12.07.2015 Aufrufe

SFT 2/84 - Science Fiction Times

SFT 2/84 - Science Fiction Times

SFT 2/84 - Science Fiction Times

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

16 <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 2/19<strong>84</strong> <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 2/19<strong>84</strong>17MARCELBIEGERZUKUNFTAUS DERGLASKUGEL19<strong>84</strong> ist nicht allein das Jahr GeorgeOrwells, sondern hat auch mit anderen,durchaus nicht so negativen Entwicklungenaufzuwarten: Im Frühjahr soll diedeutsche Ausgabe des erfolgreichen US-Magazins Omni auf den Markt kommen(s. Meldung in <strong>SFT</strong> 1/<strong>84</strong>). Schon baldnach dem Erscheinen der ersten US-Omni-Nummer im Oktober 1978 tauchtenbei uns in regelmäßigen AbständenGerüchte auf, diese oder jene Verlagsgruppe,rührige Fan-Gemeinde oderVereinigung plane, das auf seine Weiseeinzigartige Magazin in deutscher Spracheherauszubringen. Eine Art Mythosrankte sich bald um Omni, und sogar dieamerikanische Ausgabe fand zeitweisebei uns einigen Absatz.Omni ist eine Zeitschrift mit überwiegendpopulärwissenschaftlichem Inhaltund einem kleinen, meist aus 2 Beiträgenbestehenden SF-Storyteil. DieseMischung nebst hervorragender Aufmachung(und dank eines herausragendenVertriebs) ermöglichte dem Blatt einesich auf 1,1 Millionen einpendelnde Auflage(zum Vergleich: Die drei großen US-SF-Magazine – F&SF, Analog und IsaacAsimov erreichen jeweils eine Auflagezwischen 100.000 und 180.000), von der65–75 % über Abo oder Verkauf abgesetztwerden. Die Tendenz war bis 1982fallend, aber 1983 soll für Omni, laut demUS-Newsblatt Locus, das bislang besteJahr gewesen sein. Omni wird in denUSA nur indirekt als SF-Magazin begriffen.In den Polis (Locus führt in punctoMagazinbeliebtheit die wichtigste Umfragedurch) sackt Omni von Jahr zu Jahrregelmäßig um einen Platz ab. – Allerdingssei hier darauf verwiesen. daß dieSF-Gemeinde nicht die natürliche Zielgruppedes Magazins ist oder war (s. u.).Und dennoch: Das Storymaterial desUS-Magazins zeichnet sich durch einkonstant dargebotenes, relativ hohesNiveau aus. Sieht man einmal von dendeutschen Taschenbuchausgaben vonF&SF, Analog und IAM ab, sind vonkeinem anderen SF-Blatt aus den USAso viele Erzählungen in die Anthologiender einschlägigen Reihen übernommenworden. Den Storyerfolg hat man auchim Heimatland von Omni bemerkt. SeitSeptember 1983 hat sich der Prosaanteilauf vier Kurzgeschichten plus eine Novellepro Ausgabe erweitert. Danebenerscheinen seit 1980 die Best of Omni-Bände (Auswahlbände dieser Auswahlwerden seit 1983 bei Goldmann publiziert;s. Besprechung in <strong>SFT</strong> 4/83). Zunächstals Auswahl von bisher in Omniabgedruckten Stories präsentiert, nimmtBoO seit 1981 auch Originalbeiträge undNachdrucke aus anderen Blättern auf(mittlerweile bis zu einem Anteil von50 %). Aus dem Appendix des Muttermagazinsentwickelt sich also ein eigenständigesPeriodikum.Der unbestreitbare Erfolg des Blatteshat dazu geführt, Omni in Japan (alsjapanische Ausgabe) auf den Markt zubringen. Und nun ist der deutschsprachigeRaum an der Reihe. Der ZürcherVerlag Penthouse, der die deutsche Ausgabedes gleichnamigen Herrenmagazinsredaktionell betreut, startet im Aprild. J. Omni auf unserem Markt. Das Blattsoll monatlich erscheinen, einen Umfangvon mindestens 120 Seiten haben und zueinem Preis von DM 6,50 abgegebenwerden. Die Marketingauflage beträgt400.000, man hofft, 160–210.000 Exemplarezu verkaufen. Wer eine Anzeige inOmni aufgeben möchte, muß dafür DM9.800 (1/1 Seite schwarzweiß) oder DM18.620 (1/1 Seite 4farb.) hinblättern.Zielgruppe des Magazins sind gutverdienende Männer im Alter von 20–35Jahren mit besserer Schulbildung („vonmittlerer Reife bis zum Universitätsstudium“)in „gehobenen Berufen“.Angesprochen sind vor allem naturwissenschaftlichinteressierte Leser. Omnibegreift sich als Männertitel (man rechnetmit einem Frauenanteil an der Leserschaftvon etwa 30 %). Die Macherdes Blattes und ihre Werbeagentur sehenkeine Mitbewerber. Bild der Wissenschaftoder PM auf der einen und die SF-Magazine im Taschenbuchformat auf deranderen Seite können nur als indirekteKonkurrenz angesehen werden.Die deutsche Ausgabe von Omni will„heute schon das Morgen sichtbar underfahrbar machen“ und dieses durch die„phantastisch-subjektive Sicht“ renommierter<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>-Autoren ergänzen.Die Stories sollen auf die „Stereotypen,die die SF-Literatur bevölkern“,verzichten, die Fact-Beiträge „zupackend,unterhaltsam und wissenschaftlichkorrekt, aber ohne den Ballast von Fachausdrücken“abgefaßt sein.Folgende Abteilungen bilden eineOmni-Ausgabe:FAKTEN mit: MEINUNG DESMONATS, DURCHBRÜCHE (inForschung und Technik), UMWELT,GENTECHNIK, COMPUTER, RO-BOTER, WELTRAUM, CONTINU-UM (aktuelle, illustrierte Kurzberichteaus Wissenschaft und Technik),INTERVIEW (mit Nobelpreisträgern,Wissenschaftlern und anderen„Geistesgrößen“ – als Beispiele werdenaufgeführt: Caspar Weinberger –US-Verteidigungsminister und JohnGlenn – Ex-Astronaut und demokratischerPräsidentschaftsbewerber),REPORTAGEN, REPORTS (aus derUS-Ausgabe, mit deutschen Fakten,Analysen und Zitaten angereichert,quasi neu geschrieben), PICTO-RIALS (Bildreportagen aus Natur,Technik, Elektronik oder Weltraumforschung).SPEKULATION mit: INNOVA-TION (Berichte über „neue faszinierendeHerausforderungen desmenschlichen Erfindungsgeists“),EROBERUNG DES WELTRAUMS,THEORIEN UND KONTROVER-SEN, ANTIMATERIE (illustrierteKurzberichte aus den Bereichen derspekulativen Wissenschaften und derParawissenschaft).SCIENCE FICTION mit: KURZ-GESCHICHTEN (2 pro Ausgabe; alsAutoren werden aufgeführt: Erich vonDäniken, Isaac Asimov, StanislawLern, Arthur C. Clarke, Barry E.Malzberg, Robert Silverberg, RobertSheckley), HUMOR, DENKSPORT.Der Schwerpunkt des Inhalts liegtauf Übernahmen aus dem US-Omni (z.T. auch aus den japanischen Ausgaben).17 Ein deutscher Anteil von 20 – 30 %ist in baldiger Zukunft für alle Spartenvorgesehen.Der zuständige Redakteur heißt KlausGröper. Ihm zur Seite steht ein dreiköpfigerRedaktionsbeirat. Dazu gehören:– Prof. Dr. lng. Harry 0. Ruppe (Ordinariusfür Raumfahrttechnik an derTU München, jahrelanger NASA-Mitarbeiter)– Dr. Karl B. Moritz (Entwicklungsbiologeund Genetiker an der UniMünchen)– Dr. h. c. Erich von Däniken (Astroarchäologe;über ihn und seine Tätigkeitbei Omni heißt es: „ Keiner kenntdiese Szene (gemeint ist die SF-Szene,die Red.) besser als E. v. D. Er istdeshalb prädestiniert, der Redaktionmit seinem Wissen beizustehen.“)Zum Schluß ein Wort von Carlo Frey,dem Verleger von Omni in Deutschland:„Omni ist die Glaskugel, in der unsereZukunft in allen ihren Varianten aufleuchtet,sei es durch das nüchterne Kalküleines Nobelpreisträgers, sei es durchdie utopische Phantasie eines <strong>Science</strong><strong>Fiction</strong>-Autors. Der gemeinsame Nennerliegt auf der Hand: Kreativität!“Anmerkung: Alle Zitate entstammenden Marketing- und Werbebroschürenfür Omni in Deutschland.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!