 1999 der Fall war:<br />
• Ergiebige und lang anhaltende<br />
Schneefälle im März/April<br />
• Längere Wärmeperiode, starker Anstieg<br />
der Nullgradgrenze in den Bergen<br />
• starke, lang anhaltende Niederschläge<br />
mit hoher Schneefallgrenze.<br />
Bleibt demnach zu hoffen, dass der April die<br />
oben erwähnten Faktoren nicht erfüllt und<br />
stattdessen der Frühling Einzug hält.<br />
ZUGERBERGBAHN BAUT UM<br />
Die Bauarbeiten beginnen Mitte Mai<br />
Das Behindertengleichstellungsgesetz<br />
(BehiG) schreibt allen Bahnunternehmen<br />
der Schweiz eine Anpassung zur Rollstuhlgängigkeit<br />
vor. Ohne Anpassung an das<br />
Gesetz erteilt das Bundesamt für Verkehr<br />
(BAV) der Zugerbergbahn keine Konzession<br />
für die Weiterführung des Betriebes.<br />
Die Bauarbeiten beginnen Mitte Mai mit<br />
dem Umbau der Berg- und der Talstation.<br />
Die Perrons beider Stationen sollen einen<br />
stufenlosen Einstieg ermöglichen. In der<br />
Bergstation wird zudem ein Lift angebaut,<br />
welcher für Personen mit Gehbehinderung<br />
oder mit Kinderwagen den Weg zum Restaurant<br />
und zur Strasse vereinfachen wird.<br />
Der Zugang zur Bahn wird ab Mitte Mai bis<br />
6. Juli 2009 durch den Umbau der Stationen<br />
leicht beeinträchtig sein.<br />
Am 6. Juli 2009 wird der Betrieb der Seilbahn<br />
eingestellt. Die roten Seilbahnwagen<br />
werden durch moderne Panoramawagen<br />
ersetzt. Die neuen Wagen sind ausgestattet<br />
mit breiteren Türen. Während der Betriebseinstellung<br />
der Seilbahn verkehrt ein Bahnersatz<br />
mit Bussen der Zugerland Verkehrsbetriebe<br />
AG auf den Berg.<br />
Voraussichtlich findet im November 2009 die Wiedereröffnung<br />
der Zugerbergbahn statt.