nische Einfallsreichtum Samuel Friedes, des Erfinders des GlobeTower führt in einer streng pragmatischen Schrittfolge zu einerkommerziellen Ausbeutung des platonischen Objekts.Für Friede ist der Globus, rücksichtslos in Etagen unterteilt,nichts weiter als eine Quelle unbegrenzter Quadratmeterfläche.Je größer der Umfang, desto ausgedehnter die Fläche in seinemInneren. Da der Globe Tower nur einen einzigen, geringfügigenBerührungspunkt mit der Erde benötigt, wird das kleinstmöglicheGrundstück ein Maximum an Nutzfläche tragen können. DieEntwürfe des Turmes zeigen den Investoren einen gigantischenStahlplaneten, der auf eine Nachbildung des Eiffelturms gestütztist. Das Ganze sollte 210 Meter hoch und das größte Gebäudeder Welt, mit gewaltigen Aufzügen zum Transport der Besucher,werden.Archigram, Ron Herron, Cities Moving, 19642. 4. 2. Archigram1960:Die Wohnungsnot der 1960er Jahre veranlasste Architekten undDesigner in der ganzen Welt zu Experimenten mit multifunktionalen“Miniatur-Enviroments”, die oft von den “tight fits” der LuftundRaumfahrt bzw. filmischen Science Fiction Visionen inspiriertwaren. In Japan, Italien und England entstanden radikaleKon zepte. Zum Beispiel: „Capsule homes“ und die „Living pod“der Gruppe Archigram sind utopische Zukunftsvisionen, in denensich die Welt in eine globale Stadt mobiler Einheiten verwandelthat. (walking cities) Ron HerronEnde der 1960er Jahre nahmen die Science Fiction Experimenteeinen technologieorientierten und dabei alle Sinne ansprechendenCharakter an, der in sensomotorischen, interaktivenenviroments zum Ausdruck kam. Archigram wollte alle dreiDimen sionen des Raumes nutzen und stellte sich den gesamtenWohnbereich als Serie von Fußbodenebenen vor, auf denenman sitzen oder Dinge verwahren konnte ...Yona Friedman, Structures serving the unpredictable1958 - 622. 4. 3. Yona Friedmann, Günter Bock, Walter Jonas:Ganz anders wieder die gezeichneten Utopien YonaFriedmanns, einem ungarisch/französischen Architektender diese Zeichnun gen zwischen 1958 und 1962 machte.Das Projekt “La Ville Spatial” zeigt einen radikalenUmgang mit unseren Städten bzw. unserem Umraum.Fixiert sind lediglich Infrastruktureinrichtungen, währendWände, Unterteilungen und Böden mobil bleiben, und soindividuell angepaßt werden können. Die neue Strukturkann auch über Städte gestülpt werden, ohne sie zu stören.Günter Bocks Terrassenstadt ensteht mit logischerPlanungs konsequenz. Eine durchgearbeitete Großstruktur solltedas ganze Land überziehen und die alten Städte ersetzen. DieMonostruktur eines terrassierten Betongerüstes gab den Rahmenfür Wohnungen, die Außen die Struktur überkrusten. ImInneren befinden sich Verkehrssysteme, Einkaufszentren und tiefunten Parkdecks.Günter Bock, Terrassenstadt 1965/6625
Ein weiteres utopisches Projekt stammt von Walter Jonas ausden Jahren 1960 - 1965. Die Trichterhäuser, oder Intrapolisgenannt, stammen aus einer ähnlichen Überlegung, nämlich derMegastruktur, die Oberfläche der Erde durch Architektur zu verändernund die Siedlungsbedingungen für die Menschen gänzlichplanbar machen. In einem Trichter sollen 6000 Menschenüberschaubar, nachbarschaftlich durchwärmt wohnen.Walter Jonas, Intrapolis 1960 – 652. 4. 4. Metabolisten, Japan um 1960:Tadaaki Anzai, Japan 1967Tadaaki Anzai, Shokyo Nishihara, Masao Otani, ShingoTakamizawa, Kunitsugu TakuriWettbewerbsbeitrag 1967‚urban residences for a high-density society‘Über einer statisch durch Dreiecksverbände gehaltenenBasiszone für die öffentlichen Bereiche, erheben sich dichtgedrängt runde Wohntürme; deren Primärstruktur bestehtaus acht kreisförmig angeordneten Trag- und Erschließungsschächten,aus Ringen, die als umlaufende Galerien dienen,und aus vertikalen Scheiben, die 16 Segmente zur Aufnahmeder Wohneinheiten bilden. Im Gegensatz zu den meisten anderenvergleichbaren japanischen Projekten sind hier neben denSchlafräumen auch die Wohnräume als auswechselbare Zellenausgebildet. Da die größeren Wohnungen jeweils zweigeschossigsind, wurden jeweils zwei Galerieringe zusammengefaßt. Dieunteren sollen als Kontaktzonen dienen; sie sind deshalb großzügigbemessen und begrünt, sodass hier ein architektonischansprechendes Milieu erwartet werden kann. Um den Hohlraumnicht zu groß werden zu lassen, ist in größeren Abständen einedurchgehende Plattform vorgesehen worden.Akira Shibuya, ‚urban residences and their connectivesystems‘ 1966Akira Shibuyamit Kinji Nakamura, Hideo Shimizu, Kikuo Kawasumi, SusumuAbukawa, Yoshio Yamamori und Kazunori OdaharaUrban Megastructure 1966Beitrag zum Wettbewerb ‚urban residences and their connectivesystems‘26
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