12.07.2015 Aufrufe

Cover Skript Vertikale Vedichtung 2011-12.indd - Wohnbau - TU Wien

Cover Skript Vertikale Vedichtung 2011-12.indd - Wohnbau - TU Wien

Cover Skript Vertikale Vedichtung 2011-12.indd - Wohnbau - TU Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1.1.2 Mittelalter:Erst um 1000 und 1100, also im frühen Mittelalter, ist inMitteleuropa wieder städtisches Wachstum zu spüren. DasAufkommen der Handwerkszünfte ist ein Merkmal einer entstehendeneuropäischen Gesellschaft.Die frühe mittelalterliche Stadt und somit auch das Wohnhaussind in ihrer Ausprägung sehr vielgestaltig. Entscheidend sinddas Einwirken lokaler Bautraditionen und die stark regional bezogeneAnlehnung an die Gebäude der ländlichen Siedlungen.Denn zunächst dienen die Bauernhäuser als Vorbild und werdender Situation der Stadt angepaßt.Blockbau und Fachwerkhaus überwiegen. Kennzeichnend istder durch die Schutzfunktion bedingte Platzmangel innerhalbder Stadtmauern. So stehen die Häuser mit der Giebelseite zurStraße, dh. mit der im Grundriß als Rechteck erscheinenden kürzerenSeite.Vorherrschendes Baumaterial ist Holz und Lehm. Das Fachwerkist tonangebende Konstruktion, da Holz in Mitteleuropa ja inreichlichem Maße zur Verfügung stand und auch auf eineBautradition zurückgeblickt werden konnte. Bauten aus Steinverlangten ein hohes Maß an Fachwissen und an organisatorischenFähigkeiten, welche noch weitgehend fehlten. Holzhäuserwaren außerdem billiger.Dürerhaus in Nürnberg 15.JhdtAbb. Benevolo, die Geschichte der Stadt, s.466Die frühen Mittelalterlichen Städte kann man sich als wirrgewachsene chaotische Orte vorstellen, die teilweise auf denRuinen früherer Besiedlungen oder rund um Klöster entstandensind.“Die mittelalterlichen Handwerker waren Steinmetze undTischler, keine Philosophen. Als Christen wussten sie nursäkulare, also weltliche Räume müssen anders aussehen alssakrale oder heilige Räume. Und so passierte es, dass, währendweltliche Gebäude, also <strong>Wohnbau</strong>ten und Arbeitsstätten in denStädten durcheinanderwuchsen, Standorte von Kirchen vorsichtiggewählt wurden. Deren Konstruktion war präzise und ihrAussehen aufwendig kalkuliert”.(Richard Sennett, The conscious of the eye, 1990)Turmhäuser Florenz 12 – 14. JhdtAbb. Benevolo, die Geschichte der Stadt, s.447,Langsam nur verändert sich die Bautradition, was <strong>Wohnbau</strong>tenbetrifft, während Gotik und Renaissance, aber durch dieSteinmetzkunst und die geschulte Kenntnis, Naturstein zu verarbeiten,gewinnt der Massivbau an Bedeutung. Überall erlangenüberregionale Bautraditionen mehr Einfluß, sodass es teilweisezu einer Mischung lokaler Stilelemente kommt.11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!