Wärme aus der Erde - TU Clausthal

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Im neuen Forschungsverbund Geothermie steckt jede Menge Clausthaler Know-how Wärme aus 5000 Metern Tiefe Geothermie, also Erdwärme aus mehreren tausend Metern Tiefe, weckt als erneuerbare Energie immer mehr Interesse. In Niedersachsen hat deshalb der Forschungsverbund „Geothermie und Hochleistungsbohrtechnik“ (Gebo) die Arbeit aufgenommen. Die wissenschaftlichen Drähte des 11,8-Millionen-Euro- Projektes laufen im Harz zusammen. Sprecher des Verbundes ist Professor Kurt M. Reinicke, der Leiter des Instituts für Erdöl- und Erdgasforschung der TU Clausthal. Und koordiniert wird die Initiative vom Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) in Goslar. Bohrungen für alternative Erschließungskonzepte in der Geothermie. Es geht um ein ehrgeiziges Ziel: Das im Untergrund vorhandene geothermische Potenzial soll künftig umfassend für Wärme- und Stromversorgung genutzt werden. „So schaffen wir neben der Energiegewinnung aus Wind und Biomasse mit der Geothermie ein drittes Standbein für den konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien in Niedersachsen“, sagte Landeswissenschaftsminister Lutz Stratmann bei der Auftaktveranstaltung des Forschungsverbundes Ende Mai in Celle. Die Präsentation fand auf dem Werksgelände des Industriepartners Baker Hughes statt, einem der führenden Hersteller in der Bohrtechnologie. Die Erschließung von Erdwärme aus rund 5000 Metern Tiefe ist bisher mit Kosten von etwa 15 Millionen Euro pro Bohrung verbunden. 70 Prozent dieser Aufwendungen machten die reinen Bohrkosten 12 Blickpunkt TUContact 1/2009

aus, und die gedenke man mit neuen Technologien zu halbieren, sagte der Clausthaler Professor Reinicke: „Ziel von Gebo ist die Erforschung neuer Konzepte zur wirtschaftlichen Gewinnung geothermischer Energie aus tiefen geologischen Schichten.“ Bis zu 9,5 Millionen Euro stellt Niedersachsens Wissenschaftsministerium in den kommenden fünf Jahren für das Vorhaben bereit, Baker Hughes investiert zusätzlich bis zu 2,3 Millionen. „Prognosen zufolge könnten einmal 50 Prozent der gebrauchten Heizenergie für Deutschland aus dem Untergrund entnommen werden“, sagte EFZN-Chef Professor Hans-Peter Beck. Um dieses Potenzial zu erschließen, sollen insbesondere neue Bohrverfahren, Werkstoffe und elektronische Bauteile entwickelt werden. „Während des Bohreinsatzes müssen die elektronischen Bauteile sowie die Werkstoffe erschütterungsfest sein und – bedingt durch die große Tiefe – bei Drücken bis zu 1000 bar und Temperaturen bis zu 250 Grad sicher funktionieren“, nannte Reinicke die besonderen Herausforderungen. Der neue Forschungsverbund führt dazu Wissenschaftler der Universitäten aus Braunschweig, Clausthal und Hannover zusammen. „An der Aufstellung des Verbundes freut mich besonders, dass er die Vernetzung innerhalb der Niedersächsischen Technischen Hochschule (NTH) voranbringen wird“, betonte der Minister. Beteiligt sind zudem die Universität Göttingen, das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik sowie die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. An der TU Clausthal wird das Forschungsgebiet außerdem mit der Stiftungsprofessur „Geothermische Systeme“ ausgebaut. - Anzeige - TUContact 1/2009 Testarbeiten an einer Geothermiebohrung. www.existenzgruender.osterode.de Blickpunkt 13

Im neuen Forschungsverbund Geothermie<br />

steckt jede Menge Cl<strong>aus</strong>thaler Know-how<br />

<strong>Wärme</strong> <strong>aus</strong> 5000 Metern Tiefe<br />

Geothermie, also Erdwärme <strong>aus</strong> mehreren<br />

t<strong>aus</strong>end Metern Tiefe, weckt als<br />

erneuerbare Energie immer mehr Interesse.<br />

In Nie<strong>der</strong>sachsen hat deshalb <strong>der</strong><br />

Forschungsverbund „Geothermie und<br />

Hochleistungsbohrtechnik“ (Gebo) die<br />

Arbeit aufgenommen. Die wissenschaftlichen<br />

Drähte des 11,8-Millionen-Euro-<br />

Projektes laufen im Harz zusammen.<br />

Sprecher des Verbundes ist Professor<br />

Kurt M. Reinicke, <strong>der</strong> Leiter des Instituts<br />

für Erdöl- und Erdgasforschung <strong>der</strong> <strong>TU</strong><br />

Cl<strong>aus</strong>thal. Und koordiniert wird die Initiative<br />

vom Energie-Forschungszentrum<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen (EFZN) in Goslar.<br />

Bohrungen für alternative Erschließungskonzepte in <strong>der</strong> Geothermie.<br />

Es geht um ein ehrgeiziges Ziel: Das im<br />

Untergrund vorhandene geothermische<br />

Potenzial soll künftig umfassend für<br />

<strong>Wärme</strong>- und Stromversorgung genutzt<br />

werden. „So schaffen wir neben <strong>der</strong> Energiegewinnung<br />

<strong>aus</strong> Wind und Biomasse<br />

mit <strong>der</strong> Geothermie ein drittes Standbein<br />

für den konsequenten Ausbau erneuerbarer<br />

Energien in Nie<strong>der</strong>sachsen“, sagte<br />

Landeswissenschaftsminister Lutz Stratmann<br />

bei <strong>der</strong> Auftaktveranstaltung des<br />

Forschungsverbundes Ende Mai in Celle.<br />

Die Präsentation fand auf dem Werksgelände<br />

des Industriepartners Baker<br />

Hughes statt, einem <strong>der</strong> führenden Hersteller<br />

in <strong>der</strong> Bohrtechnologie.<br />

Die Erschließung von Erdwärme <strong>aus</strong> rund<br />

5000 Metern Tiefe ist bisher mit Kosten<br />

von etwa 15 Millionen Euro pro Bohrung<br />

verbunden. 70 Prozent dieser Aufwendungen<br />

machten die reinen Bohrkosten<br />

12 Blickpunkt<br />

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