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Cover Skript Vertikale Vedichtung 2011-12.indd - Wohnbau - TU Wien

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1.1.6 die Moderne:Die “Moderne Architektur” hat viele Anfänge. Die Erfindung desAufzugs ist eine davon.Otis präsentiert den ersten Aufzug,New York, ca 1870“Im Zeitalter der Treppe galten alle Stockwerke oberhalb desersten als für kommerzielle Zwecke ungeeignet und alle überdem vierten Stock als unbewohnbar. Mit Beginn der siebzigerJahre des 19. Jahrhunderts wird der Aufzug in Manhatten zumgroßen Emanzipator aller horizontaler Flächen oberhalb desErdgeschosses. Otis Erfindung macht die unzähligen Ebenennutzbar, die in der dünnen Luft der Spekulation geschwebthaben, und offenbart ihre Überlegenheit durch ein metropolitanesParadoxon: Je größer die Entfernung von der Erde, destointensiver der Kontakt zur noch verbleibenden Natur (dh. zu Lichtund Luft).Der Aufzug stellt auch eine direkte Beziehung zwischenRepetition und architektonischer Qualität her: je mehrStockwerke um seinen Schacht herum übereinandergeschichtetwerden, desto problemloser verschmelzen diese zu einer einzigenForm. Der Aufzug erzeugt die erste Ästhetik, die auf derAbwesenheit der Artikulation beruht.Zu Beginn der achziger Jahre trifft der Aufzug auf dasStahlskelett, das die soeben entdeckten Territorien tragen kann,ohne selbst Platz zu beanspruchen.”(Rem Koolhaas, Delirious New York, Die Vervielfachung der Welt, 1978)Auguste Perret, Haus Rue Franklin in Paris, 1903Das 1903 von Auguste Perret geplante Haus in der RueFranklin in Paris ist eines der ersten Stahlbetonwohnhäuser,allerdings noch sehr dem 19. Jahrhundert oder vielleicht einfachdem Ornament verhaftet (siehe Fassadengestaltung).Bei seinem Appartementgebäude in der Rue Franklin 25 in Parisnutzte Perret die Möglichkeiten der rechteckigen Stahlbetonkonstruktion.Das Bauwerk erhebt sich in einer vertikal gegliedertenZeile grauer, ziemlich düsterer Steinbauten, mit herrlichemAusblick zur Seine und dem Eiffelturm in der Ferne. Wegendieses Ausblicks machte Perret die Fensteröffnungen so groß,wie es die Baugesetze erlaubten. Außerdem legte er den vorgeschriebenenLichthof an der Vorderseite und nicht an derRückseite des Gebäudes an. Der Grundriss entsprach denStandardvorstellungen der Mittelklasse: Die Salons lagen imZentrum der Fassade, die Betonrahmenkonstruktion ermöglichtedünne Raumteilungen und dadurch Platzersparnis. Das zeigtesich vor allem im Erdgeschoss, in das Perret mit seinem Büroeinzog. Die Rücksprünge im Obergeschoss und die Flachdächer,die durch sein Konstruktionssystem entstanden, nutzte Perret fürDachterrassen.16

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