Untitled - Wilhelmshavener Zeitung

DieZukunftimSüden
SEITE4 DONNERSTAG,DEN18.NOVEMBER2010
WILHELMSHAVENERZEITUNG
Knallhartes Geschäft mit Tradition
SCHAUSTELLER Für Karl-Heinz Janßen ist Wilhelmshavens Weihnachtsmarkt eine Familienangelegenheit
Sein Großvater hat schon
vor vier Jahrzehnten
Glühwein verkauft. Der
Enkel hat das ganze Jahr
mitorganisiert.
VON URSULA GROSSE BOCKHORN
SÜDSTADT –Für Karl-Heinz Janßen
beginnt der Weihnachtsmarkt
auf dem Valoisplatz
nicht erst am 22. November.
Seit Februar hat er sich Gedanken
gemacht, hat geplant,
mit Stadt, Wilhelmshaven
Touristik & Freizeit GmBH
und dem Centermanagement
der Nordseepassage zusammengesessen.
Und seit am
vergangenen Freitag der Aufbau
der Buden begann, war er
auf dem Valoisplatz allgegenwärtig.
Karl-Heinz Janßen ist
Schausteller. Das liegt in der
Familie. Seine Frau, seine beiden
Söhne, die Schwiegertöchter,
sie alle sind mit im
Geschäft. Sein Vater Heinrich
war letztes Jahr noch auf dem
Wilhelmshavener Weihnachtsmarkt
im Einsatz. Erst
jetzt, mit 81 Jahren, hat er sich
zur Ruhe gesetzt. Sein Großvater,
Heinrich Schröder, habe
schon auf dem ersten WilhelmshavenerWeihnachtsmarkt
Glühwein verkauft, erzählt
der Enkel. Als er mit der
Schule fertig war, gab es für
ihn nichts anderes: Er stieg
mit ins elterliche Geschäft ein.
Genau genommen sind es
inzwischen mehrere Geschäf-
te. „Bratwurst und alles, was
mit Gastronomie zu tun hat“,
so beschreibt er das Tätigkeitsfeld.
Der eine Sohn hat
das Spektrum um Süßwaren
erweitert, der andere um mobile
Spiele.
Schausteller, die Branchenbezeichnung
habe für viele
immer noch einen faden Beigeschmack,
weiß Janßen. „Hol
die Wäsche rein, das fahrende
Volk kommt“, das Vorurteil
stecke immer noch in manchen
Köpfen. Mit der Wirklichkeit
haben die alten Vorstellungen
nichts mehr zu
tun. „Im Wohnwagen lebt keiner
mehr.“ Alle haben ein Zuhause,
wo sie abends hinfahren.
Das von Karl-Heinz Janßen
steht in Rastede. Aber dort
aufhalten kann er sich nicht
allzu oft. Von Karneval bis
Weihnachten ist er auf Achse.
Im Umkreis von etwa 100 Kilometern
ist er im Geschäft.
Wilhelmshaven ist für ihn
gleichwohl kein Pflaster wie
alle anderen. Es ist die Heimatstadt
seiner Mutter, der
Vater stammt aus Schortens.
Und früher, als fast jeder
Stadtteil noch seinen eigenen
Jahrmarkt hatte, fand die Familie
im näheren Umkreis ihr
Auskommen.
Die Kinder spielten mit
denen der Einheimischen. So
hat Karl-Heinz Janßen in vielen
Ecken noch alte Freunde.
Bis heute treffe er sowieso immer
wieder die gleichen Menschen.
„Wir leben vor allem
von Stammkunden.“ Mit Ro-
Undnach der Miete …
bleibt
auch noch
was zu
„beißen“
übrig!
Karl-Heinz Janßen ist ebenso
in eine Schaustellerfamilie
hineingeboren wie der
kleine Karl von Seggern,
mantik aber hat die Schaustellerei
nichts zu tun. „Das ist
ein knallhartes Geschäft.“ Da
Anne und Wolfgang
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dessen Familie jetzt in der
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im Herzen
der Südstadt!
WZ-FOTO: KNOTHE
muss genau kalkuliert werden,
zu welchen Preisen Ware
eingekauft werden kann.
Spülbecken und Lappen haben
längst ausgedient, die
Spülmaschine ist bei der rollenden
Gastronomie ebenso
selbstverständlich wie in festen
Lokalen.
Vom Weihnachtsmarkt abgesehen,
haben die Schaustellerwagen
die früheren Buden
abgelöst. Das erspart lange
Auf- und Abbauzeiten, verkürzt
die Verweilzeiten und
ermöglicht deshalb, noch
mehr Feste wahrzunehmen.
Und die Wagen bieten ein wenig
mehr Komfort und Schutz
vor Wind und Wetter. Dick anziehen
und zwei paar Socken,
das ist in der Weihnachtszeit
unverzichtbar. Krank feiern
geht schließlich nicht, allenfalls
nach dem Fest. „Aber wir
sind inzwischen so abgehärtet,
dass wir nicht mehr krank
werden“, sagt Janßen.
Er selbst wird allerdings
seine zwei Paar Socken nicht
in Wilhelmshaven zu Markte
tragen. Seine Frau stammt aus
Nordhorn.
Deshalb freuen sich beide,
auf dem dortigen Weihnachtsmarkt
alte Bekannte
bewirten zu können. Weihnachten
dagegen ist bei Karl-
Heinz Janßen eines angesagt:
Heiligabend um 18 Uhr essen,
19 Uhr Bescherung und dann
die Füße hochlegen.
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Weihnachten im
Familienzentrum
SÜDSTADT/LR – Genüsslich stöbern,
köstlich speisen und gemütlich
beisammen sein ist
am Freitag, 3. Dezember von
10 bis 18 Uhr und am Sonnabend,
4. Dezember von 11
bis 15 Uhr im Familienzentrum
Süd des SOS-Kinderdorf
und der GPS, Werftstraße 45
und im SOS- Secondhand in
der Werftstraße 48 angesagt.
Im Café-Treffpunkt des Familienzentrums
Süd gibt es
am Freitag außer dem täglichen
Frühstücksangebot zusätzlich
von 12 bis 15 Uhr kleine
Snacks. Während beider
Tage wird es einen Basar mit
vielen hübschen, zum Beispiel
handwerklichen Dingen
geben. Der SOS-Secondhand (
wartet im Innenhof auf mit
vielen hübschen Überraschungen,
Glitter, Glühwein
und Feuerengel
SÜDSTADT/LR – Licht und Feuer
zusammen mit traditionellem
Folk ist die Basis von „Glitter
und Glühwein“ – dem „etwas
anderen Weihnachtsmarkt“
am Pumpwerk. Diese Atmosphäre
stimmt gleichzeitig auf
das Konzert der Rammstein-
Coverband „Feuerengel“ ein,
die am vierten Adventswochenende
mit einer Feuershow
ins Pumpwerk einzieht.
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