Buch 1.indb - VKU

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Wenn man von Fußball spricht,
dann denkt man dabei immer
noch meist an Männer. Doch
das könnte sich ändern. Denn
der Sport mit dem runden
Leder wird immer mehr zur
Frauensache.
In Deutschland kicken inzwischen
schon mehr als 220.000
Mädchen in einem Verein
– Tendenz stark steigend. Die
Erfolge der Damen-Nationalmannschaft
und die Herren-
WM 2006 haben den Fußball
bei jungen Mädchen zur populärsten
Sportart werden
lassen. Der SSV Mühlhausen-
Uelzen erkannte diesen Trend
und rief vor zwei Jahren eine
Frauenfußball-Abteilung ins
Leben. Mittlerweile kicken 18
Mädchen und Frauen in dem
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Freundinnen
sollt ihr sein
Unnaer Traditionsclub und
haben längst ihre feste Fangemeinde.
Sie fi nden es doof, wenn Unverbesserliche
immer noch
über Frauenfußball lästern,
denn der ist längst angesagt
und immer mehr Mädchen
und junge Frauen entdecken
ihre Leidenschaft für das runde
Leder. Die elfjährige Anna
führt den Ball durch die bunten
Hütchen, die verteilt über
den ganzen Platz liegen und
möglichst fehlerfrei umkurvt
werden müssen. Jana (12)
steht im Tor und hechtet nach
den Bällen, die ihre Teamkolleginnen
zwischen die Pfosten
zirkeln. Immer montags und
donnerstag trainieren die 18
Unnaerinnen unter der Leitung
von Sebastian Held und Julian
Vogel. Beide Trainer spielen
selbst in der A-Jugend des SSV
und bringen jahrelange Spielpraxis
und Erfahrung mit ein.
Fußball liegt in der Familie
Ihre Liebe zum runden Leder
pfl egen die meisten der
Mädchen schon seit Kindertagen.
„Ich war schon immer
fußballverrückt. Außerdem
komme ich aus einer Fußballerfamilie,
mein Vater hat hier
gespielt, mein Bruder spielt
hier und jetzt auch ich“, sagt
die 12-jährige Darleen. Wie
Darleen haben auch die anderen
17 Mädchen und jungen
Frauen ihre Leidenschaft für
den Fußball entdeckt. Oft waren
es sogar die Jungen, die
die Mädchen auf ihre Talente
aufmerksam gemacht haben.

Die Fußballerinnen der des SSV Mühlhausen-Uelzen: Meike Gesenhues, Pia Raabe, Kristin
Kirchenberg, Anissa Schrage, Saraphina Böttcher, Nathalie Kielczewski, Anysia Böttcher, Jana
Tillmann, Annmarie Pallast, Maike Moldenhauer, Maren Beutel, Lea Pollmann, Ines Engemann,
Lena Tacke, Anna Koepe und Darleen Kramer.
„Ich habe immer in der Grundschule
Fußball gespielt, dann
haben die Jungs gemeint, ich
soll das mal regelmäßig machen“,
sagt Annmarie (13).
Erst hat sie in Lünern in einer
Jungen-Mannschaft gekickt
– jetzt tut sie das halt in Mühlhausen.
Auf Widerstand oder
gar Ablehnung, weil sie sich
einen Platz in der einstigen
Männerdomäne Fußball erkämpft
haben, stoßen die Kickerinnen
längst nicht mehr.
Diese Zeiten sind dank Birgit
Prinz & Co. längst vorbei.
Haare ziehen? Selten
Väter fi nden es cool, dass
ihre Töchter Fußball spielen,
ebenso die Freunde. Und die
Unterschiede zum Männerfußball?
„Unsere Schüsse sind
noch längst nicht so hart und
das Spiel ist im allgemeinen
etwas langsamer“, sagt Nathalie
(14).
Außerdem müssten sie während
des Spiels mehr miteinander
reden, aber da hakt es
auch oft bei den männlichen
Sportskollegen. Und die Fouls?
Foulen Frauen anders? Kneifen
und in den Haaren ziehen
sind eher selten, stattdessen
gibt es auch bei den Mädchen
und jungen Frau öfter mal was
in die Rippen und – dumme
Sprüche: „Da geht es oft ums
Aussehen, ob die Trikots okay
sind oder welche Ausrüstung
wir haben.“
Und das Schönste am Fußball?
„Der Teamsport. Es ist
ein cooles Gefühl, zusammen
zu gewinnen – oder auch zu
Der SSV Mühlhausen-Uelzen
trainiert montags und donnerstags
von 15.30 bis 17 Uhr und
sucht sucht noch fußballbegeisterte
junge junge Mädchen der Jahrgänge
93,94 und 95.
verlieren, man ist nie alleine“,
sagt Laura (15). Das Trainergespann
Sebastian Held und
Julian Vogel setzt ebenfalls
auf Teamgeist: Um möglichst
alle jungen Mädchen, die
beim SSV Fußball spielen wollen,
einzubinden, spielt diese
Mannschaft in der Liga noch
ohne Wertung – denn fünf
Mädchen müssten aus Altersgründen
eigentlich in der B-
Jugend spielen, tummeln sich
zur Zeit aber mit den anderen
in der C-Jugend. Dafür können
dann aber alle 18 zum Einsatz
kommen – und das stärkt
nicht nur den Zusammenhalt,
sondern macht einfach allen
Spaß. „Das ist zunächst auch
unser Saisonziel – und dann
schauen wir mal“, sagt das
Trainerduo.
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